bayerntennis 9/2020 - Ausgabe September

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BAYERN

AUSGABE 9.2020

TENNIS Deutsche JugendMeisterschaft

US Open Zverev unterliegt im Finalkrimi Dominic Thiem

Im bayerischen Finale besiegt Justin Engel Lieven Mietusch

Generali Open Kecmanovic besiegt Hanfmann in KitzbĂźhel



Inhalt |

04 Aufschlag

Vorfreude auf das neue Generali LK-System

06 US Open Thiem in Aufholjagd gegen Zverev der Glücklichere

07 Generali Open Kitzbühel – ein Turnier der Überraschungen

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eit der Einführung im Jahr 2009 hat die Leistungsklasse viel zur Attraktivität des Tennissports in Bayern beigetragen. Mit der LK-Turnierszene konnte neben dem Mannschaftswettspielbetrieb ein zweites großes Standbein im Wettkampfsport etabliert werden. Jährlich mehr als 1.500 LK-Turniere alleine in Bayern – da kann man schon von einer Erfolgsgeschichte sprechen.

08 Deutsche

Jugendmeisterschaft

Titel für Justin Engel

10 Vorschau Wolffkran Open

Dennoch war eine Reform des Systems dringend geboten. Das bisherige Modell war in seinem jährlichen Berechnungszyklus zu starr, es belohnte die „Vielturnierspieler“, wurde dagegen den Bedürfnissen des reinen Mannschaftsspielers nicht gerecht, berücksichtigte keine Doppelmatches – nur um einige der Schwächen aufzuzählen. Lange haben die Mannschafts- und Turnierspieler auf eine Verbesserung des nationalen LK-Systems gewartet, der Prozess sollte eigentlich schon vor Jahren beendet sein. Nun ist es endlich soweit, am 1. Oktober startet das „Leistungsklassensystem 2.0“. Unter der Regie des DTB-Vizepräsidenten Thomas Heil, zuvor langjähriger BTV-Sportwart, ist es dem LK- und Ranglistenausschuss gelungen, die vielfältigen Interessen in einem neuen, nationalen System abzubilden. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch Ausschussmitglied und BTVVizepräsident Dr. Peter Aurnhammer. Das neue System ist mit seiner wöchentlichen Berechnung und Aktualisierung weitaus dynamischer, es „bestraft“ die reinen Mannschaftsspieler deutlich weniger und differenziert in den oberen Segmenten durch zwei zusätzliche Leistungsklassen (24 und 25) die Spielstärken noch besser. Der Abstieg fällt geringer aus, das Doppelspielen wird nun auch gewürdigt und somit seiner großen Bedeutung gerecht. Die mathematische Formel, die hinter dem neuen System steckt, ist hochkomplex, aber fair. Wir werden Ihnen das neue LK-System in der nächsten Ausgabe von Bayern Tennis umfassend erläutern. Die eigentliche Plattform zur Darstellung und Organisation des Generali LK-Systems ist jedoch das nationale Spielerportal mybigpoint, auf das ich an dieser Stelle gerne verweise. Dort finden Sie Ihre persönliche Generali Leistungsklasse im neuen LK-System ab Oktober abgebildet. Anfang 2021 wird das mybigpoint Portal in einer ganz neuen Optik und Aufmachung erscheinen und das reformierte LK-System noch moderner und transparenter darstellen. Ich freue mich jedenfalls auf die neue Leistungsklasse 2.0 und bin gespannt auf Ihre Reaktionen, liebe Turnierveranstalter, Funktionäre sowie Tennisspielerinnen und Tennisspieler der bayerischen Vereine. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass das neue Generali Leistungsklassensystem zu noch mehr Tennisbegeisterung in Bayern und in ganz Deutschland führen wird.

Helmut Schmidbauer, Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes

Ismaning bleibt am Ball

12 Senioren Turnierberichte

14 Strukturreform Stellungnahmen der Bezirksvorsitzenden

17 Turniere Turnierveranstaltertagung Gäubodenturnier Straubing

18 Bezirke 34 TennisBase-Physiotherapie 36 BTV intern Infrastruktur-Workshop Padel voll im Trend

38 mybigpoint

Änderung LK-Berechnung

40 Tenniscamps

Camp-Premiere in der TennisBase

Turniere für Kids im Verein ausrichten

42 Talentinos 44 Return Tennisrecht

45 Interview des Monats

Michael Kohlmann

46 Matchball | Impressum Titelfoto: In einem Tenniskrimi bei den US Open unterliegt Alexander Zverev (Foto) dem Österreicher Dominic Thiem in fünf Sätzen. Foto: USTA/Simon Bruty Deutscher Jugendmeister U13 wurde Justin Engel (unten rechts), der im bayerischen Endspiel Lieven Mietusch (links) besiegte. Foto: Benjamin Haerer

Bayern Tennis 9.2020

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| Aufschlag

Struff immer besser

Hoher Besuch in der TennisBase Barbara Rittner, Head of Women’s Tennis, begleitete ihr Porsche Talent Team zum DTB-Lehrgang in der TennisBase in Oberhaching. Sie freute sich besonders, dort auch Andrea Petkovic getroffen zu haben, die sehr angetan ist von den hervorragenden Trainingsbedingungen des DTB-Stützpunkts und sich dort, zusammen mit Benjamin Ebrahimzadeh, auf die Fortsetzung ihrer Tenniskarriere vorbereitete. Im Bild von oben links Benjamin Ebrahimzadeh, Barbara Rittner, Andrea Petkovic, Jasmin Wöhr (DTB-Bundestrainerin) und die Spielerinnen Julia Middendorf, Mara Guth und Nastasia Schunk.

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Boris Becker – Namensgeber eines Mammutprojekts Im Main-Taunus-Kreis bei Wiesbaden entstehen derzeit 22 Hallen- und 18 Außenplätze auf insgesamt 48.000 Quadratmetern: die Boris Becker International Tennis Academy. Der Mainzer Immobilienunternehmer Khaled Ezzedine erfüllt sich mit diesem Objekt, wie er sagt, einen Lebenstraum. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf 24 Millionen Euro. Den Tennistalenten steht nach der geplanten Fertigstellung im Sommer 2021 nicht nur die größte IndoorTennishalle der Welt zur Verfügung, sondern auch ein sogenanntes „Boardinghouse“ mit 270 Betten für die Unterbringung der Schüler. Mit seiner Vision konnte er Boris Becker überzeugen, der nur zu gern seinen Namen für die Vermarktung des Projekts zur Verfügung stellte. Schließlich soll der Sport hier immer im Mittelpunkt stehen. Ezzedine ist zu allererst Geschäftsmann, und so sind in relativer Nähe des Frankfurter Flughafens auch ein großes Vier-Sterne-Hotel nebst Restaurants, ein Boris-Becker-Museum, ein Fitness-Studio und ein Tennisshop geplant. Der DTB setzt laut Vizepräsident für Sport und Jugend, Dirk Hordorff, Hoffnungen auf das Objekt in Hochheim. Barbara Rittner findet es großartig, dass so etwas in Deutschland entsteht. Das soll den nationalen Talenten, gerade im internationalen Vergleich, gut tun. Ab diesem Herbst, wenn der erste Bauabschnitt der „BBITA“ fertiggestellt ist, werden acht Hallenplätze zur Verfügung stehen. Mit Beginn des neuen Schuljahrs 2021 startet die Tennis-Eliteschule dann mit 30 sogenannten „Vollzeitkindern“. Kosten pro Jahr und Kind ab 13: 56.000 Euro.

Fotos: Hasenkopf (1), Witters (1), BTV (1)

Bei dem mit 4,7 Millionen Dollar dotierten Vorbereitungsturnier unmittelbar vor den US Open in Flushing Meadows, zeigte sich Jan-Lenard Struff in hervorragender Form. Er besiegte in seinem Auftaktspiel den Australier Alex de Minaur in zwei glatten Sätzen, anschließend den Kanadier Denis Shapovalov (ATP 16) in drei Durchgängen und im Achtelfinale den Belgier David Goffin (ATP 10) mit 6:4, 3:6, 6:4. Chancenlos war Struff allerdings im Viertelfinalspiel gegen den späteren Sieger Novak Djokovic, der beim mit sieben Top-10-Spielern gespickten Turnier den ungesetzten Kanadier Milos Raonic im Finale besiegte. Alexander Zverev, an fünf gesetzt, unterlag in der ersten Runde dem mit einer Wildcard ins Feld gehievten Briten Andy Murray in drei Sätzen.


Aufschlag |

Der Rothenbaum in neuer Blüte Große Gratulationstour zur Wiedereröffnung des generalsanierten Tennisstadions am Hamburger Rothenbaum. In gut eineinhalb Jahren Bauzeit waren unter anderem die Eingangsplaza, die Dachmembran, die Fassade und die Besuchertribünen modernisiert worden. Auf dem Centercourt finden jetzt statt der ehemals 13.200 gut 10.000 Zuschauer Platz. Die Kosten dafür lagen bei etwa zehn Millionen Euro, zu denen die Stadt Hamburg und der Deutsche Tennis Bund jeweils eine Million beigetragen haben. Den Löwenanteil von acht Millionen übernahm der Hamburger Unternehmer und Mäzen Alexander Otto. Ihm und dem Hamburger Sportsenator Andy Grote war auch der erste Ballwechsel auf dem neuen Centercourt vorbehalten. Tennisheroen wie Boris Becker, Michael Stich und Rafael Nadal schickten Videos zu der langersehnten Auferstehung des Vorzeigeobjekts des deutschen Tennis. Steffi Graf, die sechs Mal das dort bis 2002 ausgespielte Damenturnier gewonnen hatte, gratulierte schriftlich. Richtig los geht es vom 19. bis 27. September, mit dem ATP-500-Turnier, den Hamburg European Open. Das Teilnehmerfeld verspricht hohe Qualität. Die Quali beginnt mit dem 32. der Weltrangliste. Struff und Kohlschreiber bekommen eine Wildcard.

Einladung zum Verbandstag 2020 Sehr geehrtes Verbandsmitglied, als Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes e.V. lade ich Sie zum 71. ORDENTLICHEN VERBANDSTAG am Samstag, den 28.11.2020, vormittags um 11.00 Uhr in das Hotel „The Monarch“, Kaiser-Augustus-Str. 36, 93333 Bad Gögging, Telefon: + 49 9445-98-0, Telefax: + 49 9445-98-888, E-Mail: welcome@monarchbadgoegging.com herzlich ein. Tagesordnung 1. Begrüßung und Eröffnung. 2. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und der Beschlussfähigkeit. 3. Berichte des Präsidiums und der Kassenprüfer. 4. Entlastung des Präsidiums. 5. Neuwahl laut BTV-Satzung § 12 I 2. – Mitglied des Präsidiums, hier Vizepräsident/in und Leiter/in der Ressorts Vereinsberatung, Ausbildung und Entwicklung. 6. Ehrungen. 7. Genehmigung des Gesamthaushaltsplans für die Geschäftsjahre 2021/2022. 8. Anträge auf Änderung: a. der Satzung; b. der Beitragsordnung; c. der Rechts- und Schiedsgerichtsordnung; d. der Wettspielbestimmungen; e. des Bußgeldkataloges; f. der Spiellizenzordnung; g. Sonstiges – redaktionelle Änderungen gemäß BTV-Satzung § 12 I. 4 b. 9. Verschiedenes. – Änderungen vorbehalten – München, im September 2020

Helmut Schmidbauer, Präsident Anmerkung: Angesichts der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen (z.B. Abstandsregelungen u.a.) ist die Planung rund um den Verbandstag 2020 nur vorläufig. Wir werden die Mitgliedsvereine entsprechend informieren, sollten Planungsänderungen erforderlich sein.

Andy Grote, Sportsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, Alexander Otto, Unternehmer und Mäzen, Hans-Wolfgang Kende, DTB-Vizepräsident, Dr. Carsten Lütten, 1. Vorsitzender des Club an der Alster (v.l.).

Turnierdoppel in Köln Zwei ATP-Turniere in zwei aufeinanderfolgenden Wochen, das gibt es auch nur in Pandemiezeiten. In Köln, in der Lanxess Arena auf Hartplatz findet vom 11. bis 18. Oktober das erste und vom 18. bis 25. Oktober das zweite statt. Um nach der Absage von Hallenturnieren im Herbst wie in Stockholm und Basel den Turnierplan wieder auszugleichen, vergab die ATP an Edwin Weindorfer und dessen Agentur Emotion zwei Einjahres-Lizenzen. Der Österreicher hat bereits die Showturniere Bett1 in Berlin ausgerichtet und ist auch bei den ATP-Turnieren in Stuttgart und Wien Veranstalter. In Köln fungiert Barbara Rittner, Head of Women’s Tennis, als Turnierdirektorin. Wer im Oktober zwei Mal Köln und Wien (ATP 500) hintereinander bestreitet, kann im besten Fall 1.000 Weltranglistenpunkte erkämpfen. Entsprechend groß ist das Interesse von Spielern vom Schlage eines Sascha Zverev und Andy Murray.

71. Ordentlicher Verbandstag des Bayerischen Tennis-Verbandes e.V. Einreichungstermin für Anträge zur Änderung der Satzung, der Beitragsordnung, der Rechts- und Schiedsgerichtsordnung, der Wettspielbestimmungen, des Bußgeldkataloges und der Spiellizenzordnung Anschrift: Bayerischer Tennis-Verband e.V. Geschäftsstelle, Im Loh 1, 82041 Oberhaching Die BTV-Geschäftsstelle bittet um Mitteilung der Änderungsanträge für • die Satzung • die Beitragsordnung • die Rechtsund Schiedsgerichtsordnung • die Wettspielbestimmungen • den Bußgeldkatalog • die Spiellizenzordnung und • die Disziplinarordnung bis Samstag, 3. Oktober 2020 zwecks Veröffentlichung im Sonderheft zum 71. Verbandstag gemäß § 12 I 10. der Satzung des Bayerischen Tennis-Verbandes. Die Anträge müssen acht Wochen vor dem Verbandstag bei der Geschäftsstelle des Bayerischen Tennis-Verbandes eingegangen sein. Jedem Antrag ist laut Satzung des BTV eine Begründung beizufügen. Nicht fristgerecht eingegangene Anträge oder Anträge ohne Begründung sind zurückzuweisen. München, im September 2020, BTV-Geschäftsstelle

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Links Guter Verlierer: Alexander Zverev neben dem erschöpften Sieger Dominic Thiem. Oben Glückliche Siegerinnen: Laura Siegemund und Wera Swonarewa

Furioses Finale ebenbürtiger Gegner Thiem in der Aufholjagd gegen Zverev der Glücklichere

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it einem Drama in fünf Akten endeten die US Open für Alexander Zverev. Dominic Thiem triumphierte in einem Turnier, das in die Annalen des Tennissports eingehen wird. Schon wegen der umfassenden Corona-Auflagen – mit leeren Rängen im weltgrößten Tennisstadion. Auch sportlich hatte dieses Grand-Slam-Turnier Außergewöhnliches zu bieten. Machten in den vergangenen vier Jahren die großen Drei, Roger Federer, Rafal Nadal und Novak Djokovic, die US Open stets unter sich aus, so waren Nadal und Federer unter diesen Voraussetzungen gar nicht erst angetreten. Die Nummer eins der Weltrangliste stürzte über seine eigene Unbeherrschtheit: Im Achtelfinale wurde Djokovic zu Recht disqualifiziert, nachdem er eine Linienrichterin mit einem Frust-Ball an der Kehle getroffen hatte. Generationswechsel also, mit dem gerade 27 Jahre alt gewordenen Österreicher Dominic Thiem, Nummer drei der Weltrangliste, und dem vier Jahre jüngeren Alexander Zverev (die Nummer sieben). Die Inszenierung war atemberaubend: Wann hat jemals in einem US-OpenEndspiel der Sieger einen Zwei-Satz-Rückstand aufholen können? Dieses Kunststück gelang Dominic Thiem. In totaler Umkehrung des Halbfinales, als Zverev gegen den mutmaßlichen Außenseiter, den Spanier Pablo Carreno Busta, die ersten beiden Sätze haarsträubend fehlerhaft geradezu herschenkte (3:6, 2:6), um danach wie verwandelt zu agieren und mit 24 Assen und großer Dominanz noch 6:3, 6:4, 6:3 zu siegten, war er in seinem ersten Grand-Slam-Finale von Anfang an hochkonzentriert. Nach einer guten Stunde lag die deutsche Nummer eins mit 6:2 und 6:4 schier uneinholbar in Front. Doch langsam kämpfte sich der Österreicher ins Match. Er war im Halbfinale gegen Medvedev physisch und psychisch weit mehr gefordert worden, als das Ergebnis von 6:2, 7:6(7) und 7:6(5) aussagt, und schien körperlich leicht angeschlagen. Doch aufgeben, dass kam nicht in Frage bei Dritter Grand-Slam-Sieg seinem vierten Grand-Slam-Finale. für Naomi Osaka Schließlich hatte er von neun Begegnungen mit seinem Lieblingskontrahenten bis dahin sieben gewonnen. Darüber schien auch Zverev nachzudenken. Mit fortschreitender Dauer unterliefen ihm immer mehr leichte Fehler. Die Nervenschlacht begann, der Aufschlag, seine stärkste Waffe, mit der er sich in den ersten Runden aus kniffligen Situationen stets befreien konnte, wurde zum Prob-

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lem. Re-Break folgte auf Break. Im offenen Schlagabtausch glänzte Thiem mit aberwitzigen Passierschlägen, doch der gebürtige Hamburger zeigte sich kämpferisch und hielt auch nach Satzausgleich dagegen. Beim Stande von 5:3 im fünften Satz schlug Zverev zum Matchgewinn auf. Doch, als hätte er Angst vor der eigenen Courage, schenkte er die Führung mit zwei Doppelfehlern ab. Thiem, von Krämpfen geplagt, war im Tiebreak von zwei gleichwertigen, hochklassigen Kämpfern schließlich der Glücklichere und um drei Millionen Dollar reicher. Zverev, das ganze Turnier über schon sehr ausgeglichen und sympathisch, gratulierte, wie er sagte, seinem Freund mit einer Corona-bedenklichen Umarmung. Einen ähnlichen, wenn auch nicht ganz so dramatischen Verlauf nahm die Damen-Konkurrenz. Im Finale schien Naomi Osaka im ersten Satz gegen die nach langer Pause wiedererstarkte Victoria Azarenka beim 1:6 auf verlorenem Posten, doch danach agierte sie wie verwandelt und holte sich mit 6:3 und 6:3 ihren dritten Grand-Slam-Titel, den zweiten in den USA nach 2018. Azarenka verdarb im Halbfinale im Duell der Mütter der US-Heldin Serena Williams den Rekord von 24 Grand-Slam-Siegen und gewann mit 1:6, 6:3 und 6:3. Für eine Sensation sorgte Laura Siegemund. Zusammen mit ihrer russischen Partnerin Wera Swonarewa gewann sie die DoppelKonkurrenz mit einem klaren 6:4, 6:4 gegen die Nummer drei der Setzliste, Nicole Melichar/Xu Yifan (USA/China). Siegemund hatte sich die 36-jährige, die nach der Geburt ihres Kindes ein Comeback anstrebte, als Partnerin ausgesucht. „Ich hatte lange zuvor im Einzel ein paar Mal gegen sie gespielt und war mir sicher, das kann klappen.“ Und wie es klappte: Dabei war Siegemund die absolut dominierende Spielerin, fegte über den Platz wie ein Derwisch und machte am Netz fantastische Punkte. Die 32-Jährige hatte bereits 2016 die US Open gewonnen, damals im Mixed mit dem Kroaten Mate Pavic, mit dem sie sich auch kurzfristig zusammengetan hatte. Der übrigens wurde auch erneut US-Open-Sieger, diesmal in der Doppel-Konkurrenz der Männer mit dem Brasilianer Bruno Soares. Wie sah es sonst im deutschen Lager aus? Angie Kerber kam immerhin in Runde vier und besiegte dabei unter anderem AnnaLena Friedsam, ehe sie gegen Jennifer Brady in zwei Sätzen ausschied. Ebenfalls in Runde vier kam Jan-Lennard Struff, danach scheiterte er an Djokovic in drei Sätzen. Alle anderen DTB-Schützlinge verabschiedeten sich in Runde eins, immerhin mit einem Antrittsgeld von jeweils 61.000 Dollar. Ludwig Rembold

Fotos: USTA/Simon Bruty (2), ©USTA/Mike Lawrence (1), USTA/Pete Staples (1)

| US Open


Generali Open Kitzbühel |

Das Turnier der Überraschungen Der Serbe Kecmanovic siegt im Finale gegen Hanfmann Die Tenniswelt kann sich bei den Generali Open in Kitzbühel bedanken: Die Österreicher haben mit ihrem starken Sponsor das erste Turnier in Europa nach dem monatelangen Tennis-Lockdown organisiert. Gewiss keine leichte Aufgabe, in der zweiten Woche der US Open, bei limitierten Zuschauerzahlen und Ungewissheit über das Teilnehmerfeld. Aber es hat sich rentiert. Nicht nur für den Sieger Miomir Kecmanovic, der für seinen ersten ATP-Erfolg 25.000 Euro Preisgeld und 250 Weltranglistenpunkte mit nach Serbien nehmen durfte.

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Fotos: Juergen Hasenkopf

r und 26 weitere Kollegen flüchteten nach frühen Niederlagen aus der Blase von Flushing Meadows und stellten das Gros des 32er-Felds und der Quali von 24. Die Umstellung, nicht nur der Zeit, sondern vor allem von Hartplatz auf Asche, fiel den meisten nicht leicht. Die Daheimgebliebenen nutzten diesen Vorteil und so kam es zu einer Kette von überraschenden Ergebnissen. Ganz vorne mit dabei: die zwei aus der BTV Base, Maximilian Marterer und Yannick Hanfmann. Letzterer hatte sogar noch im Finale gegen den 21-jährigen Mann aus Belgrad seine Chancen. Der hatte immerhin zwei Mal den Orange Bowl gewonnen und war 2016 bis ins Finale bei den Junioren der US Open gekommen. Hanfmann unterliefen an dem sonnigen Tag zu viele leichte Fehler, um die beiden Breaks, die er sich jeweils früh in den Sätzen einhandelte, auszugleichen. Am Ende unterlag er etwas unglücklich mit 4:6 und 4:6 und muss weiter auf seinen ersten ATP-Sieg hoffen. Als Trost gab es 20.000 Euro und 162 Weltranglistenpunkte, die den 28-Jährigen auf die Weltranglistenposition 101 beförderten. Die Überbrückungsserie des DTB, deren Finale er gewann, sowie der Sieg bei dem Challenger in Todi/Italien förderten ganz offensichtlich seine Entwicklung. Auf dem Weg ins Endspiel über die Quali schlug er mit Tiago Monteiro (WR 82, Brasilien), Alexan-

Maximilian Marterer

Yannick Hanfmann

der Bublik (WR 54), Kasachstan, Dusan Lajovic (WR 24,Serbien), allesamt Spieler, die in der Weltrangliste vor ihm stehen. Erinnerungswürdig: der Drei-Satz-Thriller gegen Laslo Djere (WR 81, Serbien), im Halbfinale. Im Viertelfinale bezwang Yannick Hanfmann seinen Spezi Maximilian Marterer mit 6:2 und 7:5. Der sorgte seinerseits auch für großes Aufsehen, als er in der Quali Dominik Koepfer sowie den Belarussen Egor Gerasimov (WR 72), und im Hauptfeld Lokalmatador Dennis Novak (WR 85) und den Polen Hubert Hurkacz (WR 33) schlug. Von den Gesetzten kam überhaupt nur Diego Schwartzman in die dritte Runde, als er den zweiten Österreicher, Sebastian Ofner, in drei Sätzen bezwang. Gut, dass Dominic Thiem, der viel umjubelte Vorjahressieger, am Abend dieses Finaltags von Kitzbühel bei den US Open im Endspiel triumphierte. Die Nummer eins der Setzliste, Fabio Fognini, ging gegen die Überraschung der Veranstaltung, Marc-Andrea Huesler, in zwei Sätzen unter. Der 24-jährige Schweizer, die Nummer 303 in der Welt, gewann danach auch gegen Feliciano Lopez, Spanien, der wiederum Topspieler wie Pierre-Hugues Herbert oder den Argentinier Guido Pella aus dem Turnier beförderte. Im Halbfinale ärgerte Huesler auch den späteren Sieger Miomir Kecmanovic drei Sätze lang. Es ging also drunter und drüber bei diesem ganz besonderen Turnier im Schatten der US Open. So war, unter anderen, Philipp Kohlschreiber ganz froh, nach dem PsychoStress in New York und der Erstrunden-Niederlage dort gegen den Kanadier Vasek Pospisil früh in seine zweite Heimat zurückkehren zu dürfen. Dort kam es zum Duell der Generationen. Der 36-Jährige, Sieger in Kitzbühel der Jahre 2015 und 2017, unterlag dabei dem 19-jährigen Südtiroler Yannik Sinner mit 3:6 und 2:6. Ludwig Rembold

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| Deutsche Jugendmeisterschaften

Justin Engel holt sich den deutschen Meistertitel Mit den Deutschen Jugendmeisterschaften beim BASF TC Ludwigshafen steht jedes Jahr ein echtes Highlight für die besten deutschen Jugendspielerinnen und -spieler auf dem Plan. Trotz der CoronaPandemie mussten die Jugendlichen auch 2020 nicht auf den Kampf um die nationalen Titel verzichten. Auch 29 BTV-Akteure gingen in Ludwigshafen an den Start – besonders erfolgreich waren die BTV-Nachwuchstalente in der U13.

