Am Bsp. von H. Schmidt, Adjutant des KZ Buchenwald und SS-Hauptsturmführer erläutert E. Würzburger, wie sich die Beurteilung der Kriegsverbrecher-Prozesse durch die dt. Bevölkerung im Laufe der ersten Nachkriegsjahre verändert hat. Nachdem der Nürnberger Prozess und die verhängten Strafen gegen die Führungsriege des NS-Regimes von der Bevölkerung allgemein akzeptiert wurden, stießen die Nachfolgeprozesse in breiten Kreisen auf Skepsis und Ablehnung.
H. Schmidt wurde von der amerik. Militärgerichtsbarkeit 1947 zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung des Urteils im Jahre 1951 in Landsberg war die letzte Hinrichtung, die auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland stattfand. Die Beerdigung des aus Höxter stammenden Schmidt geriet mit mehr als 5000 Trauergästen auf dem Friedhof in Höxter zu einer polit. Demonstration. Für die Begnadigung Schmidts hatten sich auch zahlr. Politiker eingesetzt; die Tageszeitung der Nachbarstadt Holzminden hatte diesbzgl. eine regelrechte Kampagne gestartet.