Theater an der Parkaue: Theater und Schule #4

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tHEAtER UND SCHulE SPIELZEIT 2023/24 FEBRUAR – JULI



EditORiAl Pünktlich zum Start in das zweite Schulhalbjahr gibt das neue Magazin einen Ausblick auf kommende Premieren und Repertoirestücke, Projekte und Vermittlungsformate. Eingeladen haben wir Künstler*innen, die die dringlichen Fragen einer jungen Generation aufnehmen und in ihren Theaterarbeiten die Welt als eine veränderbare zeigen – lustvoll und unbedingt, in unterschiedlichsten Formaten und Ästhetiken.

Wie streitet man richtig? – Dieser Frage gehen Marie Jordan und Romy Weyrauch für die Februar-Premiere „STREITEN“ (12+) nach. Dafür haben sie mit Jugendlichen über Verletzungen und Wut, Schuld und Scham, Machtstrukturen und Ausgrenzungsmuster gesprochen. Und inszenieren Streit als kulturelle Praxis, die unterschiedliche Standpunkte nicht als Gegeneinander, sondern als Miteinander begreift. In „Chaos Kompass“ (14+), unserer neuen partizipativen Produktion, steht ab April wieder ein junges Ensemble auf der Bühne und beschäftigt sich mit dem Thema Orientierung. Das Leben ist voller Entscheidungen. Gerade junge Menschen sind ständig damit konfrontiert, sich zu orientieren, sei es beruflich oder privat. Um den Dschungel aller damit verbundenen Fragen dreht sich diese tänzerische Produktion der Choreografin Bahar Meriç. Zum Abschluss der Spielzeit inszeniert Leyla-Claire Rabih als Uraufführung „Die jüngste Tochter“ (14+) von Fatima Daas. Der Roman, der bei seinem Erscheinen als literarisches Ereignis gefeiert wurde, ist eine kraftvolle Erzählung über Identität und Selbstermächtigung. Außerdem freuen wir uns auf „Tschick“ (14+) – die Inszenierung von Alexander Riemenschneider wandert vom Deutschen Theater zu uns an die Parkaue, neu besetzt mit zwei unserer Ensemblemitglieder. Rechtspopulistische und rechtsextreme Positionen und Haltungen finden aktuell in der Gesellschaft immer mehr Zuspruch und bestimmen längst politische Debatten mit. Gerade Kinder und Jugendliche in einer so diversen Stadtgesellschaft wie Berlin brauchen Partner*innen in Bildungsund Kulturinstitutionen, die ihnen sichere Austauschräume und selbstwirksame Erfahrungen ermöglichen. Grundlage dafür ist eine stetige Auseinandersetzung mit Diskriminierungsformen, denen Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag begegnen. Deshalb laden wir auch in diesem Schuljahr zu interdisziplinär angelegten Fach- und Fortbildungsangeboten für Lehrer*innen und Pädagog*innen ein, u. a. zum Thema Antirassismus in Bildung und Kultur und dialogorientierte Vertrauens- und Lernräume angesichts der Komplexität gesellschaftlicher Fragen. In der Reihe „Kunst & Politik“ zeigen wir im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 noch einmal die beiden Dokumentarfilme „Der zweite Anschlag“ und „FROM HERE“. Zu beiden Filmen gibt es im Anschluss Nachgespräche und Raum für Austausch. Im März laden wir außerdem zur szenischen Lesung „Durch die Zeit greifen: Erinnern an eine Zukunft“ ein. Das Theaterkollektiv Rom*nja in Power stellt darin Texte von Romnja* und Sinti*zze vor, in denen sie als gesellschaftskritisch handelnde Akteur*innen hervorgehoben werden.

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Im Magazin finden Sie außerdem wieder zwei Interviews, die Ihnen einen tieferen Einblick in unsere Arbeit geben. Nicht alle Menschen haben die gleichen Voraussetzungen, um Theater zu erleben. Für manche ist es hilfreich, wenn der Theaterraum etwas heller ist, wenn es mehr Platz oder alternative Sitzmöglichkeiten gibt, wenn niemand stillsitzen muss oder wenn es einen Ruhebereich im Foyer gibt. All das ist bei Relaxed Performances möglich. Wir stellen Ihnen das Konzept vor, weil es nicht nur für Inklusions- oder Förderklassen, sondern auch für oft sehr heterogene Schulklassen eine Möglichkeit ist, das Theatererlebnis für alle individueller zu gestalten. Im zweiten Interview geht es um die Januar-Premiere „Was ihr wollt“ (15+). William Shakespeare dekonstruiert in seiner Komödie auf spielerische Weise Geschlechteridentitäten. Das neue Ensemblemitglied Patrice Grießmeier und Musiker Henri Jakobs berichten von den Proben. Nach drei Jahren Baustellen werden wir mit Ende dieser Spielzeit unsere interimistische Bühne 4 verlassen und nach dem Sommer wieder das große Haus beziehen. Endlich können wir dann Bühne 1, 2 und 3 bespielen, ausgestattet mit modernster Bühnentechnik. Darüber hinaus werden wir in tollen, neuen Räumen für Workshops und Clubarbeit unsere partizipativen Angebote erweitern. Wir werden das Haus gestalterisch öffnen für flexible künstlerische Formate und Räume, in denen junge Menschen eignen Interessen nachgehen können. Wir werden uns noch mehr mit Berliner Stadtinitiativen und Schulen verbinden. Darauf und auf Ihren Besuch freuen wir uns sehr!

Christina Schulz

Alexander Riemenschneider

Intendantin

Intendant

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1 EDitORiAl 4 PReMiErEN, ÜberNahme uND REPertOiRe 6 SpiElFeld ShaKeSpearE

GESPRÄCH MIT PATRICE GRIESSMEIER UND HENRI JAKOBS

9 SitzSäcKe uNd RuheZOnen GESPRÄCH MIT MILES WENDT, MIRIAM COCHANSKI UND MAXIMILIANE WIENECKE

13 PROGrAMM FebRuaR – Juli PREMIEREN, REPERTOIRE, THEATER IN SCHULEN UND EXTRAS

30 EiNbliCKE 32 MEHr AlS ZuSCHauEN

ANGEBOTE FÜR SCHULKLASSEN UND GRUPPEN, LEHRER*INNEN UND MULTIPLIKATOR*INNEN

38 SERViCE

INHAlt


PReMiErEN STREITEN

(12+) STÜCKENTWICKLUNG VON MARIE JORDAN, ROMY WEYRAUCH UND ENSEMBLE R: Marie Jordan, Romy Weyrauch 14. Februar 2024 · Bühne 3 7. – 10. Klasse

DIE JÜNGSTE TOCHTER (14+)

VON FATIMA DAAS

R: Leyla-Claire Rabih 08. Juni 2024 · Bühne 4 8. – 13. Klasse

CHAOS KOMPASS

(14+) EINE PRODUKTION MIT JUNGEN MENSCHEN R: Bahar Meriç 09. April 2024 · Bühne 4 8. – 13. Klasse

ÜberNahme TSCHICK

(14+) VON WOLFGANG HERRNDORF R: Alexander Riemenschneider 15. Mai 2024 · Bühne 4 8. – 13. Klasse

SPielzEit 23 / 24

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rEpErtOire BEAUTIFUL THING

KRUMMER HUND (14+)

Bühne 3 · 8. – 13. Klasse

Bühne 4 · 8. – 13. Klasse

DAS KIND TRÄUMT (16+)

MACHT PAUSE (14+)

Bühne 4 · 10. – 13. Klasse

Relaxed Performance Bühne 4 • 8. – 13. Klasse

(14+) EIN URBANES MÄRCHEN VON JONATHAN HARVEY

VON HANOCH LEVIN

DER SATANARCHÄOLÜGENIALKOHÖLLISCHE WUNSCHPUNSCH (6+)

VON MICHAEL ENDE

Bühne 4 · 1. – 6. Klasse

DAS SPIEL (5+)

NACH DEM ROMAN VON JULIANE PICKEL

EINE PRODUKTION MIT JUNGEN MENSCHEN

MEERJUNGFRAUEN RÜLPSEN BESSER (7+)

CHORMÄRCHEN VOM ZAUNGÄSTE KOLLEKTIV

Bühne 4 • 1. – 6. Klasse

SCHATTENSPRUNG

ÜBER AMATEURFUSSBALL UND PEINLICHE SITUATIONEN FAMILIENSTÜCK VON RACHEL ROSEN

(6+) TANZTHEATER-KONZERT VON REGINA ROSSI UND ENSEMBLE

Bühne 3 · 1. – 6. Klasse

Bühne 4 · 1. – 4. Klasse

DREI-TAGE-PERFORMANCES (5+)