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it vier bayerischen Spielern unter den Topgesetzten ging das BTV-Team in der U13 mit einigen Titelambitionen an den Start. Am Ende kämpften tatsächlich zwei BTVTalente um den Titel. Justin Engel (NHTC Nürnberg) zeigte im Finale eine fehlerfreie Leistung und ein druckvolles Grundlinienspiel, und zum ersten Mal überhaupt konnte der Nürnberger gegen seinen BTV-Kollegen Lieven Mietusch (TC Seefeld) gewinnen und sich mit 6:3, 6:2 seinen ersten deutschen Meistertitel sichern. Max Pade (TSV Haar) zog ohne Satzverlust ins Halbfinale ein und musste sich dort dem Zweitplatzierten geschlagen geben. Ein rein bayerisches Halbfinale verhinderte Yannic Nittmann vom Tennisverband Mittelrhein, der gegen Tom Sickenberger (TVA 1860 Aschaffenburg) im Viertelfinale gewann. Hoffnung auf einen bayerischen Titel gab es auch bei den Mädchen der U13. Nach der verletzungsbedingten Absage der topgesetzten Kim Martin aus München rückte Helene Schnack (TC Raschcke Taufkirchen) an Position eins der Setzliste. Doch bereits im Viertelfinale musste sich die 13-Jährige der ein Jahr jüngeren Julia Stusek aus Baden mit 4:6, 2:6 geschlagen geben. Bis ins Halbfinale schaffte es Hanna Resch (TC Aschheim), die dort auch der starken Stusek mit 1:6, 1:6 unterlag.

In den U14-Konkurrenzen konnten sich mit Deren Yigin und Antonia Ende nur zwei bayerische Spieler ins Viertelfinale spielen. Die BTV-Trainer zeigten sich mit den Leistungen ihrer Schützlinge sehr zufrieden. „Alle 29 BTV-Akteure zeigten in den letzten Tagen eine beachtliche Leistung, auch wenn viele schon früh die Segel streichen mussten. Vor allem in den Jahrgängen 2004 bis 2006 wollen wir den Anschluss an die deutsche Spitze schaffen“, so Bernhard Noha, Leiter Leistungssport Dezentral, der zusammen mit den BTV-Trainern Lars Uebel, Korbinian Appl, Christian Höhn und Thomas Völker die BTV-Talente vor Ort auf der Anlage betreute. Mit einem sehr umfangreichen Hygienekonzept, das der DTB gemeinsam mit dem Ausrichterverein TC BASF Ludwigshafen erarbeitet hat, fand die Deutsche Jugendmeisterschaft in diesem Jahr etwas anders als gewohnt statt. Auf der sehr weitläufigen Anlage mit 22 Plätzen mussten sich Teilnehmer und deren Begleitperson registrieren, und es durften sich dort maximal 350 Personen mit Maske aufhalten. Über alle drei Altersklassen (U13, U14, U16) hinweg, fanden 186 Matches im Verlauf der Turnierwoche statt. Auf die Austragung der Doppelkonkurrenzen wurde in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie verzichtet.

Sämtliche Felder und Ergebnisse der Deutschen Jugendmeisterschaften 2020 in Ludwigshafen finden Sie im mybigpoint Portal.

Fotos: Benjamin Haerer

Als Jahrgangsjüngere bei den U16-Juniorinnen zog Carolina Kuhl (TV Fürth 1860) souverän ins Halbfinale ein. Die amtierende Deutsche Jugendhallenmeisterin der U14 hatte in den Wochen vor der DJM bereits viel Matchpraxis bei der Orthomol Next Gen Series des DTB sammeln können. Im Match um den Finaleinzug ging es für die Fürtherin gegen Thea Lukic aus Niedersachsen, die im Viertelfinale gegen die topgesetzte Sara Müller gewinnen konnte. Im ersten Satz war Kuhl lange Zeit ebenbürtig. Erst nach Verlust eines sehr umkämpften Spiels zum 2:3 konnte die BTVSpielerin nicht mehr gegenhalten und musste sich am Ende mit 2:6, 1:6 geschlagen geben.

Justin Engel

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| Vorschau

Wolffkran Open 2020

Ismaning bleibt am Ball! Trotz schwieriger Zeiten für die weltweite Turnierszene wird in Ismaning die vierte Ausgabe der Wolffkran Open über die Bühne gehen. Sofern Politik und aktuelle Entwicklungen der Pandemie nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen, wird das mit 44.820 Euro dotierte Turnier der ATP Challenger Tour vom 17. bis 25. Oktober auf der Anlage des TC Ismaning ausgetragen.

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„Natürlich wäre es wünschenswert, möglichst viele internationale Topspieler und die besten lokalen Spieler am Start zu haben, aber aufgrund der dynamischen Turnierplanung seitens Veranstalter und Spieler kann man nur versuchen, ein bestmögliches Turnier auf die Beine zu stellen und auf ein gutes Teilnehmerfeld zu hoffen. Es gibt ja den ein oder anderen Spieler, der seine Stärken auf unserem schnellen Teppichbelag sieht. Auch wenn die ganz großen Namen diesmal fehlen sollten, eröffnen sich dem einheimischen Nachwuchs umso größere Chancen auf diesem Level zu performen“, sagt Christoph Poehlmann zum Ausblick auf das Starterfeld. Es bleibt also spannend, wer am Ende die Nachfolge von Lukas Lacko antreten wird und die 80 Weltranglistenpunkte für den Sieg einheimsen darf.

ie Rahmenbedingungen für seinen Einstand hatte sich Christoph Poehlmann bei der Zusage sicherlich ganz anders vorgestellt. Ab der diesjährigen Ausgabe übernimmt Poehlmann das Amt des Turnierdirektors und rückt neben Dr. Peter Aurnhammer und Prof. Dr. Florian Kainz in das VeranstalterTeam der Wolffkran Open. Als Koordinator Leistungssport beim Bayerischen Tennis-Verband hat er seit vielen Jahren die verbandseigenen Turniere unter seinen Fittichen und kann auf seinen Erfahrungsschatz aus allen Turnierperspektiven zurückgreifen. „Man sollte meinen, dass ich bei den zahlreichen Turnieren schon fast alles erlebt habe, aber die momentane Planungssituation ist mit nichts zu vergleichen“, so Poehlmann. „Gerade deshalb ist das Engagement unseres Titelsponsors Wolffkran, der uns von Anfang an die vollste Unterstützung für dieses Jahr zugesagt hatte, von größter Wichtigkeit und war die Grundvoraussetzung zur Ausrichtung des Turniers“, freut sich Veranstalter Dr. Peter Aurnhammer. Auch von den anderen, langjährigen Sponsorenpartnern gibt es von ihm Positives zu berichten.

Zusätzlich zur Planung nimmt die aktuelle Situation auch großen Einfluss auf die Durchführung des Turniers. Neben den zahlreichen Hygienemaßnahmen wie z.B. permanentes Fiebermessen und abgesperrten Bereichen zwischen Spielern und Offiziellen wurde seitens der ATP auch der Turniermodus verändert. Anstelle des 48er-Hauptfeldes mit nur zwei Qualifikations-Matches von Montag bis Sonntag wird es in diesem Jahr zusätzlich zum 32er-Hauptfeld wieder ein 16er-Qualifikationsfeld am Wochenende geben, somit verlängert sich die Turnierwoche auf insgesamt neun Tage. Aufgrund des aktuellen Beschlusses der bayerischen Staatsregierung vom 08.09.2020 werden auch bis zu 200 Besucher auf der Anlage erlaubt sein. Die Besucherregelung ist gerade in Klärung, aktuelle Infos hierzu finden Sie auf unserer Homepage www.wolffkran-open.de. Selbstverständlich können dort auch die Matches wie gewohnt im Livestream oder per Liveticker verfolgt werden.

Wie schwierig sich die Planung momentan gestaltet, zeigt schon das Hin und Her um den Austragungstermin der „Internationalen Hallenmeisterschaft von Bayern“. In permanenten Telefonaten mit der ATP zur Abstimmung des Turnierkalenders war fast keine Info älter als das zuletzt vereinbarte. Auch dieses Jahr müssen sich die Wolffkran Open wieder starker Konkurrenz um die Gunst der Spieler erwehren. Parallel zum Turnier in Ismaning werden erneut die ATP-Turniere der Kategorie 250 in Moskau und Antwerpen stattfinden. Das bisher ebenfalls parallel ausgetragene Turnier in Stockholm wurde aufgrund von Covid-19 abgesagt. Es wird aber zwei neue 250er-ATP-Turniere in Deutschland geben, die hintereinander in der Lanxess-Arena in Köln ausgetragen werden. Die zweite Turnierwoche überschneidet sich mit dem Austragungstermin der Wolffkran Open.

„Wir sind natürlich sehr glücklich, dass die bisherige Ungleichbehandlung von Kultur- und Sportveranstaltungen endlich aufgehoben wurde. Durch die Größe unserer Tennishalle mit über 1.000 normal zur Verfügung stehenden Zuschauerplätzen sind 200 Besucher unter Beachtung aller Abstandregelungen problemlos machbar", so Veranstalter Prof. Dr. Florian Kainz. „Dennoch liegt der Fokus in diesem Jahr auf der Durchführung der reinen Sportveranstaltung. Wir werden trotzdem die wichtigsten Rahmenprogramme, die unter Einhaltung aller Hygienestandards möglich sind, auch dieses Jahr wieder durchführen“, so Kainz weiter.

Foto: Hasenkopf

Traditionell wird neben der „Players Night presented by Head“ auch wieder der „Flughafen München Kids Cup“ für die Altersklassen U8 bis U12 stattfinden. Zusätzlich wird es wie in den letzten beiden Jahren in Kooperation mit dem Bezirk Oberbayern eine Inklusionsveranstaltung geben.

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Bayern Tennis 9.2020

Die Siegerehrung im Vorjahr (von links): Vorstand Rainer Gerhard, Prof. Florian Kainz, BTV-Präsident Helmut Schmidbauer, Sieger Lukas Lacko, Finalist Maxime Cressy, Dr. Peter Schiefer, Dr. Peter Aurnhammer und Ismaning-Bürgermeister Alexander Greulich.



| Senioren

Teilnehmerrekord Einer Herkules-Aufgabe stellte sich in diesem Jahr die Turnierleitung des 40. Forsterner Jubiläums-Seniorenturniers. Im Vorfeld wurde lange überlegt, ob das Turnier trotz der aktuellen CoronaSituation stattfinden kann und soll. Auch wenn der familiäre Charme, der das Turnier bei allen Spielern seit Jahren auszeichnet, in diesem Jahr nicht gewährleistet werden konnte, fiel die Entscheidung für eine Ausrichtung des Traditionsturniers. „Die Spieler wollen einfach nur Tennis spielen und um Punkte kämpfen“, so Oberschiedsrichter Alex Dittrich. Mit 352 Meldungen gab es einen neuen Teilnehmerrekord. Mit Unterstützung der Nachbarvereine SV Hörlkofen, SV Walpertskirchen, VfB Forstinning, TC Isen, SV Wörth und dem TC Bavaria Anzing konnte das Mammutprogramm unter Berücksichtigung aller Hygienemaßnahmen termingerecht abgewickelt werden. Zum ersten Mal wurde der Bewerb der Herren 30 ausgetragen und wurde auf Anhieb zum Highlight. Aus dem hohen Norden reiste hier die Nummer eins mit Sascha Möller (Schleswiger Tennisclub) an. Leicht machten es ihm die bayerischen Kontrahenten nicht. Auch im Finale musste er alles geben, um letztlich im Match-Tiebreak gegen den ungesetzten Überraschungsfinalisten Markus Gottwald vom TC Zorneding den Sieg einzufahren. Auch bei den Damen waren spannende Spiele angesagt. So erreichte die ungesetzte Miriam Liebig vom TC Fischen das Finale der Damen 40, in dem sie der an eins gesetzten Michaela Singer (STK Garching) gegenüberstand, die letztlich nach einem Zweisatz-Sieg ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht wurde. Bei den Damen 55 kam es zur Wiederholung des Vorjahres zwischen Ursula Geiger (TSV Siegsdorf) und Bärbel Fischer (TC Karlsfeld a. See). In einem spannenden Finale gelang es Geiger erst im MatchTiebreak, ihren Titel zu verteidigen. Mit dem Sieg bei den Damen 70 krönte Christa Pöttinger mit einem glatten 6:0, 6:0 gegen Maria Reithmair (TC Grafenau) ein weiteres Mal ihre Tenniskariere.

Herbert Legat

Jochen Wejnar

Final-Ergebnisse, H30: Sascha Möller (Schleswiger TC) – Markus Gottwald (TC Zorneding) 6:7, 6:3, 10:1; H40: Michael Hauser (TC Pliening) – Crtomir Gobec (TC Schrobenhausen) 6:4, 6:1; H45: Dejan Todorovic (TSV Feldafing) – Tamas Markus (TC Sport Scheck) 6:2, 6:3; H50: Jochen Wejnar (TC RW Landshut) – Dirk Rehberg (TC Pliening) 2:6, 7:6, 10:3; H55: Norbert Henn (Tennis 65 Eschborn) – Andreas Hampel (TC Großhesselohe) 6:4, 6:3; H60: Herbert Legat (TC GW Luitpoldpark) – Klaus-Jürgen Hell (TC RW Obersdorf) 6:1, 6:4; H65: Martin Scheurer – Hermann Klein (beide TC GW Luitpoldpark) 7:6, 6:4; H75: Michael Hanusch (Frankfurter TC Palmengarten) – Werner Selle (TC GW Luitpoldpark) 6:0, 6:4; H80: Berthold Landthaler (SG Aulendorf) – Fritz Schwaiger (TC Aschheim) 6:1, 6:2; D30 (Gruppe): 1. Julia Höhn (TC GW Gräfelfing), 2. Josefine David (TC Schrobenhausen); D40: Michaela Singer (STK Garching) – Miriam Liebig (TC Fischen) 6:4, 6:3; D50: Sylvia Langhorst (TC BW Maxdorf) – Katherina Kirchberger (SV Helfendorf) 6:1, 6:2; D55: Ursula Geiger (TSV Siegsdorf) – Bärbel Fischer (TC Karlsfeld a. See) 6:4, 7:6; D60: Cornelia Keller (TC WR Stuttgart) – Ingrid Dangl (TC Bad Endorf) 6:2, 6:2; D65: Lotte Windstetter (TC Steinhöring) – Heide Fröysok (TV Stockdorf) 6:2, 3:6, 11:9; D70: Christa Pöttinger (TSV Unterhaching) – Maria Reithmair (TC Grafenau) 6:0, 6:0. Alle Berichte Helmi Krug

13. Hopfenseecup Der Tennisclub Hopfen am See konnte Anfang August wieder ein hochklassiges Seniorenturnier ausrichten. Umfangreiche Beschilderungen zur Einhaltung der Regeln und Plexiglasscheiben bei Anmeldung, Turnierleitung und Getränkeausgaben waren zum Schutz von Personal und Teilnehmern montiert worden. Wer jedoch wegen Corona nur geringes Interesse an diesem Turnier vermutet hatte, der wurde eines Besseren belehrt. Mit der Zahl von 270 Anmeldungen war das für 160 Teilnehmer ausgelegte Turnier in fast allen Konkurrenzen überbelegt und stellte einen Rekord für den Hopfenseecup dar. Entsprechend hoch war auch die Qualität der Teilnehmer, da nur die jeweils besten 16 jeder Altersgruppe teilnehmen konnten. So war eine Reihe von „Top-Ten-Spielern“ der deutschen Rangliste unter den Teilnehmern. Z.B. die aktuelle Nummer eins der Herren 60, Norbert Henn, die Nummer zwei der Herren 75, Hans-Joachim Singhoff, die Nummer drei der Damen 65, Heide Fröysok, und die Nummer drei der Herren 65, Dr. Martin Scheurer, um nur einige zu nennen. Das Turnier wurde auf den drei Anlagen vom TC Hopfen, TTC Füssen und dem TC Pfronten ausgetragen und war von höchstem Niveau geprägt. Besonders die Endspiele hätten mit jeder nationalen Meisterschaft konkurrieren können.

Peter Anneser sowie Karola Thumm, Klaus-Peter Kather und Annemiek Wissink (von links).

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Sieger und Finalisten, D50: Annemiek Wissink (TC Bredeney) – Karola Thumm (STK Garching) 6:2, 6:3; D60: Annette Kurth (TC Weilheim) – Eva Lenz (TC Reit im Winkl) 6:0, 7:6; D65: Sabine Bernegger (TC Schwaben Augsburg) – Heide Fröysok (SV Stockdorf) 6:4, 7:5; H40: Dejan Todorovic (TSV Feldafing) – Thomas Fulde (TC RW Passau) n.a.; H50: Peter Anneser (TSV Feldkirchen) – Reto Tietz (TC RW Landshut) 7:6, 2:6, 11:9; H55: Lutz Föllmer (TC GW Gräfelfing) – Kuballa Uwe (TC Esslingen) 1:6, 6:2, 0:6; H60: Norbert Henn (Tennis 65 Eschborn) – Ralph Lißner (TC 1899 Blau-Weiss Berlin,) 6:0, 6:0; H65: Hermann Klein (TC GW Luitpoldpark) – Frieder Goll (TA TV Bissingen) 6:3, 6:1; H70: KarlHeinz Jakob (TC Wolfsberg Pforzheim) – Georg Reiners (SV Zehlendorfer Wespen) 4:6, 7:6, 10:8; H75: ErnstGünther Ehmke (Harburger TuHC) – Harald Vollbach (TC Schweinfurt) 6:0, 6:1.


Senioren |

„Nationale Deutsche“ 30/35

Senioren am Bodensee

Bei den Nationalen Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren der AK 30/35 beim TC Bürgerweise Worms waren keine Damen aus den Reihen des BTV am Start. Bei den Herren 30 hielt nur Sebastian Schiessl (Foto) vom TC RW Straubing die Farben des BTV als einziger Teilnehmer und auch Hoffnungsträger hoch. In dem sehr stark besetzten Feld gelang es ihm, an acht gesetzt, bis ins Semifinale vorzudringen. Dort unterlag er der Nummer sieben des Turniers und späterem Sieger Jens Jansen (TC Moers) mit 2:6, 0:6. Im Bewerb der Herren 35 konnte sich keiner der zehn teilnehmenden Spieler aus Bayern bis ins kleine Finale spielen. Auch hier war die Besetzung enorm stark. Den Sieg holte sich Seriensieger Marc Leimbach vom Rattinger Tennisclub. Er setzte sich in einem Dreisatz-Match mit 6:0, 2:6, 6:1 gegen den ungesetzten Thomas Burgenmeister (DJK Sulzbachtal) durch. Nur Andreas Dimke (TSV Altenfurt), an zwei gesetzt, erreichte das Viertelfinale in dem er ganz knapp an dem Halbfinalisten Marco Lauterbach (TC Gensingen) mit 6:3, 6:7, 4:6 scheiterte.

Anfang August wurde zum 16. Mal das Bodensee-Senioren-Turnier ausgetragen. Wie schon bei den anderen nationalen Turnieren war es sehr hochgradig besetzt. Gestartet wurde in den Disziplinen Damen 50–70 und Herren 50–80. 159 Anmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet sorgten für einen neuen Melderekord. Das große Teilnehmerfeld sorgte für spannende Matches auf hohem Niveau. In der Königsdisziplin der Herren 50 wurde Lokalmatador Axel Held vom TC Wasserburg a. Bodensee seiner Favoritenrolle voll gerecht. Im Finale schlug er die Nummer zwei des Turniers, Gerd Albiez (TC RW Tiengen), glatt mit 6:2, 6:2. Den dritten Platz belegte Jan Polland von TC Bruckmühl-Feldkirchen, der im Halbfinale Axel Held unterlag. Bei den Damen 65 erreichten die beiden BTV-Damen Elisabeth Häberlein (TSV Schäftlarn) und Helga Weigmann (TSV Burgfarrnbach) im Gruppen-Modus das Endspiel. In einem spannenden Match setzte sich schließlich Elisabeth Häberlein mit 1:6, 6:4 und 10:8 im Match-Tiebreak durch. Einen dritten Platz holte sich Gisela Röhl vom TSV Schäftlarn.

Axel Held, Uwe Lipka, Gerd Albietz und Jan Polland (von links).

STK-Babolat-Open in Berlin Als einziger bayerischer Spieler hat Martin Scheurer (Foto) vom TC GW Luitpoldpark zum Berliner Herrenturnier gemeldet und in seiner AK 65 unangefochten den Sieg geholt. Als Nummer eins schlug er im Finale den an zwei gesetzten Lokalmatador Norbert Walter (TC GW Nikolasee) glatt mit 6:3, 6:2.

„Internationale Westfälische“

Bei den Internationalen Westfälischen Senioren Tennis Meisterschaften 2020 beim Bielefelder TTC konnte Michael Austen (Foto) vom TC Augsburg Siebentisch den Bewerb der Herren 50 im Finale gegen Axel Wachholz für sich entscheiden. Beim Stand von 5:1 musste Wachholz verletzungsbedingt aufgeben.

Foto: Michael Boos

Alle Berichte Helmi Krug

Drei Siege in Sindelfingen Bei der Austragung in der ersten Augustwoche bei den Sindelfinger Senior-Open waren 208 Einzelteilnehmer und vier MixedPaare am Start. Von den 27 teilnehmenden Vertretern des BTV konnten sich drei Herren auf dem ersten Rang platzieren. Den Bewerb der Herren 50 sicherte sich Michael Austen, an zwei gesetzt, ganz souverän. Ungefährdet erreichte er das Finale, in welchem er weiterhin seine Topform zeigte und mit 6:3, 6:2 gegen Martin Mössner vom Rattinger TC den Sieg holte. Erfolgreich endete auch das Turnier für Bernd Legutke vom TV Aschaffenburg bei den Herren 55 – siehe auch Seite 30. Den dritten Sieg holte Hermann Klein (TC GW Luitpoldpark) bei den Herren 65 nach Bayern. Als Nummer vier stand er im Endspiel dem an drei gesetzten Peter Sachse (TC BW Zuffenhausen) gegenüber. Den ersten Satz beendete Klein nach einem heißen Match mit 7:5 für sich. Verletzungsbedingt konnte Sachse das Match nicht fortsetzen und überließ Hermann Klein unausgespielt den Sieg. Dritte Plätze belegten bei den Damen 40 (Gruppe) Sandra Exner (TC Günzburg), bei den Herren 65 Martin Scheurer (TC GW Luitpoldpark) und bei den Herren 75 Harry Schiewe. Hermann Klein (links) und Turnierleiter Boris Clar

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| Strukturreform

Diskussionsplattform:

Sechs Männer, sechs Meinungen In der August-Ausgabe von BAYERN TENNIS nahm Helmut Schmidbauer ausführlich Stellung zum Status Quo der anstehenden Veränderungen, nicht nur als BTV-Präsident, sondern auch als Vorsitzender von zwei der insgesamt acht bayerischen Bezirke. Auf den nächsten drei Seiten äußern sich die ebenfalls unmittelbar Betroffenen, die sechs Vorsitzenden der weiteren Bezirke, über ihre Sicht auf die zukünftige Organisation des Bayerischen Tennis-Verbandes.

