Seite für Geniesser 23. Oktober 2021

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Käsefeste - Schweizer Käsekultur live erleben Die Schweiz ist ein Paradies für Käsefans. In Hunderten von Tälern und auf noch mehr Alpen entsteht heutzutage eine nie dagewesene Vielfalt von Käsespezialitäten. An den Käsefesten, wie jenem in Rapperswil am Samstag, dem 30. Oktober, kann man diese kulinarische Diversität genussvoll entdecken und sogar mit heim nehmen.

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er Trägerverein cheese-festival mit Sitz in Sursee im Kanton Luzern fördert diese einmalige kulinarische Vielfalt und die wichtige Wertschöpfung, die dank der zahlreichen kleinen und grossen regionalen Käsereien in ländlichen Gebieten möglich ist. 20 Jahre Käsefeste Die Geschichte begann 2001 mit ersten Käsefesten im Luzerner Entlebuch. Die regionalen Anlässe machten rasch Furore. 2005 wurde der Trägerverein cheese-festival gegründet, der Käsefeste in Luzern und Bern organisierte und damit auf Anhieb ermutigenden Erfolg hatte. Ihre gut organisierten cheese-festivals griffen die jahrhundertealte Tradition der Chästeilete und Alpchilbi auf und brachten sie in die Städte. Die Möglichkeit eine Vielzahl von Käsern und ihre Spezialitäten aus verschiedenen Regionen an einem Ort kennenzulernen, wird von der urbanen Kundschaft sehr geschätzt und rege genutzt. Seither sind Käsefeste in Thun, Appenzell, Rapperswil, Frauenfeld, Basel und Lugano hinzugekommen. Natürliche Partner CULINARIUM und der Trägerverein cheese-festival teilen eine Reihe von gemeinsamen Zielen. Der erfolgreiche cheese-festival-Mix aus Festival und Regionalmarkt passt perfekt zur CULINARIUM-Philosophie, die auf Begegnungen, Erlebnisse und kulinarische Entdeckungen setzt, um die Menschen für regionale Produkte zu be-

geistern. So war es quasi unvermeidlich, dass der Trägerverein CULINARIUM und der Trägerverein cheese-festival eine Zusammenarbeit begonnen haben. Das gemeinsame Kind ist das stimmungsvolle Käsefest in Rapperswil. Doch auch die Veranstaltungen in den anderen acht Städten und Städtchen sind interessant für diverse CULINARIUM-Mitglieder, insbesondere jene in Appenzell und Frauenfeld. Dass Käse heute so ein zugkräftiges kulinarisches Thema ist, hat natürliche, geschichtliche und wirtschaftliche Gründe. Wir sind ein Käseland! Die Käseherstellung in der Schweiz hat eine lange Geschichte. Schon im alten Rom war der caseus helveticus eine Referenz für richtig guten Käse. Im Mittelalter wurde die Verarbeitung der Milch zu transport- und lagerfähigen Käselaiben ein einträglicher Wirtschaftszweig der jungen Eidgenossenschaft. Schweizer Käser genossen und geniessen einen hervorragenden Ruf für ihre aussergewöhnlichen handwerklichen Fähigkeiten und ihren Innovationsgeist. Viele wanderten aus und suchten ihr Glück in der Ferne. Sie brachten so ihr Know-how in die entferntesten Winkel der Welt. Sorten wie Gruyère AOP und Emmentaler AOP beeinflussten und bereicherten die Herstellung von Käse rund um den Globus. Eine entfesselte Zunft In den letzten Jahrzehnten ist die Schweiz als Käseland noch viel interessanter ge-

worden. Das Ende der Käseunion im Jahr 1999 mit ihren starren Strukturen und beengenden Vorgaben hat die Kreativität der Käser beflügelt. Heute gibt es in der Schweiz mehrere hundert Käsesorten und ungezählte Varianten.