Eine dreitägige Performance in Berliner Grundschulen 1. – 3. Klasse

DU BLÖDE FINSTERNIS! (16+) VON SAM STEINER

Bühne 3 · 9. – 13. Klasse

FIESTA (8+)

VON GWENDOLINE SOUBLIN

STRANGER LIFE FANTASIES

(13+) INTERAKTIVE KLASSENZIMMERPERFORMANCE VON PINSKER+BERNHARDT UND ENSEMBLE In Berliner Schulen / Oberschulen • 8. – 10. Klasse

TIERE TREFFEN TIERE (4+) STÜCKENTWICKLUNG VON LIA MASSETTI

Relaxed Performance Bühne 3 · Kita – 1. Klasse

Bühne 3 · 3. – 6. Klasse

UNTERSCHEIDET EUCH! (10+)

FUNKEN (11+)

Bühne 4 · 4. – 7. Klasse

VON TILL WIEBEL

EIN GESELLSCHAFTSSPIEL VON TURBO PASCAL

Bühne 4 · 6. – 9. Klasse

WAS IHR WOLLT (15+)

GÄNSEHAUT (12+)

Bühne 4 · 9. – 13. Klasse

TANZSTÜCK VON MODJGAN HASHEMIAN UND ENSEMBLE

VON WILLIAM SHAKESPEARE

Bühne 4 • 7. – 13. Klasse

WUTSCHWEIGER (8+)

KOMPOST-HORROR (8+)

In Berliner Schulen · 3. – 6. Klasse

VON JAN SOBRIE UND RAVEN RUËLL

INTERAKTIVES SPIEL VON MANUEL GERST, LEONIE GRAF UND ENSEMBLE

Bühne 4 · 3. – 6. Klasse

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SpiElfeld ShakeSpeare „Was ihr wollt“ ist nach „Ein Sommernachtstraum“ die meist­ gespielte Komödie von William Shakespeare im deutsch­ sprachigen Raum. Darin lässt er seine Figuren nach einem Schiffsbruch im unbekannten Illyrien stranden. – Über Rollen und Gesellschaftserwartungen, Identität und Gender­fragen sprechen Ensemblemitglied Patrice Grießmeier und Musiker Henri Jakobs gemeinsam mit Stefanie Eue aus der Kommunikation. STEFANIE Illyrien wird als ein Land des Rausches und ein Spielfeld der Liebe beschrieben. Aber was ist das für ein Ort? Immerhin muss man erst Schiffbruch erleiden, um dort zu landen …

es Techno-Momente. Musikalisch spielt auch der Narr eine wichtige Rolle. Wir haben ihm Chansons geschrieben, mit denen er uns durch die Inszenierung begleitet.

PATRICE Illyrien erinnert mich persönlich an Trans­ sylvanien aus der „Rocky Horror Picture Show“. Vieles von dem, was wir während der Proben diskutieren, ruft sofort Assoziationen zu diesem Film hervor. Menschen, die an einem Ort gestrandet sind und dort eine neue Identität annehmen, sich von gängigen Normen abgrenzen können. Wie ein Festival, in das man für ein paar Tage abtaucht. Es geht auch um Party, Hedonismus.

STEFANIE Im Zentrum von „Was ihr wollt“ steht Viola, eine junge Adelige, die sich nach dem Schiffbruch als Page verkleidet und in dieser Rolle den Namen Cesario annimmt, um in den Dienst des Herzogs Orsino zu treten. Damit beginnt bei Shakespeare ein Masken- und Verwirrspiel. Patrice, was ist Viola für eine Figur?

HENRI Ich als Musiker frage mich da gleich: Wie klingt das, braucht es eine eigene Volksmusik für dieses seltsame Land? Schnell habe ich aber gemerkt, Musik für Theater entsteht auf der Probe: Was braucht eine Szene und wie kann ich das musikalisch einfangen; wie sind Szene und Musik ineinander verwoben, so dass die Schauspieler*innen Impulse bekommen; wie kann die Musik auch die Zuschauer*innen mehr in das Bühnengeschehen hineinziehen.

PATRICE So wie wir sie in den Proben angelegt haben, ist mir Viola als Figur sehr nah. Wir lesen sie allerdings anders, als du gerade beschrieben hast. Viola ist für uns eine junge Person, die bis zu dem Moment, in dem sie in Illyrien strandet, eine bestimmte Rolle spielen musste. Die junge Adlige, das ist für uns eine Maske. Erst durch die Ver­ wandlung in Cesario erlebt Viola ihr wahres Ich.

STEFANIE Der Sturm spült auch die Musik nach Illyrien.

STEFANIE Zugleich ist sie das Zentrum eines Liebesdreiecks: der Herzog Orsino ist in die Gräfin Olivia verliebt, die sich allerdings in den Liebesboten Cesario verliebt. Viola wiederum verliebt sich in Orsino. Das Chaos ist perfekt.

HENRI Genau, die Fantasie war, dass beim Schiffbruch sämtliche Instrumente über Bord gegangen sind und nach und nach am Strand landen. Das Equipment ist dementsprechend wild zusammenge­ würfelt, mit einem alten Keyboard und Synthesizern, mit Gitarre und Bassdrum, die schon bessere Zeiten gesehen haben. Klingen wird das nach einer Mischung aus „Trio“ und „Ideal“, dazwischen gibt

PATRICE Ja, und Shakespeare hat sogar noch eine Schleife eingebaut, als plötzlich Sebastian auf der Bildfläche erscheint, der totgeglaubte Zwillingsbruder von Viola, und von Gräfin Olivia für Cesario also Viola gehalten wird. Dieses Spiel mit Identitäten war zentral für die Besetzung. Ich spiele alle drei Rollen: Viola, Cesario und Sebastian. Das erlaubt uns, die Geschichte fluider zu erzählen. Und um auf

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das auch sein mag. Vielleicht sprechen wir besser von der Mehrheitsgesellschaft. Und da ist es ein wichtiger Punkt, zu sehen, dass ein anderes Leben möglich ist – und dass es gut sein kann. PATRICE Das wollen wir auch dem jungen Publikum mitgeben. Zu sagen: Hey, es ist völlig in Ordnung, als Mann weich und zart zu sein, wie unser schöner Orsino, der ganz Herzschmerz ist. Und gleichzeitig gibt es die Figur der Olivia, die knallhart sagt: Du bist es jetzt, ich will dich. Das ist das Schöne an unserer Erzählweise: Alles ist auch eine Performance, die man sich aneignen, die Spaß machen kann. Es geht nicht nur um Zuschreibungen und Erwartungen. HENRI Gerade, weil in Filmen, im Theater und allgemein in der öffentlichen Darstellung queere und Trans*Menschen oft als Opfer- oder tragische Figuren am Rande des Zusammenbruchs dargestellt werden, desolat und zum Scheitern verurteilt. Aber es gibt eben auch Held*innengeschichten und Spaß – und das macht Mut. STEFANIE Genderidentitäten und Liebesbeziehungen sind für Shakespeare oft Themen, um die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche seiner Gegenwart zu verhandeln. Komödiantisch wird das gekoppelt mit einer Reflexion der eigenen Kunstform: Die Figuren sind selbstreflexiv oder machen sich auf einer Metaebene lustig. Ein Flirt mit dem Theater im Theater, das Ensemble als Theatertruppe. Gemeint ist aber immer das große Ganze: die Spielregeln der Gesellschaft.

Viola als Figur zurückzukommen: Durch die Nähe zu Olivia und Orsino erlebt sie eben nicht nur ihre Genderidentität neu, sondern auch ihre Sexualität. STEFANIE Ermöglicht die Figur Viola damit auch Empowerment oder eine Reflexion über gesellschaftliche Erwartungen? Viola kommt in eurer Lesart ja gerade in der Verwandlung zu sich selbst. PATRICE Genau, das wahre Ich zeigen. Das ist ein Thema für viele auf unterschiedlichen Ebenen und auch queere oder Trans*Menschen können sich da total relaten. Wenn ich an meine Schulzeit denke, war da kein Raum, sich wirklich zu zeigen. Ähnlich stelle ich mir das für Viola im höfischen Umfeld zur Shakespeare-Zeit vor. In Viola sehe ich einfach diese Prinzessin, die immer am Hof sein muss – die schöne Hülle, die perfekte Projektionsfläche. Das wird im Text oft thematisiert.

