Rudolf Steiner Schule Solothurn 2021

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Vo rs ch u l e > G r u p p en f ü r K l ei n k i n d e r u n d El te r n // Sp i el g r u p p e

Die Rolle der Eltern in der Eltern-Kind-Gruppe

Marina Ruckstuhl Kindergärtnerin

Ann-Sophie Schramm Kindergärtnerin

In der Eltern-Kind-Gruppe sind sowohl Mütter und Väter wie auch Grosseltern herzlich willkommen - die eigentlichen Sterne in unserer Gruppe sind aber natürlich die Kleinen. Spielend können sie den Raum erkunden, erste soziale Erfahrungen sammeln und bereits die ersten Schritte im Ablösungsprozess machen. In der Eltern-Kind-Gruppe ist die Aufgabe der Eltern oder Grossel­ tern nicht die des Unterhalters oder der Spielpartnerin. Die Auf­ gabe der Eltern ist es, eine passivaktive Haltung einzunehmen und aus dem Hintergrund das Kind zu begleiten. Deshalb steht für Eltern

und Grosseltern stets ein Bastelan­ gebot bereit, bei dem sie aktiv sind und für das Kind ein Vorbild sein können. Das gibt den Mamis und Papis auch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und das Geschehen von aussen zu be­ obachten, sowie – falls nötig – zu unterstützen. Für die Kinder sind die Eltern ein Vorbild, welches gerne nachge­ ahmt werden möchte. Nebst der Nachahmung findet in solchen Momenten noch eine weitere wert­ volle Entwicklung statt. Es sind die ersten kleinen Ablösungsschritte, die zwischen den Eltern und den Kindern beobachtet werden kön­ nen. Die Eltern können ihr Kind

in den Raum entlassen, denn sie wissen, alles ist kindgerecht ein­ gerichtet, und sie haben jederzeit die Möglichkeit, schnell bei ihrem Kind zu sein. Das Kind anderer­ seits kann sich Schritt für Schritt von Mami und Papi entfernen, denn es weiss, wo es seine Eltern wieder finden kann. Dadurch ent­ steht für Gross und Klein ein Ge­ fühl von Sicherheit, welches für eine Ablösung ohne Komplikati­ onen massgebend ist. Es kommt jeweils eine gelassene und krea­ tive Stimmung in der Eltern-KindGruppe zustande, in der sich so­ wohl die Eltern wie auch die Kinder geborgen und wohlfühlen können. Marina Ruckstuhl

Sich als Erwachsene kritisch hinterfragen, Vorbild sein Kinder orientieren sich weit weniger an dem, was Eltern und Bezugspersonen von ihnen verlangen und zu ihnen sagen, als vielmehr an dem, was sie von diesen konkret vorgelebt bekommen. Erwachsene sollten daher ihr eigenes Verhalten immer wieder kritisch – aus der Perspektive des Kindes – hinterfragen und versuchen, sich vorzustellen, wie sie als Vorbilder auf die Kinder wirken. Bedanken sich z. B. Eltern vom frühesten Alter ihres Kin­ des an, wenn sie etwas von ihm erhalten, so wird das Kind von selbst Danke sagen, es kann gar nicht anders. Bedanken sich die Eltern oder andere Bezugspersonen aber nie beim Kind, haben sie die mühselige Aufgabe, das Kind zum Danke sagen zu erziehen. Sitzen Eltern ständig vor dem Computer oder beschäftigen sich mit ihrem Handy, muss man sich nicht wundern, wenn die Kinder es nachmachen. Welches Verhalten und welche Wertvorstellungen sich das Kind erwirbt, hängt letzt­ endlich auch von seinen Vorbildern ab.

Freya Kuehn Gruppenleiterin

Zurzeit ist es so, dass einige rucki-zucki ihre Jacken und Schuhe ausziehen, alles an ihren Ort bringen und so­ gleich beginnen, eine Hütte zu bauen. Dann heisst es: Wer will fleissige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehen. Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen muss bald fertig sein. Die Kinder lieben es! Vor allem die Buben schau­ en, dass die Sandsäckchen halten, damit das Dach nicht einstürzt, und einige Mädchen machen es sich drinnen mit mehreren Fellen richtig gemütlich, oder sie sind in

Das Freispiel bekommt in der Spielgruppe viel Platz eingeräumt Beim Freispiel haben die Kinder Gelegenheit, frei von Vorgaben und Anleitungen selbst Spielideen auf­ zugreifen. Durch einfaches und natürliches Spielma­ terial, welches ihnen zur Verfügung steht, werden die Spielgruppenkinder angeregt. Ob sie selbst etwas auf­ bauen, ob sie mitmachen, wenn z. B. das Znüni vorbe­ reitet, abgewaschen, gefegt wird, Blumen gegossen wer­ den, etwas vorbereitet wird für den Jahreszeiten Tisch, bleibt ihnen selbst überlassen.

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