Stylepark Magazin für Produktkultur ­ Nummer 20

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9 EURO

NUMMER ZWANZIG

68390

STYLEPARK MAGAZIN FÜR PRODUKTKULTUR – SOMMER 2010. THEMEN: ASTRID KORNTHEUER – DAS DETAIL IN DER KUNST – SHANGHAI EXPO – SCHNEIDER ELECTRIC AUF DER LIGHT+BUILDING – LOB DER SCHATTENFUGE – POGGENPOHL – PRODUKTE – MATERIALS – STYLEPARK AUF DER LIGHT+BUILDING – SALONE INTERNAZIONALE DEL MOBILE – ICFF – ABOUT EDDA – UDO – SERIEN.LIGHTING – ENZO MARI UND ARTEK– NAOTO FUKASAWA UND ARTEK– ESTD BY ESTABLISHED & SONS

It’s all in the detail


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Die Vielfalt des Sitzens. Es geht es um das gerne und gesunde Sitzen, bei dem die Menschen sich arbeitend, diskutierend, lesend, lernend, lebend und entspannend finden. Es geht um die Stühle, die uns dabei in jedem Tätigkeitsbereich unterstützen: für jeden Einsatz, in jedem Preissegment, Vielfalt vom Empfang über die Produktion bis in die Vorstandsetage.

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EDITORIAL „IT’S ALL IN THE DETAIL …“

Erst wenn man sich mit den Details beschäftigt, wird der Blick auf das große Ganze frei – dieser These hat sich Stylepark in der aktuellen Ausgabe dieses Magazin verpflichtet. Dass dies nicht immer wirklich der Fall ist, belegen die verschiedenen Ansätze, mit denen sich unsere Autoren dem Themenschwerpunkt aus ihrer ganz eigenen Perspektive genähert haben. Den Perspektivwechsel durch die Beschäftigung mit dem limitierten, aber repräsentativen Marktüberblick, den die Mailänder Möbelmesse auch in diesem Jahr wieder geboten hat, erweiterte Sandra Hofmeister auf den Blick eines „Was wird in der Rückschau Bestand haben“. Sie resümiert die einzelnen Eindrücke, die vom Salone del Mobile geblieben sind, und prüft, welche Designs inzwischen bereits ihren Weg in die Alltagswelt gefunden haben. Dabei stand, wie so häufig in letzter Zeit, das Thema Natur im Fokus. Naturnahe Mythen inspirierten die Campana-Brüder bei ihrer Edra-Kollektion, Anthropomorphes zeigt Luca Nichetto bei Offecct und Nils Holger Moormann geht mit Detaillösungen den Naturmaterialien seines Stuhls „Back to the roots“ auf den Grund. Dass es auch bei den neuesten Trends aus Mailand darum geht, nicht den Blick für den größeren Zusammenhang zu verlieren, offenbart das Bewusstsein der Gestalter ebenso wie der Theoretiker für „ethisch-politisch-ästhetische Verantwortung“ – ohne den vordergründigen Nachhaltigkeits-Zeigefinger. Das Spannungsfeld zwischen räumlicher Distanz und Nähe, Licht und Schatten in der Architektur hat Wiebke Lang für uns beleuchtet. In welcher Weise hier Fassade und Materialität eine Rolle spielen und in welcher Beziehung sie zueinander stehen, hat sie im Detail betrachtet, denn „räumliche Nähe macht funktionale Aspekte der verwendeten Materialien oder ihre sinnliche Wirkung oft erst sichtbar.“ Ihr vorläufiges Fazit ist dabei, dass „der Zoom auf Einzelheiten das Wesen der Dinge selten unschärfer, sondern klarer macht.“ Eine Klarheit, die auch der Hamburger Architekt und Designer Hadi Teherani in seinem neuen Küchenkonzept „+Artesio“ für den Herforder Luxusküchen-Hersteller Poggenpohl an den Tag legt. Und weil die Küche heute zu einem Hauptwohnraum geworden ist, zeigt sich Teherani ganzheitlich: Wohnen und Kochen sind längst nicht mehr getrennte Designaufgaben, sie sind Teil einer einheitlichen Lebensphilosophie und daher konsequent Teil der „Innenwelt einer ganzheitlichen Architektur.“ Ein Gestaltungstrend, den Katharina Horstmann in ihrem Text „Die Küche als raumbildende Architektur“ auf den Punkt bringt.

Gerade ein Messeauftritt ist ein Versuch, in einem kleinen Ausschnitt, für einen begrenzten Zeitraum und mithilfe einer wiedererkennbaren, einheitlichen Gestaltung ein Unter nehmen, seine Produkte und seine Philosophie unter einem Dach zusammenzubringen. Dass dies auch noch überzeugend funktionieren kann, wenn mehr als ein Unternehmen an dem Messestand ausstellend beteiligt sind, belegt Alexandra Goebel in ihrem Artikel über den Gemeinschaftsstand von Schneider Electric, Merten, Ritto und Elso auf der „Light+ Building“ in Frankfurt. „Detailverliebtheit ist die Intellektualität des Designers“, erklärt Markus Frenzl und hebt zu seinem „Lob der Schattenfuge“ an: Nichts ist, wie es scheint, betrachtet man Produkte aus dem Internet in der Realität, in der Maßstäblichkeit und Detailtreue anders als auf Abbildungen wirken. Für ihn ist das perfekte Detail das Ornament der Moderne. Und dieses ist nur durchs „Unter-die-Stühle-Schauen“ und „Über-dieKanten-Streichen“ erfahrbar. Nur so kommen Bild und Wirklichkeit zueinander. Und weil Stylepark nicht nur die aktuellen Tendenzen in Design und Architektur untersucht und beschreibt, sondern auch den größeren Zusammenhängen, den Grundlagen nachspürt, hat sich Marcel Krenz in „Pars pro toto“ mit dem Detail in der Kunst auseinandergesetzt. Denn nicht nur in der kunstgeschichtlichen Betrachtung zeigt sich: Detailverliebtheit, Nahsicht und Distanz haben etwas mit einem Abstraktionsstreben der Moderne gemeinsam, sind auch Ausdruck eines Kulturverständnisses, in dem oft ein Teil für das Ganze steht. Gerade weil „der Teufel häufig im Detail liegt“, erschließt sich die Welt der Gegenstände durch die Fähigkeit des Umschaltens von den kleinen und kleinsten Bestandteilen eines Designobjekts, eines Gebäudes oder eines Kunstwerks und deren besonderen Qualitäten auf die Gesamtheit des Endproduktes. Egal ob Sie rein- oder rauszoomen – Stylepark begleitet Sie auf allen Wahrnehmungsebenen, in allen Auflösungsgraden und ist immer für Sie „nah dran“. Wir wünschen wie immer viel Freude und inspirierende Stunden bei der Lektüre! Ihr Stylepark Team

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BENEWIRKT

BEI INTERNATIONALEN DESIGNERN.

Motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg von Unternehmen. Die Motivation steigt, wenn der Arbeitsplatz zum Lebensraum wird. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene innovative Büros, die Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten und die Kriterien Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Wertevermittlung erfüllen. So wird Büro zum Managementinstrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Die Produktfamilie Filo von EOOS zeigt, wie unmittelbar sich die Kraft einer Idee auf den Lebensraum Büro auswirkt. www.bene.com


STYLEPARK MAGAZIN FÜR PRODUKTKULTUR – SOMMER 2010. THEMEN: ASTRID KORNTHEUER – DAS DETAIL IN DER KUNST – SHANGHAI EXPO – SCHNEIDER ELECTRIC AUF DER LIGHT+BUILDING – LOB DER SCHATTENFUGE – POGGENPOHL – PRODUKTE – MATERIALS – STYLEPARK AUF DER LIGHT+BUILDING – SALONE INTERNAZIONALE DEL MOBILE – ICFF – ABOUT EDDA – UDO – SERIEN.LIGHTING – ENZO MARI UND ARTEK– NAOTO FUKASAWA UND ARTEK– ESTD BY ESTABLISHED & SONS FEATURES 10 12 14 20 22

Pars pro toto – Das Detail in der Kunst – Marcel Krenz Die Saat der Zukunft – Shanghai Expo – Lucy Bullivant Unter einem Dach – Schneider Electric, Merten, Ritto, Elso auf der Light+Building Lob der Schattenfuge – Markus Frenzl Die Küche als raumbildende Architektur – Poggenpohl

PORTRÄTS 74 75 76 78 79 80

About Edda Udo Hausen serien.lighting Enzo Mari für Artek Naoto Fukasawa für Artek Estd by Established & Sons

STANDARDS 09 28 50 52 60 70 82

Prolog – Astrid Korntheuer Produkte Materials – Vom Pixel bis zum Lichtpunkt Stylepark auf der Light+Building Salone Internazionale del Mobile 2010 ICFF 2010 Impressum

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Leben Sie schรถn.