HENRI Daran kann ich sehr anschließen. Auch unsere Gegenwart ist eine unsichere Zeit, eine Zeit der Extreme. Strukturen und Sicherheiten, die es vermeintlich gab und auf die man sich verlassen konnte, brechen ein. Es gibt so viele Herausforderungen. Inflation, Krieg, Klimakrise, Rechtsruck, ein rasanter technischer Wandel. Aber auch heute entzündet sich die Empörung gern an Genderfragen – und wird aus meiner Sicht auch populistisch genutzt, um von den wichtigen Fragen abzulenken. Gleichzeitig, glaube ich, sind wirklich viele Menschen von der Geschwindigkeit der Veränderungen überfordert und kommen nicht mehr mit.

HENRI Wenn man jung und auf der Suche nach sich selbst ist, ist es beruhigend, sich repräsentiert zu sehen und zu wissen, dass man nicht der einzige Mensch ist, dem solche Gedanken durch den Kopf gehen. Es geht um die gute alte Sichtbarkeit von Lebensentwürfen, die – vorsichtig formuliert – nicht der sogenannten Norm entsprechen, was immer

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PATRICE Total, und das sind in der Tat Fragen, die uns in den Proben beschäftigen. Auf einer inszenatorischen Ebene nehmen wir viele Komödienelemente von Shakespeare auf, die mit dem Theater als Kunstform spielen. Dazu arbeiten wir mit bewussten „Gegenbesetzungen“. Birgit Berthold spielt z. B. sehr komisch Sir Toby Rülps, den Onkel der Gräfin Olivia. Oder Mira Tscherne ist als Malvolio zu sehen, der Haushofmeister Olivias, und legt diesen wie einen Pick-Up-Artist an. Sie macht sich über die manipulativen Maschen dieser Männer lustig und nimmt die Rolle gleichzeitig total ernst. Und da ich sie nicht als Mann lese, sondern als Frau, die einen Mann spielt, sehe ich in ihrem Spiel diese subversive Aneignung. STEFANIE Malvolio hat im Stück die Funktion des Spielverderbers, des Spießers, der auf die Regeln pocht. Am Ende verlässt er die Bühne mit dem Satz „Ich räche mich an dem ganzen Pack.“ PATRICE Genau in diesem Moment kommt z. B. unser Spielprinzip zum Tragen. Wir als Ensemble bleiben eine Theatertruppe, es kommt nicht zum unversöhnlichen Bruch, sondern alle raufen sich wieder zusammen. Und da schlage ich wieder den Bogen zu unserer Gegenwart: Auch die Gesellschaft heute kann nicht über Ausschluss funktionieren. Sondern die Frage muss lauten: Wie können wir zusammenleben, wie können wir im Dialog bleiben? Es braucht Aufklärung und Verständnis, statt das Auseinanderdriften in Extreme oder Filterblasen.

STEFANIE Damit wird Theater auch zu einem Ort der sozialen Fantasie. Henri, aber wie greift die Musik da rein? Ihr arbeitet mit einer modernen Übersetzung, die Shakespeare auch sprachlich näher an ein junges Publikum ranholt. Es gibt neue Songs, ihr spielt live auf der Bühne. HENRI Gerade das Livespielen bringt nochmal andere Energien auf die Bühne. Wir arbeiten mit verschiedenen Instrumenten und Gerätschaften, sind eingebunden zwischen den Schauspieler*innen und mitten in den Szenen dabei. Und der große Vorteil ist, dass Musik an sich für viele Menschen identitätsstiftend ist und emotional direkt wirkt. Ein Safe Space, ein Ort des Wohlfühlens und des Aufge­ hobenseins. Musik kann daher auch Theater oder Kunst noch einmal anders zugänglich machen. Gerade Jugendlichen oder Leuten, die wie ich nicht aus einem bildungsbürgerlichen Umfeld kommen, aber interessiert und offen für Kultur sind. Und ich glaube, das ist spitze. STEFANIE In „Was ihr wollt“ kommt die Liebe als Experimentierfeld der Beziehungen daher. Ermutigt das Stück, über die eigene Identität und Beziehungen nachzudenken, kurz: was können wir von den Liebesgeschichten lernen? PATRICE Mir ist wichtig, dass wir zeigen, dass Monogamie ein Konstrukt ist – dass es demgegenüber aber kein Konstrukt Liebe gibt. Liebe existiert. Und für jeden Menschen bedeutet Liebe etwas anderes. Und das ist etwas, was ich gern viel früher hätte lernen wollen. HENRI Ja, ich denke, wenn sich mehr Menschen geliebt fühlen würden, wäre die Welt ein besserer Ort. Und wenn man vermitteln kann, dass es viele Arten und Wege der Liebe gibt, dann ist das toll: Liebe in Freundschaften oder romantische Liebe, in welcher Form auch immer. Ob man jetzt zwei Menschen liebt, drei Menschen liebt oder wirklich einen Menschen liebt, das ist okay und das kann auch ausprobiert werden. Wichtig ist doch nur, dass Menschen einen Entwurf finden, der zu ihnen passt. Und eine gute Botschaft ist, glaube ich, immer: Probiere es aus. Es geht nicht darum, die Erwartungen aus Medien, Schulbüchern oder von Eltern zu erfüllen. Sondern finde für dich selbst heraus, welcher Lebensentwurf dich glücklich macht.

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SitzSäcke uNd RuheZOnen Theater für alle – das klingt schön, ist aber weit entfernt von der Realität. Das Format Relaxed Performance versucht das zu ändern und will auch Kindern und Jugendlichen im autistischen Spektrum oder mit Lernschwierigkeiten den Theaterbesuch angenehmer machen. Gleichzeitig sind Relaxed Performances für alle Schulklassen interessant. Stefanie Eue aus der Kommunikation sprach mit Berater*in Miles Wendt, Spielleiterin Miriam Cochanski und Referentin für Diversität und Inklusion Maximiliane Wienecke über das Konzept und ihre Er­fahrungen damit an der Parkaue. STEFANIE Miles, du berätst das Theater seit letztem Frühjahr zum Thema Relaxed Performance. Kannst du zum Einstieg kurz erklären, was eine Relaxed Performance ist und wie sie sich von herkömmlichen Aufführungen unterscheidet?

RelaxEd PerFor­ mances erMöglichen eineN seHr niederSchwelligen ZuganG zum TheAteR, geraDe weil Die üblicHen TheaterKonventionen bei dieSen TerMinen staRk gelOckert Werden. MAXIMILIANE

MILES Sicher, gern. „Relaxed Performance“ heißt so viel wie „entspannte Aufführung“. Das Konzept stammt aus dem englischen Sprachraum und wurde von der autistischen Community entwickelt, die sich die Frage stellte, wie Kinos und Theater zu Orten werden können, an denen sich auch die eigene Community wohlfühlt. Bei Barrierefreiheit denken die meisten zuerst an physische Barrieren. Manchmal können aber auch nicht-sichtbare Barrieren einen Theaterbesuch verhindern oder erschweren. STEFANIE Meinst du damit sensorische Trigger, wie laute Musik oder schnelle Lichtwechsel, die zu Reizüberflutung führen können? MILES Ja, aber nicht nur. Es geht auch um die Ver­ haltensregeln im Theater. Die Konvention sagt: Wir sitzen still und sind leise, wir bleiben an unseren Plätzen, wir verlassen den Saal erst nach dem Applaus. Solche Regeln halten aber z. B. Menschen im autistischen Spektrum, mit Tourette, mit Behinderungen oder chronischen Schmerzen davon ab, ins Theater zu kommen. Bei Relaxed Performances dürfen Besucher*innen rausgehen, ohne verurteilt zu werden – und vor allem dürfen sie auch jederzeit wieder hineinkommen. Es gibt alternative Sitzmöglichkeiten wie Sitzsäcke, unkontrollierbare Geräu-

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sche oder Bewegungen sind total in Ordnung. Es ist ein entspannteres Theater-Setting, von dem aber auch z. B. Eltern mit Kleinkindern oder Schulklassen profitieren. MAXIMILIANE Ja, das stimmt, Relaxed Performances sind grundsätzlich für ein breiteres Publikum interessant. Eingeführt haben wir das Format aber, um eben explizit auch Kinder und Jugendliche zu erreichen, die aufgrund der Reizüberflutung oder des Regelkorsetts dem Theater bisher ferngeblieben sind. Und da wir im Theater selbst keine Expertise zu diesem Thema hatten, waren wir sehr froh, mit Miles eine kompetente Begleitung und Beratung zu gewinnen.

