THE Stylemat - beyond borders 03|2019 DEUTSCH

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NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE N o 03 | 2019 thestylemate.com

Stylemate beyond borders

T H E S T Y L E M AT E .C O M

Foto: o. T. , inspiriert von  Robert Frank, Wien, 2018; Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln; Copyright Elfie Semotan

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THE Stylemate Issue No 03 | 2019

IN THIS ISSUE

Essentials Seite 3 Grenzgedanken Seite 4 – 7 Interview Elfie Semotan: Aufgelöste Grenzen Seite 6

LIFE:

Grenzgänge: Dreimal grenzgenial essen und trinken Seite 8 – 10

HOTELS: LIFESTYLEHOTELS selection:

Focus on Matterhorn Seite LH 01 Matterhorn Vibes Seite LH 02 – 03

Artsy Lifestyle – Kulturkalender Seite 11

Hotel Nidum Hotel & Villa Auersperg Seite LH 04

Think big Seite 12

Monaci delle Terre Nere /  New Member Seite LH 05

Interview Deborah Sengl: „Wir müssen die Mauern in unseren Herzen niederreißen.“ Seite 13 Interview Bernd Neff: Where is paradise? Seite 14 – 15 Franzobel Seite 16

STYLE:

Motor City Detroit Seite 17 Tick Tack Seite 18 – 19

Crazy Hollmann Seite LH 06 – 07 Hotel Bergland Sölden Seite LH 08 Sublime Comporta /  New Member Seite LH 09 Gradonna Mountain Resort Seite LH 10 – 11 Directory lifestylehotels Seite LH 12

Detroits Design Core Seite 20 – 21 Mode ohne Grenzen Seite 22 – 24

IMPRESSUM Seite

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Diesmal ziert unser Cover ein starkes Foto einer der international erfolgreichsten und interessantesten Fotografinnen Österreichs – Elfie Semotan. Als junge Frau zog es sie nach Paris, um dort Model zu werden. Im Laufe der Zeit entwickelte sie ein immer stärker werdendes Interesse an der Arbeit hinter der Kamera. Man sagt über sie, sie hätte die Grenzen zwischen Mode- und Kunstfotografie mit ihrer Arbeit aufgelöst. Im Interview mit THE Stylemate (zu lesen auf Seite 6) erzählt sie uns mehr über sich und ihr Schaffen. Um Grenzen geht es auch in dieser Ausgabe. Als Anlass, dieses Thema zu betrachten, nahmen wir das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer. Am 9. November 1989 wurde euphorisch die Einheit gefeiert und seitdem blickt man stolz auf diesen Moment der überwundenen Grenze zurück. Die Künstlerin Deborah Sengl hält im Interview mit uns jedoch fest, sie sehe auch im heutigen Deutschland „eine nachhaltige und sehr bedrohliche Kluft in der Gesellschaft. Solange wir nicht die Mauern in unseren Köpfen und vor allem Herzen niederreißen, sind wir von einem toleranten und friedlichen Miteinander weit entfernt.“ Weil wir glauben, dass das Reisen und das Kennenlernen (zunächst) fremder Menschen dazu beitragen, genau das zu ermöglichen, laden wir Sie wieder einmal dazu ein, lesend Menschen und Orte kennenzulernen und sich von ihnen zu realen Erlebnissen inspirieren zu lassen.

Provocateur Seite 25

Wenn Sie keine Ausgabe mehr versäumen wollen, können Sie THE Stylemate auch abonnieren. thestylemate.com

Thomas Holzleithner & Hardy Egger HERAUSGEBER

IM PRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach Cover-Foto: o. T., inspiriert von Robert Frank, Wien, 2018; Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln; Copyright Elfie Semotan Gestaltung: VON K Brand Design Autoren: Franzobel, Hedi Grager, Friedrich Liechtenstein, Mag. Nora Palzenberger Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich

Foto: Heldentheater

Kolumne von Friedrich Liechtenstein: Ich Glückspilz Seite 26


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essentials GHD AIR®

PFLEGENDES DUETT

Jeder Tag ist der richtige Tag, um großartig auszusehen! Und das muss nicht immer lange dauern. Mit dem ghd air. Haartrockner hat man den perfekten Stylingpartner. Sein leistungsstarker Motor liefert einen HochdruckLuftstrom, um das Haar in der Hälfte der Zeit von herkömmlichen Haartrocknern mit DCMotor zu trocknen. Die fortschrittliche Ionen-Technologie reduziert Frizz und abstehende Haare doppelt so schnell, für ein glattes Finish wie vom Profi. Es kann so einfach sein.

Das „Resurrection Duet“ aus hervorragender Reinigung und feuchtigkeitsspendendem Schutz geht Frauen wie Männern gut zur Hand. Das Handpflegeset von Aesop aus Mandarinenschale, Rosmarinblättern und Zedernatlas ist mild zur Haut, duftet himmlisch und führt dazu, dass sich die Hände so zart wie die Haut eines kleinen Babykätzchens anfühlen. Zuerst die Hände mit der Aromatique Hand Wash reinigen und im zweiten Schritt mit dem Hand Balm pflegen. Perfektes Teamwork. aesop.com, € 100

Jetzt exklusiv für Hotels erhältlich. ghdhair.com/de

ESSIG & ÖL Diese geschmackspendenden „Twins“, entworfen von Gordon Guillaumier für Bosa, sind ein Öl- und Essigständer aus glasierter Keramik, der es ermöglicht, Öl und Essig im selben Gefäß zu bewahren. Die auf den Kappen eingravierten Initialen vermitteln das Gefühl eines antiken Objekts. „Twins“ erfindet ein gemeinsames Objekt neu und bereichert es mit elegantem, glänzendem Gold- oder Kupferfinish und veredelt somit jeden Tisch. bosatrade.com, ca. € 100

D I E S E R

AU S G A B E

S C H Ö N E S PA A R Diese japanischen Essstäbchen Tokusen Kashikosa aus Schlangenholz sind noch mal eine Steigerung zu Ebenoder Rosenholz und für Liebhaber der japanischen Esskultur eigentlich ein „must have“. Die extreme Härte, Dichte und Abriebfestigkeit sowie die ungewöhnliche Struktur haben dieses Holz berühmt gemacht. Das feinporige Holz ist äußerst selten und eines der teuersten Hölzer der Welt. Hergestellt werden die Stäbchen in Handarbeit in der Manufaktur Marunao in limitierter Edition.

T R AV E L B U D D I E S Das Alleinreisen wird immer mehr zum Trend, umso mehr erfreut man sich dann an schicken Begleitern. Wie diesen Buddies hier. Die Reisepasshülle schützt das wichtigste Gut auf jedem Trip und die Kofferanhänger sorgen dafür, dass es am Förderband zu keinen Verwechslungen kommt. Außerdem helfen sie uns auf die Sprünge, wenn wir mal nicht wissen, wohin es gehen soll. Aus veganem PU-Leder.

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iphoria.com, € 49,90

Fotos: Aesop / iphoria.com / oryoki.de / bosatrade.com / Louis Vuitton / ghd®

SCHICKE SIDEKICKS Berlin ist die Stadt dieses Herbstes. Gefeiert wird die Wiedervereinigung, also der Fall der deutschen Mauer vor 30 Jahren, mit vielen Ausstellungen und Veranstaltungen. Der schicke Sidekick für ihn ist die Keepall 50 mit Schulterriemen in mattschwarzem Taïga Leder von Louis Vuitton. Mit beinahe gummiartiger, weicher Haptik gefertigt, trägt sie die visuelle Signatur der Kollektion von Virgil Abloh, Men’s Artistic Director: das leuchtende „X“ in Regenbogenfarben. Wenn die nicht gut nach Berlin passen, was dann? Einen immer aktuellen Blick auf Berlin liefert diese Ausgabe von „Louis Vuitton Fashion Eye“. Sie zeigt die Stadt und ihre Künstler durch die Augen des Modefotografen Peter Lindbergh aus einer sehr persönlichen Perspektive. louisvuitton.com, € 50/€ 2.500


THE Stylemate Issue No 03 | 2019

ENTSCHULDIGEN SIE, IST DAS DER SONDERZUG NACH PANKOW

G R E N Z G E DA N K E N

ICH MUSS MAL EBEN DAHIN, MAL EBEN NACH OST-BERLIN

TEXT VON NINA PREHOFER

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Eine Grenze, laut Definition der Rand eines Raumes und damit ein Trennwert, eine Trennlinie oder Trennfläche.

Foto: shutterstock.com, Lauren Wantling

Grenzen trennen also. Menschen, Länder, Gedanken. Auch wenn sie uns beschränken, brauchen wir sie. Vor allem, um unsere Freiheit zu erkennen.

Zitate sind aus dem Songtext von Sonderzug nach Pankow © Sony/ATV Music Publishing LLC, Universal Music Publishing Group, Songtrust Ave. Interpretiert von Udo Lindenberg.

„Freiheit kann sich ohne Grenzen nicht entfalten. Schon allein deshalb, weil ein Mensch sich nur dann als frei erleben kann, wenn er den Unterschied zur Unfreiheit zu empfinden vermag. Jedes menschliche Streben nach Freiheit ist nur denkbar durch das Überwinden bestehender Grenzen.“ So sagte es der Philosoph Konrad Paul Liessmann in einem Interview mit dem Magazin brand eins. Eine Grenze wurde vor 30 Jahren überwunden. Die Berliner Mauer fiel am 9. November 1989 und einte, was Jahrzehnte getrennt war und nie getrennt hätte sein dürfen. Eine Mauer durch eine europäische Stadt, irgendwie kaum vorstellbar. Und doch gerade in Tagen wie diesen ein sehr populärer Gedanke. Was bedeutete die Mauer in Berlin? Eine Grenze, von Menschen gezogen, die Familien, Freunden, Leben trennte und aus einer Welt zwei Welten machte. Plötzlich wurde aus einem Land – wenn auch durch den Zweiten Weltkrieg mehr als erschüttert –, das zusammengehörte, zwei zerrissene Teile, die nicht mehr zusammengehören sollten. Und diese Grenze war für die einen noch restriktiver und unverschiebbarer als für die anderen. Während man vom „Westen“ in den Osten reisen durfte, konnte man vom Osten nicht so einfach in den Westen hinüber. Sie wurde zu einer Grenze, die sich heute noch auf die Menschen und das Leben in Deutschland auswirkt. Auch ich kann mich an diese Zeit erinnern, ich war noch ein Kind. Wir fuhren mit dem Auto unsere Familie in Berlin besuchen. Im Westen. Als wir an der Grenze waren, wurde ich aufgeweckt von einem schwer bewaffneten Grenzbeamten, der kontrollieren wollte, ob ich auch tatsächlich das Kind bin, das im Pass meiner Mutter

vermerkt war. Das war im Jahr 1989, also im selben Jahr, in dem die Mauer wenig später fallen sollte. Obwohl ich noch keine fünf Jahre alt war, ist mir diese Erinnerung stark im Gedächtnis geblieben. Auch die Nervosität meiner Tante, einer Berlinerin, die niemals in den Osten fahren wollte. Sie hatte jedes Mal fast panische Angst, dass meine Eltern und ihr Bruder nicht mehr zurückkehren könnten von einem ihrer Abstecher auf die andere Seite der Mauer. Sie versuchte es vor uns Kindern nicht zu zeigen, aber wir merkten ihr an, dass etwas nicht stimmte. Damals beunruhigte es mich auch, obwohl mir natürlich die Tatsache, dass wir uns in einer geteilten Stadt befanden, nicht wirklich bewusst war. Später, als junger Teenager, mit ein bisschen mehr Verständnis um und Wissen über die damalige Zeit, aber mit großer Naivität, wünschte ich mir, alt genug gewesen zu sein, um diese Zeit noch direkter erlebt zu haben. Ich stellte es mir abenteuerlich und aufregend vor, in den Osten zu fahren, den Checkpoint Charlie zu passieren, in eine andere Welt einzutauchen und diese Menschen auf der anderen Seite der Mauer kennenzulernen. Damals war mir immer noch nicht klar, was diese Mauer für die Menschen bedeutete – und für die Geschichte eines ganzen Landes.


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Die österreichische Fotografin Elfie Semotan begann als Model vor der Kamera, doch schon bald entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Platz dahinter. Das machte sie zu einer der bekanntesten Fotografinnen, für die gute Modefotografie schon immer Kunstfotografie war.

aufgelöste grenzen Wie war es, als Sie das erste Mal nach Paris gekommen sind?

Wie sehr war Ihnen in dem Moment bewusst, was Sie taten? Warum haben Sie sich so schnell für die Perspektive hinter der Kamera entschieden? So schnell habe ich mich gar nicht entschieden. Das hat ein paar Jahre gedauert. Denn so schnell konnte ich mich in Paris nicht etablieren – mit meinen nicht so guten Französischkenntnissen – und auch auf dem Markt als Fotomodel musste ich erst Fuß fassen. Als Idee gefiel mir der Platz hinter der Kamera immer schon besser. Es war aber damals noch eine Vorstellung, ein Gedanke. So richtig formulierte sich diese Idee erst aus, als ich John Cook kennenlernte, in der Dunkelkammer arbeitete, lernte, zu entwickeln und ein Gespür dafür bekam, wie man helle und dunkle Kleider, Räume und Formen fotografiert und wie man Dinge am besten darstellt. Ich habe einige Jahre lang fotografiert, selbst entwickelt und viel über die Qualität des Lichtes, der Filme und des Papiers gelernt. Über alles, was eine Rolle spielt. Man sagt, Sie haben „die Grenzen zwischen Kunst- und Modefotografie aufgelöst“ und damit die Modefotografie neu erfunden. Ich habe die Grenze zwischen Kunst- und Modefotografie schon sehr früh in meinem Kopf aufgelöst und für mich darauf bestanden, dass ich keine Grenze zwischen den beiden Bereichen ziehen werde. Ich bin der Meinung, dass da keine Grenzen sein müssen. Gute Modefotografie war immer Kunstfotografie. Diese Einordnung wurde ja stets nur von jenen Menschen formuliert, deren Arbeit nicht in der aktiven und praktischen Tätigkeit besteht, sondern die hinsehen und betrachten und dann auch beurteilen und einordnen.

Es war mir bewusst, was ich gemacht habe. Es war mir auch bewusst, dass es im österreichischen Kontext der Kunst und im Kontext der Frage, was Kunst ist und was nicht, neu war, was ich machte. Hier hat man sehr genau zwischen Kunst- und Modefotografie bzw. Kunstfotografie und kommerzieller Fotografie unterschieden. Welchem Antrieb sind Sie gefolgt? Es war kein spezieller Antrieb, sondern der Antrieb, den man hat, wenn man arbeitet. Jede Arbeit, die man macht, sollte sich weiterentwickeln. Ebenso sollte sich jedes Ziel, das man hat, weiterentwickeln und man sollte sich davon entfernen, wo der Anfang lag – die Regeln, unter denen man sein Ziel kennengelernt hat, zurücklassen. Ich wollte mich von den gängigen Mustern der Modefotografie, dem Verbleiben im gleichen Milieu, der Betonung der klassischen Schönheit, entfernen. Ebenso von der Darstellung etablierter Schönheit im gesellschaftlichen Sinn, den Situationen, in denen Modefotografie gemacht wird und auch gefestigt ist – durch eine gewisse Klasse und einen gewissen Zugang, also die Darstellung eines luxuriösen Lebens. Genau das wollte ich nicht akzeptieren und tat es ohnehin nicht – in meinem eigenen Leben nicht und auch in der Modefotografie nicht. Warum müssen Grenzen erweitert und gebrochen werden? Das muss man immer, sonst gibt es keine Entwicklung und keinen Fortschritt. Kann man das heute noch? Ja klar, das kann man immer – und wenn man meint, es nicht zu können, muss man es trotzdem tun.

semotan.com

Fotos: Elfie Semotan, Selbstportrait, New York, um 2010 © Elfie Semotan / o. T., inspiriert von Diane Arbus, aus der Serie Americana, Wien, 2018 © Elfie Semotan, Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln

Das erste Mal Paris – mit dem Entschluss, auch dort zu bleiben – war aufregend! Denn ich wusste nicht, ob es überhaupt möglich ist, das Leben dort zu finanzieren. Ich bin in ein Hotel in der Nähe von Trocadéro gegangen und nahm dort ein Zimmer für eine Woche – denn genau so viel Geld hatte ich. Nach meiner Ankunft war es also wichtig, umgehend Arbeit zu finden. Dafür nahm ich mir ein Telefonbuch zur Hand und rief alle HauteCouture-Häuser in Paris der Reihe nach an und fragte, ob sie ein Mädchen zum Vorführen brauchen – es muss nur sofort sein. Das gelang mir auch, bei Lanvin. All das war natürlich extrem spannend für mich. Lanvin war – wie alle Modehäuser – auf der Rue du Faubourg Saint-Honoré. Ich war unglaublich beeindruckt, diese schönen Räumlichkeiten zu sehen, in denen Kundinnen saßen und ich herumgehen musste, um zu zeigen, wie ich vorführe. Alle Leute haben mich angesehen. Ich erinnere mich auch, dass Lanvin damals einen jungen spanischen Designer hatte, der unglaublich schnell und schön Spanisch gesprochen hat.


