GENERATIONLOUNGE – Special zur IDS2013

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DENTSPLY Implants – das neue ‚Powerhouse’ in der Implantologie DENTSPLY Implants ist die Verbindung zweier erfolgreicher und innovativer Unternehmen der dentalen Implantologie: DENTSPLY Friadent und Astra Tech Dental. DENTSPLY Implants bietet mit ANKYLOS®, dem ASTRA TECH Implant System™ und XiVE® ein umfassendes Angebot an Implantaten, FRIOS® Augmentationsprodukte, Guided Surgery, CAD/CAM-Technologien wie patientenindividuelle ATLANTIS™ Abutments und das stepps® Programm für die professionelle Praxisentwicklung. DENTSPLY Implants baut auf die Grundwerte der Aufgeschlossenheit, ein sorgfältiges wissenschaftliches Fundament, den Nachweis klinischen Langzeiterfolgs und

eine starke Kundenorientierung. Unsere bisherigen DENTSPLY Friadent- und Astra Tech DentalKunden dürfen versichert sein, dass die ihnen bekannten erstklassigen Produkte weiterhin verfügbar sein werden. Wir vertrauen darauf, dass sich Zahnärzte und Zahntechniker in aller Welt für DENTSPLY Implants als ihren neuen Partner der Wahl entscheiden werden – für integrierte Implantatlösungen, engagierten Support und eine bessere Versorgung ihrer Patienten.

Menschen der Zahnmedizin

Begleiten Sie uns auf dem Weg in eine neue Dimension der Implantologie.

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Generationlounge 2013

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VITA ENAMIC setzt neue Maßstäbe bei der Belastbarkeit,

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Die En -Erfolgsformel: Festigkeit + Elastizität = Zuverlässigkeit ²

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2

13

3

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10

6.3

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12

GENERATIONLOUNGE: Passage zwischen den Hallen 4 + 5

Die erste Hybridkeramik mit Dual-Netzwerkstruktur, die Kaukräfte optimal absorbiert!

Entrance East Congress Centre East

VITA ENAMIC ® definiert Belastbarkeit neu.


EDITORIAL Die Menschen der Zahnmedizin darstellen zu

re Kollegen und Kolleginnen. Ich wünsche mir,

wollen, ist bei über 45.000 berufstätigen Zahn-

dass Sie sich von den Fragen und Antworten ins-

ärzten und Zahnärztinnen sowie hunderttausen-

pirieren lassen, die angesprochenen Themen in

den Mitarbeitern ein schier endloses Unterfan-

Ihre Netzwerke zu tragen und dort kritisch wei-

gen. Selbst unter den bekannteren Vertretern

ter diskutieren.

des Berufsstandes wird die Auswahl schwierig, da die Vielzahl der Verbände und Institutionen

Denn eines ist klar: Der Generationenwandel

vor allem eines zeigt: Die deutsche Zahnärzte-

ist kein Zeichen dieser Zeit, sondern Thema al-

schaft zeigt großes Engagement für den Berufs-

ler Epochen der Menschheit gewesen. Gleichzei-

stand, die Patienten sowie die gesamte Gesell-

tig liegen mit dem demografischen Wandel Ent-

schaft. Dafür gebührt allen Ehrenamtlichen und

wicklungen vor uns, die niemand mit Sicherheit

Freiwilligen größter Respekt und Dank.

antizipieren kann und die eine hohe Flexibilität

Dennoch mussten wir für die Sonderpublika-

und Gestaltungswillen unsererseits bedürfen.

tion zur Generationlounge 2013 eine Auswahl

Ich wünsche Ihnen viel Glück auf diesem Weg

treffen, die somit nur einen kleinen Ausschnitt

und die Kraft, eingefahrene Modelle, Denkwei-

der gegenwärtigen Diskussionsthemen darstel-

sen und Behandlungswege konstruktiv zu hin-

len kann. Allesamt stechen die Interviewten in

terfragen.

ihren Bereichen aus der Masse hervor und stehen trotzdem nur exemplarisch für viele ande-

Viel Spaß beim Lesen!

Generationlounge 2013 | 1


IMPRESSUM Sonderpublikation zur GENERATIONLOUNGE IDS 2013 Auflage Erscheinung Format

10.000 12. März 2013 230 x 160 mm

Herausgeber Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland e.V. (BdZA) Verlag un-plaqued:multimedia Verlagsgesellschaft mbH Oranienburger Str. 91, 10178 Berlin info@un-plaqued.com Chefredakteur Ingmar Dobberstein / i_dee@un-plaqued.com Chefin vom Dienst Hanna Buttenberg / hanna@worldoptimizer.com Redaktion Jan-Philipp Schmidt Berit Melle Kristin Jahn Redaktionsassistenz Sascha Kötter / sascha@un-plaqued.com Bildredaktion Ion Jonas Schmidt / i@quasigrafik.de Britta Zwarg / b@quasigrafik.de Gestaltung quasigrafik: Britta Zwarg, Ion Jonas Schmidt pixel@quasigrafik.de Kontakt generationlounge.de bdza.de un-plaqued.com alumni-magazine.com Anzeigen Ingmar Dobberstein/ i_dee@un-plaqued.com / +49.170.559 23 05 Sascha Kötter / sascha@un-plaqued.com / +49.151.1169 09 16 Druck Königsdruck, Alt-Reinickendorf 28, 13407 Berlin

2 | Generationlounge 2013

Unser Dank gilt allen wachen Geistern, die ihren Alltag mit bewussten Sinnen wahrnehmen, Fragen stellen, wenn Antworten gewünscht sind und Aussagen treffen, wenn Ruhe erbeten wurde, denen, die ihre Meinung äußern, auch wenn es gerade nicht der allgemeinen Auffassung entspricht. Ganz besonderer Dank geht an alle Interviewpartner, alle Unterstützer der letzten Minuten, meine Familie und besten Freunde, Hanna, Phili, Britta & Jonas & Anouk, Barbara & Birgit, Sascha, Kristin und Julia. Die in den Artikeln und Mitteilungen ausgedrückten Meinungen sind die der Autoren und nicht unbedingt die der Redakteure oder des Herausgebers. Redakteure und Herausgeber lehnen jede Verantwortung oder Haftung für den Inhalt ab und geben keinerlei Garantie, Gewährleistung oder Empfehlung für die Produkte, für die in dieser Zeitschrift geworben wird, oder für die Behauptungen, die von den Herstellern derartiger Produkte oder Dienstleistungen gemacht werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Die im Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung oder Verwertung der Texte und Bilder sind mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ohne Einwilligung des Verlages strafbar. © un-plaqued:multimedia 2013 //


Menschen der Zahnmedizin 4

Alumni-Kultur f端r Deutschland!

7

Alle unter einem Dach

8

Ziemlich beste Freunde

Ihr Rat an die n辰chste Generation?

10

Dr. Peter Engel

12

Prof. Dietmar Oesterreich

16

Jan-Philipp Schmidt

20

Juliane Gnoth

24

Dr. Marion Marschall

28

Marjatta Pillette

32

Dr. Paul Weigl

36

Prof. Frank Schwarz

40

Dr. Eleonore Behrens

44

Dr. Mark Antal

48

Dr. J端rgen Fedderwitz

52

Nadja Alin Jung

56

Klaus R端besamen

60

Dr. Klaus Winter

64

Mein Rat an andere Generationen

Generationlounge 2013 | 3


Alumni-Kultur für Deutschland! Text Berit Melle

Der Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland – kurz BdZA – vertritt als Schwesterverband des BdZM die Interessen der jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte. Braucht die Zahnmedizin einen AlumniVerband? Angesichts der zahllosen berufspolitischen und fachlich ausgerichteten Verbände scheint diese Frage eher rhetorischer Natur, und doch werden weiterhin neue Vereinigungen gegründet, um die Interessen der Zahnärzte in vielen Teilbereichen zu vertreten. Dabei ist es nicht selten, dass es für die einzelnen Gebiete gleich mehrere Interessenvertretungen gibt, wobei es von außen oft schwer ist, die eigentlichen Unterschiede der Verbandsausrichtung zu erkennen. Anders in diesem Fall, denn was sich hinter der Abkürzung BdZA verbirgt, basiert auf bisher stark vernachlässigten Aspekten unseres Berufes: Identifikation, Kommunikation und vor allem die Gemeinsamkeit. Der Verband für junge Zahnmediziner wurde am 23. Januar 2009 auf dem Berliner Zahnärztetag und Jubiläumskongress anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Quintessenz Verlages gegründet. Der Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland e.V. (BdZA) ist der einzige Verband, der sich der Förderung der Interessen junger Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie der Entwicklung einer Alumni-Kultur in Deutschland verschrieben hat und damit den Wissenstransfer zwischen den Generationen stärken will.

4 | Generationlounge 2013


Zu den Gründungsmitgliedern des BdZA zählten

am Timmendorfer Strand sowie dem Pendant

daher nicht nur junge Zahnärzte, wie die ehe-

»Dental Winter« im österreichischen Ischgl ist

maligen BdZM-Vorsitzenden David Rieforth, Art

es dem Verband gelungen, diese Vernetzung

Timmermeister und Jan-Philipp Schmidt oder

untereinander über das Examen hinaus zu ent-

der ehemalige Fachschaftsvorsitzende aus Ber-

wickeln. In diesem Jahr wird sich ein weiteres

lin, Ingmar Dobberstein, sondern auch die ge-

Fortbildungskonzept »Indentive mit Existenz-

standenen Zahnmediziner sind durch den Eh-

gründungsseminaren auf Mallorca zu dem Pro-

renpräsidenten der Bundeszahnärztekammer

gramm gesellen, wobei der BdZA mit großem

(BZÄK) Dr. Dr. Jürgen Weitkamp im BdZA ver-

Engagement darauf achtet, dass alle Koopera-

treten.

tionspartner eine hohe Qualität sowie entspre-

»Alumni« (lateinisch, Plural; Ehemaliger, Zög-

chenden Mehrwert für die jungen Kollegen in

ling) steht als Überbegriff für die Ehemaligen

ihren Veranstaltungen gewährleisten.

und Absolventen der Hochschulen und umfasst

Um diese Ziele zu erreichen, führte der BdZA

damit grundsätzlich alle Zahnärztinnen und

das erfolgreiche studentische Community-Por-

Zahnärzte mit Approbation. Alumni-Organisa-

tal zahnigroups als Alumnigroups in das Berufs-

tionen existieren weltweit an vielen Universitä-

leben weiter und begleitet seit 2009 mit dem In-

ten und fördern den postgradualen Austausch

foportal dents.de die jungen Kolleginnen und

der Fakultät mit ihren Ehemaligen. Gleichzei-

Kollegen. Gemeinsam mit dem ALUMNI Maga-

tig ist in den jüngeren Generationen der Zahn-

zine, dem weltweit ersten E-Magazine für jun-

mediziner nur wenig Identifikation mit ihrer

ge Zahnmediziner (www.alumni-magazin.com),

Hochschule vorhanden, so dass viele Synergie-

wird eine einfache Vernetzung der ehemaligen

möglichkeiten zwischen Absolventen und Hoch-

Jahrgänge realisiert und ein Informationsaus-

schulen ungenutzt bleiben.

tausch neuer Art ermöglicht.

Diese Lücke zu schließen sowie die Vernetzung junger und etablierter Zahnmediziner untereinander und mit ihrer Alma Mater zu fördern

Der BdZA lädt alle interessierten Kollegin-

sind die Hauptziele des Verbandes. Darüber hi-

nen und Kollegen ein, sich auf der 35. Inter-

naus hilft der BdZA in Kooperation mit der Bun-

nationalen Dental Schau (IDS) vom 12. bis

deszahnärztekammer jungen Kolleginnen und

16. März 2013 in Köln näher und in ganz be-

Kollegen, mögliche Wissensdefizite zum erfolg-

sonderer Atmosphäre über den Verband zu

reichen Berufsstart auszugleichen und die indi-

informieren. Denn erstmalig wird der BdZA,

viduelle Berufsfindung in einer sich stark wan-

dank der großzügigen Unterstützung des

delnden Zahnmedizin zu erleichtern. Mit der

VDDI und der Gesellschaft zur Förderung

Förderung besonderer Fortbildungsangebo-

der Dentalindustrie (GFDI), mit einem eige-

te für junge Zahnärzte und Zahnärztinnen wie

nen Messestand – der Generationlounge –

der Sommerveranstaltung »Dental Summer«

vertreten sein.

berufskunde bdza.de

dents.de

2020.de

alumnialumnigroups.de

Generationlounge 2013 | 5

magazine.com


Als Treffpunkt für gemeinsame Veranstaltungen und Gesprächsrunden mit nationalen und internationalen Fachverbänden wie der Bundeszahnärztekammer, den Young Dentists Worldwide (YDW) oder der International Association of Dental Students (IADS) sollen in der einladenden Atmosphäre der Generationlounge Gespräche entstehen, Ideen entwickelt und Kontakte geknüpft werden. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen erhält man auf der Website www.generationlounge.de.

Kontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Bundesverband der zahnmedizinischen

Susann Lochthofen | s.lochthofen@bdza.de

Alumni in Deutschland Bundesgeschäftsstelle Berlin

Aufgaben

Chausseestraße 14 | 10115 Berlin

• Die Bildung von Alumni-Netzwerken im In-

Tel.: +49 (0)341 – 99 99 76 – 40

ternet, auf Messen und Kongressen.

Fax: +49 (0)341 – 99 99 76 – 39

• Intensive Einbindung studentischer und uni-

Vorstand

• Vermittlung der Alumniphilosophie an die

versitärer Strukturen in den Verein. Vorsitzender:

Kollegen, Studierenden und Universitäten.

ZA Jan-Philipp Schmidt | jp.schmidt@bdza.de Stellv. Vorsitzender: ZA Ingmar Dobberstein | i.dobberstein@bdza.de Kassenwart:

• Erarbeitung und Vermittlung von Inhalten,

welche die Berufsfindung fördern. • Publikation von Medien, die sowohl regional

als auch überregional veröffentlicht werden.

Dr. Christine Bellmann | c.bellmann@bdza.de Schriftführer:

• Förderung der sozialen und gesellschaftspo-

litischen Belange junger Zahnmediziner.

ZA David Rieforth | david@rieforth.com

• Organisation von Veranstaltungen für junge

Beiräte:

• Verleihung des ALUMNI-Preises für Persön-

Zahnmediziner und ehemalige Studienjahre. Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, Arthur Heinitz, Su-

lichkeiten, die sich um die Belange junger

sann Lochthofen, Juliane Gnoth, Nadja Alin

Zahnmediziner besonders verdient gemacht

Jung

haben.