Mein Wunsch: Die Nähe zur und die Verbundenheit mit der Basis soll zumindest erhalten bleiben In naher Zukunft, am 28. November 2020, fällt beim diesjährigen Verbandstag des Bayerischen TennisKarl Verbandes in Bad Gögging mit der geplanten StrukDinzinger turreform eine äußerst wichtige und zukunftsweiBezirkssende Entscheidung für das bayerische Tennis. vorsitzender Kernstück der Reform ist die Verschmelzung der Niederbayern sieben Bezirke in eine Nord- und Südregion, wodurch mehr Effizienz in den ständig wachsenden und komplexeren Entscheidungsprozessen gewährleistet werden soll. In vielen Bereichen erscheint dies sinnvoll. Durch eine auf verschiedenen Ebenen deutliche Verlagerung des Ehrenamts in den Bezirken zum Hauptamt im Verband wird eine bessere Unterstützung für das Ehrenamt in den Vereinen prognostiziert. Die finanzielle Komponente dabei vermag wohl derzeit noch niemand einzuschätzen. Mein Wunsch und meine Hoffnung ist, dass die Nähe und Verbundenheit zur Basis, sprich zu den Vereinen, erhalten bleibt und vielleicht sogar verbessert werden kann. Ich empfehle und rate deshalb allen Vereinen mit einem Vertreter in Bad Gögging dabei zu sein und vom satzungsgemäßen Stimmrecht Gebrauch zu machen. Detaillierte Informationen des BTV sind vor allem den einschlägigen Medien (z.B. Bayern Tennis, BTV-Newsletter) noch zu entnehmen. Aktive Mitgestaltung an der Zukunft des Tennissports in Bayern ist jetzt angesagt. Allen dabei eine glückliche Hand. Abschließend noch ein Hinweis in eigener Sache. Aus persönlichen Gründen werde ich in der neuen BTV-Struktur kein Amt mehr übernehmen und danke Ihnen allen deshalb schon heute für das mir jahrelang entgegengebrachte Vertrauen.

Bei den Schwaben schlagen zwei Herzen in einer Brust

Peter Schweyer Bezirksvorsitzender Schwaben

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Die geplante BTV-Strukturreform ist für die Schwaben mehr als nur eine Entscheidung über eine Organisationsänderung. Da im Bezirk Schwaben alle Funktionärsposten mit überwiegend jungen tennisbegeisterten und sehr engagierten Ehrenamtlichen besetzt sind und gerade im Spielbetrieb sowie Jugendbereich der Kontakt zu den Vereinen/Spie-

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ler/innen sehr ausgeprägt ist, stellt die geplante BTV-Strukturreform die Bezirksvorstandschaft vor eine Zerreißprobe. Leider kämpfen die anderen bayerischen Tennisbezirke mit der Besetzung der ehrenamtlichen Posten. Insbesondere die Begeisterung von jüngeren Tennisspieler/innen für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Bezirk ist ein sehr mühsame, zeitintensive sowie oft ernüchternde Aufgabe des jeweiligen Bezirksvorstands. Während der Corona-Zeit musste auch festgestellt werden, dass viele Ansprüche der Tennisvereine und dessen Spieler/innen nur schwer in der gewünschten Zeit zu bewältigen sind. Nachdem die jüngeren schwäbischen Bezirksehrenamtlichen noch voll im Berufsleben stehen, konnte die Covid-19-Herausforderung nur mit sehr hohem persönlichem Engagement gemeistert werden. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Funktionsträgern aufs Herzlichste bedanken. Da die Anforderungen der Vereine und Spieler/innen auch in Zukunft immer mehr steigen und anspruchsvoller werden, kann dies aller Voraussicht nach mit ehrenamtlichen Bezirksfunktionären nicht mehr gestemmt werden. Aus diesem Grund sollten wir der BTV-Strukturreform eine Chance geben, dass in der Südregion die bisherigen Bezirke OberbayernMünchen, Niederbayern und Schwaben eng zusammenwachsen und in den kommenden Jahren ein Regionalgefühl entstehen wird – analog den bisherigen Bezirks-Zusammengehörigkeitsgefühlen. Die wichtigste Aufgabe des neuen Regionalvorstands sowie den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern wird es in den nächsten Jahren sein, dass wir insbesondere im Spielbetrieb sowie im Jugendsport weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Vereinen und Spieler/innen „bezirksübergreifend“ für die beiden Regionen Süd/Nord leben. Große Bedeutung kommt auch auf die beiden Regionalbüros zu, die mit hauptamtlichen Mitarbeitern besetzt werden. Wenn uns dies gelingt, dann wird die geplante BTV-Strukturreform den Tennissport weiter voranbringen. In den jeweiligen Spielgruppen im Punktspielbetrieb wird es zu keinen gravierenden Änderungen kommen. Im bisherigen „Grenzbereich“ zu den anderen bisherigen Bezirken kann es zu Anpassungen kommen, jedoch dürfte sich dies in einem sehr überschaubaren Rahmen bewegen. Im Jugendbereich, in der Vereinsberatung, Trainerausbildung und bei den Finanzen wird bereits größtenteils zentralisiert gearbeitet. Im Jugendbereich müssen wir jedoch darauf achten, dass die bisherigen Bezirke in den neuen größeren Regionen nicht „untergehen“. Geben wir der geplanten BTV-Strukturreform eine Chance.


Strukturreform |

Eine logische Konsequenz zur Förderung des Fortschritts Viele Jahre hatten wir die Konstellation von acht Bezirken im Bayerischen Tennis-Verband. Mit Zusammenschluss von Oberbayern-München waRobert Engel ren es dann nur noch sieben Bezirke. Vor einigen Jahren startete in Nordbayern das erfolgreiche Bezirksvorsitzender Projekt der gemeinsamen Zusammenarbeit im Oberfranken Jugendbereich, auch der Süden Bayerns ist mittlerweile dem Konzept gefolgt. Nach einem Treffen der nordbayerischen Bezirksvorsitzenden mit dem Ziel die Zusammenarbeit zu intensivieren, kam Dynamik in die Strukturreform, wie sie uns mittlerweile vorliegt. Natürlich ist nicht alles schlecht, was seit Gründung des BTV etabliert war. Aber wie wir uns in vielen Bereichen weiterentwickeln und in Wettspielbestimmungen, Schiedsrichterordnung, Satzung und vielerlei anderer Regularien vorwärtsbewegen, ist auch die Strukturreform nur eine logische Konsequenz. Wir sind in Bayern glaube ich gut aufgestellt, mit der Mischung aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Aber wird das auch so bleiben? Ich weiß nicht, ob die nächste Generation von Ehrenamtlichen das gleiche unermüdliche Engagement und die Zeit aufwenden können und wollen, wie es die jetzigen Amtsinhaber tun. Da gilt es rechtzeitig die Weichen zu stellen. Auch mit einer Strukturreform werden wir die ehrenamtlichen Funktionäre, die weiterhin mitarbeiten wollen, selbstverständlich mit einbinden, nur werden sich Funktionsbezeichnungen und regionale Zuständigkeiten ändern. Wäre das nicht so, könnten ja wir wie bisher weiterarbeiten. Genauso wie wir uns über die Mitarbeit von existierenden ehrenamtlichen Funktionären freuen, so respektieren wir auch die Entscheidung Einzelner, die sich mit der Strukturreform „zur Ruhe setzen“. Unterstützt werden unsere unermüdlichen nordbayerischen Ehrenamtlichen durch zwei geplante hauptberufliche Teilzeitkräfte, sodass wir eine ganze Arbeitskraft zur Unterstützung der Ehrenamtlichen zur Verfügung haben. Es sind natürlich hinter den Kulissen schon Gespräche im Gange, wer in welcher Funktion mit welchen Zuständigkeiten mitarbeiten möchte. Schließlich soll am Verbandstag in Bad Gögging nicht nur ein Papier vorgelegt werden über das Sie entscheiden, sondern das Konstrukt soll auch mit Leben gefüllt sein. Grenzen werden fallen – und das ist gut so! Jeder Bezirk hat bisher seine Grenzen, an denen es immer wieder Reibereien gibt. „Warum müssen wir immer so weit fahren“, ist der Grundtenor der Klagen. Durch die geplante Strukturreform gibt es natürlich weiterhin „Außengrenzen“, aber die bisherigen Grenzen zwischen den Bezirken im Norden und Süden fallen. Davon profitieren alle Vereine, die bisher in „Randlagen“ angesiedelt waren. Durch die Aufhebung der Bezirksgrenzen ergeben sich hier neue Konstellationen, die ein regionaleres Spielen ermöglichen. Ich sehe der Entscheidung über die Abstimmung über die Strukturreform positiv entgegen und hoffe, dass sich viele von Ihnen motivieren lassen, dafür zu stimmen. Auf eine neue Tennisära nach 2020!

Neue Rahmenbedingungen für eine notwendige Professionalisierung Mit den geplanten Änderungen der Verbandsstrukturen im BTV sind wir auf dem richtigen Weg. Im föderalen bundesdeutschen Verbandswesen der gemeinnützigen Sportverbände ist die zeitgemäße Ausgestaltung der Strukturen ebenfalls ein Thema. Mit einem Bild gesprochen spielt der BTV diesen Ball bereits seit längerer Zeit. Jetzt geht es in den entscheidenden Satz und um die richtige Strategie für die Zukunft.

Stefan Conrad Bezirksvorsitzender Mittelfranken

Als Bezirksvorsitzender ist mir sehr bewusst, dass gerade der BTVBezirk Mittelfranken in den vergangenen Jahren ein leidenschaftlicher Verfechter der bestehenden Struktur mit den sieben Bezirken gemäß § 10 unserer Satzung war. Hierfür gab es auch viele gute Gründe! Aber die Zeiten ändern sich und es entstehen neue Rahmenbedingungen. Der Wandel ist ständiger Begleiter des Tennissports (International z.B. die Professionalisierung des Tennissports mit der „Open Era“ in 1968, Einführung der Tie-Break-Regel im Jahre 1975 oder die Digitalisierung von Entscheidungen durch das Hawk-eye im Jahre 2006). Digitalisierung und Professionalisierung sind aus meiner Sicht zwei gewichtige Faktoren, die unsere Verbandsarbeit und unsere Strukturen bereits verändert haben. Die neuen Fortbildungsangebote für Trainerausbildung und Schiedsrichter sind mittlerweile mit vielen Lehreinheiten online und bezirksübergreifend durchführbar. Dies ist ein gutes Beispiel für die Vorteile digitaler Veränderungen sowie gesteigerter Effizienz. Positive Konsequenzen für die Trainerausbildung und Schiedsrichter sind flexiblere Termine, weniger Fahrtwege und verringerte Präsenztermine. Für die Bezirke hat sich der Verwaltungsaufwand im Bereich Rechnungswesen durch die zentrale Buchführung bereits seit einigen Jahren deutlich verringert. Unsere Vereinsberater sind bezirksübergreifende Ansprechpartner für die Vereine. Im Bereich GB 4 (Leistungssport und Nachwuchsförderung) hat sich erwiesen, dass schlankere Strukturen (siehe Leistungssportkonzept „Nord“ und „Süd“) gepaart mit professioneller Organisation (hauptamtliche Koordinatoren) ein transparentes und erfolgreiches System ergeben können. Davon profitieren diejenigen, um die es in dieser Organisationseinheit geht: unsere Nachwuchsspieler. Durch die genannten Beispiele werden viele Aufgaben der Bezirke bereits übergeordnet organisiert. Somit ist es nur konsequent, den eingeschlagenen Weg zu Ende zu gehen und die Zukunft des BTV neben dem Präsidium auf zwei starke regional gewählte Säulen zu stellen: die Regionen Nord (ehem. MFR, OFR, UFR, OPF) und Süd (ehem. MÜ/OBB, SCHW, NB). Das macht unseren Verband nochmal handlungsschneller und schafft mehr Zeit für die Bearbeitung drängender Fragen und das Treffen der wichtigen Entscheidungen. Aber der persönliche Kontakt zu den Vereinen darf unter einer Reform nicht leiden. Ein wichtiger Aspekt in den Diskussionen im Verbandsausschuss war ab Beginn, die zukünftige Struktur so zu bauen, dass die Mitgliedsvereine eher davon profitieren. Mehr Nähe zu den Vereinen lautet die ausgegebene Devise. Dieses Ziel zu erreichen, ist ein wichtiger Teil der konkreten Planungen für die neue Struktur. Denn am Ende des Tages ist der Verband der Partner der Vereine und arbeitet für den Tennissport.

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| Strukturreform

Step by Step in eine bessere Zukunft mit noch größerer Einheit Ich stehe dahinter und befürworte die neue Struktur! So ist meine Aussage als Bezirksvorsitzender. Walter Der BTV will sich komplett neu aufstellen und es soll Haun 2021 zu einer umfassenden Reform der Strukturen kommen. Aus den bisher sieben Tennisbezirken solBezirksvorsitzender len künftig zwei Regionen werden – aufgeteilt in Unterfranken Nord und Süd. Für mich kommt diese Strukturreform nicht überraschend. Wir haben uns schon 2009 bei einem Verbandsausschuss von Bezirken und Präsidium im Kloster Banz Gedanken darüber gemacht. Doch damals war es noch zu früh für die Umsetzung. Jetzt ist die Zeit reif dafür. Allerdings ist dieser einschneidende Schritt in die neue BTV-Zukunft noch nicht ganz festgezurrt, denn ein fixer Termin steht noch aus. Was bei einem solch umfassenden Thema nicht verwunderlich ist. Wir sind bisher step by step vorgegangen und am 28. November soll die reformierte BTV-Satzung auf dem Ordentlichen Verbandstag verabschiedet werden. Wir wollen damit erreichen, eine noch größere Einheit walten zu lassen. Vor allem die Belastung im Ehrenamt soll reduziert werden und eine bessere Aufteilung der ehrenamtlichen Arbeit gewährt sein. Die Ehrenamtler sollen durch Hauptamtliche besser unterstützt werden. Ohne Ehrenamt geht nichts. Das steht außer Frage. Doch wir wollen das Haupt- und Ehrenamt besser verbandeln und so eine Entlastung bringen. Dies konnte in Unterfranken aufgrund einer gut funktionierenden Geschäftsstelle bisher bereits schon zum Teil erbracht werden. Durch die Zusammenlegung erfolgt ein weiterer Schritt, noch effizienter zusammenzuarbeiten. Dies zeigte schon die Konzentration der Talent- und Leistungssportförderung der Nordbezirke vor ein paar Jahren. Der nächste Schritt war die Arbeit eines Vereinsberaters, sowie die Beratung und Förderung der Talentinos in hauptamtliche Hände zu legen. Das hat sich gut bewährt, denn diese Aufgabe im Ehrenamt zu bewältigen, wird zeitlich gesehen immer schwieriger. Weitere Gespräche folgten in den einzelnen Bezirken, insbesondere vor dem Hintergrund der Problematik, Unterstützung im Ehrenamt zu finden. Durch die neue Reform kann in der Einteilung der Klassen/Staffeln sowie im Schiedsrichter- und/oder Trainerbereich über die Grenzen der alten Bezirke verstärkt zusammengearbeitet werden. Ich sehe deshalb sehr viele Vorteile in der Strukturveränderung. Selbst Heinz Rack, Ehrenvorsitzender im Bezirk Unterfranken, hat die Zeichen der Zeit erkannt. Er findet es zwar schade, dass die Bezirke aufgelöst werden, doch er sagt, dass man mit der Zeit gehen und das Beste für den Tennissport herausholen sollte. Und mit der Verschmelzung der einzelnen Bezirke in zwei große Regionen sehen die Verantwortlichen eine noch bessere Basis dafür. Die Zeiten nach dem Tennisboom, der mit Graf und Becker kam und den Run auf Tennis auslöste, sind nicht mehr so wie zuvor. Die Zahlen sind rückläufig. Daher kam es auch in den Bezirken zu einigen Problemen bei der Klasseneinteilung, die Fahrten wurden weiter. Mit der Corona-Zeit kam noch eine größere Problematik auf. In dieser schwierigen Zeit ging es nur gemeinsam, dass wir eine Übergangssaison auf die Beine stellen konnten. Wenn wir hier nicht schon so an einem Strang gezogen hätten, wäre dies nicht möglich gewesen. Die neue Struktur soll für noch mehr Zusammenhalt sorgen. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass es das Ehrenamt noch immer geben wird. Die Ehrenamtler sind enorm wichtig! Bitte unterstützen Sie unser Vorgehen und geben Sie uns die Chance, es noch besser zu machen.

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Eine gelungene Reform ist nicht nur von Vorteil, sondern inzwischen auch notwendig Bereits vor zehn Jahren versuchte man das zarte Pflänzchen „Strukturreform“ im BTV wachsen zu Johannes Deppisch lassen. Damals war die Zeit noch nicht reif, um dieses Vorhaben anzugehen. In der Zwischenzeit hat Bezirksman festgestellt, dass eine Reform nicht nur von vorsitzender Oberpfalz Vorteil, sondern auch notwendig ist. Die Verbandsverantwortlichen haben zügig an der Umsetzung gearbeitet. Aus Sicht des Bezirksvorsitzenden der Oberpfalz, kann sich das erstellte Werk sehen lassen. Die Feinjustierung der Stellschrauben wird in den nächsten Sitzungen im Verbandsausschuss und dem Verbandstag noch gestellt. Wichtig erscheint mir, dass es mit den „richtigen“ Personen besetzt wird, damit steht und fällt diese Reform. Einige Vorsitzende und Abteilungsleiter werden fragen, wozu Struktur in den Bezirken verändern, „wir sind doch gut aufgestellt“, auch personell. Dazu kann ich nur sagen, dass wir im Bezirk Oberpfalz bisher viel Glück gehabt haben. Viel Glück und ein Engagement der einzelnen Vorstände trugen zu einer erfolgreichen Arbeit bei. Erst der Ausfall des einen oder anderen Funktionärs zeigte, dass wir uns auf sehr dünnem Eis bewegen. Es ist immer gelungen, die Schlüsselpositionen gut zu besetzen. Im Jugendbereich wird seit Jahren händeringend nach Verstärkung gesucht. Leider fällt es immer schwerer, ehrenamtlich tätige Funktionäre zu finden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und individuell verschieden. Die Bündelung von Fachkräften dient sicherlich der Qualität im BTV e.V. Ausschlaggebend für eine Strukturreform ist auch das Jugendkonzept Nord/Süd des BTV. Hier zeigte sich erfolgreich, dass eine fruchtbare Zusammenarbeit der Bezirke möglich ist. Änderungen in der Struktur des Verbandes führten auch zu der Möglichkeit, Bereiche in den Bezirken zusammenzulegen. Die weitreichende Änderung der Satzung und den untergeordneten Ordnungen setzten in den einzelnen Geschäftsbereichen Ressourcen frei, die anderweitig genutzt werden können. Eines soll mit dieser Strukturreform aber auch noch erreicht werden, was mir sehr am Herzen liegt: die Arbeit an der Basis. Die Vereine und Abteilungen müssen sich in dieser Reform wiederfinden und einbinden. Die Funktionsträger in den aktuellen Bezirken werden auch in der neuen Struktur benötigt. Jahrelange Erfahrung darf man nicht an die Seite stellen. Neue Kräfte können in die Struktur der neuen Regionen gut eingebaut werden. Die Strukturreform wird ein Erfolg, wenn alle Verband-, Regionalvorstände und Vereine und Abteilungen aufeinander zugehen und zusammen arbeiten. Der BTV e.V. in seiner Gesamtheit kann nur gewinnen. Die aktuelle Corona-Situation hat mir vor Augen geführt, dass eine Reform in der Struktur der Bezirke notwendig ist. Ich habe dies bereits vorher gewusst, der Beweis wurde mir in den letzten Monaten geliefert. Die Struktur des BTV e.V. ist bereits gut und solide. Wenn man sie noch verbessern kann, bin ich gerne dabei und ich hoffe, dass mit mir viele Funktionäre und Freunde des alten Tennisbezirks Oberpfalz und der Vereine und Abteilungen mitwirken. Es wird eine spannende Erfahrung, auf die ich mich freue.


Turniere |

BTV-Turnierveranstaltertagung 2020:

Safe the Date Wichtiger Termin für alle Turnierveranstalter im BTV und die, die es noch werden wollen: die BTV-Turnierveranstaltertagung 2020 findet am Sonntag, den 25. Oktober statt. Wegen der CoronaPandemie wird die Veranstaltung in diesem Jahr allerdings nicht wie gewohnt in der Stadthalle Ingolstadt als Präsenzveranstaltung stattfinden, sondern online als Videokonferenz durchgeführt. Die Teilnehmer können bequem von zu Hause aus mit dem PC oder Laptop die Tagung verfolgen und auch über den Chat-Bereich Fragen stellen. Im Zeitraum von 10 bis 12 Uhr sind u.a. folgende Programmpunkte geplant: • Rückblick auf das Turnierjahr 2020 • BTV-Richtlinien für Turniere mit DTB-Ranglistenstatus und für LK-Turniere • Informationen zur LK-Reform (LK 2.0) • Verabschiedung des Terminkalenders für DTB-Ranglistenturniere 2021

Die Anmeldung zur BTV-Turnierveranstaltertagung wird wieder nur über den Veranstaltungskalender im BTV-Portal ab Mitte September möglich sein. Weitere Informationen erfolgen zu gegebener Zeit.

In einem zweiten Teil, von 12:45 bis 14:00 Uhr geht es speziell um das Turnierprogramm „nuTurnier“. Hier werden alle Neuerungen, die in 2020 ins Programm eingebaut wurden und die, die für 2021 geplant sind, vorgestellt.

30. Gäubodenturnier beim TC Rot-Weiß Straubing

Das traditionelle Gäubodenturnier des TC Rot-Weiß Straubing für Damen und Herren wurde heuer zum 30. Mal ausgetragen. Das Turnier hat die Kategorie A-6 und ist in beiden Konkurrenzen mit einem Preisgeld von 1.250 Euro ausgestattet. Zum Jubiläum gab es mit 37 Damen und 49 Herren nicht nur erfreulich hohe Teilnehmerzahlen, sondern auch eine hervorragende Besetzung. Mit Gonzalo Lama (TC Blau-Weiss Neuss), DTB-Rangliste Nummer 34, und Michaela Bayerlova (TC Schwaben Augsburg), Nummer 27 der DTB-Damen, setzten sich die topgesetzten Favoritinnen souverän durch.

Foto: Boxberger

Der 27-jährige Chilene Gonzalo Lama schlug nach zwei glatten Zweisatz-Siegen im Viertelfinale den erst 15-jährigen Yannik Kelm (NHTC Nürnberg) 6:0, 6:3 und hatte auch im Halbfinale gegen den an Position drei gesetzten Thomas Dafcik (TC Blutenburg München) beim 6:2, 6:2 wenig Mühe. Ebenfalls ohne Satzverlust erreichte der an fünf gesetzte David Gaissert (TC Bad Schussenried) das Endspiel. Im Halbfinale hatte er dem Straubinger Lokalmatador Sebastian Schießl beim 6:2, 6:1 keine Chance gelassen. Das Endspiel dominierte Gonzalo Lama mit seinem druckvollen Spiel und holte sich mit 6:3, 6:1 den Turniersieg.

Adriana Rajkovic und Michaela Bayerlova

Michaela Bayerlova (TC Schwaben Augsburg) wurde ihrer Favoritenrolle bei den Damen vollauf gerecht. Nach Siegen gegen Verena Gantschnig (TC Grün-Weiß Luitpoldpark München, Nr. 5) und Sophia Bergner (TC Ismaning, Nr. 8) traf sie im Finale auf Adriana Rajkovic (TC Ismaning), das sie mit 6:4, 6:1 für sich entschied. Die an Position drei gesetzte Kroatin Rajkovic hatte sich im Halbfinale gegen die Titelverteidigerin Anja Wildgruber (MTTC Iphitos München) durchgesetzt, die im zweiten Satz beim Stand von 6:4, 3:0 für Rajkovic aufgab. Bemerkenswert auch der Auftritt der erst 14-jährigen Lea Aschenberger (TC Weiss-Blau Landshut), die in der ersten Runde der an vier gesetzten Alia Lex vom TC Rot-Blau Regensburg, Nummer 111 der deutschen Damenrangliste, einen heißen Kampf lieferte und nur knapp 4:6, 6:1, 5:7 unterlag. W.B.

