Google Arts & Culture - A Database for the Digital Humanities?

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Universität zu Köln, Institut für Digital Humanities Übung: Datenbanktechnologie Dozent: Prof. Dr. Øyvind Eide

Thomas Schneider, Mat. Nr. 7366328 SoSe2022 17. Apr. 2022

Aufgabe 1: Datenbanken – Beispiel: Google Arts & Culture Was enthält diese Datenbank? Die Datenbank enthält hochauflösende Digitalisate von Kunstwerken in 2D und 3D, bzw. Fotos (in verschiedenen Auflösungen) und Modelle. „Walk-thru“ 360° Panoramas, Pläne und 3D-Architektur von Museen und Kunst-Galerien können – ähnlich wie Google „Streetview“ – gespeichert und visualisiert werden, sowie Texte, Audio- und Video- Aufzeichnungen. Zusätzlich werden kontextuelle Informationen - Meta-Daten - erfasst. Der Umfang der Labels und Attribute wird von den beitragenden Institutionen selbst bestimmt. Diesen ist es auch überlassen, welche Daten bereitgestellt werden. Das Copyright bzw. die Nutzungsrechte verbleiben bei den Besitzern der physischen Objekte. Wie ist es als Onlinesystem ausgedrückt? „Google Arts & Culture“ ist eine Web- oder User-App-zugängliche Plattform mit standardisierten Interface- und Projektions-Elementen. Daten werden kostenlos auf von Google betriebenen bzw. gemieteten Servern gespeichert und Nutzern eingespielt. Registrierte Nutzer können Suchanfragen und Ansichten, also eigene Kollektionen, erstellen diese als Kurzlinks über Sozialkanäle teilen. Zudem werden verschiedene Attraktionen geboten: Puzzle-Spiele, Schnitzeljagden, Selfie-Matching, usw. Die Plattform kann pädagogisch eingesetzt werden, z.B. für interaktive Web-Vorträge über Museumskollektionen und für virtuelle begleitete Museumstouren. Das System wurde als Java-basierte Web-App implementiert und wird über eine globale Infrastruktur betrieben. Warum wurde sie entwickelt? Der deklarierte Sendungsauftrag („Mission“) von „Google Arts & Culture“ ist es, die Kunst und Kultur der Erde – das „kulturelle Erbe“ - in den online (digitalen, virtuellen) Raum zu transferieren und allen Weltbürgern jederzeit und von jedem Ort zugänglich zu machen.1 Dabei lehnt man sich an die Mission des Mutterunternehmens Alphabet an, die Information der Welt zu organisieren, universal zugänglich und nützlich zu machen. Vertrauenswürdige, genaue Informationen sollen den Vorrang haben.2 Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei „Google Arts & Culture“ um eine „non-profit“ Initiative handelt. Die Daten werden zugleich der Google-Suchmaschine zugänglich, was informationsstrategisch den Hegemonialanspruch des Firmen-Kernproduktes erhöht und Benutzer auf Webseiten des Alphabet-Konzerns lockt. Durch Verfolgen von Nutzeraktivitäten können Profile erstellt werden, die kommerziell werbetechnisch („Target Advertising“) und politisch zur Meinungsbeeinflussung („Social Nudging“) zum Einsatz kommen könnten. Zugleich fördert Google indirekt werbewirksam den Vormarsch neuer Technologien und Hardware, die über lizenzierte Software-Schnittstellen zu seinen Plattformen verfügen. Diese Standardisierung und vereinfachte Nutzung zur kreativen Selbstbetätigung sind sinnvoll, sollte aber bestenfalls zu neuen Open-Standards und nicht Monopolen führen. Wer hat es entwickelt? Mitarbeiter von Google haben die zugrundeliegende Infrastruktur und Software-Architektur entwickelt, unter Nutzung existierender Frameworks, z.B. die Java Programmiersprache und Internet Protocol Host-Server Interaktionen. Das Projektkonzept soll im Rahmen des 20/80 Arbeitsmodells des Mutterkonzerns entstanden sein, in dem Google Mitarbeiter bis zu 20% 1 2

https://about.artsandculture.google.com (abgerufen am 17.4.2022) https://abc.xyz/investor/founders-letters/2018/ (abgerufen am 17.4.2022)

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