BOOK & LOOK Kastenmöbelprogramm. Design: Pagnon&Pelhaître. Stichwort: SP20. Katalog: www.ligne-roset.de


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PROLOG DIE FOTOSERIE „NATURES MORTES“ (2009) VON ASTRID KORNTHEUER ERINNERT AN NATUR, BESTEHT ABER AUS EINER EINZIGEN INSTALLATION AUS VERPACKUNGSMATERIAL. BILDRÄUME ENTSTEHEN AUS SINNLOSEM, AUS ÜBERFLÜSSIGEM, AUS KÜNSTLICHEM. RÄUMLICHE DIMENSIONEN SIND KAUM ZU ERFASSEN UND SOMIT WIRD ORIENTIERUNGSLOSIGKEIT ZUM THEMA. ABSTRAKTE MALEREI ALS FOTOGRAFIE. WWW.ASTRID-KORNTHEUER.DE

Nature Morte 92 C-Print 110cm x 137,5cm und 50cm x 62,5cm

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PARS PRO TOTO – DAS DETAIL IN DER KUNST „BIGGER IS BETTER“ GILT AUCH IN DER KUNST NICHT IMMER. HÄUFIG SIND ES GERADE DIE KLEINEN DETAILS, DIE UNS HELFEN, EINE VERBINDUNG ZU EINEM KUNSTWERK HERZUSTELLEN, DIE UNS EINEN ZUGANG ZU IHRER GESCHICHTE, IHREM INHALT, IHRER AUSSAGE ERMÖGLICHEN. EIN KLEINER GALOPP DURCH DIE KUNSTGESCHICHTE MIT DEN IMPLIKATIONEN DES DETAILS IN DER KUNST UND SEINEM VERHÄLTNIS ZU ABSTRAKTION, GEGENSTAND UND DEM GROSSEN GANZEN.

Schon immer hat sich die Kunstgeschichte fürs Detail interessiert: Ob es um den Ohrschmuck in Jan Vermeers „Das Mädchen mit dem Perlenohrring” geht oder um die eigene Bildwelt, die sich in Gemälden des Niederländers wie „Das Musikzimmer” in einem Spiegel eröffnet, um die Attribute, mit denen Edouard Manet seine mythische „Olympia” als Prostituierte kennzeichnet oder um einen blauen Kreis und ein winziges gelbes Dreieck in Wassily Kandinskys „Komposition VIII”, das das Bild vielleicht direkt mit Michelangelos Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle verbindet – es sind gerade in der bildenden Kunst oft die kleinen Nebenschauplätze, die zentral für die Haupthandlung sind.

Wir zoomen ganz spielerisch, wie mit einem Fernrohr, an nicht so nahe Liegendes heran und können uns nun in extremer Vergrößerung einer Welt annähern, die wir ansonsten links liegen lassen, weil wir sie mit bloßem Auge kaum erkennen. Dies hat natürlich auch einen wechselseitigen Einfluss auf die Malerei gehabt. Mit dem Risiko, dass man vor lauter Interesse an den Einzelheiten den Blick für das große Ganze verliert, den „Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht“. Künstler wie Gerhard Richter befassen sich mit diesem Verhältnis von konkret und abstrakt in Malereien, die zwar auf Fotos basieren, diese aber malerisch verunklären und wie bei seinen „Acht Lernschwestern“ von individuell und konkret auf allgemein, universell und abstrakt trimmen.

PETITESSEN AUF DEN PUNKT GEBRACHT Das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa, ein paar winzige Insekten, die aus einem klassischen Stillleben ein Bild von Tod und Verfall werden lassen oder ein kleiner Gegenstand, der bei Hopper, Delacroix oder Kirchner auf die Geschichte der Kunst verweist. Die Liste ließe sich sicher endlos erweitern, denn Legionen von Kunsthistorikern haben sich in ihren Dissertationen mit Petitessen wie etwa den Glanzlichtern auf den Hermelinspitzen eines Portraits von Ludwig XIV. befasst. Manchmal ist es auch die Abwesenheit von Details, die ein Bild – oder eine Skulptur – ausmacht, manchmal sind es bescheidene Symbole am Rande, die es zu entschlüsseln gilt, um dem Sinngehalt eines Werkes näherzukommen. Die kleinsten Kleinigkeiten können mit zentralen Themen aufgeladen sein. „Pars pro toto”, also ein Teil, der für das Ganze steht, ist ein Dreh- und Angelpunkt der Kunstgeschichte, der Generationen von Kunstliebhabern fasziniert, hat denn der Künstler ein Detail gefunden, das typisch für das darzustellende Thema ist. „Pars pro toto“ ist aber auch eine Station, die es auf dem Weg zur Abstraktion zurückzulegen gilt, denn hier wird das Gesamte durch ein Teil repräsentiert. CLOSE UP Gerade durch die Erfindung der Fotografie hat die Liebe zum Detail einen weiteren Bedeutungszuwachs in der Kunst erlebt: Die Nah- oder Detailaufnahme des Fotokünstlers birgt ganz automatisch eine abstrakte Qualität in sich. Zwar ist das Medium scheinbar per se gegenständlich, doch der ungewöhnliche Blickwinkel oder der gewählte Ausschnitt kann auch zu einem hohen Abstraktionsgrad führen. Karl Lagerfeld beispielsweise übersetzt so in seinen Fotos konkrete in abstrakte Strukturen, die dem Betrachter eine ganz eigene Wahrnehmung und Transferleistung abfordern.

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Manche Epoche in der Kunst setzt ihre Bilder aus kleinen Farbtupfern zusammen, die in der Nahsicht ein flirrendes Farbgewirr darstellen, mit dem nötigen Abstand jedoch den Blick freigeben auf eine impressionistisch oder gar pointillistisch geprägte Weltsicht. Das zeitgenössische Äquivalent wäre das Pixel, das, wenn es uns begegnet, daran erinnert, dass jede bildliche Darstellung aus diesen sehr, sehr kleinen Bestandteilen aufgebaut ist. Hier hat also der Fokus auf das Detail gleichermaßen einen erhöhten Abstraktionsgrad zur Folge. In der Tat bewegen wir uns also im Hinblick auf unsere künstlerische Detailverliebtheit in einem spannenden Feld zwischen konkretem Gegenstand und Abstraktion, zwischen Wahrnehmung des gesamten Bildes und dem „Sich-inDetails-Verlieren.“ Ein Thema, das in der Kunst, wie im Design oder in der Architektur nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen diesen Positionen verlangt. Klein aber fein sagen wir also auch immer dann, wenn die Kleinigkeiten am Rande ein ganz integraler Bestandteil des Gesamtkunstwerks sind und wie der „supporting actor“ in einem erfolgreichen Film erst den Hauptdarsteller glänzen lässt oder diesen gar in den Schatten stellt. Wenn Sie mögen, öffnen Sie doch einmal ihren Blick für die Details, die ihr Lieblingskünstler einsetzt, um die Wirkung eher größerer Gesten zu unterstützen: Denn manchmal liegt der Teufel halt im Detail! Marcel Krenz


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FOTO: NANCY JEHMLICH


DIE SAAT DER ZUKUNFT ES IST EXPO-ZEIT: EINE FLUT AN PAVILLONS NIMMT DEN UFERBEREICH ENTLANG DES HUANGPU-FLUSSES IN SHANGHAI EIN. DIE BESUCHER STEHEN IN LANGEN SCHLANGEN AN, UM SICH DIE UNTERSCHIEDLICHEN INTERPRETATIONEN DES MOTTOS „BETTER CITY, BETTER LIFE“ DER EXPO 2010 ANZUSCHAUEN. ES GILT VIEL ZEIT MITZUBRINGEN, DENN ES WETTEIFERN MEHR ALS 200 PAVILLONS DARUM, LÄNDER UND INTERNATIONALE ORGANISATIONEN ZU REPRÄSENTIEREN.