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| bezirk

Oberbayern-München Schwerpunkt München Presse: Horst Huber Gartenstraße 4 | 82008 Unterhaching | Tel. 089 6118505 | horst.huber@toureiro.de

Anja verlässt München Anja Wildgruber, vor einem halben Jahr 18 geworden, wagt einen ganz großen Schritt – sie schlägt die Profilaufbahn ein und wird daher München immer öfter zeitweise verlassen. Am 4.3.2002 in München geboren, machte sie bereits im vorigen Jahr (mit 17!) ihr Abitur und wollte dann ein intensives Tennisjahr mit vielen Turnieren einlegen, um über ihre Zukunft zu entscheiden. Doch erstens kommt es anders … – Anja hatte im ersten Halbjahr 2020 viel Zeit bei Uli Sprenglewski und Oliver Gross zumindest Fitness zu trainieren. Dann entschloss sie sich für die Profilaufbahn. Doch schon bei den fünf deutschen Turnieren der ITF Women’s World Tour im August stand im Kalender das Wort „Cancelled“. Also ausweichen nach Italien – in Triest bei

einem 15.000er unterlag sie gleich im ersten Match einer Britin. Besser lief es in Cordenons – sie besiegte in Runde eins und zwei jeweils eine Italienerin, unterlag dann aber im Viertelfinale der Deutschen Jugendmeisterin Alexandra Vecic. Auch im September sind die Turniere in Italien, Tschechien und Kroatien – also Ziele, die man mit dem Auto erreichen kann – rar. Mehr als die Hälfte der über 50 in Europa geplanten Turniere wurden abgesagt. Flüge sind zu teuer, also ist Anjas Mutter weiterhin gefragt, Anja ins nahe Ausland zu kutschieren. Momentan steht Anja Wildgruber in der WTA-Weltrangliste auf Platz 858 – ihr Ziel ist es, heuer noch auf etwa Platz 700 vorzurücken. Aber, so ganz muss der Münchner Tennisfan natürlich nicht auf Anja verzichten, denn sie tritt natürlich auch 2021 weiterhin zu Punktspielen mit dem MTTC Iphitos an.

Lemstra gegen Lemstra Großer Andrang in den letzten Augusttagen beim TC Großhesselohe. Die ersten Runden des Büschl Nachwuchs Cup und des Büschl Juniors Cup konnten noch im Freien gespielt werden, dann kam der große Regen und der Tross zog um in die Hallen der TennisBase Oberhaching, wo die Halbfinal- und Finalspiele ausgetragen wurden. Im 64er-Feld um den Nachwuchs Cup trafen sich Kai und Sven Lemstra im Finale. Der 21jährige Kai, topgesetzt, hatte in den acht Matches bis ins Finale nur ganze acht Spiele abgegeben. Erst im zweiten Satz des Endspiels gegen seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Sven – an fünf gesetzt – wurde er in den Tie-Break zum Sieg gezwungen. Sven Lemstra hatte zuvor seinen Aschheimer Clubkameraden Robin Trono glatt besiegt, Kai Lemstra bezwang im Halbfinale den Nürnberger Yannik Kelm. Einen Favoritensieg gab es beim weiblichen Nachwuchs: Die topgesetzte Laura Putz besiegte die Regensburgerin Mira Stegmann in zwei Sätzen. Beim Juniors Cup nutzte Moritz Kudernatsch seinen Großhesseloher Heimvorteil. In zwei Sätzen gewann er bei den 18-Jährigen gegen Henri Haupt (Iphitos). Hannah Brandl aus Hengersberg gewann in dieser Altersklasse gegen Maya Adler (Raschke Taufkirchen). Die Jüngsten – beide erst elf Jahre alt – bestritten das Finale in der Klasse U14! Tamina Kochta (Aschheim) setzte sich gegen Marisol Weidenfeld (Luitpoldpark) ganz glatt durch. Und, beachtlich, sowohl Kochta als auch Weidenfeld hatten ihre Halbfinalspiele jeweils mit 6:0, 6:0 beendet. Tamina Kochta

Kai Lemstra

Ergebnisse Büschl Nachwuchs Cup, U21m, Halbfinale: Kai Lemstra (Schießgraben Augsburg) – Yannik Kelm (NHTC Nürnberg) 6:2, 6:3, Sven Lemstra – Robin Trono (beide Aschheim) 6:1, 6:2; Finale: Kai Lemstra – Sven Lemstra 6:1, 7:6. U21w, Halbfinale: Laura Putz (Aschheim) – Samra Hamidovic (Sindelfingen) 6:0, 6:0, Mira Stegmann (Regensburg) – Lara Wöllmann (Landshut) 6:3, 6:1; Finale: Putz – Stegmann 7:5, 6:3. Büschl Juniors Cup, Finalergebnisse, U10m: Elias Hölzl (Büchlberg) – Andrej Merica (Icking) 4:0, 4:1; U12m: Vincent Reisach (Wallerfing-Ramsdorf) – Jonas Altena (Wolfratshausen) 7:5, 6:3; U14m: Lukas Ratzinger (Büchlberg) – Maxim Vulic (Iphitos) 6:2, 6:2; U16m: Noah Vollmer (Amberg) – Christoph Größl (Hengersberg) 6:1, 6:4; U18m: Moritz Kudernatsch (Großhesselohe) – Henri Haupt (Iphitos) 7:5, 6:2. U10w: Hannah Göbl (Hengersberg) – Lisa Notdurft (Luitpoldpark) 5:3, 4:0; U12w: Aurelia Löhrer (Augsburg Siebentisch) – Florentina Stimpfle (Freising) 6:1, 6:3; U14w: Tamina Kochta (Aschheim) – Marisol Weidenfeld (Luitpoldpark) 6:2, 6:0; U16w: Onalee Wagner (Wincheringen) – Sophia Unholzer (Wallerfing-Ramsdorf) 6:2, 6:2; U18w: Hannah Brandl (Hengersberg) – Maya Adler (Raschke Taufkirchen) 6:4, 3:6, 10:7.

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64. Auflage des Sport-Scheck-Schülerturniers Das durfte auch in diesem besonderen Jahr nicht fehlen – das Sport-Scheck-Schülerturnier, das bereits zum 64. Mal ausgetragen wurde. Über 300 Teilnehmer traten an den letzten Julitagen in 14 Klassen an, bei der männlichen und weiblichen Jugend gab es in den acht Altersklassen zwölf bis achtzehn jeweils 32er-Felder.

Tom Bittner (links) und Kim Martin

Bei den 18-Jährigen siegte die erst 13-jährige Iphitosspielerin Kim Martin. Sie wurde nur im Finale gegen Lea Aschenberger aus Landshut in einen dritten Satz gezwungen. Felix Reich aus Aschheim traf im Finale der der höchsten Altersklasse ebenfalls auf einen Landshuter, Lucas Deliano, der verletzt aufgab. Antonia Ende (Fürth) besiegte bei den 16-Jährigen Nastasija Nesterovic aus Grünwald recht glatt, der topgesetzte Gersthofener Tom Bittner, der für Grünwald in der Super-Bezirksliga in der Jugendmannschaft spielt, gewann gegen den ungesetzten Nicolas Pfennig (Großhesselohe) bei den 16-Jährigen in zwei Sätzen.

Final-Ergebnisse U12w: Mariella Thamm (Bernhausen) – Kristina Wagatha (Hengersberg) 6:0, 4:1 Aufgabe. U14w: Daria Remetean (Leipzig) – Michelle Kirsch (Hannover) 7:5, 6:2. U16w: Antonia Ende (Fürth) – Nastasija Nesterovic (Grünwald) 6:0, 6:3. U18w: Kim Martin (Iphitos) – Lea Aschenberger (Landshut) 3:6, 7:5, 10:8. U14m: Justin Engel (NHTC Nürnberg) – Lasse Höhn (Thurnau) 6:2, 6:1. U16m: Tom Bittner (Gersthofen) – Nicolas Pfennig (Großhesselohe) 6:4, 6:1. U18m: Felix Reich (Aschheim) – Lucas Deliano (Landshut) 5:2, Aufgabe.

Iphitos Jugendcup Auch beim Iphitos Jugendcup herrschte in der zweiten Augustwoche großer Andrang – alle wollten nach der kurzen Punktspielsaison wieder auf den Platz. Eine Woche zuvor traten bereits die 21-Jährigen an, hier siegte der Coburger Alen Mujakic, der in der Oberhachinger TennisBase trainiert, mühelos. Er ließ Felix Reich aus Aschheim, der zuvor bei Sport Scheck gewonnen hatte, nur ein einziges Spiel (6:1, 6:0) gewinnen. Mit dem gleichen Ergebnis gewann Nina Eckart aus Eching gegen Pia Bruckmayer aus Eggenfelden. Bei den 16-Jährigen – Valerie Witt aus Ingolstadt besiegte Lilly Häuslinger (Augsburg Siebentisch) – schaffte es die mit Abstand Jüngste (11 Jahre), Michelle Khomich (Iphitos), bis ins Halbfinale! Drei Sätze benötigte Robin Trono aus Aschheim, bis er in dieser Altersklasse den Gladbacher Max Stenzer bezwungen hatte.

Michelle Khomich (links) und Robin Trono

Final-Ergebnisse U12w: Marisol Weidenfeld (Luitpoldpark) – Jula Vulic (Iphitos) 6:0, 6:1. U14w: Lavinia-Maria Nitzsche (Dresden) – Rebeka Svabikova (Altenfurt) 6:4, 6:1. U16w: Valerie Witt (Ingolstadt) – Lilly Häuslinger (Augsburg Siebentisch) 6:3, 2:1 Aufg. U11m: Jonas Altena (Wolfratshausen) – Samuel Gampenrieder (Penzberg) 6:4, 7:5. U12m: Alex Bergomi (Heidelberg) – Rafael Briegel (Tutzing) 6:2, 6:0. U14m: Patrick Link (Friedberg) – Jan Smrcka (Bernhausen) 6:2, 6:0. U16m: Robin Trono (Aschheim) – Max Stenzer (Gladbach) 6:3, 3:6, 10:6.

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Oberbayern-München Schwerpunkt Oberbayern Presse: Petra Rapp Erlenweg 2 | 83098 Brannenburg | Tel. 0171 4476672 | petra.rapp@t-online.de

Jugendturnier um den Parsberg Cup stark besetzt Nicht schlecht staunte dieses Jahr Turnierorganisator Dominik Hirsch vom Veranstalter TC Kreuzlinger Forst, als er sich die Teilnehmerliste für den Germeringer Parsberg Cup Ende Juli anschaute: 263 Teilnehmer – so viele wie noch nie in den fünf Jahren, in denen er für das Turnier verantwortlich ist. Und noch nie zuvor war das Turnier auch qualitativ so stark besetzt wie in diesem Jahr. Ein Umstand, der wohl nicht zuletzt der durch die Covid-19-Pandemie stark ausgedünnten Turnierlandschaft geschuldet war. Auch die Ausrichtung des renommierten Germeringer Jugendturniers, das früher vom inzwischen aufgelösten Verein Unitas Germering ausgerichtet wurde, war deswegen lange in Frage gestellt. Allein elf der 20 Finalisten der diesjährigen Bayerischen Jugendmeisterschaften fanden ihren Weg nach Germering, darunter fünf Titelträger. In die Siegerliste konnte sich jedoch von ihnen nur Lea Aschenberger aus Landshut bei der U18 weiblich eintragen. Was

Heiß gekämpft wurde beim Parsberg Cup in Germering. Hier die U14-Halbfinalistin Jeanne-Ardenne Taffo Simo (TC Aschheim)

Erfolgreiche Nachwuchsarbeit beim TSV Schondorf Die Tennis-Jugendmannschaften des TSV Schondorf können nach Abschluss der Saison 2020 eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz vorweisen: Von den sechs gemeldeten Teams landeten die Junioren 18, Knaben 14 I, Knaben 14 II sowie die Bambini in ihren jeweiligen Gruppen auf dem ersten Rang, davon drei sogar ohne Punktverlust. Ein echter Durchmarsch gelang dabei der Knaben 14 I: Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga im vergangenen Jahr gewann das erfolgreiche Schondorfer Team mit Konstantin Stöckl, Leander Fielitz, David Kees, Vincent Kees und Mannschaftsführer Lorenzo Nerpiti in dieser Saison alle vier Spiele. Eine Zweitplatzierung der U16-Mannschaft und ein ehrbarer vierter Platz der Midcourtler runden das hervorragende Ergebnis der jungen Tennisspieler des TSV Schondorf ab. Tennis-Abteilungsleiter Hartmut Keller hob den hohen Stellenwert der Jugendarbeit beim TSV Schondorf hervor. Mehr als die Hälfte der aktuell 260 Mitglieder der Tennisabteilung seien Kinder und Jugendliche – „eine hervorragende Basis, aber auch eine Verpflichtung, sowohl für den Breitensport als auch für die gezielte Förderung von Talenten“, so Keller.

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einerseits daran lag, dass viele nicht in ihrer eigentlichen Altersklasse spielten, sondern sich, in der Hoffnung auf mehr Ranglistenpunkte, ein oder zwei Altersstufen darüber versuchten. Aber auch am Teilnehmerfeld insgesamt – nahmen doch manche SpielerInnen u.a. Anreisen aus Berlin, Dresden, Leipzig oder Frankfurt in Kauf, um am Turnier teilzunehmen. Auch wenn das Turnier, bedingt durch die geltenden Coronavorschriften, für den Organisator dieses Jahr einen hohen Zusatzaufwand darstellte, zeigte sich Dominik Hirsch am Ende von drei arbeits-, aber auch ereignisreichen Tagen rundum zufrieden: „Bereits die letzten Jahre hatten wir im Rahmen des Parsberg Cups großartiges Tennis auf der Anlage, aber das wurde dieses Jahr nochmals übertroffen. Insbesondere der Finaltag war pure Werbung für den Tennissport. Schade nur, dass wir keine Zuschauer zulassen durften. Am Ende zählt aber, dass alle mit der Abwicklung des Turniers zufrieden waren. Da kam sehr viel positives Feedback von den Teilnehmern und Eltern. Ohne mein bewährtes Turnierteam und insbesondere auch die große Unterstützung der Nachbarvereine aus Eichenau, Puchheim und Neuaubing wäre ein Turnier in dieser Größenordnung aber gar nicht möglich gewesen“, sagt Hirsch und freut sich auf die Neuauflage in 2021, wo das Turnier dann 30. Geburtstag feiern kann. Alle Sieger, U18m: Felix Reich (TC Aschheim); U18w: Lea Aschenberger (TC Weiss-Blau Landshut); U16m: Florian Walcher (TC Reit im Winkl); U16w: Victoria Pohle (TC Weiß-Rot Stuttgart); U14m: Ivan Melnik (TSV Neubiberg-Ottobrunn); U14w: Sophia Ksandinov (SV Lohhof); U12m: Lovis Bertermann (TC Großhesselohe); U12w: Mariella Thamm (TC Bernhausen); U10m: Lorenzo Rauner (TSV Burgau); U10w: Alexandra Röhr (TC Puchheim); U8m: Ben König (TC Wehen).

Gerhard Zeiler schreibt Geschichte beim TSV Obertaufkirchen Es dürfte ein wohl einmaliges Jubiläum sein, dass sich ein Spieler 25 Mal den Titel des Vereinsmeisters sichert. Gerhard Zeiler ist dies gelungen. Er wurde heuer – 30 Jahre nach seiner ersten Meisterschaft in 1990 – „Jubiläums-Meister“ des TSV Obertaufkirchen.

Tennisbegeisterung von kleinauf Über sein jüngstes Vereinsmitglied seit der Vereinsgründung 1974 freute sich vor kurzem der TC Kolbermoor: Die kleine Lena Thomann, geboren im Februar 2019, wurde durch die Familienanmeldung im Juli 2020 gemeinsam mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern Mitglied im Kolbermoorer Tennisclub.


Überzeugende Auftritte Die 2. Junior Open Burghausen lockten knapp 170 Teilnehmer Mitte August an die Salzach. Das Niveau war über alle Altersklassen hinweg beeindruckend.

Zeigte ihre Klasse bei den 1. Nachwuchs Open Burghausen: U21-Siegerin Lea Aschenberger (links)

Durften sich über den Turniersieg auf heimischer Anlage freuen: Pia Starnecker (U14, oben) und Luis Seibold (U12, links)

Die Verantwortlichen der Tennisabteilung des SV Wacker Burghausen um Turnierleiter Jörg Mitterhofer durften sich in diesem Jahr über 166 Teilnehmer des Jugendund Nachwuchsturniers freuen. Ausgeschrieben waren die Altersklassen U10/12/14/16 (J4) und U21 (N3) – jeweils weiblich und männlich. Es reisten etliche Spieler und Spielerinnen mit Rang und Namen an: So trat die 13-jährige Lea Aschenberger (TC WeissBlau Landshut) beim Nachwuchswettbewerb U21 an, der erstmals in Burghausen ausgetragen wurde. Die Bayerische Jugendmeisterin 2020 (U14) besiegte in der zweiten Runde die topgesetzte Karina Hofbauer (TC Aschheim), Nummer 135 der Deutschen Damen-Rangliste. Auch im Halbfinale zeigte Aschenberger ihre Klasse: Nachdem sie im Champions-Tiebreak gegen die vier Jahre ältere Pia Bruckmaier (TC Eggenfelden) bereits mit 4:8 zurücklag, drehte sie die Partie erfolgreich. Im Finale setzte sie sich dann mit 6:4 und 6:2 gegen die 20-jährige Nina Eckart (SC Eching, DR 338) durch. Nico Kleber (TC Schießgraben Augsburg), Nummer 232 in der Deutschen HerrenRangliste, führte das U21-Herrenfeld an. Er zog gegen Luis Kleinschnitz (TC Eichenau) im Halbfinale mit 1:6, 1:6 klar den Kürzeren. Anschließend ließ sich der 19-jährige Kleinschnitz den Turniersieg nicht mehr nehmen: Er bezwang den drei Jahre jüngeren Lucas Deliano (TC Weiss-Blau Landshut) in zwei Sätzen mit 6:3, 6:4. Attraktives Tennis boten aber auch die jüngeren Teilnehmer: In der Altersklasse U16 war Bastian Mittermaier (TC Mühldorf) nicht zu bezwingen, bei den U14 dominierte Timo Meyer (TSV Neubiberg-Ottobrunn), in der Kategorie U10 Lorenzo Rauner (TSV Burgau). Über den Turniersieg jubeln durfte auch Tamara Ritzinger (TC Hengersberg) bei den U16. Gute Nerven zeigte Emmy Müller (TEC Waldau): Die Stuttgarterin setze sich sowohl im Halbfinale als auch im Finale U12 jeweils nach hartem Kampf durch. Mit sicheren Schlägen und guter Beinarbeit überzeugte Alexandra Röhr (MSC) in der Jüngsten-Altersklasse. In ihren fünf Partien bei den U10-Mädchen gab sie insgesamt nur drei Spiele ab. Die Burghauser Veranstalter freuten sich nicht nur über große Teilnehmerfelder und attraktive Spiele, sondern auch über zwei Heimsiege: Pia Starnecker erspielte sich in der Kategorie 14 mühelos den Titel im Finale gegen Stefanie Maier (TC Freyung). Ihr vier Jahre jüngerer Vereinskollege Luis Seibold wehrte in der ersten Runde gegen Mika Grausam (TC Kirchheim-Teck) drei Matchbälle ab und marschierte dann souverän bis ins Finale. Hier konnte ihm Konstantin von der Grün (TC Schrobenhausen) zu wenig entgegensetzen, sodass sich Seibold bei den U12 in die Siegerliste eintragen durfte.

Erfolgreiche oberbayerische Senioren Beim mit 352 Teilnehmern/innen stark besetzten 40. Forsterner TennisSeniorenturnier vom 19. bis 23. August (siehe ausführlicher Bericht im überregionalen Teil) feierten die Senioren der oberbayerischen Vereine zahlreiche Erfolge. Bei den Herren 40 siegte Michael Hauser (TC Pliening) im Finale gegen Crtomir Gobec (TC Schrobenhausen) mit 6:4 und 6:1. Bei den Herren 45 spielte sich Dejan Todorovic (TSV Feldafing) ungesetzt ins Finale und besiegte dort Markus Tamas (TC Sport Scheck) klar mit 6:2 und 6:3. Bei den Damen 55 wurde Ursula Geiger (TSV Siegsdorf) ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie gewann im hart umkämpften Finale gegen Bärbel Fischer (TC Karlsfeld am See) mit 6:1, 4:6 und 10:4. Bei den Damen 65 spielte sich Liselotte Windstetter (TC Steinhöring) ungesetzt ins Finale und besiegte dort die topgesetzte Heide Fröysok (TV Stockdorf) mit 6:2, 3:6 und 11:9.

Michael Hauser

Ursula Geiger

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Niederbayern Presse: Wolfgang Burkhardt Tel. 09951 6025338 | Fax 09951 6025339 | wolfgang.burkhardt@btv.de

ESV Plattling auf Schiene Die Plattlinger Eisenbahner haben ihren Tenniszug vom Abstellgleis wieder auf zukunftsweisende Schienen gestellt. Mit Abteilungsleiter Klaus Reisach, Sportwart Sebastian Satschko (Foto), Jugendwart Michael Habereder und vielen weiteren Ehrenamtlern geht es im ICE-Tempo voran. Satschko wurde 2017 mit 20 Jahren sicher als einer der jüngsten Sportwarte Bayerns gewählt, ist dazu Trainer, Schiedsrichterobmann, Turnierleiter, talentinos-Beauftragter und „Mädchen für alles“. Im Jahr 2011 war ein sportlicher Tiefpunkt erreicht, nur vier Mannschaften nahmen am Spielbetrieb teil. Vom ESV hinter dem Bahndamm

nahm kaum jemand mehr Notiz. Heuer waren stolze 19 Mannschaften gemeldet. Die Mitgliederzahl stieg in den letzten drei Jahren auf über 220. Acht C-Oberschiedsrichter, acht Trainer und zwei Vergnügungswartinnen hat der Verein vorzuweisen. Die heuer ausgefallenen Bezirksmeisterschaften der Senioren und die B-Meisterschaft werden dann hoffentlich 2021 beim ESV stattfinden. Eine Tennishalle ist in Planung. Vor einem Jahr wurde das 60-jährige Jubiläum gefeiert, doch der ESV Plattling ist kein bisschen müde.

Marcos Baghdatis beim TC Pfarrkirchen

Bambini Mädchen: Michelle Steinbeißer, Lorena Lorenz, Victoria Lex (v.l.)

AW-Sportbedarf Kids Cup beim ESV Plattling Zum AW-Sportbedarf Kids Cup beim ESV Plattling hatten sich 40 Kinder in sieben Konkurrenzen angemeldet. Bei den Bambini U12 auf Großfeld gewann bei den Buben Silvan Lorenz (TC Hengersberg) vor Maxim Weinberger (TC GrünRot Kelheim) und Oliver Zettler (TC Aham). Bei den Mädchen setzte sich die Favoritin Lorena Lorenz (TC Hengersberg) vor Michelle Steinbeißer (TC Moos) und Victoria Lex (TC Grün-Weiß Wallersdorf) durch. Im Midcourt der Altersklasse U11 siegte Daniel Eisenreich (TF Aiterhofen) vor Isabel Falcke (TSV Mitterfels). Lukas Ritter (TC Hengersberg) gewann die U9-Konkurrenz im Midcourt vor Paula Knobloch (TC Abensberg). Im Kleinfeld der Altersklasse U7 siegte Vincent Escherich (DJK-TC Büchlberg) vor Hugo Steiner (DJK-TC Passau-Grubweg). Maximilian Leißl (FC Teisbach) setze sich in U8 vor Sebastian Sperl (TC GrünWeiß Wallersdorf). Kai Ali (ESV Straubing) gewann das spannende Finale der U10 gegen Tim Bogner (TSV Massing) mit 9:15, 15:14, 15:12. Sportwart Sebastian Satschko bedankte sich bei allen Eltern und Kindern sowie bei allen Helfern und ganz besonders bei Armin Wiendl von AW-Sportbedarf für die Preise und die Unterstützung. Pokale, Sachpreise und Urkunden gab es in Plattling zu gewinnen.

