UN-PLAQUED 12 Wahrnehmung

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Uni Update Mittwoch 11.07.2007

unabhängig / überparteilich / unplaqued

BERLIN-DEUTSCHLAND

DEUTSCHE HOCHSCHULLANDSCHAFT INHOMOGENER DENN JE !

(Berlin, un-p) Mit Einführung der Studiengebühren an zahlreichen Universitäten einiger Bundesländer gestaltet sich die deutsche Hochschullandschaft im Bereich der Medizinischen und Zahnmedizinischen Fakultäten inhomogener denn je. Neben deutlichen Standortunterschieden in Lehrmeinungen und den praktischen Anforderungen an die Studenten sind die Einführung der Integrierten Kurse und die Umsetzung Studiengebühren die heißesten Themen an den Universitäten.

Spieglein, Spieglein... Wer hat die schönste Zahnklinik im Land?

In Deutschland ist Frühjahrsputz angesagt. Während einige Standorte fusionieren und Stammeskämpfe im Inneren führen erstrahlen andere, wie München und Greifswald, derzeit als modernste Zahnkliniken Europas. Weitere Uni-Zahnkliniken werden gegenwärtig saniert und generalüberholt. Dabei zeigen die verschiedenen Universitäten deutlich unterschiedliche Investitionsfreude. Eliteuniversitäten werden auch in Deutschland etabliert werden, wenn die Zeichen erkannt und rechtzeitig in Hardware und Brainware investiert wird. Unsere Redaktion wählte die Uni Greifswald (www.dental. uni-greifswald.de) zur schönsten Zahnklinik Deutschlands, weil hier nicht nur ein schöner Neubau mit guter Logistik entstanden ist, sondern vielmehr die inneren Werte mit diesem Bild harmonieren. So ist Greifswald die einzige Uni, an der die Integrierten Kurse und der Frühe Patientenkontakt funktionieren, obwohl der Rest deutscher Zahnkliniken dieses System akademisch negiert. Als Superbonus für Studenten muss man in Greifswald für die modernste Ausbildung nicht einmal Studiengebühren zahlen. Herzlichen Glückwunsch.

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Neue Möglichkeiten durch

Studiengebühren?

Die Entscheidung über die Einführung von Studiengebühren ist Ländersache und damit auf politischer Ebene zu entscheiden. Die Höhe der vom Studenten geforderten Gelder ist allerdings Angelegenheit der Universität selbst, so dass die Grundkosten für den Besuch des Zahnmedizinstudiums in Deutschland zwischen 0 (Greifswald, Berlin, u.a.) und 200-300 (Münster, Marburg, Würzburg, u.a.) bis hin zu 500 EUR in Hamburg und Köln betragen. Das darüber hinaus an jedem Standort Kosten für Lehr- und Verbrauchsmittel von 500 – 8000 EUR pro Studienzeit dazu kommen (ZuZa 2005), braucht an dieser Stelle kaum erwähnt werden. Weit weniger entschlussfreudig als beim grundsätzlichen Erheben von Gebühren ist man bei den Verhandlungen über die Verwendung der Gelder. Während manche Zahnkliniken gerade mal über 5% der Einnahmen aus Studiengebühren verfügen können (Köln), erhalten andere Kliniken 50% (Aachen) und 100% (Marburg, Hannover). Die Uni-Zahnkliniken in Erlangen und Würzburg erhalten 100.000 EUR pauschal. Sofern also Gelder vorhanden sind, wird seit einiger Zeit in eigens dafür eingerichteten Gremien mit mehr oder weniger Studentenbeteiligung diskutiert, ob davon neue Behandlungskittel, Artis oder Tutoren für verlängerte Öffnungszeiten von Labor und Phantomsaal angeschafft werden sollen. Kreativität wird da von Münster bewiesen, die jene Studenten von den Studiengebühren freistellen, die sich in den Unigremien engagieren. Der Ideen existieren viele, nur leider wird wieder mal an jeder Universität für sich das Rad von Neuem erfunden. Es bleibt das gute Gewissen, für all das Geld, dass man als Student mittlerweile in den universitären Topf gibt, endlich eine gute Lehre einfordern zu können! Mehr dazu ab Seite 44


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