6 | Generationlounge 2013


Alle unter einem Dach Text Ingmar Dobberstein

Was soll eigentlich das ganze Gerede über Generationen, Wandel und Veränderung? Immer mehr Frauen, immer mehr junge Kollegen und Kolleginnen sollen ja angeblich alles anders machen … doch wer weiß, wozu das alles gut sein soll? Tatsache ist, dass der Mensch sich mit Verände-

ersten Gründungsstunde festgelegt hat, kein po-

rungen schon immer schwer getan hat. Eigent-

litischer Verband zu sein, sondern stattdessen

lich hat er sie nur zugelassen, wenn es gar nicht

nur eine einzige Identifikationsebene zu bieten:

mehr anders ging und er seine Lebenssicherheit

die Zahnmedizin selbst.

oder -qualität bedroht sah. Vielleicht sind wir

Dieser kleinste gemeinsame Nenner soll hel-

noch nicht wieder an diesem Punkt angelangt,

fen, vor allem die jungen Generationen zu ei-

aber die Vorzeichen für eine Entwicklung in die-

nem neuen Miteinander zu führen und darüber

se Richtung werden immer deutlicher. Beobach-

hinaus vielleicht auch die gestandenen Kollegen

tet man beispielsweise das kollegiale Verhalten

und Kolleginnen zu inspirieren. Ein gutes Zei-

der Zahnmediziner untereinander, so ist der Ton

chen diesbezüglich ist, dass der jahrzehntelange

in den letzten Jahren deutlich harscher gewor-

Trend zur Einzelpraxis durch ein neues Gemein-

den, der Neidfaktor unter den Kollegen sowie

schaftsdenken, auch im Sinne größerer persön-

der wirtschaftliche Druck und damit auch das

licher Freiheiten (Work-Life-Balance), abgelöst

Konkurrenzverhalten sind deutlich gestiegen.

wird. Ein weiterer Hoffnungsschimmer sind die

Selbst in den gewählten Standesvertretungen ist

zahlreichen kleinen Netzwerke, die sich in den

man in einigen Ländern von einem konstruktiven

letzten Jahren vorbei an den großen etablier-

und friedlichen Miteinander weit entfernt, was

ten Organisationen gebildet haben, praktisch

sich nicht zuletzt in der vergleichsweise schwa-

als Hilfe zur Selbsthilfe, wenn man sich irgend-

chen Kampfkraft einer uneinigen Zahnärzte-

wo nicht mehr richtig wahrgenommen fühlt.

schaft zeigt. Dabei könnte das Leben so einfach sein, haben

Der BdZA bedankt sich an dieser Stelle für die

wir doch mindestens seit Unizeiten gelernt, im

Ermöglichung der generationenübergreifen-

Team zu lernen und zu arbeiten. Auch in unseren

den Kooperation mit dem VDDI und der GFDI

Praxen versuchen wir genau dieses Thema wei-

im Rahmen der IDS 2013 und lädt alle Interes-

terzuentwickeln und zu optimieren, weil wir wis-

sierten ein, diese Diskussion auf der Generati-

sen, dass eine angenehme Arbeitsatmosphäre

onlounge in der Passage zwischen Halle 4 und 5

die Leistungsfähigkeit und das Wohlgefühl aller

fortzusetzen und dabei viele andere offene Men-

steigert. Auch hat die Zahnärzteschaft eigentlich

schen und Freigeister zu treffen. Denn wie schon

nur gemeinsame Interessen und in Zeiten zuneh-

ein altes chinesisches Sprichwort sagt: »Wenn

mender Spezialisierung wird die Bedeutung der

der Wind der Veränderung weht, bauen die ei-

fachlichen Vernetzung weiter zunehmen. Einige

nen Mauern und die anderen Windmühlen.«

von vielen Gründen, warum der BdZA seit seiner

Zu welcher Gruppe gehören Sie?

»Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen.« Mahatma Gandhi Generationlounge 2013 | 7


Ziemlich beste Freunde Fachaustausch und Freundschaft verbinden sich im Alumni-Netzwerk

Text Barbara Ritzert

Man sollte einfach einmal dabei gewesen sein. Diese Stimmung, diese Freude, dieser Stolz, wenn der frisch gebackene Master oder die Masterin of Science in Oral Implantology unter Jubel und Fanfarenklängen zur Bühne schreitet – mit flatternder Robe und Masterhut. Im Scheinwerferlicht warten Studiengangsgründer und -leiter Professor Günter Dhom und der Präsident der Steinbeis-Hochschule Professor Johann Löhn mit der ersehnten Urkunde. Master of Science in Oral Implantology – der Ti-

unterwegs war, genießt die Wiederentdeckung

tel ist die Belohnung für zwei Jahre harte Ar-

der Gruppe.

beit, für viele Wochenenden, an denen die

Schon die ersten Master hatten im Jahr 2007 be-

Masteraspiranten quer durch die Republik oder

schlossen, dass das Ende des Studiums nicht das

durch Europa reisten, gemeinsam lernten, dis-

Ende des gemeinsamen Lernens und schon gar

kutierten, Fälle präsentierten, fachsimpel-

nicht das Ende der gewachsenen Beziehungen

ten und an ihrer Master-Thesis schrieben. Wer

ist. Das war die Geburtsstunde des »Master-of-

sich so etwas neben Praxis- oder Klinikalltag

Science-Clubs in Oral Medicine«, kurz MSC ge-

vornimmt, muss beruflich über das Normal-

nannt. Die Initiatoren hatten ein »schlagkräfti-

maß hinaus engagiert sein, denn er verzich-

ges und aktives Netzwerk« vor Augen, das dem

tet auf ein gerüttelt Maß an Nachtschlaf, Frei-

kollegialen Austausch und der gemeinsamen

zeit und Familienleben. Dafür bekommt man

Fortbildung dient, gemeinsame Marketingak-

aber auch viel zurück: »Miteinander arbeiten,

tivitäten etabliert und die Belange der Absol-

voneinander lernen und gemeinsam feiern ist

venten innerhalb des Faches und gegenüber der

unser Motto«, schmunzelt Dr. Rainer Roos aus

Öffentlichkeit vertritt.

dem schwäbischen Neuhausen/Filder, der sei-

Der Club hat inzwischen 227 Mitglieder und al-

nen DGI-Master 2008 gemacht hat. »Die Erleb-

les weitestgehend umgesetzt, was er sich da-

nisse dieser Studienzeit sind umso wertvoller,

mals vorgenommen hatte. »Unser Netzwerk

weil sie in einer Lebensphase passieren, in der

funktioniert«, bestätigt der Vorsitzende und

man für so etwas eigentlich keine Zeit hat«, so

Doppelmaster Dr. Wolfgang Dirlewanger aus

der Oralchirurg weiter. »Der gemeinsame Weg,

Nagold: »Gibt es Fragen zu neuen Behand-

um von den Besten zu lernen, schweißt einfach

lungstechniken, so fällt es leichter, sich mit ei-

zusammen«, ergänzt Dr. Jan Tetsch aus Müns-

nem Kollegen, der dieselbe Ausbildung genos-

ter, ein DGI-Master der ersten Stunde. »Es

sen hat, auf Augenhöhe zu verständigen. Man

entstehen fachliche Netzwerke und Freund-

vertraut sich, weil man sich ausgiebig während

schaften fürs Leben.« Diese Verbindung ist si-

der vielen Lernmodule kennengelernt hat.« »In

cherlich die entscheidende Basis für die inten-

der Tat ist unser Netzwerk eine gute Plattform,

sive Alumni-Kultur der DGI-Masterinnen und

um von erfahrenen Kollegen zu lernen, man

Master. Wer oft lange Jahre als Einzelkämpfer

kann jeden mit jedem Problem anrufen«, be-

8 | Generationlounge 2013


schreibt Dr. Derk Siebers aus Berlin den Nutzen

formationen. »Durch die Teilnahme an diesem

des Clubs für die tägliche Arbeit.

Netzwerk erwachsen Vorteile durch das kostenlose gegenseitige Marketing«, beschreibt Dirle-

Zusammen mit anderen Mastern aus Berlin or-

wanger den Nutzen des Portals. »Jeder Könner

ganisiert Siebers die jährliche »Reunion«, das

wirbt in den Augen der Ratsuchenden unwill-

Treffen aller Master, das inzwischen Kultstatus

kürlich für den anderen Könner; das verschafft

genießt (www.Masterakademie.de). Ergänzt

unbezahlbare Marketingvorteile.« In der Tat

wird das große Treffen durch kleinere »Klas-

fällt positiv auf, dass bei einem fragenden Pa-

sentreffen« der einzelnen Mastergruppen oder

tienten aus der Stadt X praktisch kaum der Mas-

regionale »Study-Groups«. »Wir haben uns mit

ter aus X antwortet, sondern meistens einer

unserem Kurs auch schon in Nizza und Amster-

oder mehrere aus der Stadt Y oder Z - eine klu-

dam getroffen«, schmunzelt Siebers. Schließ-

ge Strategie. Die Patientenkommunikation un-

lich sind die Master nach dem Studium auch er-

terstützt der MSC durch die Herausgabe eines

fahrene Vielreisende. Für Rainer Roos sind die

anspruchsvoll gestalteten Patientenmagazins

semesterübergreifenden bundesweiten Kon-

(DentaLife), das auf mehreren Seiten passend

takte beispielsweise auch hilfreich, wenn ein

zur jeweiligen Master-Praxis individuell gestal-

Patient in eine andere Stadt umzieht. »Wir ha-

tet wird.

ben dann gute Referenzen und Überweisungsmöglichkeiten.«

Zwar lebt der MSC – wie immer – vom Engagement Einzelner, doch diese haben es nicht all-

Die Clubmitglieder pflegen nicht nur den per-

zu schwer, meint Jan Tetsch: »Wir können un-

sönlichen Austausch, sondern kommunizieren

sere Mitglieder recht einfach aktivieren. Jeder

auch auf einer Internet-Plattform (www.mas-

freut sich, die Kollegen wieder zu treffen und

ter.de.com). Dort können ebenfalls Patienten

viele Termine sind im Kalender dauerhaft ein-

Fragen stellen und erhalten sachkundige In-

geplant.«

Wer lange Jahre als Einzelkämpfer unterwegs war, genieSSt die Wieder­ entdeckung der Gruppe. Generationlounge 2013 | 9


FOTO BZÄK / Svea Pietschmann

Ihr Rat an die nächste Generation? 10 | Generationlounge 2013


Dr. Peter Engel Präsident der Bundeszahnärztekammer

Wer die zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen meistern will, muss den Blick auf die gesellschaftlichen Realitäten richten und nachhaltige Konzepte anbieten. Die fachliche Weisungsunabhängigkeit ist dabei ein Grundpfeiler der Freiberuflichkeit und entscheidend für eine gute Versorgungsstruktur im Sinne der Patienten. Hier sind alle Zahnärzte, von jung bis alt aufgefordert, sich in die politischen Diskussionen einzubringen und den hohen fachlichen Anspruch des Berufsstandes in der Öffentlichkeit zu vertreten.

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Die Gesellschaft im Fokus INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO BZÄK/Svea Pietschmann 12 | Generationlounge 2013


Prof. Dietmar Oesterreich Der 1956 geborene Prof. Dr. Dietmar Oesterreich approbierte 1981 an der Rostocker Universität. Im Zuge der Wiedervereinigung bemühte er sich um einen schnellen Aufbau der zahnmedizinischen Selbstverwaltungsstrukturen und wurde 1990 zum Präsidenten der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern gewählt, welche er bis heute in dieser Funktion vertritt. Seit dem Jahrtausendwechsel ist er außerdem Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer und in dieser Funktion auch verantwortlich für den Austausch mit der jungen Zahnmedizin und ihren Verbänden. Wir haben Prof. Oesterreich über viele Jahre als offenen und kreativen Partner für jungzahnmedizinische Belange kennen und schätzen gelernt und ihn im Rahmen der Generationlounge zu seinem Eindruck über den Generationenwandel befragt. Wie sehen Sie die Notwendigkeit eines

orientiert. Diese besondere Stellung in der Ge-

standespolitischen

sellschaft muss immer neu gerechtfertigt wer-

Engagements

junger

und auch weiblicher Kollegen?

den, sich am gesellschaftlichen Wandel orientieren und auf veränderte Werte reagieren. So

Ich sehe diese Notwendigkeit dringend gebo-

ist es auch Aufgabe der zahnärztlichen Selbst-

ten. Das auf Vertrauen basierende Zahnarzt-

verwaltung, die Interessen des Berufsstandes

Patienten-Verhältnis unterliegt heutzutage

unter gleichzeitiger Beachtung des Gemein-

zahlreichen Einflüssen aus Politik, ökonomi-

wohls zu vertreten. All dies setzt voraus, dass

schen Zwängen, wissenschaftlicher Entwick-

jede Zahnärztin und jeder Zahnarzt sich nicht

lung, Judikatur und auch des Verbraucher-

nur seiner besonderen Rolle in der Gesellschaft

schutzes. Aufgabe der Selbstverwaltung muss

bewusst wird, sondern gleichzeitig sein Han-

es primär sein, dieses Zahnarzt-Patienten-Ver-

deln als Heilberuf einer besonderen Verant-

hältnis zu bewahren und zu stärken. Naturge-

wortung und Beachtung unterliegt. Wichtigste

mäß unterliegt die Berufsauffassung einer

Grundlage der zahnärztlichen Berufsausübung

ständigen Weiterentwicklung auch durch den

ist das Vertrauen seines Patienten. Dafür be-

Generationenwandel und die Feminisierung

darf es einer hohen fachlichen Kompetenz und

des Berufsstandes. Somit steht die Selbstver-

gleichzeitig einer klaren Selbstverpflichtung in

waltung vor der Aufgabe, diese Entwicklungen

Bezug auf die ethischen Grundsätze.

wahrzunehmen und insbesondere Kolleginnen aber auch junge Zahnärzte in die Diskussions-

Können Sie einen Generationenwandel in

und Entscheidungsprozesse zu integrieren. Um

der Zahnmedizin feststellen?

also auch den eigenen demografischen Wandel im Berufsstand zu gestalten, bedarf es unbe-

Der Generationenwandel, auch in unserem Be-

dingt standespolitischen Engagements zahlrei-

ruf, ist einschlägig in der wissenschaftlichen

cher junger Kolleginnen und Kollegen.

Literatur beschrieben. Prognosemodelle be-

Die Berufsgruppe der Zahnärzte ist eine Pro-

legen, dass der zahnärztliche Versorgungs-

fession, die einen hohen gesellschaftlichen Sta-

grad hinsichtlich der Gesamtbevölkerung in

tus besitzt, patientenbezogen agiert und sich

Deutschland stabil ist. Deutlich ist der Trend,

am Gemeinwohl und an ethischen Standards

dass sich immer mehr Frauen für die zahnärzt-

Generationlounge 2013 | 13


liche Berufsausübung entscheiden. 2017 wird

Ansonsten ist die Akademie für freiberufliche

nach unseren Prognosemodellen jeder zweite

Selbstverwaltung und Praxismanagement (AS

Zahnarzt in Deutschland eine Frau sein. In den

Akademie) ein postuniversitäres Forum zur Er-

neuen Bundesländern ist dies auf Grund der

langung politischer und sozialer Kompetenzen.

historischen Entwicklung bereits heute Alltag

Mit dieser gesundheitsökonomischen Qualifi-

bzw. sind Kolleginnen in der Überzahl. Ein wei-

zierung wird der Nachwuchs für Leitungsfunk-

terer Trend bei jungen Kolleginnen aber auch

tionen in Körperschaften, Verbänden und Ins-

Kollegen ist der Wunsch, in einem Angestell-

titutionen im Gesundheitswesen fit gemacht.

tenverhältnis zu arbeiten. Gleichzeitig besteht

Sicherlich muss nicht jeder der Interessierten

beidseitig die Tendenz zu gemeinschaftlichen

gleich Kammerpräsident oder Mitglied des

Berufsausübungsformen. Diese Entwicklun-

Vorstandes werden. Darüber hinaus gibt es

gen, die unter dem Thema Vereinbarkeit von

zahlreiche Gremien, in denen Sach- und Fach-

Familie und Beruf zusammengefasst werden,

verstand dringend benötigt wird. Leider ist die

weisen aber gleichzeitig Konzentrationsprozes-

Bereitschaft innerhalb des Berufsstandes, für

se von Niederlassungen im städtischen Raum

Selbstverwaltungsaufgaben zur Verfügung zu

auf. Auf Grund des hohen Versorgungsgrades

stehen, rückläufig. Dies gilt es, zu korrigieren

führen diese Entwicklungen zu Deprofessiona-

und im Rahmen meiner Tätigkeit in der Bun-

lisierungsgefahren für den Berufsstand. Es ist

deszahnärztekammer sehe ich darin für mich

eine Aufgabe der Selbstverwaltung, Initiativen

eine besondere Aufgabenstellung.

