Seite für Geniesser 18. September 2021

Page 1

er s s ie n e lg a n io g e R r fü e it e S Die

Mostzeit! Am 26. September laden fünf St. Galler Obstproduzenten ein Goldgelb und klar, süss, fruchtig und frisch – ein Glas Most bringt den Spätsommer perfekt auf den Punkt. Am 26. September bietet der St. Galler Obstverband die Chance für eine intensive kulinarische Erfahrung. Zur «Mostzeit» öffnen fünf St. Galler Mostereien ihre Türen und laden ein zum Erleben und Probieren.

E

in Meer von Apfelblüten, ein mildes Lüftchen, eine saftig grüne Wiese, eine rot-weiss-karierte Picknickdecke, Vogelgezwitscher, summende Bienen, eine Familie mit Kindern, hungrig und durstig vom Spielen, knuspriges Brot, duftender Käse, eine Flasche Süssmost – und all diese schönen Bilder hängen auf geheimnisvolle Weise zusammen. Ein kleiner ökologischer Kreis eingebettet in die grossen Kreisläufe der Natur. Dieser Kreis verbindet Blüten, Bienen und Bäume und schliesst sich beim Konsumenten. Bewusster konsumieren Mit der «Mostzeit» schafft der St.Galler Obstverband in Zusammenarbeit mit dem Trägerverein CULINARIUM eine attraktive Gelegenheit, die St. Galler Mostproduzenten und ihre Welt kennen zu lernen. Es ist eine Chance, den Konsument:innen bewusst zu machen, dass ihre Kaufentscheidung im Geschäft oder im Restaurant ganz entscheiden sein kann. Most aus der Region ist dafür ein starkes Beispiel. Mit jedem Liter, den man konsumiert, unterstützt man eine jahrhundertealte landwirtschaftliche Tradition, ohne die es viele malerische Ostschweizer Kulturlandschaften nicht gäbe. Wichtiger Lebensraum Richard Hollenstein vom Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Flawil erklärt es so: «Hochstammbäume unterteilen die Landschaft in verschiedene Etagen und schaffen dadurch viele wertvolle Lebensräume». Zum Beispiel für seltene Vogelarten

wie Steinkauz, Grünspecht, Gartenrotschwanz, Wendehals, Wiedehopf, Goldammer oder Distelfink. Auch Obstbaunützlinge wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen oder Raubmilben profitieren von Hochstammbäumen und tragen so bei zum natürlichen Gleichgewicht.» Natur und Kultur «Vom Blütenmeer im Frühling bis zu den Kisten voller rotbackiger Äpfel im Herbst, Hochstammobstbäume prägen das Landschaftsbild und die Kulinarik in der Ostschweiz», ist Richard Hollenstein sicher. Wer eine Flasche einheimischen Most kauft, unterstützt damit auch den Erhalt dieser Kulturlandschaft. Von einem ausgewachsenen Apfelbaum können laut Hollenstein jährlich bis zu 200 Liter Süssmost gepresst werden. «Die Produktion ist im Vergleich zu vielen anderen Naturprodukten wie Wein oder Käse ein ganz einfacher Prozess: Alles was es braucht, ist eine Mühle zur Verkleinerung der Früchte, eine Presse und Geduld. Süssmost ist Natur pur!» Wertschätzung Die Corona-Zeit hat auch die Branche der Mostproduzentinnen und Mostproduzenten vor grosse Herausforderungen gestellt: Durch den Ausfall der Gastronomie fielen wichtige Absatzzweige weg. Die «Mostzeit» verhilft dem süssen Gold des Spätsommers hoffentlich wieder zu mehr Auf der Plattform mostzeit.ch findet man über 30 Obstdirektvermarkter. Sie bieten Most in vielen reizvollen Variationen: Von Süssmost frisch ab Presse über Schorle, Cid-

re oder Saft bis zum prickelnden Mix mit Beeren und Limetten gibt es eine überraschend vielfältige Palette von Apfelsäften zu entdecken. Offene Türen am 26. September Fünf Betriebe öffnen am 26. September von 10 bis 16 Uhr ihre Türen noch ein bisschen weiter: Sie lassen sich bei der Süssmostproduktion über die Schultern schauen und zeigen live und «ungefiltert», wie der Apfel ins Glas gelangt. Mosterei Kobelt in Marbach Die Mosterei Kobelt in Marbach mostet seit 1906 die Äpfel aus der Nachbarschaft und verwandelt sie in edle Brände, Saft, Cidre, Süssmost und erfinderische Mischgetränke. Eines davon ist der Ghürotne, eine spritzige Mischung aus Saft vom Fass und Süssmost. «Ein perfektes Feierabendgetränk», sagt Jennifer Kobelt, die Tochter des Hauses, die zusammen mit ihrem Bruder Geoffrey ihre Eltern Karen und Ruedi Kobelt im Betrieb verstärkt. Auch die «Ghürotne» helfen mit. Denn die Mosterei Kobelt ist seit fünf Generationen ein Familienbetrieb. mostereikobelt.ch Familie Baumann in Lömmenschwil Brot, Fleisch, Essiggurken, Früchte und eine Flasche Süssmost oder Saft vom Eichenfass: Der Hofladen Baumann in Lömmenschwil bietet alles, was einen herzhaften Zvieri ausmacht – und alles aus eigener Produktion! Für die Mostproduktion haben sich Ivo und Daniel Baumann auf ältere Sorten wie Weinäpfel, Blauacher, Schnider Äpfel oder