Die Geschichte der Weltausstellung reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück: Die erste Exposition Mondiale fand 1851 mit einer äußerst erfolgreichen, großen Ausstellung im Londoner Kristallpalast statt, seitdem gab es mehr als fünfzig Weltausstellungen in der ganzen Welt. Ein zentrales Charakteristikum der Weltausstellungen sind die Länderpavillons. Sie repräsentieren ihr Land und verführen den Besucher zugleich: Der Pavillon ist unmittelbare Werbung, zugleich unterhaltend und belehrend. Um dem großen Thema der diesjährigen Expo von Städten und Menschen der Zukunft gerecht zu werden, bemühen die Organisatoren landestypische Erzählkunst, kulturgeschichtliche Darstellungen oder einheimische Traditionen. Der spanische Pavillon beispielsweise gleicht einem riesigen Weidenkorb und soll damit Tradition und Gegenwart verknüpfen. Denn die korbförmige Gestalt soll auf die typisch chinesische Tradition der Rattankörbe verweisen. Dieses Jahr dominiert die Natur als architektonische Metapher: Der rumänische Pavillon ähnelt einem großen grünen Apfel, der Australische einem roten Fels und Brasiliens Pavillon erinnert an ein Vogelnest. Der norwegische Pavillon wurde aus wiederverwertbaren Modell-Bäumen hergestellt, die Finnen haben sich wiederum für eine „Felsenhöhle“ entschieden und die Dänen verpackten ihre Märchenwelt in eine Muschel. Japan und Belgien hingegen haben sich eher auf das Weltraumzeitalter verlegt. Die Schweizer installierten sogar eine Seilbahn, um die Besucher in den grünen Bereich auf dem Pavillondach zu befördern, während die Franzosen die Sinne mit den Klängen von fließenden Wasserläufen in einem Garten zu betören versuchen. Deutschland nennt seinen Pavillon „Balancity“ und fasst damit das alles bestimmende Thema der Expo 2010 zusammen. Auffällig ist, dass in den meisten Beiträgen eine Versöhnung zwischen Stadt und Natur angestrebt wird. Für besonders viel Aufsehen sorgt Großbritannien. Schon die Gerüchte im Vorfeld waren bemerkenswert: Es gab die klischeehafte Vorstellung der Chinesen, dass der britische Beitrag etwas mit Melonen, den steifen runden Filzhüten, und Nebel zu tun hat. Während Nebel in der Tat ein natürliches Phänomen ist, wollte das britische Außenministerium diesem überholten Klischee mit einem Pavillon begegnen, der es ohne Weiteres unter die Top fünf der kunstvollsten Pavillons schaffen würde. Eine Metapher zu formulieren ist eine Sache, aber eine umweltfreundliche und nachhaltige Strategie auf spannende Weise zu präsentieren, ist keine einfache Aufgabe. Umso überzeugender ist, dass sich das Konzept des britischen Pavillons für die Shanghai Expo 2010 ganz um das unscheinbare Samenkorn als solches dreht, das in vielerlei Hinsicht den Kern allen Lebens darstellt.

Das chinesische Publikum hat dem britischen Pavillon bereits den Spitznamen „Pu Gong Ying“ oder „Pusteblume“ verliehen. Im Mittelpunkt des Fußballfeld-großen Areals mit seiner knittrig anmutenden Landschaft aus silbernem Kunstrasen erhebt sich ein leicht rundes, bauschiges Etwas, das tatsächlich an eine Pusteblume oder einen schlafenden Igel erinnert. Die unendlich vielen, senkrecht wegberstenden Glasfaserstäbe leuchten in der Nacht. Erst wenn man sich im Inneren des Pavillons befindet, erkennt man, dass die vielen winzigen Lichtpunkte – die Spitzen von 60.000 7,50 Meter langen Glasfaserfäden – an ihren Enden Hunderte von Samenkörnern illuminieren. Der Londoner Designer Thomas Heatherwick nennt seinen Pavillon „the Seed Cathedral”, „die Samenkathedrale“. Die Samen stammen von den Royal Botanical Gardens in Kew im Südwesten Londons und sind Teil des Millennium Seed Bank Project, des weltgrößten Samenkonservierungsprojekts. Dort werden bis ins Jahr 2020 alle weltweit vorkommenden Pflanzenarten verwahrt, 25 Prozent davon stammen aus China. Thomas Heatherwick bezeichnet dieses Monument der Artenvielfalt als „erfahrungsbezogen und bedeutungsvoll“, ein Verweis auf das Potenzial der Samen, die Zukunft in sich zu tragen. Entlang der drei abgewinkelten Ränder des Areals wird in einem überdachten Bereich die Ausstellung „Nature in London“ präsentiert, die von dem Kunst- und Designkollektiv Troika kuratiert und konzipiert wurde. „Open City“, der erste Abschnitt der Ausstellung, wird auf poetische und spielerische Weise von „Licht-Regen-Maschinen“, bewegenden Lichtern und optischen, leuchtenden Linsen, begleitet, führt in einen zweiten Bereich, die „Green City“ durch ein urbanes Diorama und endet schließlich bei „Living City“, einer Ansammlung von fiktiven Pflanzen. Mit wissenschaftlicher Hilfe wurden dafür Blätter entwickelt, die Diebe fernhalten, und Pilze gezüchtet, die Geräusche absorbieren. Diese witzigen Kreationen bilden den anregenden Gegenpart zur Samenkathedrale, wenn es darum geht, die unendliche Artenvielfalt der Natur zu vermitteln. Lucy Bullivant

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UNTER EINEM DACH MESSESTÄNDE ZÄHLEN ZU DEN KURZWEILIGEN BAUWERKEN. SO MANCHER STAND, DER DURCH QUALITÄT UND ÄSTHETIK AUF EINER MESSE FÜR AUFSEHEN GESORGT HAT, GERÄT NACH DER DEMONTAGE SCHNELL WIEDER IN VERGESSENHEIT. SO ERGEHT ES SICHER AUCH DEN MEISTEN STÄNDEN, DIE ANLÄSSLICH DER LIGHT+BUILDING IM APRIL DIESES JAHRES AUF DEM MESSEGELÄNDE IN FRANKFURT AUFGEBAUT WURDEN.

Aber einige werden den Besuchern in Erinnerung bleiben, sei es durch ihre aufwendige Architektur, durch die ausgefeilte Präsentation der Produkte oder durch ihre schiere Größe. Der gemeinsame Stand von Schneider Electric, Merten, Ritto und Elso ist einer dieser beeindruckenden Messeauftritte. Wer sich in der neuen Halle elf über designorientierte Lösungen für intelligente Gebäude informieren wollte, kam kaum an dem zweigeschossigen, in Weiß und Grün strahlenden Messestand vorbei. An seiner Längsseite reihten sich vierzehn Wandscheiben wie Dominosteine auf. In der Reihe dahinter setzten sich die Scheiben in Form von Kuben fort, aus deren Rückwänden überdimensionale Bilder herausgestanzt waren. Auch wenn der Stand stets mit Besuchern gut gefüllt war, konnte man unter anderem ein spielendes Mädchen, einen Handwerker oder ein Krankenbett erkennen. Die Scherenschnitte deuteten an, wo die hier ausgestellten Schalter, Touch Panels oder Türkommunikationssysteme zur Anwendung kommen – in Wohn- und Bürogebäuden und in Kranken- und Pflegeeinrichtungen.

