Österreichische Post AG MZ14Z039972M Universitätszahnklinik Wien, Sensengasse 2a, 1090 Wien
Milch und ihre entzündungshemmende Wirkung – 4 3 | 2019
Angeborene Nichtanlagen von Zähnen und ihre Muster – 10 Mini-Med: Wissenswertes rund um die Zahnspange – 14
Das Journal der Universitätszahnklinik Wien
FACETTENREICH ExpertInnen der Universitätszahnklinik Wien präsentieren innovative Strategien und spannende Forschungsergebnisse
Sehr geehrte LeserInnen!
U
nser Journal DentUnique gibt Ihnen einen exklusiven Einblick in die Tätigkeiten an der Universitätszahnklinik Wien.
Wir berichten über aktuelle Forschungserkenntnisse, schildern PatientInnenfälle und informieren über die zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten an der Universitätszahnklinik Wien. In dieser Ausgabe erwarten Sie interessante Forschungsergebnisse von unseren ExpertInnen: Das Team um Prof. Reinhard Gruber präsentiert eine Forschungsarbeit mit dem Ergebnis, dass Milch bei der Linderung entzündungsbedingter Manifestationen der Mundhöhle eine bedeutende Rolle spielen könnte.
Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz, Vorstand
Mit angeborenen Nichtanlagen von Zähnen und ihren Mustern hat sich ein ExpertInnenteam der Aplasie-Spezialambulanz auseinandergesetzt und eine umfassende Studie von PatientInnen veröffentlicht, die in den vergangenen 30 Jahren an der Universitätszahnklinik Wien behandelt wurden. An den Start ging diesen Sommer auch der Postgraduate-Lehrgang „Esthetic Dentistry“, der zweite von drei Masterlehrgängen an der Universitätszahnklinik Wien. Wir möchten Sie mit dem Journal DentUnique an unserem klinischen Alltag teilhaben lassen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen – zum Wohle der PatientInnen!
Impressum: Medieninhaber/Herausgeber: Universitätszahnklinik Wien GmbH, 1090 Wien, Sensengasse 2a, Tel.: +43 1/400 70, Fax: +43 1/400 70-3039, E-Mail: office-zmk@meduniwien.ac.at, www.unizahnklinik-wien.at Herausgeber: Geschäftsführer Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz und Thomas Stock Erscheinungsort: Wien Auflage: 4.000 Verlag: Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, office@albatros-media.at, www.albatros-media.at Redaktion: Mag. Marianne Kitzler (Leitung), Barbara Duras, Mag. Sabine Karrer, Mag. Daniela Purer Grafik & Produktion: Julia Proyer Verlagsleitung: Otto Koller Designkonzept: Julia Proyer Lektorat: Mag. Eva Kainrad Coverfoto: Universitätszahnklinik Wien/Fuchs Fotos: Falls nicht anders angegeben: Universitätszahnklinik Wien Druck: Druckerei Janetschek GmbH, 3860 Heidenreichstein Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Die Universitätszahnklinik Wien GmbH ist eine 100%-Tochtergesellschaft der Medizinischen Universität Wien, www.meduniwien.ac.at/homepage/info/impressum. Grundlegende Richtung des Magazins: DentUnique informiert Zahnärztinnen, Zahnärzte, Studierende und MitarbeiterInnen der Universitätszahnklinik Wien über Forschung, Fallstudien, Weiterbildungsangebote und die Tätigkeiten der Institution.
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In den Kalender Distalisation und Expansion in Zeiten digitaler Fallplanung (Hands-on-Course)
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Kursleitung: Ao. Univ.-Prof. DDr. Erwin Jonke Vortragender: Dr. Heinz Winsauer Datum: 16. November 2019, 9–17 Uhr Ort: Großer Hörsaal der Universitätszahnklinik Wien, Sensengasse 2a, 1090 Wien Information: maria.strobl@meduniwien.ac.at Anmeldung: www.kfo-wien.at ZFP-Fortbildung: 9 Punkte
Neueste Aligner-Therapien für Kinder und Jugendliche
Inhalt 04
Team aus dem Competence Center für Orale Biologie erforschte die entzündungshemmende Wirkung von Milch
Kursleitung: Ao. Univ.-Prof. DDr. Erwin Jonke Vortragender: Dr. Dieter-Alois Brothag Datum: 6. Dezember 2019, 11–16 Uhr Ort: Universitätszahnklinik Wien, Sensengasse 2a, 1090 Wien Information: maria.strobl@meduniwien.ac.at Anmeldung: www.kfo-wien.at ZFP-Fortbildung: 6 Punkte
07 Damals: George Washington (1732–1799) 08
3D-Zellkulturen im Fokus: Entwicklung innovativer Strategien für die Regeneration von oralem Gewebe
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Angeborene Nichtanlagen von Zähnen und ihre Muster: Die Spezialambulanz der Universitätszahnklinik Wien präsentiert Studienergebnisse
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Mini-Med: Wissenswertes rund um die Zahnspange
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Ein großer Tag für kleine Nachwuchs-ZahnmedizinerInnen
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Beliebte Arbeitgeberin Universitätszahnklinik Wien: Mitarbeiterinnen feiern ihr 25- bzw. 40-jähriges Jubiläum
Implantate – Weichgewebe – Ästhetik Kursleitung: Ao. Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm Datum: 20 März 2020 Ort: Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, Währinger Straße 13, 1090 Wien Information: Mag. Tanja Letic, +43 1/600 4930-324 Anmeldung: tanja.letic@dentsplysirona.com ZFP-Fortbildung: 10 Punkte
Toller Start des Masterlehrgangs „Esthetic Dentistry“
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Milch und ihre entzündungshemmende Wirkung Die Ergebnisse einer im Competence Center Oral Biology der Universitätszahnklinik Wien erstellten Forschungsarbeit legen nahe, dass Milch bei der Linderung entzündungsbedingter Manifestationen der Mundhöhle eine bedeutende Rolle spielen könnte.
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uttermilch hat eine entzündungshemmende Wirkung, die besonders wichtig ist, um Säuglinge vor einer nekrotisierenden Enterokolitis zu schützen. Das ist die häufigste akute Erkrankung des MagenDarm-Traktes bei Frühgeborenen. Von dieser Beobachtung ausgehend hat sich das Forschungsteam rund um Dr. Reinhard Gruber, Professor für Orale Biologie, und Dr.in Layla Panahipour mit der Frage auseinandergesetzt, ob die entzündungshemmende Wirkung der Milch auch im Erwachsenenalter einen posi-
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tiven Effekt haben kann – insbesondere in der Mundhöhle, in der Makrophagen (Fresszellen) der Mundschleimhaut die angeborene Immunabwehr kontrollieren. Um zu bestimmen, ob pasteurisierte Muttermilch und pasteurisierte Kuhmilch die Polarisation von Makrophagen provozieren können, wurden im ersten Schritt Makrophagen menschlichem Speichel ausgesetzt, um eine entzündliche Reaktion zu simulieren. Folgende Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Milch eine schützende Rolle für die Mundhöhle spielen könnte, indem sie das auf Makro-
phagen basierende, angeborene Immunsystem moduliert1. Ausgangslage der vorliegenden Studie Die Mundschleimhaut ist eine Barriere, die permanent kommensalen Mikroorganismen, aber auch Antigenen aus der Nahrung und aus der Luft ausgesetzt ist. Aufgrund der mechanischen Barriere der Mundschleimhaut ist eine lokale Immunität erforderlich, einschließlich residenter und rekrutierter Monozyten und Makrophagen zur Gewebehomöostase. Insbesondere das dünne Übergangs-
epithel an der Basis des Gingivasulcus ist den Einflüssen von außen ständig ausgesetzt und aktiviert bei Bedarf die eigene Immunabwehr. PatientInnen mit systemischen chronischen, entzündlichen Erkrankungen, einschließlich entzündlicher Darmerkrankungen, sind meist auch von oralen Manifestationen betroffen. Darüber hinaus treten Entzündungen im Mund als schwere Komplikation bei Chemotherapien und Bestrahlungstherapien bei KrebspatientInnen auf. Makrophagen spielen bei der Regulation der Entzündungsreaktion eine zentrale Rolle, da sie sowohl als M1-Typ inflammatorische Zytokine freisetzen, aber auch als M2-Typ die Geweberegeneration fördern können. Die Frage ist, ob Milch die sogenannte „Polarisation“ der Makrophagen von M1 in Richtung M2 beeinflussen kann. Die positiven Eigenschaften der Milch (Mutter-)Milch ist ein wesentliches Merkmal der Säugetierentwicklung. Sie ist nicht nur eine reichhaltige Nährstoffquelle, sondern hat auch die Fähigkeit,