Wie wichtig Käse für die Schweizer Landwirtschaft ist, zeigt eine weitere Zahl: Fast die Hälfte der Schweizer Milch, etwa 1,7 Milliarden Liter wird zu Käse verarbeitet. 2020 waren das rund 204 000 Tonnen. Ein erheblicher Teil dieser Produktion geht ins Ausland, vor allem nach Deutschland, die USA, Frankreich und Italien. 2020 exportierte die Schweiz Käse im Wert von über 700 Millionen Franken.

chert mit Brennesseln, Brombeeren, Gebüsch und schliesslich Wald. Ohne Kühe, Ziegen und Schafe wären grosse Teile der Alpen längst wieder eine undurchdringliche Wildnis. Die Zufahrtssträsschen und Wege zu all den Bergbauernhöfen, Maiensässen und Alphütten schaffen zudem wichtige Infrastruktur für Spaziergänger und Wanderer. Der Käse als eines der Hauptprodukte der Berglandwirtschaft stillt also nicht nur als Fondue oder auf einem Zvieriplättli den Erlebnishunger, er trägt auch dazu bei, dass die touristisch attraktive Alpenlandschaft erhalten bleibt.

Käse prägt die Landschaft Die Schweiz sähe heute deutlich anders aus ohne Käse. Die idyllischen Alpweiden, auf denen friedlich Kühe, Schafe und Ziegen grasen, die malerischen Holzställe, die Berggasthäuser und Alpabzüge, viele Traditionen und Bräuche gäbe es nicht ohne die Milchwirtschaft. Viele der touristisch attraktiven Kulturlandschaften unseres Landes sind entstanden, indem man dichte Wälder rodete und steinige Berghänge urbar machte für die Milchproduktion. In den meisten Bergregionen war Milch eine Möglichkeit die Ernährung zu sichern, weil der Ackerbau klimabedingt und wegen des Terrains schwierig bis unmöglich war. Ohne regelmässige Bewirtschaftung durch Beweidung oder Mähen würden die Alpweiden innert kurzer Zeit überwu-

Die Käsehochburg Ostschweiz Das bisher Gesagte gilt ganz besonders für unser CULINARIUM-Land. Viele Regionen der Ostschweiz zeichnen sich aus durch hervorragendes Weideland im Tal und auf den Alpen. Ideale Rahmenbedingungen für die Viehhaltung und für hochwertige Milch. Die grosse Zahl der Käsereien zwischen Zürichsee und Bodensee und die reiche Vielfalt ihrer Produzenten und Produkte ist selbst für Schweizer Verhältnisse beeindruckend. Es ist eine Besonderheit der Ostschweizer Käsetradition, dass der überwiegende Teil der verwendeten Milch roh oder höchstens thermisiert verarbeitet wird. Grundvoraussetzung für diese schonende, aber hygienisch anspruchsvolle Behandlung ist der Verzicht der Bauern auf die Fütterung mit Silogras. Ihre Kühe, Schafe

St. Jakobstr. 48, St. Gallen 071 244 81 32 Bahnhof Gleis 1, St. Gallen 071 280 18 81 Obere Bahnhofstr., Wil 071 911 32 50 Toggenburgerstr. 55, Wil 071 912 29 20

Bonaparte – Regionaler Genuss, der unsere Herzen erobert straehl.ch

und Ziegen werden ausschliesslich mit frischem Gras oder Heu gefüttert. Der Rohmilchkäse, der aus dieser Milch entsteht, ist für viele Konsumenten besser bekömmlich. Käsekenner:innen schätzen das Plus der geschmacklichen Nuancen, die dadurch in der Milch erhalten bleiben. Wer nach dieser Lektüre Appetit auf Käse spürt, bekommt bald eine wirklich lohnende Gelegenheit seine Lust auf regionalen Genuss auszuleben. Am 30. Oktober findet das Käsefest Rapperswil statt! Dank der einmaligen Lage unter den alten Platanen und Rosskastanien entlang der Seepromenade am Fuss des malerischen Schlosshügels gehört das Käsefest Rapperswil wohl zu den stimmungsvollsten Kulinarikanlässen der Schweiz. Attraktiv ist auch die aussergewöhnliche Vielfalt von Produzenten aus verschiedenen Regionen (siehe alle Teilnehmer auf der nebenstehenden Seite), für die das Städtchen am Zürichsee ein lohnender Marktplatz ist. Darunter sind natürlich auch diverse CULINARIUM-Betriebe. Wichtig: Der Besuch ist kostenlos, allerdings ist das Festgelände umzäunt. Bedingung für den Einlass ist ein 3-G Nachweis. Mehr Details zum Anlass finden Sie auf der nebenstehenden Seite sowie auf cheese-festival.ch

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