Eine klare, offene Architektur sollte in Verbindung mit großformatigen, reduzierten Grafiken den Besucher durch die unterschiedlichen Produktwelten begleiten und ihn in den Stand einbinden. Auch Anfassen und Ausprobieren gehörte dazu: Bei Merten beispielsweise konnten die Besucher den neuen Schaltersockel montieren und die vergleichbar viel schnellere Montage gegenüber anderen Sockeln überprüfen. Denn die neuen Einsätze bieten einfaches Anschließen, Ausrichten und schnelle Befestigung. Insgesamt kann damit bis zu 25 Prozent Zeit bei der Montage eingespart werden. Trotz seiner Größe wirkte der Messestand nicht massiv oder monumental. Die Architekten von nkbak kreierten einen luftigen, durchlässigen Stand, der viel Freiheit zum Bewegen und Entdecken der ausgestellten Produkte bot und mit spannenden Sicht- und Raumbezügen faszinierte. Durch den klaren Aufbau und die prägnanten Grafiken von Sign Kommunikation konnte man sich als Besucher schnell orientieren. Das Grün des Daches signalisierte Zusammengehörigkeit, die einzelnen Marken präsentierten sich dennoch selbstbewusst und individuell. Ein gelungener Auftritt von Schneider Electric, Merten, Ritto und Elso, der sicher nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. Alexandra Goebel

FOTOS: CONSTANTIN MEYER

Die ausgeschnittenen Elemente gaben auch den Blick auf den „grünen Kern“ des Messestandes frei. Den riesigen Messestand überspannte ein grünes Gewebe, das die verschiedenen räumlichen Elemente unter einem Dach zusammenfasste. Insgesamt 1.742 Quadratmeter groß, acht Meter hoch, 67 Meter lang – mit diesem imposanten Raumvolumen präsentierten sich die vier Marken Schneider Electric, Merten, Ritto und Elso zum ersten Mal auf der Light+Building unter dem Dach der Schneider Electric Gruppe. Bei der Konzeption des Standes spielte dieser gemeinschaftliche Auftritt eine entscheidende Rolle, galt es doch, Merten, Ritto und Elso sowohl als eigenständige Marken mit individuellen Produkten zu zeigen, als auch die Zusammenarbeit der Unternehmen im Rahmen des Schneider Electric Konzerns zu verdeutlichen.

In enger Zusammenarbeit mit den vier Marken entwickelte Stylepark die konzeptionelle Gestaltung des Messestandes, bevor im Herbst 2009 mit der Umsetzung begonnen werden konnte. Die Frankfurter Architekten Nicole Berganski und Andreas Krawczyk, Inhaber des Büros nkbak, wurden beauftragt, das Konzept in eine ansprechende Messearchitektur zu übersetzen. Gemeinsam mit Sign Kommunikation, zuständig für die grafische Umsetzung des Konzepts, wurde bis kurz vor Messebeginn entworfen, verworfen, geplant und gestaltet.

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LOB DER SCHATTENFUGE VOM UNTER-DIE-STÜHLE-SCHAUEN UND ÜBER-DIE-KANTEN-STREICHEN.

Manchmal bestellt man etwas „blind“ aus dem Internet. Und jedes Mal schwört man sich danach, es nie wieder zu tun. Irgendwas ist immer viel hässlicher als auf der photoshopgeschönten Abbildung des Produktes im Netz: eine Farbe viel blaustichiger, die Verarbeitung viel billiger, das Gewicht viel geringer, das Produkt insgesamt viel größer, als man gedacht hatte. Irgendeine Macke in der Glasur, irgendein Spritzgussgrat nicht richtig versäubert, irgendein Kratzer auf der Oberfläche. Auch die Pressebilder, die man vor einer Messe per Mail bekommt, rufen oft ein Bild von einem Entwurf hervor, das mit der Realität nichts zu tun hat: Der Fukasawa-Aluminiumspiegel bei Magis wirkt auf den Pressebildern wie ein kleines Tablett. Erst auf dem Mailänder Salone stellt man dann fest, dass er ein mannshohes Objekt ist. Das ausgewählte Bild, das von einem Entwurf durch Kataloge, Magazine und Internet geistert, prägt unsere Vorstellung von den Dingen oft entscheidender als die Dinge selbst. Viele Produkte kennen wir nur von bestimmten Abbildungen. Ihre andere Seite ist uns kaum bekannt und überrascht uns bei der ersten Begegnung im wirklichen Leben. Denn die Details eines Entwurfes fallen der Inszenierung des „Big Picture“ für Presse und Katalog oft zum Opfer. Präzise ausgetüftelte Radien zeigen sich oft erst bei näherer Betrachtung. Schattenfugen beweisen ihre Daseinsberechtigung meist nur live. Verarbeitungsqualität lässt sich nur in echt beurteilen. Fugen müssen nicht nur gesehen, sondern auch ertastet werden. Materialien wollen angefasst, Stoffe in die Hand genommen, Übergänge ertastet werden. Ist ein einfaches Objekt im Detail schlecht verarbeitet, verliert es seinen Reiz besonders schnell. Gerade die angeblich ornamentlosen Formen der Moderne, die sich monolithisch-schlicht geben, beziehen ihre Stärke aus dem Detail: aus perfekter Verarbeitung, einer präzise ausgetüftelten Materialstärke, einer Verbindung. Design ist eine Frage des Details. Und das perfekte Detail ist das Ornament der Moderne. Die Meinung über einen Entwurf kann sich bei der ersten Begegnung mit dem richtigen Objekt komplett drehen. Die Qualität eines Entwurfes erschließt sich oft erst, wenn man ihm über die Kanten streicht. Räume lassen sich auch in 360°-Ansicht nur schlecht im Internet erleben. Die einzelnen Entwürfe einer Kollektion interagieren. Design-Messen werden deshalb wohl kaum so bald der digitalen Welt zum Opfer fallen.

Und oft beginnt erst mit der Entdeckung eines Details die Begeisterung für einen Entwurf: Die Farbspuren auf den Gläsern des Total Table von Scholten & Baijings, die Zeugnis vom Entwurfsprozess ablegen. Die Nähte auf ihren aus Stoff nachgebildeten Rhabarberstangen, Kohlblättern und Zitronen. Patricia Urquiolas detailverliebtes Dwelling Lab, bei dem das Interieur eines Autos und all das, was im Auto so herumliegt, nach außen geholt wird und endlich einmal die überschätze Außenhaut besiegt. Die Knotenverbindung von Stefan Diez’ 404-Stuhl für Thonet, deren ganze Schönheit sich erst zeigt, wenn man dem Stuhl unter die Sitzfläche schaut. Das Lochblech, durch das bei Achille Castiglionis Frisbi-Leuchte auch seitlich die Glühbirne scheint. Die Interferenzen, die im Netzrücken des Meda-Chair entstehen. Die Schnaupe bei Richard Sappers 9090-Espressokocher. Die Anbindung der Tischbeine beim Liko-Tisch von Arik Levy für Desalto. Die matte Oberfläche des 2.5R-Weckers von Naoto Fukasawa. Das Durchscheinen der Energiesparlampe durch den verspiegelten Leuchtenkopf bei seiner KOI-Leuchte. Das transparente Stromkabel bei Mark Holmes Seam-Leuchten. Die kontrastfarbigen Fransen der Kavir-Teppiche von e15. Die kleinen Swarowski-Kristalle auf den Paper Planes von Doshi & Levien für Moroso, bei denen die Kristalle endlich einmal nicht kitschig daherkommen. Das Leder-Patchwork beim DS-80 Daybed von deSede. Der orange Schalter an einer sonst völlig weißen KSM1-Kaffeemühle von Braun. Die ehrlich anmutenden Grate bei den Skwer-Lichtgitter-Möbeln von Otto Sudrow und Alfons Bippus. Der Aufhänger aus Gummi bei den Vipp-Handtüchern. Die durchgehende Linie von Konstantin Grcics Salatbesteck aus Edelstahldraht. Die Rillenstruktur des Spun-Hockers von Thomas Heatherwick für Magis. Die Oberfläche der lackierten Scrapwoodmöbel von Piet Hein Eek, die Dielenholz fast zu Kacheln werden lässt. Die sichtbaren Holzdübel bei Tom Dixons Offcut-Hocker. Die unterschiedlich starken Eichenholzdeckel von Vincent van Duysens Keramikbehältern für When Objects Work. Die sichtbare Fiberglasstruktur eines alten Eames-Side-Chairs. Die angeschrägte Platte von Eames’ kleinen Occasional Tables, die das Schichtholz zum Dekor werden lässt. Das überraschende Federn der .03-Stühle von Maarten van Severen. Die Stapelplastiken, die aus Nick Roerichts TC 100-Tassen entstehen. Der Bodenschliff bei Adolf Loos’ Barset für Lobmeyr. Die Fensterrahmen, die Türgriffe oder die Verlegung der Platten im Wittgenstein-Haus. Der gelbe Sekundenzeiger eines Braun-Weckers. Das satte Gleiten einer gebremsten Schublade, das manche stundenlang ausprobieren können. Der präzise Wandabschluss, der nicht von einer Sockelleiste kaschiert werden muss. Ein unsichtbarer Abstandhalter, der ein Regal vor der Wand schweben lässt. Eine betonte Ecke. Eine versenkte Schraube. Eine Schattenfuge. – Detailverliebtheit ist die Intellektualität des Designers. Markus Frenzl

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Terra Incognita Ein Material, das mit purem Ausdruck u Ěˆ berzeugt. Wie ein Stein oder ein Beton, authentisch und lebenserfahren und doch einzigartig und neu: TERRA INCOGNITA – ein individuelles Fliesenkonzept aus vilbostone Feinsteinzeug.