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ALL DIE GANZEN SCHLAGERAFFEN DÜRFEN DA SINGEN

Fotos: shutterstock.com: Abel Tumik / canadastock / carol.anne / Ewa Studio / ilolab

DÜRFEN IHREN GANZEN SCHROTT ZUM VORTRAGE BRINGEN

NUR DER KLEINE UDO, NUR DER KLEINE UDO DER DARF DAS NICHT, UND DAS VERSTEHEN WIR NICHT

ICH WEI SS GE NAU, ICH HA BE F U RC H T BAR VI EL E F R E U N DE I N DER DDR U N D S T ÜN DL IC H WE R DE N ES M E H R O CH , ERIC H E Y, BIST DU DENN WI R KL IC H S O EI N S T URE R S C H RAT WA RUM L ÄSST DU M ICH N ICH T SI NGE N I M A RBE I T E RUN D BAUER N STAAT ? Doch wir wollen hier nicht nur über das trennende Element sprechen. Werden Grenzen überwunden, dann zeigt sich das Verbindende zwischen zwei Dingen. Plötzlich findet eine Annäherung statt. Wenn wir reisen und dabei Grenzen überschreiten, dann sehen wir, was uns vielleicht von einer anderen Kultur trennt, aber wir erkennen auch, was uns eint. Und indem wir uns öffnen und anderes kennenlernen, nähern wir uns an. Mit dem Namen der Fotografin Elfie Semotan wird sehr oft ihr erfolgreiches Streben genannt, die Grenzen zwischen Kunst- und Modefotografie mit ihrer Arbeit aufzulösen. Sie hat damit zwei Disziplinen miteinander verbunden, die in den Köpfen vieler Menschen wenig miteinander zu tun hatten. Oder der US-amerikanische Schriftsteller und Journalist Hunter S. Thompson, der mit einer einzigen „Story“ die Grenze zwischen Journalismus und Literatur aufhob und mit „Gonzo“ ein völlig neues Genre begründete. Mit exzessivem Drogenkonsum und selbst provoziertem Chaos wurde der Gonzo-Stil für ihn zu einem „professionellen Amoklauf“, der den meisten wohl durch den Film „Fear and Loathing in Las Vegas“ mit Johnny Depp als Thompson in Erinnerung geblieben

ist. Als einen Nachfolger könnte man den deutschen Autor und Journalisten Helge Timmerberg bezeichnen, dessen Reisegeschichten zu den unterhaltsamsten zählen. Sportler überschreiten in Wettkämpfen regelmäßig körperliche Grenzen. Kürzlich hat der Läufer Eliud Kipchoge die Demarkationslinie von zwei Stunden bei einem Marathon unterboten. Der Kenianer lief in Wien die Rekordzeit von 1:59:40 Stunden für die klassische 42,195 km-Strecke. Auf die Frage, warum er das unbedingt schaffen wollte, antwortete er: „Ich wollte die Menschen inspirieren. Ich habe gezeigt, dass kein Mensch ein Limit hat.“ Grenzen entstehen im Kopf, Grenzen sind von Menschen gemacht. So schließen wir den Text, wie wir ihn begonnen haben, mit einem Zitat von Konrad Paul Liessmann: „Ohne Grenzen wäre nichts wahrnehmbar. Sie sind die Voraussetzung jeder menschlichen Erkenntnis. Denn jede Erkenntnis beginnt mit einem entscheidenden Akt: zu verstehen, dieses ist nicht jenes. Aber, und das gehört zu jeder Grenzerfahrung: Man kann auch falsche Unterscheidungen treffen. Nicht die Grenze ist das Problem, sondern ob diese Grenze an dieser Stelle sinnvoll und notwendig ist.“ Über die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Grenzen sollten wir also niemals aufhören, nachzudenken. HONEY, ICH GLAUB’, DU BIST DOCH EIGENTLICH AUCH GANZ LOCKER ICH WEISS, TIEF IN DIR DRIN, BIST DU EIGENTLICH AUCH’N ROCKER DU ZIEHST DIR DOCH HEIMLICH AUCH GERNE MAL DIE LEDERJACKE AN UND SCHLIESST DICH EIN AUF’M KLO UND HÖRST WEST-RADIO


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feldversuche.at

MO S T VI ERT EL

F E L D

Die Mostviertler wollen es wissen und schöpfen dabei aus dem Potenzial einer ganzen Region. Die Kulinarikreihe „Mostviertler Feldversuche“ lädt ein zum kulinarischen Experiment und unerwarteten Geschmackserlebnissen mit ausgezeichneten Köchen, außergewöhnlichen Locations und regionalen Zutaten. Die doppelte Haubenköchin Theresia Palmetzhofer feierte das Experiment im September gemeinsam mit und im Birnengarten der Destillerie Farthofer unter freiem Himmel mit Malzbrot und handgeschlagener Rohmilchbutter, mit Emmer gefüllten Birnenblättern, einer roh marinierten Forelle mit Pichlbirne und Forellenkaviar, Flusskrebssuppe mit Zitronenbasilikum, einem Saibling am Birnensteckerl und zum Abschluss Malzeis mit weißem Schokomousse und Kriecherl. Hier waren gleich mehrere Gegebenheiten einmalig: Alle diese Speisen wurden in einer „Feldküche“ kulinarisch meisterlich ohne Strom zubereitet, die Szenerie an einem herrlichen Spätsommertag war zum Wegträumen. Man darf sich auf weitere Versuche in diesem Jahr wie auch 2020 freuen!

Fotos: © Mostviertel Tourismus / www.weinfranz.at

V E R S U C H E


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grenzgenial essen und trinken in Österreich, Italien und Deutschland mit Konzepten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Fotos: Food photography courtesy of Spica / Interior photography Nathalie Krag

IT

spicarestaurant.com

MAI L AN D P ORTA VEN EZIA

W E LT K Ü C H E Internationalität, Recherche und Geselligkeit: Das sind die Zutaten, die das neue Restaurant „Spica“ im Herzen des Mailänder Viertels Porta Venezia auszeichnen. Die beiden Starköche, die Inderin Ritu Dalmia und die Italienerin Viviana Varese, teilen gemeinsame Leidenschaften: die Weltküche und das Reisen. Also bietet das Spica eine gastronomische Reise durch vier geografische Gebiete – Südostasien, indischer Subkontinent, Europa und Amerika –, die den Gaumen mit erstaunlichen Geschmäckern und Noten beeindrucken. Diese Reise spiegelt sich auch im Interior Design der Architekten Tiziano Vudafieri und Claudio Saverino wider. Sie haben einen Raum entworfen, der mit seiner ungewöhnlichen Mischung aus asiatischen Einschlägen und einer Hommage an die Meister des Mailänder Designs des 20. Jahrhunderts überraschen kann. Das Ergebnis ist ein farbenfrohes Restaurant, das die lebhafte Atmosphäre von Porta Venezia und seinem dynamischen und jungen Publikum einfängt.


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DE

einstein-udl.com

BERL I N

O S T -W E S T

Das „Einstein unter den Linden“ in Berlin ist normalerweise für Backhendl mit Erdäpfelsalat, Wiener Saftgulasch, marinierten Tafelspitz mit Kürbiskernöl oder Apfelstrudel, also typischste österreichische Küche, bekannt. Daran möchte auch das Geschäftsführerteam von GRILL ROYAL, das Anfang 2016 übernommen hat, nicht rütteln. Anlässlich des Mauerfalljubiläums wird aber abends vom 4. bis 10. November ein besonderes Menü serviert, das die Wiedervereinigung von Ost und West kulinarisch feiert. Die säuerlich-scharfe Soljanka, eine Suppe aus der osteuropäischen Küche, macht den Anfang. Danach labt man sich am Falschen Hasen und zum Dessert gibt es, symbolisch vereint, Frankfurter Kranz auf kaltem Hund. Ein kalter Hund ist übrigens ein schokoladiger „no bake“-Kekskuchen, der an Kindergeburtstage erinnert. Begleitet wird das Mauerfall-Menü von einem Weißburgunder vom Thüringer Weingut Zahn, dem Rotweincuvée „Heimat“ vom Mittelrheinischen Weingut Josten & Klein und einem Walnussgeist von der Meissener Spezialitätenbrennerei Prinz zur Lippe.

Fotos: Jule Müller / Robert Rieger

V E R E I N I G U N G


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AU S S T E L L U N G

berlin – nineties berlin Diese multimediale Ausstellung zeigt das wilde und bunte Berlin der 90er-Jahre. Dieses Jahrzehnt prägte die Stadt nachhaltig. „nineties berlin“ fängt diese turbulente Zeit mit einer multimedialen Ausstellung ein und zeigt mit echten Mauerteilen, Skulpturen und interaktiven Elementen die Spuren der 90er.

AU S S T E L L U N G

Fotos: Bauhaus-Archiv Berlin, Ausstellungsansicht „original bauhaus“, Installation von Renate Buser, Foto: Catrin Schmitt / Albrecht Dürer, Feldhase, 1502, © Albertina Wien / Maria Lassnig, Du oder Ich, 2005, Private Collection. Courtesy Hauser & Wirth Collection Services © Maria Lassnig Stiftung, © Stefan Altenburger Photography Zürich / shutterstock.com, Mia2you

berlin – original bauhaus Das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung zeigt in der Ausstellung „Original Bauhaus“ anlässlich des Bauhausjubiläums Stücke aus dessen einhundertjähriger Geschichte. Die Ausstellung in der Berlinische Galerie präsentiert mit rund 700 Exponaten ein Potpourri aus bekannten, unbekannten und wiederentdeckten Stücken aus dem Bauhaus-Archiv und der ganzen Welt.

„Original Bauhaus“ 6. September 2019 bis 27. Jänner 2020 berlinischegalerie.de

„nineties berlin“ bis zum 28. Februar 2020 nineties.berlin

AU S S T E L L U N G

wien – albrecht dürer Lange war er nicht zu sehen, jetzt erfreut man sich umso mehr an ihm: der „Feldhase“ Albrecht Dürers. Anlässlich einer groß angelegten Dürer-Retrospektive lässt die Albertina das berühmteste Langohr der Welt für wenige Monate aus dem „Stall“. Mit über 140 Arbeiten besitzt die Albertina den weltweit bedeutendsten Bestand an Zeichnungen des Meisters. Erweitert um wertvolle internationale Leihgaben werden über 100 Zeichnungen, ein Dutzend Gemälde, persönliche Aufzeichnungen und andere seltene Dokumente präsentiert.

AU S S T E L L U N G

wien – maria lassnig Maria Lassnig zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Geburtstages würdigt die Wiener Albertina die österreichische Malerin mit einer Retrospektive. Die Ausstellung „Ways of Being“ zeigt die beeindruckenden Haupt- und Schlüsselwerke Lassnigs. Sehr sehenswert!

„Maria Lassnig“ in der Albertina Wien 6. September bis 1. Dezember 2019 albertina.at

„Albrecht Dürer“ in der Albertina Wien 20. September 2019 bis 6. Jänner 2020 albertina.at

A R T SY

L I F E S T Y L E

AU S S T E L L U N G

AU KT I O N

miami – art district In Miami befinden sich auch beeindruckende private Kunstsammlungen von Weltformat, etwa The Margulies Collection at the Warehouse, die De la Cruz Collection oder die Rubell Familiy Collection, die zu den größten privaten zeitgenössischen Sammlungen in Amerika zählt. Wenn man schon in der Stadt ist, sollte man sich auch Zeit dafür nehmen. margulieswarehouse.com, delacruzcollection.org, rfc.museum

ELISABETH SKOFITSCH-HAAS ist Kunstexpertin und für das Auktionshaus „im Kinsky“ Wien tätig. Für THE Stylemate stellt sie ihre aktuellen Highlights der Kunstwelt vor. imkinsky.com

wien – auktion im kinsky MESSE

miami – art basel miami beach Auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunst werden von rund 260 Ausstellern aus 32 Ländern Werke von mehr als 4000 Künstlern gezeigt. Die Art Basel Miami Beach ist eine der wichtigsten Kunstmessen in den Vereinigten Staaten und ein kulturelles sowie gesellschaftliches Highlight für Nord- und Südamerika. Hier informieren sich Künstler, Sammler, Kuratoren und Kunstkritiker über die neuesten Kunstströmungen. Sie verbindet eine internationale Auswahl von mehr als 220 führenden Galerien aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Asien und Afrika mit einem spannenden Programm von Sonderausstellungen und Crossover-Veranstaltungen mit Musik, Film, Architektur und Design. Der Geist der Messe lebt in der ganzen Stadt, in der in dieser Woche Satellitenmessen, glitzernde Partys und unzählige Veranstaltungen stattfinden.

„Art Basel Miami Beach“ 5. bis 8. Dezember 2019 artbasel.com

Bei seiner 130. Auktion offeriert „im Kinsky“ bedeutende Werke der internationalen Moderne, wobei der spezielle Fokus auf der Wiener Moderne um Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka liegt. Einen besonderen Schwerpunkt des Hauses bilden Künstler der Neuen Sachlichkeit in Österreich, zum Beispiel Bilder von Franz Sedlacek und Rudolf Wacker. Jugendstil & Design bietet regelmäßig ein hochklassiges Angebot von Objekten der Wiener Werkstätte, der Kunst um 1900 und des Designs der 1950er und 1960er Jahre. Die zeitgenössische Kunst von 1945 bis heute bildet außerdem einen Schwerpunkt des Angebotes.