zu entwickeln, um auch zukünftig eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung sicherzu-

Wie sind Sie zu Ihrem Engagement in der

stellen und den Wettbewerbsdruck auf den Be-

Standespolitik gekommen?

rufsstand zu reduzieren. Eigentlich eher untypisch für die heutige Zeit. Wie könnte der Einsteig in die Standespoli-

Ich stamme aus dem Osten Deutschlands und

tik für Interessierte aussehen?

im Rahmen der politischen Wende galt es, die alten ideologisch geprägten staatlichen Struk-

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die von den

turen abzulösen und aus dem Berufsstand und

Interessenslagen des Einzelnen abhängig

vor allen Dingen aus dem Versorgungsalltag

sind. So rate ich grundsätzlich dazu, sich bei

heraus, die eigene Willensbildung zu formulie-

den Wahlen zu unserer Selbstverwaltung zur

ren. Ich habe mich in den ersten Aufbaustun-

Verfügung zu stellen. Um sich ein Bild über

den der Selbstverwaltung dazu bereit erklärt

die Tätigkeiten zu machen, gibt es einerseits

und dabei meinen Kenntnisstand sukzessive

zahlreiche Publikationen, andererseits die

erweitert. Die intensive Unterstützung durch

Möglichkeit, an den grundsätzlich öffentlichen

die Bundeszahnärztekammer und die Partner-

Veranstaltungen teilzunehmen. Die zahlreich

kammern der alten Bundesländer haben un-

vorhandenen Kreisstellen- bzw. Bezirksstellen

sere Selbstverwaltung sehr schnell zu funktio-

der Kammern bieten darüber hinaus die Gele-

nierenden Strukturen werden lassen. Dies war

genheit, mit den in der Selbstverwaltung täti-

echte Hilfe zur Selbsthilfe und gleichzeitig ein

gen Kolleginnen und Kollegen Kontakt aufzu-

wichtiger Beitrag aus dem Berufsstand heraus,

nehmen und gleichzeitig eigene Vorstellungen

die zahnärztliche Versorgung unter den neu-

zu übermitteln. Über angebotene Assistenten-

en politischen Vorzeichen selbst zu gestalten.

seminare können Grundkenntnisse zur Selbst-

Ich war also angetrieben, nicht weiter bevor-

verwaltung erworben werden.

mundet zu werden, sondern das Schicksal für

14 | Generationlounge 2013


mich und auch für den Berufsstand selbst in die

eigenen Hände nimmt. Dies hängt davon ab, ob

Hand zu nehmen. Sicherlich waren die Vorzei-

Kolleginnen und Kollegen dafür zur Verfügung

chen zu diesem Zeitpunkt völlig andere, jedoch

stehen – und ich kann nach über 20 Jahren be-

bleibt der Grundsatz der gleiche. Der Berufs-

rufspolitischer Tätigkeit nur Jeden dazu ermu-

stand muss selbst entscheiden, ob er fremdbe-

tigen.

stimmt gestaltet wird oder sein Schicksal in die

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Von Bedeutung ist die eigene Kompetenzentwicklung durch kontinuierliche Fort- und Weiterbildung. Unsere Patienten und ihr Wohl sollten stets im Mittelpunkt unserer Berufsausübung stehen. Es gilt, ständige Vertrauensarbeit zu leisten: individuell beim Patienten, aber auch für den gesamten Berufsstand. Um die oben benannte besondere Stellung des Berufsstandes in der Gesellschaft auch zukünftig zu rechtfertigen, ist die Orientierung an ethischen Grundwerten von immenser Bedeutung. Auf dieser Grundlage kann der Berufsstand selbstbewusst gesundheitspolitische Forderungen stellen und vertreten. Um dies auf einer breiten Willensbildung innerhalb des Berufsstandes zu tun, bedarf es neben der fachlichen Weiterentwicklung auch des Engagements in unseren Selbstverwaltungsgremien. Deswegen mein Rat, seien Sie auch dazu bereit. Generationlounge 2013 | 15


Die Gemeinsamkeit der Zahnärzteschaft INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO privat

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Jan-Philipp Schmidt Der Vorsitzende des Bundesverbandes der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland e.V. (BdZA), Jan-Philipp Schmidt, hat in Münster Zahnmedizin studiert und sich bereits während des Studiums für seine bundesweiten Kommilitonen engagiert, als er den BdZM, die bundesweite Interessenvertretung der Zahnmedizinstudenten neu aufgebaut hat. Für die Generationlounge befragten wir den jungen Zahnarzt und Gesundheitsökonomen über die Hintergründe, aber auch die Ergebnisse dieser Arbeit in der jungen Standespolitik.

Wozu benötigt man heute einen Verband

Deutschland eine gemeinsame Identifikations-

für junge Zahnmediziner in Deutschland?

basis zu geben: Wir sind alle Absolventen des Zahnmedizinstudiums in Deutschland und da-

Eine berechtigte Frage, da die Zahnmedizin bis

mit Teil der größten »Facharztgruppe« in der

zur Gründung des BdZA im Jahr 2009 offen-

Medizin! Wir wollen keine Zersplitterung in Pa-

sichtlich auch ohne einen Alumni-Verband aus-

rodontologen, Endodontologen, Implantologen

gekommen ist, der sich für junge Zahnmedizi-

und diverse Fachverbände spiegeln, sondern

ner in Deutschland einsetzt.

die Gemeinsamkeiten als Zahnärzteschaft her-

Zum einen benötigen wir den BdZA, weil die

vorheben. Das ist auch der Grund, warum der

Universitäten zwar das Thema »Alumni-Kul-

BdZA standespolitisch kein Lager darstellt oder

tur« inzwischen weitestgehend aufgenommen

zu politischen Themen wie der Gebührenord-

haben, aber leider bundesweit keine gemein-

nung etc. keine Pressemitteilungen verfasst:

same Identifikationsebene für die Absolventen

Hierfür gibt es andere Verbände. Ebenso we-

des Zahnmedizinstudiums geschaffen haben.

nig möchten wir als Fortbildungsanbieter oder

Den von Ingmar Dobberstein für die Zahnis in

Rabatt-Verein wahrgenommen werden. Es geht

Deutschland geprägten Spruch »I love my Uni-

um die gemeinsame Basis: Wir sind Zahnmedi-

versity« können aktuell immer noch sehr we-

ziner!

nige Studierende und fertige Zahnmediziner

Darüber hinaus ist es wichtig, die Interessen

in unserem Land mit Freude und aus Über-

der frisch approbierten Kolleginnen und Kolle-

zeugung am Revers tragen und dies sollte sich

gen gegenüber den Institutionen wie Bundes-

dringend ändern. Die Alumni-Kultur der an-

zahnärztekammer und KZBV zu vertreten, da

glo-amerikanischen Länder, die dort schon

die junge Generation noch keine eigene »Lob-

immer ein Grundpfeiler für die Universitäten

by« hat. Die Freiberuflichkeit der Zukunft wird

war, können wir mit dem BdZA natürlich nicht

auch maßgeblich von der Nachwuchsarbeit ab-

mal eben herbeizaubern, aber wir können da-

hängen, die heute durch die entsprechenden

bei helfen, schnellere Fortschritte zu erzielen

Verbände und Institutionen bereits gemacht

und das Vorgartendenken mancher Unis auf-

wird oder eben auch nicht. Auch die Diskussi-

zubrechen.

on um eine angemessene Bezahlung von Assistenzzahnärzten wird durch den BdZA immer

Es ist jedoch nicht das primäre Ziel des BdZA,

wieder in die Köpfe der Zahnärzte und Körper-

ein Dachverband für Alumni-Clubs zu sein. Das

schaften getragen, da hier nicht nur eine gro-

Hauptanliegen ist es, allen Zahnmedizinern in

ße Inhomogenität innerhalb Deutschlands,

Generationlounge 2013 | 17


sondern vielerorts geringere Gehälter als bei

aufbauen, mit DENTS.de ein Portal für junge

Mitarbeitern nach abgeschlossener dreijähri-

Zahnmediziner schaffen, das Thema Berufs-

ger Ausbildung vorzufinden sind.

kunde 2020 – Wege in die Freiberuflichkeit – be-

Dass der BdZA nicht nur

für

»junge

Zahnmediziner« da ist, wird nicht zuletzt durch unser verehrtes Gründungsmitglied Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, der Ehrenpräsident

der

BZÄK und seinerseits über dem 70. Lebensjahr ist, deutlich. Der Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland e.V. steht grundsätzlich für die Vernetzung zwischen den Generationen, nicht nur bezüglich der Praxisübernahmen, sondern vor allem wegen des Erfahrungsaustausches zwischen jung und alt. Die Generation-

Selbstverwaltung kann nur erhalten werden, wenn junge Kolleginnen und Kollegen frühzeitig in die Gremien und Arbeitsgruppen integriert werden.

arbeiten, mit dem »Dental Summer« einen Kongress für junge Zahnmediziner an der Ostsee etablieren und viele direkte Hilfestellungen für junge Kolleginnen und Kollegen geben. Große Herausforderungen liegen jedoch noch vor uns: Vor allem der Übergang vom Studium ins

Berufsleben,

stellt junge Kolleginnen und Kollegen vor viele Fragen, Gehälter der angestellten Zahnmediziner werden mehr

Beachtung

finden müssen und auch die Themen Niederlassung und Existenzgründung

lounge im Rahmen der IDS 2013 steht als Sym-

gilt es strukturiert zu bearbeiten.

bol für diese Bemühungen.

Der BdZA hat bereits 2012 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die mit Hochdruck an einem

Was hat der BdZA bisher erreicht?

postgradualen Management-Curriculum für die freiberufliche Zahnmedizin arbeitet und

Der BdZA hat Dank der Arbeit seiner Mitglieder

die Ergebnisse noch in diesem Jahr vorstellt.

und Vorstände zum einen das Bewusstsein der zahnmedizinischen Institutionen für die Nach-

Was bedeutet das Thema Generationen-

wuchsarbeit gestärkt, aber insbesondere den

wandel für den BdZA?

direkten Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen gefördert. Der Verband konnte

Der Generationenwandel ist kein spezielles

Kooperationen mit den standespolitischen In-

Phänomen in der Zahnmedizin, sondern qua-

stitutionen und Verbänden schließen, das On-

si ein Naturgesetz in allen Epochen und Kultu-

line-Netzwerk ALUMNIGROUPS erfolgreich

ren. Junge Akteure stehen in der allgemeinen

18 | Generationlounge 2013


Wahrnehmung oftmals für Neuerungen, Um-

Wie kann man sich im BdZA engagieren?

brüche und Ablehnung des Althergebrachten – ältere Generationen meist für das Bewahren

Engagement muss sich nicht nur durch Vor-

des Bestehenden und für eingefahrenes Den-

standsarbeit oder feste Aufgaben zeigen. Wer

ken und Handeln. Der BdZA hinterfragt eben

unsere Communities nutz und nicht nur Wissen

diese Klischees und ist der festen Überzeugung,

konsumiert, sondern auch in Form von Beiträ-

dass die Generationen extrem viel voneinander

gen oder Statements produziert, zeigt bereits

lernen können und den aktiven Dialog suchen

Einsatz für die Ziele des Verbandes.

sollten. Nicht nur punktuell in einer Messe-

Da eine Mitgliedschaft im BdZA e.V. auch wei-

lounge, sondern im täglichen Erfahrungsaus-

terhin kostenfrei bleibt, ist auch das Ausfüllen

tausch und konstruktiven Miteinander. In der

eines Mitgliedsantrages aktives Engagement.

Standespolitik genau wie in den Praxen bei der

Wer darüber hinaus mitgestalten möchte, kann

Versorgung unserer Patienten.

sich in diversen Arbeitsgruppen oder Beirats-

Für die zahnmedizinischen Institutionen – vor al-

funktionen einbringen – auch eigene Projekt-

lem für Landeszahnärztekammern und KZVen –

ideen sind jederzeit erwünscht. Die Vorstands-

ist es überlebenswichtig die bisherige Nach-

und Beiratsmitglieder sind direkt per E-Mail

wuchsarbeit auszubauen. Selbstverwaltung

erreichbar und natürlich kann uns jeder Inter-

kann nur erhalten werden, wenn junge Kolle-

essierte auch im Rahmen der IDS an der Gene-

ginnen und Kollegen frühzeitig in die Gremien

rationlounge ansprechen.

und Arbeitsgruppen integriert werden. Schon

Eine ganz einfache Form des Engagements ist

heute besteht ein akuter Mangel an interessier-

im Rahmen der Messe möglich: Jeder Zahnme-

tem Nachwuchs für Ämter der Körperschaften

diziner kann einen Rat an seine Kolleginnen

und die wenigsten Kammern gestalten den Ge-

und Kollegen formulieren und bei uns an die

nerationenwandel aktiv.

Pinnwand heften, bzw. auf Video aufzeichnen.

Was ist dein Rat an die nächste Generation? Mein Rat an alle Zahnmediziner – unabhängig von ihrer Generation – ist recht simpel und frei nach Marie von Ebner-Eschenbach: »Bis zu einem gewissen Grade selbstlos sollte man schon aus Selbstsucht sein.« Die Zahnmediziner könnten ansonsten nicht nur Kollegialität und Behandlungsfreiheit einbüßen, sondern schlussendlich auch ihre Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung verlieren. Generationlounge 2013 | 19


Politik als Spiegel der Praxis INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO ZÄKB / Franziska Taffelt

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Juliane Gnoth

Seit zwei Jahren ist Juliane Gnoth die jüngste Frau in einem Kammervorstand in Deutschland. Sie wurde 1981 in Zwickau geboren, ist im vogtländischen Elsterberg aufgewachsen und studierte, nach ihrer Zahntechnikerlehre in Münster, Zahnmedizin in Leipzig. Seit Beginn ihres Studiums engagiert sie sich über ihre eigenen Belange hinaus, zuerst in der Fachschaft in Leipzig, dann als Vorsitzende des Zahnmedizinischen Austauschdienstes (ZAD), als Präsidentin der International Association of Dental Students, heute in den jungzahnärztlichen Verbänden BdZA und Young Dentists Worldwide (YDW) sowie im Dentista Netzwerk. Wir haben sie als junge Standespolitikerin über ihre Erfahrungen an vorderster Front in den letzten Jahren befragt.

Wie arbeitet es sich als einzige Frau unter

Was hat dich dazu bewegt, in den Kammer-

Männern in einem Kammervorstand?

vorstand der Berliner Zahnärztekammer zu gehen?