STEFANIE Wie kann ich mir das konkret vorstellen? MIRIAM Bei der Lichtgestaltung haben wir z. B. die Intensität der Farben berücksichtigt und oft nach weicheren Farben gesucht. Funktioniert diese Szene auch mit einem wärmeren Rot oder einem freundlicheren Blau, damit die Reize fürs Publikum nicht zu stark sind? Solche Fragen haben wir uns gestellt. Bei der Musik haben wir darauf geachtet, das Publikum nicht zu überstimulieren. Bei den Vorstellungen selbst gab es Gehörschutz und Ohropax, damit alle individuell entscheiden können, was sie brauchen.

STEFANIE Im Spielplan stehen aktuell „Macht PAUSE“ und ab Januar „Tiere treffen Tiere“ als Relaxed Performances. Wie ein entspannteres Setting aussehen kann, zeigt aber auch der letzte Kinderclub. Miriam, du hast den Club künstlerisch co-geleitet. Warum war es euch wichtig, die Abschlusspräsentation „ABC des Wohlfühlens“ als Relaxed Performance zu gestalten?

MILES Diese sensorischen Aspekte in der Aufführung habt ihr in „ABC des Wohlfühlens“ intensiv mit­ gedacht. Das ist toll, aber nicht unbedingt ein zwingender Bestandteil von Relaxed Performances. Es kann auch laut sein – allerdings, und das ist das Besondere, wird das vorab aktiv kommuniziert. Generell stellen wir im Vorfeld so viele Informationen wie möglich zur Verfügung, damit Gäste, die sich vorbereiten möchten, weniger überrascht sind.

MIRIAM Schon allein deshalb, weil es ein inklusiver Spielclub für Kinder mit und ohne Behinderung war und wir auch ein diverses Publikum ansprechen wollten. Das Thema des Clubs war Gesellschaft und Gemeinschaft und die Frage: Was braucht es, um sich in einer Gemeinschaft, in einer Gesellschaft wohlzufühlen? Von Anfang an war es uns wichtig, dass sich nicht nur die Kinder bei den Proben und auf der Bühne wohlfühlen, sondern dass auch das Publikum das Theater als Wohlfühlort erleben kann.

MIRIAM Für mich war es die erste Arbeit mit einer Relaxed Performance. Ich hatte davon gehört, wusste aber nicht, was das alles beinhaltet. Als Miles dazukam, sprachen wir über alternative Sitzmöglichkeiten wie Sitzsäcke und flexiblere Möglichkeiten für Rollstuhlplätze und Begleitpersonen. Das Licht im Zuschauerraum sollte während der Aufführung an bleiben, damit die Leute beim Rein- und Rausgehen nicht über Füße oder Taschen stolpern. Solche Vorkehrungen erfordern präzise Absprachen.

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STEFANIE Ja, das glaube ich. Vor allem weil Relaxed Performances so viele vermeintliche Selbstverständlichkeiten auf den Prüfstand stellen. Maximiliane, du hast im Rahmen der Spielzeitvorstellung für Schulen einen Workshop für Lehrer*innen zum Thema Relaxed Performances gegeben. Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht? MAXIMILIANE Viele Lehrer*innen waren neugierig, jedoch unsicher, weil sie den Begriff noch nicht kannten. Der Workshop hat geholfen, das Konzept zu verstehen – und mitzunehmen, Relaxed Performances ermöglichen einen sehr niederschwelligen Zugang zum Theater, gerade weil die üblichen Theater­konventionen bei diesen Terminen stark gelockert werden. Im Workshop gab es Lehrer*innen, die sich daraufhin einen richtigen Fahrplan gemacht haben: zuerst geht’s zu einer Relaxed Performance, danach zu anderen Inszenierungen. STEFANIE Bieten Relaxed Performances damit etwas, was im Kontext „Theater und Schule“ bisher fehlt? MILES Auf jeden Fall. Was interessant ist: Viele Punkte, die ich im Kontext von Relaxed Performances empfehle, sind im Kinder- und Jugend­ theater im Gegensatz zu Schauspiel- und Opernhäusern bereits gelebte Haltung – werden aber nicht explizit gemacht. Und das ist der große Vorteil von Relaxed Performances: Hier werden alle Regeln klar kommuniziert. Und so werden Vorbehalte und Hemmschwellen abgebaut. Das kann auch Lehrer*innen ermutigen, mit Klassen ins Theater zu gehen, mit denen sie sich das bisher nicht getraut haben. Weil sie vielleicht dachten, meine Klasse ist zu laut, zu unruhig. Hier ermutigen wir und sagen: Doch, kommt; wir versuchen den Raum so zu gestalten, dass ihr euch wohlfühlt und gern im Theater seid. MAXIMILIANE Das transparente Informieren ist für mich ein Schlüssel. Denn die Erwartungen an einen Theaterbesuch sind ja ganz unterschiedlich. Und deswegen gilt es auch andersherum: Wenn jemand einen klassischen Theaterbesuch erwartet, ist die Relaxed Performance, bei der es möglicherweise etwas lebhafter zugehen kann, vielleicht nicht unbedingt das passende Format. Gut ist, wenn alle Bescheid wissen, was sie erwartet. STEFANIE Bedeutet das auch, dass Fragen, die im Rahmen von Relaxed Performances gestellt werden, generell mehr Teil von Theater, von Inszenierungen und Raumgestaltung sein sollten? MIRIAM Ja, definitiv. Unser Ziel sollte sein, dass jeder Mensch mit seinen Bedürfnissen an allem teilnehmen kann – und nicht vor Barrieren steht, für die die Person gar nichts kann. Relaxte Settings sind da ein Baustein, damit mehr Menschen an Kultur teilhaben können. MAXIMILIANE Und wir müssen auch zugeben, dass wir als Institution im Grunde erst jetzt anfangen, Barriere-

freiheit umfassender zu denken. Es ist gut, dass wir mit „Tiere treffen Tiere“ ab Januar eine neue Produktion als Relaxed Performance anbieten. Aber eine große Auswahl hat das Publikum derzeit nicht. Da ist noch viel Luft nach oben. Der nächste Schritt ist also, Relaxed Performances stärker im Spielplan zu verankern. Theater brauchen ein anderes Selbstverständnis und sollten dabei auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Bauliche Barrierefreiheit ist ein großes Thema. Aber auch die grundsätzliche Reflexion: Wer spielt Theater, welche Geschichten erzählen wir, an welches Publikum denken wir? STEFANIE Gerade bei Barrierefreiheit braucht es auch den Austausch und die Begleitung von behinderten Menschen, um die Räume und das Programm für alle zugänglich zu machen. MAXIMILIANE Genau, deswegen brauchen wir die Unter­stützung als Theater, wo aktuell die Mehrheit der Mitarbeiter*innen keine Behinderung hat, von Expert*innen in eigener Sache – also von Künstler*innen und Berater*innen mit Behinderung. Viel zu häufig wird noch über Menschen mit Behinderung gesprochen und nicht mit ihnen. Formate wie Relaxed Performances oder der inklusive Spielclub sind wichtige Bausteine fürs Publikum. Ich finde es auch gerade schön, dass es im Kinder- und Jugendtheater in dieser Richtung so vorangeht. Es ist toll, wenn Kinder schon früh Theater als einen Ort entdecken, der sie und ihre Bedürfnisse berücksichtigt, der sie willkommen heißt. MIRIAM Wie wichtig das ist, haben wir auch im Kinderclub gemerkt. Als Miles das erste Mal auf der Probe war, haben wir die Kinder gefragt: Was ist Theater für euch? Was darf man da machen? Und sofort kam die Antwort: Da muss man stillsitzen. Und dann zu merken, nein, wir können diese Regeln anpassen, so dass es für die ganze Gruppe gut passt, das war eine tolle Erfahrung. Und ich kann euch sagen, die Kinder haben die Sitzsäcke geliebt, die waren der Renner. Wir dürfen nicht vergessen, es war das erste Mal, dass das Theater einen inklusiven Spielclub angeboten hat. Vor allem von den Eltern der behinderten Kinder haben wir sehr positive Rückmeldungen bekommen und eine große Wertschätzung, dass eben auch ihr Kind die Möglichkeit hat, an so einem Projekt teilzunehmen. MILES Theaterprozesse sollten von Anfang an so gestaltet werden, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden, hinter den Kulissen genauso wie im Publikum. Was braucht jede einzelne Person, um gut arbeiten zu können? An welche Menschen denken wir, wenn wir an das Kulturpublikum denken? An welche Menschen denken wir oft nicht? Sicher gibt es auch widersprüchliche Wünsche und Vorstellungen. Und dass wir alles für alle Personen zu 100 Prozent einrichten können, das ist unwahrscheinlich. Aber darüber zu sprechen und so gemeinsam Kompromisse zu finden, ist bei den Begleitungen eine sehr schöne Erfahrung und das wünsche ich mir an viel mehr Orten.