Entzündungen zu kontrollieren. Das Team des Competence Center Oral Biology der Universitätszahnklinik Wien konnte bereits zeigen, dass wässrige Fraktionen von Milch die Freisetzung inflammatorischer Zytokine in oralen Fibroblasten und oralen Epithelzellen stark verringern2, aber eine wachstumsfaktorähnliche Wirkung aufweisen3. Es stellte sich weiters die Frage, ob Milch die Polarisation der Maus-Makrophagen modulieren kann. Für die Versuche im Reagenzglas wurde Muttermilch an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie, der Medizinischen Universität Wien gesammelt. Bei der in dieser Studie getesteten Milch handelt es sich um verbleibende Restmengen einer Milchbank, die verworfen werden. Für die Versuche wurde ebenso pasteurisierte Kuhmilch verschiedener Chargen verwendet. Ergebnis und Ausblick Basierend auf der Erkenntnis, dass Spei-
chel eine Entzündung der Makrophagen hervorruft, und der Beobachtung, dass Milch die Entzündungsreaktion auf orale Fibroblasten und Epithelzellen reduziert, hat das Team des Competence Center Oral Biology der Universitätszahnklinik Wien rund um Univ.-Prof. Reinhard Gruber eine mögliche entzündungshemmende Wirkung von Milch in Makrophagen untersucht. Die Ergebnisse der im Mai 2019 veröffentlichten Studie legen nahe, dass wässrige Fraktionen von Muttermilch und Kuhmilch die speichelinduzierten Entzündungsreaktionen von primären Makrophagen reduzieren1. Beim Versuch im Reagenzglas zeigte sich, dass sogar 0,05 % Milch entzündungshemmend wirkt. Es wäre daher denkbar, dass Milch, insbesondere bei der oralen Mukositis, einer Nebenwirkung der Chemotherapie und Strahlentherapie, eine Reduktion der Entzündung und demnach eine Verbesserung der Lebensqualität bewirkt. Es besteht eine große Nachfrage nach leicht verfügbaren Mundspülungen mit entzündungshemmender Wirkung ‣
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mit dem übergeordneten Ziel, Schmerzen und weitere unangenehme Symptome zu reduzieren. Diese Studie der Universitätszahnklinik Wien bietet jedenfalls eine wissenschaftliche Grundlage, um die mögliche positive Wirkung der Milch als Mundspülung zur Linderung der Symptome oraler Mukositis weiter zu erforschen. •
Literatur 1. Panahipour L, Kochergina E, Kreissl A, Haiden N, Gruber R. Milk modulates macrophage pola 6 rization in vitro. Cytokine: X. 2019; 1(2): 100009. 2. Panahipour L, Nasserzare S, Amer Z, Brücke F, Stähli A, Kreissl A, Haiden N, Gruber R. The anti-inflammatory effect of milk and dairy products on periodontal cells: an in vi-
tro approach. Clin Oral Investig 2019; 23(4): 1959–1966. 3. Panahipour L, Stähli A, Haiden N, Gruber R. TGF-β activity in cow milk and fermented milk products: An in vitro bioassay with oral fibroblasts. Arch Oral Biol 2018 Nov; 95: 15–21.
Das Team Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn. Reinhard Gruber, Leiter des Fachbereichs Orale Biologie Dr.in Layla Panahipour, Fachbereich Orale Biologie
Kursleitung: Ao. Univ.-Prof. DDr. Erwin Jonke Fachbereich Kieferorthopädie Universitätszahnklinik Wien www.unizahnklinik-wien.at
16. November 2019 (9:00 – 17:00 Uhr)
Distalisation und Expansion in Zeiten digitaler Fallplanung; Hands-on-Kurs Die Verwendung von Minischrauben im vorderen Gaumen hat die kieferorthopädische Behandlung grundlegend verändert. Neue innovative Geräte werden am Behandlungsplatz ohne Abdruck und ohne Labor direkt eingesetzt. Sie ermöglichen bei Bedarf eine gleichzeitige Erweiterung und Distalisierung.
Vortragender: Dr. Heinz Winsauer
Technologische Neuerungen wie Oralscanner und -drucker, digitale Volumentomographie (DVT), und entsprechende Fallplanungssoftware bieten der Kieferorthopädin/dem Kieferorthopäden heute eine bessere Kontrolle der Minischraubenposition und damit mehr Sicherheit bei der Erstellung von Behandlungsgeräten.
• Erlernen der genauen anatomischen Verhältnisse • Durchführen einer schmerzfreien lokalen Betäubung • Auswahl der richtigen Minischrauben, deren korrekte Handhabung sowie die Insertion im Mund • Schritt für Schritt Einbau des TopJets und des MICRO2 Expanders sowie wiederholtes Üben am Typodont ermöglichen ein sofortiges und sicheres Anwenden dieser Techniken in der eigenen Praxis • Demonstration der Möglichkeiten digitaler Planung anhand von Fallbeispielen
Kursort:
Kurssprache: Deutsch
Informationen:
Universitätszahnklinik Wien Sensengasse 2a, 1090 Wien www.unizahnklinik-wien.at
Teilnahmegebühr: EUR 450,– pro TeilnehmerIn
Maria Strobl, Tel.: +43 1 40 070-4301 maria.strobl@meduniwien.ac.at
Online-Registrierung: www.kfo-wien.at
Der Kurs ist mit 9 Fortbildungspunkten der Österreichischen Zahnärztekammer approbiert.
60% 4x
dünner flexibler¹
George Washington (1732–1799)
Am Universitätsklinikum Jena (DE) wurde über einen Zeitraum von 12 Monaten mit 86 Kindern im Alter zwischen 16 und 24 Monaten eine randomisiert kontrollierte Langzeitstudie² durchgeführt. Dabei wurde die Auswirkung unseres MAM Perfect Schnullers auf die Zahn- und Kieferentwicklung untersucht. Das Resultat: Die Studie belegt statistisch signifikant, dass die Umstellung von einem herkömmlichen Schnuller auf unseren MAM Perfect das Risiko der Entwicklung/Ausbildung eines offenen Bisses („Open Bite“) und eines vergrößerten Überbisses („Overjet“) minimiert. PD Dr. Yvonne Wagner, Zahnärztin Universitätsklinikum Jena (DE): „Diese Langzeitstudie ist die erste wissenschaftliche Arbeit, welche die Vorteile der Verwendung des MAM Perfect gegenüber herkömmlichen Schnullern in Bezug auf Overjet und Overbite statistisch signifikant belegt.“ Das Fazit: Die Abgewöhnung des Schnullers ist die beste Methode um Zahnfehlstellungen zu verhindern, gleichzeitig aber oftmals auch die schwierigste. Unser MAM Perfect bietet sich somit als zahnmedizinisch geprüfte Alternative zu konventionellen Schnullern an. Basierend auf den Erkenntnissen der vorliegenden Langzeitstudien kann unser MAM Perfect von Experten empfohlen werden. Mehr Infos zum MAM Perfect unter: mambaby.com/professionals ¹Durchschnittswerte. Zwischen: 32% – 83% dünner / 1,1 – 19,5 mal flexibler als übliche Silikonschnuller ²Y. Wagner, R. Heinrich-Weltzien, “Effect of a thin-neck pacifier on primary dentition: a randomized controlled trial”, Orthodontics & Craniofacial Research, Volume 19, Issue 3, pages 127–136, August 2016
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DDr. Johannes Kirchner, Kustos des Zahnmuseums Wien
Der dünne Saugerhals und das außergewöhnlich flexible Saugteil machen unseren MAM Perfect besonders anpassungsfähig. Dadurch bekommen die Zähne bestmöglichen Kontakt und Kiefer und Gebiss können sich optimal entwickeln. Die Wirkung unseres MAM Perfect wird durch neue Langzeitstudien wissenschaftlich bestätigt.
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Foto: Public Domain
Wer von meinen Lesern weiß, wo man die Zahnkatastrophen des großen Präsidenten bis heute im Alltag dokumentiert findet, möge mir ein Mail schreiben, und zwar an johannes.kirchner@meduniwien.ac.at. In der kommenden DentUnique-Ausgabe folgt die Auflösung meines Rätsels.
Unser MAM Perfect: 60 % dünner, 4 mal flexibler¹
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George Washington (1732–1799), von 1775 bis 1783 Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen die englische Kolonialherrschaft, war einer der Gründerväter der USA und von 1789 bis 1797 der 1. Präsident der Vereinigten Staaten. Mit 1,88 m Größe überragte er damals alle seine Mitstreiter, weshalb er der Überlieferung nach immer zum Führer der Versammlungen avancierte. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch zum Oberbefehlshaber der Armee auserkoren wurde. Doch schon seit seinem 17. Lebensjahr litt er an Malaria und erkrankte später an Diphtherie, Pocken und Tbc. Besondere Probleme hatte er mit seinen Zähnen, was sich schon an der großen Zahl der ihn behandelnden Zahnärzte zeigt: John Baker, Jean Pierre Le Mayeur, Jacques Gardette, Andrew Spence, Edward Whitlock und John Greenwood, die allerdings den steten Verfall seines Gebisses nicht aufhalten konnten. Auf dem Portrait von Charles Wilson Peale, das ihn mit 47 Jahren zeigt, erkennt man auf der Wange eine Narbe, das Relikt einer Fistel nach einem Zahnabszess. Viele vermuten, dass seine überlieferte Launenhaftigkeit auf dentale Schmerzanfälle hinweisen könnte, die er in seinen Tagebüchern dokumentierte. Schon früh musste Washington mit Prothesen versorgt werden, jedoch hatte er entgegen manchen Überlieferungen nie eine Holzprothese, wohl aber 4 Gebisse, die aus Gold, Flusspferdzähnen, Elfenbein und menschlichen Zähnen verfertigt wurden.