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Marcos Baghdatis (Foto) konnte zwar heuer nicht wie geplant bei den Herren 30 des TC Pfarrkirchen spielen, da die Regionalligen Coronabedingt abgesagt wurden, aber dafür kam er im August für vier Trainingstage ins Rottal. Der 35-jährige frühere Weltklassespieler aus Zypern hatte sein Karrierehoch im Jahr 2006, als er das Finale der Australian Open und das Halbfinale in Wimbledon erreichte und mit Rang 8 seine beste Platzierung auf der ATP-Weltrangliste aufwies. Vier Tage lang gab Baghdatis auf der Anlage des TC Pfarrkirchen Trainerstunden für interne und externe Tennisbegeisterte. Vereinssportwart Felix Riedel war wie alle Beteiligten hellauf begeistert: „Marcos hat eine unglaubliche Ausstrahlung und Motivation! Ein Weltstar zum Anfassen ohne irgendwelche Starallüren. Von der ersten bis zur letzten Stunde zeigte er vollen Einsatz, um sein Wissen weiterzugeben.“


Niederbayerische Festspiele beim BTV-Kids-Tennisturnier in Landshut Beim BTV-Kids-Tennisturnier auf der Anlage des TC Weiss-Blau Landshut setzten sich die niederbayerischen Kids hervorragend in Szene. An den vier Konkurrenzen U9 (Midcourt) und U10 (Großfeld) jeweils, Jungen und Mädchen, nahmen insgesamt 100 Kinder teil. Die neunjährige Angelina Cerdic (TC Rot-Weiß Straubing) setzte sich im Halbfinale der Altersklasse U10 gegen Emma Haller (TF Bodenmais) knapp mit 4:1, 4:5, 10:4 im Match-Tiebreak durch. Die Partie der beiden Schwestern Julia und Alex Jurkovic (beide TC Rot-Weiß Straubing) entschied Julia mit 1:4, 4:0, 10:6 für sich. Das Endspiel gewann Angelina Cerdic mit 4:0, 4:1 gegen die erst achtjährige Julia Jurkovic. Dritte wurde Emma Haller. Die siebenjährige Emmi Wölfl (TF Bodenmais) erreichte in der Altersklasse U9 durch ein 4:2, 4:2 gegen Lena Frauenholz (TC Rot-Blau Regensburg) das Endspiel. Im 32er-Feld der U10-Konkurrenz der Jungen spielte sich Laurin Peters (TC Rot-Weiß Landshut) bis ins Finale, wo er gegen Samuel Gampenrieder (TC Penzberg) unterlag, der vorher Elias Hölzl (DJK-TC Büchlberg) ausgeschaltet hatte. Sebastian Helfer (TC Abensberg) kam durch ein 5:4, 4:1 gegen Elias El Bouhali (TC Eggenfelden) ins Finale der U9-Konkurrenz, wo er gegen Paul Figiel (TSV 1860 Rosenheim) verlor. Figiel hatte im Halbfinale gegen Tim Friedrich (TC Zwiesel) 4:2, 5:3 gewonnen. Dritter wurde Elias El Bouhali.

Angelina Cerdic

Foto: Boxberger

TV Hauzenberg reaktiviert zwei Freiplätze Seit zwei Jahren geht es bei der Tennisabteilung des TV Hauzenberg wieder aufwärts. Vor knapp sechs Jahren wurden zwei der sieben Freiplätze „stillgelegt“, da weniger Bedarf vorlag. Wegen der vielen Neuzugänge im Jahr 2019 entschied sich die Leitung der Tennisabteilung zur Reaktivierung der beiden Plätze, die mit viel Eigenleistung der Mitglieder und mit Unterstützung seitens der

Bauunternehmen und der Stadt Hauzenberg durchgeführt wurde. Gleich zum Start im Mai gab es viel Betrieb auf der Anlage. Abteilungsleiter Wolfgang Schaubschläger und Platzwart Konrad Clemens können nun wieder mit Stolz auf die vollständige Anlage mit sieben Freiplätzen und zwei Hallenplätzen blicken.

Konrad Clemens (links) und Wolfgang Schaubschläger

Die runderneuerte Anlage des TV Hauzenberg

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Schwaben Presse: Holger Stinglwagner Saurengreinswinkel 8 | 86150 Augsburg | Tel. 0821 4553019 | holger.stinglwagner@btv.de

Es normalisiert sich langsam wieder Sprach man noch vor einigen Monaten mit Vereinsvertretern und TennisspielerInnen, herrschte große Verunsicherung. Gefühlt änderte sich die Lage bezüglich der Lockerungen und Vorgaben täglich. Da diese Unsicherheit allerdings auch die Frage nach einer Haftung im Fall der Fälle betraf, führte dies zu einer (durchaus nachvollziehbaren) Absage vieler Teams und ganzer Vereine für die diesjährige Sommerrunde. Jetzt kann man zum Glück sagen: Es ist alles gut gegangen! Die Übergangssaison konnte gespielt werden. Das alles gut gegangen ist, ist auch dem Verantwortungsbewusstsein der beteiligten Personen geschuldet, die sich an sämtliche Hygieneauflagen gehalten haben und so das Tennis-

spielen ermöglicht haben. Gut gemacht und danke dafür. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigen leider aktuelle Ereignisse. Viele Vereine nutzten sogar die Chance, Mitglieder zu gewinnen und Menschen für den Nichtkontaktsport Tennis zu begeistern. Dies nicht nur durch den Sport selbst, der bei Einhaltung der Regeln eine coronasichere Distanz garantiert, sondern auch durch Zusatzangebote, wie z.B. ein Beachtennis-Feld oder Schnupperangebote für Anfänger. Vielleicht liegt hierin trotz der schweren Situation auch eine kleine Chance, Tennis wieder attraktiver zu machen und mehr und mehr sportbegeisterte Menschen aller Altersklassen für diesen schönen Sport zu begeistern.

Erfolgreiche Schwaben bei den Bayerischen Meisterschaften! Bobby

Patrick und Deren

Jeanne-Ardenne und Elisabeth Lotte Aurelia

Lorenzo und Maxi

Tom

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In Fürth fanden nach langer Wettkampfpause die Bayerischen Jugendmeisterschaften 2020 statt. Höhepunkt aus schwäbischer Sicht war sicherlich das Finale in der Altersklasse U14 zwischen Deren Yigin und Patrick Link. Nach drei Stunden 37 Minuten hieß der Bayerische Meister 2020 Deren Yigin. Er konnte sich in einem hochklassigen Spiel am Ende mit 4:6, 7:6 und 6:4 denkbar knapp durchsetzen! Elisabeth Wahler trat bei der U11 an und erreichte ohne Satzverlust souverän das Finale. Dort musste sie sich dann jedoch Jeanne-Ardenne Taffo Simo mit 2:6, 4:6 geschlagen geben. In der gleichen Altersklasse ging auch Aurelia Löhrer als Jahrgangsjüngere an den Start. Sie setzte sich im Viertelfinale gegen die an drei gesetzte Tamina Kochta mit 5:7, 6:4 und 10:3 durch und freute sich am Ende über einen unerwarteten dritten Platz! Bei der U11m gab es in der Nebenrunde ein schwäbisches Finale, welches Maxi Wirth gegen den jahrgangsjüngeren Lorenzo Rauner für sich entscheiden konnte. Bei der U12w stand mit insgesamt nur sieben verlorenen Spielen in drei Matches Lotte Helmensdorfer gegen Michelle Khomich im Endspiel. Nach einem engen und sehr spannenden Match war der Endstand leider denkbar knapp 4:6, 5:7 – dennoch ein toller Erfolg! Bei der U12m erreichte Bobby Held das Halbfinale, musste sich dort dann dem an zwei gesetzten Max Geissinger geschlagen geben. Tom Bittner erreichte in der Altersklasse U16 ebenso die besten Vier. Nach zwei harten Matches am Samstag unterlag er hier dem späteren Bayerischen Meister Erik Schießl. Von Seiten des Tennisbezirks Schwaben herzlichen Glückwunsch an alle Sieger und Platzierten!


40 neue Talente in Schwaben! Bereits im Juli fand beim TC Augsburg Siebentisch der diesjährige Sichtungstag im Tennisbezirk Schwaben statt. Im Rahmen des Förderkonzepts Südbayern wurde die Sichtung von den Koordinatoren Thomas Völker und Wolfgang Reiner in Zusammenarbeit mit dem Trainerteam organisiert und durchgeführt. Insgesamt hatten sich in Schwaben rund 40 Kinder aus den verschiedensten Vereinen angemeldet. Aufgrund der aktuellen Situation wurden entgegen den Vorjahren die Gruppen vorab in ein festes Zeitraster eingeteilt. Dank der engagierten Kinder und Trainer stand einem erfolgreichen Sichtungstag nichts im Weg. Insgesamt verliefen die Lehrgangsstunden bei schönstem Wetter völlig stressfrei, und die Trainer konnten die kleinen Tennistalente gut beobachten. Die jungen Spielerinnen und Spieler waren durchweg motiviert und mit viel Freude dabei. Die Abschlussinformation vor Ort musste entfallen und wurde am Montag im Rahmen einer Zoom-Konferenz nachgeholt, die von den Eltern gut angenommen wurde. Der Tennisbezirk Schwaben freut sich auf ein Wiedersehen bei einem der Turniere bzw. bei den Lehrgangstagen.

Aurelia Löhrer gewinnt in Mühlheim Beim 18. Mühlheimer Jugendturnier um den Ruhr Text Cup konnte Aurelia Löhrer den ersten Platz in der U10 gewinnen.

Erfolgreiche Schwaben bei KIDs-Turnieren! Ana

Kiara

Zu Beginn der Sommerferien starteten die letzten Turniere der KIDs-Serie 2019/2020. Auch aus Schwaben waren wieder Kinder mit dabei und kämpften um Punkte für die Gesamtwertung. In Landshut ging bei der U9 Kiara Glatz an den Start und lieferte sich direkt in der ersten Runde mit Hanna Aurnhammer ein hart umgekämpftes Match, welches Kiara mit 4:2, 0:4 und 10:5 knapp für sich entscheiden konnte. Die beiden folgenden Runden überstand Kiara ohne größere Probleme und traf dann im Endspiel auf die jahrgangsjüngere Emmi Wölfl. Auch hier gewann Kiara den Match-Tiebreak und freute sich am Ende über den ersten Platz. In Oberhaching hatte sich Ana Miovcic als Jahrgangsjüngere in der Altersklasse U10 angemeldet. Nach zwei souveränen Siegen wartete im Halbfinale Angelina Cerdic, ebenfalls Jahrgang 2011. Nach einem spannenden Match hieß die Siegerin am Ende mit 1:4, 4:1 und 10:7 Ana Miovcic, das Endspiel entschied sie mit einem glatten 4:0, 4:1 für sich. Von Seiten des Tennisbezirks Schwaben herzlichen Glückwunsch an beide Mädels!

Wir waren im Midcourt dabei: TC Nesselwang und TC Pfronten

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Oberfranken Presse: Hannes Huttinger Kaulbachstraße 7 | 95447 Bayreuth | Tel. 0160 94422710 | hannes.huttinger@btv.de

Ein erfolgreicher Kampf Normalerweise erhitzen sich die Gemüter beim Tennis in erster Linie dann, wenn die Akteure in engen Matches um wichtige Punkte spielen. In diesem Jahr ist das bekanntlich ein bisschen anders. Da wurde schon vor Saisonbeginn über die Sinnhaftigkeit der sogenannten „Übergangssaison 2020“ philosophiert. Die oberfränkischen Vereine standen vor ganz schön vielen Fragen: Spielen wir? Wenn ja, mit wie vielen Mannschaften? Und wie wollen wir die Hygienevorschriften ordentlich umsetzen?

Hinweisschildern auf ihren Anlagen auf die Corona-Thematik aufmerksam. Bezirkschef Robert Engel hat mit seinen Kollegen also erfolgreich um die Durchführung der Saison 2020 gekämpft. Aber: Er alleine wäre eben völlig hilflos gewesen, wenn die Vereine nicht so stark mitgezogen hätten.

Einfach war das für niemanden. Nicht für die Vereine, nicht für die Mannschaftsführer, nicht für den Bayerischen Tennis-Verband, nicht für die Politik. Sie alle mussten mit Quälgeist Corona irgendwie zurechtkommen – und wenn die Wettspielrunde nun größtenteils beendet ist, fragen sich viele natürlich: Hat sich diese Übergangssaison gelohnt?

Und (auch das muss gesagt werden): Die Mannschaften, die sich gegen eine Teilnahme an der Medenrunde 2020 entschieden haben, sind keinesfalls an den Pranger zu stellen. Viele haben reiflich überlegt und sich die Entscheidung wirklich nicht leichtgemacht. Mag man es einem Verein verübeln, wenn er im Corona-Jahr 2020 nicht die Verantwortung für beispielsweise 20 Kinder auf seiner Tennisanlage übernehmen will? Will man es Spielern aus den Seniorenklassen verübeln, wenn sie lieber bei Freundschaftsspielen bleiben, weil sie ihr so geliebtes Bierchen nach dem Punktspiel nicht bedenkenlos mit den Gegnern genießen dürfen? Sicher nicht!

Horcht man in die Vereine hinein, so ist häufig so etwas zu vernehmen wie: „Mensch, das hat ja doch einigermaßen funktioniert.“ Der Großteil der Spieler ging sehr diszipliniert mit dem Thema um, die Vereine machten oft mit mehreren Warn- und

Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Gut oder Böse. Der BTV hat ja nicht ohne Grund den Vereinen die Entscheidung überlassen, ob sie spielen wollen. Jeder hat für sich entschieden – und das ist gut so!

TC Weiß-Rot Coburg trotzt Corona! Tennis-Camp mit mehr als 50 Kindern

Der TC Weiß-Rot Coburg hat sich sein Tennis-Camp im CoronaJahr 2020 nicht kaputtmachen lassen: Die Trainingseinheiten in der Vestestadt fanden in fast gewohnter Manier statt. Aufgrund der coranabedingten Auflagen musste allerdings die Teilnehmerzahl begrenzt werden. Trotz der schwierigen Allgemeinsituation genossen mehr als 50 Kinder und Jugendliche unter der sportlichen Leitung von Jugendwart Holger Rebhan eine tolle und abwechslungsreiche Trainingswoche am Judenberg. Unterstützt wurde Rebhan von

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einem eingespielten Trainerteam – und von Astrid Hess, die das gesamte Rahmenprogramm organisierte. „Es war heuer eine große Herausforderung für uns alle. Aufgrund der sich ständig ändernden Auflagen waren sowohl Planung als auch Durchführung dieses Jahr sehr zeitintensiv. Wir haben alle Auflagen verantwortungsbewusst umgesetzt, die Woche mit den Kindern war allen Aufwand wert“, betont Rebhan. Der Jugendwart und Coach präsentiert sich stolz: „Ich denke, wir haben beim TC WR in dieser schwierigen Corona-Zeit gezeigt, wie man verantwortungsvoll Sport und Spaß erleben kann.


Alles doch nicht ganz so dramatisch im Corona-Jahr 2020 Positive Signale bei Vorstandssitzung mit Referenten Ganz schön heiß war es an einem Freitagabend im August, als sich der Vorstand und die Referenten des BTV-Bezirks Oberfranken in Kronach trafen. Ein lockerer Austausch im Hochsommer sollte es werden – und einer, bei dem es viele positive Signale zu vernehmen gab. Natürlich gedachten die Anwesenden um Bezirkschef Robert Engel nochmals dem kürzlich verstorbenen Ehrenvorsitzenden Karl-Friedrich Fehn, der in den vergangenen Jahrzehnten Tennis-Oberfranken geprägt hat wie kein anderer. Dann ging es an die Themen – und da wurde zunächst über die Finanzen gesprochen. Hier sprach Finanzvorstand Wolfgang Strobel davon, „dass wir in Oberfranken sogar leicht über den Erwartungen liegen“. Der Tennisbezirk liege finanziell auf Kurs. Ähnlich positiv klang Sportvorstand Siegfried Scherbel. Wie bereits berichtet, verabschiedeten sich „nur“ 38 Prozent der Mannschaften aus der sogenannten „Übergangssaison 2020“. Scherbel betonte, dass Oberfranken im Bezirksvergleich damit recht gut dastehe. Er sprach von einem „weitgehend reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe“. Ein Blick auf die Zahlen liefert dabei den Beweis: Nur 21 von 1038 Partien in Oberfranken wurden abgesagt, verschoben wurden lediglich 27. Scherbel: „Damit können wir zufrieden sein.“ Helmut Weinmann, in Oberfranken verantwortlich für die Talentförderung, sprach danach über die Endrunde der U9 und U10, die für das Wochenende vom 11. bis 13.09. geplant war. In diesem Zusammenhang brachte Weinmann einen Kritikpunkt an: Gerade in den Jüngsten-Altersklassen sei es 2020 immer wieder vorgekommen, dass Regeln falsch angewendet worden seien. Die Bitte des Hofers: „Bitte lest die Ausschreibungen richtig!“ Günter Kölbl, zuständig für Ausbildung und Entwicklung im Bezirk, gab dann noch Einblicke in die Neuigkeiten im Trainerwesen. Hier stehen Veränderungen im C-Trainer-Modell bevor. Für die Trainer-

Der Bezirksvorstand mit seinen Referenten in Kronach – von links hinten: Wolfgang Strobel, Thomas Gebauer und Helmut Weinmann, Mitte: Manfred Maisel und Lore Jahn, vorne: Siegfried Scherbel, Robert Engel und Günter Kölbl.

ausbildung 2021 sei seitens des BTV eine Reform zu erwarten – ins Detail konnte Kölbl hierbei aber noch nicht gehen: „Da gibt es noch viele offene Fragen.“ Den letzten Trainer-Lehrgang für das Jahr 2020 schloss Kölbl Anfang August mit 21 Teilnehmern erfolgreich ab. Lore Jahn, Referentin für Turniertennis in Oberfranken, äußerte sich dann noch sehr positiv zum Wettkampfgeschehen nach der Medenrunde 2020. „Das Turniertennis entwickelt sich größtenteils sehr positiv.“ Zwar sei immer noch mit coronabedingten Einschränkungen zu rechnen, das halte einen Großteil der Spieler aber nicht von der Teilnahme an einem Turnier ab. Bezirkschef Engel gab noch Einblicke in die geplante Strukturreform beim BTV, wonach in Bayern künftig das klassische Bezirksmodell wegfallen und es stattdessen nur noch zwei Bereiche (Nord und Süd) geben soll. Ein Beschluss stehe hier aber noch aus, betonte Engel.

Mit blütenweißer Weste zur Meisterschaft TSV Melkendorf in der Herren-Bezirksliga nicht zu stoppen Sieben Spiele, sieben Siege – mit dieser starken Bilanz haben die Tennis-Herren des TSV Melkendorf in der Bezirksliga den ersten Platz belegt. Besonders beeindruckend: Das Team von Kapitän Tobias Küfner hat über die gesamte Saison hinweg lediglich acht Matchpunkte abgegeben. Selbst beim großen Finale um Platz eins gegen den TC Rot-Weiß Bayreuth ließ die Mannschaft aus dem Kulmbacher Land nichts mehr anbrennen. Das Duell der bis dato ungeschlagenen Teams gewann der TSV souverän mit 7:2. Ob es mit dem Landesliga-Aufstieg etwas wird, ist in der Übergangssaison 2020 allerdings sehr fraglich. Eigentlich hat der BTV Auf- und Abstieg für diese Saison ausgesetzt. Die Verantwortlichen wollen aber, wenn es irgendwie geht, doch nach Möglichkeiten suchen, so manchem Erstplatzierten ein Spielrecht für die höhere Liga einzuräumen. Das erfolgreiche Team des TSV Melkendorf – von links hinten: Samuel Bastobbe, Luca Pongratz, Lukas Küfner und Patrick Baum; Mitte; Tobias Küfner und Max Angermann; vorne: Mario Küfner.

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Mittelfranken Presse: Natali Gumbrecht Am Häuslesacker 2 | 91564 Neuendettelsau | Tel. 09874 507545 | natali.gumbrecht@btv.de

Ein super gelungenes Talentino-Turnier in Dittenheim

Ein Tag vor Schulbeginn schlugen 19 Kinder der Altersklassen U9, U8 und U7 beim Kleinfeld Cup in Dittenheim auf. Bei wunderschönem Wetter konnten die Spiele pünktlich ab 11 Uhr starten. Die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen wurden eingehalten. Es wurden fünf verschiedene Gruppen erstellt, bei denen man sowohl das Alter als auch die Spielstärke der Kinder beachtete. Auf drei Sandplätzen wurden sechs Kleinfeld-Netze aufgebaut. Jede Gruppe bekam nicht nur ihren eigenen Kleinfeld-Platz, der durch weitere Netze von den anderen schön abgetrennt wurde, sodass die Spiele ungestört verlaufen konnten, sondern auch ihren eigenen Schiedsrichter – es wurde mit der normalen Zählweise gezählt (mit no-ad-Regelung) und nach Zeit gespielt. Den sechsten Kleinfeld-Platz konnten die Youngsters durchgehend zum Einspielen benutzen. Die Kinder zeigten eine Menge Spaß auf dem Platz und man bekam tolle Ballwechsel mit der rotgelben Filzkugel zu sehen. Der Spaß stand dabei natürlich im Vordergrund. Auch wenn es nach manchen Niederlagen zu ein paar Tränen der jun-

gen Teilnehmer kam, wurde stets betont, dass man allein durch die Teilnahme an Turnieren ein Gewinner ist – denn egal ob man das Match gewinnt oder verliert – man gewinnt immer an Erfahrung. Talentino-Tennis-Scout Natali Gumbrecht war mit dem Ablauf des Turniers äußerst zufrieden. Dank guter Vorbereitung und Zusammenarbeit konnten die Spiele nach Plan durchgeführt werden. Man freute sich über die zahlreiche Teilnahme. Einige Eltern nahmen sogar längere Fahrtwege auf sich, um ihren Kindern eine schöne Turniererfahrung zu ermöglichen. Bei der Siegerehrung bekamen alle Kids schöne Urkunden, Schokomedaillen und noch weitere Leckereien. Gruppensieger – U9/8: A: Lenny Winter (ESV Treuchtlingen), B: Daniel Schmidt (FV Dittenheim), Endrundensieger B/C, C: Felix Simon (STC RW Ingolstadt), D: Felix Stierhof (FV Dittenheim). U7: E: Diego Daniel Garcia Hardt (FC Gerolfing). Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Helfern bedanken – ohne euch wäre es nicht möglich gewesen, eine so großartige Veranstaltung durchzuführen und allen so eine schöne und gemütliche Atmosphäre zu bieten. Einen großen Dank an: TennisAbteilungsleiter und Ansprechpartner: Jürgen Lang. Die Schiedsrichter: Tobias Düll, Hannes Knorr, Jan Kühnlein, Theresa Metz, Siggi Kipfmüller, Klara Liefländer und Ulla Gumbrecht. Weitere Helfer: Hertha und ihr Mädels-Team für die super Verpflegung – es wurden den Gästen u.a. sehr leckere Waffeln und Brötchen angeboten. Natali Gumbrecht

Erstmals in diesem Sommer fanden bei den Tennisvereinen in Uttenreuth, Schnaittach, Eschenau und Kalchreuth Wow-Camps für Erwachsene statt, die alle auf große Resonanz stießen. Bei diesen dreistündigen Veranstaltungen vermittelten die Trainer der Tennisschule Marcus Slany vor allem Taktik und Spielverständnis, „Tennis verstehen“ lautete die Devise. Gemixt mit jeder Menge Spaß konnten alle Teilnehmer neues Wissen mitnehmen und ihr eigenes Tennis verbessern. Jeder einzelne Tag der Wow-Camps stand unter einem eigenen Thema: Den Startschuss bildete „Das richtige Set-up bei deinen Schlägen“, gefolgt von „Die verbotene Zone“, „Wie spiele ich gegen einen Bringer“ und „Der Weg zum perfekten Doppel“. Am Ende waren alle Teilnehmer begeistert von dieser neuen Art des Tennistrainings. Auf dem Foto zu sehen, die DMSTS-Trainer Jörg Wölfel (hinten) und Oliver Reppich (rechts).