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pROGramM FebRuar – Juli

Premieren, Repertoire, Theater in Schulen und Extras QR-CODES Damit Sie immer auf die aktuellen Informationen rund um unsere Stücke und Angebote zugreifen können, haben wir auf vielen Seiten QR-Codes zur Website eingebunden. Für die Inszenierungen finden Sie dort Anknüpfungen an den Rahmenlehrplan, aktuelle Termine und ab der Premiere auch Materialien zur Vor- und Nachbereitung im Unterricht.


PReMiEreN STREITEN (12+)

STÜCKENTWICKLUNG VON MARIE JORDAN, ROMY WEYRAUCH UND ENSEMBLE

Gestritten wird überall: im Fernsehen, zu Hause, im Internet, unter Freund*innen, gestritten wird mit und zwischen den Eltern oder mit Lehrer*innen. Aber wie geht gutes Streiten – und geht das überhaupt? Basierend auf Interviews mit jungen Menschen untersuchen Romy Weyrauch und Marie Jordan die Voraussetzungen für einen guten Streit. Verletzungen und Wut, Schuld und Scham, Machtstrukturen und Ausgrenzungsmuster werden unter die Lupe genommen. Wie politisch ist Streiten und wie lustig kann Streit sein? – In ihrer Inszenierung werden Entschuldigungen gestammelt und Versöhnungen geübt, Schimpfwort-Schlachten ausgetragen, Rollen getauscht, sich zugehört, gelacht und getröstet und Schuldberge angehäuft. Romy Weyrauch, Marie Jordan und das Ensemble inszenieren das Streiten als lustvolle Kulturpraxis, die Begegnung zwischen Menschen bedeutet und unterschiedliche Standpunkte und Wahrnehmungen nicht als Gegeneinander, sondern als Miteinander begreift. Regie, Text: Marie Jordan, Romy Weyrauch · Bühne: Hanna Naske · Kostüme: Lina Mayer · Musik: Marcus Thomas · Dramaturgie: Sabine Salzmann · Künstlerische Vermittlung: Shalün Schmidt · Mit: Theresa Henning, Vincent Heppner, Salome Kießling, Ilona Raytman, Andrej von Sallwitz Premiere: 14. Februar 2024 · Bühne 3 · ab 12 Jahren · 7. – 10. Klasse · Nächste Termine: 16. 02., 18. 02., 19. 02., 20. 02., 12. 03., 13. 03., 09. 04., 10. 04., 14. 04., 16. 04., 17. 04., 25. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

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CHAOS KOMPASS (14+)

EINE PRODUKTION MIT JUNGEN MENSCHEN

Wie will ich leben? Wo gehöre ich hin? Was soll aus mir werden? Junge Menschen stehen ständig vor der Herausforderung, sich zu orientieren und wichtige Entscheidungen zu treffen. In einer chaotischen, schnellen und aufregenden Welt suchen sie nach einer Richtung. Doch wie nutzt man seinen inneren Kompass in einer Zeit der scheinbar endlosen Möglichkeiten? Zusammen wollen wir Antworten finden und die eigenen Visionen navigieren. Die neue partizipative Produktion „Chaos Kompass“ unter der Leitung der Choreografin Bahar Meriç geht diesen Fragen mit Menschen zwischen 16 und 27 Jahren nach. In einem gemeinsamen Rechercheprozess ent­ wickeln sie durch Bewegung, Tanz und Musik ein eigenes Stück, das im April 2024 Premiere feiert. Regie, Choreografie: Bahar Meriç · Bühne: Vanessa Maria Sgarra · Kostüme: Sarah Afua Asante Ntiamoah · Musik: Johannes Frick · Dramaturgie: Leila Etheridge · Künstlerische Vermittlung: Bárbara Galego Premiere: 09. April 2024 · Bühne 4 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Nächste Termine: 11. 04., 12. 04., 13. 04., 30. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai und Juni sind geplant.

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DIE JÜNGSTE TOCHTER (14+) VON FATIMA DAAS Uraufführung Auffallen, ein Doppelleben führen, nicht den Erwartungen entsprechen – schon früh fühlt Fatima sich uneins mit sich und der Welt. Während sie als jüngste Tochter einer algerischen Familie in einem Pariser Vorort aufwächst, fühlt sie sich ständig hin- und hergerissen: zwischen Familie und Selbstfindung, Glaube und Sexualität, Tradition und urbanem Leben. Jeden Tag muss sie drei Stunden mit dem Bus fahren, um auf eine weiterführende Schule gehen zu können. Wohin mit der Verunsicherung, der Wut und der Kraft, die sie in sich spürt? Im Schreiben findet Fatima ein Ventil. „Ich heiße Fatima“ ist der soghafte Anfang jeder Seite in ihrem Heft. In einer Mischung aus Sure und Spoken Word stellt sie sich den Situationen, die sie zu der gemacht haben, die sie heute ist: eine Pendlerin zwischen Welten, die eigentlich gar nicht voneinander getrennt sein sollten. In ihren Worten manifestiert sich nach und nach ein Bekenntnis zu sich selbst und ihrer Geschichte. Der preisgekrönte Debütroman „Die jüngste Tochter“ von Fatima Daas wurde als literarisches Ereignis gefeiert und wird von Leyla-Claire Rabih für die Bühne bearbeitet und uraufgeführt. Regie: Leyla-Claire Rabih · Bühne: Jean-Christophe Lanquetin • Dramaturgie: Matin Soofipour Omam · Mit: Homa Faghiri, Theresa Henning, Ilona Raytman Premiere: 08. Juni 2024 · Bühne 4 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Nächste Termine: Vorstellungen im Juni sind geplant.

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ÜberNahme TSCHICK (14+) VON WOLFGANG HERRNDORF

Übernahme-Inszenierung vom Deutschen Theater Berlin Seit Wochen kann Maik Klingenberg nur noch an Tatjanas Geburtstags­­­­­­feier denken, die zu Beginn der Sommerferien stattfinden soll. Alle aus der Klasse sind eingeladen, nur die Außenseiter haben keinen Umschlag bekommen. Maik gehört dazu. Also beginnen seine Sommerferien allein am Pool mit 200 Euro Taschengeld. Seine Mutter ist sowieso wieder auf Entzug und der Vater mit der jungen Arbeitskollegin verreist. Doch da steht plötzlich Tschick mit einem geklauten Lada Niva vor Maiks Garage. Tschick, der eigentlich Andrej Tschichatschow heißt, wurde auch nicht zur Party eingeladen. So beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch Brandenburg mit dem Ziel: die Walachei. Alexander Riemenschneiders Inszenierung vom Deutschen Theater Berlin zeigt Herrndorfs berühmte Coming-of-Age Geschichte zweier unterschiedlicher Jugendlicher, die nichts zu verlieren haben und auf ihrer Reise die Fremde vor der Haustür und wahre Freundschaft finden. Regie: Alexander Riemenschneider · Bühne: Rimma Starodubzeva · Musik: Arne Jansen · Dramaturgie: Birgit Lengers · Dramaturgische Begleitung am Theater an der Parkaue: Leila Etheridge Bühne 4 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Erster Termin: 15. 05. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

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REpeRtOirE BEautiful ThiNg (14+)

EIN URBANES MÄRCHEN VON JONATHAN HARVEY

Jamie, Ste und Leah wohnen nebeneinander. Jamie schwänzt manchmal die Schule, für Ste ist es zuhause gefährlich und Leah ist von der Schule geflogen. Jamie und Ste verlieben sich. Sandra, die Jamie allein großzieht, versucht, alles im Griff zu haben. Tony, ihr Freund, will helfen. Gemeinsam erzählen sie von queerer Liebe, der Suche nach Identität und der Schwierigkeit, bei sich zu bleiben. Als Jonathan Harvey 1993, in den Nachbeben der AIDS-Krise, „Beautiful Thing“ schrieb, waren LGBTQIA+ Geschichten vom Schmerz der Zeit geprägt. Harvey war wichtig, dem eine queere Liebeskomödie entgegenzusetzen. Regisseurin Babett Grube setzt sich mit fluider Identität, Community und den Zuschreibungen einer normativen Gesellschaft auseinander. Regie: Babett Grube · Dramaturgie: Alicia Agustín · Künstlerische Vermittlung: Soraya Reichl, Nils Erhard · Mit: Birgit Berthold, Salome Kießling, Claudia Korneev, Yazan Melhem, Andrej von Sallwitz 65 Minuten · Bühne 3 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Termine: 15. 03., 18. 04., 19. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