„Klassische Moderne – Zeitgenössische Kunst – Jugendstil & Design“ am 26. und 27. November 2019 imkinsky.com


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Begonnen hat für Alessandro Painsi alles im beschaulichen St. Margarethen a. d. Raab in der Oststeiermark. Dort wuchs er auf, ehe er an der Grazer Ortweinschule Kunst und Design zu studieren begann. Als vielfacher Meister lateinamerikanischer Tänze reiste er 2013 beruflich nach Dänemark. Dort fand er in Amalie die Liebe seines Lebens – und so blieb er in Aalborg. „Beim Tanzen stand weniger Kunst als vielmehr sportliche Höchstleistung im Vordergrund. Ich wollte aber unbedingt etwas Künstlerisches machen und begann zu malen.“ Seitdem führt er in Aalborg mit der Street-Art-Künstlerin Frida Still Vium eines der erfolgreichsten Jugend-Kunststudios Europas. „Wir arbeiten mit Schulen und Hilfseinrichtungen, bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten. Wir wollen mit Kunst helfen, Grenzen zu überwinden, weil es keinen Unterschied macht, wo du als Künstler herkommst.“ So gesehen hat Kunst auch etwas sehr Verbindendes. Seinen Stil bezeichnet Painsi selbst als abstrakt, seinen schnellen Pinselstrich sieht er als großen Vorteil: „Ich könnte mir nicht vorstellen, vorher zu überlegen, was ich male – es passiert einfach.“

Seine erste Soloausstellung hatte er 2018 mit großem Erfolg im Vinariat von Mag. Freddy Maier in Stainz. Es folgten Präsentationen durch die Simons Gallery auf der Art Context in Miami, in der Rudolf Budja Galerie in Salzburg mit seinem Projekt „Abandoned Industry“, einer Kollaboration zwischen ihm und dem dänischen Modedesigner Kristoffer Simonsen, und auf der Art New York im Mai 2019. „Ich habe immer an mich geglaubt und arbeite sehr hart. Aber dass es international so schnell gehen wird, hätte ich nicht gedacht. Das ist ein Traum.“ In Dänemark wird er durch die Galerie Wolfsen vertreten und seine Agentin arbeitet gerade an Ausstellungen in Asien und Russland. Schon fix ist seine SoloAusstellung auf der ONE ART Taipei 2020 in China. Der junge Künstler hat ehrgeizige Ziele: „Ich möchte der größte Künstler auf der Welt werden und sie mit meiner Kunst verändern.“ An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht, doch sieht er sich auch als bodenständig und loyal. Seine Familie ist ihm sehr wichtig. Auch mit Neid wurde er schon konfrontiert, aber „diesen habe ich mir sehr hart erarbeitet“, meint er schmunzelnd.

Kunst bedeutet für Painsi, Grenzen zu überwinden. „Bei jeder Ausstellung bin ich total nervös, denn ich zeige etwas sehr Persönliches, gebe viel von mir preis und werde von den Menschen beurteilt. So ist jede Ausstellung eine Grenze, über die ich schreite. Das kenne ich aus meiner Zeit als Turniertänzer, doch waren es damals vor allem körperliche Grenzen“, erzählt er etwas nachdenklich. „Bei meinen Entscheidungen bewege ich mich meist aus meiner Komfortzone, doch damit ändere ich oft mein ganzes Leben.“ Im Dezember wird Alessandro Painsi mit der Galerie Budja wieder auf der Art Miami vertreten sein. 2020 ist eine große Soloausstellung in Dänemark geplant. „Ausstellungen in Museen, gigantische Installationen und Menschen, die Städte bereisen, nur um meine Installationen zu sehen – das ist es, was ich will.“

ALESSANDRO glaubt an das, was Andy Warhol sagte, nämlich, dass der Künstler ein größeres Kunstwerk ist als die Kunst. „Und ich glaube an mich.“

instagram.com/picassandro

think B I G .

A L E S SAN DRO PA I N SI I S T GE RA DE MA L 23 J A H R E A LT U N D GI LT A L S Ö S T E R R E IC H IS C H E R NAC HWUC HSK Ü NS T L E R M I T GRO S SE M P O T E N Z IA L F Ü R I N T E R NAT IONA L E N E R F OL G. U N D E R HAT VI E L VOR : „IC H MÖ C H T E DE R GRÖ S S T E KÜNSTLER AU F DE R WE LT WE R DE N !“

Fotos: Dominic Erschen / Reinhard Sudy

TEXT VON HEDI GRAGER


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„wir müssen die mauern INTERVIEW NINA PREHOFER

niederreißen.“ Was erwartet die Menschen in Ihrem Escape Room? „Escape!“ ist eine künstlerische Erfahrungswelt, die sich mit dem sehr aktuellen Thema Flucht beschäftigt. Die Besucher erwartet eine Mischung aus klassischen Methoden von „Escape-Räumen“, Ausstellungselementen und multimedialen Erlebnissen. Mein Ziel ist, damit ein möglichst breites Publikum mit diesem sehr emotionalen Inhalt zu erreichen. Mit welchen „emotionalen Ausnahmezuständen“ muss man als Besucher rechnen? Panik, Angst ...? Ich stelle nicht den Anspruch, eine reale Fluchterfahrung nachzustellen. Die empathische Auseinandersetzung mit der Ausweglosigkeit und Verzweiflung von Geflüchteten und ihren Geschichten war und ist das Hauptmotiv meines Projektes. Um dieses Nachempfinden anzuregen, werden die Besucher mit unterschiedlichen Ängsten konfrontiert, beispielsweise jenen vor Gewalt, Dunkelheit oder Enge. Die Panik steht hier allerdings nicht im Vordergrund. Vielmehr möchte ich durch die Andeutung dieser Ausnahmesituationen an unsere angeborenen Emotionen anknüpfen. In Ihrer Arbeit steht stets der Mensch im Vordergrund – was war bei Ihrer Arbeit an „Escape!“ anders?

Fotos: Skulptur: © Deborah Sengl, Foto: © Bernd Preiml

Meine Arbeit ist stets gesellschaftskritisch. Das Verhalten bzw. Fehlverhalten von uns Menschen ist seit jeher der Nährboden meiner Kunst. „Escape!“ ist aber mit Sicherheit meine emotionalste Arbeit. Ich habe sie 2015, als Reaktion auf die sogenannte Flüchtlingskrise, entwickelt. Die Schicksale unzähliger Menschen, die

VO N DEBORAH SENGL Ab 15. Oktober 2019 im Museumsquartier Wien, Buchungen online. mqw.at

DEB ORA H SENGL Z Ä H LT ZU DEN BE DE U T E N D ST E N K ÜNS T L ERI NN E N Ö ST E R R E IC HS.

in unseren herzen

ihre Existenz verloren haben und ihre Heimat verlassen mussten, haben mich zutiefst erschüttert. Viele hierzulande haben ihr Mitgefühl gezeigt und geholfen. Einige andere haben sich gegenüber den Geschichten der Geflüchteten aber leider verschlossen und empathielos oder sogar ablehnend reagiert. Dieses Verhalten hat in mir eine massive Traurigkeit ausgelöst. Ein weiterer Unterschied ist, dass „Escape!“ die klassische Ausstellungssituation durchbricht und das Publikum in seiner immersiven Machart viel stärker einbindet. Sie haben mit der Organisation „Fremde werden Freunde“ zusammengearbeitet. Was haben Sie während der Arbeit an diesem Projekt gelernt? Was davon hat Sie am meisten berührt? Da mir die Ernsthaftigkeit meines Projektes sehr am Herzen liegt, war es mir von Anfang an ein besonders großes Anliegen, eine NGO einzubinden. „Fremde werden Freunde“ sind, wie auch das Konzept zu „Escape!“, als direkte Antwort auf die Flüchtlingskrise Ende 2015 entstanden. Der Schwerpunkt dieser Organisation liegt in der Inklusion und dem Aufbrechen von Vorurteilen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur. Wir beide verstehen unsere Arbeit nicht als parteipolitisches Statement, sondern als Appell an die Menschlichkeit. Im Zuge unserer Zusammenarbeit habe ich einige Menschen mit Fluchterfahrung kennenlernen dürfen. Sie haben für das Projekt Gegenstände, Fotos und ihre ganz persönlichen Geschichten zur Verfügung gestellt. Dieses enorme Vertrauen und ihre durchwegs positive Resonanz auf die Form der Umsetzung dieser sensiblen Thematik haben mich unglaublich bewegt.

Sind Ihnen aufgrund dieser Arbeit auch negative Reaktionen entgegengebracht worden? Noch nicht. Ich bin aber darauf vorbereitet, dass dieses Projekt sicherlich polarisiert und einigen, aus unterschiedlichen Gründen, auch missfallen könnte.

Mauern in unseren Köpfen und vor allem Herzen niederreißen, sind wir von einem toleranten und friedlichen Miteinander weit entfernt. Was wünschen Sie sich, bei den Menschen auszulösen, wenn sie aus dem Escape Room hinauskommen?

In ihrer neuen Arbeit „Escape!“ im Museumsquartier in Wien schafft sie mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst auf 300 m2 eine Erfahrungswelt, in der sich Besucher mit dem Thema „Flucht“ auf mehrdeutig-kritische Weise auseinandersetzen können. Warum sind die einen betroffen und empfinden Mitgefühl, während andere voller Angst (oder auch Hass) darauf reagieren, wenn es um die Themen Flucht und Migration geht?

„ESCAPE!“

LIFE

Ich denke, dass das Unbekannte generell die stärkste Quelle der Angst ist. Leider werden Vorurteile oft unreflektiert von dem familiären oder sozialen Umfeld übernommen. Auch haben die virtuellen „Echokammern“ einen sehr großen Einfluss auf die Gesellschaft. Lagerdenken ist derzeit leider viel ausgeprägter als eine direkte und vor allem emotionale Auseinandersetzung mit unserem Gegenüber.

Wir feiern dieses Jahr auf der einen Seite das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer, auf der anderen Seite wurden und werden in der letzten Zeit immer mehr Grenzen neu errichtet. Was sagen Sie zu diesem Paradox? Ich sehe hier nicht unbedingt einen Widerspruch, da es nicht nur die sichtbaren Mauern sind, die unsere Welt(en) entzweien. So erfreulich es beispielsweise in Deutschland sein mag, dass es 1989/90 zu einer sogenannten Wiedervereinigung kam, sehe ich auch dort eine nachhaltige und sehr bedrohliche Kluft in der Gesellschaft. Solange wir nicht die

Ich möchte die Menschen zum Nachdenken anregen, an ihre Gefühle appellieren. Die Diskussionskultur ist in einer Gesellschaft, die ihre Meinungen ausschließlich in „dafür“ oder „dagegen“ unterscheidet, ziemlich verlorengegangen. Idealerweise kann „Escape!“ in Hinblick auf ein offeneres und differenzierteres Denken und Fühlen einen kleinen Beitrag leisten.


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T R AV E L F E S T I VA L 6.–8. März 2020 In der Arena Berlin berlintravelfestival.com

Foto: Steve Herud

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BERLIN


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LIFE

INTERVIEW NINA PREHOFER

So lautet der Titel des kommenden Berlin Travel Festivals. Gründer Bernd Neff spricht mit uns nicht nur über die Suche nach dem Paradies, sondern auch darüber, wohin es die Menschen in naher Zukunft zieht und wie das Reisen „besser“ wird.

Herr Neff, wo ist das Paradies? Wenn wir an das „Paradies“ denken, denken wir oft zuerst ans Entkommen. Entkommen von Routine und Verantwortung. Entkommen von dem Stress des täglichen Lebens. Ursprünglich bedeutete das Wort Paradies eine ummauerte Gartenoase, die eine Pause von der ausgetrockneten und blasenbildenden Wüstenhitze bietet. Wenn das Paradies kein einziger Ort ist, was kann dann einen Ort zum persönlichen Paradies machen? Heutzutage ist auf der Erde kaum noch ein Ort unerreichbar. Und selbst wenn ein Ort unberührt ist, bedeutet unser Streben, ihn zu finden, dass er es nicht mehr lange sein wird. Begegnen wir anderen Kulturen, zertrampeln wir mit unseren Wanderstiefeln nicht selten ihre Bräuche und Sitten. Unser Plastik und unser Müll erstickt die Meere und wird an Land gespült. Vom Basislager des Mount Everest bis zu den Piazzas von Rom bleiben im Zuge des Übertourismus Müllberge zurück. Wenn wir uns fragen, wo das Paradies ist, müssen wir vielleicht auch fragen, in welchem Zustand es ist. Wie wird es behandelt und erlebt? Wie wird es geschützt und erhalten? Wie beeinflusst es uns? Aber noch wichtiger ist: Wie beeinflussen wir es? Warum haben Sie das Berlin Travel Festival gegründet? Ich hatte die Idee für das Berlin Travel Festival 2016. Es ging mir darum, aufzuzeigen, was Reisen in der heutigen Zeit bedeutet. Von der Art und Weise, wie Reisen geplant werden, bis hin zu wie Momente festgehalten und geteilt werden. Die Grundidee ist, dass Reisende ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Interessierten teilen. Besucher sollen sich inspirieren lassen und bestenfalls für ihren nächsten Trip motiviert werden. Es ist zu oft so, dass wir tausend Ausflüchte finden, um etwas nicht zu unternehmen. Oft steht dahinter die Angst vor dem Unbekannten. Wir wollen mit dem Festival zeigen, dass es sich lohnt, seine Ängste zu überwinden und loszugehen. Worauf darf man sich beim Festival 2020 freuen? Wir befinden uns noch mitten in den Vorbereitungen für das nächste Jahr und im Moment kommen fast täglich neue Highlights dazu. Es werden wieder an die 200 Aussteller und ca. 150 Vorträge und

Workshops zusammenkommen. So viel sei aber schon jetzt verraten: Australien ist mit fast allen Himmelsrichtungen auf dem Festival vertreten, also North, Southern und Western Australia. Das Land Brandenburg bringt den Besuchern außergewöhnliche Highlights der Regionen näher – vom Wandern und Surfen bis hin zu ungeahnten kulinarischen Genüssen. Aserbaidschan wird einen Eindruck vom Leben im Kaukasus vermitteln und der Reiseveranstalter Beyond the Standard stellt wilde Routen auf dem Surfbrett, im Schnee oder auf dem Motorrad vor. Auf Programmseite gehört zu den diesjährigen Highlights das Multitalent Fynn Kliemann, ein YouTuber, Heimwerker, Unternehmer und seit kurzem auch Sänger. Auf dem Berlin Travel Festival spricht er über einen Skatepark, den er in Syrien gebaut hat. Bergsteiger Tom Belz erzählt uns die Geschichte von seinem Aufstieg auf den Kilimandscharo mit nur einem Bein und auf Krücken. Mit dabei sind auch die Schriftstellerin Lea Rieck, die mit ihrem Motorrad die Welt bereist hat, und Biologe und Survivalist Manuel Larbig von „Waldsamkeit“, der uns mit spannenden Tipps und Tricks zum „Feuerbohren“ und zu pflanzlicher Notnahrung versorgt. Sie sprechen oft vom „neuen“ Reisenden. Wer ist das und worauf legt er Wert? Diese neue Generation will gemeinsam authentisch, kreativ und offen anderen Ländern und Kulturen begegnen. Eine immer häufiger gestellte Frage lautet: „Müssen wir an die buchstäblichen Enden der Erde fliegen, nur weil wir es können? Oder gibt es eine spannende Community in meiner Nähe, die eine ebenso wertvolle Erfahrung bietet?“ Die neuen Reisenden sind davon überzeugt, dass sich ein paar zusätzliche Stunden auf einem Boot oder im Zug lohnen, wenn sie damit die Qualität der Wälder und Bäche verbessern, aufgrund des geringeren CO2-Ausstoßes.

und stattdessen sozial bewusst sowie ökologisch verantwortungsvoll agieren – und sie wollen sich lokal engagieren. Wohin zieht es die Menschen in naher Zukunft?

Menschen reisen immer häufiger alleine. Spiegelt sich das in den Angeboten wider?

Einerseits zu den nahegelegenen Zielen, die mehr oder weniger direkt vor unserer Haustür liegen, und andererseits zu den sogenannten Secondary Cities, die nicht von den Horden des Massentourismus überrannt werden. Außerdem kann man – nach dem großen Hype um Georgien – inzwischen getrost die gesamte Kaukasusregion und weite Teile der ehemaligen UDSSR nennen. Kaum irgendwo sonst findet man eine solche Bandbreite an Kunst, Kultur, Tradition, ethnischer Diversität und eine gehörige Portion an Überraschendem und Unbekanntem. Südtirol ist eine weitere interessante Region, die vieles bietet. Von Orten zum Wohlfühlen und Reflektieren bis hin zu Outdoor-Abenteuern – nicht zu vergessen die mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Gerichte aus alpiner Tradition.