Nach inzwischen über zwei Jahren kann ich sagen: Es arbeitet sich gut als einzige Frau, auch

Schon im Studium habe ich mich gerne enga-

wenn ich mir wünschen würde, dass es ein et-

giert und in der Fachschaft mit Gremienarbeit

was ausglicheneres Verhältnis wäre. Männer

angefangen. Ich wollte schon immer lieber ge-

und Frauen haben meiner Erfahrung nach etwas

stalten, als hinnehmen. Dazu kamen dann an-

unterschiedliche Arten, Arbeit und Probleme

dere Organisationen wie der Zahnmedizinische

anzugehen und ergänzen sich dadurch gegen-

Austauschdienst und die International Associa-

seitig. Während Frauen sehr vernetzt denken,

tion of Dental Students. Die Arbeit hat mir Spaß

sind Männer besser im Analysieren. Sich gegen-

gemacht und mir gezeigt, dass es außer dem

seitig zu beraten, die Argumente der Anderen

nervenaufreibenden Studium noch anderes zu

anzuhören und am Ende eine Ego-unabhängi-

tun gibt. Aber wie bei fast allen Dingen im Le-

ge Entscheidung zu treffen, ist wohl der einzige

ben waren es auch hier die Menschen die mich

Weg zu einer guten Zusammenarbeit. Am Ende

zur Mitarbeit bewegt haben. Ich habe Men-

kommt es ohnehin auf die Menschen an und

schen kennen gelernt, die wie ich etwas errei-

unser Berliner Vorstand arbeitet diesbezüg-

chen wollen und daraus wurden dann nicht sel-

lich sehr gut zusammen. Ich hatte von Anfang

ten auch Freundschaften. Gemeinsam etwas zu

an das Gefühl, dass meine Meinung wichtig ist

erreichen, verbindet die Menschen. Im Freien

und man mich respektiert. Natürlich muss ich

Verband deutscher Zahnärzte bin ich seit dem

dafür, wie jeder meiner männlichen Kollegen,

3. Semester Mitglied, inzwischen seit fast zehn

volle Leistung bringen. Jeden Tag in der Stan-

Jahren. Von dieser Seite bin ich angesprochen

despolitik lerne ich dazu, insbesondere was die

worden, ob ich mir eine Mitarbeit in der Kam-

politischen Prozesse und Möglichkeiten angeht.

mer vorstellen könnte und das konnte ich. Da

Generationlounge 2013 | 21


ich selbst viele Fortbildungen besuche, passte

festen Platz haben dürfen. Dazu zählen auch

das Referat Fort- und Weiterbildung, welches

familienfreundliche Notdienstzeiten. Work-

ich derzeit betreue, perfekt. Durch mein Alter

Life-Balance oder die Vereinbarkeit von Fami-

bin ich außerdem nahe an den Bedürfnissen

lie und Beruf sind aber auch für die männlichen

und Problemen der Weiterbildungsassisten-

Kollegen ein immer wichtiger werdendes The-

ten und kann dies in meine Referatstätigkeit

ma. Es ist eine Grundlage, sich die Lebenskon-

mit einfließen lassen.

zepte der nachwachsenden Generation anzuschauen und dann die Politik dementsprechend

Wie schätzt du die Repräsentation junger Zahnmediziner und die der Zahnärztinnen in der Standespolitik ein? Leider sind wir noch immer unterrepräsentiert. Ich kann mir verschiedene Szenarien vorstellen, warum dies so ist. Erstens scheint das Interesse an Politik in der jüngeren Generation immer mehr zu schwinden, vielleicht weil es uns doch recht gut geht. Es ist aber auch noch nicht bei allen älteren Standespolitikern

zu gestalten. Denn besonders die Menschen,

Gemeinsam etwas zu erreichen, verbindet die Menschen.

die ihren Beruf gerne und leidenschaftlich ausüben, tun dies auch wirklich gut. Da ist auch die Bundespolitik gefragt, denn nicht nur genügend Kindergartenplätze müssen vorhanden sein, auch die Betreuungszeiten müssen stimmen. Was ist dein Rat an die nächste Generation? Es ist unsere Zukunft, die wir aktiv gestalten sollten, an-

angekommen, dass nur eine Mischung der Ge-

statt hinzunehmen was uns andere vorsetzen.

nerationen Politik für alle Altersstufen machen

Ich rate allen, sich zu informieren, was politisch

kann. Die Lebenskonzepte ändern sich und da-

bewegt wird. Wer sich nicht aktiv einbringen

her sollten auch junge Kolleginnen und Kollegen

möchte, kann mit seiner Wählerstimme an po-

in die politischen Prozesse eingebunden wer-

litischen Entscheidungsprozessen teilnehmen.

den. Ich finde es gut, wenn Verbände sich um

Was die berufliche Entwicklung angeht, sollte

Verjüngung bemühen und ich hoffe, dass immer

man sich Zeit nehmen, um heraus zu finden wo-

mehr junge Zahnmediziner diesem Ruf folgen.

hin man möchte. Die Niederlassung ist auf kurz

Es ist also Aktivität von beiden Seiten gefragt.

oder lang die einzige Möglichkeit, sich beruflich frei zu entfalten, aber es sollte gut überlegt

Welche Veränderungen würdest du dir in

sein, wo und wie dies geschieht. Herauszufin-

der Standespolitik wünschen?

den, ob man alleine oder mit anderen zusammen arbeiten möchte, ob man Spezialist oder

Die Entwicklungen in den Praxen sollten sich in

Generalist sein möchte – sind nur ein paar der

der Politik spiegeln. Dazu zählt die immer grö-

Fragen, die man sich nach dem Examen stellen

ßer werdende Anzahl an Frauen, die den Be-

sollte. Nur wenn man das für sich Richtige ge-

ruf ausüben. Kindererziehung und Pflege von

funden hat, kann man auch die Patienten fin-

Angehörigen muss neben der Karriere einen

den, die zu einem passen.

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Wir brauchen den Wandel INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO DZW

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Dr. Marion Marschall Dr. Marion Marschall studierte Geisteswissenschaften mit dem Ziel, Journalistin zu werden. Während des Studiums sammelte sie erste Berufserfahrung als Mitarbeiterin in Bonner Redaktionsbüros und bei einem gesellschaftspolitisch tätigen Verein. Nach der Promotion war sie Mitarbeiterin einer Fraktionsreferentin im Bundestag im gesundheits- und sozialpolitischen Bereich. Nach einem zweijährigen Volontariat wechselte sie 1998 zur »DZW – Die ZahnarztWoche«. Ende 1999 wurde sie dort Chefin vom Dienst, zum 1. Juli 2009 übernahm sie die Chefredaktion der DZW und ihrer zugehörigen Fachmagazine »DZW Kompakt«, »DZW Orale Implantologie« und »DZW ZahnTechnik«. Mit den jungen Zahnmedizinern beschäftigt sie sich unter anderem als Chefredakteurin der »Chance Praxis«, einem Fachmagazin für junge Zahnmediziner.

Wie sind Sie in die doch recht spezielle

Wie verstehen Sie die Rolle zahnmedizini-

zahnmedizinische Medienwelt gekommen?

scher Medien heutzutage?

Ich habe nach meinem Volontariat bei einem

Ich kann da natürlich in erster Linie nur für die

Sozialverband in Bonn eine neue Stelle als Re-

Medien sprechen, für die ich redaktionell ver-

dakteurin gesucht, die DZW suchte damals eine

antwortlich bin. Wie die anderen ihre Rolle ver-

neue Redakteurin. Da ich beim Thema Medi-

stehen, ist manchmal von außen schwer zu er-

zin und Arbeitsalltag von Medizinern familiär

kennen. Uns geht es darum, Zahnärzte und

»vorbelastet« bin und mich schon seit mehre-

Zahntechniker über aktuelle Themen und Ent-

ren Jahren mit Gesundheitsthemen, Gesund-

wicklungen unabhängig und kompetent zu in-

heits- und Sozialpolitik befasst hatte, habe ich

formieren, Zukunftstrends und Szenarien vor-

mich beworben. Es hat geklappt – seit dem 1. Ja-

zustellen – und das in der ganzen Breite von der

nuar 1998 arbeite ich bei der DZW. Ich fand die

Gesundheits- und Standespolitik bis zum Den-

Zahnmedizin gleich sehr spannend und habe

talmarkt. Sie sollen Nutzen für ihre Praxis und

mich dank der großen Bandbreite der Themen,

ihr Labor daraus ziehen können und an den ak-

die die DZW und ihre Fachmagazine abbilden,

tuellen Diskussionen teilhaben und sich darü-

schnell eingearbeitet. Die Zahnmedizin hat für

ber eine Meinung bilden können.

mich bis heute gerade durch die intensive Ver-

Was die oft zu beobachtende »Industrielastig-

bindung von medizinischen und technischen

keit« angeht: Ja, wir bewegen uns in einem so-

Aspekten nichts an ihrer Faszination verloren.

genannten Special-Interest-Markt. Wenn es um

Viel über Zahnmedizin habe ich auch von un-

die Praxis geht, »funktioniert« Zahnmedizin

serem langjährigen Chefkorrespondenten Dr.

nicht ohne Produkt. Insofern ist es legitim, die

Karlheinz Kimmel gelernt, der leider Anfang

Produkte vorzustellen und ihren Einsatz in der

dieses Jahres verstorben ist.

Praxis oder im Labor auch von den Herstellern

Was die zahnärztliche Standespolitik angeht,

selbst oder von Anwendern beschreiben zu las-

habe ich natürlich von meinem früheren Chef

sen. Aber es muss für den Leser erkennbar sein,

und Vorgänger, Jürgen Pischel, und seinem

dass das dann die Meinung des Herstellers oder

Wissen unendlich profitiert.

dieses Anwenders oder Autors ist.

Generationlounge 2013 | 25


Fachjournalismus heißt nicht, einfach Presse-

Können Sie einen Generationenwandel in

meldungen unverändert abzudrucken oder ins

der Zahnmedizin feststellen?

Internet zu stellen. Zum Fachjournalismus gehört auch, Meldungen und Beiträge aus der

Ja, es gibt einen Wandel. Die Generation, die

Industrie und von den Dienstleistern mit dem

noch die wirtschaftlich »goldenen Jahre« und

Stand der Wissenschaft und den rechtlichen

die politischen »Kampfzeiten« erlebt hat und

Rahmenbedingungen der praktizierten Zahn-

diesen nachtrauert, tritt ab. Die jungen Zahn-

medizin abzugleichen, selbst zu recherchieren,

ärztinnen und Zahnärzte, die jetzt zu prakti-

zu schreiben und zu beurteilen. Wir redigieren grundsätzlich alle Meldungen und Beiträge als unabhängige Fachredaktion vor Veröffentlichung kritisch durch. Bei uns kann man keine redaktionelle Berichterstattung kaufen – denn das gibt es in der dentalen Medienwelt heute leider auch. Gibt es eine kritische Auseinandersetzung der schen

zahnmediziniMedien

mit

dem eigenen Fachbereich? In einigen Medien ja, in vielen nicht. Das hängt

Fachjournalismus heiSSt nicht, einfach Pressemeldungen unverändert abzudrucken oder ins Internet zu stellen.

natürlich auch von der

zieren beginnen, sehen vieles nüchterner und wissenschaftlichmedizinischer. Sie wollen gute Zahnmedizin machen, sind pragmatischer, oft aber auch unpolitischer und unkritischer. Das zahnärztliche Berufsleben wird in der Berufsausübung vielfältiger, die freiberufliche, selbstständige Tätigkeit ist nicht mehr der einzige Weg. Wir stecken mitten im Wandel – und der ist auch nötig, denn auch die Welt um die Zahnärzteschaft herum wandelt sich. Warum ist die Zahnärzteschaft in der Öffentlichkeit und den

Ausrichtung ab, offizielle Standesblätter oder

Publikumsmedien fast ausschließlich mit

rein wissenschaftliche Fachzeitschriften agie-

Skandalen, Honorardiskussionen und Ne-

ren da anders als zum Beispiel die DZW. Für uns

gativpresse vertreten?

ist diese kritische Auseinandersetzung sehr wichtig, sowohl für die Standes- und Gesund-

Weil es vor allem für Publikumsmedien einfa-

heitspolitik als auch für die Zahnmedizin und

cher ist, alte Klischees zu bedienen und damit

das, was die Industrie als Neuheiten präsen-

Schlagzeilen zu machen, als neu zu recherchie-

tiert. Wir sehen das immer aus dem Blickwin-

ren, was tatsächlich passiert. Die Jahre 2011 und

kel des in der Praxis tätigen Zahnarztes oder

2012 waren schon heftig. Aber wer genau hin-

des Zahntechnikers heraus und verstehen uns

schaut, findet doch immer mehr positive Mel-

auch als Meinungsforum.

dungen zum Engagement der Zahnärzte für

26 | Generationlounge 2013


ihre Patienten, zur Mundhygiene etc. Da tut sich

Sich auch politisch interessieren und engagie-

was. Die Standespolitik hat hier auch gelernt,

ren. Noch können Zahnärzte bei allen gesetzli-

Themen positiv zu besetzen.

chen Vorgaben mit der Selbstverwaltung ver-

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Mut haben. Die neuen Wege der Berufsausübung kritisch

prüfen,

denn nicht alles, was auf den ersten Blick gut, bequem und sicher erscheint, ist auf Dauer gut. Freiberuflich tätig zu sein, braucht mehr Mut, bietet aber auch mehr Chancen und Freiheiten, sowohl für die praktizierte Zahn-

Freiberuflichkeit ist mehr als ein abgedroschenes politisches Schlagwort, sie kann und muss immer wieder neu gedacht und gelebt werden.

gleichsweise viel bewegen. Wenn junge Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht mitmachen und ihre Forderungen und Wünsche

arti-

kulieren, überlassen sie diese Gestaltungsmöglichkeiten den alten Männern, die derzeit Kammern und KZVen dominieren. Wir brauchen den Wandel auch in den Körperschaften. Und: Daran denken, dass Zahnärztin oder Zahn-

medizin als auch

arzt kein Beruf

wirtschaftlich und

wie jeder andere

für die Work-Life-Balance. Freiberuflichkeit

ist. Patienten und Gesellschaft stellen an Medi-

ist mehr als ein abgedroschenes politisches

ziner – zu Recht – höhere ethische Ansprüche als

Schlagwort, sie kann und muss immer wieder

an andere Berufsgruppen. Auch außerhalb des

neu gedacht und gelebt werden.

rein beruflichen Umfelds.

dzw.de

chance-praxis.de

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Gebt Gas! INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO Martin Kantorek

28 | Generationlounge 2013


Marjatta Pillette Die 23-jährige Marjatta Pillette steht unmittelbar vor ihrem Examen an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit längerem für die Fachschaft Hannover aktiv, wurde sie im November 2012 als 2. Bundesvorsitzende in den Vorstand des Bundesverbandes der Zahnmedizinstudierenden in Deutschland e.V. (BdZM) gewählt. Für die Generationlounge haben wir die bekennende Politikliebhaberin über die Realitäten und Möglichkeiten eines Engagements für die Studenten und ihre Ausbildung in der Zahnmedizin befragt.

Warum bist du in den BdZM Vorstand einge-

tik gibt, bin ich fest davon überzeugt, dass die-

treten?

se deutschlandweite Vertretung möglich und notwendig ist.

Ich habe die Arbeit des alten Vorstandes schon

Natürlich ist es schwierig, alle verschiedenen

lange interessiert verfolgt. Dann schaut man

Standorte gleichermaßen zu vertreten. Es be-

sich das eine Weile an und denkt darüber nach,

stehen viele Unterschiede in den Strukturen

was man besser machen könnte und was man

oder Größen der Studiengänge, woraus sich

vielleicht gerne selber probieren würde. Man

sehr individuelle Probleme ergeben. Es ist die

kommentiert und meckert in sich hinein und ir-

Aufgabe des Bundesvorstandes, all diese Struk-

gendwann kommt die Stunde in der man sich

turen in groben Zügen zu kennen, aber wir wol-

entscheiden muss: Will man selber gestalten,

len und können die Arbeit der Fachschaften

oder beim gestaltet werden zuschauen?

vor Ort nicht ersetzen. Als Vorstand treten wir

Zahnmedizin ist mein Beruf, Politik mein Hob-

eher in Erscheinung, wenn die regionalen Un-

by – was gibt es also besseres als diese zwei

terschiede in den Hintergrund treten, wie zum

schönen Dinge zu vereinen und ihre Symbiose

Beispiel bei der Diskussion um die neue Appro-

voranzutreiben? Der BdZM gibt mir dabei die

bationsordnung, oder wenn die regionalen Pro-

Möglichkeit, mich in dieser Symbiose auszupro-

bleme durch die Studenten vor Ort nicht mehr

bieren, was ich nun erstmal die nächsten zwei

zu lösen sind – dann helfen wir.

Jahre tun werde. Es ist die Liebe zu meinem Studienfach und das Interesse an Potentialen, die

Was sind die Ziele für die nächsten zwei

mich antreiben – deswegen bin ich in den BdZM-

Jahre eurer Vorstandstätigkeit?

