Sanierungsarbeiten 2019– 2021 Bau- und Wohngenossenschaft NEUHOF

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Sanierungsarbeiten 2019– 2021 Bau- und Wohngenossenschaft

Neuhof


Auf ein Wort mit der Präsidentin Die Bau- und Wohngenossenschaft Neuhof musste bereits im Jahr 2015 intensive Bauarbeiten über sich ergehen lassen. An der Hegenheimerstrasse wurden damals gesamthaft und an der Felsplattenstrasse in einem Haus grössere Balkone angebaut. Diese erweiterten Aussenräume sind eine enorme qualitative Verbesserung des Wohnraums, vor allem im Sommer. Dabei wurde aber eine Überarbeitung des Kernbestands auf die lange Bank geschoben. Aufgrund der in den Folgejahren intensiv auftretenden Wasserschäden wurde eine Strangsanierung unumgänglich, die gleichzeitig mit neuen Bädern kombiniert werden sollte. In einem ersten Schritt wurde dieser Plan so in Angriff genommen. Es wurde geplant und die Baukosten berechnet. Da aber die Leitungen nicht nur in den Badezimmern sondern auch in den Küchen ihrem Alter erlegen waren, musste der Vorstand entscheiden, was mit den Küchen weiter geschehen soll. Viele Genossenschafterinnen und Genossenschafter haben seit ihrem Einzug eigene Mittel in die Küche investiert, ein Teil davon hat sich sogar eine komplett neue Küche zimmern lassen. Dieser Entscheidung konnte folglich nur zusammen mit den Genossenschaftern gefällt werden. Nach mehreren Berechnungen lag das Angebot auf dem Tisch, im Zuge der Sanierung neue Küchen für CHF 30.- Mietzinsaufschlag pro Monat anbieten zu können. Nachdem die erste Skepsis verflogen war, konnten – nach teilweise intensiver Beratung durch meine lieben Vorstandsmitglieder – an der Hegenheimerstrasse 23 von 40 und an der Felsplattenstrasse sogar 47 von 50 Genossenschafterinnen und Genossenschafter dafür gewonnen werden, von diesem tollen Angebot zu profitieren. Das Resultat sind grosszügige Metallküchen der Firma Forster mit Raum für Individualität. Die Frage, ob Badewanne oder Dusche, hat auch im Vorstand seine Spuren hinterlassen. Es wurden einige Pro- und Contra-Gespräche geführt. Schlussendlich konnten wir uns je hälftig für Badewannen und Duschen entscheiden und gehen so auch mit dem Geist der Zeit. In den Badezimmern wurde trotz der stark beengten Platzverhältnisse mit den grossen Spiegelfronten deutlich mehr Raum geschaffen. Sicher wäre dieses Projekt auch mit einem anderen Architekten umsetzbar gewesen. Aus eigener Erfahrung darf ich hier erwähnen, dass sich selten ein Architekt - Bauleiter so liebevoll, persönlich und intensiv um das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt, wie dies unser Olav Rohrer gemacht hat. Für fast jedes Anliegen hatte er ein offenes Ohr und war dabei immer im Clinch mit der strengen Kostenkontrol­ le. Tue Gutes und rede darüber. So möchte ich mein ganz persönliches Dankeschön an dich, lieber Olav richten. Die Geduld, die du für uns alle aufgebracht hast, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Danke, dass du uns mit deiner herzlich, lieben Berner-Art so verwöhnt hast! Manuela Scarpellino, Präsidentin BWG Neuhof

















In der Genossenschaft Neuhof ist in den letzten drei Jahren viel passiert.