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3D-Zellkulturen im Fokus Die Entwicklung innovativer Strategien für die Regeneration von oralem Gewebe ist im Fokus aktueller Studien des „Competence Center Tissue Engineering and CellBased Therapies“ an der Universitätszahnklinik Wien. Dreidimensionale Zellkulturen sind ein neuer Ansatz, der im Bereich der Geweberegeneration zur Anwendung kommt und eine Brücke zwischen Zellkultur und Klinik schlagen soll.
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er Forschungsfokus des Competence Centers für „Tissue Engineering and Cell-Based Therapies” an der Universitätszahnklinik Wien ist die regenerative Zahnheilkunde. Das interdisziplinäre Team kombiniert Methoden der Ingenieur-, Werkstoff- und Lebenswissenschaften, um neue, innovative Strategien für die Regeneration von oralem Gewebe, wie Pulpa, Parodont und Knochen, für die Zahnmedizin der Zukunft zu entwickeln. Hier spielen die drei Säulen des „Tissue Engineering“ eine zentrale Rolle: Zellen, Biomaterialien und Faktoren. Die Entwicklung neuer Therapiestrategien basiert sowohl auf In vitro- als auch auf In vivo-Studien. Ein weiterer Schwerpunkt des Competence Centers liegt auf der Entwicklung neuer In vitro-Testmethoden als mögliche Alternative zu Tierversuchen. Eine im März 2019 veröffentlichte Studie gibt nun Anlass zur Annahme, dass Zellen aus dem Zahnfleisch in einer 3D-Ringform ganz einfach genutzt werden könnten, um das Anlagerungsverhalten von Zellen auf ein bestimmtes Material schon im Labor zu studieren. Forschungshintergrund Anwendungen der führenden Gewebeund Knochenregeneration basieren auf der Implementierung einer Vielzahl von Materialien, um in Folge von Parodontaldefekten eine Wundheilung und schließlich eine Regeneration herbeizuführen. Eine breite Palette verschiedener Biomaterialien wird bereits dafür verwendet
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Abb. 1: Schematische Darstellung der Herstellung des 3D-Ringmodells
Abb. 2: Der 3D-Gingiva-Ring auf Plastikoberfläche und Kollagenmembran
Abb. 3: Der 3D-Gingiva-Sphäroid auf Plastikoberfläche und Kollagenmembran
und weitere Materialien werden aktuell getestet und optimiert. Ein Material, das idealerweise als Führungsstruktur für die Geweberegeneration dient, ist biokompatibel, stellt eine Barriere zwischen Weich- und Hartgewebe dar, ist leicht zu handhaben und unterstützt die Regeneration. Kollagenmembrane gehören zu den beliebtesten Kandidaten und werden seit Jahren klinisch eingesetzt. Sie verhindern nicht nur das Einwachsen von Weichgewebe, sondern fungieren als Leitschienen für die Entwicklung von Knochen, Weichgewebe und Blutgefäßen. Bei der Geweberegeneration spielt die Anlagerung von Zellen eine wichtige Rolle. Wenn zum Beispiel ein neues Material für die gesteuerte Geweberegeneration in der Zahnmedizin entwickelt wird, ist es wichtig zu wissen, wie das umliegende Gewebe der Patientin/des Patienten auf das Material reagiert. Jedoch beginnt das Testen von Biomaterial meist mit der traditionellen 2D-Zellkultur und stützt sich schließlich auf Tierversuche oder klinische Studien. 3D-Zellkulturen sollen dabei die Situation in den PatientInnen
realistischer nachstellen als die klassische Zellkultur, in der Zellen in einer Schicht auf einer Plastikoberfläche gezüchtet werden, so der Forschungsansatz. Versuche mit 3D-Ringform Es gibt mittlerweile verschiedene Methoden, um 3D-Zellkulturen zu produzieren. In der vorliegenden Studie wurden Fibroblasten aus der Gingiva (Zellen aus dem Zahnfleisch von PatientInnen)
verwendet und mithilfe von Agarosegelförmchen zu dreidimensionalen Ringen (Toroids) geformt (Abb. 1). Diese 3DRinge aus Gingivafibroblasten wurden dann auf eine Plastikoberfläche und eine Kollagenmembran gesetzt (Abb. 2), die in der Zahnmedizin bereits zur gesteuerten Geweberegeneration verwendet wird. Zum Vergleich wurden die Zellen auch in Kugelform (Sphäroide) und in klassischer einschichtiger Form auf eine Plastikoberfläche und Kollagenmembran gesetzt (Abb. 3). Nach 72 Stunden konnte unter dem Mikroskop beobachtet werden, dass sich der 3D-Zellring auf der Kollagenmembran ausgedehnt hat (Abb. 2), während die Form auf der Plastikoberfläche unverändert blieb. Auch die Sphäroide und die einschichtige Zellschicht zeigten weder auf der Kollagenmembran noch auf der Plastikoberfläche äußerliche Veränderungen. Diese Ergebnisse der Universitätszahnklinik Wien deuten darauf hin, dass Gewebezellen in einer 3DRingform ganz einfach genutzt werden könnten, um das Anlagerungsverhalten von Zellen auf ein bestimmtes Material in vitro zu studieren. Welche Mechanismen das unterschiedliche Anlagerungsverhalten von Zellen auf verschiedene Materialien steuern, muss in weiteren Experimenten geklärt werden. • Literatur: Janjić K., Cvikl B., Schädl B., Moritz A., Agis H. (2019). The impact of collagen membranes on 3D gingival fibroblast toroids. BMC Oral Health Mar 22, 19: 48. Die Originalpublikation finden Sie hier: https://bit.ly/2kLe9FT
Das Team Klara Janjić, MSc, Leiterin der Core Facility Morphology, Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische Traumatologie Mag.a Barbara Schädl, Fachbereich Zahnerhaltung & Parodontologie
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Angeborene Nichtanlagen von Zähnen und ihre Muster
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as angeborene Ausbleiben der Zahnentwicklung (Synonyme: Zahn-Aplasie, Zahn-Agenesie, Hypodontie, Oligodontie) zählt mit einer Prävalenz von 2 bis 10 Prozent zu den häufigsten Anomalien (Abb. 1). Der Ursprung der Zahnaplasie liegt in einer frühen embryonalen Entwicklungsstörung des Ektoderms, aus dem sich als erstes Keimblatt des heranwachsenden Embryos unter anderem die Zähne und der Zahnschmelz bilden. Die evolutionäre Ursache dafür kann nur vermutet
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werden, da die Zahnaplasie einerseits als isolierte Form mit familiären Häufungen vorkommt, sozusagen als eine „Laune der Natur“. Andererseits kann sie auch ein Begleitsymptom eines Syndroms wie bei ektodermaler Dysplasie, bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, beim Down-Syndrom, Rieger-Syndrom etc. sein. Insgesamt sind 120 Syndrome mit Zahnaplasie in Verbindung zu bringen. Doch auch Umgebungsbedingungen wie Infektionen, Bestrahlung, Traumata, Drogen, metabolische oder hormonelle
Einflüsse, Allergien usw. können die Zahnentwicklung des Embryos stören. Obwohl in der bestehenden Literatur verschiedene Definitionen für die Aplasie vorliegen, liegt der Schwerpunkt deutlich auf der Erfassung und Darstellung ihrer Prävalenz, ohne detaillierte Informationen zu den Mustern bereitzustellen, die bei PatientInnen mit dieser Anomalie auftreten. Das Auftreten von Aplasien im ausgewachsenen Kiefer, Weisheitszähne ausgenommen, liegt übrigens weltweit zwischen 0,15 und 16,2 Prozent, wobei es je nach Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und Kontinent Unterschiede gibt. Geschlechtsspezifisch lässt sich sagen, dass Frauen mit einer Wahrscheinlichkeit von 3:2 häufiger von einer Aplasie betroffen sind als Männer. In der Literatur zum Thema gibt es Unterschiede bei der Angabe der am häufigsten betroffenen Zähne. Die häufigsten Zahnaplasien (Weisheitszähne ausgeschlossen) wurden bei folgenden Zähnen beobachtet: Zahn 35/45: 41,0 Prozent; Zahn 12/22: 22,9 Prozent; Zahn 15/25: 21,2 Prozent. Jedoch werden die Zähne 15/25 auch häufig an zweiter Stelle gereiht. Am vierthäufigsten sind die unteren mittleren Schneidezähne und am fünfthäufigsten die oberen Eckzähne von Zahnaplasien betroffen. Die oberen mittleren Schneidezähne und die ersten Molaren (Mahlzähne) fehlen am seltensten. Zu 89 Prozent kommt es zu einem beidseitigen Auftreten. Im Milchgebiss
Foto: freshstockplace/AdobeStock
Das ExpertInnenteam der Aplasie-Spezialambulanz an der Universitätszahnklinik Wien hat Anfang 2019 eine umfassende Studie zu den Mustern von angeborenen fehlenden Zähnen von PatientInnen mit oder ohne syndromale Erkrankungen, die ebendort in den vergangenen dreißig Jahren behandelt wurden, veröffentlicht. Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
sind am häufigsten die oberen Schneidezähne und die oberen Milchmahlzähne betroffen, jedoch kommt eine Milchzahnnichtanlage eher selten vor, die Prävalenz liegt hier bei 0,1 bis 2,4 Prozent. Konsequenzen für die Betroffenen und Schweregrad der Zahnnichtanlage Prinzipiell hängt der Leidensdruck der Betroffenen sehr stark von der Anzahl der Zahnaplasien ab. Das Fehlen von Zähnen kann einerseits zu einem Fehlbiss führen (Zahnelongation durch fehlende Antagonisten, persistierende Milchzähne in Infraokklusion, Überbiss, offener Biss, Hypoplasie der Kiefer, Retrognathie etc.), aber auch Sprachentwicklungsstörungen, Störungen des Kauvorgangs, unterentwickelte Kieferknochen, eine Vergrößerung der Kieferhöhle (Pneumatisation), den Verlust der vertikalen Dimension der unteren Gesichtshälfte, ästhetische Unzufriedenheit und schließlich schwere psychosoziale Probleme zur Folge haben.