Vorstand eingetreten. Wir befinden uns derzeit noch in der DiskussiKann man alle Studenten bundesweit ver-

on um die Agenda des Verbandes für 2013/2014.

treten?

Meine eigenen Ziele sind jedoch klar: Die Unterstützung der Fachschaften – bei der ich

Wir alle studieren Zahnmedizin, und auch wenn

mir wünschen würde, wenn der BdZM zukünf-

es durchaus Unterschiede zwischen den Uni-

tig mehr politische Beratung für die Fachschaf-

versitäten in Umgang, Ausstattung und Didak-

ten leisten dürfte. Die Basisarbeit vor Ort könn-

Generationlounge 2013 | 29


te so besser unterstützt und die Bedingungen

ernst! Erkennen sie konstruktive Kritik an und

unserer Mitglieder positiv beeinflusst werden.

freuen sie sich darüber – wir wollen ihnen hel-

Die Zusammenarbeit mit anderen politischen

fen, denn viele Dinge die heute in der Hoch-

Institutionen – denn nicht nur der Austausch

schulpolitik diskutiert werden, helfen erst den

mit den Alumnis tut uns Zahnmedizinstuden-

kommenden Generationen. Gehen sie bitte vom

ten gut. Aus Hannover kann ich positiv über den

Positiven in den Studenten aus – das ist meine

Austausch mit den Humanmedizinern auf stu-

Message. Vieles könnte sich so weitaus schnel-

dentischer Ebene berichten und Ziel ist es, das

ler verbessern.

auch auf der Bundesebene zu erreichen.

Außerdem befinden wir uns auf der IDS und die

Gehör verstärken – und die Bedeutung des

Aufgabe der Hochschulen ist es ja auch, den Stu-

Wir sind so viele und so intensiv in den Studienablauf integriert – das ist ein Dialogpotential, das man nicht ungenutzt lassen sollte! BdZM und der Zahnmedizinstudenten stärker

denten den Blick über den Tellerrand zu ermög-

nach außen zu vermitteln. Wir sind so viele

lichen. Alle wichtigen Neuerungen zu bewerten

und so intensiv in den Studienablauf, mit allen

und in die Lehrpläne einzuarbeiten, ist auch

Stärken und Schwächen integriert – das ist ein

eine Herausforderung für die Dozenten.

Dialogpotential, das man nicht ungenutzt lassen sollte!

Was ist dein Rat an die nächste Generation?

Wo siehst du das Entwicklungspotential für

Gebt Gas! Macht mit! Hochschulpolitik macht

die deutschen Hochschulen?

Spaß – sehr viel Spaß. Zeigt der Welt, dass wir nicht alle nur Porsche fahren. Macht deutlich,

Egal wie hoch das Niveau ist, der Suchende fin-

was euch in der Ausbildung wichtig ist und dass

det immer eine Verbesserungsmöglichkeit. Um

auf die Meinung der Studenten wert gelegt wer-

Potentiale für derartige Entwicklungen aufzu-

den muss, da die Lehre sonst an der Zielgruppe

decken kommen wir ins Spiel – die Studenten.

vorbei entwickelt wird.

Oft habe ich das Gefühl, wir wüssten viel besser über die Tücken und Unwegsamkeiten des Studiums bescheid. So mancher Jungassistent scheint das nach dem Examen schnell zu vergessen … Deshalb meine Bitte an die verantwortlichen Lehrkörper: Nehmen sie unser Feedback

30 | Generationlounge 2013

bdzm.de

zahniportal.de


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Die Zukunft wird objektiver INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO privat

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Dr. Paul Weigl

Der 1963 in München geborene Dr. Paul Weigl begann direkt nach dem Studium in seiner Heimatstadt eine Hochschullaufbahn einzuschlagen. Von München nach Frankfurt gewechselt, entwickelte er sich zum Spezialisten für Zahnärztliche Prothetik mit Schwerpunkt Implantologie und vollkeramische CAD/CAM-Restaurationen. Als Leiter der Abteilung für postgraduale Ausbildung mit einem gewissen Hang zu neuen Lehrkonzepten, haben wir ihn für die Generationlounge zu neuen Ansätzen in der Ausbildung sowie dem Potential der deutschen Hochschulen befragt.

Die deutsche zahnmedizinische Hochschul-

Allerdings bieten deutsche Universitäten kei-

landschaft steht im internationalen Ver-

ne oder nur geringe Anreize, sich für eine Ver-

gleich häufiger in der Kritik, verschult und

besserung der Lehre zu engagieren. Somit

wenig modern zu sein. Wo ordnen Sie das

können strukturelle Veränderungen oder Inno-

deutsche Zahnmedizinstudium ein?

vationen in der Lehre nicht das gleiche Ausmaß oder Tempo wie die Forschung und der fachli-

Ein Ausbildungssystem steht generell in der Kri-

che Fortschritt haben. Unter diesen derzeiti-

tik, weil es schlichtweg kein perfektes gibt – und

gen Rahmenbedingungen wird die Lehre viel-

weil das Ausbildungsergebnis erst im Berufsle-

mals hinterherhinken. Die Studierenden selbst

ben wirklich erkannt werden kann. Da wir an

könnten verändern, indem sie im gegebenen

unserer Universität auch einen internationalen

Fall eine Verbesserung der Lehre aktiv einfor-

Masterstudiengang anbieten (moi.uni-frank-

dern. Die Motivation hierzu ist jedoch gering,

furt.de), und dieser bereits von ca. 200 Studie-

da ein kostenfreies Studium ebenfalls keine An-

renden aus 39 Nationen besucht wird, haben

reize schafft, Druck auf die Universität oder auf

wir einen ziemlich guten Einblick mit welchem

politische Verantwortliche für eine höhere Aus-

Niveau in anderen Ländern ein Absolvent in der

bildungsqualität auszuüben.

Zahnheilkunde die Hochschule verlässt. Im Ver-

Eine gute zahnmedizinische Ausbildung sollte

gleich zu Europa oder den USA schneiden wir

drei Bereiche bedienen: die Vermittlung von

wirklich gut oder besser ab. Viele Hochschul-

Wissen und Erfahrung, manuellen Fertigkeiten

lehrer/innen lehren in Deutschland moderne

und Sozialkompetenz. Die Wissensvermittlung

und hoch aktuelle Zahnheilkunde.

kann in einer der Universität angemessenen

Generationlounge 2013 | 33


Weise erfolgen – frei, ungezwungen und vielfäl-

thetik bilden wir unsere Studierenden derzeit

tig. Manuelle Fertigkeiten am Phantompatien-

an acht verschieden CAD/CAM-Systemen aus –

ten und manuelle Fertigkeiten und Sozialkom-

warum sollten diese Studierenden heute noch

petenz am reellen Patienten zu erlernen und

extensiv dafür ausgebildet werden, eine Krone

stetig zu verbessern zwingt jedoch zu einer de-

oder Brücke gießen zu können?

tailliert durchorganisierten und reglementier-

Acht Systeme deshalb, weil wir auch so eine

ten Kursstruktur. Letzteres verschult das Zahn-

Verschulung des Studiums zu vermeiden versu-

medizinstudium sicher in einer gewissen Weise

chen. Der Studierende soll die Vielfalt kennen

– aber viele Medizinstudenten in Deutschland

lernen und selbst entscheiden, welche Systeme

oder Zahnmedizinstudenten an ausländischen

und Konzepte für bestimmte Indikationen die

Hochschulen würden sich eine frühe und so in-

wichtigsten Vorteile aufweisen.

tensiv am Patienten stattfindende Ausbildung Was versprechen Sie sich von technisch-

wünschen.

didaktischen Neuerungen wie dem Wie könnte sich das Zahnmedizinstudium

prepCheck System?

zukünftig entwickeln? Die Motivation für die fast siebenjährige EntDie reine Wissensvermittlung wird durch neue

wicklung des prepCheck Systems in enger Ko-

Lehrformen und durch den extrem schnellen

operation mit der Firma Sirona basiert auf vie-

und leichten Zugang zu Online-Bibliotheken,

len Unzulänglichkeiten und Problemen bei der

ähnlich wie bei anderen Studiengängen, revo-

Vermittlung der manuellen Fertigkeit, einen

lutioniert. Das Internet schafft hier Möglich-

Zahn zu präparieren.

keiten, auf spezifischen Plattformen Vorlesun-

Jede Kollegin und jeder Kollege weiß, dass die

gen, Manuskripte, Literatur, Diskussionsforen

Besprechung und Bewertung von Zahnpräpa-

und vieles mehr zu finden und hilft somit, den

rationen im Studium eine sehr unangenehme

theoretischen Anteil des Studiums effektiv zu

weil nicht objektivierbare Angelegenheit sein

meistern. Der rasante wissenschaftliche Er-

kann. Auch steht das Lehrpersonal nur eine kur-

kenntnisgewinn und die daraus entstehenden

ze Zeit für jeden Einzelnen zur Verfügung. Dies

neuen Therapiekonzepte, medizintechnischen

wird sich auch nicht ändern, solange zusätz-

Innovationen sowie veränderten Erwartungs-

lich eingestelltes Lehrpersonal automatisch

haltungen von Patienten (z.B. Ästhetik) überla-

zu erhöhten Zulassungszahlen für das Zahn-

den das Studium nur, wenn tradierte Konzepte

medizinstudium führt. Das prepCheck Soft-

nicht stark verkürzt oder überhaupt nicht mehr

wareprogramm, dass die Zahnpräparation mit

gelehrt werden. Die Lösung kann nicht ein ver-

identischer Methodik analysiert wie ein Hoch-

längertes Studium sein, sondern ein Regelwerk

schullehrer, löst alle obigen Probleme. Studie-

in einer novellierten APOZ, welches eine einfa-

rende erhalten ein vollautomatisch berechne-

che Adaption der Ausbildungsinhalte an den

tes Analyseergebnis ihrer Zahnpräparation am

aktuellen wissenschaftlichen Stand ermög-

Phantom oder am Patient. Sie erkennen nach

licht. An der Poliklinik für Zahnärztliche Pro-

ein paar Millisekunden Unzulänglichkeiten

34 | Generationlounge 2013


oder Fehler in ihrer Arbeit – objektiv und damit

bei fand die prepCheck Software eine breite

fair. Der prepCheck gestattet somit ein Training

und sehr positive Akzeptanz bei den Studie-

dieser wichtigen manuellen Fertigkeit ohne die

renden, allerdings wurde das Einpudern der

Kontrolle und Bewertung durch den Lehrkör-

Zahnpräparation für das intraorale Einscan-

per. Auch objektive Prüfungsergebnisse wer-

nen als negativ bewertet. Der puderfrei arbei-

den damit möglich.

tende neue Scanner ließ nun die Integration des prepCheck Systems als festen Bestandteil

Wie ist dieses System in die Ausbildung der

in der Lehre zu.

Studenten in Frankfurt integriert und könn-

In der Praxis besitzt das prepCheck System das

te ein derartiges Feedbacksystem auch in

Potential eines dreidimensional arbeitenden

der Praxis nützlich sein?

zahnärztlichen Spiegels, der sofort Unzulänglichkeiten einer Zahnpräparation klar, eindeu-

Das prepCheck System war in der Entwick-

tig und ortsgenau markiert. Zahnärztinnen

lungsphase sporadisch integriert, um jeweils

und Zahnärzte werden diesen nützlichen Kom-

Software-Fortschritte testen zu können. Da-

fort zu schätzen lernen – da bin ich mir sicher.

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation ? Die Zahnmedizin wird fachlich ein sehr spannendes Gebiet bleiben und enorme Möglichkeiten in dem zukünftigen Berufsfeld bieten. Hochauflösende bildgebende Verfahren, Tissue-Engineering, Robotik, Hightech-Materialen und Werkstoffe etc. werden Therapien ermöglichen, von denen wir heute nur träumen dürfen. Jeder Beruf, der mit Leidenschaft erlernt und ausgeübt wird, belohnt einem mit Selbstverwirklichung, Freude und Zufriedenheit – das ist auch in der Zahnmedizin so.

Generationlounge 2013 | 35


Karriere ist nicht das Ziel, sondern der Weg INTERVIEW Birgit Dohlus ‧ FOTO DGI / David Knipping

36 | Generationlounge 2013


Prof. Frank Schwarz Er ist einer der jüngsten Professoren an einer deutschen Zahnklinik und reger Mentor der nachfolgenden Generation. Neben seiner Mitgliedschaft in internationalen Boards ist Prof. Dr. med. dent. Frank Schwarz auch Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), die mit bald 8.000 Mitgliedern eine der größten zahnärztlichen Fachgesellschaften Europas ist. Für die DGI hat er das Projekt »nexte generation« entwickelt, das unter anderem als Mentoring-Projekt konzipiert ist, denn jedes zweite neue DGI-Mitglied im Jahr 2012 war zwischen 20 und 34 Jahre alt. Und: Rund 50 % aller Neumitglieder in der DGI 2012 sind weiblich.

Was würden Sie als »Mentor« mit auf den

Wer trotzdem Professor werden möchte –

Weg geben, wenn man Interesse an einer

welche Schritte sind dafür nötig?

Karriere an der Universität hat? Die klassische »Ochsentour« – zehn bis fünfzehn Eine sogenannte Hochschulkarriere kann man

Jahre muss man mindestens investieren. Wer

nicht planen. Ich hatte das Glück, auf meinem

diesen Weg nur für den Titel wählt, sollte sei-

Lebensweg inspirierende Kollegen getroffen

ne Zeit besser anders investieren. Ich persönlich

zu haben, welche in mir die Lust und den Ehr-

definiere mich nicht über einen Titel – dieser ist

geiz geweckt haben, diesen Weg zu gehen. For-

nur die unvermeidbare Konsequenz eines enga-

schung betreiben zu dürfen empfinde ich als ein

gierten akademischen Lebensweges.

einzigartiges Privileg. Wer einmal »infiziert« ist, kommt nie wieder davon los.

Für viele junge Zahnärzte reizvoll wirkt auch das Leben als Tagungs-Referent. Wie

Ist die Arbeit als Wissenschaftler wirklich

fühlt das einer, der auf den internationalen

so reizvoll? Ausreichend Zeit, gesichertes

Kongress-Bühnen zuhause ist?

Einkommen, tolle Reisen? Der Reiz, Referent zu sein, ist sicher vielschichDie Hochschultätigkeit bietet in der Tat viele

tig. Jeder Referent genießt natürlich das Pub-

Vorteile – diese muss aber jeder für sich selbst

likum und den gewissen Nervenkitzel vor ei-

definieren und konsequent verfolgen. Die Leis-

nem Auftritt. Hier spielt es im Übrigen keine

tungsbilanz wird allerdings auch in Lehre und

Rolle, ob man vor 50 oder 5.000 Zuhörern auf-

Forschung regelmäßig evaluiert, d.h. man steht

tritt. Grundsätzlich ist es aber eine ideelle Tä-

auch hier unter einem permanenten Leistungs-

tigkeit: Man transportiert Wissen und neue Er-

und Erfolgsdruck. Auch der internationale

kenntnisse.

Wettbewerb um Forschungsgelder ist höchst kompetitiv und anspruchsvoll.

Als Sie 2010 apl. Professor wurden, waren

Tolle Reisen sind ein weit verbreitetes Klischee.

Sie gerade einmal 38 Jahre alt. Hat ihre Ju-

Ich sehe meist nur Flughafen, Hotel und Vor-

gendlichkeit auch etwas zu dem neu einge-

tragsraum – dann geht es direkt wieder zurück.

richteten Forum der DGI, dem Komitee nexte generation beigetragen?

Im eigenen Bett schläft man am besten.