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DIE KÜCHE ALS RAUMBILDENDE ARCHITEKTUR WENN HADI TEHERANI ETWAS ENTWIRFT, TRÄGT ES STETS SEINE GANZ PERSÖNLICHE HANDSCHRIFT. DER HAMBURGER ARCHITEKT UND DESIGNER SUCHT IMMER NACH EINER FUNKTIONALEN SOWIE INDIVIDUELLEN LÖSUNG FÜR SEINE PROJEKTE, SEIEN ES BÜRO-, INDUSTRIE- ODER WOHNGEBÄUDE, BÜROSESSEL ODER LEUCHTEN.

Ein jüngstes Beispiel ist das gemeinsam mit Poggenpohl entworfene ganzheitliche Küchenkonzept „+Artesio“, das über die reine Küchengestaltung hinausgeht und den gesamten Wohnraum erfasst. Denn laut Teherani wird es in Zukunft nur noch drei Raumfunktionen beim Wohnen geben: das Badezimmer, der Schlafraum und die Wohnküche. Während der letzten Jahrzehnte hat die Küche einige radikale Veränderungen erlebt: Neben dem Badezimmer, das immer wohnlicher wird und sich zu einem behaglichen Ort des Rückzugs und der Erholung entwickelt, verbindet sie sich zusammen mit dem Wohnzimmer zu einem sowohl praktischen als auch komfortablen Gesamtraum. Wände und Türen verschwinden zugunsten einer durchgehenden Wohnfläche, neue Technologien revolutionieren Design und Funktionalität, und Unterhaltung und Essenszubereitung werden zu einem gesellschaftlichen Phänomen. Konsequent an der Verschmelzung der ehemals als getrennt empfundenen Wohnbereiche arbeitet das Unternehmen Poggenpohl. Seit seiner Gründung vor fast 120 Jahren hat der westfälische Küchenhersteller die Transformation von dem miterlebt – und daran teilgehabt –, was einst nur als einfacher Arbeitsraum wahrgenommen wurde und heute zu einem Mittelpunkt des alltäglichen Lebens avanciert.

„Unsere Vision war es von Beginn an, nicht nur eine Küche, sondern ein ganzheitliches Raumkonzept zu schaffen, das nicht mehr Kochen und Wohnen trennt“, erklärt Poggenpohls Geschäftsführer Elmar Duffner den aktuellen Entwurf von Hadi Teherani. „Also ein Küchendesign, das symbiotisch mit der Raumarchitektur verbunden ist und dadurch eine den Raum gestaltende Funktion bekommt.“ Im Idealfall passiert das bereits bei der Wohnraumplanung. Doch das Konzept kann auch in einer schon bestehenden Küche flexibel angepasst werden und dieser so eine raumverbindende Rolle zuweisen. Denn die „+Artesio“ ist von einem Funktionsbogen geprägt, der Wand, Boden und Decke der Küche zu einer optischen Einheit im Raum zusammenschließt und dessen Deckenelement alle für Licht, Ventilation und Akustik notwendigen Elemente beherbergt. In einem Konstruktionsraster von 13 Zentimetern werden des Weiteren Wandpanele sowie identische Front- und Seitenteile des neu entwickelten Korpus in einer horizontalen Linienführung verbunden, sodass sie ein einheitliches Gesamtbild ergeben. Ebenfalls aus Hadi Teheranis Feder stammt ein hölzerner Esstisch samt passender Stühle und Bänke. Die horizontal abgesteppte Lederpolsterung letzterer nimmt das 13-Zentimeter-Raster der Wandgestaltung auf und lässt die Möbel visuell mit den Küchenelementen verschmelzen. Sie schließen sich dem neuen Küchenraum an und leiten so elegant in den weiteren Wohnbereich des zentralen Lebensraums über. „Mit individuell zu bestimmenden dreidimensionalen Übergängen und Abgrenzungen schafft diese Küche einen erlebbaren Wohnraum. Hier kann man auch ein Buch lesen oder ein Bild malen. Bis hin zu Tisch und Stuhl ist die ganze Küche in ihrer innovativen Linie so konsequent wohnlich, dass man sie fast gar nicht als Küche bezeichnen möchte“, meint der Architekt Hadi Teherani. „Mit unterschiedlichen Elementgrößen, Materialqualitäten und Farben eröffnet die Küche ein Kompositionsspiel, das jedem Raum und jedem Anspruch gerecht wird – bis hin zu einem durch die Küche definierten oberen Raumabschluss. Es entsteht eine neue, zusätzliche Modulationsmöglichkeit für die Innenwelt einer ganzheitlichen Architektur. Mit anderen Worten: Die Küche ist bereits raumbildende Architektur.“ Katharina Horstmann

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VOM PIXEL BIS ZUM LICHTPUNKT MATERIALIEN OFFENBAREN IHRE KOMPLEXEN EIGENSCHAFTEN OFT ERST IM DETAIL. DIE WIRKUNG HINGEGEN IST MEIST WEITREICHENDER UND IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN RÄUMLICHER DISTANZ UND NÄHE, LICHT UND SCHATTEN ERKENNBAR.

Wenn Materialien verbaut werden, geht es um weit mehr als um bauphysikalische Eigenschaften. Meist wird dabei um die ungeteilte Aufmerksamkeit des Rezipienten geworben, sei es durch den Moment der Überraschung, durch den Bruch von Gewohnheiten oder einfach durch visuelle Reize. Häufig verändert sich der Eindruck, wenn man ein Gebäude aus der Ferne zum ersten Mal sieht, sich ihm nähert und es schließlich betritt. Man denke an digitale Bilder, die aus Pixeln aufgebaut sind. Ein Bild lässt sich am Computer so weit vergrößern, bis das Motiv unkenntlich wird, das Pixel scheint zum Selbstzweck zu werden. Was erscheint dann wichtiger, das Bild oder das Pixel? Und in welchem Zusammenhang stehen sie zueinander? Es ist das Spiel zwischen Mikro und Makro, zwischen Konkretem und Abstraktem. Eine Auswahl von Beispielen demonstriert diese Perspektivwechsel anhand von Baumaterialien, ausgehend vom gängigen Sichtbeton über neuartige Membrane bis hin zu digitalen Oberflächen. Sichtbeton, einem der gängigsten Baumaterialien, wird meist ein raues und kantiges Image zugesprochen. Doch mittlerweile haben sich die Ausdrucksmöglichkeiten des Baustoffs Beton durch die Verwendung verschiedener Zusatzstoffe stark weiterentwickelt. Mit zunehmender technischer Komplexität werden immer neue, verblüffende oder scheinbar widersprüchliche Effekte möglich. Beim Lichtbeton beispielsweise trifft hochfester Feinbeton auf Lichtwellenleiter. Auf ungewohnte Weise verbindet sich die Massivität des opaken Materials mit Leichtigkeit. Lichtdurchlässiger Beton gibt Bewegungen auf der anderen Seite silhouettenartig wieder, das heißt, er transportiert Licht, schützt aber vor Sonne. Die Vielseitigkeit des Materials erschließt sich also erst bei genauem Hinsehen – während die Betonflächen einerseits wie Stein wirken, liefern sie bei Sonneneinstrahlung andererseits flirrende Licht- und Schattenspiele. Ein weiteres reizvolles Detail: Je mehr die Wandstärke der Anwendung zunimmt, desto verzerrter zeichnet sich das Geschehen dahinter ab.