Kursleitung: Ao. Univ.-Prof. DDr. Erwin Jonke Fachbereich Kieferorthopädie Universitätszahnklinik Wien www.unizahnklinik-wien.at
Die Behandlung von Zahnnichtanlagen ist sehr patientenbezogen und hängt vom Schweregrad und der Region der Zahnnichtanlagen, dem PatientInnenalter und der Restbezahnung ab. Meistens ist eine interdisziplinäre (Kieferorthopädie, Orale Chirurgie, Prothetik) Therapie für ein optimales Ergebnis erforderlich (Abb. 2). Der Schweregrad der Aplasie basiert auf der Anzahl der angeboren fehlenden Zähne. Eine sogenannte Hypodontie liegt bei der Nichtanlage von ein bis fünf bleibenden Zähnen vor, eine Oligodontie bei sechs oder mehr fehlenden Zähnen, Weisheitszähne ausgeschlossen. Nach der für die vorliegende Studie herangezogenen Literatur nimmt die Prävalenz der Hypodontie mit ihrem Schweregrad ab. Aufgrund der hohen Variabilität und des vielfältigen Auftretens von Aplasie ist es grundsätzlich sehr schwierig, AplasieMuster zu identifizieren, insbesondere in Bezug auf das Geschlecht und die Schwere der Ausprägung. Ein nützliches
Tool, mit dem Vorteil, die ZahnaplasieMuster mit einem numerischen Code zu strukturieren, ist der Tooth Agenesis Code (TAC). Das Hauptziel der vorliegenden Studie war es daher, Muster der Zahnaplasie zu erforschen, zu beschreiben und mögliche Unterscheidungen innerhalb einer großen österreichischen Kohorte von PatientInnen, die in den vergangenen 30 Jahren an der Universitätsklinik für Zahnmedizin der Medizinischen Universität Wien behandelt wurden, zu evaluieren – insbesondere in Bezug auf Geschlechtsdimorphismus, Häufigkeit und Schweregrad (Hypodontie/Oligodontie). Material und Methoden Die vorliegende retrospektive Datenanalyse umfasst alle Zahnaplasie-PatientInnen, die auf der Aplasie-Spezialambulanz an der Universitätszahnklinik Wien in den vergangenen 30 Jahren erfasst und behandelt wurden. ‣
6. Dezember 2019 (11:00 – 16:00 Uhr)
Neueste Aligner-Therapien für Kinder und Jugendliche Die Behandlung mit durchsichtigen Zahnschienen stellt bereits einen festen Bestandteil in der kieferorthopädischen Fachwelt dar. Diese Methode kommt auch bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz – Invisalign-FIRST und Invisalign-TEEN. Diese neuen Zielgruppen profitieren von der komfortablen und ästhetischen Alternative zu festsitzenden Apparaturen und herausnehmbaren Geräten. Die durchsichtigen Zahnschienen kombinieren die therapeutische Wirkung und die Kontrolle der Zahnbewegung mit Vorteilen in Hinblick auf die Hygiene. Auf der Basis von ausführlich dokumentierten Fall-Studien werden die wichtigsten Grundprinzipien der Behandlung mit Invisalign-FIRST, Invisalign-TEEN und Invisalign Mandibular-Advancement erläutert.
Vortragender: Dr. Dieter-Alois Brothag • Studium der Zahnmedizin an der LudwigMaximilians-Universität München • Orthodontic Postgraduate Training Program an Guy’s, King´s und St. Thomas’ University in London, Prof. M. Meikle und Prof. F. McDonald • Kieferorthopädische Fachweiterbildung an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Sergl, Prof. A. Zentner • Facharzt für Kieferorthopädie • Kieferorthopäde in freier Praxis in Miesbach / Deutschland mit dem Schwerpunkt der Behandlung von Kindern und Jugendlichen • Invisalign Diamond Doctor
Kursort:
Kurssprache: Deutsch
Informationen:
Universitätszahnklinik Wien Sensengasse 2a, 1090 Wien www.unizahnklinik-wien.at
Teilnahmegebühr: EUR 450,– pro TeilnehmerIn
Maria Strobl, Tel.: +43 1 40 070-4301 maria.strobl@meduniwien.ac.at
Online-Registrierung: www.kfo-wien.at
Der Kurs ist mit 6 Fortbildungspunkten der Österreichischen Zahnärztekammer approbiert.
PatientInnendemographie: • Alter (Jahre) • Geschlecht (weiblich / männlich) • Anamnese: Grunderkrankungen, Zahnanomalien • Familiengeschichte: Die Blutsverwandtschaft wurde, falls dokumentiert, nach ihrer gemeinsamen durchschnittlichen DNA aufgelistet. - (50 % gleiche DNA): Eltern, Kinder, Vollgeschwister - (25 % gleiche DNA): Großeltern, Tante, Onkel, Nichte, Neffe, Halbgeschwister - (12,5 % der gleichen DNA): Cousins Anzahl der fehlenden Zähne pro PatientIn – Zahnaplasie-SchweregradGruppen: • Hypotonie (1–5 angeborene fehlende Zähne): - Mild (1–2 Zähne fehlen), moderat (3–5 Zähne fehlen) • Oligodontie (6–28 angeboren fehlende Zähne): - intensiv (6–9 Zähne fehlen), - schwer (10–14 Zähne fehlen), - extrem (15–28 Zähne fehlen) Region der Zahnnichtanlage und Symmetrie: • Schneidezahn, Eckzahn, Prämolar, Molar – Quadrant – links/rechts – Oberkiefer / Unterkiefer – einseitig / beidseitig – anterior (Schneidezähne + Eckzähne) / mittel (Prämolar) / posterior (Molar) Muster von Zahnnichtanlagen: Mit dem TAC-Tool wurde das Zahnaplasie-Muster der nicht-syndromalen Gruppe 1 bestimmt. Diese Methode basiert auf binärer Arithmetik und beschreibt die Anwesenheit oder Abwesenheit von Zähnen. Die vier Quadranten wurden separat analysiert und einem eindeutigen Wert zugeordnet, der ein einzigartiges Zahnaplasie-Muster zeigt. Die jeweiligen TAC-Frequenzen wurden berechnet. Wachstumstyp: horizontal, normal, vertikal
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Abb. 1: Röntgenbild eines Patienten mit zehn angeborenen Zahnnichtanlagen (fehlende Zähne: 13, 14, 23, 24, 34, 35, 37, 44, 45, 47) und kieferorthopädischer Vorbehandlung
Abb. 2: Zahnersatz durch sechs Implantate nach abgeschlossener KFO des oben beschriebenen Patienten
Allerdings wurden nur jene Fälle mit dreifach bestätigter Diagnose durch eine Kieferorthopädin/einen Kieferorthopäden, eine Oralchirurgin/einen Oralchirurgen und einer/einem ProthetikerIn, basierend auf anamnestischen Daten und PanoramaRöntgenbildern, erfasst. PatientInnen ohne diagnostizierte Zahnaplasie wurden in der vorliegenden Studie nicht erfasst. Die Einschlusskriterien für Gruppe 1 (n = 816) waren: nicht-syndromale Zahnaplasie-PatientInnen ab 10 Jahren. Die Altersgrenze diente zum Ausschluss von falsch diagnostizierten Nichtanlagen aufgrund eines verzögerten Zahndurchbruchs. Gruppe 2 (n = 27) umfasste alle syndromalen Zahnaplasie-PatientInnen mit ursächlichen genetisch bedingten, nachgewiesenen Erkrankungen. Die laut Anamnese dokumentierten Syndrome enthalten ektodermale Dysplasie (n = 18, weiblich / männlich: 3/15), Down-Syndrom (n = 6, weiblich / männlich: 4/2), Rieger-Syndrom (n = 2, weiblich / männlich: 1/1) und Ehlers-Danlos-Syndrom (n = 1 männlich).
werden sowie auch eine Gruppe von 34 nicht-syndromalen PatientInnen, die jünger als zehn Jahre waren. Folgende Daten wurden transkribiert und in einer ExcelTabelle gesammelt.