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Erfolgreiche Wow-Camps


Erfolgreicher WÖHRL Cup 2020 beim ESV Flügelrad Damen- und Herrenturnier Vom 10. bis zum 13. August fand auf der schönen Anlage des ESV Flügelrad in Nürnberg zum 16. Mal das Flügelrader Damen- und Herrenturnier statt. Turnierleiter Franz Hacker und Christian Dudek freuten sich über den reibungslosen Ablauf, den sie auch ihren Helferinnen Sonja Berthold (Turnierleitung), Vera Eckardt (Jugendwartin), Ruth Maierhofer (Verpflegung) und Annett Thiel (Abteilungsleiterin und Platzwartin) zu verdanken haben. Die Spieler genossen eine gemütliche Atmosphäre neben dem Platz. Da die Anlage reichlich Platz zur Verfügung stellt, konnten alle Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln gut eingehalten werden. Das diesjährige Turnier zeichnete sich durch einige Top-Matches aus. Bei den Herren konnten sich Favorit Darko Bojanovic (Nr. 97 der dt. Herrenrangliste) vom 1. FC Nürnberg und der ungesetzte Samuel Sippel vom CaM Nürnberg ins Finale spielen. Bojanovic gab auf dem Weg ins Endspiel keinen Satz ab. Im Halbfinale schlug er Edison Ambarzumjan vom STK Garching mit 6:3 und 6:3. Auf der anderen Seite konnte sich Sippel gegen Andreas Dimke vom TSV Altenfurt mit 6:4 und 6:3 durchsetzen. Auch er zog ohne Satzverlust ins Finale ein. Trotz Regenunterbrechung zeigten die beiden Topspieler ein äußerst spannendes Endspiel und begeisterten die Zuschauer mit hohem Tennisniveau. Am Ende holte sich Bojanovic mit 7:6, 3:6 und 10:8 den Turniersieg. Auch bei den Damen gab es Tennis der Extraklasse zu sehen. Das sehr gut besetzte Feld wurde angeführt von der aktuellen Nummer 43 der deutschen Damenrangliste – Steffi Bachhofer vom TC Bernhausen. In den Halbfinals kam es zu zwei sehr spannenden Duellen. Während die topgesetzte Bachhofer auf Lokalmatadorin und Vorjahresfinalistin Natali Gumbrecht vom TSV Altenfurt traf, spielten auf dem anderen Platz die zweitgesetzte Laura-Isabel Putz (Nr. 57 DR) vom TC Aschheim und Carolina Kuhl (Nr. 74 DR) vom TV Fürth 1860 gegeneinander. Im Duell der zwei bayerischen Nachwuchstalente konnte sich Kuhl nach einem spannenden Match mit 7:6 und 6:3 durchsetzen. Einen heißen Kampf lieferten sich auch die erfahrenen Bachhofer und Gumbrecht. Nach einem dreistündigen Match holte sich Gumbrecht ebenfalls mit 7:6 und 6:3 den Sieg. Der Titel ging am Ende an die 15-jährige Carolina Kuhl.

Die Finalisten des Wöhrl Cups 2020 – von links: Carolina Kuhl (Siegerin), Darko Bojanovic (Sieger), Christian Dudek (Turnierleiter), Samuel Doppel (2. Sieger), Franz Hacker (Turnierleiter) und Natali Gumbrecht (2. Siegerin)

Jugendturnier Auch beim Flügelrader Jugendturnier wurde in den Altersklassen U10 bis U16 fleißig um den Titel gekämpft. Bei den Junioren U16 wurde Lokalmatador Tinus Müller vom ESV Flügelrad Vizemeister. Den Titel der U12-Knaben holte sich Marian Geyer vom TC Eibach. Im Endspiel gewann er gegen Lokalmatador Jakon Widani vom ESV Flügelrad. Widani konnte im Halbfinale den an Position zwei gesetzten Philipp Koch vom MTV Bamberg in zwei Sätzen mit 6:2 und 6:1 bezwingen. In der U10-Konkurrenz gab es noch einen Sieger aus der Familie Geyer. In einem äußerst spannenden Finale schlug Raphael Geyer vom TC Eibach Jannek Ettinger vom TC Neunkirchen Brand in drei super knappen Sätzen mit 6:7, 7:6 und 11:9. Bei den U14-Mädchen holte sich Lokalmatadorin Christina Heilberger vom ESV Flügelrad als Topgesetzte den Siegestitel. Im Halbfinale gewann sie gegen ihre Kontrahentin Carina Wilhemi vom TSV Altenfurt. Das Finale entschied sie nach einem souveränen 6:3, 6:1-Sieg gegen Stefanie Maier vom TC Freyung für sich. Die Konkurrenz der U12-Mädchen gewann Madlen Oettl vom ASV Neumarkt. Im Endspiel schlug sie die topgesetzte Sarah-Sophie Lubelski (ESV Flügelrad) knapp mit 6:3 und 7:6.

Büchenbacher Tennismitglieder stemmen Feriencamp trotz Corona! 20 Kinder und Jugendliche starteten äußerst sportlich in ihre erste Ferienwoche. Zu Beginn wurden alle Teilnehmer mit den nötigen Hygienevorschriften vertraut gemacht. Dazu gehörte auch, dass jeder während des Camps seinen eigenen beschrifteten Stuhl für Ankunft, Pause und Abschluss des Tages hatte. Vier Nachmittage wurde auf fünf Plätzen mit vollem Einsatz trainiert. Im Rahmen des Camps nutzten zusätzlich bis zu sechs Erwachsene täglich das flexible Angebot einer Trainingseinheit am Abend. Tagsüber wurden bis zu fünf Teilnehmergruppen leistungsdifferenziert von verschiedenen Trainern angeleitet. Dann standen Koordination, Ausdauer oder Technik im Vordergrund. Die Angebote waren so motivierend und abwechslungsreich, dass selbst die Hitze niemanden aufhalten konnte. Jeden Tag gab es neue Herausforderungen zu bestehen. Rätsel durch den Wald oder Hockey in der Mannschaft begeisterte die Kinder ebenso wie das Match gegen

den Trainer oder das taktische Ausspielen im Doppel. Durch das Konzept von Jugendwartin Alexandra Münch trafen in dieser Woche Jung und Alt, Anfänger und Profi, Neumitglieder und alte Hasen aufeinander. So ließen sich die Tennisbegeisterten nach dem Ausklang am Freitagabend nicht bremsen und spielten bis in die Nacht hinein miteinander Tennis. Alexandra Münch

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Unterfranken Presse: Margot Staab Ankergasse 2 | 63808 Haibach | Tel. 06021 66161 | Mobil 0170 4751144 | presse@staab-pr.de

Himmel, wie die Zeit vergeht Jetzt neigt sich die Sommersaison schon wieder dem Ende zu und die Winterrunde steht vor der Tür. Die Übergangssaison 2020 wurde von den Spielerinnen und Spielern sehr gut angenommen. Es wurde ohne großen Druck locker und befreit aufgespielt, der Nachwuchs oder die „Wenigspieler“ kamen zum Zuge und konnten Matchpraxis sammeln. Die Atmosphäre auf und neben dem Platz war aufgrund der Tatsache, dass es keine Auf- oder Abstei-

ger gibt, sicher entspannter als die Jahre davor. Die stattfindenden Turniere – egal, ob LK-Turnier, Senior-Cup, Jugend-Cup und so weiter – waren gut besucht und es gab sogar Wartelisten. Dies war wahrscheinlich auch Corona und seinen speziellen Auflagen geschuldet. Trotzdem. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Akteurinnen und Akteure diese Medenrunde mehr genossen haben und noch mehr Spaß an unserem schönen Sport hatten als sonst. Vielleicht können wir alle diese Erkenntnis mit in die vor uns liegende Zeit transportieren. Das wäre schön.

Tom Sickenberger entschied Krimi für sich Auf der Anlage des TC Schönbusch Aschaffenburg fand der Aschaffenburger Tennis-Jugend Cup 2020 statt. Es gingen cirka 150 Meldungen ein, sodass sich der Veranstalter über ein qualitativ und quantitativ gut besetztes Turnier freuen konnte. Und der Nachwuchs lieferte sich teilweise sehr spannende und kämpferisch hervorragende Matches. Allerdings machte der Wettergott der Veranstaltung am Endspieltag einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund starker Regenfälle mussten einige Matches in der Halle ausgetragen und vier Konkurrenzen gar am Montag fertig gespielt werden. „Bis zum Sonntagmorgen waren wir im Zeitplan und es hat alles gut geklappt. Der Regen hat uns dann allerdings alles durcheinander gebracht“, sagte TCS-Turnierdirektor Max Dreisbusch. Er war begeistert vom Niveau, das die Jugend an den Tag legte. „Es wurde unglaublich gekämpft und einige Matches gingen sogar über 180 Minuten. Es war toll anzuschauen, wie super die Jugendlichen gespielt haben und es gab viele sehenswerte Begegnungen.“ Der TV Aschaffenburg sahnte gut ab und stellt mit Tom Sickenberger (Jahrgang 2007, Foto) einen Sieger in der U16. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Endspiel, in dem der an eins gesetzte Tom Sickenberger auf den an zwei gesetzten Moritz Specker vom TC Memmingen traf, setzte sich der Aschaffenburger letztlich mit 5:7, 6:4, 10:8 durch. Vom Bezirk spielten noch Louis Graßmann, Robin

Büttner, Jannis Bartelt (alle TVA), Alexander Popov, Paul Wolz, Max Siempelkamp (alle TC WB Würzburg) und Moritz Tobias (TC Schönbusch Aschaffenburg) mit. Für sie alle war aber frühzeitig Schluss. Auch Fynn Beisel vom TVA stand bei der U10 auf dem Treppchen. Er besiegte seinen Vereinskollegen Tizian Ruck. Die U18 gewann Noah Maximilian Neideck (BASF TC Ludwigshafen). Die hiesigen Teilnehmer wie Jacob Laewen (TC RW Gerbrunn), Sven Schönwald (TVA), Felix Frauendorfer (TVA), Luca Dreisbusch (TCS) und Muhammed Salih Yazici (TVA) verloren in Runde eins. Letztgenannter verlor gegen Patrick Hüttl (TCS) und dieser scheiterte anschließend gegen den zwei gesetzten und späteren Sieger Noah Maximilian Neideck mit 0:6, 1.6. Die U14 war mit Spielern aus der Region gut vertreten, doch reichte es meistens nicht über die Anfangsrunden hinaus. Ben Ostheimer (TVA) führte die Setzliste an, gewann gegen Lukas Machwirth (Hochheimer STV) klar mit 6:0, 6:1, musste dann aber denkbar knapp gegen den Finalisten Noah Benedict Lohrey (THC Hanau) mit 5:7, 6:4, 10:12 den Kürzeren ziehen. Auch in der U12 mussten die Jungs aus dem Einzugsgebiet meist nach Runde zwei das Turnier verlassen. Für die Mädels in der U18, U16 und U14 aus Unterfranken war ebenfalls früh Schluss. Erfreulich trotzdem, dass so viele Mädchen teilgenommen haben. Das freute auch den Veranstalter. Alle Ergebnisse unter: mybigpoint.tennis.de

Bernd Legutke Sieger in Sindelfingen Bei den 5. Sindelfingen Senior Open im August holte sich Bernd Legutke vom TV Aschaffenburg den nächsten Erfolg. Der Linkshänder landete in der Konkurrenz Herren 55 auf dem ersten Platz und sagte: „Ich habe mich sehr über meinen Sieg gefreut, denn bei dieser Hitze war es alles andere als einfach zu spielen.“ Er meldete sich in Sindelfingen „ziemlich spontan an, da es beim Turnier zuvor in Bad Kissingen so gut geklappt hatte“, grinste der sympathische Sportler. Legutke, an zwei gesetzt, musste zunächst gegen Otto Octavian Bibartiu vom TA SV Magstadt antreten. Gegen ihn hatte er beim 6:0, 6:0 keinerlei Probleme und auch in der zweiten Runde gegen Knut Bruens vom TA SV Sillenbuch hatte es Bernd Legutke beim

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6:2, 6:2 eilig. Im dritten Spiel wartete der an sieben gesetzte Ralf Türck (Cannstatter TC). Gegen ihn war er zunächst nicht ganz bei der Sache und machte sich im ersten Satz das Leben selbst schwer. Am Ende stand ein 7:5, 6:2-Erfolg. Nun wartete im Halbfinale Martin Andratsch (TA KV Untertürkheim). Der an sechs Gesetzte konnte sein Spiel nicht wie gewohnt aufziehen, sodass der Aschaffenburger souverän mit 6:3, 6:2 ins Finale einzog. Dort wartete Stefan Saur (Sport- und Schwimmclub Karlsruhe, Abt. Tennis) auf ihn. „Vor ihm hatte ich großen Respekt, denn er haute nicht nur meinen Angstgegner Gernot Janke, der an vier gesetzt war, mit 6:1, 6:1 aus dem Rennen. Nein, er siegte auch gegen den Einser Helmut Bayer vom Cannstatter TC mit 6:0, 6:4 – und das soll was heißen“, war Bernd Legutke gewarnt. Gernot Janke vom


SB Versbach hatte zuvor keinerlei Mühe mit seinem Gegner, fand aber gegen Stefan Saur nicht zu seinem gewohnten Spiel. Legutke kannte seinen Finalgegner vorher nicht und beschreibt ihn folgendermaßen: „Er ist kein Vielspieler, sucht sich seine Turniere dosiert aus. Aber er ist topfit und du darfst ihn nicht nach vorne kommen lassen. Das ist tödlich. Denn vom Halbfeld aus macht er alles weg.“ Im ersten Satz lief alles nach Plan und der gewann mit 6:4. Danach lehnte er sich einen Tick zu viel „zurück“, erlaubte sich einen kleinen Hänger und prompt knüpfte ihm Saur den zweiten Satz ab (6:2). Im entscheidenden Match-Tiebreak war der Aschaffenburger von Anfang an hellwach und da er sich zu Beginn eine leichte Zerrung am Oberschenkel holte, versuchte er die Ballwechsel nicht allzu lang werden zu lassen. Dies klappte gut und mit 10:3 holte er sich den Sieg in seiner Altersklasse.

Bernd Legutke (links) mit Turnierdirektor Boris Clar.

Bei den Herren 60 spielten Detlef Budnick (TC BW Eibelstadt) und Michael Kuhn (TSC Heuchelhof Würzburg) mit. Während sich Budnick bis ins Halbfinale spielte und am späteren Gewinner Steffen Fortun (TEC Waldau) knapp scheiterte, musste sich Kuhn schon nach Runde eins verabschieden. Doch er rollte das Feld von hinten auf und gewann die Nebenrunde. Alle Ergebnisse unter: mybigpoint.tennis.de

Erster Padelcourt Unterfrankens steht in Würzburg Ab sofort wird die Tennisabteilung des TSV Rottenbauer „padeln“. Aber nicht auf dem Main, sondern auf ihrem eigenen Padeltennis-Court. Viele werden sich jetzt fragen: Was ist Padeltennis? Matthias Schneider, Vorstand Verwaltung, erklärt es so: „Padeltennis ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Gespielt wird auf einem 10 x 20 Meter großen Kunstrasen, der mit Gitter- und Glaswänden eingezäunt ist. Wie beim Squash können die Wände im Spiel mit einbezogen werden. In Spanien ist Padeltennis hinter Fußball schon die zweitbeliebteste Sportart, hier in Deutschland dagegen noch weitgehend unbekannt.“ Tatsächlich ist Padel in den letzten 20 Jahren insbesondere in Argentinien und Spanien zu einem Megasport aufgestiegen und avancierte in den beiden Ländern zur zweitgrößten Ballsportart nach Fußball. Es wird nur Doppel gespielt. Die drei bis vier Meter hohen Wände werden in das Spiel mit eingebunden. Gespielt wird mit kurzen Schlägern aus Kunststoff und ohne Bespannung, gezählt wird wie im Tennis. Die Gründe für die Faszination von Padel sind in der einfachen Grundtechnik, die Spielspaß schon nach wenigen Ballwechseln garantiert, zu suchen. Gefragt ist weniger Kraft, sondern mehr Taktik und Geschicklichkeit. Es gibt häufig lange Ballwechsel, die doppelt so viele Ballkontakte wie im Tennis bringen. Padeltennis ist für Menschen jeden Alters und jeder körperlichen Verfassung geeignet und dank der Spielfeldgröße sehr kommunikativ. Nun steht in Rottenbauer, dem südlichsten Stadtteil Würzburgs, der bisher einzige Court Unterfrankens. Die nächsten Spielmöglichkeiten sind dann erst wieder rund um Nürnberg, München, Augsburg oder Frankfurt. In Zusammenarbeit mit „padelarena.de“ errichtete die Tennisabteilung komplett in Eigenleistung auf einem nicht mehr genutzten Tennisplatz einen Padelcourt. „Das Ambiente rund um den Court vermittelt Urlaubsstimmung pur. So ist der

Platz von Sand umgeben und sogar drei echte Palmen lassen Urlaubsfeeling aufkommen“, erzählt Matthias Schneider stolz. Vor oder nach dem Spielen lädt eine kleine Sitzlounge zwischen den Palmen zum gemütlichen Sitzen ein. Dank der Flutlichtanlage kann sogar bis 22 Uhr gespielt werden. Sechs Wochen Bauzeit Nach sechs Wochen Bauzeit war es dann so weit und am 2. August war die inoffizielle Platzeröffnung. Ab 10 Uhr konnte jeder Interessierte zum Padel greifen und die Sportart testen. Bis zum Abend besuchten die cirka 100 Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder den Padelcourt und schlugen Bälle übers Netz und gegen die Glaswände. Manch einem hatte es so gut gefallen, dass er spontan für einen der darauffolgenden Tage den Court buchte. Die offizielle Platzeröffnung war am 13. September. Dann wird es eine offene Würzburger Padel-Stadtmeisterschaft geben. Infos zur Platzbuchung unter: www.padelarena.de.

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Oberpfalz Presse: Stephan Landgraf Kettelerstraße 8 | 92685 Floß | Tel. 09603 9036256 | stephan.landgraf@btv.de

Peter Reiser neuer Präsident beim TC Rot-Blau Dr. Markus Witt hört nach 13 Jahren auf – der Nachfolger ist im Verein kein Unbekannter Regensburg. Nach 13 Jahren gab Dr. Markus Witt sein Amt als Präsident des TC Rot-Blau zum Jahresende 2019 auf. Damit ging eine Ära zu Ende. Die Entscheidung, „seinen“ Verein abzugeben, ist ihm nicht leicht gefallen. Als Mitglied bleibt er dem TC Rot-Blau natürlich erhalten. Er hat Maßstäbe gesetzt und führte in seiner Präsidentschaft den Verein zu einem der größten Tennisclubs in Bayern und machte ihn deutschlandweit bekannt. Dr. Witt verlässt sein Amt natürlich nicht, ohne gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen seine Nachfolge geregelt zu haben. Mit Peter Reiser (Foto) wurde ein würdiger und überaus kompetenter Nachfolger gefunden, der dieses Amt kommissarisch bis zur nächsten Vorstandswahl übernehmen wird. Alle übrigen Vorstandsmitglieder bleiben im Amt. „Es sind große Fußstapfen, die Dr. Witt hinterlässt, aber wir sind uns sicher, dass Peter Reiser mit seinem Stil eigene Spuren im Tennissand zum Wohle des TC RotBlau hinterlassen wird“, so die Vereinsführung. Reiser ist kein Unbekannter im Regensburg. Bereits 1985 spielte er mit gerade einmal 15 Jahren sein erstes größeres Turnier an der Dürerstraße. Auch in den Folgejahren blieb er dem Turniertennis

treu und entschloss sich schließlich 1992 als Tennislehrer ins Ausland zu gehen. Es folgten Stationen in Griechenland, Österreich und schließlich in Düsseldorf als Assistent des Teamchefs der Bundesligamannschaft des Rochusclubs. Nach mehreren schweren Verletzungen entschloss er sich 1995, den Schläger an den Nagel zu hängen. Es folgte eine Ausbildung zum Handelsfachwirt und ein Studium der Ökonomie. Später folgte ein Aufbaustudium an der University of California im Bereich „International Business Operation and Management“. Im etwas fortgeschrittenen Alter widmete er sich nebenberuflich nochmals einem Universitätsstudium der Politikwissenschaften und der Soziologie. Reiser lebt mit seiner Frau Claudia und seinen beiden Kindern seit 2015 wieder in Regensburg. Die Rückkehr nach Regensburg führte fast zwangsläufig wieder zum Kontakt mit alten Mannschaftskameraden und Vereinskollegen. Eines kam zum anderen und so stand Reiser wieder mit vielen alten und neuen Freunden auf dem Tennisplatz. Text/Foto: Kathrin Mann/Josef Passauer

Favoriten setzen sich erwartungsgemäß durch

Das Siegerfoto mit zweitem Vorsitzenden Christian Scharl, Linda Trager und Max Hauer (hinten v. l.) sowie Melli Sommerer, Lea Schmalzbauer, Peter Christmann, Lena und Bastian Bartmann (vorne v. l.).

Ensdorf. Die Favoriten haben sich Mitte August bei den Einzelmeisterschaften der DJK Ensdorf durchgesetzt. Trotz tropischer Hitze boten Lea Schmalzbauer und Linda Trager im Damenfinale ein intensives Eineinhalbstunden-Match auf hohem Niveau. Letztendlich sicherte sich Linda Trager mit 6:1 und 6:3 den Titel. Platz drei belegte Melli Sommerer kampflos. Bei den Herren zogen Max Hauer und Bastian Bartmann ins Endspiel ein. In einem bis zum letzten Punkt spannenden Krimi ging schließlich Hauer mit 4:6, 6:1 und 11:9 als Sieger vom Platz. Dritter wurde Peter Christmann, der den Überraschungs-Halbfinalisten Stefan Kammerl mit 6:4 und 6:1 bezwang. Bei der Siegerehrung bedankte sich Organisatorin Linda Trager bei den teilnehmenden Frauen und Männern. Der durch die erstmals seit Jahren wieder durchgeführten Meisterschaften bewirkte Boom solle durch Erwachsenen- und Kindertraining sowie durch eine Doppelmeisterschaft aufrecht erhalten bleiben. DJK-Vorsitzender Christian Scharl dankte Linda Trager für die hervorragende Ausrichtung der Meisterschaften und überreichte mit Lena Bartmann von der Familie Däubler spendierte Pokale an die jeweils drei Erstplatzierten. Text/Foto: DJK Ensdorf

Talentinos kommen mächtig ins Schwitzen Neunkirchen. Trotz extrem hoher Temperaturen haben Anfang August 17 Talentinos bei der TG Neunkirchen tolle Spiele gezeigt. Für einige Teilnehmer war es dabei das erste Turnier, aber alle hatten viel Spaß und freuten sich über die Urkunden, Medaillen und Pokale. Die Sieger: U9: 1. Bruno Erben (TC GrünRot Weiden), 2. Felix Glade (TGN); U8: 1. Jonas Holzbecher (DJK Irchenrieth), 2. Philipp Werner (TGN); U7: 1. Konstantin Doss (TGN), 2. Lorenz Böckl (TGN). Text/Foto: TG Neunkirchen

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Junge Pirker auf den Spuren von Boris und Steffi Das von Dorothea Praller angebotene Sommertraining der SpVgg kommt bei Kindern bestens an Pirk. „Wem hat es denn gefallen?“ Auf diese Frage von Dorothea Praller, Abteilungsleiterin Tennis und Leiterin der Kindergruppe der SpVgg Pirk, schnellen alle Hände in die Höhe. Auf den Plätzen des VfB Rothenstadt fand heuer erstmals ein Kindersommertraining statt – gemäß den Hygienevorschriften und mit vier Teilnehmern pro Trainer auf einem der Plätze. Dafür und für eine Folgeveranstaltung im September hatten sich 42 Kinder angemeldet. Als Trainer agierten neben Praller noch Christian Ernstberger sowie erstmals Tim Forster und Peter Troglauer. In der ersten Vormittagsgruppe der Fortgeschrittenen wurde vor allem an drei Stationen die Technik wie Aufschlag und Vor- und Rückhand geschult. Die nachfolgende Gruppe trainierte an einer Station die Motorik, gestützt auf die Empfehlungen des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV) für Punktspiele, und erlernte an zwei weiteren Stationen auf spielerische Art mit Ballgewöhnungsübungen die technischen Grundlagen. Am letzten Tag wurde noch ein kleines Auf- und Abstiegsturnier durchgeführt, ehe alle ihre Urkunden und Müsliriegel überreicht bekamen. Schon Ende der 1980er hatte sich Praller, der die Nachwuchsarbeit schon immer am Herzen lag, zum Ziel gesetzt, in ihrem Verein eine Kinder- und Jugendabteilung aufzubauen. Als der Tennisclub 2014 kurz vor der Auflösung stand, ließ sie sich nach den Jahren 2002 bis 2011 wieder zur Abteilungsleiterin wählen. Im Mai 2018 begann sie damit, Kindern aus der

Die erste Gruppe der Tenniskids hat ihr Sommertraining absolviert und ihre Urkunden erhalten. Im Hintergrund die Trainer Tim Forster, Christian Ernstberger, Dorothea Praller und Peter Troglauer.

