K-Pop als Beispiel von Populärkultur - Transkript des 5:50 min Videos zum Thema

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K-pop Idolgruppen als Beispiel für Populärkultur (Transkript des Videos) Präsentiert at der Universität zu Cologne im WiSe2021 im Seminar Cultural Studies Quellen: (1) John Storey: Cultural Theory and Popular Culture, Kapitel 1 (5th edition) (2) Patrick Messerlin & Wonkyu Shin: The Success of K-pop: How Big and Why so Fast? (2017) Guten Tag. Als wir in unserer Gruppe nach Beispielen suchten, um eine der von Storey angeführten Definition von Populärkultur zu veranschaulichen, fiel das Beispiel des Kpop bzw der Koreanischen Popmusik, die in den letzten Jahren bei jungen Menschen weltweit großes Interesse ausgelöst aus. Für die kurze Vorstellung des Beispiels haben wir unseren Vortrag in drei Teile gegliedert. Als erstes werde ich die aus dem Storey Text gewählte Definition von Populärkultur in ein paar Stichworten vorstellen, in einem zweiten Teil werde ich aufzeigen, wie der Kpop diese Voraussetzungen erfüllt, und zum Abschluss möchte ich einige Widersprüche ansprechen. Wir haben die Definition „Populärkultur als Massenkultur“ gewählt und bildlich mit dem Titelbild des Vortrags veranschaulicht, dass ein großes Kpop Stadionkonzert aus dem Jahre 2016 zeigt. Allerdings gab es in unserer Gruppe etwas Diskussion, ob diese dritte Definition das Phänomen Kpop wirklich am besten trifft. So heben wir in dieser Definition zB nicht den volkstümlichen Charakter der vierten Definition, oder den sozialkritischen Charakter der fünften Definition nach Storey hervor. Wir dachten, dass dies möglicherweise weniger am Beispiel des Kpop selbst liegt, sondern vielleicht auch durch unser unzulängliches tieferes Verständnis der Materie bedingt sein könnte. Wir haben zB die Texte und Themen des Kpop aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse überhaupt nicht analysiert. Außerdem haben wir eines der Schlüsselmerkmale der dritten Definition, nämlich dass die Empfänger der Massenkultur differenzierungsunfähige Konsumenten sind, nicht weiter analysiert. Die Einschätzung des intellektuellen Niveaus von Kpop Konsumenten würde wohl zu weit führen. Wir werden uns im weiteren deshalb auf die anderen vier Merkmale beschränken. Zunächst ist es sinnvoll, eine anerkannte Abgrenzung des Kpop und somit unseres Themas zu geben. Wir das „simple Wikipedia“ herangezogen, das aufgrund von Computeralgorithmen die Kerndefinition aus den vielen, vielen Quellen zum Kpop im Internet wissenschaftlich herausdestilliert. Interessant ist, dass der Kpop in seinem identitären Charakter weniger als eine Musikrichtung, als einen Mix von „westlichen“ Stilen mit einem nationalen Gesichtspunkt – nämlich, dass die Musik ihren Ursprung in Korea nimmt – definiert wird. Interessant auch, dass Mode und Tanz in Zusammenhang mit der Musik gebracht werden, eine kommerzielle Artikulation, die ja auch in dem Artikel von Storey in Bezug auf Punk-Musik und Jeans Mode angesprochen wurde. Als nächstes haben wir nach den Ursprüngen des Kpop geforscht und sind auf die Boyband H.O.T. gestoßen. Die Implikation ist, dass der Kpop ein Kulturimport war, der erst nach der internationalen Öffnung des Landes durch liberale Reformen im Jahre 1986 stattfand. Da die Musik offensichtlich kommerziell „produziert“ wird, behaupten wir, dass Kpop den populärkulturellen Anspruch, klischeehaft und manipulierbar zu sein, erfüllt. Als nächsten haben wir das Wachstum dieser neuen Industrie innerhalb Koreas betrachtet, anhand einer schon etwas älteren Statistik des koreanischen Ministeriums der Kultur. Ohne näher auf die Zahlen einzugehen: die Umsätze sind beträchtlich, haben sich in den 7 Jahren zwischen 2006 und 2013 ungefähr verdoppelt. Exporte haben sich in diesem Zeitraum sogar fast verzwanzigfacht, waren 2013 jedoch nur ungefähr 10% des gesamten Umsatzes. Wir behaupten also, dass Kpop der populärkulturellen Definition, „hoffnungslos profitorientiert“ zu sein, gerecht wird.


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