Datenerfassung Alle PatientInnen mit Zahnaplasie (n = 880), die zwischen Dezember 1981 und Dezember 2015 an der Spezialambulanz der Universitätszahnklinik Wien registriert und behandelt worden sind, wurden für die Datenerfassung einzeln bewertet, indem auch jeder Datensatz manuell ausgewertet wurde. Drei PatientInnen mussten aufgrund unvollständiger Aufzeichnungen von der Datenanalyse ausgeschlossen
Die Ergebnisse im Überblick Die vorliegende, retrospektive Studie ist nach aktuellem Kenntnisstand der erste Versuch, an der Universitätszahnklinik Wien behandelte Zahnaplasien einer großen, österreichischen Kohorte, getrennt nach dem Geschlecht, nach ihrem Schweregrad zu untersuchen, zu beschreiben und zu bewerten. Und das über einen Zeitraum von 30 Jahren. Dabei wurde festgestellt, dass die Prävalenz der Zahnaplasie mit dem Schweregrad abnahm (22,7 Prozent milde oder 37,3 Prozent mäßige Hypodontie, 23,3 Prozent intensive Oligodontie, 11,2 Prozent schwere Oligodontie und 5,6 Prozent extreme Oligodontie). Syndromale PatientInnen scheinen häufiger von einer schwereren Ausprägung betroffen zu sein, da die Mehrheit der PatientInnen mit Oligodontie in Gruppe 2 (syndromale ZahnaplasiePatientInnen mit ursächlichen genetisch bedingten Erkrankungen) nachgewiesen wurden. Außerdem gab es innerhalb der Gruppen Unterschiede bei einzelnen von Aplasie betroffenen Zähnen (Gruppe 1: zweiter Prämolar und zweiter Oberkieferschneidezahn; Gruppe 2: Zahn 12 und der erste Unterkieferschneidezahn). Gruppe 1 zeigte jedoch signifikante Unterschiede in Bezug auf Aplasie-Typen
und Geburtsjahr sowie die Dominanz der Prämolaren hinsichtlich einzeln betroffener Zähne, bilaterale Aplasie und betroffener Region. Die Einteilung der behandelten Zahnaplasie-Fälle in Schweregrad-Untergruppen und deren Analyse waren ein wesentlicher Teil der vorliegenden Studie. Die Analyse einer weiteren Studie von Ben-Bassat, Y. & Brin aus dem Jahr 2003 hat gezeigt, dass mehr als neun angeboren fehlende Zähne zu schwerwiegenden Störungen im Skelett führen können. Um die vorliegende Analyse zu erleichtern und auch zur besseren Veranschaulichung der Ergebnisse wurde hier eine detaillierte Klassifizierung und Einteilung der Schweregrade vorgeschlagen, die auch eine Homogenisierung und Standardisierung nachfolgender Studien zum Thema fördern kann. Die vorliegende Gruppierung der Schweregrade zeigt zum einen die Prävalenz jedes Schweregrads und zum anderen das Muster der jeweiligen Zahnaplasie. Zudem wurde die Gesamtprävalenz der Aplasie-Muster im Gebiss auch hinsichtlich Schwere und Geschlecht evaluiert. Frauen präsentierten dabei ein einheitlicheres Muster als Männer. Das am
weitesten verbreitete Muster war dabei das Fehlen der vier zweiten Prämolaren und der oberen zweiten Schneidezähne. Je geringer der Schweregrad, desto mehr steigt die Prävalenz ähnlicher Zahnaplasie-Muster. Als weiteres Ergebnis des Geschlechtsdimorphismus lässt sich sagen, dass Frauen signifikant häufiger von Zahnaplasien betroffen sind, aber signifikant niedrigere Zahlen bei den tatsächlich angeboren fehlenden Zähnen aufweisen als Männer. Dieses Ergebnis stimmt auch mit der im Vorfeld zur Studie analysierten Literatur überein. Zusammenfassung der Ergebnisse Die vorliegende Studie der Universitätszahnklinik Wien stellt also fest, dass bei der Mehrheit der untersuchten Zahn-aplasie-PatientInnen eine Hypodontie, also ein Fehlen von ein bis fünf bleibenden Zähnen, vorliegt. Sich wiederholende AplasieMuster sind zudem eher bei PatientInnen mit milderen Formen der Zahnagenese zu erkennen. Das häufigste Muster war das Fehlen der vier zweiten Prämolaren und der oberen zweiten Schneidezähne. In Bezug auf den Wachstumstyp konnte eine Dominanz des horizontalen Wachstumstyps mit einem gehäuften Aufkommen
von Zahnaplasien der zweiten unteren Prämolaren beobachtet werden. Das Geschlecht der PatientInnen hatte keinen Einfluss darauf. In Gruppe 1 (nichtsyndromale Aplasie-PatientInnen, älter als neun Jahre) wurden jedoch geschlechtsspezifische Zusammenhänge bezüglich Anzahl der angeboren fehlenden Zähne, Schweregrad und einzelner, betroffener Zähnen gefunden, ohne dabei Einflüsse des Verwandtschaftsgrads oder der Familiengeschichte feststellen zu können. Die Prämolaren (Vormahlzähne) fehlten insgesamt am häufigsten, sowohl hinsichtlich der bilateralen Zahnaplasie als auch der betroffenen Regionen (anterior, Prämolaren-bereich, posterior).•
Literatur: Ben-Bassat Y, & Brin I. (2003). Skeletodental patterns in patients with multiple congenitally missing teeth. American Journal of Orthodontics and Dentofacial Orthopedics, 24, 521–525. Heuberer S, Ulm C, Zechner W, Laky B, Watzak G (2019). Patterns of congenitally missing teeth of non-syndromic and syndromic patients treated at a single-center over the past thirty years. Archives of Oral Biology 98,140–147.
Das Team Dr.in Simone Heuberer, Fachbereich Orale Chirurgie Ao. Univ.-Prof. DDr. Georg Watzak, Fachbereich Orale Chirurgie Ass.-Prof. DDr. Konstantin Zauza, Fachbereich Zahnärztliche Ausbildung Ao. Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm, Fachbereich Orale Chirurgie Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner, Fachbereich Orale Chirurgie Ao. Univ.-Prof. Dr. Josef Freudenthaler, Fachbereich Kieferorthopädie
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Wissenswertes rund um die Zahnspange Viel Wissenswertes rund um die Zahnspange erfuhren die Besucher beim Mini-MedAbend am 28. Mai gleich von drei Expertinnen der Universitätszahnklinik Wien. Gastgeberin war in gewohnter Weise die MedUni Wien.
D
as Mini-Med-Studium wurde im Jahr 2000 von Univ.Prof. Dr. Georg Bartsch gegründet, um es allen Menschen zu ermöglichen, mit ÄrztInnen zu kommunizieren und die eigene Gesundheit und Krankheit dadurch besser zu verstehen. Heute ist das Mini-Med-Studium mit bisher über 475.000 BesucherInnen an rund 25 Standorten in allen Bundesländern Österreichs erfolgreichste Gesundheitsveranstaltungsreihe. Das Erfolgsprinzip ist nach 18 Jahren dasselbe: Hochkarätige Vortragende referieren in leicht verständlicher Sprache zu aktuellen Gesundheitsthemen und beantworten alle Fragen. Jeder interessierte Mensch kann so kostenlos Spitzenmedizin hautnah erleben. Als wissenschaftliche Partnerin unterstützt die MedUni Wien das Mini-MedStudium sowohl bei der Themenauswahl als auch bei der Wahl der ReferentInnen. Zudem stellt sie für die Veranstaltungen den Van-Swieten-Saal zur Verfügung. Zahnregulierungen: Es geht nicht nur um Kosmetik, sondern um Verbesserung der Kaufunktion Am 28. Mai konnte man sich im VanSwieten-Saal der Medizinischen Universität Wien einen Eindruck zum Thema Kieferorthopädie/Zahnspangen für Kinder und Erwachsene verschaffen. Im Rahmen der Mini-Med-Vortragsreihe führten Dr.in Emanuela Liu, Dr.in Linda Schwarz und Zahnärztin Katharina Röggla vom Fachbereich Kieferorthopädie die ZuhörerInnen in das Thema „Zahnspange“ ein.
