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Krankenhausreform:

sich schnell heraus, ging es nur um einen Preiskampf, nicht aber um einen Qualitätswettbewerb. Heute droht nicht nur das, was einem ignoranten Kioskbetreiber droht, die Insolvenz (s.o.), sondern, was noch viel schlimmer ist, das System hat sich in die Unfähigkeit manövriert, grundlegende Aufgaben ordentlich zu erfüllen. Beispiel Medikamente: Ende Januar 2023 stehen über 400 Medikamente, darunter auch überlebenswichtige, auf einer Liste mit der Überschrift „nicht verfügbar“. Das jetzt beschlossene Aussetzen der Festbetragsregelung für 3 Monate löst dieses Strukturproblem wie ein Übernachtungsgutschein die Wohnungsnot! DRGs haben, in Tateinheit mit der Privatisierung von Krankenhäusern, aus einer tragenden Säule der Daseinsvorsorge einen Selbstbedienungsladen für clevere Geschäftemacher und Hedgefonds gemacht. Dabei zeigten schon vor über 20 Jahren einschlägige Erfahrungen aus den USA klar und deutlich, dass Privatisierung kein Geld spart, sondern zusätzliches Geld kostet. Im Krankenhausbereich mindestens in der Größenordnung von 15 % (das sind ca. 50 Milliarden Euro im Jahr!), die üblicherweise von den Konzernzentralen den leitenden Ärzten als Renditevorgabe zur Vorgabe gemacht wird. Bis vor Kurzem lief die Entwicklung prächtig, noch bis kurz vor Beginn der Pandemie stand eine Verringerung der Akutkliniken von 1400 auf nur noch 600 im Raum –allesamt dann hochprofessionelle Profitcenter. Bis an die Zähne bewaffnet für den „unlikely event“, aber völlig untauglich für den tatsächlichen Bedarf (vgl. [1]). Nun ist (Gottseidank!) diese Schnapsidee vom Tisch. Jetzt zählt nur noch Qualität. Wie üblich dominieren den Beraterstab der „verantwortlichen Politiker“ (deren Verantwortung aber de facto niemals einklagbar ist, siehe z.B. das Mautdebakel) Spezialisten: Universitätsprofessoren, deren tägliche Erfahrung mit den etwa 2 % aller „Fälle“, die in ihren Zentren aufschlagen, Qualität vor allem als Strukturqualität (Ausstattung) und Prozessqualität (höchste Qualifikation der behandelnden Ärzte) wahrnimmt, für die Qualität auf der Ebene der Daseinsvorsorge aber kein relevantes (da schwer hochrangig publizierbares) Gut ist.

Dazu erlaube ich mir, aus meinem oben schon angeführten Editorial [1] zu zitieren: Hätten die Herren nur mal kurz (wie ich für diese Überlegungen) die allgemein zugänglichen Statistiken über die Krankenhausaufenthalte zu Rate gezogen [2]! Von den insgesamt 20,1 Millionen „vollstationären Patienten“ in 2016 waren fast die Hälfte, nämlich 44,7 % „Stundenfälle“ bzw. „Kurzlieger“ (mit einer Verweildauer von 1 – 3 Tagen), insgesamt 2,1 % aller eingewiesenen Patienten starben während ihres Krankenhausaufenthalts. Dies impliziert, dass fast alle Stundenfälle und Kurzlieger entlassen worden sein müssen, medizinisch betrachtet mit großer Wahrscheinlichkeit, weil es sich im Wesentlichen um „überschaubare“ und ggf. schnell erfolgreich behandelbare Probleme gehandelt haben dürfte.

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Auch heute gilt: Für mindestens die Hälfte der gesamten Bettenkapazität sind (kurzzeit-)pflegerische Qualitäten das Entscheidende, nicht universitäre Struktur- oder Prozessqualität. Was wir weiterhin als Rückgrat der gesundheitlichen Daseinsvorsorge brauchen, sind (kleinere?) Krankenhäuser, die auch in der Fläche gut erreichbar sind. Der Opa braucht nur selten geballte medizinische Leistung, immer aber Kontakt und Unterstützung seiner Angehörigen, seines Lebensumfelds. Die Oma genauso. Und Kinder erst recht. Und wir alle sowieso.