Grundschule und dem Kindergarten gemeinsam mit Andrea Dippold und Christian Ernstberger den Tennissport näher zu bringen. Nach der Auflösung des Sportgeländes an der Pappelallee standen keine Tennisplätze mehr zur Verfügung. Daher wurden auf dem Allwetterplatz Schnupperkurse abgehalten, an denen bis zu 50 Kinder teilnahmen. Das Erfolgsgeheimnis für die Begeisterung der jungen Sportler lag auch im sehr gut angenommen Wintertraining an den Mittwochen in der Turnhalle der Josef-Faltenbacher-Schule, das auch heuer wieder stattfinden soll – falls Corona es zulässt. Außerdem wird den fortgeschrittenen Kindern ein Wintertraining in der Halle des TC Weiden am Postkeller angeboten, zu dem es bereits 24 Anmeldungen gibt. Ende September wird für die verschiedenen Gruppen der Tenniskids die Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Der Aufbau einer Kindergartengruppe scheiterte dieses Jahr an der Corona-Pandemie, soll aber 2021 vollzogen werden – genauso wie der Start von zwei Kleinfeldmannschaften (U8 und U9), die für heuer abgemeldet werden mussten und erst nächstes Jahr in die Medenrunde einsteigen. Text/Foto: SpVgg Pirk/Oberpfalz Medien (fsb)

24 Kinder und Jugendliche bei Sommercamp am Start Auerbach. 24 Kinder und Jugendliche haben Anfang August beim diesjährigen Sommercamp des TC Rot-Weiß Auerbach teilgenommen. Die Kinder kamen dabei bei hochsommerlichen Temperaturen ganz schön ins Schwitzen. Zum Abschluss gab es noch ein Turnier, die Jüngsten stellten bei einer Kinderolympiade ihr Gelerntes unter Beweis. Trainer Csaba Sierek war hochzufrieden mit dem Ablauf der Trainingswoche. Bei einem gemeinsamen Grillabend ließen alle Teilnehmer den Tag ausklingen. Text/Foto: TC Rot-Weiß Auerbach

Obertraublinger U14 eine Klasse für sich Obertraubling. Schöner Erfolg 2020 für den Nachwuchs der Tennisabteilung des SV Obertraubling: Trotz in diesem Jahr erschwerter Bedingungen gelang der ersten Mannschaft der Knaben U14 in der Bezirksklasse 2 ein besonderer Coup. Die Spieler um ihren Betreuer Georg Braun erreichten mühelos den ersten Platz und gaben dabei keinen Punkt ab. Sie gewannen all ihre Begegnungen gegen den TC Neutraubling, den TC Aufhausen, die Jugend-TeG Vilstal, die TeG Steinwald-Fichtelgebirge II und die Jugend-TeG Vilstal II. Unser Foto zeigt (v. l.): Elias Fischer, Elias Biebl, Felix Braun und Marvin Rist. Text/Foto: SV Obertraubling

Chamer Herren II feiern die Meisterschaft Cham. Mit einem fulminanten 9:0-Sieg beim TC Freudenberg haben sich die Herren II des TC Rot-Weiß Cham den Titel in der Bezirksklasse 1 geholt. Nach der Auftaktniederlage beim TuS Dachelhofen siegte das Team um Kapitän Severin Maier in den restlichen sechs Partien. Dachelhofen patzte noch einmal, sodass beide Teams am Ende 12:2 Punkte aufwiesen. Das bessere Spielverhältnis gab jedoch den Ausschlag für die Rot-Weißen, die sich nun durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bezirksliga machen dürfen. Text/Foto: TC Rot-Weiß Cham

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| Tennisbase – Physiotherapie

Profi Yannick Hanfmann und Athletikcoach Jonathan Januschke im großen Trainingsraum der Physio- und Performance-Base Oberhaching

Therapie mit Wow-Effekt Eine einzigartige Atmosphäre, erstklassige Mitarbeiter und topmoderne Ausstattung – die Physio- und Performance-Base in Oberhaching setzt optisch und fachlich Maßstäbe. Das Credo der etwas anderen Physiopraxis: interdisziplinäre Behandlungsmethoden und klare Lösungen für die individuellen Probleme der Privat- und Kassenpatienten.

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ir hatten das große Glück, die Gestaltung unserer neuen Praxis wesentlich mitzubestimmen. Es war uns sehr wichtig, eine offene und helle Umgebung zu schaffen“, sagt Hansi Albrink. Der erfahrene Physiotherapeut leitet als einer von zwei Geschäftsführern die moderne Praxis, die im neuen BTV-Verwaltungsgebäude untergebracht ist und einen Großteil des ersten Stockwerkes einnimmt. Alleine der mehr als 100 Quadratmeter große Trainingssaal mit Rundumblick über die Tennisanlage ist eine Augenweide.

Januschke gilt im Leistungssportbereich als ausgewiesener Experte – seit Ende 2018 ist der 35-Jährige als DTB-Bundestrainer für die athletische Ausbildung der Kaderspieler verantwortlich. Albrink wiederum blickt auf eine über 20-jährige physiotherapeutische Berufserfahrung zurück, in den vergangenen zwölf Jahren führte er auf der bekannten SportScheck-Allewetteranlage in München-Unterföhring das PAR-Centrum und freut sich, dass „viele Stammkunden nun den Weg in den Südosten Münchens mitgegangen sind“.

Doch so schön das Ambiente und so groß der Wow-Effekt bei vielen Patientinnen und Patienten ist – der Fokus von Albrink und seinem Geschäftspartner Jonathan Januschke liegt klar auf der Behandlungsmethode. Sie basiert auf vier Säulen, wie Januschke verdeutlicht: „Das ist erstens die klassische Physiotherapie, wie sie die meisten von uns kennen. Zweitens legen wir Wert auf vorbeugendes Ausgleichstraining bzw. das Rückführen in die Aktivität – das nennen wir Movement. Drittens geht es um die Performance, also das Training von Athleten. Und schließlich führen wir Tests für Breiten- und Profisportler durch, um gezielt an deren Stärken und Schwächen arbeiten zu können.“ An solche Testreihen haben beispielsweise schon ganze Teams aus verschiedenen Sportarten teilgenommen und damit die Basis für ihr Training gelegt.

Auch die derzeit drei angestellten Vollzeitkräfte sind fachlich auf Topniveau und haben Stationen mit großen Namen durchlaufen. Lars Hibbler kümmerte sich u.a. um Fußballprofis der SpVgg Unterhaching und des Schweizer Erstligisten FC Winterthur, Matthias Moser war maßgeblich im Physioteam des FC Bayern Basketball (Jugend) tätig und Zied Chalghm hat lange als Sporttherapeuth in den Schön Kliniken mit professionellen Athleten aus unterschiedlichen Sportarten gearbeitet.

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Von der geballten Expertise profitieren auch die Profispielerinnen und -spieler, die im DTB-Bundesstützpunkt Herren in Oberhaching trainieren, zum Beispiel Yannick Hanfmann, Maximilian Marterer und Cedrik Marcel Stebe. „Der Deutsche Tennis Bund und der


Tennisbase – Physiotherapie |

Fotos: BTV

Das Team der Physio- und Performance-Base in der TennisBase Oberhaching

Hansi Albrink • Physiotherapeut und Geschäfts führer der PBB • über 20-jährige Berufserfahrung • davor 12 Jahre Selbstständigkeit auf der SportScheck Allwetter anlage mit der Praxis PAR-Centrum

Matthias Moser • Ausbildung Physiotherapie • seit 2020 an Bord • davor u.a. FC Bayern Basketball (Jugend)

Jonathan Januschke • Sportwissenschaftler und Geschäftsführer der PBB • über 10 Jahre Erfahrung im Leistungssport • Bundestrainer Athletik Tennis • davor Betreuung Feldhockey, Volleyball, Eishockey und Fußball

Zied Chalghmi • Studium Sportwissenschaften TU München • seit 3 Jahren an der TennisBase dabei • davor Sporttherapeut in den Schön Kliniken

Lars Hibbeler • Bachelor-Studium Physiotherapie in Holland und Master-Studium Sportwissenschaften • seit 2020 an Bord • davor SpVgg Unterhaching und FC Winterthur (beides Fußball)

Physio- und Performance Base Im Loh 1, 82041 Oberhaching www.pb-oberhaching.de, Tel. 089-248868840

Bayerische Tennis-Verband stellen ihren Athleten ein Physiotherapiekontingent zur Prävention zur Verfügung. Auch wer wegen Verletzungen behandelt werden muss, kann dies ohne großen Aufwand und alles unter einem Dach erledigen – eine solch professionelle Umgebung ist im Spitzensport sicher alles andere als Standard“, sagt Januschke.

„Wir sind für Euch da, wenn es um Physiotherapie und Training nach den modernsten Methoden und Techniken geht.“ Hansi Albrink

Insgesamt umfasst die Praxis 380 Quadratmeter und sechs Behandlungsräume. Nichts verdeutlicht die interdisziplinäre Philosophie der Physio- und Performance-Base besser, als der mit Glaswänden sowie bodentiefen Fenstern umgebene und mit hochwertigem Parkettboden versehene Trainingsraum. Ob Slingtrainer, Sprossenwand oder Kurzhanteln – diese klassischen Geräte gehören selbstverständlich zum Repertoire. Eine mobile Slackline, eine Kletterwand oder der druckluftgestützte Functional Trainer von Keiser sind – neben den riesigen Dimensionen – jedoch eher selten in einer Praxis zu finden. Gleichwohl ist die Physio- und Performance-Base nicht nur für Spitzensportler und Top-Athleten ausgerichtet, ebensowenig nur für Privatpatienten. Auch Kassenpatienten, die eine klassische Physiotherapieanwendung (z.B. manuelle Therapie, Fango, Massage) benötigen, sind in der PBB herzlich willkommen – und werden direkt am ersten Tag voll motiviert und mit einem gewissen Wow-Effekt die Behandlung beginnen.

Physiotherapeuth Matthias Moser bei der präventiven Behandlung von Tennisprofi Maximilian Marterer

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| BTV INtern

Für jeden ein passender Vortrag 09:30–09:45 Begrüßung, Kaffee und Brez’n im Foyer

BTV-Infrastruktur-Workshop

Aus der Praxis für die Praxis Am 17. Oktober bietet der BTV seinen Mitgliedsvereinen ein attraktives Event! In der neuen BTVVerbandszentrale, in der TennisBase Oberhaching, bringen sich Vereinsvorstände auf den neusten Stand rund um das Thema Infrastruktur und Finanzen. Für den modernen Tennisverein ist das Instandhalten und Modernisieren seiner Anlage ein wichtiger Teil einer erfolgreichen Vereinsentwicklung. Motto des diesjährigen Ganztages-Workshops ist „Aus der Praxis für die Praxis“. Die Kurzreferate der beteiligten Firmen und Vereine beziehen sich Großteils auf Referenzobjekte. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer Input über innovative Maßnahmen für Vereine der Zukunft. Im Anschluss an die Referate bleibt Zeit für Fragen und Diskussion zu den jeweiligen Themen.

Offener Austausch und persönliche Beratung Warum alles neu erfinden? Die Teilnehmer können sich bei dem Workshop über durchgeführte Projekte austauschen und gegenseitig Tipps geben. Außerdem stehen die Partnerfirmen des Bayerischen Tennis-Verbandes an ihren jeweiligen Ständen den ganzen Tag für individuelle Fragen zur Verfügung. Jeder teilnehmende Verein bekommt einen „DTB Quick-Check“: eine ausführliche Präsentation der eigenen Vereinsdaten im Vergleich zu umliegenden und ähnlichen Vereinen. Eine wichtige Grundlage für die Entscheidung, welche infrastrukturellen Investitionen sich für den Verein lohnen und machbar sind. Im Laufe des Tages besteht die Möglichkeit, sich diesen von den BTV-Vereinsberatern erläutern zu lassen.

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09:45–10:15 Basiswissen Sportstättenbau/Corona bestimmungen und Lösungsansätze (z.B. Belüftung von Tennishallen) 10:15–10:45 Siemens Elektroladesäulen in Ihrem Verein (Referenz objekt TennisBase Oberhaching) 10:45–11:15 Sportas Nutzungsverhalten und Zufriedenheit der BTV-Vereine mit ihren Allwetterplätzen 11:15–11:45 Xavin Beispielhafte Finanzierung einer Traglufthalle 11:45–12:15 DUOL Leichtbauhallen versus Traglufthallen im Vergleich 12:15–12:45 Mittagessen in der Sportschule (im Preis inkludiert) 12:45–13:30 Führung durch die neue TennisBase inklusive 2-Feld-Halle mit LED-Beleuchtung von AS LED-Lighting 13:30–14:00 AIS Hallenbau Brandschutz beim Tennishallen-Bau 14:00–14:15 Step by Step Bau einer Padel-Anlage (SV-DJK Taufkirchen) 14:15–14:45 Courtbooking Vorteile von Online-Buchungssystemen für Freiplätze und Hallen (gerade in Zeiten von Corona) 14:45–15:15 Siemens Navigator – Erhöhung der Gebäude-/Anlagen leistung durch optimale Datennutzung 15:15–16:00 Offener Austausch, Beratung etc. Termin: 17.10.2020; 09:30–16:00 Ort: TennisBase Oberhaching, Im Loh 1; 82041 Oberhaching Kosten: 30 Euro inklusive Verpflegung Anmeldung: www.btv.de > Aktuelles > Veranstaltungen > OKT > Infrastrukturworkshop oder direkt über den QR-Code


BTV INtern |

Mit Padel voll im Trend Kleines Feld, vier Spieler, spektakuläre Ballwechsel – der große Trend im Tennis heißt Padel. Die einsteigerfreundliche Mischung aus Tennis und Squash gibt es seit diesem Sommer in zwei weiteren bayerischen Vereinen: beim SV-DJK Taufkirchen im Süden von München und beim TSV Rottenbauer in Würzburg.

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ur Eröffnung des neuen Padel-Platzes in Taufkirchen erlebten die Gäste ein spannendes Match zwischen Florian Mayer (ehemals Top 18 der Welt und begeisterter Padelspieler) mit seinem ehemaligen Trainer Tobias Summerer, gegen Christian Radecke (Squash Junioren Nationaltrainer) und Daniel Kunz. Am Ende hatten die Tennisspieler die Nase vorn. Nach dem offiziellen Teil hatte jeder die Chance, die Trendsportart auszuprobieren. Die Investition hat sich in jedem Fall gelohnt. Eineinhalb Monate nach dem gelungenen Event ist der Padelplatz fast jeden Tag ausgebucht. „Wir sind sehr stolz drauf, dass wir damit unser Sportangebot ausweiten können, somit sind wir der erste Verein im Landkreis München, der Padel anbieten kann“, so Sebastian Gallus, Geschäftsführer des SV-DJK Taufkirchen. Auch beim TSV Rottenbauer kommt die neue Padel-Anlage nicht nur bei den Mitgliedern super an. „Der Padelplatz macht die Anlage attraktiver. Seit der Eröffnung am 3. August kommen immer neue Leute zu uns“, so Rainer Maiores, 1. Vorsitzender in Rottenbauer, der zudem die Ausbildung zum PadelTrainer vom Deutschen Padel Bund absolvierte. Gemeinsam mit Vereinstrainer Matthias Schneider, der von nun an auch ein PadelTraining anbietet, hat Maiores ein Trainingskonzept für die Mitglieder entwickelt. Die Regeln im Padel sind schnell erklärt und die einfache Grundtechnik garantiert Spielspaß schon nach wenigen Ballwechseln. Es wird nur Doppel gespielt. Die drei bis vier Meter hohen Wände werden in das Spiel mit eingebunden. Gespielt wird mit kurzen Schlägern aus Kunststoff und ohne Bespannung, gezählt wird wie im Tennis. Die Padelarena beim TSV Rottenbauer in Würzburg

Wer Lust hat die Trendsportart Padel auszuprobieren, kann beim SV-DJK Taufkirchen (www.padel-taufkirchen.de) und beim TSV Rottenbauer (www.padelarena.de) online einen Platz buchen. Eine Übersicht aller acht Padel-Anlagen in Bayern sowie weitere Informationen zur Trendsportart finden Sie auch im BTV-Portal unter Angebot > Für Vereine > Angebotsspektrum erweitern. Für Vereine, die überlegen, selbst eine PadelAnlage zu bauen, stehen die BTV-Vereinsberatung und auch die beiden oben beschriebenen Vereine gerne für Auskünfte zur Verfügung. Melden Sie sich einfach unter: vereinsberatung@btv.de oder telefonisch unter 089 628179-28. Hier kann in Bayern Padel gespielt werden Starnberg: 2 Plätze Outdoor www.tennisanlage-starnberg.de Schwabmünchen: 1 Platz Outdoor www.tsv-schwabmuenchen.de/padel Taufkirchen: 1 Platz Outdoor www.padel-taufkirchen.de München: 1 Platz Outdoor www.allwetteranlage.de/sportscheckpadel-muenchen Geretsried: 2 Plätze Outdoor/1 Platz Indoor www.sportcenter-hahn.de/padel-tennis Würzburg: 1 Platz Outdoor www.padelarena.de Nürnberg: 2 Plätze Outdoor www.padel-n.de Nürnberg: 1 Platz Indoor www.sportpark-nord.com/sportarten/padel


| mybigpoint

Wichtige Infos zum Ende des LK-Jahres

Am 30. September endet das aktuelle LK-Jahr, nur bis zu diesem Tag können LK-Punkte für die laufende Saison gesammelt und Ergebnisse erzielt werden. Da der DTB aufgrund der coronabedingten Wettkampfpause die Ranglisten- und LK-Wertung angepasst hat, werden in diesem LK-Jahr die üblichen Anforderungen zum Verbleib in der aktuellen Generali Leistungsklasse ausgesetzt. Die LK eines Spielers kann sich also in diesem LK-Jahr nicht verschlechtern, eine LK-Festschreibung muss nicht explizit beantragt werden. Die Bedingungen für den Aufstieg bleiben jedoch unverändert. Bitte kontrolliere im Portal von mybigpoint deine Ergebnisse im LK-Portrait sowie dein DTB-Ergebnisprotokoll auf Vollständigkeit und Korrektheit. Nur so kann gewährleistet werden, dass bei der LK-Neuberechnung in der Nacht zum 1. Oktober eine hohe Datenqualität vorliegt und alles korrekt und reibungslos abläuft. Solltest du Fehler in deinem LK-Portrait finden, wende dich bitte direkt an Alexander Dittrich im BTV (alexander.dittrich@btv.de).

Änderungen bei der Berechnung der Generali Leistungsklasse Ab dem 1. Oktober 2020 gibt es neue Regularien für die Berechnung der Generali Leistungsklasse. Nach mehrjähriger Arbeit an der LK-Reform stehen nun die grundlegenden Änderungen fest, die ab Oktober in Kraft treten werden. Wöchentliche Aktualisierung Die LK wird deutlich dynamischer, denn jede Woche erfolgt eine Aktualisierung der LK unter Berücksichtigung der erzielten Mannschafts- und Turnierergebnisse. Erweiterung des LK-Bereiches bis LK 25 Damit ergibt sich eine größere Differenzierung im unteren LK-Bereich, sodass sich die vielen Spieler mit LK 23 besser verteilen werden. Leichterer Aufstieg im unteren LK-Bereich Spieler haben es im unteren LK-Bereich von nun an leichter, sich zu verbessern. In der LK 25 reicht beispielsweise bereits ein Einzelsieg für einen Aufstieg um eine LK-Stufe. So können sich bislang zu schlecht eingestufte Spieler schnell in Richtung einer adäquaten Bewertung entwickeln. LK mit Nachkommastelle Auch innerhalb der einzelnen LK-Stufen wird genauer differenziert, da die LK mit einer Dezimalstelle ausgewiesen wird. Somit lassen sich auch kleinere Verbesserungen abbilden. Reduzierung des maximalen Abstiegs Der bisherige Abstieg von max. 2 LKStufen pro Jahr wird auf 1,2 reduziert. Die Verrechnung erfolgt ebenfalls kontinuierlich: Jeder Spieler bekommt pro Monat einen „Motivationsaufschlag“ von 0,1 auf seine LK angerechnet.

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Wertung der Doppel Endlich wird auch Doppelspielen angemessen gewürdigt, da auch Doppelund Mixed-Ergebnisse mit 50% Wertigkeit in die LK-Berechnung einfließen. Damit wird sich das Abschenken von Doppeln in Mannschaftsspielen reduzieren und es ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für neue, attraktive Turnierformate. Jeder Sieg zählt Auch Siege gegen LK-schwächere Gegner führen zukünftig zu einer stärkeren Verbesserung. Somit ist jedes Match wichtig und jeder Erfolg wertvoll.

So erfolgt die Anrechnung von Siegen LK-Punkte Wie bisher richtet sich die Punktzahl für einen Sieg nach der LK-Differenz der beiden Spieler. Ein Sieg gegen einen Spieler mit der gleichen LK ist weiterhin 50 Punkte wert. Hürde Die erzielten Punkte werden durch einen Hürdenwert geteilt. Dieser gibt die Punktzahl an, die für einen Aufstieg um eine LK-Stufe benötigt wird. Dementsprechend bedeuten z.B. 50 Punkte bei einer Hürde von 100 Punkten eine Verbesserung von 0,5 LK-Stufen. Der Hürdenwert hängt von

der eigenen LK ab; je besser die LK, desto höher die Hürde. Somit werden im oberen LK-Bereich weiterhin höhere Anforderungen an die Spieler für einen Aufstieg gestellt: Bisher wurde dies über die Anzahl der benötigten Siege gegen Gegner mit besserer LK geregelt. Die Hürde ersetzt diese Bedingung. Altersklassenfaktor Zusätzlich beeinflusst die Altersklasse der Turnierkonkurrenz oder der Liga die Wertigkeit des Sieges. Ein Altersklassenfaktor von 0,8 z.B. bedeutet, dass die o.g. Verbesserung von 0,5 LK-Stufen nur zu 80% angerechnet, also auf 0,4 reduziert wird. Der Faktor wird im Jugend- und Seniorenbereich wirksam. Zielsetzung ist es, die LK auch über die verschiedenen Altersstufen hinweg wieder besser vergleichbar zu machen. Weitere Details zur LK-Reform sowie die vollständige Beschreibung findest du auf den offiziellen DTB-Kanälen und auf mybigpoint.

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Ab dem 1. Oktober 2020 findest du alle Berechnungen und Informationen zur neuen Generali Leistungsklasse im Portal mybigpoint in deinem Generali LK-Portrait.



| Tennsicamps

Profi für einen Tag Überragende Camp-Premiere in der TennisBase! „Dahoam is dahoam“ dachte sich der Bayerische Tennis-Verband und richtete erstmals ein BTV-Tenniscamp wirklich „dahoam“ in der TennisBase in Oberhaching aus, als Tagesevent mit dem Namen „Profi für einen Tag“.

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inmal die Welt mit den Augen eines Tennisprofis erleben, im geilsten Trainingszentrum Deutschlands, der TennisBase Oberhaching, mit den besten Coaches, den Profitrainern der Talentschmiede im Münchner Süden. Einmal unter Anleitung, u.a. von den Top-Trainern Lars Uebel und Stefan Eriksson, wie ein Profi an die körperlichen Grenzen gehen. Erfahren und feststellen, dass die Profis ein anderes Leben führen, dass sie aber auf dem Platz mit denselben Problemen kämpfen, mit denselben Zweifeln und derselben Angst vor dem Doppelfehler.