Generationlounge 2013 | 37


Ich habe das Projekt über drei Jahre hinweg

gen und so die Schnittstelle zu den jüngeren

vorbereitet, denn die Förderung des Nach-

Kollegen zu festigen.

wuchses liegt mir persönlich sehr am Herzen.

Aktuell ist das Hauptprojekt die Gestaltung ei-

Das Studium der Zahnheilkunde eröffnet ein

ner Vortragssession im Programm der diesjäh-

unglaublich weites Tätigkeitsfeld – man muss

rigen DGI-Jahrestagung in Frankfurt am Main.

sich nur entsprechend definieren und gewisse

Wir freuen uns sehr über diese Aufgabe und

Barrieren im Kopf überwinden. Hierfür benöti-

hoffen, dort einen spannenden Beitrag mit Fo-

gen junge Kolleginnen und Kollegen allerdings

kus auf die jungen Kollegen leisten zu können,

einen Mentor und einen solchen sollte jeder ha-

auch zum Thema Karriere.

ben. Der Mentor versucht, nur passiv im Hintergrund zu wirken. Ein guter Mentor gibt keine

Dr. Mihatovic, was ist Ihr Rat an die nächs-

Ratschläge, sondern öffnet Türen! Vom Feed-

te Generation junger Zahnmediziner?

back auf dieses Projekt sind wir schier überwältigt.

Besonders am Anfang der Laufbahn ist es schwierig, sich im großen Fachbereich Zahn-

Dr. Ilja Mihatovic, Sprecher der nexte ge-

medizin zu orientieren und einen persönli-

neration, versteht das Komitee aus jungen

chen Karriereweg auszuwählen. Es gibt viele

Zahnärztinnen und Zahnärzten allerdings

Möglichkeiten zur Spezialisierung und Gestal-

nicht nur als Mentoring-Projekt. Was ist

tung. Die zahnmedizinische Praxis hat sich im-

mit diesem Netzwerk außerdem möglich?

mer mehr zur Teamdisziplin entwickelt. In diesem Sinne möchten wir den Rat geben, sich

Das Projekt vereint zwei Aspekte. Einerseits ist

zusammenzuschließen und die Kommunikati-

es durch den engen Kontakt zum Vorstand Men-

on zu suchen. Eine gute Plattform für fachli-

toring: Wir lernen durch den Austausch mit er-

chen Austausch bieten beispielsweise lokale

fahrenen Mitgliedern viel über die Arbeit ei-

Arbeitskreise, Kongressbesuche und natürlich

ner Fachgesellschaft. Andererseits bietet es

Fortbildungen, bei denen auch nicht der Spaß

auch die Möglichkeit, eigene Ideen einzubrin-

zu kurz kommen sollte.

Welchen Rat würde Mentor und Projektleiter Prof. Schwarz seinen jungen Kolleginnen und Kollegen ans Herz legen? Sich weiterzuentwickeln kostet eine Menge Energie und Lebenszeit, wenn man Begeisterung für seinen Beruf empfindet, geht es dennoch fast von selbst. Ziele sind nicht dazu da, sie zu erreichen – sondern, um überhaupt erst zu starten … 38 | Generationlounge 2013


Eine Stunde hat 60 Ideen. Wer anerkannter Innovationsführer ist, der will es auch bleiben. Darum vergeht keine Minute, in der wir nicht darüber nachdenken, wie man Gutes noch besser machen kann. Täglich wird bei Komet gesucht,

entwickelt, perfektioniert, getestet. Und zufrieden sind wir erst, wenn ein weiterer Meilenstein unser Haus verlässt. Um gleich anschließend den Nächsten zu planen.

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Periimplantitis-Fälle müssen reduziert werden INTERVIEW Kristin Jahn ‧ FOTO Fotoatelier Renard 40 | Generationlounge 2013


Dr. Eleonore Behrens

Dr. Eleonore Behrens ist Zahnärztin und seit knapp 20 Jahren in der dentalen Implantologie tätig. Seit 1998 verantwortet sie die Implantat-Sprechstunde an der Christian–Albrechts–Universität zu Kiel, 2009 etablierte sie an gleicher Stelle eine Periimplantitissprechstunde. Die zahnmedizinische Fakultät der Kieler Universität ist besonders im Bereich der dentalen Implantologie sehr fortgeschritten und innovativ. Bereits in den achtziger Jahren war die Implantologie ein Bestandteil in der Lehre im Rahmen der Vorlesung. Seit Mitte der neunziger Jahre wird in den OP-Kursen den Studierenden das Implantieren am Tierpräparat gelehrt. Dr. Behrens war maßgeblich an der Weiterentwicklung verschiedener Implantatsysteme beteiligt und beschäftigt sich seit 2006 mit der Prävention periimplantärer Erkrankungen. Für die Generationlounge erläutert sie, wie Implantatpatienten präventiv betreut werden können.

Welche Rolle spielen periimplantäre Entzün-

Seit wann befassen Sie sich mit der Präven-

dungen heutzutage in der Implantologie?

tion periimplantärer Entzündungen?

Unsere Patienten werden immer älter, des-

Seit Einrichten der Implantatsprechstunde an

halb setzen wir auch mehr Implantate, die län-

der Universität Kiel stellen sich unsere Implan-

ger in situ bleiben. Hinzu kommt, dass gerade

tatpatienten zum regelmäßigen Recall in der

ältere Patienten adäquat versorgt, aber auch

Klinik vor. Ich halte es für sehr wichtig, dass

unterstützt werden müssen, ihren Zahnersatz

eine Prävention für periimplantäre Infektio-

gut reinigen und pflegen zu können. Viele älte-

nen betrieben wird. Deshalb habe ich es be-

re Patienten haben jedoch Probleme mit ihrer

grüßt, als mir der Pharmahersteller lege artis

Motorik, aufgrund eines erlittenen Schlagan-

im Jahr 2005 sein damals neues Implantatpfle-

falls oder infolge von Sehstörungen, was eben-

gegel durimplant vorstellte. Die Idee der Gel-

so die Fähigkeit der Reinigung der Zähne bzw.

form fand ich für die Applikation sehr geeig-

des Zahnersatzes einschränkt und dement-

net. Durimplant hat zudem den ganz großen

sprechend die Gefahr der periimplantären Ent-

Vorteil, dass im Gegensatz zu Chlorhexidin-

zündungen steigen lässt. Deshalb haben wir an

spüllösungen bei der Anwendung keine Ver-

der Universität Kiel vor drei Jahren eine spe-

färbungen auftreten, obwohl das Gel auch

zielle Periimplantitissprechstunde etabliert,

Chlorhexidin enthält. 2006 habe ich dann eine

denn wir sehen hier eine zunehmende Fall-

Pilotstudie zu durimplant durchgeführt und

zahl. Der Bedarf der Prävention bzw. Therapie

das Gel hinsichtlich Konsistenz, Geschmack und

ist gegeben.

Anwendungsform an 50 Probanden getestet. Durimplant wurde von den Probanden sehr gut angenommen. Im Laufe der Anwendungs-

Generationlounge 2013 | 41


dauer haben wir zudem den Stopp von Entzün-

führt, in der wir sowohl Chlorhexidin-Gel als

dungsparametern erreicht und eine Reduktion

auch durimplant zur Prophylaxe und Thera-

der Sondierungstiefen beobachtet (Behrens,

pie angewendet haben. Die ersten Ergebnisse

Dental Magazin 2009). In vielen Gesprächen

wurden Anfang Juni 2012 auf der 61. Jahresta-

mit lege artis wurde das Prophylaxekonzept

gung der DGPro in Böblingen als Poster vor-

weiterentwickelt. Das Ergebnis ist REMOTim-

gestellt. Wir haben beim Vergleich mit einer

plant, eine Reinigungspaste für die professio-

Kontrollgruppe festgestellt, dass man anhand

nelle Zahnreinigung bei Patienten mit implan-

von Atemgasanalysen periimplantäre Infekti-

tatgestütztem Zahnersatz.

onen diagnostizieren kann. Dieses Verfahren könnte man später auch zur Prävention der Pe-

Inwiefern sind diese Erkenntnisse in Ihre

riimplantitis durch eine frühe Diagnostik an-

weiteren Forschungen eingeflossen?

wenden. Die zusätzlichen Ergebnisse der medikamentösen Therapie bei der Anwendung

Aufbauend auf diesen Erfahrungen haben wir

von CHX-Gel und durimplant werden geson-

an der Uni Kiel eine Studie zu Atemgasanaly-

dert publiziert.

sen bei periimplantären Infektionen durchge-

Was ist ihr Rat an die nächste Generation? Ich kann den nachfolgenden Generationen besonders empfehlen, mit einem Konzept entsprechend der jeweiligen Zahnsituation, Mundhygiene­instruktionen und Prophylaxemaßnahmen durchzuführen und im regelmäßigen Recall zu evaluieren.

DGPro.de

42 | Generationlounge 2013


Deutsche Gesellschaft für Implantologie

STUDIENGANG ¸MASTER OF SCIENCE« Die Karriere-Spitze: renommiert, international

COMMUNITY IM DGINET

Das Netzwerk: Foren, Gruppen, E-Learning

JAHRESKONGRESSE UND TAGUNGEN Das Update: aktuelles Wissen tanken

CONTINUUM IMPLANTOLOGIE

Die neuen Trends: Trainingsprogramm für Fortgeschrittene

DGI-TÄTIGKEITSSCHWERPUNKT IMPLANTOLOGIE Das Siegel: für Curriculum + Erfahrung

CURRICULUM IMPLANTOLOGIE

Der Goldstandard: postgradual, strukturiert und zertifiziert

Der Einstieg in die Ausbildung wird

auf das DGI-Curriculum angerech

net

IHRE EXZELLENZ IN DER ORALEN IMPLANTOLOGIE <

Es lohnt sich, von Anfang an bei der DGI dabei zu sein – für Studenten kostenlos: Profitieren Sie von den abgestuften, strukturierten und zertifizierten Fortbildungsangeboten der größten wissenschaftlichen Fachgesellschaft Europas in der Implantologie Kooperationskurse während des Studiums werden auf das Curriculum zeitlich und finanziell angerechnet Curriculumsabsolventen kommen mit geringerem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu ihrem Master of Science in Oral Implantology. WWW.DGINET.DE/ACADEMY Bei der DGI finden Sie alles, was Sie für Ihre Exzellenz brauchen! <

Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.


Analoges Wissen in einer digitalen Welt INTERVIEW und FOTO Ingmar Dobberstein

44 | Generationlounge 2013


Dr. Mark Antal Dr. Mark Antal ist spezialisierter Zahnarzt mit eigener Klinik im ungarischen Szeged, Dozent an der Universität, Präsident der Young Dentists Worldwide (YDW) sowie seit kurzem auch Vater. Seit dem Studium hat ihn die Fremde gereizt und ihn immer wieder zu längeren Reisen oder Studienaufenthalten im Ausland gezogen. Als Beispiel eines international vernetzten Vertreters der »neuen« Generation junger Zahnmediziner zwischen Ehrgeiz und WorkLife-Balance haben wir ihn zu den Hintergründen seines Engagements in den internationalen Organisationen IADS und YDW befragt.

Wie können Zahnärzte aus verschiedenen

gleiche gilt für meine Studenten. Seit acht Jah-

Ländern eigentlich zusammenarbeiten?

ren unterrichte ich Studenten aus verschiedenen Ländern, die nach ihrem Studium wieder

Der schwierigste Teil einer echten Zusammen-

zuhause oder irgendwo auf der Welt arbeiten.

arbeit ist, dass die zahnmedizinischen Curri-

Mit vielen von ihnen stehe ich weiter in Kontakt

cula weltweit sehr verschieden sind. Es gibt

und manchmal erzählen sie mir von Schwierig-

Länder mit einer hochwertigen theoretischen

keiten bei bestimmten Fällen. Ich kann nicht

Lehre, aber sehr wenig praktischer Übung. In

immer behilflich sein, aber bestimmt habe ich

anderen Ländern haben die Studenten weni-

einen netten Kollegen in Schweden, Großbri-

ger Zeit für die Theorie, aber dafür extrem vie-

tannien, Deutschland oder den USA, der weiß,

le Arbeitsmöglichkeiten an Modellen und Pati-

wie es weitergeht.

enten. Ein guter Zahnarzt braucht beides und dies ist meiner Meinung nach in fünf Jahren nur

Wo siehst du die Schwierigkeiten bei die-

schwer zu erreichen. Es gibt auch Länder mit ei-

sem Austausch?

nem sechsjährigen Curriculum, aber die klagen auch über unzureichende Zeit.

Wie immer hat jede Medaille zwei Seiten. Die

Diese Diversität kann aber auch viel bringen.

heutige Generation hat vielleicht schon ein

Wenn Zahnärzte aus verschiedenen Ländern

wenig zu viel elektronische Abhängigkeit er-

zusammen arbeiten, können sie sich eigent-

worben. Ohne Röntgen, CT, elektronische

lich nur ergänzen. Die Welt ist heute sehr ver-

Längenmessung und manchmal auch digita-

schieden von der vor zehn bis fünfzehn Jahren.

ler Farbbestimmung geht es nicht mehr. Es

Wir haben die Möglichkeit Kontakt mit Freun-

gibt aber Fälle, wo der Mensch ein wenig mehr

den via Internet, Skype, Facebook, Facetime

braucht, als nur die digitale Technologie.

und Filesharing zu halten. Das gilt aber auch

Gleichzeitig wird auch die Kommunikati-

für Forscher, Wissenschaftler oder Kollegen,

on schwieriger. Ich bin mir sicher, dass die

die in dem einen oder anderen Teilgebiet der

jungen Zahnärzte von heute wunderbare Face-

Zahnmedizin mehr erfahren sind. Diese Mög-

book Werbung für die Patienten machen kön-

lichkeit nutze ich auch selber. Ich habe sehr ta-

nen oder tolle digitale Bilder mit grafischen

lentierte Kollegen, mit denen ich, obwohl sie

Instruktionen für Zahntechniker vorbereiten

weit weg von mir arbeiten, auf diesen Wegen

können, aber manchmal ist der Patient noch

schwierige Fälle gemeinsam diskutiere. Das

gar nicht bereit für all dieses. Ein Teil unserer

Generationlounge 2013 | 45


Patienten hatte als Kind noch keinen Compu-

Informationen geben und helfen, Fehler zu

ter und versteht auch heute nicht viel davon.

vermeiden. Das kann die einfache Empfehlung

Ich nutze mein iPad täglich für die Demonstra-

einer guten Fortbildung, ein praktischer Tipp

tion, aber manchmal muss ich es zur Seite le-

für die Behandlung oder die Erfahrung eines

gen und die einfachste Methode für die Erklä-

Freundes oder Kollegen im Ausland sein, die

rung nutzen, die ich von meinem Vater gelernt

hilft, sich für den weiteren beruflichen Weg zu

habe: Zettel und Stift.

entscheiden.