Ja, der Trend „solo travel“ bzw. „solo female travel“ spiegelt sich auch bei den Angeboten wider. Reiseveranstalter stellen Programme für Alleinreisende zusammen, Apps bieten Travel-Match-Making und manche Businesshotels haben reine Frauen-Etagen.

Wird das Reisen „grüner“ werden? Das Reisen wird „besser“ werden. Wir alle werden uns angewöhnen, verantwortungsvoller mit den Ressourcen umzugehen. Wir müssen uns selbst herausfordern, eine komplexere und miteinander verbundene Idee des Reisens zu erfinden. Eine Vorstellung, die vor unserer Haustür beginnt, die Welt um uns herum umfasst und auf eine nachhaltigere Zukunft ausgerichtet ist. Das heißt nicht, dass wir nicht weiter forschen sollten, die Erde weit und breit zu erkunden. Aber durchaus auch näher an der Heimat und auch etwas tiefer.

Was muss ihnen geboten werden?

Welchen ökologischen Ansprüchen müssen Destinationen und Hotels in Zukunft gerecht werden?

Die neue Generation Reisender hat ein Bewusstsein herausgebildet, das sich zu einer Bewegung entwickelt hat. Es gibt einen Wandel hin zu einem achtsamen, nachhaltigen Reisen: Ein Aufruf, das Reisen zu verändern. Alle touristischen Anbieter müssen sich darüber im Klaren werden, wie und warum jemand zu ihnen oder mit ihnen reisen sollte. Die neuen Reisenden werden schnelle Deals ausschlagen. Sie werden aufhören, unbedacht zu konsumieren

Generell sollten Destinationen und Hotels einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten – sei es mit innovativer Architektur, durch regionale Bioküche, gesundheitsorientierte Well-Being-Programme, hohe Umweltstandards im Betrieb oder soziales Engagement für die Mitarbeiter. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und die Menschen in ihrer jeweiligen Region und machen gleichzeitig für die Gäste den Urlaub zu einem authentischen und einer bleibenden Erinnerung.

paradise?

Welche Bedürfnisse haben Alleinreisende? Die Bedürfnisse können sehr unterschiedlich ausfallen. Zunächst mal hat eine Frau auf Reisen oft völlig andere Prioritäten als ein Mann. Wenn man sich dann noch die Absicht der Reise, wie Geschäftsreise, Städtetrip oder Abenteuer anschaut, ist das auch wieder etwas völlig anderes. Der vielleicht größte Vorteil des Alleinreisens ist, dass man keinerlei Kompromisse eingehen muss und somit völlig frei und unabhängig ist. Ein anderer Grund kann sein, dass man offener ist, neue Menschen kennenzulernen. Paare oder Gruppen tendieren leicht dazu, sich einzuigeln und nicht so zugänglich für Impulse von außen zu sein. Dadurch wird das Reisen auch schnell wieder zu etwas Verbindendem. Welche Ländergrenzen sollte man in seinem Leben unbedingt überschritten haben? Bucket List abhaken ist nicht mehr zeitgemäß. Jeder sollte selbst entscheiden, wie viele Flugmeilen pro Jahr für ihn vertretbar sind und welche Wege eingeschlagen werden, um sie zu kompensieren. Viele treten nur noch Urlaubsreisen an, die sie mit der Bahn zurücklegen können. Je nachdem, wie viel Zeit man hat, kann man sich dann überlegen, wie viele Ländergrenzen man überschreiten möchte, oder nicht … Was gehört zu einer gelungenen Reise? Der Austausch mit Einheimischen, Gastfreundschaft erleben, also ein „Dort fühle ich mich wohl und willkommen“-Gefühl, kulinarische Erlebnisse, sprich landestypische Küche und Exotisches ausprobieren, und Ruhe und Erholung finden – ich möchte mich im Urlaub um möglichst wenig kümmern müssen. Oder, um es mit den Worten von Harald Juhnke zu sagen: „Keine Termine und leicht einen sitzen“.


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LIFE Sein großer historischer Abenteuerroman „Das Floß der Medusa“ (Zsolnay Verlag) wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2017 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2017.

FRANZOBEL

Werter Herr, zunächst muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihr Aussehen lächerlich ist.

Wie Sie da halbnackt mit den Weinranken im Haar und den halbseidenen Damen im Arm herumlungern, gleichen Sie einem aus dem Laub geklaubten Zuhälter. Aber bitte. Von mir aus grinsen Sie ruhig wie ein Halbdebiler, weil es wird Ihnen sowieso vergehen. Aber der Reihe nach. Ich, der Rechnungsprüfer Pankrazius Nüchtern, habe das Leben in steter Abstinenz und im Rahmen meiner wohlgesetzten Grenzen verbracht – bis ich Ihre Bekanntschaft machen musste, oder vielmehr die mit dem von Ihnen beworbenen Produkt. Und dabei begann alles völlig harmlos. Die Belegschaft unserer Firma veranstaltete einen Betriebsausflug. Normalerweise enthalte ich mich derartiger Aktivitäten und widme mich stattdessen meinen Bilanzen. Dieses Mal aber konnte ich mich dem Drängen meines Vorgesetzten, der Mensch heißt Fidelio Meier, nur schwer widersetzen. Als dann auch noch das Fräulein Lacrimosa, das bei uns das Sekretariat befehligt, verkündete: „Diesmal kommt der Nüchtern mit“, war ich quasi verpflichtet. Ich muss hier erwähnen, von dem Fräulein geht ein gewisser Reiz aus. Der Ausflug versprach die Erkundung einer lieblichen Landschaft, der Wachau. So war es auch. Das Wetter konnte sich sehen lassen und wir auch. Als wir so durch die Geografie marschierten, ahnte ich nichts von dem heraufdräuenden Unheil.

Im Gegenteil, ich erfreute mich an den Weinbergen. Sauber gespannte Drähte wie in Bilanzen, ausgeklügelte Bewässerungssysteme. Man erklärte uns, die am Boden wachsenden Kräuter würden dem Getränk eine Richtung geben. Die blühenden Rosenstöcke an den Enden der Rebstockreihen wiederum waren nicht nur schön, sondern seien auch nützlich, weil sie Mehltau anzeigten. Wie gesagt, alles harmlos. Erst als wir in einem Weinkeller landeten, hätte ich den Braten riechen müssen, der da in den Fässern wohnte. Es war nämlich unmöglich, die Kostproben abzulehnen. Wobei ich betone, dass mich dieses Getränk zunächst keineswegs an Holunder und Apfel mit einer leichten Zitrusnote erinnerte, sondern an Essig. Wenig später hatte ich auch den Salat und war, wie man so sagt, im Öl. Und dafür sind Sie verantwortlich, werter Herr. Ich bin ein von Natur aus zurückhaltender Mensch, aber gegen das, was sich nun abgespielt hat, war das Treiben von Sodom und Gomorra ein Kindergeburtstag. Eine einzige Grenzüberschreitung! Wenn man den Berichten glauben darf, habe ich nackt auf einem Tisch getanzt. Man kennt meine sprichwörtliche Schweigsamkeit. Aber unter dem Einfluss dieses Weines habe ich mich vergessen. So soll ich die ganze Runde unterhalten, dem Fidelio Meier meine Meinung gegeigt und dem Fräulein Lacrimosa ein Eheversprechen abgerungen haben. Alles Ihre Schuld, Herr Bacchus. Mein Leben ist verpfuscht, haltlos, alle Grenzen sind verschwommen. Ich bin dem Wein verfallen. Aber eines sage ich Ihnen gleich: Ich werde nicht so enden wie Sie, zumindest nicht sofort. Gut, mein Chef hat mich befördert, bei den Kollegen bin ich plötzlich beliebt und Lacrimosa mag mich, aber wenn Sie sich einbilden, dass wir deshalb unser Kind, das unterwegs ist, nach Ihnen benennen, haben Sie sich getäuscht. Das ist die Wahrheit, die Ihnen bekannt sein dürfte, weil sie ja in Ihnen wohnt. PROST.

brief an bacchus

Foto: Dirk Skiba

Franzobel ist ein österreichischer Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Seine Theaterstücke wurden unter anderem in Mexiko, Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, Russland und den USA gezeigt.


LIFESTYLEHOTELS LIFESTYLEHOTELS.NET

Selection

Foto: JOE.CONDRON, ROCKZERMATT.COM

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Das Matterhorn, einer der höchsten Berge der Alpen, ist ein Wahrzeichen für die Schweiz und bekannt für seine markante Form. Am Fuße dieses Berges in Zermatt liegt das Designhotel Matterhorn FOCUS, das nicht nur mit dieser besonderen Lage und außergewöhnlichen Ausblicken begeistert, sondern mit persönlichem Service, bequemen Annehmlichkeiten und lockerer Atmosphäre. EINER DIESER BESONDEREN ORTE: M AT T E R H O R N F O C U S D E S I G N H O T E L Z E R M AT T


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FOCUS DESIGN HOTEL

matterhorn vibes

SCHWEIZ Z E R M AT T

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Zimmer mit Ausblick

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luxuriöses Spa

Book online lifestylehotels.net/ matterhorn-focus

Fotos: Matterhorn Focus, Simon Bernlieger

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Im Matterhorn Focus Design Hotel ist man im Hinblick auf die Wintersaison besonders erfreut, gibt es doch neue Zimmer und Suiten mit Matterhornblick und freistehender Badewanne. Und so wie jedes Jahr beste Stimmung und die schönsten Ausblicke.

Während ich mir noch von zu Hause aus über die Webcam live ansehe, wie schön die in weiß getauchte Umgebung von der Spitze des Matterhorn Gletscherparadieses aussieht, fällt mir plötzlich das Lied von Wolfgang Ambros ein. Vielleicht, weil ich Steirerin bin. Ziemlich sicher aber, weil diese schneebedeckten Berge in mir die gleiche Sehnsucht auslösen, die der Sänger in seinem Lied „Schifoan“ zum Ausdruck bringt. Also montiere auch ich meine Skier und mache mich auf den Weg in die Schweiz nach Zermatt, genauer gesagt ins Matterhorn Focus Design Hotel. EIN „FRAME“ FÜR DEN BERG

Fotos: Matterhorn Focus

2008 haben Christian und Sonja Noti das Designhotel mit Top-Lage direkt an der Talstation des „Matterhorn Glacier Paradise“ gebaut. Zuerst waren zwei Häuser geplant, doch unerwartet kam ein drittes hinzu. Dieses wurde erst in seinem ursprünglichen Zustand gelassen, nun aber den beiden anderen Gebäuden angepasst. So besticht es nun, wie seine Schwesterhäuser, mit toller Holzfassade, Steinplattendach und vor allem mit „floor to ceiling“-Fenstern.

Der Blick daraus ist besser als jedes Live-Video einer Webcam! Beeindruckend ragt die Spitze des Matterhorns in die Höhe und man versteht, warum es Menschen gibt, die ihre Skier einfach nur hier auspacken wollen. Von der Talstation gelangt man mit dem „Matterhorn Express“ direkt auf das Matterhorn, aber auch auf den Riffelberg zum Gornergrat oder in das italienische Skigebiet Cervinia. DER EINKEHRSCHWUNG DIREKT INS SPA Von der Piste schwinge ich mich in den Spa mit Innenpool und Außen-Jacuzzi, Finnischer Sauna, Caldarium und Solebad. Geboten werden die klassischen Sportmassagen, aber auch Lomi Lomi oder Hot Stone. Besonders angetan hat es mir bereits davor der schicke neue Skiraum mit eigenem Locker für die Skischuhe. Beheizt! „Wir sind ein Hotel Garni, haben aber eine kleine Snackkarte. Verhungern muss man bei uns nicht! Ich empfehle außerdem die vielen ausgezeichneten Restaurants in Zermatt. Die Auswahl ist sehr groß“, antwortet Gastgeberin Patrizia Gasser auf die Frage nach einem Restaurant. Worauf sie besonders stolz ist? „Unsere Gäste heben immer den Service unserer Mitarbeiter hervor. Viele von ihnen sind schon seit der Eröffnung bei uns. Das ist wirklich etwas Besonderes in dieser Branche.“

Die guten Vibes im Hotel haben mich auch schon erreicht, während ich im Loungebereich am Kamin sitze. Der wurde vom lokalen Künstler Heinz Julen designt, der überhaupt viel zum Interior Design des Hotels beigetragen hat. Da stellt sich dann nur noch die Frage, welches der 30 Zimmer den allerbesten Blick auf das Matterhorn hat ... Es sei hier nicht verraten! Das muss man schon selbst herausfinden und sich dabei an der lockeren Atmosphäre erfreuen.


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N I D U M C A S UA L L U X U RY H O T E L

Wo sich Gegensätze anziehen und harmonisch zu einem neuen Lebensgefühl verschmelzen: Das NIDUM Hotel ist der perfekte Ort, um in lockerer Atmosphäre luxuriös zu urlauben. Und sich auf höchstem Niveau kulinarisch verwöhnen zu lassen.

lukullischer luxus

ÖSTERREICH TIROL / MÖSERN / SEEFELD Hier hält der Name, was er verspricht: In Mösern bei Seefeld, dem „Schwalbennest Tirols“ gelegen, ist das NIDUM Hotel (lateinisch für „Nest“) ein stilvoller Rückzugsort für eine neue Generation an Reisenden, die sich nach einem legeren Urlaub in luxuriöser Umgebung sehnen. Es ist gerade diese Kombination von Gegensätzen, die einen Aufenthalt in dem familiengeführten Haus so reizvoll macht: Luxus trifft auf Lockerheit und Eleganz auf Gemütlichkeit. Eine Philosophie, die sich bis in die Küche des Casual Luxury Hotels zieht, wo der ambitionierte Chefkoch Michael Eigl traditionelle und moderne kulinarische Spezialitäten zu einer perfekten Symbiose vereint. In einem der drei Restaurantbereiche wird das anspruchsvolle, aber experimentierfreudige Publikum nach allen Regeln der Kochkunst und mit ausschließlich frischen, saisonalen und regionalen Produkten verwöhnt. Nach dem Signature Dish des Hauses gefragt, empfiehlt Michael Eigl Leutascher Räucherforelle auf Gurken, verfeinert mit Pistazien. Die Küchenbrigade lässt nichts unversucht, um die

3

1

Restaurantbereiche

kulinarisches Konzept

Book online lifestylehotels.net/ nidum-hotel-seefeld

Gaumen von Feinschmeckern in neue Genusswelten zu entführen, und so finden auch Veganer täglich eine große Auswahl an Gerichten auf der Karte. Wer nach solchen lukullischen Hochgenüssen nicht sofort in sein gemütliches Bett in einem der 57 großzügig angelegten Zimmer fallen möchte, lässt den Abend in zwangloser Atmosphäre auf der Apero Terrace oder an der lässigen Champagnerbar ausklingen. Und schlürft dabei das Lebensgefühl des Hauses in Form eines NIDUM Gin Tonic, verfeinert und angerichtet mit Wacholderbeeren, Apfelspalten, Holunderbeeren und Ingwer. In diesem Sinne: Cheers!

