UN-PLAQUED 12 Wahrnehmung

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...wie viele unentdeckte Forschungstalente und darüber hinaus wie viel „Schwierige-Diagnosen-Therapien-Problemlösungskönnen“ werden bei Medizin- und Zahnmedizinabsolventen nicht ausgebildet.

für ZMK hat die ersten Schritte unternommen, um das zu ändern: es bildet eine Fächer übergreifende Forschungsabteilung. Um es fortzusetzen: in der Patientenbetreuung gibt es Licht und Schatten. Toll ist der Leistungsanstieg in den letzten Wochen in allen Abteilungen. Unvorteilhaft sind die hohen Kosten, mit denen die Leistungen erbracht werden. Insgesamt ist nach Einführung der DRG in der Medizin und der Flächen deckenden Anwendung der leistungsorientierten Mittelvergabe deutlich geworden, dass wir – pauschal gesprochen - 5% zu teuer „produzieren“, was insgesamt aber 15-20 Mio. € per anno ausmachen würde und was schnellstens korrigiert werden muss. Das bedarf der Mitwirkung Aller – denn kein Bereich der Universitätsmedizin Göttingen wird so weiter arbeiten können wie bisher. Es ist ein sehr schmerzhafter und anstrengender Prozess.

Es ist wie oft im Leben: Wenn sich jeder der Studiengänge gut ausdifferenziert und trefflich modernisiert, dann bestehen die besseren Chancen der Kooperation und Annäherung. Bedingt durch eine neue Ärztliche Approbationsordnung und der Anpassung des Medizinstudiums an diese, hat dieser Studiengang einen kleinen Vorsprung. Dass ein ähnlicher Anlass in der Zahnmedizin frischen Wind in die Curricula bringen wird, ist zwar zu erwarten, aber keiner weiß wann. Da „Hoffen und Harren macht manchen zum Narren“ immer noch gilt, sollten wir jetzt unabhängig von einer neuen zahnärztlichen Approbationsordnung die machbaren Schritte in Richtung moderner, medizinnaher zahnärztlichen Ausbildung gehen.

2. Existiert dabei aus ihrer Sicht ein Miteinander oder ein „Nebeneinander“ der beiden Fächer? Kurz und trocken: viel zu wenig miteinander, viel zu viel nebeneinander; um das zu überwinden sich beide Seiten bewegen werden müssen. Und alle Bereiche bieten Möglichkeiten: in der Forschung (der orale Biofilm lässt sich kaum ohne klinische Mikrobiologie machen usw.), in der Lehre (Zahnmedizin ist eine Humanmedizin), in der Krankenversorgung (natürlich ist die ZMK-Chirurgie der Prototyp) und in der Ökonomie, wo die Kosten der (z.B. ambulanten Zahn-) Medizin gesenkt werden müssen- da wird man voneinander lernen können.

4. Welche Hürden gibt es, wen man versucht Zahn- und Humanmedizin einander anzunähern und welches sind probate Mittel diese zu überwinden? Jedes neue Element, welches sich in der Lehre der Mediziner/Innen bewährt hat, sollte darauf abgeklopft werden, wie es in die zahnmedizinische Lehre übertragen werden kann: In welchem Bereich gibt es gute Möglichkeiten eines integrierenden Unterrichts? Wo empfiehlt sich problemorientiertes Lernen (POL)? Wo bietet sich ein OSCE an und wie muss ein Lernzielkatalog Zahnmedizin ausschauen? Welche Elemente können aus der Medizin übernommen werden? Wie kann man die Lernziele modernisieren, ohne Überholtes weiter zu kultivieren?

3. Wo sehen sie viel versprechende Ansätze zu einem mehr an Miteinander bei beiden Studiengängen in Göttingen?

5. Wie gehen die Professoren in beiden Studienfächern in Göttingen mit diesem Thema und neuen Ideen und Konzepten um?

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