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Linderung von PharyngitisSymptomen durch die Behandlung mit GeloTonsil® Gurgelgel
from Journal 1-2023
Hans Behrbohm Park-Klinik Weißensee GmbH, Berlin
Ursachen und Diagnose einer Pharyngitis
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Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sind häufige Leitsymptome einer Pharyngitis, die mit ca. 2 – 6 % aller Konsultationen einer der häufigsten Anlässe für Besuche beim Haus- oder Kinderarzt sind [1]. Dabei treten akute Pharyngitiden in allen Altersgruppen und zu allen Jahreszeiten mit einem saisonalen Höhepunkt im Frühjahr und Herbst auf [2]. Die überwiegende Zahl akuter Rachenentzündungen ist viral bedingt. Häufig kommen Adeno-, Rhino-, Influenza- und Parainfluenzaviren oder auch Coronaviren wie etwa SARS-CoV-2 als Erreger in Betracht, die die Schleimhäute des Nasenrachens und des oberen Rachenraums zur Replikation nutzen [3]. Eine feuchte, entzündungsfreie Rachenschleimhaut stellt eine wirksame Maßnahme in der Prävention von viralen Infektionen dar.
In lediglich etwa 20 % der Fälle bestehen bakterielle Infektionen, vor allem durch die β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A (GAS). Eine wichtige pathogenetische Rolle spielen irritative Reizungen durch Nikotin, Alkohol, scharfe, zu heiße oder kalte Speisen, Essgewohnheiten (z.B. Fast Food), trockene Luft oder andere, nicht infektiöse Ursachen.
Außerdem gibt es kombinierte Formen wie eine Rhinopharyngitis, Tonsillitis, Tonsillopharyngitis und Pharyngolaryngitis, die unter der Diagnose Pharyngitis zusammengefasst werden. Wichtige Differenzialdiagnosen sind Epiglottitis, bakterielle Tonsillitiden, Diphtherie, infektiöse Mononukleose, Peritonsillarabszesse oder ein laryngopharyngealer Reflux.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Symptome einer einfachen Pharyngitis können sehr unangenehm sein, sodass der Fokus einer symptombezogenen Therapie auf der Schmerzlinderung liegt [4]. Herkömmliche schmerzstillende Lutschtabletten wirken nur kurzzeitig, ehe die Schmerzen wieder zurückkehren. Zudem bieten sie keine Erleichterung bei störenden Symptomen wie Hustenreiz oder Räusperzwang aufgrund eines trockenen Rachens, während die gesunde Rachenschleimhaut durch einen Sekretfilm dauerhaft befeuchtet wird. Diesem
Sekretfilm kommt eine wichtige, sowohl mechanische als auch immunologische Funktion beim Schutz vor Infektionen zu. Eine behinderte Nasenatmung trocknet den Sekretfilm jedoch aus und begünstigt so eine Infektion der Rachenschleimhaut. Daher stellt die suffiziente Befeuchtung der gereizten Schleimhaut den besten Behandlungsansatz dar und bietet Schutz vor einer Pharyngitis und ihren Symptomen. Ein verbreitetes Hausmittel bei Halsschmerzen ist das Gurgeln mit möglichst isotonischer Kochsalzlösung, dessen Wirksamkeit allerdings häufig hinter den Erwartungen zurückbleibt [5].
GeloTonsil® Gurgelgel
Das neu entwickelte GeloTonsil® Gurgelgel nutzt die bewährte Anwendungsmethode des Gurgelns und setzt somit gezielt dort an, wo die Beschwerden lokalisiert sind: im Rachen. Dabei entfaltet es seine Wirkung auf zweierlei Weise: Zunächst erfolgt ein Spüleffekt der Rachenschleimhaut zur Ver- ringerung der lokalen Viruslast. Zugleich legt sich ein wohltuender Gelfilm über die entzündeten Areale der Rachenschleimhaut und sorgt für eine schnelle Linderung der Symptome. Das enthaltene Xanthan bewirkt, dass GeloTonsil® Gurgelgel optimal an der Rachenschleimhaut anhaftet und einen lang anhaltenden befeuchtenden Gelfilm hinterlässt. Dadurch unterstützen die Bestandteile Hyaluronsäure und Dexpanthenol die Regeneration der Schleimhaut optimal und GeloTonsil® Gurgelgel kann so einen wichtigen Beitrag zum Abklingen der Symptome leisten.