H O T E L & V I L L A AU E R S P E R G S A L Z B U R G

inspirierende philosophie

„Ein wertschätzender Umgang, vermittelnde Kommunikation und ein Verhalten, das Frieden fördert. So stellen wir uns das vor. Außerdem wollten wir uns nicht länger rechtfertigen müssen, warum wir unseren Mitarbeitern mehr bezahlen und Produkte teurer einkaufen. Also war die logische Konsequenz, unsere Philosophie niederzuschreiben und damit Teil der Gemeinwohlökonomie zu werden“, erklärt Bettina Wiesinger. Zuerst wurde das Hotel Bio-zertifiziert, denn eingekauft wurde immer schon die beste Qualität. Dann wollte man den Erfolg auch an die Mitarbeiter weitergeben, also wurden Gewinne dazu verwendet, Beteiligungen an Mitarbeiter zu verschenken, die steuerfrei von ihnen eingelöst werden können. Doch bei der Gemeinwohlökonomie geht es auch um Solidarität und Menschenwürde. „Wir glauben an ein gutes Leben für alle. Außerdem macht es Spaß, wenn man es schafft, sich für Themen Zeit zu nehmen, die über den Alltag hinausgehen und sinnvoll sind. Das ist inspirierend.“

ÖSTERREICH SALZBURG

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Zimmer im Hotel und in der Villa Book online lifestylehotels.net/ hotel-villa-auersperg

All das zahlt sich aus. Das Hotel Auersperg zieht Mitarbeiter an, die dieses Denken gut finden und unbedingt Teil des Teams sein wollen – auch, um mitzugestalten. Das spüren natürlich auch die Gäste. „Gerade zur Festspielzeit haben wir besonders anspruchsvolle Gäste. Doch genau dann erkenne ich die große Wertschätzung, die unserem Tun entgegengebracht wird. Die Herzlichkeit und Ehrlichkeit, die wir leben, kommen bei den Gästen gut an. Die Sehnsucht danach wird immer größer, ist aber mit Geld nicht zu bezahlen“, ist sich Bettina Wiesinger sicher. Und so ergibt sich eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Geht es den Mitarbeitern gut, geht es den Gästen gut, geht es den Hoteliers gut, geht es den Mitarbeitern gut. Ein schöner Kreislauf.

Fotos: NIDUM Hotel / Lobby: Mark Wiesinger, Hotel Auersperg

So wirtschaften, dass es sich gut anfühlt. So könnte man die Philosophie des Hotels Auersperg und seiner Inhaber Bettina und Mark Wiesinger zusammenfassen. Um dieses Streben nach außen sichtbar zu machen, wurden sie zu einem Betrieb der Gemeinwohlökonomie.


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NEW MEMBER

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Von einem Vulkan, einer Vision und einer unglaublichen Idylle. Das Monaci delle Terre Nere auf Sizilien zählt zu den schönsten Plätzen, die Italien zu bieten hat. MONACI DELLE TERRE NERE – C O U N T RY B O U T I Q U E HOTEL

I TA L I E N SIZILIEN / ZAFFERANA ETNEA

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Zimmer

1

bio-zertifiziertes Gut

Book online lifestylehotels.net/ monaci-delle-terre-nere

schwarze erde

Fotos: Alfio Garozzo / Robin Ball

PFERD, E-BIKE ODER DOCH HUBSCHRAUBER?

Was für ein besonderer Ort, den es zu entdecken gilt! Das Country Boutique Hotel Monaci delle Terre Nere auf Sizilien liegt zwischen dem höchsten aktiven Vulkan Europas, dem Ätna, und dem Meer. Ein unglaubliches Gefühl, wenn man auf diesem Anwesen im Garten entspannt und der Ätna über einen hinwegschaut. Nicht nur auf das Gemüt nimmt der eindrucksvolle Vulkan positiven Einfluss, auch das Terrain ist ausgesprochen fruchtbar. So werden Obst, Gemüse, Kräuter und Wein auf dem eigenen Landgut angebaut. Das wiederum macht die Speisen im Restaurant, der „Locanda Nerello“, so unglaublich köstlich. Begonnen hat alles mit der Vision von Guido Coffa. Er wollte aus einer Reihe landwirtschaftlicher Grundstücke ein Anwesen schaffen, das Land wiederbeleben und den Menschen die Energie des Ätna näherbringen. Seit der Eröffnung im Jahr 2012 ist das Anwesen auf 27 Zimmer, Suiten und Villen angewachsen. Die Menschen machen den Ort zu dem, was er nun ist. Das engagierte Team, vom Chefkoch bis zu den Landschaftsgärtnern, zaubert, wohl unter dem Einfluss des Ätna, die schönsten Dinge.

„Unsere Gäste suchen das Besondere und Einzigartige, mit echtem Fokus auf die Natur. Sie möchten eine sinnvolle Verbindung zu dem Ort, an den sie reisen, herstellen. Bei uns können sie den Touristenpfaden entfliehen und Ruhe und Frieden finden“, sagt General Managerin Giovanna Manganaro. Sie lässt ihre Gäste Ätna-Weine verkosten, den Vulkan besteigen, setzt sie auf Pferde oder E-Bikes und, wenn man alles lieber von oben erkunden möchte, sogar in den Hubschrauber. Auf dem Anwesen werden die Gäste dazu animiert, sich einzubringen und das „langsame“ Leben zu genießen. Dazu zählt etwa, den Hühnern die Bio-Eier zu stibitzen, die sizilianische Küche zu erlernen und wie man Pasta macht, einen Yoga-Kurs zu besuchen oder einfach spazierend die Gegend zu erkunden. Wer sich nach mehr Zivilisation sehnt, kann dennoch leicht Taormina, Catania und das Meer erreichen.

IDYLLE WIE AUS VERGANGENEN ZEITEN Das gesamte Anwesen erstreckt sich über eine Reihe von Hügeln, die von Lavasteinterrassen durchzogen sind. Die schwarze Erde, die der Vulkan hinterlassen hat, übt eine seltsame Anziehungskraft aus. Auf dem Weingut werden einheimische, biologische Rebsorten kultiviert, in den üppigen Obst- und Gemüsegärten ist auch alles „bio“. Im Zentrum des Anwesens befindet sich das Haupthaus mit seinen weißen, barock geschnitzten Steinrahmen.

Man sieht, dass es mit größter Sorgfalt restauriert wurde, und ergibt einen charmanten Mittelpunkt. Neben den Oliven- und Zitronenhainen liegen grasbewachsene Gärten und ruhige Terrassen. Und dann lässt man sich am eleganten Pool mit Blick auf das Meer nieder und muss nicht mehr träumen.


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Crazy Hollmann Weltweit

Triest, Wien, die Turracher Höhe, Paris und Sri Lanka sind Ihre fünf Lieblingsorte. Was macht einen Lieblingsort für Sie aus? Auf der Turracher Höhe bin ich aufgewachsen und nach Triest bin ich immer wieder schon als Bub mit meinem Onkel gefahren. Es sind Plätze aus meiner Kindheit. Sri Lanka ist ein Ort in der Ferne, in den sich meine Frau und ich verliebt haben. Es sind also Orte, mit denen ich Kindheit und Familie verbinde. Was sollte man an diesen Orten unbedingt machen?

F R A N K R E I C H : PA R I S I TA L I E N : T R I E S T ÖSTERREICH: TURRACHER HÖHE & WIEN SRI LANKA : DICKWELL SOUTH

5 Destinationen Endlose Liebe zum Detail

Was muss in jedem Crazy Hollmann vorhanden sein?

Herr Hollmann, Sie behaupten, dass Sie Hotels hassen. Was ist denn an Hotels so furchtbar? Das habe ich natürlich eher provokant formuliert, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass viele Hotels ein ähnliches Problem haben. Erst betritt man eine wunderschöne Lobby, dann bezieht man sein Zimmer und bekommt eine Depression. Dieses Gefühl kennt doch fast jeder, oder nicht? Das ist es auf jeden Fall, was mich an den meisten Hotels stört, zum Beispiel erst vor Kurzem in einem 5-Sterne-Hotel. Ich war froh, endlich wieder nach Hause fahren zu dürfen. Nach außen hui, obwohl man von „hui“ weit entfernt ist. Ich muss dazusagen, dass wir von unseren eigenen Plätzen natürlich sehr verwöhnt sind. Sie sagen, „Crazy Hollmann“ sei „Reisen für Fortgeschrittene“. Wie definieren Sie das? Das setzt genau bei meinem vorhin Gesagten an. Reisen für Fortgeschrittene beginnt dann, wenn man diese Hoteldepression nicht mehr erleben möchte. Oft fühlt man sich auch wirklich für dumm verkauft, wenn zum Beispiel eine Massage 250 Dollar kostet. Was soll denn bitte diese Massage alles können? Wir wollen etwas anbieten, wo von vorne bis hinten alles stimmt. Zugegeben, günstig ist das auch nicht, aber ehrlich. Und auch bei uns kann mal was passieren. Vor Kurzem musste ich ein Eingangstor in Triest reparieren.

Alle Hollmanns zeichnet die Liebe zum Detail aus. Es sind meine Konzepte, die ich 100 % lebe. Deswegen will ich keine Hotels machen, denn zu viele Angestellte verwässern meine Suppe. „Appartements“ ist für mich nur ein Hilfsausdruck, denn eigentlich sind alle Hollmanns mein Zuhause, das ich mit anderen teile. Sie sind alle mit großer Liebe gemacht. Auf welche Details legen Sie besonders Wert? Ich lege auf sehr viele Dinge Wert! Aber es ist immer auch ein Kompromiss, denn ohne Ende Geld auszugeben, ist nicht gut für ein Projekt. Das wird dann so „geldig“ und das mag ich nicht. Also muss man sich entscheiden, worauf man sein Hauptaugenmerk legt. Alles, was der Gast berührt – wie Besteck, Geschirr, Türschnallen oder Lichtschalter –, ist mir sehr wichtig. Auch das Verwenden von Naturmaterialien. Ich baue sicher keine Plastikfenster ein. Sie reisen immer mit Ihrer Familie. Warum ist miteinander reisen besser als alleine reisen? Weil man viel mehr Spaß hat und weil es immer ums Teilen geht. Wenn ich in Sri Lanka den Sonnenuntergang alleine sehen müsste, dann würde ich zu weinen beginnen. Und in Triest ohne meine Kinder ins Meer zu springen, ist einfach nicht so schön. Wenn ich diese Erlebnisse nicht teilen kann, dann brauche ich sie gar nicht erst zu erleben. Wonach sind Sie „crazy“? Nach meinen Kindern und nach meiner Frau. Und nach meinem Zuhause, aber dazu zähle ich Wien, Triest, die Turrach, Sri Lanka und Paris.

Fotos: Heldentheater / Hollmann Hotels & Apartments

100 % liebe

In Triest muss man unbedingt nackt ins Meer springen. Auf der Turrach nackt in den Schnee oder am Feuer kochen. In Sri Lanka muss man jede Pore seiner Haut öffnen und den Indischen Ozean inhalieren. Wien ist Wien und Paris ist Paris.


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UTMT RESORT SRI LANKA

HOLLMANN PARIS

HOLLMANN AM MEER, TRIEST

HOLLMANN AM BERG TURRACHER HÖHE

Fotos: Heldentheater / Hollmann Hotels & Apartments

HOLLMANN BELETAGE, WIEN


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Schon James-Bond-Darsteller Daniel Craig hat das Design- und Wellnesshotel Bergland in Sölden als seinen persönlichen Rückzugsort auserkoren. In dem familiengeführten Haus im Ötztal hängt noch immer ein wenig Hollywood-Glamour in der Luft.

BERGLAND DESIGN- UND

hollywood in den bergen

WELLNESSHOTEL SÖLDEN

AKTIV ENTSPANNT GENIESSEN Getreu dem Motto „Aktiv entspannt genießen“ erfreuen sich design- und wellnessaffine Gäste an dem vielfältigen Angebot des Hauses und seiner Umgebung. So verbringen Sportbegeisterte nach einem reichhaltigen „all you can dream of“-Frühstück einen aktiven Tag in einem der größten Wintersportorte Österreichs und kehren schließlich im ice Q, dem futuristisch anmutenden Gourmetrestaurant und Drehort des 007-Blockbusters am Gaislachkogel, ein. Direkt daneben eröffnete im Sommer

2018 übrigens die spektakuläre unterirdische James-Bond-Erlebniswelt „007 ELEMENTS“ – ein Muss für Fans des berühmten Spions! Zurück im Hotel Bergland werden im fünften Stock die Lebensgeister noch einmal geweckt: Auf 1.700 m2 und mit Panoramablick auf den Nederkogel lässt es sich im SkySpa nicht nur im Heubetten-Ruheraum oder in der wohlig warmen Sauna herrlich entspannen. Im großzügigen Indoorund beheizten Outdoor-Whirlpool schwimmt man in belebtem Granderwasser, das auch im restlichen Haus für Erfrischung sorgt. Und ab dem Sommer 2020 sind die Wohlfühlwelten auf der Dachterrasse mit dem neuen Freischwimmbad um ein weiteres Highlight reicher. Um die Energiespeicher vollends wieder aufzuladen, geht es anschließend in die hauseigenen Genusswelten. Auf zwei Ebenen lebt das Küchenteam im Gourmetrestaurant „black sheep“ seine Leidenschaft für heimische Produkte und Authentizität. Im À-la-carte-Restaurant „Wine and Dine“ mit offener Schauküche kommen Feinschmecker bei Steak-, Fondue- und Raclette-Variationen ganz auf ihre Kosten.

AUF DEN SPUREN VON 007 Wer nun noch wissen möchte, wohin sich der Darsteller des bekanntesten Geheimagenten der Welt nach einem intensiven Drehtag zurückgezogen hat, dem sei die „James-Bond-Suite“ ans Herz gelegt. In der exklusiven Gipfelsuite nächtigte Daniel Craig und zeigte sich ob des hochklassigen Service im Hotel Bergland begeistert: „Daniel Craig hat sich persönlich beim zuständigen Zimmermädchen und der Spa-Leitung mit Handschlag und einem kleinen Geschenk bedankt“, verrät Elisabeth Grüner. Und während sich der jüngste 007-Streifen längst in die Riege seiner erfolgreichen Vorgänger eingereiht hat, ist dem Hotel Bergland ein Hauch von Hollywood geblieben …

ÖSTERREICH Ö T Z TA L   /   S Ö L D E N

86 1.700 m2 Suiten

Sky-Spa

Book online lifestylehotels.net/ bergland-soelden

Fotos: Christoph Schöch Photography / Anton Klocker

Geschüttelt, nicht gerührt! Wie James Bond seinen Wodka Martini am liebsten trinkt, ist bekannt. Welchen Cocktail Schauspieler Daniel Craig während des Drehs zu „Spectre“ bevorzugt hat, ist hingegen topsecret: „Das bleibt unser kleines Geheimnis“, lacht Elisabeth Grüner, Gastgeberin im traditionsreichen Hotel Bergland in Sölden, wo der Brite auf 1.368 Metern Seehöhe nicht nur auf buchstäblich hohem Niveau genächtigt hat. Denn neben dem Prädikat „5 Sterne“ trägt das familiengeführte Haus als erste Adresse im Ötztal auch die Auszeichnung als Designhotel. Gemeinsam mit ihrem Mann Sigi übernahm Elisabeth Grüner das rund 60 Jahre alte Hotel Bergland 1999 von ihren Eltern und ließ 2010 in nur siebenmonatiger Rekordbauzeit den gesamten Altbestand abreißen. Das Ergebnis: Ein architektonisch facettenreiches Objekt aus versetzt angelegten Gebäuden mit einem weitläufigen Außenbereich. Viel Platz war den Bauherren auch in den im Schnitt 43 m2 großen Suiten wichtig, in denen warme Erdtöne und natürliche Materialien dominieren. Sofas aus Lodenstoffen, Möbel aus Lärche oder Zirbe und Schaukelstühle mit Schaffellen aus der eigenen Schafzucht der Familie sorgen für Gemütlichkeit.


