Knabenschulhaus ui | 19
Ein festlicher Moment. Unter Bürgermeister Johann Küspert (Amtsinhaber von 1912 - 1922) wurde 1913 der Grundstein zum Bau der Knabenschule gelegt. Zur Feier angereist war auch der königliche Regierungspräsident von Niederbayern (im Bild mit weißem Bart, Hut und Stock). Links daneben Bürgermeister Johann Küspert und Geistlicher Rat Josef Bräuherr. »Ein Festmahl auf der 'Neuen Post' schloss die Feier«.
VORGESCHICHTE
NACHRUF
Die Anfänge der Hauzenberger Schulgeschichte reichen bis in
Nach dem Krieg wurde das Gebäude aufgestockt und mit drei wei-
das 16.Jahrhundert zurück. 1551 wird erstmals als Bürger und Schul-
teren Schulzimmern ausgebaut (1951). Die Mittel für diese Er-
meister ein Thomas Brandstetter genannt. Unterricht scheint
weiterung stammten aus dem Erlös der Rundfunksendung
damals in der Nähe des Bades (im heutigen Badweg) gehalten
»Der Glückspfennig«. Das war zugleich die letzte Ausbauinvestiti-
worden zu sein. Eindeutig belegt als Schulhaus dagegen ist das
on in das Gebäude. In den Folgejahren erleben wir gravierende und
Schul- und Mesnerhaus neben der Kirche (Kooperatorenhaus) am
notwendige Änderungen der pädagogischen Ausrichtung des
heutigen Kirchplatz. Hier werden 1827 in nur zwei Schulzimmern
Schulsystems. Noch bis zum Schuljahr 1969 / 70 war die Schule als
150 Kinder unterrichtet, 1833 sind es bereits 189 Schulkinder und
katholische Konfessionsschule, getrennt für Knaben und Mäd-
das alles in einem Gebäude, dass selbst für die damaligen Verhält-
chen, geführt. An deren Stelle tritt nunmehr die Gemeinschafts-
nisse in einem »miserablen« Zustand ist. Erst ein Neubau im Jahre
schule, die für alle Kinder jeglicher Religionszugehörigkeit offen
1834 verbessert die Schulsituation. 1868 / 69 beschädigen Brände
steht, den getrennt geschlechtlichen Unterricht aufhebt und alle
das Schulhaus so schwer, dass ein teilweiser Neubau notwendig
Schüler in gemischte Klassen zusammenführt. Außerdem erfolgt
wird und die im Jahr 1878 beschlossene Trennung der Schule in
die Aufteilung in eine Grundschule und in eine Hauptschule bei
einen Knaben- und einen Mädchenunterricht, bringt räumliche
gleichzeitiger Einführung des 9. Schuljahres. Da kommt das alte
Probleme. Zunächst werden die Buben und Mädchen auf verschie-
Haus nicht mehr mit. Noch bis 1987 wird hier unterrichtet, zuletzt
denen Stockwerken des Schulgebäudes unterrichtet und, auch auf
im Dienste der Volksbildung als Unterrichtsräume für die Volks-
Grund stetig steigender Schülerzahlen, wird 1880 das Mädchen-
hochschule. Dreizehn Jahre trauert das einst so prächtige und stol-
schulhaus (1973 - 2009 Rathaus, heute Privatbesitz) mit vier Klas-
ze Gebäude vor sich hin, bis eine Renovierung oder Umnützung
senzimmern und einer Lehrerwohnung gebaut. Die Knaben blei-
nicht mehr möglich ist. 1999 beschließt der Stadtrat den Abbruch
ben zurück in der alten Schule neben der Kirche. Aber auch hier
des Gebäudes um an dieser Stelle den Busbahnhof zu bauen. In der
werden die räumlichen Umstände zunehmend unerträglich und es
Sitzung am 11. September 2000 erfolgt die Vergabe zum Abruch.
reift die Entscheidung zum Bau einer Knabenschule. Das alte Schulgebäude wird beim Kirchenneubau 1971 zugunsten eines Kirchenvorplatzes abgerissen.
Quellenhinweise: Festschrift zum Jahr der Stadterhebung - Stadt Hauzenberg - 28. April 1978 Hauzenberg in alten Tagen - Helmut Haller, Karl Schlager - 1987 und natürlich ein besonderes »Danke« an Kreisheimatpfleger Georg Schurm für seine Unterstützung und Mithilfe