Linderung der PharyngitisSymptome

Eine aktuelle Studie an der Parkklinik Weißensee untersuchte bei 51 erwachsenen Patienten, die an akuter Pharyngitis litten, über 5 Tage den Einfluss von GeloTonsil® Gurgelgel auf den Krankheitsverlauf. Typische Krankheitssymptome wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Halskrat-
Summary
Viral infections of the pharyngeal mucosa often result in a painful inflammation termed pharyngitis. As the disease is self-limiting and subsides within a few days, treatment mainly aims to alleviate acute symptomatic burden. In an application study with 51 middle-aged people affected, the treatment with GeloTonsil® Gurgelgel resulted in a rapid relief of typical pharyngitis symptoms, such as sore throat, difficulty swallowing and pharyngeal swelling, lasting several hours and to freedom from symptoms after about 4 days – about one day faster than would be expected from epidemiological studies. In practice, this confirms that GeloTonsil® Gurgelgel is an effective and well-tolerated option for the treatment of acute pharyngitis.
Keywords: pharyngitis, viral infection, throat pain, GeloTonsil® Gurgelgel, symptom relief zen, Husten, geröteter, geschwollener und trockener Rachen wurden dabei vor und nach der Behandlung durch den Arzt bewertet. Die Patienten wendeten das Produkt gemäß Packungsbeilage bis zu dreimal täglich an und dokumentierten unter anderem die Schwere ihrer Symptome und die Eigenschaften des durch GeloTonsil® Gurgelgel gebildeten Schutz- films. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 51,7 Jahren. Bei der Behandlung von Halsschmerzen ist die schnelle und anhaltende Linderung des Schmerzes besonders bedeutend. Bei 65 % der Patienten setzte diese bereits innerhalb von 10 Minuten nach der Anwendung ein. Weitere 23 % beobachteten eine Verbesserung nach 10 – 20 Minuten. Im Durchschnitt hielt die Wirkung beinahe 3 Stunden an, ehe die Symptome wieder einsetzten, wobei große individuelle Unterschiede bestanden: Bei 13 % der Patienten kehrten die Symptome bereits innerhalb einer Stunde zurück, bei 25 % nach 1 – 2 Stunden. In 62 % der Fälle hielt die Wirkung sogar 2 – 6 Stunden oder darüber hinaus an (Abb. 1).
Abbildung 3: Bereits am ersten Tag nach Behandlungsbeginn berichteten die Patienten von einer Abnahme der Symptome um 23 %. Bis zum vierten Tag der Studie halbierte sich die durchschnittliche Symptomschwere.


Im Zuge der Behandlung mit GeloTonsil® Gurgelgel trat bei allen Patienten eine deutliche Verbesserung der Beschwerden ein. Vom Beginn bis zum Ende der Studie nahm die Symptomschwere im Durchschnitt um 73 % ab. Besonders ausgeprägt war die Verbesserung bei Symptomen wie Halsschmerz (–78 %), geröteter (–83 %) und geschwollener (–89 %) Rachen (Abb. 2). Die überwiegende Zahl (93 %) der Studienteilnehmer wies daher bei Abschluss der Studie am Tag 5 keinerlei oder lediglich noch sehr schwache Symptome auf. Unter dem Vorbehalt, dass die Studie ohne eine Kontrollgruppe durchgeführt wurde, legen die Ergebnisse nahe, dass die Behandlung zu einer Verkürzung der Krankheitsbeschwerden um einen vollen Tag im Vergleich zu einem unbehandelten Krankheitsverlauf geführt hat [6].
Die Verbesserungen waren jedoch nicht erst zum Ende der Studie zu beobachten, sondern die täglichen Angaben der Patienten belegen eine signifikante, klinisch relevante Abnahme der Schwere von Halsschmerzen und trockenem Rachen vom ersten Tag der Behandlung an (Abb. 3).