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NEW MEMBER SUBLIME C O M P O R TA C O U N T RY R E T R E AT & S PA

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Das Rauschen des Meeres, das Salz in der Nase, der Wind in den Haaren. So findet man sich wieder auf einem kleinen Steg an einer Meeresmündung, spürt das Holz unter seinen Füßen, beobachtet die tanzenden Spitzen der Wellen und lauscht dem Treiben der Fischer.

erhabenes gefühl Comporta, eine kleine portugiesische Gemeinde am Atlantik angrenzend an den Naturpark Reserva Natural do Estuário do Sado. Hier befindet sich ein kleiner, einzigartiger Fischerhafen mit dem Namen Carrasqueira. Vor über zwei Jahrhunderten errichtete dort die Gemeinde ein traditionelles Ankersystem aus einer Vielzahl an Holzstegen auf Stelzen, bekannt als Cais Palafitico, die im Zickzack über die schlammigen Sümpfe führen. Die Gezeiten erlebt man hier besonders stark. Bei Ebbe liegen die bunten Boote der Fischer auf Schlick und warten darauf, eingesetzt zu werden. Bei Flut steigt das Wasser und das rege Treiben beginnt. Über diese Stege gelangt man viele Meter weit hinaus ins Meer. Erstmal an der Spitze angelangt, erfasst einen ein beeindruckendes Gefühl von Glückseligkeit. Hier kann man mit sich und der Welt alleine sein – und auch im Reinen. Und man kann sich den frischesten Fisch und die köstlichsten Meeresfrüchte in einem der kleinen Restaurants servieren lassen, die neben den bemalten, teils verwitterten Fischerhütten stehen.

Fotos: Nelson Garrido

LEBEN MIT DER NATUR Ganz in der Nähe liegt, eingebettet in Sanddünen und umgeben von Pinien und Korkeichen, Weinbergen und Reisfeldern und unberührten weißen Sandstränden, das Luxushotel Sublime Comporta. Auf der weitläufigen Fläche von 17 Hektar sind 23 Zimmer und Suiten sowie 22 Villen, ein Spa, vier Swimmingpools, drei Restaurants, ein Fitnessstudio, ein Yoga-Raum und Tennisplätze verteilt, die trotz Vielfalt eine intime Atmosphäre behalten. Bei der Architektur und Landschaftsgestaltung wurde besonderer Wert auf nachhaltiges Bauen gelegt, also Materialien und Techniken verwendet, die die Natur am wenigsten beeinträchtigen. Gonçalo Pessoa und Patrícia Trigo, die Eigentümer von Sublime Comporta, sind der Ansicht, dass nachhaltige Investitionen dieser Art ein

PORTUGAL ALENTE JO / MUDA Beitrag zur Region, zu ihrer Langlebigkeit, zu ihrer Geschichte und zur Stärkung der lokalen Gemeinschaft sind. „Wir haben sogar Villen um Bäume herumgebaut, um sie nicht fällen zu müssen“, erzählen die beiden lachend. Die Wärme kommt von Sonnenkollektoren, auch beim Trinkwasser ist man autark. HOMMAGE AN CARRASQUEIRA Die neu entstandenen Bio-Pool-Suiten sind eine Hommage an den kleinen Fischerhafen von Carrasqueira. Architekt José Alberto Charrua arbeitete mit traditionellen Materialien und Techniken und erzielte so ein Gefühl von natürlicher Reduziertheit, puristisch aber wohlig. Wenn man auf die Terrasse der Suite tritt, kann man direkt in das klare Wasser des Naturpools eintauchen, der selbstverständlich ohne Chemikalien auskommt. Der nach den Grundsätzen der Permakultur angelegte Biogarten des Hotels umfasst über 300 Sorten Pflanzen – von aromatischen Kräutern über essbare Blumen bis

90 hin zu Gemüse. Diese kostbaren Ressourcen sind nur für die Restaurants des Hotels sowie für das Sublime Spa bestimmt. Im Obstgarten entdeckt man verschiedene portugiesische und regionale traditionelle Zitrusfrüchte. Im Sublime Comporta kann man auf höchstem Niveau authentisch und echt leben, vor allem ganz langsam. Und da stellt es sich ein, dieses schöne Gefühl der Erhabenheit, das übrigens auch im Hotelnamen steckt. Denn das portugiesische Wort „sublime“ bedeutet „erhaben“.

Suiten

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Bio-Pool

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GRADONNA ****S M O U N TA I N

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naturschauspiele

RESORT CHALETS & HOTEL ÖSTERREICH OSTTIROL / KALS AM GROSSGLOCKNER

115

41

Zimmer im Hotel

Chalets

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fantastisches Naturschauspiel

Fotos: @fotoperauer / @guentheregger

Book online lifestylehotels.net/ gradonna-mountain-resort-chalets-hotel


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Gradonna – schon der Name hört sich an wie eine beeindruckende Naturgewalt. Tatsächlich ist es aber ein 4-Sterne-Superior-Resort, dessen Namensgeber eine prähistorische Fundstätte ganz in seiner Nähe ist.

SKI IN, SKI OUT

Fotos: @fotoperauer / @guentheregger

„Wer Party sucht, ist bei uns falsch“, schmunzelt Martha Schultz, Mitinhaberin der Schultz Gruppe, zu der neben dem Gradonna noch weitere Objekte gehören. Richtig so, denn das größte Spektakel hier ist die atemberaubende Kulisse, die einem vom Gradonna Mountain Resort in Kals am Großglockner aus geboten wird. Auf über 1.300 m Höhe wurde so etwas wie ein alpines Amphitheater gebaut, dessen mitreißendstes Schauspiel die Natur ist. Angelegt wie ein typischer Weiler dieser Gegend, gliedern sich die Baukörper des Hotels und der Chalets aus Holz und Glas natürlich in die hochalpine Umgebung ein. „Ich traue mich fast zu sagen, dass diese Lage und diese Architektur im Alpenraum einzigartig sind“, meint Martha Schultz stolz.

Mit der perfekten Lage direkt an der Talabfahrt ist „Ski in, Ski out“ wirklich wörtlich zu nehmen. Mit nur einem Stockeinsatz kann man sich direkt ins Skivergnügen stürzen. Untergebracht in einem der Chalets macht es Spaß, in der Früh den ersten Skifahrern bei ihren Schwüngen die Piste hinunter zuzusehen. Das Skigebiet Großglockner Resort Kals-Matrei ist das größte in Osttirol und bietet 15 Seilbahnen und Lifte und zahlreiche Pisten. Da ist für jedes Fahrvergnügen etwas dabei – endlos weite Pisten, aber auch kleine FreerideParadiese. Den Skipassservice kann man an der Rezeption in Anspruch nehmen, auch Skiverleih und Sportshop befinden sich direkt im Haus.

Wer übrigens himmlische Kulinarik sucht, ist hier genau richtig. Der mit einer Haube ausgezeichnete Chefkoch Michael Karl serviert Osttiroler Spezialitäten mit mediterranem Einfluss und Ausblick zum Nationalpark Hohe Tauern. Der bewusste Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen spielt nicht nur in der Küche, sondern im ganzen Haus eine große Rolle. So gibt es die eigene vegane Kosmetikmarke MAGDALENA’S, hergestellt in Tirol, im Wellnessbereich und auf den Zimmern. „Natürliche Schönheit schaffen wir nur mit natürlichen Inhaltsstoffen. Daher setzen wir auf die Kraft der Natur. Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers, und das muss entsprechend gepflegt werden. Unsere MAGDALENA’S-Produkte machen genau das: die Schönheit der Haut konservieren und schützen“, erklärt Martha Schultz.

Egal ob man auf Winter und Skifahren oder Wellness und Spa aus ist, Familie oder Zweisamkeit – im Gradonna wird einem ein perfektes und authentisches Erlebnis geboten. Gilt es nur noch, die Frage nach dem besten Logenplatz zu klären. Vielleicht sind das die Sitznischen in den Fenstern der Zimmer, wo man morgens und abends Gedanken und Blick in die Ferne schweifen lassen kann. Oder die gemütlichen Ruhezonen im Spa mit großen Panoramafenstern mit Blick auf die Bergwelt. Oder der Außenpool oder die Liegewiese am Naturbadeteich ... keine leichte Entscheidung.


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DIRECTORY LIFESTYLEHOTELS

ÖSTERREICH

Wildkogel Resorts Alpslodge Life.Style.Hotel.Fiss FÜGEN  Alpina Zillertal family.lifestyle.hotel GASCHURN  Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa GEINBERG  Geinberg 5 Private Spa Villas GRAZ  Augarten Art Hotel GRAZ  Lendhotel GRAZ  Roomz Graz GROSSARL  Hotel Nesslerhof HALLSTATT  Hallstatt Hideaway INNSBRUCK  Nala Individuellhotel INNSBRUCK – KÜHTAI  Jagdschloss Kühtai KALS AM GROSSGLOCKNER  Gradonna Mountain Resort KALTENBACH  Das Kaltenbach LÄNGENFELD  Naturhotel Waldklause LEOGANG  Puradies MARIA ALM  Hotel Eder MARIA ALM  Hotel Sepp MAYRHOFEN  ElisabethHotel Premium Private Retreat MELLAU  Sonne Lifestyle Resort MÖSERN  Nidum Casual Luxury Hotel MÜHLDORF  LA PETITE IVY NAUDERS  Aparthotel Arabella OBERGURGL  Hotel The Crystal OBERTAUERN  Hotel Panorama Obertauern SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse SALZBURG STADT  Hotel Stein SALZBURG STADT  Hotel & Villa Auersperg SCHLADMING  Stadthotel Brunner SERFAUS  Alfa Hotel SÖLDEN  Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg UDERNS  Sportresidenz Zillertal WIEN  Hollmann Beletage WIEN  Hotel Das Tyrol WIEN  Hotel Schani Salon WIEN  Hotel Schani Wien ZELL AM SEE  Eva Hof Lakeside Suites ZELL AM SEE  Seehotel Bellevue ZELL AM SEE  Senses Violett Suites BRAMBERG

CHINA NANJING

Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa

K R OAT I E N SUTIVAN – BRAČ

Hotel Lemongarden

FISS

DEUTSCHLAND

Das Graseck Thomas Hotel Spa & Lifestyle NÜRNBERG  art&business Hotel SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn STUTTGART  V8 Hotel STUTTGART  V8 Hotel Classic TIMMENDORFER STRAND  SAND TIMMENDORFER STRAND  Hotel Seehuus

ALENTEJO

HUSUM AN DER NORDSEE

ALGARVE

SCHWEIZ

Hotel des Balances Alpinlodge & Spa ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus LUZERN

F RA N K R E I C H PARIS

SAMNAUN

Hollmann Paris

S PA N I E N I TA L I E N

Lavida Hotel Convent de la Missio MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness MALLORCA  Hotel Can Simoneta MALLORCA  Hotel Glòria de Sant Jaume MALLORCA  Hotel Tres MALLORCA  Pleta de Mar GIRONA

Casa Angelina AMALFI-KÜSTE  Relais Blu BRIXEN  Hotel Pupp CAMAIORE  Locanda al Colle DORF TIROL BEI MERAN  Der Küglerhof GSIES  La Casies INNICHEN  Post Hotel – Tradition & Lifestyle ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer KALABRIEN  Praia Art Resort LIVIGNO  Hotel Larice MERAN  Suiteseven Stadthotel Meran/o MERANSEN  Hotel Gitschberg MONTEFOLLONICO  Follonico RIMINI  i-Suite RIVA DEL GARDA  Holiday IV Gardan SIZILIEN, CATANIA  Monaci delle Terre Nere TRIEST  Hollmann Trieste VENEDIG LIDO  Hotel Villa Pannonia AMALFI-KÜSTE

Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern eine handverlesene Auswahl außergewöhnlicher Hotels.

LIFESTYLEHOTELS.NET

Sublime Comporta Vila Joya ALGARVE  Vila Valverde ALGARVE  Vila Vita Collection MADEIRA  Quinta da Bela Vista

GARMISCH-PARTENKIRCHEN

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P O R T UG A L

MALLORCA

S R I L A N KA DICKWELLA SOUTH

UTMT – Underneath the Mango Tree

U NG A R N BUDAPEST

Lanchid 19


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STYLE

m o t o r Foto: shutterstock.com, Jacob Boomsma

C I T Y Detroit.

Früher das Symbol der amerikanischen Autoindustrie, mit dem Klang von „Motown“ und einer florierenden Wirtschaft, erlebte Detroit 2013 den wohl härtesten Fall: Die Stadt war offiziell pleite, Gewaltverbrechen beherrschten

die Nachrichten und es kam zum „White Flight“, dem Flüchten der „Weißen“ aus der Stadt. Heute erholt sich Detroit zum Glück und steigt wieder auf zur einstigen Coolness. Auf dem Bild sieht man die größte verlassene Fabrik der Welt, die

Packard Plant. Einst entworfen vom deutschstämmigen amerikanischen Architekten Albert Kahn, dessen Handschrift zahlreiche Gebäude in Detroit prägen, als Zeichen für Erfolg und Fleiß. Heute holt sich die Natur ihren Raum zurück und lässt etwas Neues entstehen.


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Die Zeit von Detroit ist erneut gekommen! Vorne mit dabei die Marke Shinola, die neben Uhren und schönen Lifestyle-Produkten auch ihr erstes Hotel ebenso mit dem Namen „Shinola“ eröffnet hat.

Foto: Nicole Franzen

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STYLE TEXT VON NINA PREHOFER

Diese Stadt hat viel erlebt, wahrscheinlich alle Höhen und Tiefen, die man sich nur vorstellen kann. Umso schöner ist der neue Spirit, der seit kurzer Zeit zurückgekehrt ist und sehr vielversprechend auf die Zukunft der Stadt verweist. Als Symbol dafür könnte das erst in diesem Jahr eröffnete Shinola Hotel in Downtown Detroit gesehen werden. Was 2011 als Uhrenfirma begann, entwickelte sich rasch zu einer Luxus-Designmarke mit dem unerschütterlichen Engagement, Dinge herzustellen, die von Dauer sind. Uhren über Lederwaren bis hin zu Schmuck und Audio finden sich im Portfolio des in Detroit ansässigen Unternehmens. Was die Produkte eint, sind die Wertschätzung für Qualität und die Leidenschaft, schöne Erlebnisse für die Träger zu schaffen. So entstand die Idee für ein Hotel. Darin sollte alles zusammenfließen, was man bei Shinola über Qualität, Handwerk, Detailliebe und die Menschen wusste. Es war klar, dass dieses Hotel in Detroit stehen musste. Und es sollte ein Ort werden, der nicht nur Besucher in der Fremde willkommen heißt, sondern für die Bewohner der Stadt da ist und sie eintauchen lässt in eine Welt des in Detroit geschaffenen Designs. So wurde aus dem Shinola binnen kurzer Zeit der „Living Room“ der Stadt. Kein Wunder, liegt es doch auch im Herzen des historischen Einkaufsviertels Woodward und erfreut mit tollen Aus- und Einblicken.