Immer häufiger auftretende Wasserschäden machten das Auswechseln der Leitungen in allen neun Liegenschaften der Bau- und Wohngenossenschaft Neuhof unumgänglich. Im Herbst 2017 wurde die Planung für eine Strangsanierung zusammen mit dem Vorstand gestartet. In einem ersten Schritt wurde dann im Spätsommer 2019 die Warmwasseraufbereitung erneuert: Die zentralen Warmwasserspeicher in der Hegenheimerstrasse, mit einzelnen Leitungen von weit über 100 Metern, wurden durch dezentrale Frischwasserstationen ersetzt. Neu wird in jedem Haus das Wasser mit Fernwärme aufbereitet, wenn es gebraucht wird. Die Wege sind kurz, das Warmwasser hat Trinkwasserqualität. An der ausserordentlichen Generalversammlung der Genossenschaft wurde das Umbauprojekt für die Bad- und Küchensanierung inkl. Baukredit einstimmig genehmigt. Bereits im Frühjahr 2020 konnte dann die Kanalisation an der Hegenheimerstrasse saniert werden. Ab Mitte Mai bis Mitte September wurden alle vierzig Wohnungen an der Hegenheimerstrasse strangweise saniert. Dank weitgehender Vorfabrikation der Sanitärstränge konnte die Bauzeit in den einzelnen Wohnungen kurz gehalten werden. Für die Bewohner*innen bedeutete das, rund vier Wochen auf Badezimmer und Küche zu verzichten. Keine einfache Situation, vor allem für Familien mit Kindern! Bereits im November wurde anschliessend die Kanalisation an der Felsplattenstrasse saniert. Ab Mitte April bis Mitte September erfolgte die Sanierung der fünfzig Wohnungen an der Felsplattenstrasse, wieder strangweise, wieder in bewohntem Zustand. Bauen im bewohnten Zustand ist für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation. Die Handwerker müssen auf die Bewohner*innen Rücksicht nehmen, die Mieter*innen sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Das Koordinieren der Bauabläufe und der Bedürfnisse der Bewohner*innen kann wohl als die Königsdisziplin in der Bauleitung bezeichnet werden. Das Resultat lässt sich sehen! Die Bäder wirken heute, obwohl sie klein sind, sehr gosszügig. Die neuen Metallküchen werden in der ganzen Genossenschaft noch lange Freude bereiten. Induktionskochfelder ersetzen die alten Gasherde. In vielen Häusern konnte darum der Gasanschluss zurückgebaut werden. Eine neue Zu- und Abluftanlage mit einer Wärmerückgewinnung verbessert die Luftqualität in den Wohnungen merklich. Mein Dank gilt zuerst dem Vorstand für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit, den Bewohner*innen für ihre Geduld und allen Handwerkern für ihren grossen Einsatz. Mit dieser Illustrierten möchte ich mich bei euch allen herzlich bedanken. Olav Rohrer, Architekt



















„Bauen in bewohntem Zustand” – jetzt wissen wir, was das heisst! Als uns der Vorstand und der Architekt die ersten Informationen über den Bau gegeben hatten, war uns noch nicht bewusst, was „Bauen in bewohntem Zustand” heisst. Klar, für den Bau der Balkone mussten wir auch nicht ausziehen. Aber diese Bauarbeiten im Jahr 2015 waren ja eher ausserhalb der Wohnung und nicht quer durch den Flur. Und längst nicht so intim wie ein Eingriff ins heilige Bad. Als uns das Musterbad und die Provisorien präsentiert wurden, war klar, dass sich der Stress und die Extraarbeiten, die uns als Bewohnerinnen und Bewohner bevorstehen, lohnen würden. Mit staunenden Augen begutachteten wir die riesigen Spiegelschränke, fassten das bis dato unbekannte neue Material Corean an und – ja – manche wollten sogar Probe sitzen. Trotz der Begeisterung hatten wir aber auch Unsicherheiten: Wie werden wir die Wochen ohne Bad und ohne Küche erleben? Kann der Bau überhaupt starten, wenn eine Pandemie herrscht? Wie kommen wir aneinander vorbei, wenn Dusche und (Haupt)-Toilette im Keller mit den Nachbarn geteilt werden müssen? Kann ich auf einem Camping-WC? Wie vertrage ich den Staub und den Lärm? Guten Mutes und mit Vorfreude auf das Ergebnis bereiteten wir uns vor. Die Räumungsaktion mit den zimmerhohen Containern, die in der Felsplattenstrasse aufgestellt wurden, war für viele von uns ein Startpunkt und eine Motivation, sich von Altem zu trennen und vielleicht neue Anschaffungen zu machen. Die Gelegenheit, einfach und kostenlos auszumisten und ohne grosses Materialtrennen seine alten Sachen zu entsorgen, haben viele genutzt. Innert kurzer Zeit waren die Container randvoll. Ein Teil der Mieterinnen und Mieter nahm die Herausforderung an und blieb in der Wohnung, anderen war von Anfang an klar, dass sie sich anderweitig arrangieren und während der Bauzeit bei Freunden Unterschlupf suchten oder in die Ferien verreisten. Wer in seiner Wohnung blieb, machte sich auf Camping-Stimmung gefasst, kochte mit den Elektroplatten, die der Vorstand zur Verfügung gestellt hatte, ging im Bademantel in den Keller zum Duschen, platzierte den Kühlschrank in einem anderen Zimmer und holte sein Wasser vom Wasserhahn, welcher extra auf dem Balkon montiert wurde. Mühsam, aber machbar. Der Countdown begann und der Baustart erfolgte. Während der ersten Tage dominierten Lärm und Staub, schliesslich mussten das ganze Bad und teilweise auch die Küche rausgerissen werden. Uns boten sich eindrückliche Bilder von Rohren in den Wänden, Löchern im Boden und abgespitzten Wänden. Die Handwerker, die teils bei hochsommerlichen Temperaturen unermüdlich Säcke voller Zement und andere Baumaterialien die Treppen hinauf hievten kannte man am Abend fast nicht mehr, so verstaubt waren sie. Nach und nach nahmen das neue Bad und die Küche Formen an; plötzlich war das Duschbecken da, die Arbeiten wurden feiner und die Spannung auf den Wiederbezug der vermissten Räume stieg. Das i-Tüpfelchen war