Glockenäpfel entschieden. Ihren leicht säuerlich spritzigen Süssmost gewinnen sie aus den Früchten von rund 500 Hochstammapfelbäumen. Er wird direkt ab Hof verkauft – pur oder mit einem Schuss Holunder, frisch gepresst oder pasteurisiert. Hofladen Baumann auf myfarm.ch

Dörrobst oder Destillate. «Wir leben vom Obst», sagen Schilligers. Ein Teil ihrer Apfelplantage dient der Forschung – dem Erhalt alter Sorten und der Zucht von noch besserem Mostobst. All die süssen Früchte landen am Ende als goldgelber Saft im Glas. burelade.ch

Betschartsplus in Gommiswald Von Boskoop bis Wädenswiler Blauacher: Armin und Monika Betschart bauen auf reines Mostobst und mischen es in ihrer Mosterei in Gommiswald mit Äpfeln aus Tafelobstanlagen, die nicht in den Verkauf gehen. Das Ergebnis sind drei Produkte: Reiner Süssmost, Spezial-Süssmost mit Erdbeersaft und Gärmost. In ihrem Hofladen verkaufen die Betscharts nebst Most, Obst und Beeren unter anderem auch Sirup, Konfitüren, Fleisch, Käse, Eier und Teigwaren. Am Familientisch der Betscharts wird viel Süssmost getrunken. Was sie an ihm lieben? Dass er so fruchtig ist, süffig und süss. Und da bei jedem Durchlauf andere Apfelsorten vermischt werden, ist keiner wie der andere. Nachzuprüfen am 26. September... betschartsplus.ch

Obstbau Vetsch in Gams Die Familie Vetsch in Grabs baut Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Kiwi und Beeren an und betreibt daneben Mutterkuhhaltung und Ackerbau. Für den bereits mehrfach ausgezeichneten Vetsch-Süssmost werden klassische Sorten wie Gravensteiner oder Gala vermostet, aber auch alte Bekannte wie Wildmuser oder Boskoop und Raritäten wie Blauacher oder Chindsgrind. Ein Teil davon wird mit Holundersaft oder Himbeersaft vermischt. Während der Erntezeit gibt’s den frischen Apfelsaft direkt ab Hof. Dabei ist jede Flasche einmalig: Denn der frische Süssmost schmeckt immer anders – je nachdem, welche Äpfel gerade reif sind. mvetsch.ch

Burelade Schilliger in Niederglatt Bei Schilligers in Niederglatt wird im September Süssmost aus rund 100 Apfelsorten gewonnen. Jede Woche reifen neue Früchte heran und werden zusammen vermostet. Dadurch entwickelt der Most sein Aroma ständig weiter, eine Eigenschaft, die Familie Schilliger an ihrem Naturprodukt besonders schätzt. In ihrem Hofladen verkauft sie nebst Süssmost und Obst auch Sirup, Konfitüre,

Freuen darf man sich bei allen fünf Mostereien auf interessante Führungen durch die Obstgärten und exklusive Einblicke in das Ostschweizer «Safthandwerk» Mehr Informationen über die Betriebe, zum Beispiel, wie man sie «dort draussen auf dem Land» findet, hält mostzeit.ch bereit.

Im Schaufenster MEHR NE GESALZE LEN? KO N T R O L

NÄHER BEI DIR.

JA

Jetzt wählen. Im Laden: St. Jakobstr. 48, St. Gallen 071 244 81 32 Bahnhof Gleis 1, St. Gallen 071 280 18 81 Obere Bahnhofstr., Wil 071 911 32 50 Toggenburgerstr. 55, Wil 071 912 29 20

Unser säntis Bergkäse! ein stück natUr aUs dem appenzellerland. www.bergkaeserei.ch

Metzgerei Schär – St. Gallen Rorschacherstrasse 114, 9000 St. Gallen 058 571 58 58 schaer-metzgerei.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.