In Übereinstimmung mit der Verbesserung der Beschwerden bei gleichzeitiger guter Verträglichkeit fiel die Bewertung der Wirksamkeit mit 84 % sehr guter/guter Bewertung entsprechend positiv aus.
Fazit für die Praxis
Die Anwendung von GeloTonsil® Gurgelgel mit seinen spezifisch aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffen zeigte eine sehr gute Wirkung sowie Verträglichkeit bei der Behandlung von Patienten, die an akuter Pharyngitis litten. Die Wirkung beruht auf dem Gelfilm, der sich beim Gurgeln über die entzündeten Areale der Rachenschleimhaut legt und zu einem schnellen Wirkeintritt führt. Die Krankheitssymptome konnten so über einen Zeitraum von mehreren Stunden signifikant gelindert werden. Die Kombination aus guter Wirksamkeit und Verträglichkeit macht GeloTonsil® Gurgelgel zu einer effektiven Option für die Behandlung der Symptome einer akuten Pharyngitis.
Sodbrennen und gastroösophageale Refluxkrankheit:
Einblicke in die neue Leitlinie und Stellenwert von Hydrotalcit in der Refluxtherapie
Literatur
1 Behrbohm H. Therapieoptionen bei Pharyngitiden – ein Update. Oralchirurgie, ZWP online 2018
2 Vincent MT, Celestin N, Hussain AN. Pharyngitis. American Family Physician 2004;69:1465-1470
3 Behrbohm H, Thiele T. Prospektive Studie zu Schnelltests bei COVID-19-Patienten, Wissenschaft und Forschung. ZWP online 2021
4 Krüger K, Töpfner N, Berner R et al. Sore throat. Dtsch Ärztebl Int 2021;118: 188-194
5 Wittig T. GeloRevoice versus Isländisch Moos und Kochsalz. Pharmazeutische Zeitung 2015;14
6 Lindbaek M, Francis N, Cannings-John R et al. Clinical course of suspected viral sore throat in young adults: Cohort study. Scand J Prim Health Care 2006;24:93-97
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans Behrbohm Senior Chefarzt & Ärztlicher Direktor
Park-Klinik Weißensee GmbH
Schönstraße 80
13086 Berlin
E-Mail: behrbohm@park-klinik.com
Vor Kurzem ist die neue S2kLeitlinie zur Diagnostik und Therapie der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) erschienen. Wir sprachen mit dem Leitlinienautor Professor Joachim Labenz über die wesentlichen Neuerungen und aktualisierten Empfehlungen sowie den Stellenwert von PPI und Antazida, wie z.B. Hydrotalcit (Talcid®), in der Behandlung von Sodbrennen und GERD.
Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass Protonenpumpeninhibitoren, kurz PPI, auch in der neuen Leitlinie zwar Goldstandard bleiben, doch in ihrer Wichtigkeit etwas herabgestuft werden. Was sind die wichtigsten neuen Empfehlungen rund um die Säureblocker?
Prof. Labenz: PPI spielen weiterhin eine wesentliche Rolle in der Therapie von Refluxbeschwerden und GERD. Die neue Leitlinie erteilt unreflektierter PPI-Gabe jedoch eine klare Absage. Bei typischen Refluxbeschwerden ohne Alarmsymptome können versuchsweise andere Antirefluxpräparate, wie z.B. ein Antazidum, zum Einsatz kommen – sofern so eine ausreichende Symptomkontrolle erreicht wird. Bei komplizierter GERD sind jedoch nach wie vor eine PPIDauergabe sowie in Einzelfällen operative Maßnahmen angezeigt.
Laut Leitlinie wird zwischen der Therapie von Refluxbeschwerden – ohne diagnostisch gesicherte GERD – und der einer gesicherten GERD unterschieden. Können Sie dieses Statement für uns einordnen?