Das KiNd träuMt (16+) VON HANOCH LEVIN

Eines Nachts brechen Soldaten in die heile Welt einer Familie ein. Das Kind wird mit seiner Mutter in die Flucht vor dem Tod getrieben. Mit anderen gelangen sie an Bord eines Schiffs, das nirgendwo Zuflucht findet. Mutter und Kind suchen Asyl, kämpfen um ihr Recht auf Leben. Eine Odyssee zu den Niederungen der Menschlichkeit beginnt. Angelehnt an die Irrfahrt des Schiffs St. Louis hat der israelische Dramatiker Hanoch Levin eine poetisch-groteske Erzählung über Flucht, Gewalt und Krieg entwickelt. In einem clownesken Traumspiel macht sich Regisseur Alexander Riemenschneider mit den Schauspieler*innen, einer Puppenspielerin und LiveMusiker*innen auf die Suche nach Verantwortung in einer erkalteten Welt. „Das Kind träumt“ wurde mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2023 in der Kategorie „Inszenierung Theater für junges Publikum“ ausgezeichnet. Regie: Alexander Riemenschneider · Dramaturgie: Daniel Richter · Künstlerische Vermittlung: Zaida Horstmann, Nils Erhard · Mit: Caroline Erdmann, Ulrike Langenbein, Hanni Lorenz, Ioana Nițulescu, Denis Pöpping, Andrej von Sallwitz, Nicolas Sidiropulos, Kofi Wahlen 90 Minuten · Bühne 4 · ab 16 Jahren · 10. – 13. Klasse · Termine: 20. 02., 21. 02., 12. 03., 17. 04. (zum letzten Mal in dieser Spielzeit)

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Das Spiel (5+)

ÜBER AMATEURFUSSBALL UND PEINLICHE SITUATIONEN FAMILIENSTÜCK VON RACHEL ROSEN Uraufführung Füchse gegen Pinguine, 0:0 und Anpfiff! In diesem Spiel zweier Frauenfußballmannschaften geht wirklich alles schief. Absolut nichts funktioniert wie geplant, aber alle geben ihr Bestes und wollen nur eins: Fußball spielen – und natürlich gewinnen. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn der Rasen schon lange nicht mehr gemäht wurde und eine Spielerin ihr Trikot vergessen hat. Da fehlt nur noch ein Eigentor auf der Liste der Peinlichkeiten. Theatermacherin Rachel Rosen erzählt eine mit Aberwitz gespickte, sportliche Parabel über das Scheitern. Auf dem Sportplatz des Lebens versuchen Spielerinnen und Fans am Ball zu bleiben, auch wenn niemand mehr weiß, wo der Ball ist. Das soll sie jedoch nicht abhalten, denn das Runde muss ins Eckige! Regie: Alexander Riemenschneider · Dramaturgie: Luise Würth · Künstlerische Vermittlung: Soraya Reichl, Nils Erhard · Mit: Elisabeth Heckel, Salome Kießling, Mira Tscherne sowie Aine Fujioka/Jarita Freydank 45 Minuten · Bühne 3 · ab 5 Jahren · 1. – 6. Klasse · Termine: 28. 02., 01. 03., 23. 03., 04. 04., 11. 04., 12. 04., 28. 04., 29. 04., 30. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

DeR satanarcHäolügenialKohöllische WunschPunsch (6+)

VON MICHAEL ENDE

Tick tack tick tack. Nur noch sieben Stunden bis Mitternacht. Beelzebub und Tyrannja sind unter Zeitdruck. Laut Vertrag mit dem Teufel müssen sie pünktlich zum Jahreswechsel noch etliche Naturkatastrophen verbreitet haben. Sie greifen zu einem mächtigen Zaubertrank: dem Wunschpunsch. Zum Glück aber gibt es den Hohen Rat der Tiere, der zwei Spione geschickt hat. Die beiden müssen alles daransetzen, die Welt vor der drohenden Katastrophe zu retten. Der Kinderbuchklassiker von Michael Ende beschreibt mit märchenhaften Charakteren einen Kampf zwischen Gut und Böse, Allgemeinwohl und Eigennutz, Natur und Mensch. Ein absurdes und spannendes Familienstück inszeniert von Mathias Spaan. Regie: Mathias Spaan · Dramaturgie: Leila Etheridge · Künstlerische Vermittlung: Bárbara Galego · Mit: Caroline Erdmann, Elisabeth Heckel, Jakob Kraze, loana Nițulescu, Denis Pöpping 75 Minuten · Bühne 4 · ab 6 Jahren · 1. – 6. Klasse · Termine: 01. 02., 07. 02., 08. 02., 09. 02., 24. 02., 25. 02., 17. 03., 18. 03., 24. 04., 25. 04., 26. 04., 27. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

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Du blödE FiNsteRnis! (16+)

ZUM LETZTE N MAL

VON SAM STEINER

Zusammen ist man weniger allein. Zu dieser Erkenntnis kommen auch Frances, Jon, Angie und Joey, vier liebenswerte Eigenbrötler*innen, die ehrenamtlich für die Telefonseelsorge „Brightline“ arbeiten. Trotz aller Unterschiede finden sie zusammen: Der einfühlsame Joey, der ein Geschenk für seine Umgebung ist, die vor sich hinträumende, verständnisvolle Angie, der abgeklärt wirkende Jon und die stets optimistische Frances. Während draußen Unwetter toben und der Strom ausfällt, versuchen sie verzweifelt, den ratlosen Anrufer*innen das Gefühl zu geben, alles wird gut. Sam Steiners liebevoll gezeichnete Figuren improvisieren sich mit flotten Dialogen und reichlich Humor durch die kleinen und großen Katastrophen des Alltags. Regie: Mathias Spaan · Dramaturgie: Matin Soofipour Omam · Künstlerische Vermittlung: Trang Tr`ân · Mit: Ioana Nițulescu, Denis Pöpping, Nicolas Sidiropulos, Mira Tscherne 100 Minuten · Bühne 3 · ab 16 Jahren · 9. – 13. Klasse · Termine sind im Mai und Juni geplant.

FiEsta (8+)

VON GWENDOLINE SOUBLIN Deutsche Erstaufführung

Der 10. Geburtstag: für Nono ein Tag der Verheißung und Beginn einer goldenen Zukunft. Deshalb plant er, seit er klein ist, eine Riesenparty. Seine allerbesten Freund*innen werden da sein und vielleicht wird er sogar ein Mädchen auf den Mund küssen … Doch dann zieht mitten in den Vorbereitungen ein Sturm auf. Was wird nun aus Nonos Geburtstag? Die Kinder müssen ihren ganzen Mut und Einfallsreichtum aufbringen, um doch noch zusammen­ zufinden. Gwendoline Soublin, Preisträgerin des Deutschen Kindertheaterpreises 2022, verwandelt in „Fiesta“ eine Geburtstagsfeier in ein Fest für das Leben selbst. Regisseurin Ebru Tartıcı Borchers bringt diese Feier auf die Bühne. Regie: Ebru Tartıcı Borchers · Dramaturgie: Sabine Salzmann · Künstlerische Vermittlung: Soraya Reichl, Shalün Schmidt · Mit: Tenzin Chöney Kolsch, Claudia Korneev, Yazan Melhem, Ilona Raytman, Kofi Wahlen 45 Minuten · Bühne 3 · ab 8 Jahren · 3. – 6. Klasse · Termine: 24. 02., 25. 02., 26. 02., 06. 03., 07. 03., 03. 04., 21. 04., 23. 04., 24. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

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FuNken (11+)

VON TILL WIEBEL

ZUM LETZTE N MAL

Kooperation mit Retzhofer Dramapreis 2021 Uraufführung Der 13-jährigen Malte verabschiedet sich von seiner Mutter, als sie ihn am Tor eines mysteriösen Ferienlagers absetzt, in dem es keine Erwachsenen gibt. Malte, der sich selbst für völlig durchschnittlich hält, freundet sich schnell mit einer Gruppe von außergewöhnlich begabten Jugendlichen an. Nur die Stimme der Arthur McPush Cooperation, die die jungen Menschen auffordert, das Beste aus sich zu machen, droht die utopisch anmutende Welt im Ferienlager zu brechen. Wenn die Einsätze steigen, müssen die Jugendlichen entscheiden, wie sie sich verhalten wollen. „Funken“ verhandelt Fragen von Identität und Freundschaft, Widerstand und Solidarität und wagt so die Vorstellung von einer anderen Welt, in der Jugendliche sich trauen zu träumen und ihre Ideen zu verwirklichen. Regie: Mina Salehpour · Dramaturgie: Matin Soofipour Omam · Künstlerische Vermittlung: Amrit Walia · Mit: Salome Kießling, Ioana Nițulescu, Denis Pöpping, Andrej von Sallwitz 75 Minuten · Bühne 4 · ab 11 Jahren · 6. – 9. Klasse · Termine: 23. 02., 19. 03., 23. 04.