Damit ich richtig verstanden werde: Ich bin für qualitative Exzellenzzentren, für große Schwerpunktkliniken. Aber ich bin auch dafür, dass Entbindungen nicht dort stattfinden müssen, dass eine leichte Exsikkose nicht dort behandelt werden muss, dass all das nicht dort behandelt werden muss, was in einer FeldWald-und-Wiesenklinik gut aufgehoben ist.

Warum sollte nicht ein Teil unserer Krankenhäuser als Bindeglied zwischen ambulanter Versorgung und „Maximalversorgung“ einen wichtigen und wohl von den Bürgern hochgeschätzten Teil der gesundheitlichen Daseinsvorsorge leisten können – und das so (lebens)nah wie irgend möglich? Dazu müsste „die Politik“ sich allerdings von der wohlfeilen Einschätzung verabschieden, dass nur Experten Ahnung haben vom richtigen Leben.

Karl-Ludwig Resch, Nürnberg

Originalarbeit

Quellen

1 Resch KL. Zu viele Krankenhäuser? Zu viele Experten! JPT 2019;4:101-102

2 https://www.destatis.de/DE/Themen/ Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeuser/Publikationen/DownloadsKrankenhaeuser/diagnosedaten-krankenhaus-2120621167004.html

* Bezogen auf die langanhaltende, konstante Reduktion monatlicher Migränetage (MMT) von Aimovig® in Studien-Follow-ups bis zu 5 Jahre.1

** Bezogen auf die signifikant bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit von Aimovig® im direkten Vergleich mit Topiramat (p < 0,001 für alle Endpunkte).2

Aimovig® ist angezeigt zur Migräne-Prophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens 4 Migränetagen pro Monat.

1 Ashina M et al. Long-term efficacy and safety of erenumab in migraine prevention: results from a 5-year, open-label treatment phase of a randomized clinical trial. Eur J Neurol, 2021.

2 Reuter U et al. Erenumab versus topiramate for the prevention of migraine – a randomised, double-blind, active-controlled phase 4 trial. Cephalalgia, 2021.

Aimovig® 70 mg/ -140 mg Injektionslösung im Fertigpen

▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Wirkstoff: Erenumab (vollständig humaner monoklonaler IgG2-Antikörper, der in Ovarialzellen chinesischer Hamster (CHO) mit Hilfe rekombinanter DNA-Technologie hergestellt wird). Zus.-setz.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1 Fertigpen enthält 70 mg/ -140 mg Erenumab. Sonst. Bestandt.: Sucrose, Polysorbat 80, Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Essigsäure 99 %, Wasser f. Injektionszwecke. Anwend.: Migräne-Prophylaxe bei Erwachsenen mit mind. 4 Migränetagen pro Monat. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen d. Wirkstoff od. einen d. sonst. Bestandt. Nebenw.: Häufig: Überempfindlichkeitsreakt. wie Anaphylaxie, Angioödem, Ausschlag, Schwellung/Ödem u. Urtikaria. Obstipation. Pruritus. Muskelspasmen. Reakt. an d. Injektionsstelle. Häufigkeit nicht bekannt: Läsionen im Mundbereich. Alopezie, Ausschlag. Warnhinw.: Verschlusskappe enthält Latex. Verschreibungspflichtig. Weit. Hinw.: Siehe Fachinformation. Stand: Dezember 2021 (MS 01/22.08). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (0911) 273-0, Fax: (0911) 273-12 653. www.novartis.de

Zusammenfassung

Die Pharyngitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Rachenschleimhaut, die häufig durch eine virale Infektion ausgelöst wird. Da die Erkrankung nach einigen Tagen normalweise von selbst abklingt, zielt die Therapie primär auf die Linderung der akut auftretenden Symptome. In einer Anwendungsbeobachtung mit 51 Betroffenen mittleren Alters führte die Anwendung von GeloTonsil® Gurgelgel unmittelbar zu einer mehrere Stunden anhaltenden Linderung typischer Pharyngitis-Symptome wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Rachenschwellung und nach etwa 4 Tagen zur Beschwerdefreiheit – etwa einen Tag schneller als aus epidemiologischen Studien zu erwarten wäre. Dies bestätigt in der Praxis, dass GeloTonsil® Gurgelgel eine effektive und gut verträgliche Option für die Behandlung der akuten Pharyngitis darstellt.

Schlüsselwörter: Pharyngitis, virale Infektion, Halsschmerzen, GeloTonsil® Gurgelgel, Symptomlinderung

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