Prof. Labenz: Nicht alle Patienten und Patientinnen mit GERD haben typische Refluxsymptome und nicht jeder mit Refluxsymptomen hat eine GERD. Als typische Refluxbeschwerden gelten Sodbrennen, saures Aufstoßen und der Rückfluss von Speisebrei in die Speiseröhre. Es besteht jedoch keine Korrelation zwischen den Symptomen und den Läsionen des Ösophagus. So ist auch bei schweren Beschwerden ein endoskopischer Normalbefund möglich und umgekehrt. Bei einfachen Refluxbeschwerden ohne Alarmsymptome, wie Dysphagie, unbeabsichtigter
Gewichtsverlust oder Blutungen, und ohne Risikofaktoren für Komplikationen kann gegebenenfalls auf PPI verzichtet werden. Stattdessen kann versucht werden, eine Symptomkontrolle durch den Einsatz von beispielsweise Antazida zu erreichen.
Für eine effektive Therapie von GERD und Refluxbeschwerden sollten sich pharmakologische und nicht medikamentöse Interventionen sinnvoll ergänzen. Welche Empfehlungen trifft die neue Leitlinie in Bezug auf Allgemeinmaßnahmen?
Prof. Labenz: Patienten und Patientinnen mit Refluxbeschwerden und solche mit gesicherter GERD sollen über den Stellenwert von Allgemeinmaßnahmen im Therapiekonzept beraten werden. Zu den empfohlenen Maßnahmen zählen Zwerchfelltraining, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Lifestyle-Modifikationen wie etwa der Verzicht auf mögliche Trigger wie bestimmte Speisen, Alkohol oder Rauchen. Bei verstärkten nächtlichen Beschwerden ist zudem Schlafen in Linksseitenlage oder mit erhöhtem Oberkörper zu empfehlen. PTA und Apotheker sind bei der Selbstmedikation unkomplizierter Refluxbeschwerden oftmals die ersten Ansprechpartner und können diese Empfehlungen mit ins Beratungsgespräch einfließen lassen.
Wie stehen Sie zum Einsatz des modernen Schichtgitterantazi- dums Talcid® zur Therapie von unkomplizierten Refluxsymptomen?
Prof. Labenz: Gemäß Leitlinie sollte eine PPI-Übertherapie, insbesondere bei nicht erosivem Krankheitsbild, kurz NERD, und unkomplizierten Refluxsymptomen vermieden werden. Hydrotalcit kann hier als gut wirksame und verträgliche Alternative zum Einsatz kommen. Dieses Antazidum hat in einer kontrollierten Studie gezeigt, dass es bei mehr als 90 % der Patienten und Patientinnen innerhalb kurzer Zeit die Symptome effektiv behandelt. Der Effekt hielt über Stunden an*. Das ist genau das, was Patienten und Patientinnen wollen. Alle systemisch auf die Säureproduktion wirkenden Medikamente (PPI, H2-Blocker) benötigen aufgrund ihres Wirk- mechanismus an den säureproduzierenden Zellen hingegen mindestens 30 – 60 Minuten bis zum Wirkungseintritt.
Für welche Patientinnen und Patienten kann zusätzlich zur Behandlung mit PPI eine ergänzende Therapie mit Hydrotalcit hilfreich sein?
Prof. Labenz: Der Einsatz von Hydrotalcit als Add-on ist bei unzureichendem PPI-Effekt denkbar. Gleiches gilt im Rahmen eines Absetzversuches von PPI für die Behandlung möglicher Durchbruchsymptome, die sonst häufig zur Wiederaufnahme der PPI-Therapie führen.
Welche Vorteile hat eine Refluxbehandlung mit Hydrotalcit?
Prof. Labenz: Hydrotalcit zeichnet sich neben dem schnellen Wirkeintritt durch einen besonderen Wirkmechanismus aus und bietet eine Art „doppelten Magenschutz“: Neben der kontrollierten Säureneutralisation mit hoher Neutralisationskapazität werden körpereigene Schutzmechanismen aktiviert, wie beispielsweise die Aktivierung des COX-2-Enzyms und eine gesteigerte Prostaglandin-E2-Synthese. Außerdem werden Stoffe wie Pepsin, Gallensäuren und Lysolecithin gebunden. Dies kann insbesondere bei Personen, bei denen zusätzlich oder auch allein ein Magenproblem als Ursache der Symptome vorliegt, vorteilhaft sein.