Nicht zuletzt hat die digitale Technologie auch

In so vielen Lebenssituationen hören wir auf

positive und negative Auswirkungen auf die

die Meinung anderer Menschen – warum soll-

Fortbildung und Ausbildung von Zahnmedizi-

ten wir das nicht auch in unserem Beruf tun,

nern. Vor 20 Jahren wurden gute Zahnärzte von

vor allem wenn man so leicht zusammen kom-

Studenten und Kollegen hochgeschätzt, wenn

men kann.

sie ihr Wissen mit anderen teilten. Studenten haben stundenlang hinter dem Dozenten ge-

Wie kann man sich bei YDW engagieren?

standen und nur geschaut, gefragt und gelernt. Heute haben Studenten »keine Zeit« für so et-

Der einfachste Weg zu uns ist, bei einem der

was. Sie gehen auf Youtube und sehen sich die

Kongresse mitzumachen. Meistens sind die

Operationen an. Natürlich ist es toll, Live-Ope-

Meetings zusammen mit der FDI – World Den-

rationen zu sehen, ohne vor Ort sein zu müssen,

tal Federation oder der IADS (International As-

aber man sieht eben auch nur das, was elektro-

sociation of Dental Students), wie auch in die-

nisch erfassbar ist. Das Wissen und die Erfah-

sem Jahr in Istanbul und auf Bari. Auf diesen

rung älterer, nicht »digitaler« Zahnärzte dro-

Treffen kann man die Leute kennen lernen, so-

hen in unserer elektronischen Welt verloren zu

wohl die jungen als auch die »Dinosaurs«, die

gehen. Mit unserer Dynamik geht das Lernen

bereits seit der Gründung vor 21 Jahren dabei

zwar schneller, nicht aber unbedingt besser …

sind. Und meistens ist diese Bekanntschaft eine für´s Leben. Der ungezwungene Aus-

Was ist die Rolle von YDW in diesem Zusam-

tausch über alle Altersgrenzen hinweg ist so-

menhang?

wohl persönlich als auch fachlich eine einmalige Bereicherung. Natürlich kann man uns auch

YDW kann diese digitale Kommunikation für

über die Webseite ydworld.org oder per E-Mail

sein Netzwerk nutzen. Dieses Netzwerk kann

kontaktieren.

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Mein Rat ist, die Möglichkeiten der Mobilität und Technologie zu nutzen und so viel wie möglich Erfahrungen zu sammeln. Man sollte sich immer ein »analoges« Auge dafür offen halten, von wem man was lernen kann … auf dieser Welt.

46 | Generationlounge 2013


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Freiberuflichkeit auf Zeit? INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO KZBV

48 | Generationlounge 2013


DR. JÜRGEN FEDDERWITZ

Dr. Jürgen Fedderwitz approbierte 1974 in Mainz und eröffnete sechs Jahre später, nach der Promotion, seine eigene Praxis. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und in diesem Amt nicht selten der Kritik von vielen Seiten ausgesetzt. Nicht zuletzt wegen seines Sitzes im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) kann man ihn als Insider der deutschen Gesundheitspolitik bezeichnen, den wir für die Generationlounge zu einigen denkenswürdigen Aspekten befragt haben.

Ist die Vermischung der Vertragsverhält-

man sich über alle Parteien hinweg einig, das

nisse Zahnarzt – Patient und Krankenversi-

GKV-System nicht nur erhalten, sondern auch

cherung – Patient, die durch die KZVen auf-

für die Zukunft wetterfest machen zu wollen.

grund des Versorgungsauftrages für die

Nur über den Weg dorthin gibt es unterschied-

Bevölkerung hergestellt wird, überhaupt

liche Auffassungen: Die Einen wollen die Bür-

im Sinne einer freiberuflichen Zahnmedi-

gerversicherung, die Anderen woll(t)en eine

zin?

Grundpauschale. Bei allen Modellen müssen Steuermittel eingesetzt werden, um sie kri-

Freiberuflichkeit bedeutet, dass man seine Tä-

senfest zu machen. Deswegen fordert der Fi-

tigkeit alleinverantwortlich ausübt. Für den

nanzminister eine inhaltliche Mitsprache in

Zahnarzt heißt das, dass er seine Therapie-

der Gesundheitspolitik. Da sind aber Skepsis

entscheidungen nur auf der Grundlage seines

und Misstrauen angebracht: Wenn Steuermit-

Fachwissens fällt – unabhängig von möglichen

tel eine Leitfunktion über die Leistungsinhal-

Interessen Dritter. Damit kann auch ein ange-

te und damit auch die Leistungsfähigkeit der

stellter Zahnarzt als Freiberufler gelten, weil

GKV bekommen, sind wir vom britischen Nati-

mögliche wirtschaftliche Interessen seines Ar-

onal Health System nicht mehr weit entfernt.

beitgebers hintanzustellen sind. Anders ist das

Dann wird ganz sicher auch die Freiberuflich-

zum Beispiel bei einem Militärarzt, der seine

keit im Sinne freier, rein medizinisch begründe-

medizinischen Entscheidungen auch von ande-

ter Therapieentscheidungen Schaden nehmen.

ren Faktoren abhängig machen muss. In diesem Sinne sehe ich keinen Widerspruch

Zurzeit sind wir Ärzte und Zahnärzte im GKV-

in unserem Gesundheitssystem. Die solidarisch

System in unseren Fachentscheidungen und in

finanzierte GKV ist ein Eckpfeiler unseres Sozi-

Erfüllung des Sicherstellungsauftrages souve-

alstaates; sie genießt quasi Verfassungsrang.

rän. Der GKV-Leistungskatalog schreibt uns ja

In der gesellschaftspolitischen Diskussion ist

schließlich keine Therapieentscheidungen vor.

Generationlounge 2013 | 49


Er definiert – puristisch gesehen – nur die Er-

mit um einen KZV-Beritt. In manchen Bundes-

stattungsmodalitäten der Therapiekosten. Das

ländern hat man sich verständigt, in anderen

ist bei der PKV letztlich nicht anders. Gerade

die

Ent-

wicklungen in der zahnmedizinischen Versorgung von GKVPatienten der letzten Jahre belegen eine erfolgreiche »Kohabitation« von GKVund

PKV-Elemen-

ten. Hier haben KZBV und KZVen geschlossen und überzeugend die Mehrkostenregelung und das Festzuschusssystem in die politische Diskussion gebracht und damit gesetzliche Neuerungen anschieben können. Heute stellen diese beiden ja auch tatsächlich

System

Wir müssen aufpassen, dass wir niedergelasseneN Zahnärzte bei einer etwaigen Bürgerversicherung nicht unter die Räder kommen.

eher das Kriegsbeil ausgegraben. Heute kommt hinzu, dass – auch durch Modelle wie die Mehrkostenregelung und Festzuschüsse – die tradierte

Arbeits-

und damit Kompetenzteilung verwässert wird. Zusätzlich hat der Gesetzgeber Themen im Gemeinsamen Bundesausschuss

(G-BA)

platziert, die früher eigenverantwortlich eine Kammer zu besorgen hatte. Wichtigstes Beispiel ist hier das Thema »Qualität«, für das der G-BA ein Regelwerk zu schaffen hat. Die

verändernden Mechanismen in einer »Kas-

Trägerorganisationen des G-BA sind der GKV-

senpraxis« einen wesentlichen betriebswirt-

Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausge-

schaftlichen Faktor dar.

sellschaft, die KBV und die KZBV. Die BZÄK hat hier nur einen Beraterstatus. Diese Konstellati-

Warum ist das Verhältnis zwischen vielen

on führt schon mal zu Friktionen.

KZVen und Kammern in den Ländern so angespannt?

Warum sind die Vergütungen in den Bundesländern trotz eines bundesweit glei-

Meist liegen unglückliche längerfristige Ent-

chen Solidarsystem so verschieden?

wicklungen zugrunde. So hat das Ende der 90er Jahre kurzzeitig gültige Kostenerstattungs-

Das ist die Folge gefestigter, über Jahre ge-

prinzip auf GOZ-Basis im Bereich Zahnersatz zu

wachsener Strukturen. Vor der Budgetierung

Kompetenzstreitigkeiten zwischen den regio-

konnten regionale Besonderheiten, die Leis-

nalen Kammern und KZVen geführt: Die Kam-

tungsfähigkeit eines Bundeslandes, Mengen-

mern haben argumentiert, es ginge von nun an

entwicklungen und freiwillige Mengensteue-

um GOZ-Belange und damit um Kammerverant-

rungen berücksichtigt werden. Während der

wortung. Die KZVen haben darauf gepocht, es

strikten Budgetierung waren Steigerungen

ginge immer noch um GKV-Versicherte und da-

nur bis zur Grundlohnsummenrate möglich.

50 | Generationlounge 2013


Das ist mit den neuen Regelungen im Versor-

fußen. Da geht es immer um die Teilhabe am

gungsstrukturgesetz nun wieder deutlich auf-

wissenschaftlichen Fortschritt. Und daher sind

geweicht, so dass regionale Faktoren wieder an

hier Änderungen sehr schnell kontraproduktiv.

Gewicht gewinnen können. Können Sie einen Generationenwandel in Was kann man in Bezug auf die Entwicklung

der Zahnmedizin feststellen?

des Solidarsystems in Deutschland und die Rolle der KZVen darin in der Zukunft er-

Ja, ich glaube, man kann schon Veränderun-

warten?

gen feststellen. Zum einen gehen die jüngeren Kolleginnen und Kollegen viel unbefangener

Dazu ist unter Frage eins schon das meiste ge-

mit den Stichworten Qualität, Qualitätssiche-

sagt. Ich gehe davon aus, dass KZVen und KZBV

rung und Qualitätsmanagement um. Für sie ist

weiter bestehen werden, weil sich die Grund-

das ein Weg, sich von der Konkurrenz abzuset-

strukturen im System nicht ändern. Den Si-

zen und ein eigenes Profil zu entwickeln. Wir

cherstellungsauftrag an das KZV-System zu de-

älteren Kollegen regen uns da eher über reg-

legieren, ist doch der bequemste Weg für den

lementierende und bürokratische Regelungen

Gesetzgeber, die Versorgung zu garantieren.

auf. Zum anderen haben viele Jüngere von uns

Aber wir müssen aufpassen, dass wir niederge-

eine andere Berufsauffassung, wollen eine an-

lassenen Zahnärzte bei einer etwaigen Bürger-

dere Work-Life-Balance. Salopp könnte man sa-

versicherung nicht unter die Räder kommen.

gen, sie wollen einen pünktlichen Feierabend

Das gilt auch für die Versorgungsqualität. Die

und dann auch ihre Ruhe haben. Notdienste,

Politik hat im zahnärztlichen Bereich ein Prob-

aber möglichst bequeme, sollen das Übrige re-

lem: Wir können und müssen unseren Patien-

geln. Mit dieser eher »laxen« Einstellung könn-

ten Therapiealternativen anbieten, die – anders

ten wir Gefahr laufen, dass der Gesetzgeber uns

als bei vielen IGEL-Leistungen im ärztlichen Be-

neue Auflagen macht, die keiner von uns haben

reich – auf einer echten Therapienotwendigkeit

möchte.

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Unser Beruf wird noch spannender. Der Weg führt weg von der Reparaturzahnmedizin und hin zum Facharzt für die Mundhöhle. Das eröffnet ganz andere Perspektiven. Diese wird man auch weiterhin am besten in der eigenen Praxis er- und ausleben können. Deshalb ermuntere ich auch jede junge Kollegin und jeden jungen Kollegen, den Weg in die eigene Praxis anzustreben. Generationlounge 2013 | 51


Der frühe Vogel ... INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO Björn Giesbrecht 52 | Generationlounge 2013


Nadja Alin Jung Nadja Alin Jung ist Diplom-Betriebswirtin, Gründerin und Inhaberin des Beratungsunternehmens m2c | medical concepts & consulting, das auf Mediziner und Zahnmediziner spezialisiert ist. Schwerpunkte der Beratungstätigkeit sind Themen wie Personalmanagement, Praxisoptimierung, Marketing, QM und Hygienemanagement. m2c berät Existenzgründer und etablierte Praxen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund aus der Industrie und Erfahrung aus der Praxis. Besonders zeichnet Frau Jung aus, dass sie auch die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort in der Praxis aktiv begleitet und vorantreibt.

Frau Jung, Sie engagieren sich im Bereich

hält und dabei nie den Zeitplan aus dem Auge

des Praxismanagements für ärztliche und

verliert.

zahnärztliche Praxen, auch im Rahmen der

Themen wie Personalmanagement, Struktur-

Existenzgründungen. Wie kann man sich

aufbau- und Organisation, ebenso wie QM und

ihr Aufgabengebiet hier vorstellen?

Hygiene, sind aber auch bei unseren etablierten Praxen immer wieder Thema. Hier unter-

m2c unterstützt Existenzgründer auf ihrem ge-

stützen wir, egal ob bei dem Aufbau von effi-

samten Weg bis zur Praxiseröffnung und selbst-

zienten Strukturen, der Auswahl der richtigen

verständlich auch darüber hinaus. Dazu gehört

Werbemittel zur Neupatientengewinnung,

zu Anfang die Organisation der gesamten Pra-

dem Coaching von Chef/in im Bereich Perso-

xisaußendarstellung. Beispielsweise die Erstel-

nalführung oder auch der Vorbereitung einer

lung eines Marketingaktions- und Budgetplans

Hygienebegehung.

sowie die Abstimmung und Koordination der

Wichtig ist mir persönlich dabei die enge Zu-

geeigneten Werbemaßnahmen (Homepage,

sammenarbeit mit unseren Mandanten und

Eröffnungsveranstaltung, PR etc.). Zudem ste-

deren Team. Für jedes Problem gibt es eine Lö-

hen wir unseren Existenzgründern auch mit

sung – wir erarbeiten hierfür gemeinsam An-

dem Thema Personal zur Seite. Egal ob Perso-

sätze, gehen aber auch in die Praxen hinein und

nalübernahme oder die Suche nach neuem Per-

setzen diese mit um. So erfüllen wir jeden Maß-

sonal, m2c steht auch hier mit Rat und Tat zur

nahmenkatalog mit Leben und sorgen dafür,

Seite. Wir führen Personalauswahlgespräche

dass die Umsetzung konsequent erfolgt.

mit unseren Mandanten, unterstützen bei Mitarbeiter-Gehaltsverhandlungen oder organi-

Ist es heute wichtiger als vor Jahren, sich

sieren das erste Praxis-Team-Meeting.

mit dem Thema Praxismanagement ausein-

In allen Bereichen arbeiten wir mit erfahre-

ander zu setzen? Warum?

nen externen Kooperationspartnern wie Werbeagenturen, Fotografen, Personalvermitt-

Ich denke, wichtig war Praxismanagement

lern, etc. zusammen – dieses Netzwerk stellen

schon immer, jedoch ist es heute notwendiger

wir unseren Kunden selbstverständlich zur Ver-

denn je geworden. Im Studium werden keiner-

fügung. Viele unserer Existenzgründer sind un-

lei betriebswirtschaftliche Inhalte vermittelt.

ter Zeitdruck bis zur Praxiseröffnung und da-

Für das spätere erfolgreiche Führen einer Pra-

her umso dankbarer für einen Partner, der

xis sind Themen wie Personalmanagement, Fi-

alles für sie koordiniert, ihnen den Rücken frei-

nanzwesen, Marketing, Strukturaufbau und

Generationlounge 2013 | 53


Organisation aber extrem wichtig. Gerade im

te ZA/ZÄ mit in die eigene Praxis zu nehmen.

heute immer enger werdenden Markt und bei

Dies ist bereits in ihren Praxiskonzepten ver-

zunehmender Verschlechterung der Praxis-

ankert und resultiert aus einer Serviceorien-

personalsituation ist ein erfolgreiches Praxis-

tierung dem Patienten gegenüber. Praxisöff-

management unverzichtbar. Eine gut geführ-

nungszeiten von 07:00 bis 22:00 Uhr und auch

te und strukturierte Praxis ermöglicht es dem

am Wochenende sind alleine nur schwer durch-

Inhaber, sich sowohl Patienten als auch neuem

zuhalten. Ebenso wie die Umsetzung des Ge-

Personal gegenüber optimal zu widmen.

dankens, alle zahnmedizinischen Disziplinen wie Oralchirurgie, KFO, Kinderzahnheilkunde

Der Beratermarkt scheint überflutet mit

etc. unter einem Dach zu vereinen. So habe ich

Leuten, die zu wissen scheinen, was das

immer wieder Gründer, die sich mit mehreren

Richtige und Falsche für (junge) Zahnmedi-

Spezialisten zusammenschließen, um sich ge-

ziner im Rahmen der Existenzgründung ist.

meinsam niederzulassen. Auch kenne ich recht

Man wird das Gefühl nicht los, dass nicht

viele Frauen, die sich in die Existenzgründung

alle Beratungen wirklich zielführend sind.

stürzen.