26 leistungs- und fitnessorientierte LK-Spieler/innen stellten sich der Herausforderung und wurden von einem sechsköpfigen Trainerteam in der neu umgebauten TennisBase Oberhaching einen Tag lang eben wie Profis betreut. Tennis, Athletik, Jumping-Fitness, Physiobegleitung und mehr. Ein volles Programm und eine große Herausforderung für das Organisationsteam, zumal alle Maßnahmen witterungsbedingt in der Halle stattfinden mussten. Die Beachtung der Infektionsschutzmaßnahmen für Hallenevents und das Fingerspitzengfühl, Amateursportler trotz der Belastung möglichst unverletzt durch den Tag zu bringen, waren von besonderer Bedeutung. Die Resonanz und das Feedback auf die Camp-Premiere waren letztendlich überragend. Die Organisatorinnen Kerstin Hauska und Manuela Utzmann erhielten nur positives Feedback und den Wunsch nach einer baldigen Wiederholung. „Dem kommen wir natürlich gerne nach“, versprach Projektleiterin Kerstin Hauska. „Sobald unsere weiteren Planungen und Termine stehen, sind unsere Teilnehmer die ersten, die davon erfahren! Und das neue Zentrum bietet für uns alle Möglichkeiten. Schwierig ist es nur, unsere Spitzentrainer aus der TennisBase aus ihrem eigentlichen Arbeitsumfeld des Leistungsund Profisports für all diese Maßnahmen zu bekommen. Ideen hätten wir viele!“ Top-Training in perfektem Umfeld Es war die Mischung aus ganz verschiedenen Inhalten, die den BTV-Tenniscamp-Tag in der TennisBase so besonders machte. So stand vor und nach jeder Trainingseinheit ein von mbody athletics Fitnesstrainer Thomas Sieghart ausgeklügeltes warm-up- und cool-down-Programm auf dem Plan, gepaart mit on-court-Fitnessübungen. Der Schwerpunkt des Wochenendes lag dieses Mal eben nicht nur auf Tennis sondern aus der Mischung aus allem, wie das bei einem Profi der Fall ist. In den beiden Tennis-Einheiten haben sich die beiden Trainer-Duos Stefan Eriksson und Tobias Dankl sowie Lars Uebel und Jochen Hartmann zur Aufgabe gemacht, ihren Spielern ein wesentliches, aber oft viel zu wenig beachtetes Kernthema näher zu bringen: Die Bedeutung der Platzmitte. Die Teilnehmer saugten wie Schwämme die zahlreichen Tipps und den wertvollen Taktik-Input der vier Top-Trainer auf und schätzten es sehr, einmal von Profitrainern die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

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Fotos: BTV

Tenniscamps |

Physio- und Ernährungsbegleitung In den Pausen wurden die Teilnehmer von Matthias Moser von der neuen „physio & performance base“, die ebenfalls in den neuen Räumlichkeiten der TennisBase ansässig ist, bestmöglich und professionell betreut. Unter anderem wurden erste Muskelverhärtungen ausmassiert und Kinesiotapes angelegt. Für eine optimale Ernährung sorgte BTV-Partner dropshot, der eine eigene Nahrungsergänzungs-Produktlinie für den Tennissport entwickelt hat. mbody athletics Als krönenden Abschluss brannte Athletikprofi Thomas Sieghart am Ende des intensiven Trainingstages ein Jumping- und Fitnessfeuer ab. Die Teilnehmer sprangen zu passendem Fitnesssound auf ihren Mini-Tramps, verausgabten sich an den Ropes oder absolvierten Beinarbeitsübungen. Das Ergebnis: Tropfnasse Shirts, hochrote Köpfe, aber immer noch strahlende und fröhliche Gesichter! What a day! Fazit Die abschließende Feedback-Runde und der gemütliche Ausklang bei italienischen Köstlichkeiten und leichten Getränken im BTV-Pavillon rundete den anstrengenden und erlebnisreichen Camptag sehr harmonisch ab. „Uns ging es nicht nur darum, den Teilnehmern einen großartigen Tennistag in der TennisBase zu ermöglichen, sondern ihnen einen tiefen Einblick in die Welt des Profi-Tennissports zu geben und auch Fans für unser Zentrum und unsere Spieler/innen zu gewinnen!“ meint Stefan Eriksson, der als Trainer der ersten Stunde die TennisBase Oberhaching 1998 mitgegründet hat. Auch wenn einige den Tag noch länger spüren und in den Knochen haben werden, hat der BTV und das Zentrum definitiv neue Fans gewonnen.

Noch zweimal „Zeit für dich und dein Tennis“ in 2020! Flexibel, unkompliziert, schnell erreichbar, angepasst an den heutigen Familien- und Berufsalltag mit ein, zwei oder vier Tagen, trotzdem das totale Tennis-/Urlaubs- und Erholungserlebnis mit der ständigen Verbindung zum Profitennissport – das zeichnet die neuen Formate aus.

Herbstcamp „speed“ Kurz, knackig & sehr matchorientiert! 30. September bis 4. Oktober 2020 Garda Sporting Club Hotel ****/Riva del Garda Mit Training, LK-Turnier und NEU: Matchbeobachtung und -nachbesprechung durch den Coach

Das Trainingswochenende der Extraklasse Ein „get together“ der besonderen Art! 27. bis 29. November 2020 Hotel Tannenhof Sport & Spa/Allgäu Neue Trainings- und Matchstrategien und zeitgleich die deutschen Spitzenprofis kennenlernen!

Wartet nicht ab, bucht JETZT, die Plätze der zwei Kurzcamps sind sehr begrenzt! Bitte Teilnahmebeschränkungen beachten! mybigpoint Premiummitglieder erhalten einen zusätzlichen Buchungsvorteil! Weitere Infos und Buchungsdetails auf www.btv-tenniscamps.de oder QR-Code oben

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| Talentino

Turniere für Kids in Ihrem Verein ausrichten Eine der wichtigsten Zielgruppen der Vereine sind unsere Kinder. Für alle Vier- bis Neunjährigen hat der BTV zwei Turnierformate entwickelt, die als erstes Wettkampf- und Spielangebot zur Bindung der Kids im Verein dienen. Die Talentino-Ball-Olympiaden und TalentinoKleinfeld-Cups kann jeder bayerische Verein bei sich durchführen. Die Kinder können dort ihre ersten Turniererfahrungen sammeln und die Formate sind der perfekte Einstieg ins Turniertennis. Unterstützt werden die Vereine von einem Turnierleiter aus dem Talentino-Turnierteam, der vom BTV finanziert wird. Dem Verein entstehen keine weiteren Kosten und es werden nur ein paar Helfer zum Zählen vor Ort benötigt. Die Nenngelder für ein entsprechendes Turnier stehen allein dem Verein zur Verfügung. Durch den Verkauf von Speisen und Getränken lassen sich weitere Einnahmen erzielen.

Wenn Sie Interesse haben, ein Turnier regional durchzuführen, können Sie uns gerne unter kids-tennis@btv.de kontaktieren. Wir stellen Ihnen dann einen Talentino-Turnierleiter zur Verfügung, der sich mit Ihnen gemeinsam um die Durchführung, das Material und die Urkunden kümmert.

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Die bayernweit stattfindenden Turniere sind über die BTV-Turniersuche und über die Turniersuche auf www.kinder.tennis.de zu finden. Hier können die Kinder auch zu den Turnieren angemeldet werden.

Talentino-Ball-Olympiade

Talentino-Kleinfeld-Cup

Für Kinder von vier bis sieben Jahren gibt es die Talentino-Ball-Olympiaden. Dort messen sich die Kids bei Geschicklichkeitsübungen und Staffeln, die zwar einen Tennisbezug haben, aber vor allem auf die Allgemeinsportlichkeit abzielen. Sie ist für Kinder gedacht, die gerade erst in das Tennistraining einsteigen möchten oder im Ballschultraining integriert sind. Der Spaß und das Miteinander stehen im Vordergrund. Am Ende bekommen alle Teilnehmer eine Urkunde.

Die Turnierserie richtet sich an alle Kinder, die bereits erste Trainingsstunden im Kleinfeld absolviert haben und sich nun einmal im Spiel mit anderen Kindern messen möchten. Der Spaß steht hierbei an erster Stelle! Die Turniere dauern maximal drei Stunden und den Kindern sollen möglichst drei bis vier Spiele geboten werden. Eine anschließende Siegerehrung mit Urkunden für alle Kinder rundet die Veranstaltung ab.

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| Return

Lisicki spielt wieder

Seit September 2020 ist der BTV als Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst anerkannt und sucht ab sofort für seine neue Verbandszentrale in Oberhaching (Im Loh 1, 82041 Oberhaching) eine/n Bundesfreiwilligen (m/w/d) in Vollzeit.

Foto: Hasenkopf

Nach langer Pause feierte Sabine Lisicki ihr Comeback. Beim mit 128 Teilnehmerinnen gespickten Turnier in der ersten Septemberwoche in Prag besiegte sie zunächst die Britin Murray Sharan (6:3, 6:4), anschließend Stephanie Wagner aus Amberg (6:4, 6:4), unterlag dann jedoch in Runde drei der Japanerin Chihiro Muramatsu (4:6, 4:6). Das Finale gewann Simona Halep gegen Elise Mertens (6:2, 7:5).

BUFTI beim BTV

Wer Freude am Umgang mit jungen Tennissportlern, Gästen und Besuchern der Tennisbase hat, sollte sich diese interessante Tätigkeit im drittgrößten Sportfachverband in Bayern nicht entgehen lassen. Wer verantwortungsbewusst, sportbegeistert, kontaktfreudig und teamfähig ist, kann sich jetzt für die Bundesfreiwilligenstelle beim BTV bewerben. Wir bieten ein angenehmes Arbeitsumfeld in einem kollegialen, sportlichen Team sowie eine Vergütung nach den Regeln des Bundesfreiwilligendienstes. Zu den Aufgaben des Bundesfreiwilligen werden Fahrdienste und Besorgungsfahrten, die Betreuung der BTV-Empfangszentrale (Gästebetreuung, Telefondienst, Buchungssysteme bedienen, Verwaltung der Tagungsräume) und die Mitarbeit in den verschiedenen Geschäftsbereichen der BTV-Geschäftsstelle zählen. Natürlich unterstützt der BUFTI die Geschäftsbereiche bei diversen Veranstaltungen und Turnieren vor Ort. Weitere Informationen zur Bundesfreiwilligenstelle beim BTV gibt es unter www.btv.de.

Tennisrecht Crunchtime zum Punkte sammeln „Eigentlich verhält es sich doch genau umgekehrt. Punkte bekommst du erst nach dem Überholen. Jedenfalls, wenn es sich um ein verbotswidriges Überholen im Sinne des § 5 StVO handelt“, so jedenfalls die aktuelle Sorge von Tenniscrack Jakob Jäger*. Denn genau anders herum schaut es mit seiner Strategie aus. Im Klartext, Jakob Jäger, erfolgreicher Spieler der Herren-50-Mannschaft vom TC Vorwärts Schneckenheim geht es hier nicht um Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg – eine Behörde, in der der rechtschaffene deutsche Autofahrer wohl eher nicht geführt werden will. Vielmehr möchte er den vor ihm gemeldeten Benno Beutel im Ranking überholen. Und dazu benötigt der ambitionierte Jäger zunächst mal Punkte, respektive ausschließlich solche aus der Leistungsklassenordnung.

– 2020 vom Landesverband Terra Y, dem Herren-50-Team aus Schneckenheim „zugelaufen“ – ihn von der Nummer eins in seiner Truppe. Jäger war es gewohnt, als Spitzenspieler stets in Runde zwei aufzuschlagen. Und die „Pole-Position“ war für sein Ego schlicht unerlässlich. Folglich wollte Jäger darauf unter keinen Umständen verzichten. Und schon gar nicht zu Gunsten von Benno Beutel. „Der hat zu seinem Einstand noch nicht mal was ausgegeben. Und überhaupt, wie der im Landesverband Terra Y auf die LK 13 kam, erscheint mir doch recht fragwürdig“, so Jägers große Skepsis. Kurzum möchte er in 2021 wieder die Spitzenposition einnehmen. Höchst vorsorglich befragte Jäger den TCS Sportwart Korbinian Klug, ob denn vorgenannte Überlegungen auch richtig seien.

Während Jäger noch der Gruppe der LK-15er angehört, zeichnet Beutel sich als LK-13er aus. Indem nun vorgenannter Jakob durch seinen erfolgreichen Wettspieleinsatz in dieser Übergangssaison 350 Punkte ergattert hat, setzte Beutel gänzlich aus. Also, so Jägers fester Plan, dürfte er nach § 5 Ziffer 1 der Durchführungsbestimmungen zur LKO, in die LK 14 aufsteigen. Und Beutel müsste, da komplett abstinent beim Punktesammeln, um zwei Leistungsklassen, gemäß § 5 Ziffer 3, in die LK 15 absteigen. Überholvorgang also abgeschlossen! Meinte jedenfalls der gute Jakob.

Lösung: Nachdem der DTB-Ausschuss für Ranglisten und Leistungsklassen festgelegt hat, dass in dieser Saison, CoronaPandemie bedingt, der Abstieg i.S.d. § 5 Ziffer 3 ausgesetzt wird, geht Jägers filigrane Strategie so nicht auf. D.h. er rückt zwar auf die LK 14 vor; Beutel behält aber die LK 13.

Benno Beutel zu überholen, hat für Jägers Gemütslage oberste Priorität. Denn schließlich verdrängte vorgenannter Konkurrent * Alle Namen frei erfunden

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Gleichwohl, ganz ausgeschlossen erscheint Jägers Überholziel noch nicht. Wenn er nun in den letzten Septembertagen erfolgreich LK-Turnier-Spiele bestreitet und dabei tüchtig Punkte sammelt, könnte es vielleicht doch noch funktionieren mit dem Überholen. Jürgen Rack Vorsitzender der Verbandsrechts-Kommission des BTV


Interview des Monats |

Foto: Claudio Gärtner

Michael Kohlmann Bei den US Open 1998 spielte er sich immerhin bis ins Achtelfinale. Seine große Stärke jedoch lag im Doppel (fünf Titel auf der ATP Tour). Und so ist Teamarbeit für Michael Kohlmann stets auch eine Basis seiner so erfolgreichen Arbeit als Cheftrainer des Deutschen Tennis Bundes, stationiert am Bundesstützpunkt in Oberhaching. Für den DTB wirkte er bereits als Kompagnon der Davis-Cup-Kapitäne Patrik Kühnen und Carsten Arriens, ehe er 2015 die Verantwortung übernahm. Seither war das deutsche Team stets in der Weltgruppe vertreten. Der gebürtige Westfale (46 Jahre) ist seit 2006 in München verliebt und hat mit seiner Frau zwei kleine Töchter. Was halten Sie davon, dass plötzlich aus dem Nichts gleich zwei Turniere hintereinander in Köln, in der Lanxess Arena, ablaufen sollen? Generell ist es sehr gut, wenn wir möglichst viele Turniere am Standort Deutschland haben. Die ATP sucht derzeit händeringend nach Turnierveranstaltern, nachdem gerade in der Coronazeit speziell Hallenveranstaltungen ausfallen, weil die unter den behördlichen Auflagen in den einzelnen Regionen so schwierig zu organisieren sind. So sind in Europa unter anderem schon Basel und Stockholm ausgefallen. Weil der Turnierkalender bis zum ATP Masters gefüllt werden soll, vergibt die ATP kurzfristig einjährige Lizenzen. Diese Gelegenheit hat Edwin Weindorfer mit seiner Agentur Emotion genutzt. So kam es dazu, dass zwei Turniere hintereinander in Köln ausgetragen werden. Das ist zumindest ein Novum im internationalen Tennis. Wie kann das funktionieren, vom 11. bis 18. das eine und vom 19. bis 25. Oktober das zweite? Das ist ein Novum, aber es gibt zwei eigene Meldelisten. Natürlich ist es theoretisch möglich, dass zwei Mal exakt die gleichen Spieler antreten. Das kommt auf den individuellen Terminplan der Einzelnen an – man wird sehen. Weindorfer hat ja bereits die Show-Turniere in Berlin ausgetragen und ist auch bei dem ATP-Turnier in Stuttgart und dem neuen WTA-Event in Berlin Veranstalter. Beim zukünftigen ATP-Doppelpack in Köln haben sich bereits große Namen wie Sascha Zverev oder Andy Murray angesagt. Gleichzeitig mit Köln Zwei findet das Challenger Turnier statt, die Wolffkran Open in Ismaning. Hat das Auswirkungen auf dessen Teilnehmerliste? Ich glaube, dass es kaum Überschneidungen geben wird. Die Spieler in Köln sind in der Rangliste durchwegs so hoch, dass sie in der Woche nicht unbedingt ein Challenger spielen würden. Natürlich wird es den einen oder anderen geben, der sich überlegt, lieber die Quali in Köln zu spielen

als im Hauptfeld in Ismaning. Möglicherweise erhöht das die Chancen der deutschen, der bayerischen Spieler in Ismaning, wenn einige gute internationale Akteure dort nicht antreten. Apropos ATP: Gerade hat Novak Djokovic mit einigen Kollegen die PTPA Professional Tennis Players Association, so etwas wie eine Spielergewerkschaft, gegründet. Wie geht das zusammen? Die ATP hat mit Andrea Gaudenzi im vergangenen Jahr eine neue Führung erhalten, die ab Januar auch komplett neue Ziele für 2020 verfolgen wollte. Dann kam im März der abrupte Pandemie-Stopp. Nach der zaghaften Wiederaufnahme im August fielen zahlreiche Veranstaltungen auch aus wirtschaftlichen Gründen aus. Die Kommunikation zwischen ATP und den Spielern ist in dieser Zeit und unter diesen Bedingungen nicht optimal gelaufen. Das führte unter anderem dazu, dass bereits im vergangenen Jahr begonnene Gespräche über die Gründung einer Spielergewerkschaft von den Wortführern Djokovic und Pospisil wieder aufgenommen und intensiviert wurden. Persönlich finde ich es eher unglücklich, dass gerade jetzt, da viele Veranstalter große wirtschaftliche Probleme haben, die Spieler über die neue PTPA u.a. höhere Preisgelder fordern. Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, wenn sich die Spieler zusammentun, denn die ATP vertritt nur zu 50 Prozent die Interessen der Aktiven. Der Zeitpunkt allerdings ist sehr unglücklich. Nochmals zu Djokovic: Wie sehen Sie seine Disqualifikation bei den US Open? Dazu gibt es keine zwei Meinungen. Wenn man aus Frust einen Ball irgendwo hinschießt und dabei einen Schieds- oder Linienrichter trifft, wird man disqualifiziert. Es war sicher keine Absicht im Spiel und sehr unglücklich, dass er die Linienrichterin an der Kehle getroffen hat. War es denn überhaupt sinnvoll, die US Open unter diesen Bedingungen durchzuführen?

Es war wichtig und richtig, dass mit dem Grand Slam-Turnier Tennis endlich wieder in der Öffentlichkeit stattfindet. Ich finde, dass die Veranstalter trotz aller noch nie dagewesener Probleme das Turnier gut über die Runden gebracht haben. Die Auflagen der Politik und der Medizin zu befolgen, war schon eine besondere Herausforderung. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des deutschen Tennissports? Wir haben bei den Herren, wie auch gerade bei den Generali Open in Kitzbühel zu beobachten war, eine Aufwärtstendenz. Speziell die Spieler, die sich in der vom DTB im Sommer veranstalteten German Pro Series in den Vordergrund gespielt haben und erfolgreich waren, befinden sich auf einem guten Weg. Ganz besonders Hanfmann aber auch Marterer und Otte. Außerdem veranstaltet der DTB in den nächsten Wochen sechs internationale Jugendturniere hintereinander, damit wir vielen deutschen Nachwuchsspielern eine Möglichkeit bieten, sich international mit den Besten aus der ganzen Welt messen zu können. Wie wichtig ist der DTB-Bundesstützpunkt in Oberhaching für die sportliche Entwicklung? Oberhaching ist eines der Topzentren, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Die besten Jugendlichen hier zu versammeln, um aus ihnen Topspieler zu machen, das ist unsere Aufgabe, dafür müssen alle Beteiligten hart arbeiten. Erste Erfolge beim Nachwuchs sind bereits durchaus sichtbar. Wie sieht der Davis-Cup-Kapitän den Status Quo dieser Traditionsveranstaltung? Es ist sehr schade, dass das Endturnier in diesem Jahr abgesagt und auf das Ende 2021, ohne weitere Qualifikation, verschoben wurde. Ich glaube auch, dass es im nächsten Jahr noch einmal in dieser Art stattfinden wird – natürlich unter der Voraussetzung, dass es coronabedingt möglich ist. Wie es danach weitergeht, steht in den Sternen, das werden wir sehen. Das Gespräch führte Ludwig Rembold

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Von Ludwig Rembold

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as gab es für Diskussionen, als der US-Tennisverband USTA und der New Yorker Gouverneur verkündeten: Das Grand-Slam-Turnier in Flushing ­Meadows findet statt. Die einen erachteten dies angesichts der Covid-19-­ Situation in den USA und speziell in New York als komplett verantwortungslos und prophezeiten der Veranstaltung ein vorzeitiges, bitteres Ende. Einige Akteure reisten aus diesem Grund erst gar nicht an. Andere wiederum waren beeindruckt von dem umfassenden Hygienekonzept und der ins Detail gehenden Organisation und waren froh, ihren Sport in großem, auch wirtschaftlich relevantem Umfang wieder ausüben zu können. Dass so ziemlich alles anders sein würde als je zuvor bei einem so großen Turnier, darüber mussten sich die Aktiven ebenso im Klaren sein wie die Veranstalter. Natürlich gab es Schlagzeilen, als der sehr gesellige Franzose Benoit Paire, positiv auf ­Corona getestet, mit seinen Mannschaftskollegen engen Kontakt hatte und dies zusätz­ liche Tests und in der Folge Ausschlüsse von Spielerinnen und Spielern nach sich zog. Auch Beschwerden über die mental so extreme Situation, über das Gefangensein im Gemeinschaftsquartier, die vermeintlich intensive Überwachung wurden in der Öffentlichkeit breitgetreten. Gut, dass die Freude am Sport, an großartigen, faszinierenden Matches dies alles mehr als wettmachte. Am Ende waren die US Open einerseits eine Momentaufnahme für weite Teile unserer Gesellschaft, andererseits so etwas wie das Comeback des Tennissports in 2020. Denn wenn eine derartige Mammutveranstaltung unter so extremen Bedingungen, wie sie derzeit in New York herrschen, ohne größere negative Folgen durchgeführt werden konnte, dann ist das so etwas wie ein Freifahrtschein für so ziemlich jedes weitere Tennisturnier. Tatsächlich hat die Begeisterung für unseren Sport richtig Fahrt aufgenommen.

Redaktion: Horst Huber Tel. 089 6118505 E-Mail: horst.huber@toureiro.de Anzeigenleitung (verantw.): Christine Klügl-­Raschert, Tel. 089 6903751 od. 089 6990550, Mobil 0179 2056748, Fax 089 69388779, E-Mail: btrembold@aol.com Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 30. ­Anzeigen, die nicht mit den satzungs­ge­ mäßen Zielen des BTV über­ein­stimmen, ­können abgelehnt werden. Erscheinung: BAYERN TENNIS erscheint neunmal jährlich. Der Versand erfolgt an ­alle dem Bayerischen Tennis-Verband ­an­geschlossenen Vereine und an die ­Abonnenten. Bezugspreis: Bundesrepublik Deutschland jährlich 28,– € einschließlich Versand­kosten und 7% Mehrwertsteuer. Der ­Bezugspreis ist im Beitrag der Mitglieds­vereine enthalten. Einzelpreis: 3,50 € ­einschließlich 7% Mehrwertsteuer zzgl. ­Versandkosten. Abos und Bestellungen: Adressverwaltung BAYERN TENNIS, BaumannDruck, PF 11 49, 95301 Kulmbach. Abo-Kündigungen nur ­jährlich zum Jahres­ende möglich. Bankverbindung: HypoVereinsbank München, IBAN: DE77 7002 0270 1990 1621 11 BIC: HYVEDEMMXXX Gerichtsstand und Erfüllungsort: München

Wie schön, dass die Generali Open in Kitzbühel stattgefunden haben. Dass man sich über spannende Kämpfe und tolle Überraschungen freuen konnte. Höchst begrüßenswert auch das hervorragend besetzte ATP-500-Turnier am wiedereröffneten Hamburger Rothenbaum und die kurzfristig ins Programm aufgenommenen zwei ATP-250-Turniere vom 11. bis 25. Oktober in Köln. Sie finden unmittelbar nach den French Open statt. Auf das Grand-Slam-Turnier, das dem Lockdown der ersten Corona-Welle vom Frühsommer in den Herbst ausgewichen ist, konzentriert sich jetzt das Interesse der TennisWeltöffentlichkeit. Die Fédération Française de Tennis, FFT, die, anders als die Verantwort­ lichen in Wimbledon, auf der Durchführung dieses größten Sandplatzturniers der Welt im Corona-Jahr bestand, hat sich bereits intensiv mit der Planung unter besonderen Umständen beschäftigt. Es geht speziell um die Zulassung von Publikum. Ursprünglich hatte FFT-Präsident Bernard Giudicelli auf 20.000 Besucher täglich gehofft. In Verhandlungen mit der Politik liegt die Zahl derzeit bei 11.000, die mittels eines ausgeklügelten Verkehrskonzepts das Stadion Roland Garros im Bois de Boulogne pandemiegerecht erreichen sollen. Ob dies bei den in den vergangenen Wochen extrem angestiegenen Neuinfektionen in Paris ab dem 27. September noch Gültigkeit haben wird, ist derzeit noch die Frage. Die wahren Tennisfans halten die Daumen und freuen sich schon auf die dann mit ganz wenigen Aus­nahmen komplett antretende Weltelite. Um solch atemberaubende Partien wie gerade zwischen Zverev und Thiem bei den US Open zu verfolgen, muss man sich dann nicht die Nacht um die Ohren schlagen.

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Redaktions- und Anzeigenschluss für die Oktober-Ausgabe von BAYERN ­TENNIS ist der 6.10.2020




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