er s s ie n e lg a n io g e R r fü E IT E S DIE
Die Krise als Chance? Wie wichtig eine funktionierende regionale Nahversorgung ist, wurde in der Corona-Krise so klar wie nie zuvor in den 20 Jahren, seit es CULINARIUM gibt. Die Ziele des Trägervereins bekommen in der aktuellen Situation eine greifbare Bedeutung und damit mehr gesellschaftliches und politisches Gewicht.
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as Jahr 2020 war das Jubiläumsjahr des Trägervereins CULINARIUM. Es wurde überschattet von einer der schwersten Krisen der Neuzeit. Die Corona-Pandemie erschütterte viele Gewissheiten und deckte schonungslos die Nachteile und Risiken der Globalisierung auf. Für viele der Mitglieder, Partner und Kunden des Trägervereins war und ist diese Krise eine grosse Herausforderung. An der virtuellen Informationsveranstaltung am 20. Mai, die coronabedingt anstelle einer Delegiertenversammlung durchgeführt wurde, war der Grundtenor dennoch optimistisch. Positiv betrachtet Ein zentrales Ziel von CULINARIUM, ist die Sicherstellung einer verlässlichen Grundversorgung mit regionalen Lebensmitteln und Dienstleistungen. Sie bestand 2020 ihre Bewährungsprobe. Die funktionierende Infrastruktur und das ausreichende, hochwertige Angebot sorgten für wertvolle Sicherheit. Das Thema Regionalität gewann in der Corona-Krise viel Sympathie und deutlich mehr gesellschaftliches und politisches Gewicht. Davon profitierten erfreulich viele CULINARIUM-Mitglieder auf verschiedenen Ebenen. Kein verlorenes Jahr Obwohl viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten und wichtige Begeg-
nungsmöglichkeiten wegfielen, war 2020 ein lehrreiches Jahr für den Trägerverein, in dem das gesamte Team wichtige Erfahrungen sammelte. Der CULINARIUM-Club wuchs um über hundert Mitglieder und die beschleunigte digitale Aufrüstung ist definitiv ein Fortschritt. Eine Übersicht der Aktivitäten und Leistungen im Jubiläumsjahr liefert der Online-Geschäftsbericht auf culinarium.ch/partner Die Krise macht Appetit Kulinarik hat im letzten Jahr ganz grundsätzlich an Bedeutung gewonnen. Die Zahlen des Schweizer Detailhandels belegen das eindrücklich. 2020 erzielten sie mit knapp 30 Milliarden Franken einen neuen Rekordumsatz. Geradezu explodiert ist das Online-Shopping. Bei der Migros wuchs der Online-Handel um 31 Prozent! Noch erfolgreicher war der Online-Shop farmy.ch, der satte 170 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr einfuhr. Mit seinem regionalen Angebot und dem gut organisierten Lieferservice bediente er gleich zwei wichtige Trends und konnte die enorme Nachfrage auch logistisch bewältigen. Ebenfalls begünstigt durch die aussergewöhnlichen Umstände entwickelt sich eine interessante gastronomische Nische, die der Take-away-Idee zu neuer Vielfalt und Qualität verhilft. Selbst sternewürdige Degustationsmenüs mit Weinbegleitung bekommt man derzeit nach Hause geliefert. Es etabliert sich ausserdem ein neues Gast-
ro-Format, die sogenannte Ghost Kitchen. Weil die «Geisterküche» auf Gasträume und Bedienung verzichten kann, ist sie deutlich kostengünstiger. Zudem verändert sich die Logik der Standortwahl. Es braucht weder Seeterrasse noch viele Parkplätze, dafür bleibt Budget für moderne Infrastruktur, gutes Marketing und TopZutaten. Die entscheidende Frage für alle unsere Mitglieder vom Produzenten bis zum Delikatessenhändler lässt sich allerdings noch nicht beantworten: Welche Veränderungen und Trends werden nach Ende der Pandemie bleiben? CULINARIUM erkennt (mindestens) sieben Chancen! Gewissheiten gibt es in dieser unberechenbaren Situation keine. Und dennoch darf man von CULINARIUM eine Position erwarten. Wo erkennen wir die Chancen für unsere Mitglieder, Partner und Kunden? • Die wachsende Wertschätzung für Nahversorgung und regionale Produkte ist ein aussichtsreiches Klima für bewährte und für neue Ideen. • Nach den aktuellen Erfahrungen wird die Stärkung der Nahversorgung und der regionalen Infrastruktur politisch deutlich mehr Gewicht haben, insbesondere, falls wieder mehr Menschen in sogenannte Randregionen ziehen.
• Der Trend zu Online-Shopping und Lieferservice eröffnet auch kleinen Unternehmen mit lokalen Produkten einen potenziell riesigen Markt mit vielen spannenden Nischen. • Neue Online-Plattformen und Kooperationsmodelle schaffen attraktive neue Absatzkanäle für Produzenten und Verarbeiter von Regionalprodukten. • Neue Arbeits- und Mobilitätsmuster (Home Office) versprechen zusätzlichen Absatz für die Landwirtschaft (Hofläden, Märkte, Heimlieferung), die Gastronomie (Dorfbeizen, Take-away, Ghost Kitchen) und den lokalen Detailhandel. • Der grosse Erlebnishunger und Nachholbedarf nach dem Ende der Krise wird der Gastronomie und Veranstaltungen wahrscheinlich Rekordbesuche und -umsätze bescheren. • Nach langem Verzicht werden viele Menschen die Gastronomie bewusster schätzen und unterstützen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für Crowd Funding und andere Formen der Beteiligung. Regionalität im Aufwind Im CULINARUM-Magazin 2021 ist die Corona-Krise und ihre kreative Bewältigung das Leitthema. Wer sich für regionale Produkte interessiert, findet hier eine Fülle von Ideen und Adressen. Das 100 Seiten starke Heft ist kostenlos erhältlich unter 071 552 13 30 oder auf culinarium.ch
In weiser Voraussicht Die Idee für den Trägerverein CULINARIUM war eine Reaktion auf die Herausforderungen, die zur Jahrtausendwende auf die Schweizer Landwirtschaft zukamen. Weitsichtige Köpfe erkannten, dass die international forcierte Öffnung der Märkte (Gründung der Welthandelsorganisation WTO) und die Globalisierung den Absatz der Schweizer Landwirtschaftsprodukte gefährdeten. Schon damals war klar, dass es dabei nicht nur um die Lebensmittelproduzenten ging, sondern um die gesamte Wertschöpfungskette – vom Milchbauern über den Käser bis zum Grand Hotel. Am 31. März 2000 wurde deshalb der Trägerverein CULINARIUM ins Leben gerufen. Gründungspräsident war der spätere Nationalrat Walter Müller, damals Präsident des St. Gallischen Bauernverbandes. Zum Gründungsteam gehörten weiter Josef Müller, Präsident des Verbands Gastro St. Gallen und Hanspeter Mazenauer, Marketingchef des Tourismusverbands Ostschweiz. Der Kanton St. Gallen stellte mit Stefan Flückiger vom Amt für Wirtschaft den ersten Geschäftsführer für das als strategisch wichtig eingestufte Projekt.
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