Fotos: Nicole Franzen

„It is about the community and the people.“ Daniel Cadell ist der Creative Director des Shinola. Für ihn ging es nicht nur darum, zeigen zu können, wie die Welt von Shinola aussieht, sich anfühlt und riecht, sondern um die Gemeinschaft und die Menschen. Darum, wie Menschen miteinander in Verbindung treten. Hotels sind für ihn ungemein spannend, denn es geht um Eskapismus, Luxus und Komfort. All das spiegelt sich im Interieur des Hotels wider. Es ist eine Art von Design, bei der man das Gefühl hat, nur in den USA sei man dazu in der Lage – höchste Perfektion, ohne dabei glatt zu sein. Es ist nostalgisch, aber gleichzeitig modern. Verwendet wurden fantastische Stoffe, Matratzen, die in Michigan hergestellt werden und die Holzarbeiten wurden vom Betrieb gleich die Straße hinunter ausgeführt. Auch Farbe spielt eine große Rolle. Die Zimmer sind großzügig und jedes Detail bis hin zum Inneren des Kleiderschranks stimmt. Von der „Menükarte“, die im Zimmer aufliegt, bekommt man vom 6-Dollar-Wasser bis hin zum 1500-Dollar-Bluetooth-Speaker so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann. Den Speaker von Shinola kann man im Zimmer natürlich auch testen. Die Minibar ist prall gefüllt mit Süßigkeiten und salzigen Snacks, sie schreit förmlich nach: „Go crazy on me!“

GUTE NACHBARSCHAFT Detroit besitzt eine fantastische Architektur mit vielen Details. Das Shinola ist eine gelungene Verbindung aus Vergangenheit und Zukunft. Für das Hotel wurden bestehende Gebäude revitalisiert und in ihren alten Glanz zurückgeführt. Die Bar bekam einen „glossy“ Siebziger-Look mit schönen abgerundeten Ecken bei den Holzarbeiten. Köstlich Italienisches wird im Restaurant „San Morello“ serviert. Das urbane Nachbarschaftsrestaurant von Küchenchef Andrew Carmellini verwöhnt die Gäste mit authentischen Gerichten und hausgemachter Pasta aus regionalen und saisonalen Zutaten. Mit dem Shinola Hotel sind wieder viele kleine Geschäfte in die Nachbarschaft zurückgekehrt, die es wert sind, erkundet zu werden. Egal, ob man von einem Vorort kommt oder zum ersten Mal nach Detroit reist. Detroit is back! shinolahotel.com


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detroits core design Das von Bilge Nur Saltik geleitete Designstudio Form&Seek konzentriert sich auf neu entwickelte Techniken und zeitgemäße Handwerkstechniken. In dem Studio wird viel Wert auf Handwerkskunst, Materialien und Verarbeitung gelegt – und mit diesem Geist werden funktionale und verspielte Objekte entworfen.

In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Detroit? Wir sind neues Mitglied der DetroitDesignszene. Nachdem ich zuerst dauernd hin und her gereist bin, habe ich mich vor noch nicht allzu langer Zeit entschlossen, dauerhaft hierher zu ziehen. In der rauen Comeback-Stadt Detroit liegt eine Menge Kreativität und es ist inspirierend, ein Teil davon zu sein. Bei „Form&Seek“ ging es immer um den Prozess und das Feiern der Geschichte hinter dem Objekt. Gleichgesinnte Designer und Produzenten in der Stadt zu finden, machte uns die Entscheidung leicht. Ein Objekt von Ihnen, die „OP-Vase“, ist Teil der World Wide Things Collection. Was sind deren Besonderheiten?

F O R M & S E E K

An welchem Ort in Detroit finden Sie Inspiration? Es gibt schöne Architekturbeispiele in der ganzen Stadt. Auch wenn sich im Laufe der Krisenjahre die Bewohner oder ihre Funktion verändert haben, bleiben sie mit all ihrem Glamour stark. Ich mag es, jeden Tag neue Ecken der Stadt zu entdecken. Ihr Café-Tipp? Mein neuer Favorit ist die Ochre Bakery (ochrebakery.com) für Kaffee und gute Konditorwaren. Ich gehe auch sehr gerne auf einen Casual Drink bei Shipping Co. (detroitshippingcompany.com), wenn es sonnig ist. formandseek.com

Fotos: Form&Seek

Diese Vase wurde in Zusammenarbeit mit türkischen Handwerkern in Istanbul von Hand gefertigt. Ich wollte ein skurriles Objekt entwerfen, das in unser tägliches Leben ein wenig Überraschung bringt. Diese Serie ist Teil einer größeren Versuchsreihe mit dem Namen „OP-jects“ (optische Objekte). Die Kapseln versuchen durch visuelle Verzerrungen den Eindruck eines Straußes mit nur einer einzigen Blume zu erwecken, indem sie bunte Blütenblätter im gesamten kugelförmigen Raum vervielfachen. Die kaleidoskopischen Eigenschaften des Glasschildes wirken vergrößernd und lassen den Eindruck zahlreicher abstrahierter Pflanzen entstehen. Die Kollektion besteht aus drei Vasen in verschiedenen Größen, die jeweils ein individuelles Schnittmuster aus dickem, mundgeblasenem Glas aufweisen und mit höchster Präzision so geformt sind, dass die gewünschte Optik entsteht. Wenn der Betrachter seine Perspektive auf die Vase ändert, löst sich die Form der einzelnen Blume in einen Blumenstrauß auf, wobei eine einzige, kongruente Form erhalten bleibt.


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STYLE

Glückwunsch! Die USA haben ihre erste und einzige UNESCO City of Design bekommen. Zur Feier dieser Auszeichnung fand im September der erste Designmonat mit mehr als 145 Teilnehmern und über 55 Veranstaltungen statt. Mit Objekten von Form&Seek und Aratani Fay sind auch gleich mehrere Designer Teil der World Wide Things Collection (WWTC) geworden. „Detroit ist eine Stadt, die gerade viele Veränderungen durchlebt“, sagte Olga Stella, Executive Director von Design Core Detroit. „Durch die Entwicklung von Orten, Systemen und Produkten, die es allen Bürgern von Detroit ermöglichen, sich an der Revitalisierung zu beteiligen, können Designer zu einer treibenden Kraft in der Stadt werden.“ In diesem Sinne lud der Designmonat unter anderem zu Vorträgen, Ausstellungen, Workshops und offenen Studios in der ganzen Stadt. Mit den drei Designern Bilge Nur Saltik, Ayako Aratani und Evan Fay hat THE Stylemate gesprochen.

Das Designstudio Aratani . Fay wurde von Ayako Aratani und Evan Fay gegründet. Das Duo arbeitet als unabhängige Designer, teilt sich aber ein Studio, stellt gemeinsam aus und verwirklicht auch gemeinsame Projekte. Ihre Arbeit konzentriert sich auf intuitive Konstruktionsmethoden, um daraus kunstvolle Gebrauchsobjekte zu schaffen.

Der „Lawless Stool“ und die „Click-Clock“ sind Teil der WWTC. Erzählen Sie mir mehr darüber.

A RATA N I . FAY

In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Detroit? Die Umgebung in Detroit gibt uns die Freiheit, alles zu kreieren, was wir wollen. Unser Design spiegelt die postindustrielle Gesellschaft wider, die uns umgibt, und ist eine Möglichkeit, einen poetischen Moment für unsere sich verändernde Gesellschaft zu übersetzen und auszudrücken.

Die „Lawless-Serie“ von Evan Fay spielt mit den Unregelmäßigkeiten des Handwerks, wobei intuitive Konstruktionsmethoden und spontane Formen im Mittelpunkt stehen. Um eine Grenzposition zwischen Metapher und Funktion zu erhalten, wird jedes Stück rhythmisch verbunden und kann damit wachsen. Jedes Objekt verfolgt das Prinzip „Schönheit im Chaos“ innerhalb einer strukturierten Landschaft, um einen ausdrucksstarken Dialog im Raum zu erzeugen. Die Entdeckung eines poetischen Moments in der Dystopie kann eine Gelegenheit sein, neue Perspektiven im Design zu zelebrieren. Die „Click-Clock“ von Ayako Aratani ist eine Uhr aus gebeiztem Porzellan. Sie besteht aus weich geformten Linien, die sanft auf die Tageszeit hinweisen. Die Schatten auf der Oberfläche ändern sich mit dem Durchgang des Sonnenlichts, während die stille Bewegung den Lärm des Lebens friedlich auflöst. Wovon lassen Sie sich in Detroit inspirieren? Von der Cranbrook Academy of Art und von Belle Island, einem Park auf einer Insel im Detroit River. Ihr Café-Tipp? Das Alley Cat Café (alleycatcafepontiac.com) und das Sister Pie (sisterpie.com).

Fotos: Aratani · Fay

aratanifay.com

Alle Objekte der World Wide Things Collection finden Sie auf designcities.net/wwtc/


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mode

STYLE

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30 Jahre nach dem Mauerfall sind auch die modischen Grenzen gesprengt: Berlin gilt längst als deutsches Zentrum der Kreativität und hat sich als Modehauptstadt auch international einen Namen gemacht. THE Stylemate weiß, wo die hippsten Concept Stores und spannendsten Labels der Stadt zu finden sind.

Andreas Murkudis’ Store 81 Potsdamer Straße 81 10785 Berlin

02 VooStore Oranienstraße 24 10999 Berlin

03 Chelsea Farmers Club Schlüterstraße 49 10629 Berlin

04 Das Neue Schwarz Mulackstraße 38 10119 Berlin

05 Julia Leifert Mulackstraße 22 10119 Berlin

06 Nobi Talai Auguststraße 75 10117 Berlin

07 Richert Beil Rethelstraße 5 12435 Berlin

08 William Fan Große Hamburger Straße 25 10115 Berlin

09 Zazi Vintage Max-Beer-Straße 31 10119 Berlin

10 Sabrina Dehoff Auguststraße 26A 10117 Berlin

11 Michael Sontag Muskauer Straße 41 10997 Berlin

ohne grenzen 12

Dawid Tomaszewski

Richard-Wagner-Straße 25 10585 Berlin

TEXT VON NORA PALZENBERGER


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B E R L I N

07

11

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FERNSEHTURM

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SPREE

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BRANDENBURGER TOR

01

SIEGESSÄULE

Illustration: VON K Brand Design

03

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City Guide: ausschneiden, falten und nach Berlin mitnehmen


VO O S T O R E

STORE 81

01

Vom Geschäftsführer des Museums der Dinge zum Concept-Store-Inhaber: Andreas Murkudis startete mit einem Museumsshop, bevor er 2003 seinen ersten Laden in einem Hinterhof in Berlin-Mitte aufmachte. 2011 zog der leidenschaftliche Sammler von schönen Dingen schließlich in die Potsdamer Straße, wo er in den ehemaligen Druckerei-Hallen des Berliner „Tagesspiegels“ seinen Store Nummer 81 eröffnete. In großzügiger galerieähnlicher Atmosphäre sollen sich Besucher ganz in Ruhe auf die von ihm persönlich ausgesuchten Objekte einlassen können und ihnen so dieselbe Wertschätzung entgegenbringen, wie Murkudis selbst: Seine Ladenauswahl folgt keinen Trends, sondern entspringt seiner Liebe zu Mode und Design und seinem Anspruch an die Verbindung von Ästhetik, höchster Qualität und Langlebigkeit.

CHELSEA

DA S N E U E

FA R M E R S C L U B

S C H WA R Z

02

In einem Hinterhof der Oranienstraße mitten in Kreuzberg, Berlins Melting Pot, versteckt sich einer der ersten Concept Stores der Stadt: Der VooStore wurde 2010 von den Brüdern Müjdeci eröffnet und gilt mittlerweile als eine der angesagtesten Shoppinglocations. Auf 300 m2 werden in der ehemaligen Schlosserei sorgfältig kuratierte Designerstücke von hochwertigen Labels wie Jil Sander, Dries van Noten oder Acne Studios sowie Bücher, Magazine und Accessoires versammelt. Kulinarisch kommen Designfans ebenfalls auf ihre Kosten: Das integrierte minimalistisch eingerichtete Companion Coffee bietet neben Kaffeespezialitäten aus ganz Europa auch exzellenten Tee und frisch gebackene Köstlichkeiten. vooberlin.com

03

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Wer Prince Charles mit seinem Brit-Chic, Vicco von Bühlow mit seiner Smokingweste oder Charles Aznavour mit seinen weißen 68er Gucci-Loafern als modische Stilvorbilder auserwählt hat, der wird sich im Chelsea Farmers Club wohlfühlen. 2004 vom gelernten Herrenschneider, TV-Produzenten und modernen Gentleman Christoph Tophinke gegründet, finden Liebhaber englischer Gesellschaftskleidung dort Smokings samt handgehäkelten Ansteckblumen, Tweedanzüge, Strickkrawatten, Samt-Loafer und bunte Kniestrümpfe – alles in Eigenregie produziert. Und weil es laut Tophinke auch noch wichtigere Dinge als Mode gibt, amüsieren sich Kunden, Gäste und Freunde in der ladeneigenen Bar bei feinem Gin und manchmal auch Essen vom Italiener nebenan.

Vintage ist das neue Schwarz: Nach sieben erfolgreichen Jahren als DJane in der Wiener Clubszene, eröffnete Tanya Bednar 2010 aus purer Liebe zu modischen Raritäten einen Vintageshop in Berlin. „Es geht um Recycling – ich finde es gut, eine Zirkulation der Waren zu forcieren“, sagt die Neo-Berlinerin über ihre Beweggründe. „Ich übernehme ausschließlich Designerware, alles ist sehr gepflegt und wird von uns auch noch zusätzlich gereinigt und professionell gelagert.“ Der Store, von dem es seit 2015 auch eine Wiener Dependance gibt, bietet eine erlesene Auswahl rarer Second-Hand-Stücke von Designern wie Helmut Lang, Vivienne Westwood, Raf Simons oder Comme des Garçons. Ein Geheimtipp für Modeliebhaber, Sammler und Stylisten!

chelseafarmersclub.de

dasneueschwarz.de

andreasmurkudis.com

JULIA

NOBI

RICHERT

WILLIAM

LEIFERT

TA L A I

BEIL

FA N

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06

07

Die Designerin: Noch während sie Jura studierte, begann Julia Leifert Mode zu entwerfen und zu nähen. So erfolgreich, dass sie schließlich noch ein Modestudium an der AMD Akademie Mode & Design in Berlin dranhängte. Die Designerin lebt und ernährt sich vegan und entdeckte so auch eine Lücke im Modemarkt: die Kombination von Ethik und Ästhetik. Das Label: Nach einem längeren New-York-Aufenthalt gründete Julia Leifert 2014 ihr eigenes Label, zunächst unter dem Namen Philomena Zanetti. Für ihre eleganten Kreationen setzt sie auf feinste ökologische Materialien und regionale Produktion. Die Leidenschaft: Julia Leifert steht für eine Generation, die hohe ethische Ansprüche hat und klare Werte vertritt: „In Zeiten der Ungewissheit, Unmenschlichkeit und des Klimawandels sind das Wertvollste, das wir haben, Transparenz und Authentizität.“

Die Designerin: Nobieh Talaei wurde in Teheran geboren und kam im Alter von elf Jahren nach Berlin. 2003 schloss sie ihr Designstudium an der Berliner Modeakademie Esmod ab und arbeitete anschließend über zehn Jahre im Merchandising und Vertrieb bei führenden internationalen Labels. Das Label: Nobi Talai ist die vereinfachte Form des Namens der Gründerin. Innerhalb kürzester Zeit gelang es der in Berlin lebenden Designerin, mit ihrem 2015 gegründeten Label zur „Hoffnungsträgerin der deutschen Modewelt“ zu werden. Ihre cleanen Entwürfe folgen dem Credo „weniger ist mehr“ und sind inspiriert vom Bauhaus-Stil, der Neuen Sachlichkeit und dem skandinavischen Design der 1950er. Die Leidenschaft: Die Liebe zur Mode hat Nobieh Talaei von ihrer Großmutter, einer von persischen Nomaden abstammenden Schneiderin, geerbt.