Der Deutsche Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai mit dem eigens für die Expo entwickelten neuartigen Material Mesh, einem silbern beschichteten Gewebe, wirkt aus der Entfernung zunächst wie ein polygonaler, metallischer Baukörper. Erst beim Näherkommen entpuppt sich dessen schimmernde Oberfläche als luftige, transparente Textilhaut, die Einblicke in Räume und Nischen sowie Ausblicke in die Umgebung gewährt. Betritt der Besucher den Pavillon, überzeugt die Membran nicht mehr nur mit visuellen, sondern auch mit funktionalen Qualitäten: Über den gesamten Baukörper gespannt, bietet sie Sonnenschutz, sorgt im chinesischen Sommer für Kühlung und spendet nachts durch indirekte Beleuchtung Licht. Im Zusammenhang mit der Flüchtigkeit ihrer Inhalte ist Transparenz auch bei digital bespielbaren Materialien ein Thema. Metallgewebe ermöglichen durch die Verknüpfung mit computergesteuerten LED-Konstruktionen dynamische Medienfassaden. Als Werbefläche oder als künstlerische Metallhülle liefern sie in der Dunkelheit Licht- und Medieninszenierungen, während sie sich tagsüber ganz selbstverständlich in die Architektur einfügen. Aus der Ferne schimmern sie wie ein metallisch-transluzenter Vorhang – für manche Bauten ein durchaus dekorativer Kunstgriff –, aus der Nähe zeichnet sich aufgrund ihrer durchlässigen Gewebestruktur das darunter befindliche Gebäude deutlich ab. Anders als bei vielen anderen Medienfassaden ist auch im Gebäude selbst die Sicht nach draußen durch die Maschen hindurch freigegeben. Transparenz ist in einer zunehmend bebauten Umwelt essenziell, will sich der Mensch in seinem Lebensraum nicht nur funktionsorientiert bewegen, sondern dauerhaft wohlfühlen. Dazu gehört neben dem Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz durch Architektur auch das Verlangen nach Platz und einer Verbindung zur natürlichen Umwelt. Nicht nur, dass sich Räume und Gegenstände durch unterschiedliche Distanzen, Lichtsituationen oder Blickwinkel völlig unterschiedlich erleben lassen: Der Zoom auf Einzelheiten macht das Wesen der Dinge selten unschärfer, sondern klarer. Wiebke Lang

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MITTENDRIN IN DER WELT DER GESTALTUNG STYLEPARK PRÄSENTIERTE SICH AUF DER DIESJÄHRIGEN LIGHT+BUILDING IN FRANKFURT.

FOTOS: ANTONIA HENSCHEL

Während immer größere Areale unseres Lebens ins Virtuelle ausgelagert zu werden scheinen, hat Stylepark den umgekehrten Weg eingeschlagen und zur diesjährigen Light+Building in der neuen Halle 11 der Messe Frankfurt die Online-Plattform als begehbaren Parcours präsentiert. Und so tummelten sich zahlreiche Besucher in der dreidimensionalen Interpretation der Stylepark-Homepage – gestaltet vom Frankfurter Designer Knut Völzke (Leise Design) – und informierten sich über das umfangreiche Angebot, das Stylepark allen, die daran interessiert sind, online in den Bereichen Architektur, Design, Material und in News&Stories anbietet.

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Wer sich hingegen inmitten des lärmenden und funkelnden Messetrubels ausruhen wollte, der konnte – unter dem eindrucksvollen LED-Lüster von Baccarat – in Halle 1.2 im Stylepark-Café eine Erfrischung zu sich nehmen und all die Lichtneuheiten noch einmal Revue passieren lassen. Ein Angebot, das viel Anklang fand – nicht nur zum Verweilen, sondern auch zu anregenden Gesprächen und Meetings im Rahmen der Messe. So vielfältig kann Kommunikation heutzutage sein. Ob zu Hause oder im Büro vor dem Bildschirm oder in der Messehalle beim Café am e15-Tisch.


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FOTOS: ANTONIA HENSCHEL

Fransen bei e15

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HOLZIGES, NATURHALTIGES UND SCHÖNES WAS DER SALONE 2010 IM RÜCKBLICK ZU BIETEN HATTE – UND NOCH EINIGES MEHR.

Designneuheiten haben sich rund einen Monat nach dem Salone del Mobile in Mailand, der immerhin mehr als 330.000 Besucher für eine knappe Woche in seinen Bann gezogen hatte, im Reigen der Kulturwelt deutlich relativiert und andere Neuigkeiten beherrschen unseren Alltag. Der Illustrator Janosch zieht sich ins Privatleben zurück, Michael Ballack fährt nicht nach Südafrika und der Vulkan in Island treibt weiterhin seinen Schabernack mit uns. Doch welche Eindrücke sind aus Mailand geblieben? Welche gestalterischen Vorschläge können den Weg in die Alltagskultur schaffen, sie vielleicht sogar prägen? Welches Resümee lässt sich abschließend über eine Entwurfswelt ziehen, die wie eh und je zwischen Kunst und Kommerz, Originalität und massenproduzierter Banalität oszilliert? MENSCH UND NATUR Am dritten Messetag hatte sich die Aschewolke im Himmel über Mailand ausgebreitet. Niemand kam mehr rein, kaum einer raus. Und allen Dagebliebenen drängte sich die Macht der Natur als allgegenwärtiges Thema auf. Auch bei einigen neuen Möbelentwürfen wurde das Thema Natur in verschiedenen Facetten und Spielarten aufgegriffen. Ohne die Entbehrungsrituale früherer Öko- und Nachhaltigkeitstendenzen mutierte das Natürliche zu einer Orientierungsgröße, die im freien Spiel der Interpretation recht individuell ausfiel. Mal konstruktiv und mal lustvoll verspielt, opulent oder reduziert, als bloßes Zitat oder essenzielle Referenz. In routinierter Manier aus Ironie und Ernsthaftigkeit griffen die Campana-Brüder mit ihrer Edra-Kollektion auf das Repertoire naturnaher Mythen zurück. Ihr Regal aus der Kollektion „The Barbarians“ ist von Kopf bis Fuß in Stroh gehüllt, verkleidet sich als strubbelige Ethno-Figur und wird zum Urzelt aus der Vorzeit. Anthropomorphes bewegte auch Luca Nichetto, der dieses Jahr als einer der wenigen italienischen Nachwuchsdesigner mit einer Vielzahl von Entwürfen beinahe allgegenwärtig war. Sein Stuhl „Robo“ für Offecct besteht aus einer Metallstruktur mit Schichtholz und ist als echtes Gerippe in seine Einzelteile zerlegbar. Praktisch ist das holzige Sitzskelett für den Vertrieb allemal – ein Steckmöbel, das in einen einfachen Karton passt.

