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«Viele reden aber auch gar nicht mit und die Beteiligung der Ratsmitglieder in den Arbeitsgruppen der SUB lässt sehr zu wünschen übrig.» Die zwei grossen Baustellen im SR In zwei grundsätzlichen Punkten ist man sich allerdings fraktionsübergreifend einig: Die Wahlbeteiligung ist bedenklich tief und der SR muss effizienter werden; sich weniger mit sich selbst beschäftigen. Eine höhere Wahlbeteiligung gäbe der SUB vor allem nach aussen mehr Legitimität und würde ihr bei der Vertretung studentischer Interessen – zum Beispiel im Grossen Rat – den Rücken stärken. 25 Prozent will man bei den Wahlen 2015 erreichen. Ein ehrgeiziges Ziel, wenn man bedenkt, dass die Wahlbeteiligung 2009 bei 21 Prozent lag und seither stetig gesunken ist. «Es mag zwar immer noch nach wenig klingen, aber schon mit 20 Prozent Wahlbeteiligung wären wir gleichauf mit der Wahlbeteiligung, die in dieser Altersgruppe bei nationalen Wahlen erreicht wird», relativiert Clau Dermont diese Zahlen. Doch alleine mit dem Argument, dass eine hohe Wahlbeteiligung hübsch aussieht und die Lobbyarbeit der SUB vereinfacht, werden sich die wenigsten NichtwählerInnen zu einem Urnengang bewegen lassen. Die SUB hat prinzipiell ein Problem damit, ihre Mitglieder zu erreichen und zu mobilisieren, sobald es um Hochschulpolitik geht. In der Wahrnehmung der Studierenden ist sie inzwischen vor allem als Dienstleisterin verankert. Da liegt es nahe, dass man als Studi auch noch die Auseinandersetzung mit dem Unipolitischen – bewusst oder unbewusst – an die SUB delegiert, anstatt die SUB als Plattform zu sehen, die die Stimmen vieler bündelt. Den SR überlassen die Studierenden in Bern zunehmend sich selbst. Vielleicht liegt es auch an diesem Mangel an Interesse und der Abwesenheit kritischer Blicke von aussen, dass der StudentInnenrat genug Zeit hat, um sich in endlosen, selbstreferentiellen Debatten zu verlieren. «Wenn es ganz allgemein um die Interessen der Studierenden geht, herrscht im Rat eigentlich ein Konsens. Da gibt es im Grunde keine Differenzen zwischen links und rechts. Das reduziert sich auf ideologisch angehauchte Themen, die häufig mit dem Rat selbst zu tun haben. Es ist schade, wie viel Zeit da verbuttert wird», sagt Maurice Lindgren.

Mehr Zeit für die wesentlichen Fragen Doch auch wenn Einigkeit darüber herrscht, dass der Rat sich wieder mehr auf sein «Kerngeschäft», die Interessen der Studierenden, besinnen sollte, scheiden sich die Geister spätestens bei der Frage, wie dies zu bewerkstelligen sei. Clau Dermont vom sf wünscht sich, dass der Vorstand – also die Exekutive der SUB – politisch wieder heterogener wird. Aktuell seien nur zwei Fraktionen im Vorstand vertreten: Das sf und die Grünen. Dem bürgerlichen Teil des Rates wirft er vor, dass dieser gerne Opposition spiele. Dabei vergesse er, sich auch an der Arbeit im Vorstand zu beteiligen und so Verantwortung für die SUB zu übernehmen. Vor allem die Grünliberalen als zweitgrösste Fraktion will er in dieser Hinsicht in die Pflicht nehmen. Eine andere Art von Outsourcing schwebt Maurice Lindgren von der glp vor: Er würde gerne mehr Kompetenzen und Wahlen in die Kommissionen und Gremien des Rates auslagern, damit weniger im Plenum entschieden werden muss. «Das längerfristige Ziel ist, dass wir mehr über das Studileben diskutieren können. Dafür brauchen wir allerdings Zeit. Zeit, die

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wir momentan nicht haben.» Ein grosser, da unsanfter, Ansporn für den SR, strukturelle Veränderungen voranzutreiben und mehr Platz für das Wesentliche zu schaffen, könnte Druck von aussen sein; in diesem Fall von Studierenden, die ihrer Vertretung etwas genauer auf die Finger schauen. Eine Handvoll interessierter Studis, die den SR-Sitzungen beiwohnen, die vielleicht sogar von ihrem Diskussionsrecht Gebrauch machen, das sie als SUB-Mitglieder im SR geniessen – viel studentische Partizipation in dieser eifrigsten Form bräuchte es nicht, um den Rat unter Zugzwang zu setzten: «Dann wäre subito fertig. Wenn auch nur ein SUB-Mitglied in den Sitzungen aktiv mitdiskutieren wollte, ginge im Rat bald gar nichts mehr. Wir schaffen es ja sowieso schon an keiner Sitzung, alle Traktanden zu behandeln. Längerfristig hätte das allerdings einen positiven Effekt, denn wir müssten zwangsläufig die Abläufe vereinfachen. Aber im ersten Moment wäre es ein heilloses Chaos», prophezeit Maurice Lindgren. «Wir sind darauf absolut nicht eingestellt.»

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