Die Designer: Zusammen arbeiten und zusammen leben – dass diese Kombination durchaus funktionieren kann, beweist das Berliner DesignerDuo Richert Beil, das auch privat ein Paar ist. Jale Richert und Michele Beil lernten sich 2009 an der Berliner Modeakademie Esmod kennen und gründeten fünf Jahre später ihr gemeinsames Label. Das Label: Richert Beil entwirft qualitativ hochwertige Wollbekleidung in einer individuellen, klaren Designsprache und aus Ressourcen, die in Deutschland oder in der direkten Nachbarschaft zu finden sind. Die Leidenschaft: Für seine Herbst-/Winter-Kollektion unter dem Titel „Alter Ego“ beschäftigte sich das Designerpaar drei Jahre lang mit dem Potenzial des traditionellen deutschen Trachtenhandwerks. Das Ergebnis: Die Verschmelzung des Trachtenmotivs mit den zeitlosen Designs des Labels.

julialeifert.com

nobitalai.com

richertbeil.com

ZAZI V I N TA G E

SABRINA

MICHAEL

DEHOFF

S O N TA G

08

L A B E L S

ANDREAS MURKUDIS’

Der Designer: Die aus Hongkong stammenden Eltern von William Fan betrieben ein Chinarestaurant in Hannover, als der künftige Designer 1987 geboren wurde. Fan studierte im niederländischen Arnheim und an der Berliner Kunsthochschule Weißensee, bevor er 2015 sein eigenes Label gründete. Das Label: Die Entwürfe von William Fan haben einen hohen Wiedererkennungswert: Asiatische Anleihen und europäische Elemente verbinden sich in verspielten und doch puristischen Designs. Viele der Kreationen sind bereits zu Klassikern seines Labels geworden. Die Leidenschaft: Fan zeichnet sich durch seinen ausgeprägten Geschäftssinn aus: Um früh erste praktische Erfahrungen zu sammeln, hospitierte er zwischen Bachelor und Master bei Alexander McQueen in London und bei seiner Schwester in Hamburg, die ein Taschenlabel betreibt. Kreieren ist die Obsession des deutsch-chinesischen Jungdesigners. So möchte er nicht nur Mode, sondern „ein ganzes Universum“ entwerfen. williamfan.com

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Die Designerin: Jeanne de Kroon wuchs in Holland als Tochter einer KunstgeschichteProfessorin und eines Dokumentarfilmers auf. Ihren Plan, Jura zu studieren, verwarf sie am ersten Studientag und ging als Straßenmusikerin nach Paris, wo sie als Model entdeckt wurde. Auf ihren Reisen durch Nepal, Pakistan und Indien entwickelte sie ein Bewusstsein für die unethische Komponente der Modeindustrie. Das Label: 2016 gründete Jeanne de Kroon von ihrer Neuköllner Studentenwohnung aus Zazi Vintage. Ihre farbenfrohen Kleider aus VintageMaterialien, wie beispielsweise Seide aus Usbekistan, werden von Hand in Indien gefertigt. Jedes Kleidungsstück ist ein Unikat und verbessert die Lebensbedingungen der Näherinnen. Die Leidenschaft: Die erst 25-jährige Gründerin betont immer wieder, dass sie eine Brücke zwischen der Modewelt und der Entwicklungshilfe bauen möchte. Aus ihrem Bestreben, Frauen in Entwicklungsländern zu unterstützen, ist inzwischen ein erfolgreiches Business geworden.

Die Designerin: Man könnte annehmen, die weit über die Grenzen Berlins bekannte Schmuckdesignerin sei gelernte Goldschmiedin. Ein Irrtum: Sabrina Dehoff studierte Modedesign am Lette-Verein in Berlin und am Royal College of Arts in London. Anschließend arbeitete sie als Designassistentin für die Pariser Labels Guy Laroche und Lanvin, bevor sie in Berlin die Modeagentur „vonRot“ mitbegründete. Das Label: 2006 launchte Sabrina Dehoff ihr gleichnamiges Label mit der „Little Helpers“-Kollektion. Bekannt wurde sie mit bunten Kordelarmbändern, seither hat sich viel getan: 2009 startete sie ihren eigenen Onlineshop, 2010 eröffnete der erste Flagshipstore in Berlin. Zu den prominenten Trägerinnen ihres Schmucks zählen internationale Stars wie Beyonce, Halle Berry oder Charlize Theron. Die Leidenschaft: Die ehemalige Modedesignerin hat eine große Liebe zum Detail und arbeitete während ihrer Zeit bei Alber Elbaz viel mit Stickereien. Dieser „Miniaturtick“ führte sie schließlich in die Schmuckbranche.

Der Designer: Schon als Kind war der in Bayern geborene Michael Sontag kreativ: Er liebte es, zu basteln und zu zeichnen. Nach seinem Studium an der Berliner Kunsthochschule Weißensee und ersten praktischen Erfahrungen bei renommierten Designern wie Kenzo oder Givenchy, studierte er nochmals an der Pariser École Nationale Superieure des Arts Décoratifs. Das Label: Sontags erste Kollektion, die er 2009, im Gründungsjahr seines Labels, auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin vorstellte, wurde von der bekannten Modekritikerin Suzy Menkes in der International Herald Tribune als „hoffnungsvoll“ gelobt. Seine Entwürfe, die nicht am Papier, sondern an der Schneiderpuppe entstehen, bestechen durch raffinierte Drapierungen. Die Leidenschaft: Sontag entwickelt seine Kollektionen stetig weiter, distanziert sich von Trends oder Altersgrenzen und beschreibt sein Werk als eine Einheit. Der „Meister des Drapierens“ sieht seine Mode als „Preziosen“ für den Alltag und lässt ihrer Trägerin viel Freiraum für Interpretation und individuelle Akzente.

Der Designer: Die Karriere von Dawid Tomaszewski ist geprägt von großen Namen der Modebranche: Nach seinem Modedesignstudium am London College of Fashion wechselte der in Polen geborene Designer an die Universität der Künste in Berlin unter der Leitung von Vivienne Westwood. Bei Sonia Rykiel und Alexis Marbille absolvierte Tomaszewski Praktika, bevor er Designassistent von Rei Kawakubo bei Comme des Garçons in Tokio wurde. Das Label: Avantgardistisches Design, gepaart mit höchstem handwerklichen Know-how und einer unbändigen Liebe zum Detail, machen das 2009 gegründete Label zu einem fixen Bestandteil der Modeszene. Die Leidenschaft: 2019 feiert der deutsche Designer sein zehnjähriges Label-Jubiläum und darf Prominente wie Iris Berben, Ursula Karven oder Karolina Kurkova zu den Fans seiner „New Couture“ zählen.

zazi-vintage.com

sabrinadehoff.com

michaelsontag.com

dawidtomaszewski.com

Fotos: Thomas Meyer/Ostkreuz, @VooStore, Chelsea Farmers Club, Das Neue Schwarz, Anna Daki, Getty Images for MBFW, Fiona Dinkelbach, Stefan Dotter, Sabrina Dehoff, Fredrik Altinell, Andreas Rentz_gettyentertainment, PR

Issue No 03 | 2019

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DE KADE N T UN D E L E G AN T, VI E L RO T, SAM T UN D OR IGI NAL I TÄT.

JULIA HIMBURG ist General Managerin des Hotel Provocateur in Berlin-Charlottenburg. Das Provocateur gehört wie auch die Roomers-Hotels oder das Bristol in Frankfurt zur Gekko Group von Micky Rosen und Alex Urseanu.

Im Hotel Provocateur lebt man frei von Normen und Gepflogenheiten und darf als Gast die Zeit und seine Pflichten vergessen. General Managerin Julia Himburg über ihr schamlos gutes Hotel.

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Was ist denn am Hotel Provocateur so provokant?

Ist es auch der Freiraum, den die Menschen an der Bohème so lieben?

Ich würde sagen, dass das Interieur und die Mitarbeiter für sich sprechen. Das muss man erlebt haben.

Ja, man konnte und wollte man selbst sein, ohne Einschränkungen. Das war damals für die Menschen wichtig und ist es auch heute. Ich bin der Meinung, wenn man akzeptiert wird, so wie man ist, ist man viel freier und macht viel mehr aus allem. Für mich gilt: Je bunter und authentischer mein Team, umso einzigartiger das Hotel.

Welches Konzept steckt hinter dem Hotel? Wir sind ein kleines Boutiquehotel mit 58 Zimmern und Suiten. Speziell ist der burleske Charakter, inspiriert vom Flair der 20er-Jahre in Paris. Es war die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, es herrschte wirtschaftlicher Aufschwung und die Menschen konnten nach langer Zeit wieder so etwas wie Genuss erleben. Sie wollten feiern und eine gute Zeit haben. Dieses Gefühl wollen wir unseren Gästen vermitteln. Es ist die Leichtigkeit, die dabei mitschwingt. Das Leben im Paris, aber auch Berlin der 20er-Jahre, die Bohème, wird als legendär bezeichnet. Was ist daran so legendär? Diese Lebensart der Bohème war frei von Normen und Gepflogenheiten, es ging darum, man selbst und authentisch zu sein. Also nicht von seinem wahren Selbst entfremdet zu leben. Das hatte so etwas ganz Ursprüngliches.

GENERAL MANAGERIN Julia Himburg

Wie wird das im Hotel gelebt?

Fotos: Gekko Group / Provocateur

STYLE

Natürlich gelten auch bei uns bestimmte Arbeitsstandards für unsere Mitarbeiter, an die sie sich halten. Aber sie genießen ganz schön viele Freiheiten. Es gibt keine Vorschriften dazu, wie sie ihre Haare tragen sollen oder in welcher Farbe die Nägel lackiert sein müssen. Wir akzeptieren nicht nur jeden einzelnen Charakter, wir wollen diesen auch miteinbeziehen in unser Konzept. Das ist für uns eine Form der Kreativität, keine Marionetten, sondern echte Menschen mit Persönlichkeit als Mitarbeiter zu haben. Damit formen sie unser Produkt und füllen das Konzept mit Farbe und Leben.

Gilt auch für die Gäste, dass „hier jeder nach seiner Fasson glücklich sein darf “? Natürlich! Das macht es aus. So leben zu können, wie man will. Bei uns gehen die Uhren definitiv ein bisschen anders. Das Interior Design stammt vom Amsterdamer Designer Saar Zafrir. In welche Farben, Formen und Materialien hat er euren „Lifestyle“ umgesetzt? Mit viel Samt und viel Rot, Schwarz und Gold. Dadurch entstand eine sehr gemütliche, aber charakterstarke Atmosphäre. Der Woody-Allen-Film „Midnight in Paris“ und auch das Hotel Costes in Paris waren Inspiration für uns. „Midnight in Paris“ habe ich nicht als besonders provokant in Erinnerung. Der Hauptcharakter, Gil Pender, begeht darin eine Zeitreise in das Paris der 20er-Jahre. Da gab es diese Bar, in der sich alle getroffen haben – Hemingway, Dalí und andere. Dieser Ort ist die Idee, die hinter dem Interior-Konzept steckt. Es geht um die Lebensphilosophie, das Leben zu feiern und mit allem, was dazu gehört, zu leben. Wir haben mit dem Provocateur einen Ort kreiert, der diese Zeitreise widerspiegelt. Natürlich ist da auch urbanes Berlin dazugemischt. Aber bei uns treffen sich interessante Menschen, man kann unter sich sein und ist abgeschirmt von der Außenwelt. Das Konzept von Zeit gibt es bei uns nicht. Deswegen kann man freier leben. Welches Detail im Haus mögen Sie besonders gern? In unserem Altbau haben wir noch immer den originalen Aufzug aus dem Jahr 1912 in Verwendung. Ich glaube, den finde ich am allerschönsten.

Ihre Bar wurde 2019 „Hotelbar of the Year“ – was zeichnet sie aus? Abgesehen vom Interieur und der Atmosphäre unser geniales Team, das jedes Jahr eine neue Karte mit eigens kreierten Drinks entwickelt. Wir sind eines der innovativsten Barteams im deutschsprachigen Raum. Die letzte Barkarte drehte sich um bekannte Persönlichkeiten der 20er-Jahre. Die aktuelle haben wir nun mit traditionellen Spirituosen fortgeführt. Bei uns wird zum Beispiel mit Korn gearbeitet, das kennt man als Trendgetränk gar nicht. Unsere Barkarte ist wie ein Magazin. Darin stehen auch Tipps für Berlin und unser Haus. Die Stimmung? Echt ausgelassen. Wir machen die Vorhänge zu und dann verliert man jedes Zeitgefühl. Plötzlich ist es vier Uhr morgens! Bei uns gibt es immer die passende musikalische Untermalung mit einem DJ.

teur In der Küche des „Golden Phoenix“ werkt The Duc Ngo. Geschmacksrichtung: Paris trifft China? Genau, wir haben ein franko-chinesisches Konzept, bei dem die traditionelle chinesische Küche mit französischen Geschmäckern und Einflüssen kombiniert wird. Die Oma unseres Küchenchefs war Chinesin und er interpretiert ihre Rezepte gänzlich neu. Fine Dining bezieht sich bei uns auf das Essen, steif ist es aber mit Sicherheit nicht. Noch eine Frage: Ich habe etwas von einem „provocateur mode“ gehört ... Ja, aber das verrate ich nicht. Den muss man schon selbst entdecken! provocateur-hotel.com


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ich glückspilz FRIEDRICH LIECHTENSTEIN ist Schauspieler, Musiker und Unterhaltungskünstler. Aufgewachsen ist er in der ehemaligen DDR in Eisenhüttenstadt, vormals Stalinstadt. Heute lebt Friedrich Liechtenstein in Berlin. Mit Arnold Kasar und Sebastian Borkowski bildet er das Friedrich Liechtenstein Trio, er gibt

Es gäbe viel über Grenzen zu sagen. Baumgrenzen, grenzenlose Liebe und solche Sachen. Zwei Phänomene an den Grenzen meiner alten Heimat kommen mir aber gerade heftigst in den Sinn. Und dem Drang davon zu erzählen, möchte ich nachgeben.

1 . S C H AU P L AT Z der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau auf der europäischen Grenze zwischen Polen und Deutschland.

Fürst Pückler war ein Hallodri. Seine Geschichten, seine Parks und sein konzeptionelles Leben sind unterhaltsam. Keine Ahnung, wie viel Schaden er angerichtet hat, aber sein Gestaltungswille war enorm. Seine Frau war wohl auch daran beteiligt. Wir wissen, Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Wie es wirklich war, können nicht einmal Personen sagen, die tief verstrickt waren. Der Park ist da. Den Park kann man nun betreten, es gibt keine Grenze, die ihn teilt. Es ist sehr schön dort, die Wege sind erheiternd, fast albern, der Klang des Wassers, die Bilder aus Bäumen, alles sehr schön. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich prüfte, wo das Gras grüner ist – in Polen oder in Deutschland. Als es die DDR noch gab, war das Gras in der BRD grüner. Es gab aber auch Mauerstreifen ohne Gras.

2 . S C H AU P L AT Z die Eremitage am Potsdamer Jungfernsee auf dem ehemaligen Mauerstreifen der innerdeutschen Grenze.

Die Eremitage von Potsdam stand beim Mauerbau im Weg. Die Bäume wurden gefällt, das Haus abgetragen und der Abschnitt mit Herbiziden von Wildwuchs freigehalten. Nach dem Mauerfall wurde die Eremitage wiedererrichtet. Ich kenne sie nur von Bord eines Bootes aus und aus den Erzählungen einer Wissenschaftlerin,

STYLE

Konzerte zwischen Jazz, Easy Listening und Elektronik und „hinterlässt verzauberte Menschen“. Auf Tele 5 kann man ihn regelmäßig in humorvollen, gleichzeitig künstlerischen Kurzfilmen sehen, zum Beispiel im „Festival der Liebe“ oder in „Friedrichs Knicks für Knigge“.

die neben mir saß. Eremiten sind Eskapisten. Das macht einen Mittagsschlaf in der Eremitage zu einer schönen Weltflucht. Vielleicht klappt das ja mal. Die Mauer ist weg und die Eremitage wieder da. Es gibt Grenzen und es gibt Grenzen, die verschwinden. Manche Grenzen sind unsichtbar. Meere haben Grenzen. Der Atlantik ist zum Beispiel nicht das Mittelmeer. Es ist eine schöne Beschäftigung, durch den grenzenlosen Park von Fürst Pückler zu wandeln, sich in eine prunkvoll ausgestattete, fensterlose Eremitage zu träumen. Ich finde ein grenzenloses Europa und das wiedervereinte Deutschland schön. Ich Glückspilz darf das erleben.

Fotos: Porträt © Ralph Anderl / Pückler Park: Kora27 [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)] / Eremitage: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eremitage_im_Neuen_Garten.jpg, karstenknuth [Attribution]

THE Stylemate


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