GänseHaut (12+)

ZUM LETZTE N MAL

TANZSTÜCK VON MODJGAN HASHEMIAN UND ENSEMBLE

Ein Lied zum Mittanzen, bedrückende Nachrichten, die Berührung eines Lieblingsmenschen gehen uns unter die Haut. Die Haut, unser größtes Organ, besteht aus vielen Schichten, die uns schützen. Was unter die Haut geht, lässt sie vor Glück kribbeln, sich vor Kälte zusammenziehen, verletzt uns oder wärmt angenehm. Manchmal bewegen sich dann die Härchen und wir bekommen Gänsehaut. Das Tanzstück fragt danach, warum wir uns manchmal ein dickes Fell zulegen müssen, was uns berührt und vor allem, was uns bewegt! Die Choreografin Modjgan Hashemian eröffnet ein Spannungsfeld von Berührung: über Sehnsucht nach geliebten Menschen bis hin zur innigen Umarmung. Dabei begegnen sich Menschen über sprachliche Barrieren hinweg und Berührung wird in allen Facetten erfühlbar gemacht. Regie, Choreografie: Modjgan Hashemian · Dramaturgie: Luise Würth · Künstlerische Vermittlung: Trang Tr`ân, Bárbara Galego · Mit: Anna Athanasiou, Adamou Bance, Kaveh Ghaemi, Elisabeth Heckel, Salome Kießling, Tenzin Chöney Kolsch, Claudia Korneev, Ilona Raytman 60 Minuten · Bühne 4 · ab 12 Jahren · 7. – 13. Klasse · Termin: 02. 03.

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KompostHOrror (8+)

INTERAKTIVES SPIEL VON MANUEL GERST, LEONIE GRAF UND ENSEMBLE Kooperation mit Theater Thikwa Tausend kleine Tierchen arbeiten Tag und Nacht daran, aus Biomüll wieder Brauchbares zu machen. Ein nie endendes Spiel mit vielen Krabbelbeinen für die Rettung unseres Planeten. Ihr arbeitet euch als Mistkäfer, Regenwürmer und Larven Schicht für Schicht durch den Kompost – ein Wettlauf gegen die Zeit. In jedem Kompost-Level lauern gemeine Gegenspieler*innen, hinter jeder Bananenschale wartet ein unvorhergesehener Angriff – der absolute Horror. Gegen euch treten ein Team aus Schauspieler*innen der Parkaue und vom Theater Thikwa an. Wer schafft am Ende den Boden für neues Leben? Die Künstler*innen Manuel Gerst und Leonie Graf übersetzen den Ver­wertungskreislauf des Ökosystems Kompost in ein interaktives Spiel. Regie: Manuel Gerst, Leonie Graf · Dramaturgie: Daniel Richter · Künstlerische Vermittlung: Pauri Röwert, Shalün Schmidt · Mit: Birgit Berthold, Fabian Bischoff, Robert Janning, Jakob Kraze, Rachel Rosen, Nicolas Sidiropulos 75 Minuten · Bühne 4 · ab 8 Jahren · 3. – 5. Klasse · Termine: 11. 02, 12.02., 13. 02. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

KRummEr HunD (14+)

ZUM LETZTE N MAL

NACH DEM ROMAN VON JULIANE PICKEL Uraufführung Daniel hält seinen sterbenden Hund im Arm – während seine Mutter mit dem Tierarzt flirtet. Und Daniel weiß: Er ist allein. Sein Vater ist vor Jahren verschwunden, mit seinem besten Freund Edgar findet er keine Sprache mehr und Alina, das geheimnisvolle Mädchen aus seiner Klasse, bleibt unnahbar. Das Einzige, was er noch hat, ist seine Wut. Und die ist so groß, dass er immer öfter die Kontrolle verliert und zuschlägt. In „Krummer Hund“, dem Debütroman von Juliane Pickel, geht es um die Suche nach Nähe, nach Sprache und Zugehörigkeit. Es geht um Wut, Verlust und Ohnmacht. Darum, 15 zu sein und missverstanden zu werden. Um die Frage, wie Normen funktionieren und ob es überhaupt so etwas wie eine Normalität gibt. Regie: Alexander Riemenschneider · Dramaturgie: Allex. Fassberg · Künstlerische Vermittlung: Zaida Horstmann · Mit: Jessica Cuna, Tenzin Chöney Kolsch, Claudia Korneev, Nicolas Sidiropulos, Kofi Wahlen sowie Tobias Vethake 85 Minuten · Bühne 4 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Termine sind im Juni und Juli geplant.


MacHt PAUSE (14+)

ZUM LETZTE N MAL

EINE PRODUKTION MIT JUNGEN MENSCHEN Relaxed Performance Höher. Schneller. Weiter. Mehr. Dieses gesellschaftliche Mantra geht bereits in der Schule los und auf Insta, in der Ausbildung und auf der Arbeit weiter. Aber was passiert, wenn wir uns dem Erwartungsdruck widersetzen, wenn wir die Stopptaste drücken und eine PAUSE einlegen? Wenn wir ausschlafen, chillen, nichts tun oder genau das tun, worauf wir Lust haben? Wie lässt sich das mit dem MSA, der Suche nach einem Beruf oder der Arbeit vereinbaren? Und wie kann eine PAUSE einlegen, ein politischer Akt sein? Gemeinsam mit der Choreografin und Bildenden Künstlerin Magda Korsinsky sind Menschen zwischen 16 und 22 Jahren diesen Fragen künstlerisch nachgegangen. Mit Tanz, Moves, Spoken Word und Rap erzählen sie ihre Geschichten von PAUSE. Spielleitung: Magda Korsinsky · Dramaturgie: Amrit Walia • Künstlerische Vermittlung: Amrit Walia, Bárbara Galego · Von und mit: Louis Eberhardt, Asena Ersöz, Chiamaka Ezeh, Marta Ivkić, Jasmin, Lena Sofia Lange, Liv Lauritzen, Elea Muna, Juli Schulz, Vanessa Semenihin, Christin Wieder 50 Minuten · Bühne 4 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Termine: 20. 03., 21. 03.

MeerjungFrauen Rülpsen bessEr (7+) CHORMÄRCHEN VOM ZAUNGÄSTE KOLLEKTIV

Ein fünfköpfiger Chor feiert eine Unterwasserparty. Sie erwarten einen Ehrengast: die Meerjungfrau. Während die Party langsam in Gang kommt, wird klar, dass nicht alle dieselben Erwartungen an den Gast haben und verschiedene Vorstellungen davon, was eine gelungene Party ausmacht. Fragen nach Zugehörigkeit, Gemeinschaft und der heimlichen Sehnsucht, jemand anders zu sein, werden laut. Und die Meerjungfrau lässt auf sich warten … oder war sie schon da? Das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen diente dem zaungäste Kollektiv als Ausgangspunkt, um sich mit Menschen unterschiedlichen Alters über ihre Faszination und ihre Projektionen auf diese Wasserwesen zu unterhalten. Die Interviews mit Kindern und Erwachsenen bilden die Grundlage für eine vielstimmige Geschichte. Regie, Text: Marion Schneider, Susanne Zaun, Isabelle Zinsmaier · Dramaturgie: Daniel Richter · Künstlerische Vermittlung: Trang Tr`ân, Shalün Schmidt · Mit: Tenzin Chöney Kolsch, Jakob Kraze, Ioana Nițulescu, Mira Tscherne, Kofi Wahlen 50 Minuten · Bühne 4 · ab 7 Jahren · 1. – 6. Klasse · Termine: 04. 02, 05. 02., 16. 02., 17. 02., 19. 04., 20. 04., 22. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.


ScHattensprunG (6+)

ZUM LETZTE N MAL

TANZTHEATER-KONZERT VON REGINA ROSSI UND ENSEMBLE Kennst du das? Das Herz schlägt laut, die Zähne klappern und du zitterst. Ganz klar, die Angst ist da! Aber wieso? Ist es, weil du Angst im Dunkeln hast oder an der Wand komische Schatten tanzen? Gruselst du dich vor der Spinne, die sich vor deiner Nase abseilt? Hast du Höhenangst oder Angst vor dem bösen Wolf? Verschwindet der Schrecken von allein oder hilft eine Umarmung? Macht dir Gruseln Spaß? Die Choreografin Regina Rossi befragte Kinder zum Gefühl Angst. Daraus entwickelte sie zusammen mit dem Ensemble Bewegungssequenzen, Tanzschritte und Songs für die Bühne. „Schattensprung“ ist ein Tanztheaterstück und auch ein Konzert, das dazu einlädt, die eigenen Ängste zu erkennen und zu spüren, zu besingen und zu vertanzen! Regie: Regina Rossi · Dramaturgie: Eva Stöhr · Künstlerische Vermittlung: Pauri Röwert, Bárbara Galego · Mit: Caroline Erdmann, Vincent Heppner, Hanni Lorenz, Friedrich Richter, Kofi Wahlen 55 Minuten · Bühne 4 · ab 6 Jahren · 1. – 4. Klasse · Termine: 29. 02., 01. 03., 15. 03.