Wie kann man als junger Zahnmediziner mit dem Wunsch einer Praxis hier die

Spreu

vom

Weizen

trennen, bzw. seriöse Berater erkennen? Als besonders wichtig erachte ich immer, dass ein Berater seinem Kunden nicht nur

Für jedes Problem gibt es eine Lösung

ein schön geschnürtes Maß-

Festzustellen ist jedoch bei allen, dass der Wunsch nach wirtschaftlicher Sicherheit sehr hoch ist. Das Verhältnis von Praxisübernahmen zu kompletten Neugründungen fällt aus meiner Sicht deutlich in die Richtung der Übernahmen aus. Viele star-

nahmenpaket überreicht, sondern ihn auch bei

ten lieber erst einmal in einer Altersübernah-

der Umsetzung in der Praxis nicht alleine lässt.

mepraxis mit gut gefülltem Bestellbuch und

Leider hört aber genau hier bei vielen Bera-

nachgewiesenem Erfolg. Wenn sich die Struk-

tungsunternehmen die Dienstleistung auf und

turen dann gefestigt haben, die Patienten an

die meist gut erdachten und ausgearbeiteten

den neuen Behandler gewöhnt sind und sich

Maßnahmen führen mangels der Umsetzungs-

ein konstantes Patientenwachstum eingestellt

komponente nicht zum gewünschten Ziel. Denn

hat, werden Modernisierungs- und Praxisum-

schlussendlich bemisst sich der Erfolg der Maß-

baupläne geschmiedet.

nahmen daran, was auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden konnte.

Von meinen Mandanten habe ich nur wenige, die komplett neu gründen. Mit guter Vorberei-

Wie beurteilen Sie die Trends bei Praxis-

tung und einem ausgeklügelten Praxiskonzept

gründungen in Deutschland?

sind sie dabei sehr erfolgreich, obwohl sie teilweise in absoluten Ballungszentren, wie bei-

Die Tendenz geht in meinen Augen zur Mehr-

spielsweise München angesiedelt sind. Da ist

behandlerpraxis. Viele meiner Existenzgrün-

man auch als Beraterin auf der Praxiseröff-

der starten erst einmal alleine, jedoch mit

nungsfeier mit 400 Gästen sehr stolz auf seine

dem konkreten Plan mittelfristig angestell-

Mandanten.

54 | Generationlounge 2013


Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Betriebswirtschaftliche Themenstellungen neben der fachlichen Qualifikation nicht außer Acht zu lassen. Gerade die Assistenzzeit ist sehr gut geeignet, um sich beispielsweise bei Hospitationen in Vorzeigepraxen mit Inhalten wie Praxisorganisation und -führung, Personalmanagement etc. vertraut zu machen. Von anderen zu lernen, wie zum Beispiel Neupatientengewinnung und Positionierung der Praxis am Markt funktionieren, kann sehr spannend sein. Zudem ist genau dieses Zusammentragen von Informationen und Erkenntnissen für eine mögliche spätere eigene Niederlassung von unschätzbarem Wert. Je mehr unternehmerisches Wissen man vor der eigenen Existenzgründung generiert, umso reibungsloser wird der Start in die Selbständigkeit verlaufen – Fehler werden von Beginn an vermieden, Kosten eingespart und vor allem die eigenen Nerven erheblich geschont.

Generationlounge 2013 | 55


Evolution statt Revolution INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO Komet

56 | Generationlounge 2013


KLAUS RÜBESAMEN

Die Firma Komet feierte gerade ihr 90-jähriges Firmenjubiläum. Das weltweit agierende, familiengeführte Unternehmen ist als einer der größten Hersteller für rotierende Instrumente für die Zahnheilkunde und Zahntechnik bekannt und in diesem Sinne ebenso Botschafter für Qualität made in Germany. In einer sich wandelnden Dentalindustrie befragten wir Klaus Rübesamen, Geschäftsführer von Komet, über die Hintergründe der Arbeit in einem Familienunternehmen, das sich seit vielen Jahrzehnten mit global agierenden Konzernen misst. Rübesamen stammt aus Lemgo und ist seit seiner Ausbildungszeit bei Komet tätig. Anfangs für den Bereich Export zuständig, arbeitete er sich als Export- zum Vertriebsleiter und schließlich bis zum Geschäftsführer hoch.

In den vergangenen Jahren wurden viele

Was unterscheidet börsennotierte Konzer-

traditionsreiche deutsche Dentalunterneh-

ne von Familienunternehmen wie Komet?

men von ausländischen Unternehmen gekauft. Komet ist weiterhin ein familienge-

Die Frage ist relativ einfach zu beantworten.

führtes, weltweit erfolgreich agierendes

Für unsere Gesellschafter/innen steht nicht

Unternehmen. Was ist das Geheimnis dieses

Shareholder-Value an oberster Stelle. Unsere

Erfolges?

Maxime ist es, solide und nachhaltig zu wirtschaften und nicht nach den Sternen zu greifen.

Wir haben es geschafft, zwei scheinbar gegen-

Ein weiteres Plus: Wir leben einfache Struktu-

sätzliche Werte miteinander zu verknüpfen:

ren. Ein prima Bespiel dafür ist unser bewähr-

Tradition und Innovation. Die Tradition leben

ter Direktvertrieb. Individuell und fachkompe-

wir hier in Lemgo Tag für Tag: Die Gebr. Bras-

tent betreuen wir Zahnärzte und Zahntechniker

seler waren leidenschaftliche Unternehmer. Sie

mit klarem Fokus auf die Komet-Produktpalet-

konstruierten ihre eigenen Maschinen und gin-

te. Das garantiert eine Eins-a-Anwendersicher-

gen neue Vertriebswege. Wir machen es heu-

heit und Kundenzufriedenheit. Und dann ist da

te genauso, jedoch in deutlich größerem Rah-

natürlich die emotionale Verbundenheit zum

men. Und die Innovation ist die Seele unseres

Unternehmen. Das gilt gleichermaßen für die

Unternehmens. Sie basiert auf unserer hausei-

Gesellschafter/innen wie auch für die Mitar-

genen Forschungs- und Entwicklungsarbeit, ei-

beiter. Dass dabei auch viel Herz mitschwingt,

ner partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit

beginnt bei uns ganz oben bei der Familie Nie-

Spezialisten, intensiver Grundlagenforschung

hus, die durch ihre regelmäßigen Besuche wah-

und zertifizierter Präzision getreu dem Leit-

res Interesse und tiefe Empathie für Komet aus-

spruch unserer Hauptgesellschafterin Klara

drückt.

Niehus: »Wenn wir was anpacken, dann machen wir es richtig.«

Generationlounge 2013 | 57


Wie muss man es sich vorstellen, sein Leben

Anlässlich des Firmenjubiläums erneuert

lang in dem gleichen Unternehmen zu ar-

sich auch der öffentliche Auftritt von Ko-

beiten?

met, dabei war das Motto »Evolution statt Revolution«. Was kann man sich als Zahn-

Spannend und sehr erfüllend! Wir sprechen in-

mediziner darunter vorstellen?

tern gerne von der »Komet-Familie«. Ich bin übrigens nicht der Einzige, der über die Jahre

Wir nehmen aktiv an der Globalisierung teil,

die Karriereleiter vom Azubi hochgeklettert ist.

expandieren und öffnen uns nach eingehender

Bei uns gilt Aufstieg vor Einstieg. Langjährige

Prüfung gegenüber Neuem. Dies gilt z.B. auch

Firmenzugehörigkeit ist bei uns keine Selten-

für verwandte Produktbereiche, die wir in un-

heit und Mitarbeiter-Fluktuation nahezu ein

ser Portfolio aufnehmen oder strategische Alli-

Fremdwort. Wir bieten individuelle Fort- und

anzen. Die neue Vielfalt, die wir dabei erleben,

Weiterbildungsreize und Aufstiegsmöglichkei-

werden wir immer elegant mit unserer traditi-

ten. Tradition, Standortsicherheit, Wertschät-

onellen Haltung verbinden. Anders gesagt: Wir

zung, made in Germany – das macht Komet aus.

springen nicht auf jeden Zug auf, nur weil es

Wer die Entwicklung von Komet in den letzten

technisch machbar ist. Wir müssen nicht jeden

30 Jahren verfolgt hat, weiß, dass sich hier viel

Weg gehen, aber wir sollten uns keinem ver-

getan hat und sich daraus für die Mitarbeiter

schließen. Das, was wir machen, muss zu Komet

bei uns immer Perspektiven ergeben haben

passen. Diese Haltung spiegelt sich nicht zuletzt

und auch zukünftig ergeben werden.

(oder nicht nur) in unseren Produkten wieder. Genau das verstehen wir unter »Evolution statt Revolution«.

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Die Produktfülle des Dentalmarktes ist für junge Zahnmediziner fast nicht mehr zu überblicken. Früh genug sollte man schon während der universitären Ausbildung bewusst das Augenmerk auf Produkte legen, die durch Sicherheit auffallen, eine minimal-invasive Philosophie vorgeben und zu einer erfolgreichen Behandlung führen. Mit dem Namen Komet verstehen wir uns als echte Orientierungshilfe für Qualitäts- und Sicherheitssuchende. Das macht unser Familienunternehmen zum idealen Partner – aus Tradition und für die Zukunft. 58 | Generationlounge 2013


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Meet us Generationlounge IDS 2013 | Passage Halle 4  /5 Generationlounge 2013 | 59


DENKEN, DIENEN, DANKEN INTERVIEW Ingmar Dobberstein ‧ FOTO privat

60 | Generationlounge 2013


Dr. Klaus Winter Der 1945 in Thüringen geborene Dr. Klaus Winter studierte von 1965 bis 1970 Zahnmedizin in Freiburg und engagiert sich seit den siebziger Jahren in zahlreichen Verbänden, der Standespolitik und nicht zuletzt dem Hilfswerk der deutschen Zahnärzte (HDZ). Als Gründungsmitglied dessen ist er seit 1997 Vorsteher der Stiftung HDZ und betreute aktiv Projekte in Brasilien, Peru, Polen, Russland, Kambodscha, Indien, Ghana, Mongolei, Kenia, China, Rumänien, Moldawien, Vietnam und Nigeria.

Sie leiten das Hilfswerk der deutschen

biete (HDZ) es sich zur Aufgabe gemacht, arme

Zahnärzte. Wie würden Sie das Engagement

und kranke Menschen weltweit zu unterstüt-

der deutschen Zahnärzteschaft für inter-

zen. Die Projektarbeit des HDZ ist so vielfäl-

nationale und nationale Notleidende be-

tig wie die Länder, in denen sie stattfindet: Sie

schreiben?

reicht von umfangreichen Soforthilfemaßnahmen für Katastrophengebiete wie Haiti, Pa-

Die Spannbreite des sozialen und gesellschaft-

kistan, Myanmar, Ostafrika über den Bau von

lichen Engagements der deutschen Zahnärz-

Schulen, Waisenhäusern, Sozialstationen und

te reicht von groß angelegten internationalen

(zahn-)medizinischen Einrichtungen bis hin

Projekten bis hin zu konkreten nationalen Pro-

zu Errichtungen von Wasseraufbereitungsan-

jekten vor der eigenen Haustür. Alle Projekte

lagen und aktiven zahnärztlichen Hilfseinsät-

und Initiativen verfolgen das gleiche Ziel: Hil-

zen. Über 1.000 Projekte in 60 Ländern im Wert

fe zur Selbsthilfe zu geben.

von mehr als 30 Mio. Euro sind vom HDZ reali-

»Viele Menschen, die viele kleine Schritte tun,

siert worden. Wenn jemand seine eigenen Vor-

können das Gesicht der Welt verändern!«, be-

stellungen einer Projektverwirklichung mit

sagt eine afrikanische Weisheit.

den vorhandenen abgleichen und Kontakte zu

Die deutsche Zahnärzteschaft trägt zu solchen

Gleichgesinnten knüpfen möchte, kann man

Schritten bei, indem sie weltweit humanitäre

am besten die Adressliste auf der Website der

Hilfsprojekte organisiert, finanziert und oft-

BZÄK aufrufen: www.bzaek.de/wir-ueber-uns/

mals sich selbst mit großem, selbstlosem Ein-

soziale-verantwortung.html oder den regelmä-

satz einbringt. Ihr soziales Engagement vor Ort

ßigen Kontaktinformationen in der Zeitschrift

gilt dabei sowohl dem Einzelnen und als auch

zm nachgehen.

der Gesellschaft. Die deutsche Zahnärzteschaft steht mit ihren vielseitigen Projekten für ge-

Was würden Sie sich in Bezug auf das zahn-

lebte Zuwendung zu den Menschen im Gegen-

ärztliche Engagement wünschen?

satz zu Schreibtisch-konzipierter-Hilfe oder verzwecktem Eigennutz.

Ich wünsche mir, dass künftig alle Hilfsprojekte unseres Berufsstandes bei der Bekämpfung

Wie könnte jemand vorgehen, wenn er sich

von Armut, Krankheit und Not zusammen mit

engagieren möchte?

dem HDZ ein Aktionsbündnis bilden würden. Dieser Wunsch setzt aber voraus, dass sich die

Seit fast 25 Jahren hat die Stiftung Hilfswerk

beteiligten Akteure, Trägerschaften und Part-

Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notge-

nerschaften in einem notwendigen, gewinn-

Generationlounge 2013 | 61


bringenden Gedankenaustausch einbringen

nationalen und internationalen Hilfsmaßnah-

und mit gegenseitigen Vertrauen die Vernet-

men finanziell nachhaltig für Mitwirkende ge-

zung untereinander und mit dem HDZ fördern.

sichert werden. Gut gemeinte Gesten reichen

Ein gemeinsamer, solidarischer Aufruf könn-

hier leider nicht aus! Unser Berufsstand würde

te zum Beispiel lauten: »Nehmen Sie die welt-

mit einem gemeinsamen Verbund sein soziales

weite Armut mit einer Spende in ihre Zange.«

Engagement in vielen helfenden Einrichtungen

Mit einer kontinuierlichen Erhöhung des Stif-

verbessern, Fehler vermeiden und Kosten op-

tungskapitals könnten aus dessen Renditen die

timieren können.

Was ist Ihr Rat an die nächste Generation? Auch die nächste Generation unseres Berufsstandes sollte sich aktiv in die soziale Verantwortung einbinden. Ein karitativer Lebensstil, nämlich Menschen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können, ist grundsätzlich schon aus der Profession heraus vorhanden. Eine dreidimensionale Berufung: Denken, Dienen, Danken ist demnach nicht fremd. Wenn man sich klarmacht, dass jeder Mensch nur Treuhänder von Geschenktem ist, dann folgt daraus die Verantwortung, das Geschenk zu bewahren und nicht zu verschwenden. Caritas heißt Hochachtung, aber auch Nächstenliebe. Schon der Begriff bringt damit zum Ausdruck: Die Hochachtung des Beschenkten äußert sich in tätiger Nächstenliebe und das durch alle Kulturen hinweg. bzaek.de

TV-Ankündigung: Kenias Kinder – Deutsche Hilfe in Afrika Bayerisches Fernsehen (BR) zeigt am 29.03.2013 (Karfreitag) um 16.15 Uhr die Reportage »Kenias Kinder«, in der auch über das soziale Engagement der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte berichtet wird. Die Reportage schildert die Arbeit des HDZ anhand einzelner Projekte, z.B. den Slums in Nairobi.

62 | Generationlounge 2013


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