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Referierten über Zahnspangen für Kinder und Erwachsene: Dr.in Emanuela Liu, Dr.in Linda Schwarz und Zahnärztin Katharina Röggla (von links).
Zu Beginn sprach Katharina Röggla über die Voraussetzung einer Zahnspange und wies in ihrem Vortrag ausdrücklich darauf hin, dass es dabei nicht nur um die Ästhetik geht, sondern viel mehr um die Verbesserung der Kaufunktion. Daher kann eine kieferorthopädische Behandlung unabhängig von ästhetischen Gründen notwendig sein. „Es geht hierbei auch um Funktionsverbesserung, Vorbeugung von Erkrankungen des Zahnhalteapparats, präprothetische Behandlungen, Prävention von Kiefergelenksproblemen und vieles mehr“, so die angehende
Kieferorthopädin. Eine Frühbehandlung sei insbesondere bei Fehlbissen wie Kreuzbiss, Zwangbiss, ausgeprägtem oder drohendem Platzmangel, frühzeitigem Milchzahnverlust (Abb. 1, PastedGraphic-4 und Abb 2. PastedGraphic-5) zu den Zahndurchbruchszeiten von Milchzähnen und bleibenden Zähnen und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKGSpalte) erforderlich. Der „Index für den Kieferorthopädischen Behandlungsbedarf (ITON)“ dient hierbei zur Einschätzung der kieferorthopädischen Behandlungsnotwendigkeit.
Abb. 1: Zahndurchbruchszeiten im
Abb. 2: Zahndurchbruchszeiten im
Milchgebiss
bleibenden Gebiss
Kontrollen bei KieferorthopädInnen Für eine genaue Einschätzung der Behandlungsnotwendigkeit ist allerdings ein Beratungstermin bei einer Kieferorthopädin/einem Kieferorthopäden notwendig. Die erste Kontrolle sollte im Alter von vier Jahren erfolgen. Dabei wird abgeklärt, ob im Milchgebiss Zwangsführungen oder traversale Diskrepanzen vorliegen bzw. Habits vorhanden sind. Zudem wird bei dieser Kontrolle ermittelt, ob auch eine Kontrolle durch HNO-ÄrztInnen bzw. LogopädInnen notwendig ist. Die zweite kieferorthopädische Kontrolle sollte mit ca. acht Jahren erfolgen. Dabei wird das frühe Wechselgebiss dahingehend kontrolliert, ob die Stützzonen intakt sind, die Frontzahnstufe korrekt ist und das Platzangebot des Kiefers ausreichend ist. Im Alter von zwölf Jahren sollte bei Jugendlichen schließlich das
späte Wechselgebiss überprüft werden. Sollten Zähne regelrecht durchbrechen oder zusätzlich retiniert sein und wegen ihrer falschen Position gar nicht aus dem Kiefer herauswachsen bzw. das Platzangebot und die Verzahnung nicht in Ordnung sein, ist eine kieferorthopädische Behandlung notwendig. Die richtige Mundhygiene Die wichtigste Maßnahme vor und während einer Behandlung sowie die Voraussetzung für eine Zahnspange ist die richtige Mundhygiene. Hierfür steht das Team der Universitätszahnklinik Wien auch für Tipps und Tricks zur Verfügung. Zudem wurden die unterschiedlichen Arten der Zahnspangen, von Metallbrackets bis komplett unsichtbare Varianten, von Dr.in Linda Maria Schwarz erklärt. Sie ging dabei auch auf den speziellen
Umgang mit Kindern und unter anderem auf die Voraussetzungen für die GratisZahnspange ein. Anschließend erklärte die angehende Kieferorthopädin den Ablauf einer kieferorthopädischen Behandlung an der Universitätszahnklinik Wien. „Zu Beginn ist eine ausführliche Diagnostik notwendig, die bei uns im Haus bereits 100 % digital abläuft. Es muss kein unangenehmer Abdruck mehr gemacht werden, stattdessen wird der Kiefer digital gescannt. Anhand von Fotos, Röntgenbildern, digitalen Modellen, klinischer Untersuchung und Anamnese wird im Team mit Prof. Jonke ein Behandlungsplan erstellt“, so Dr.in Schwarz. Die Behandlung kann dann gestartet werden und PatientInnen müssen in etwa im Vier- bis Sechs-Wochen-Takt zur Kontrolle kommen. Erwachsenenbehandlung Im letzten Abschnitt des Mini-Med-Vortrags berichtete Dr.in Emanuela Liu über die Zahnspange im Erwachsenenalter. Heutzutage hat man die Möglichkeit, mit innenliegenden Zahnspangen sowie mit durchsichtigen Schienen eine kieferorthopädische Therapie durchzuführen. Somit muss niemand etwas von der Therapie wissen und die Patientin/der Patient hat am Schluss ein strahlendes Lächeln. •
Das Team Dr.in Emanuela Liu, Fachbereich Kieferorthopädie Dr.in Linda Schwarz, angehende Kieferorthopädin ZÄ Katharina Röggla, angehende Kieferorthopädin Ao. Univ.-Prof. DDr. Erwin Jonke, Leiter des Fachbereichs Kieferorthopädie
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Großer Tag für kleine Nachwuchs-ZahnmedizinerInnen Einen aufregenden Vormittag an der Universitätszahnklinik Wien erlebte eine Kindergartengruppe mit Dr. Hady Haririan und seiner Kollegin Dr.in Farnusch Glanz. Die Kinder durften sogar selbst auf den Zahnarztsesseln Platz nehmen und an Puppen üben.
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nlängst wurden an der Universitätszahnklinik Wien die Rollen getauscht. Wenn es sich der Zahnarzt im Behandlungssessel gemütlich macht und ein Fünfjähriger seine Zähne kontrolliert, kann das nämlich nur eines bedeuten: Eine Kindergartengruppe ist zu Besuch. Eingefädelt hatte diesen für die Kinder überaus spannenden Vormittag Univ.-Ass. Dr. Hady Haririan, PhD, MSc. Der Mitarbeiter im Fachbereich Zahnerhaltung und Parodontologie hat viel Freude daran, das Besondere
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Einmal selbst ZahnmedizinerIn spielen Umringt von rund 20 wissbegierigen Kids im Alter von dreieinhalb bis sechs Jahren begann Dr. Haririan seine spannende Tour. Gemeinsam mit seiner Kollegin Dr.in Farnusch Glanz, MPH, und den beiden Kindergartenpädagoginnen zeigte er den Kids zuerst den Hörsaal und die Seminarräume und sie konnten einigen Studierenden zusehen, wie diese Zähne aus Wachs herstellen. Danach ging es in die Vorklinik, wo die Kinder die Puppen bestaunen konnten.
Foto: Mariano Nguyen
an seinem Beruf schon den Jüngsten zu vermitteln. Da traf es sich gut, dass sein Sohn den Kindergarten Trommelklecks in der Wiener Neubaugasse besucht und man dort sehr interessiert daran war, den Kindern auch einen speziellen Einblick in den Alltag an einer Universitätszahnklinik zu vermitteln. Der Kindergarten hat jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt und in diesem Jahr war es der menschliche Körper. Die Zahnmedizin war dabei eine willkommene Ergänzung, auch zu den obligatorischen Besuchen zum Thema Zahngesundheit im Kindergarten. „Es ist einfach was anderes, wenn die Kinder selbst im Zahnarztsessel Platz nehmen können, wenn sie alles vor Ort sehen und erleben“, sagt Dr. Haririan. „Und vor allem geht bei es solchen Führungen darum, die Kinder mit der Klinik, mit der Zahnmedizin vertraut zu machen. Einige in dem Alter waren zwar schon mal selbst beim Zahnarzt, einige allerdings noch nie.“
Anschließend durften die jungen BesucherInnen im entsprechend kindergerecht ausgestatteten Fachbereich für Kinderzahnheilkunde sogar an echten Zahnarztsesseln Zahnarzt beziehungsweise Zahnärztin und PatientIn spielen. Eine Gruppe scharte sich um Dr. Haririan, eine andere um Dr.in Glanz. Sie sahen, welche Werkzeuge ZahnärztInnen verwenden, und mit dem Einmalspiegel durften die Kinder einander in den Mund schauen. Die Einmalspiegel durften sie sogar behalten. Das richtige Zähneputzen übten die kleinen BesucherInnen an Puppen, gemeinsam wurde ein Lied zum Thema Zahngesundheit gesungen und sie erfuhren, warum etwa Süßigkeiten gar nicht gut für die Zähne sind. So früh wie möglich Vertrauen schaffen Natürlich durften die Kids auch Fragen stellen, doch am Ende des Vormittags blieben gar nicht viele offen, erzählt Dr. Haririan. Vielmehr staunten sie die ganze Zeit über das viele neue Wissen und die interessanten Einblicke und waren sehr aktiv dabei. Für den Zahnmediziner ein gelungener Vormittag, von denen es sicher noch mehr geben wird. „Für uns ist es einfach wichtig, dass wir die Kinder so früh wie möglich abholen, dass sie neugierig gemacht werden, dass sie die Umgebung erleben und sehen, dass es beim Zahnarzt gar nicht schlimm ist“, sagt er. „Im Gegenteil, dass es nämlich sogar Spaß machen kann!“
Zum Abschluss wartete mit freundlicher Unterstützung der Firma Pluradent im Shop noch eine Jause mit gesund belegten Broten und Getränken auf die kleinen Gäste. Außerdem durften sie jeweils eine kleine Zahnbürste, Zahnpasta und eine Tapferkeitsurkunde mit nach Hause nehmen. •
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Buchtipp Zahnärztliche Risikopatienten Die Entwicklung der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung ist durch die Zunahme älterer PatientInnen geprägt. Die steigende Morbidität bedingt eine vermehrte Medikation. Diese Medikamente werden vor allem in ihren Interaktionen und auch ihren unerwünschten Nebenwirkungen immer komplizierter und müssen vor allem bei zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen entsprechend als Risikofaktor berücksichtigt werden. Das frühzeitige Erkennen der Risiken, die bei diesen PatientInnen eintreten können, sowie deren Vorbeugung und Minimierung ist das Thema des vorliegenden Buches. J. Thomas Lambrecht, Martin von Planta (Hrsg.), Quintessence Publishing Deutschland, 312 Seiten, 212 Abbildungen, ISBN 978-3-86867-379-1
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Jubiläen an der Unizahnklinik Wien Die Universitätszahnklinik Wien ist eine beliebte Arbeitgeberin. Ein gutes Beispiel sind diese beiden Mitarbeiterinnen. Sie sind seit 25 bzw. 40 Jahren an der Klinik tätig.