Standen vor wenigen Jahren noch neuartige Kunststoffe und komplizierte Fertigungsmethoden aus der Autoindustrie im Fokus, so geben heute Holz, Papier und andere Naturmaterialien den Ton an. Für Nils Holger Moormann ist dies kein Problem: Auf seinem Ministand überraschte der Möbelhersteller aus dem Chiemgau mit fünf neuen Entwürfen. Erstmals gibt es jetzt auch einen Stuhl im Sortiment von Moormann, mit Sitzlehne aus Karton und Kabelbindern, die die einzelnen Holzteile zusammenhalten. „Back to the roots“ also – mit erfrischendem Elan, so einfach wie möglich oder mit überraschenden Detaillösungen. Der Schweizer Jörg Boner, eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre, zeigte einen ausgetüftelten, überzeugenden Holzstuhl bei Wogg, dessen Lehne über einen raffinierten Verbindungsmechanismus nachgibt und mitfedert – eine Eigenschaft, die früher dem Kunststoff vorbehalten war. Die schwedischen Architekten Claesson Koivisto Rune probten sich mit einer Leuchte erfolgreich im Papierfalten, und Enzo Mari begab sich zu einem Stelldichein bei Artek: Neu aufgelegt erhält sein Entwurf „Chair“ aus den siebziger Jahren in Zeiten des „do it yourself“ neue Relevanz. Einige Kiefernholzbretter, dazu ein Set Nägel und eine Bauanleitung. „Design ist immer auch Erziehung“, kommentierte der Altmeister des Designs sein Ansinnen. SITZEN STATT LOUNGEN „Jeder wird zum Künstler und Designer, der für seine Umwelt eine ethisch-politisch-ästhetische Verantwortung trägt“, erläutert Boris Groys von der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe das Pathos der historischen Avantgarde. Fast scheint es, als ob die Zeit für eine neue Avantgarde im Sinne einer neuen Ära der Verantwortung wieder gekommen wäre. Bei den Materialien wird diese Haltung offensichtlich, beim Sitzen zeigt sie sich ebenso. Statt ausgreifender Polstermöbel, die das Lümmeln und Loungen propagieren und jedes Wohnzimmer in eine dekadente Wellnesszone verwandeln, wurde in Mailand eine Vielzahl an Stühlen präsentiert, die wieder zum geraden Sitzen einladen. Stefan Diez hat seinen „Houdini“-Entwurf zu einer beachtlichen kleinen Familie aus Salonmöbeln erweitert – mit gepolstertem Sitzkissen und flexibler Rückenlehne aus dünnem Sperrholz. Vitra überrascht mit „Chairless“ des chilenischen Architekten Alejandro Aravena, der das traditionelle Sitzband der Ayoreo-Indianer übernimmt und das Kauern auf dem Boden vorschlägt. Selbst Konstantin Grcic, der sich früher niemals Polstermöbeln gewidmet hätte, zeigt mit seinem Entwurf „Crash“ für Established & Sons, wie Sitzen und Schaumstoff auf einer einfachen Metallstruktur zusammenkommen können, ohne dass man dabei in schier unendliche Polstertiefen versinken muss.

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Im von Moroso

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OH, WIE SCHÖN IST PANAMA Ein Entwurf jedoch blieb mir letztlich besonders im Kopf: Der „Achille“-Stuhl von Jean-Marie Massaud für MDF Italia. Ein unvergleichbar elegantes Möbel – schlank in seinen Formen, unaufdringlich und vollendet im Schwung der Lehne, bequem und praktikabel obendrein. Die Struktur aus Metallrohr mit geschäumtem Polyurethan ist von Kopf bis Fuß mit einem abnehmbaren Stoff bezogen – ein Reißverschluss gibt das tragende Innenleben frei. Vollkommen in den Proportionen, in seinem Schwung und den schillernden Stofffarben – eine fabelhafte Studie, die Klarheit und Lässigkeit zeigt, besonders in der einfachen Version ohne Armlehnen. So unvergleichbar kann Möbeldesign sein, wenn es sich ein großes und immer noch unbeliebtes Thema vorknöpft: die Schönheit, und zwar im klassischen Sinne. Apropos Schönheit, da fällt mir doch wieder Janosch ein, der diese Kategorie in Panama entdeckt hat. „Scheiß Tigerente. Kitsch“, hat er vor seinem endgültigen Abgang noch gepoltert, im Rückblick auf jene Vermarktungsindustrie, die seine Idee weltweit bekannt gemacht hat. Trotzdem bleibt Panama für mich zumindest „Oh, wie schön“. Genau wie Jean-Marie Massauds „Achille“-Stuhl, auch wenn er streng genommen mit Panama und Janosch nichts zu tun hat. Sandra Hofmeister

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„ S p u n “ von Thomas He a t her w ick bei Magis

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Auf dem Messestand von Moroso

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Artek im S p a z i o R o s s a n a Orlandi STYLEPARK 67


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Aldo Bakker f端r Thomas Eyck

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ICFF ZUM ZWEIUNDZWANZIGSTEN MAL IN NEW YORK AUCH WENN FÜR BESUCHER, DIE SCHON AUF DER MAILÄNDER MÖBELMESSE WAREN, AUF DER INTERNATIONAL CONTEMPORARY FURNITURE FAIR NICHT WIRKLICH NEUES ZU SEHEN WAR, SO SCHEINT ES IN DEN USA LANGSAM WIEDER BERGAUF ZU GEHEN.

Während des Besuchs der diesjährigen ICFF in New York hatte man das Gefühl, auch wegen der recht guten Besucherzahlen, dass die US-amerikanische Wirtschaft ihren Tiefpunkt überwunden hat.

Die Veranstaltungen der Showrooms in Soho und Uptown waren sehr beliebt und somit stark besucht, was noch mehr für gute Stimmung sorgte und Gelegenheit für viele Gespräche bot.

FOTOS: ANTONIA HENSCHEL

Dennoch war, wie letztes Jahr, nicht einmal die gesamte Halle im Jacob K. Javits Center gefüllt. Dabei sprechen wir über den kleineren Raum des Centers, im größeren Teil findet parallel immer eine Schreibwarenmesse statt.

Ein Großteil der Aussteller war unter ästhetischen Gesichtspunkten zu vernachlässigen. Dafür stachen die Highlights auch wirklich ins Auge. So hatte Dornbracht nach ein paar Jahren der Abwesenheit wieder einen Stand auf der Messe. Außerdem gab es erneut einige Länderausstellungen, beispielsweise war Spanien massiv vertreten und der Rat für Formgebung präsentierte seine Wanderausstellung „Design Deutschland 2010“.

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IM JACOB K. JAVITS CONVENTION CENTER, RAUMTEILER VON MIKE UND MAAIKE FÜR COUNCIL. STYLEPARK 71


„SOFTLIGHT“ VON MOLO. 72 STYLEPARK


„KRAFT PAPER FANNING STOOL“ VON MOLO. STYLEPARK 73


ABOUT EDDA HANDGEFERTIGTE TASCHEN, IN IHRER FORM AUF DAS WESENTLICHE REDUZIERT, IN FEINER, ABER STRAPAZIERFÄHIGER BAUMWOLLE.

Juliane Hartfiel und Bettina Stenger wünschten sich eine ganz selbstverständliche Tasche, die nicht aufdringlich, dezent, aber doch etwas Besonderes ist. Für die beiden Anreiz genug, die Marke Edda ins Leben zu rufen. Aus hochwertigen Materialien und in ausgetüftelter Handarbeit ist eine kleine Kollektion an Taschen entstanden, die nun in einem kleinen Handwerksbetrieb in Frankfurt am Main produziert wird. Alle Modelle sind über die Website erhältlich.

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Das Material ist ein Verbund aus hochwertigem, outdoortauglichem Baumwollstoff und strapazierfähigem Polyestergewebe. Die wasserabweisenden Eigenschaften der Oberfläche ermöglichen eine einfache Reinigung mit Bürste oder Schwamm. www.aboutedda.com


UDO ON FACEBOOK

FOTO: MATTHIAS WEINGÄRTNER

VON BERLIN NACH MAILAND, NACH NEW YORK UND INS WORLD WIDE WEB.

Jörg Hötje und Joscha Brose sind das Studio Hausen und sitzen in Berlin. Ihr Stuhl Udo war gerade auf der Mailänder Möbelmesse und jetzt auf der ICFF in New York, er wurde im Zuge der Ausstellung „Design Deutschland 2010“ vom Rat für Formgebung gezeigt.

Ein Stuhl, der nicht nur die Welt bereist, sondern auch auf Facebook vertreten ist. Unser neuer Freund heißt also Udo Hausen. Und nicht nur das, Studio Hausen steht in Verhandlungen zur Produktion des Udo. Wir freuen uns. www.studiohausen.com

Udo besteht aus farbigen Elementen aus Stahlrohr, die individuell kombiniert werden können. Solange der Stuhl noch nicht zusammengebaut ist, kann er kostengünstig verpackt und verschickt werden.

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HAPPY BIRTHDAY MAN MAG ES KAUM GLAUBEN: FÜNFUNDZWANZIG JAHRE SERIEN.LIGHTING.

Gerade feierten wir mit Manfred Wolf und Jean-Marc da Costa das zwanzigjährige Bestehen ihrer Firma. Schwupps, sind schon wieder fünf Jahre vergangen. Noch an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach wird die erste Leuchte entworfen und die Firma Serien Raumleuchten gegründet. Mitte der Achtziger stellen sich die beiden dem Fachpublikum in Köln zur Möbelmesse und bald sind ihre Leuchten bei mehr als dreißig Händlern erhältlich, denn die Idee von der minimalen Form mit maximaler Lichtwirkung überzeugt.