zum Schluss die neue farbige Türe, die uns jedes Mal, wenn wir nach Hause kommen, freundlich begrüsst und das Tor in die sanierte und aufgewertete Wohnung bedeutet. Das Gefühl, in einem vorher noch nie benutzten Bad zu duschen oder seine Parfums und Deo in nigelnagelneuen Spiegelschränken zu verstauen, werden wir so schnell nicht vergessen. Es stellten sich neue Putzroutinen ein, wie beispielsweise das Glas in der Dusche abziehen, oder das Corean mit Scheuermilch zu pflegen. Und natürlich kamen auch neue Kochgewohnheiten. Noch nie kochte das Pastawasser so schnell und – Heureka – der Kuchen geht gleichmässig auf. Gerade in Zeiten des Lockdowns war manch einer froh um sein Restaurant zuhause und um den Geschirrspüler, ein Gerät, das einigen komplett neu war. Es waren anstrengende Wochen, aber auch eine einmalige Zeit. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Hegenheimerstrasse machten den Umbau im 2020 durch und wussten, dass im Jahr darauf der Lärmpegel von gegenüber auf sie treffen würde. Und die Bewohnerinnen und Bewohner der Felsplattenstrasse erinnerten sich bei Baustart an die Arbeiten, die sie ein Jahr zuvor gegenüber wahrgenommen hatten. Was bei beiden Blocks eintraf, ist, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Genossenschaft auf einem neuen Level angekommen ist. Man hat sich mehr als vorher geholfen, zu einem Schwatz getroffen oder sich gegenseitig motiviert, durchzuhalten. Hoffentlich bleibt dieses neue Wir-Gefühl bestehen. Wir, die Genossenschafterinnen und Genossenschafter, danken unserem Architekten, Olav Rohrer, für die tolle Betreuung dieses Baus und für das super Ergebnis. Danke auch dafür, dass er immer ein Ohr für jeden von uns hatte und unermüdlich eine Lösung für jedes noch so kleine Problem gesucht und gefunden hat. Herr Rohrer, Sie haben das Ding gerockt! Vielen Dank für alles. Barbara Reusser und Monica Terragni im Namen der Genossenschafterinnen und Genossenschafter der BWG Neuhof


Am Bau beteiligte Unternehmen Bauherrschaft Bau- und Wohngenossenschaft Neuhof, Felsplattenstrasse 18, 4055 Basel Kanalisationsleitungen KRT Kanal-Service AG, Filiale Basel, Florenzstrasse 7, 4018 Basel Baumeisterarbeiten Jean Cron AG, Hegenheimermattweg 61, 4123 Allschwil Zimmerarbeiten Jean Cron AG, Hegenheimermattweg 61, 4123 Allschwil Elektriker Butz + Werder AG, Näfelserstrasse 34, 4055 Basel Heizung, Lüftung und Sanitärarbeiten TARAG AG, Sonnenweg 14, 4153 Reinach BL Sanitäre Provisorien G. Caviola & CO AG, Brühlgasse 4, 4153 Reinach Sanitär Vorwand-System Swissframe AG, Dammweg 39, 3053 Münchenbuchsee Verkleidungen SYBA Engineering GmbH, Grossmattstrasse 12, 8964 Rudolfstetten Sanitär-Möbel Talsee AG, Salinenstrasse 61, 4133 Pratteln Küchenbau Forster Swiss Home AG, Thunstrasse 43a, 3005 Bern Steinabdeckungen Carlo Bernasconi AG, Grüngenstrasse 15, 4416 Bubendorf Gipserarbeiten Goepfert & Friedel AG, Herrengrabenweg 46, 4054 Basel; Schnepf GmbH, Riehentorstrasse 17, 4058 Basel Schreinerarbeiten Stolz GmbH, Tramstrasse 66, 4142 Münchenstein; Reichen Universalservice, Gartenstrasse 13, 4104 Oberwil Schliesssystem Stohler Schliesstechnik GmbH, Buchenstrasse 59, 4142 Münchenstein Plattenlegerarbeiten Gusti Hermann AG, Mariasteinstrasse 5, 4114 Hofstetten Malerarbeiten Pretti + Tritschler AG, Klybeckstrase 124, 4057 Basel Baureinigung PA-MÜ Reinigungen GmbH, Amselweg 6, 4153 Reinach Architekt Planung und Bauleitung Olav Rohrer GmbH, dipl. Arch. FH SIA, Turnerstrasse 32, 4058 Basel Sanitärplaner AquaPlaning Markus Ribi, Gempenweg 24, 4144 Arlesheim Verwaltung ImmoPers GmbH, Immobilientreuhand, Lavaterstrasse 26, 4127 Birsfelden

Impressum

Bauherrschaft Bau- und Wohngenossenschaft Neuhof Felsplattenstrasse 18, 4055 Basel Konzept Olav Rohrer, 4058 Basel Foto Armin Roth, 4058 Basel Grafik travamaerk.ch Druck publikation-digital.com

16. September 2021


Olav Rohrer dipl. Architekt FH/SIA mail@olavrohrer.net M +41 78 694 11 44


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