ADir.in Ingrid Sperlich ADir.in Ingrid Sperlich ist seit 25 Jahren an der Universitätszahnklinik Wien tätig. Begonnen hat Frau Sperlich 1994 in der Buchhaltung der Zahnklinik. Bereits ein Jahr später hatte sie die Personalagenden des wissenschaftlichen Personals, die Abrechnung aller Lehrenden und das Budget für die Beschaffenheit der gesamten Universitätszahnklinik über. Seinerzeit war diese Aufgabe mit sämtlichen Institutionen wie Bundesministerium für Wissenschaft und Kunst, der Wirtschaftsabteilung, dem damaligen Dekanat der Universität Wien, verbunden. 1999 wechselte Ingrid Sperlich in das Chefsekretariat der prothetischen Abteilung. Ihr Aufgabengebiet umfasste unter anderem die Organisation von Kursen mit Vortragenden aus dem In- und Ausland. 2006 begann Ingrid Sperlich die Laufbahn der Gremienarbeit. Ein besonderes Anliegen ist ihr hier die soziale Kompetenz auf allen Führungsebenen. Als langjähriges Mitglied des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen, Kommissionsmitglied in Berufungskommissionen, Kommissionsmitglied der Arbeitsgruppe des Bolognia-Prozesses, kooptiertes Mitglied im Senat, Mitglied der Kommission für Universitätslehrgänge und Betriebsrätin der Medizinischen Universität Wien hat sie sich viel Erfahrung mit Abläufen in den verschiedenen Gremien und rechtliche Kompetenz angeeignet. Einen wertvollen Beitrag zur Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Wien und der Universitätszahnklinik Wien liefert Frau Sperlich zudem durch ihre Kontaktfreudigkeit und ihre offene und engagierte Art. Seit 2012 hat Ingrid Sperlich die leitende Koordination der Curriculumsdirektion Zahnmedizin inne. Als solche steht sie den Studierenden als beratende Kontaktperson zur Seite. Unter der Leitung des Blockkoordinators aus den Fachbereichen hat sie zudem maßgeblich dazu beigetragen, dass die Line PatientInnen mit besonderen Erfordernissen aufgrund ihrer interdisziplinären Ausrichtung entscheidend an Bedeutung gewonnen haben, was auch in mehreren Diplomarbeiten und Publikationen wissenschaftlich abgehandelt wird. Ein besonderes Anliegen ist Ingrid Sperlich die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Lehre und Forschung, die seit Juni 2018 an der MedUni Wien in Kraft und somit auch für alle DienstnehmerInnen der Tochterunternehmungen gültig ist.
Hedwig Rutschek Seit 40 Jahren ist Hedwig Rutschek an der Universitätszahnklinik Wien beschäftigt. Nach ihrer Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin begann sie 1979 ihre Tätigkeit im Labor für Grundlagenforschung mit Rasterelektronenmikroskopie, Histologie, Immunhistochemie. Lange Zeit war sie auch mit der Organisation von Tagungen und Kongressen des Forschungslabors und des Fachbereichs Orale Chirurgie betraut. Im Jahr 2000 übernahm Hedwig Rutschek zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Forschungslabor in der damals neu gegründeten Abteilung für Parodontologie und Prophylaxe hauptsächlich organisatorische und administrative Aufgaben. Weiters war sie bei der Ausarbeitung der Curricula und in die Organisation der neu implementierten internationalen Universitätslehrgänge für „Periodontology and Implantology“ und „Esthetic Dentistry“ involviert. An der Universitätszahnklinik Wien hat sie zudem die Weiterbildung zur Prophylaxeassistenz für zahnärztliche AssistentInnen mitaufgebaut. Zu den Haupttätigkeiten von Frau Rutschek zählen darüber hinaus organisatorische Belange der Parodontologie, die Koordination zwischen dem Competence Center for Periodontal Research und klinischer Forschung im Bereich der Parodontologie sowie das projektorientierte Arbeiten in der Forschung im Bereich der Gewebekultur und der Untersuchung von Speichel. Im Laufe der Jahre hat Hedwig Rutschek wiederholt zwischen Forschungstätigkeiten und administrativen Aufgaben mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen gewechselt. Dadurch ist ihre Arbeit bis heute immer spannend und abwechslungsreich geblieben. Ein großes Anliegen ist es Hedwig Rutschek nach wie vor, miteinander „etwas vorwärtszubringen“, wie sie es ausdrückt. „Auch wenn es manchmal viel Kraft und Energie kostet.“ Wichtig ist ihr, sich stets neuen Herausforderungen zu stellen und sich neues Wissen anzueignen, andere in ihrer Tätigkeit zu unterstützen und auch Hilfe anzunehmen. Hedwig Rutschek kennt sich in vielen Bereichen der Unizahnklinik Wien sehr gut aus und bewahrt auch in Stresssituationen stets einen kühlen Kopf. Sie wird von ihren KollegInnen und Vorgesetzten ob ihrer freundlichen und hilfsbereiten Art sehr geschätzt. An der Universitätszahnklinik Wien als Arbeitgeberin schätzt sie selbst die zahlreichen beruflichen Möglichkeiten: „Ich habe aufgrund meiner vielfältigen und sich ständig ändernden Aufgabengebiete nie die Freude an der Arbeit verloren und bin noch immer gerne bereit für neue Aufgaben.“
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Gut zu wissen Universitätszahnklinik Wien, Sensengasse 2a, 1090 Wien
ANFAHRT: Öffentliche Verkehrsmittel: • 37/38/40/41/42 von Schottentor – Haltestelle: Schwarzspanierstraße • 40/41/42 von Währinger Straße – Volksoper – Haltestelle: Sensengasse • 5/33 Haltestelle: Lazarettgasse • 43/44 Haltestelle: Lange Gasse (kurzer Fußmarsch durch das Alte AKH) Mit dem Auto: Gebührenpflichtige BOE-Parkgarage in der Sensengasse 3. Beachten Sie die Kurzparkzone im gesamten 9. Bezirk! FACHBEREICHE: • Zahnerhaltung und Parodontologie • Unit – Zahnärztliche Ausbildung • Kieferorthopädie • Orale Chirurgie • Prothetik • Radiologie • Kinderzahnheilkunde SPEZIALAMBULANZEN: • Spezialambulanz Ästhetische Zahnheilkunde Ansprechpartnerin: Monika Dangl Tel.: +43 1/400 70-2323 • Spezialambulanz Bulimie Ansprechpartnerin: Kerstin Geister Tel.: +43 1/400 70-2323 • Spezialambulanz Endodontie Ansprechpartnerin: Selma Sulejmanovic Tel.: +43 1/400 70-2145 • Spezialambulanz Funktionsstörungen Ansprechpartnerin: Alexandra Wolfer Tel.: +43 1/400 70-4930 • Spezialambulanz Implantologie Ansprechpartnerinnen: Maja Strainovic, Janina Moisl Tel.: +43 1/400 70-4121
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• Spezialambulanz Laserzahnheilkunde Ansprechpartnerin: Monika Dangl Tel.: +43 1/400 70-2323 • Spezialambulanz Mund- und Schleimhauterkrankungen Ansprechpartnerin: Maja Strainovic Tel.: +43 1/400 70-4121 ANSPRECHPARTNERINNEN – KONTAKTE: Zentrale Aufnahme Natascha Fuchs, Agnes Font, Helga Brixa, Bettina Lackner, Monika Saffer, Katharina Celar-Vojtechovsky, Mirija Tosuni, Yusuf Günes Tel.: +43 1/400 70-2000 E-Mail: aufnahme-unizahnklinik@ meduniwien.ac.at Allgemeine Ambulanz Gabriele Pleininger, Karoline Schweinberger Tel.: +43 1/400 70-2020 E-Mail: notfallambulanz-unizahnklinik@meduniwien.ac.at Klinische Bereiche • Zahnerhaltung und Parodontologie Sekretariat: Nina Filzwieser Tel.: +43 1/400 70-4720 E-Mail: zahnerhaltung-unizahn klinik@meduniwien.ac.at • Parodontologische Ambulanzen Leitstelle: Nina Filzwieser Tel.: +43 1/400 70-4720 E-Mail: parodontologie-unizahn klinik@meduniwien.ac.at • Prophylaxe-Center Leitstelle: Tamara Hauptmann Tel.: +43 1/400 70-4725 E-Mail: prophylaxecenter-unizahn klinik@meduniwien.ac.at • Kieferorthopädie Leitstelle: Barbara Lembachner