25 Jahre später ist das Unternehmen serien.lighting eine feste Größe im Bereich designorientierter, technisch anspruchsvoller Leuchten. Und fungiert immer wieder als Impulsgeber fürs zeitgenössische Leuchtendesign. Das Leuchtenprogramm „SML“ etwa wird als minimalistisch-präzises Baukastensystem zum Liebling der Architekten. „Take Five“ von Ginbande und „Zoom“ von Floyd Paxton nutzen das Scherengitterprinzip für überraschende Lösungen zum Thema Verstellbarkeit. Bimetall lässt bei „Poppy“ den Schirm durch die Wärme des Leuchtmittels aufgehen. Und „Elane“ von Jakob Timpe, eines der jüngsten Familienmitglieder, zeichnet mit ihrem technisch ausgeklügelten Leuchtenarm eine fast schon akrobatisch-formvollendete Linie in den Raum. Ach, genug der Worte: Happy Birthday. www.serien.com

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ENZO MARI

FOTOS: JOUKO LEHTOLA

ARTEK UND ENZO MARI LASSEN UNS ZUM HAMMER GREIFEN. DER STUHL „SEDIA 1“ AUS DEM JAHRE 1974 IST NUN IN PRODUKTION GEGANGEN.

Enzo Mari sieht sich nicht nur als Designer, sondern auch als Denker und Provokateur. Damit unterstellt er zwar, dass Designer nicht denken, aber immerhin hat er ja Designgeschichte geschrieben. „Sedia 1“ ist ein Stuhl und das erste Objekt des Projektes „Autoprogettazione“ (1974). „Sedia 1“ geht nun tatsächlich in Produktion. Allerdings wird der Stuhl in seinen Einzelteilen verkauft: zugeschnittenes Holz, Nägel und eine Aufbauanleitung. Das sind wir ja aus Skandinavien gewohnt und besonders vom Hersteller Artek.

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Für Enzo Mari ist diese Art des Vertriebs eine erziehungsund bildungstechnische Maßnahme im Auftrag der Designvermittlung und zur Untermauerung gibt es auch eine zwanzigminütige Dokumentation von Artek über das Projekt „Enzo Mari for Artek: Homage to Autoprogettazione“. Die Welturaufführung fand im April bei der Triennale in Mailand statt. Stuhl und DVD sind auf der Website von Artek erhältlich. www.artek.fi


UND NOCH EINMAL ARTEK AUF DER MAILÄNDER MÖBELMESSE WURDE AUCH DAS ERGEBNIS EINER KOLLABORATION MIT NAOTO FUKASAWA VORGESTELLT. DAS „SHELVING SYSTEM“ IST AUCH EINE HULDIGUNG DES WERKES VON ALVAR AALTO.

Das modulare Regalsystem von Naoto Fukasawa soll sich in das bestehende Programm von Artek nahtlos einfügen. Es basiert auf dem „L-System“ von Alvar Aalto und besteht aus Birkenholz, MDF, Zink und Aluminium.

Das flexible System kann in unterschiedlichsten Größen aufgebaut werden und funktioniert auch als Raumteiler. Trotz der traditionellen Formensprache hat Naoto Fukasawa ein frisches, zeitgemäßes Regal geschaffen.

Ein Holzwürfel mit leicht abgerundeten Ecken ist die Basis des neuen Regals. Die Halterung ist aus Aluminium und soll bewusst roh wirken.

www.artek.fi

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ESTD BY ESTABLISHED & SONS ESTABLISHED & SONS HAT IN DEN LETZTEN MONATEN EINIGE PERSONELLE VERÄNDERUNGEN VERARBEITET. MIT DEN UMBRÜCHEN KOMMT EINE EIGENE KOLLEKTION AUF DEN MARKT.

Estd by Established & Sons nennt sich die neue Kollektion. Produkte, die unseren Alltag bereichern sollen. „Exceptional objects with practical use“, heißt es. Also, keine Möbel, sondern Accessoires.

Die Decken „Soft Grid“ überzeugen durch ihre Farbigkeit aus Merinowolle. Sie sind mit einem Raster bestickt und bestechen durch ihre Kombination aus fluoriszierenden und pastelligen Farben.

Die verschiedenen Produkte zeichnen sich durch besondere Qualität aus und sollen für die Marke Established & Sons stehen. Dieses Mal werden keine Hintergrundgeschichten geliefert, wer hinter welchem Produkt steckt. Die Objekte müssen für sich sprechen und tun dies mal mehr mal weniger.

Mit der neuen Kollektion möchte Established & Sons auch neue Vertriebswege öffnen. Sie kooperien mit yoox.com, um die Produkte auch über das Web zu vertreiben.

So gibt es eine Kissenkollektion „Prop“, die als grafische Unterbrechungen im wohnlichen Umfeld agieren soll. Die Kissen sind entweder Kreise, Ovale, Dreiecke oder Fünfecke und sind als Sofakissen oder Sitzkissen erhältlich.

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www.establishedandsons.com www.yoox.com


Estd

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IMPRESSUM STYLEPARK MAGAZIN FÜR PRODUKTKULTUR – SOMMER 2010

Verlag Trademark Publishing, Westendstr. 87, 60325 Frankfurt am Main, www.trademarkpublishing.de Herausgeber Stylepark AG, Brönnerstraße 22, 60313 Frankfurt am Main, www.stylepark.com Redaktion Claudia Beckmann, Daniel von Bernstorff, Christian Gärtner, Antonia Henschel (V.i.S.d.P.G.), Nancy Jehmlich, Armin J. Noll, Esther Schulze, Dimitrios Tsatsas, Robert Volhard Titelfoto Antonia Henschel Berater der Redaktion Karl W. Henschel Anschrift der Redaktion Stylepark Magazin, Brönnerstraße 22, 60313 Frankfurt am Main T +49 (0)69 29722 222, F +49 (0)69 29722 223, magazin@stylepark.com Mitarbeiter dieser Ausgabe Markus Frenzl, Lucy Bullivant, Alexandra Goebel, Sandra Hofmeister, Katharina Horstmann, Marcel Krenz, Wiebke Lang, Constantin Meyer, Matthias Weingärtner Art Direction Antonia Henschel, SIGN Kommunikation GmbH, Frankfurt am Main Produktion Remo Weiss, SIGN Kommunikation GmbH, Frankfurt am Main Druck pva, Druck- und Medien-Dienstleistungen GmbH, Landau/Pfalz Anzeigenverkauf Jessica Hamburger, T +49 (0)69 29722 246, hamburger@stylepark.com Anzeigenverwaltung und Disposition Nicole Gründler, Stylepark AG, T +49 (0)69 29722 212, gruendler@stylepark.com Abonnement Das STYLEPARK Magazin erscheint vierteljährlich; Abonnement: Einzelpreis 9,- EUR zzgl. Versandkosten, Jahresabonnement 32,- EUR inkl. Versandkosten; Online abonnieren unter www.leserservice.de Vertriebsbetreuung Einzelverkauf SI special-interest MD & M Pressevertrieb GmbH & Co. KG, Nordendstr. 2, 64546 Mörfelden-Walldorf, T +49 (0)6105 975 060 Das Magazin ist über ausgewählte Zeitungskioske erhältlich. ISSN 1860-5737 Die im STYLEPARK Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen weder Herausgeber noch Redaktion oder Verlag die Verantwortung. Bei Briefen an die Redaktion wird das Recht zur – auch auszugsweisen – Veröffentlichung vorausgesetzt. Anzeigen und Werbebeilagen sind außerhalb der Verantwortung des Herausgebers.

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Deutschland: Agents PLZ 0/1/2/3/4/5 HANDELSAGENTUR STOLLENWERK Tel. 0221 - 2828259 Fax 0221 - 2826711 PLZ 6/7/8/9 HANDELSAGENTUR RIEXINGER Tel. 07121 - 325953 Fax 07121 - 3259545

Williams, Sitzsystem design: Rodolfo Dordoni

Minotti S.p.A. 20036 MEDA - ITALIA via Indipendenza, 152 Tel. +39 0362 343499 www.minotti.com - info@minotti.it


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