Tel.: +43 1/400 70-4321 Sekretariat: Maria Strobl Tel.: +43 1/400 70-4301 E-Mail: kfo-unizahnklinik@ meduniwien.ac.at • Orale Chirurgie Leitstelle, OP-Organisation: Maja Strainovic, Janina Moisl Tel.: +43 1/400 70-4121 Sekretariat: Brigitte Kneidinger Tel.: +43 1/400 70-4101 E-Mail: oralechirurgie-unizahn klinik@meduniwien.ac.at • Prothetik Sekretariat: Bettina Haruksteiner Tel.: +43 1/400 70-4901 E-Mail: prothetik-unizahnklinik@ meduniwien.ac.at • Radiologie Leitstelle: Christine Niziolek Tel.: +43 1/400 70-2420 E-Mail: radiologie-unizahnklinik@ meduniwien.ac.at • Kinderzahnheilkunde Leitstelle Tel.: +43 1/400 70-2820 Organisation: Susanne Preis Tel.: +43 1/400 70-2825 E-Mail: kinder-unizahnklinik@ meduniwien.ac.at ÖFFNUNGSZEITEN: Immer nach Terminvereinbarung! • Aufnahme von PatientInnen Zentrale Aufnahme: Montag–Donnerstag 7.30–13 Uhr, Freitag 7.30–13 Uhr • Notambulanz mit Trauma versorgung: Montag–Sonntag 8–13 Uhr, • Kieferorthopädie: Montag–Donnerstag 8–17 Uhr, Freitag 8–12 Uhr nach Termin vereinbarung
Reges Interesse an Masterlehrgängen Der Kongress der International Association for Dental Research (IADR) fand heuer in Vancouver statt. Die Universitätszahnklinik Wien war gleich mehrfach vertreten.
GMT 60782 DE © Nobel Biocare Services AG, 2019. Alle Rechte vorbehalten. Nobel Biocare, das Nobel Biocare Logo und alle sonstigen Marken sind, sofern nicht anderweitig angegeben oder aus dem Kontext ersichtlich, Marken der Nobel Biocare Gruppe. Weitere Informationen �inden Sie unter www.nobelbiocare.com/trademarks. Die Produktabbildungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Haftungsausschluss: Einige Produkte sind unter Umständen nicht in allen Märkten �ür den Verkauf zugelassen. Bitte wenden Sie sich an Ihre Nobel Biocare Vertriebsniederlassung, um aktuelle Informationen zur Produktpalette und Ver�ügbarkeit zu erhalten. Gemäß US-Bundesgesetz darf dieses Produkt nur an Zahnärzte oder auf deren Anordnung verkauft werden. Für die vollständigen Informationen zur Verschreibung, einschließlich Indikationen, Gegenanzeigen, Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen ziehen Sie die Gebrauchsanweisung zu Rate.
Foto: Universitätszahnklinik/privat/R.Klaus
A
Dr. Christoph Kurzmann, Univ.-Prof.in Katrin Beses, Ao. Univ.-Prof. DDr. Andreas Schedle, Regina Klaus, Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz und Dr. Andreas Stavropoulos, PhD (v. l.)
uf dem Kongress der International Association for Dental Research (IADR) erhielten am Ausstellungsstand der Universitätszahnklinik Wien ZahnärztInnen und ZahnmedizinstudentInnen umfangreiche Informationen über die Möglichkeiten einer postgraduellen Weiterbildung. Beworben wurden die internationalen Masterlehrgänge Master in Clinical Dentistry „Endodontology“, „Esthetic Dentistry“, „Periodontology and Implantology“ sowie „Prosthodontics – Interdisciplinary Therapy Concepts“. Das Angebot einer postgraduellen und berufsbegleitenden Weiterbildung in Wien in englischer Sprache stieß auf reges Interesse unter den BesucherInnen des Kongresses. Dementsprechend gut besucht waren auch die Vorträge von Prof. Oleh Andrukhov und Prof. Hermann Agis sowie die Posterpräsentationen von Prof. Andreas Schedle und Prof.in Katrin Bekes. •
Zellen und Ober�läche – hier stimmt die Chemie! Xeal und TiUltra: zwei neue bahnbrechende Ober�lächen, in deren Entwicklung unser jahrzehntelang erworbenes Wissen zum Thema Anodisierung ge�lossen ist. Wir haben die Ober�lächenchemie und Topogra�ie vom Abutment bis zur Implantatspitze neu konzipiert, um auf jedem Niveau eine optimale Gewebeintegration zu erreichen. Damit starten wir nun in die Ära der Mucointegration™.
Die neue Xeal Ober�läche ist jetzt �ür die On1™ Basis und das Multi-unit Abutment ver�ügbar. TiUltra wird mit unseren meistverkauften NobelActive® und NobelParallel™ CC Implantaten angeboten.
„Thumbs up“ hieß es vom Team der Universitätszahnklinik für den tollen Start des Masterlehrgangs „Esthetic Dentistry“!
Start des Masterlehrgangs „Esthetic Dentistry“ Mit dem berufsbegleitenden postgraduellen Masterlehrgang „Master in Clinical Dentistry – Esthetic Dentistry“ ging im Sommer der zweite von insgesamt drei neuen Masterlehrgängen an der Universitätszahnklinik Wien an den Start.
M
it zwei Modulen startete der berufsbegleitende postgraduelle Masterlehrgang „Master in Clinical Dentistry – Esthetic Dentistry“ diesen Sommer an der Universitätszahnklinik Wien. Die ersten beiden von insgesamt acht Modulen fanden vom 24. bis 30. Juni sowie vom 1. bis 7. Juli statt. Die TeilnehmerInnen sind international und kommen u. a. aus Australien, China, Israel, dem Iran, Holland, Rumänien und Zypern. Praxis im Vordergrund Die TeilnehmerInnen des Masterlehrgangs erwarteten spannende Vorträge und Hands-on-Workshops in der Vorklinik der Universitätszahnklinik Wien. Ein weiterer Schwerpunkt und besonders faszinierend waren die Behandlungen von PatientInnen, die live vom Team der Universitätszahnklinik Wien durchgeführt wurden. Als Top-ReferentInnen waren Prof. Daniel
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Edelhoff und Prof. Jan-Frederik Güth aus München sowie Prof. Bernhard Klaiber aus Würzburg geladen. Einsatz neuester Technik Die Zahnmedizin bewegt sich in das digitale Zeitalter: Ein Teil der Ausbildung widmete sich daher digitalen Scannern. Diese werden langfristig gesehen die konventi-
Digitale Scanner werden im zahnmedizinischen Arbeitsalltag immer wichtiger.
onellen Arbeitsschritte bei der Abformung komplett durch digitale ersetzen. Mehrere Hersteller konnten an einem Nachmittag verschiedene Scanner-Modelle präsentieren und somit den TeilnehmerInnen Einblicke in unterschiedliche AbformSysteme ermöglichen. Modul 3 folgt im Oktober Unter der Leitung von Assoc.-Prof.in Univ.Doz.in Xiaohui Rausch-Fan und Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. h.c. Emeka Nkenke MA spezialisieren sich die TeilnehmerInnen im Bereich der ästhetischen Zahnmedizin. Insgesamt besteht der berufsbegleitende Masterlehrgang aus acht Modulen bzw. 504 akademischen Stunden. Nach positivem Abschluss aller acht Module und Verteidigung der Masterarbeit wird der akademische Grad „Master in Clinical Dentistry – Esthetic Dentistry“ (90 ECTS) von der MedUni Wien verliehen. Im Oktober folgt das dritte Modul. •
, N E F P O , L E K G Z N R I HE TTERL L, E L A M F H N C A S G . A S L S H U C K S R E T S R E
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