TieRe treffEn Tiere (4+) STÜCKENTWICKLUNG VON LIA MASSETTI

Relaxed Performance Wer kommt denn da herein? Ein Tier, aber welches ist es? Und was machen die anderen Tiere, die im Haus gerade eine große Party feiern? Die laden es natürlich ein. Aber wenn entspannte Elefanten auf freche Fledermäuse, schüchterne Schwäne auf lustige Leguane treffen, kann es schon mal sein, dass sie sich missverstehen. Und gerade als sich alle einig sind, was sie als Nächstes machen wollen, kommt das nächste Tier hereinge­ flattert … „Tiere treffen Tiere“ erzählt voll Situationskomik von uner­ warteten Begegnungen und der Neugier auf das Unbekannte. Alles entsteht aus der Improvisation und dem Zusammenspiel mit dem Publikum. Lia Massetti, die seit 2011 Performerin bei Theater Thikwa ist, hat „Tiere treffen Tiere“ 2022/23 im Rahmen der Residenz „Ich kann mir alles vorstellen“ zum Feld Inklusive Kunst für junges Publikum entwickelt und inszeniert die Produktion nun für die Bühne 3. Regie: Lia Massetti · Dramaturgie: Leonie Graf · Künstlerische Vermittlung: Pauri Röwert · Mit: Caroline Erdmann, Kaveh Ghaemi, Jakob Kraze, Lia Massetti Bühne 3 · ab 4 Jahren · Kita – 1. Klasse · Termine: 03. 03., 04. 03., 05. 03., 05. 04., 07. 04., 08. 04. · Weitere Vorstellungen im Mai, Juni und Juli sind geplant.

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Was ihr wOllt (15+)

VON WILLIAM SHAKESPEARE

Was wollt ihr? Einen Schiffbruch, ein Maskenspiel, ein Herz voller Sehnsucht und eine überraschende Liebesgeschichte? In Shakespeares zeitloser Komödie bekommt ihr alles, was ihr wollt. – Nach einem Schiffbruch strandet Viola getrennt von ihrem Zwillingsbruder Sebastian in Illyrien. Sie beschließt, den Namen Cesario anzunehmen, dem Herzog Orsino zu dienen und seine Liebesbotschaften an die Gräfin Olivia zu überbringen. Doch Olivia verliebt sich direkt in die verkleidete Viola, die inzwischen selbst in Orsino verliebt ist. Und dann taucht auch noch Violas totgeglaubter Bruder Sebastian auf und wird für Cesario gehalten. – Blickt da noch jemand durch? Regisseur Alexander Riemenschneider und sein Ensemble stürzen sich lustvoll ins Shakespeare’sche Chaos. Regie: Alexander Riemenschneider · Dramaturgie: Matin Soofipour Omam • Künstlerische Vermittlung: Nils Erhard · Mit: Birgit Berthold, Patrice Grießmeier, Tenzin Chöney Kolsch, Claudia Korneev, Ariel Nil Levy, Yazan Melhem, Mira Tscherne, Kofi Wahlen sowie Henri Jakobs, Taylor Savvy Bühne 4 · ab 15 Jahren · 9. – 13. Klasse · Termine: 14. 02., 15. 02., 26. 02., 27. 02. 13. 03., 15. 04., 16. 04. (zum letzten Mal in dieser Spielzeit)

UnterScheidet eucH! (10+)

EIN GESELLSCHAFTSSPIEL VON TURBO PASCAL

Wir haben in der Lotterie des Lebens unterschiedliche Lose gezogen. Wir sehen alle anders aus und leben in unterschiedlichen Stadtteilen. Wir werden nach der Grundschule in unterschiedliche Schulen aufgeteilt, nach Geschlecht sortiert. Wir haben nicht alle gleich viel Geld. Wir unterscheiden uns. In der interaktiven Performance macht das Theaterkollektiv Turbo Pascal für und mit einem jungen Publikum soziale Unterschiede und die Frage nach der eigenen Position spielerisch sichtbar und verhandelbar. Turbo Pascal spielt mit der Beteiligung seiner Zuschauer*innen und entwickelt neben Bühnenproduktionen auch partizipative Projekte im Stadtraum. „Unterscheidet euch!“ ist ihre erste Arbeit für Kinder. Die Inszenierung wurde mit dem IKARUS­-Theaterpreis ausgezeichnet. Regie: Turbo Pascal · Dramaturgie: Karola Marsch · Künstlerische Vermittlung: Zaida Horstmann, Bárbara Galego · Mit: Wolfgang Boos, Friedrich Greiling, Hanni Lorenz, wechselnd: Eva Plischke, Angela Löer, Frank Oberhäußer 75 Minuten · Bühne 4 · ab 10 Jahren · 4. – 7. Klasse · Termine: 05. 03., 06. 03., 07. 03. (zum letzten Mal in dieser Spielzeit)

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tHeAteR iN SChulEN ZUM LETZTE N MAL

DREI-TAGEPERFORMANCES (5+)

Ein paar Tage, nachdem im Unterricht die Geschichte über Arla und den Traumwald Terelin gelesen wurde, duftet es plötzlich nach Tanne und Zedernholz. Arla ist aus dem Traumwald gekommen und sucht Hilfe bei den Kindern, denn der Traumwald verstummt.

EINE DREITÄGIGE PERFORMANCE IN GRUNDSCHULEN Kooperation mit Theater Artemis (Niederlande)

Wie können sich Theater und Schule anders begegnen? Gemeinsam mit dem niederländischen Theater Artemis und Student*innen der Kunsthochschule Weißensee haben wir die Solo-­Performances „Arla“ und das „Flüstern in den Rohren“ entwickelt. Über drei Tage hinweg entfaltet sich neben dem Schulalltag eine eigene Welt mit rätselhaften Gestalten und fantastischen Entdeckungen, in die die Kinder direkt einbezogen werden. Die Schüler*innen wissen dabei nicht, dass es sich um eine Performance handelt.

STRANGER LIFE FANTASIES (13+)

ZUM LETZTE N MAL

ARLA

von Claudia Korneev und Jana Krause

DAS FLÜSTERN IN DEN ROHREN

von Tenzin Chöney Kolsch und Aline Suter Bei der jährlichen Rohrinspektion in der Schule macht der Klempner einen unge­wöhnlichen Fund: Ein Meereswesen steckt in den Rohren. Es wächst über Nacht und irrt durch die Gänge der Schule. Den Schüler*innen eröffnet sich eine bis jetzt unsichtbare Welt. Künstlerische Projektleitung: Allex. Fassberg, Justus Rothlaender, Uta Sewering · Performance: Claudia Korneev, Tenzin Chöney Kolsch Berliner Grundschulen · ab 5 Jahren · 1. – 3. Klasse • Termine: 20. 02. – 22. 02., 18. 03. – 20. 03, 10. 04. – 12. 04. • Weitere Vorstellungen im Mai sind geplant.

INTERAKTIVE KLASSENZIMMERPERFORMANCE VON PINSKER+BERNHARDT UND ENSEMBLE

Was willst du mal werden? Spätestens mit Ende der Grundschule steht die Berufsfrage im Raum. Aber welche Zukunft ist für wen? Welche Faktoren entscheiden über offene Türen oder Hindernisse auf dem Weg in die soziale Absicherung und berufliche Erfüllung? Und welche Rolle spielt, was man eigentlich werden will? Um hier Antworten zu finden, braucht es besondere Mittel und Expertise. In der Inszenierung „Stranger Life Fantasies“ kommen Mitarbeiter*innen eines ganz speziellen Berufsberatungszentrums direkt ins Klassen­ zimmer, um mit den Jugendlichen zu erforschen, welche Strukturen und gesellschaftliche Mechanismen hinter der Frage der Berufswahl stecken. „Stranger Life Fantasies“ stellt die Klassenfrage im Klassenzimmer. Regie: PINSKER+BERNHARDT (Janna Pinsker und Wicki Bernhardt) · Dramaturgie: Kristina Stang · Künstlerische Vermittlung: Kristina Stang, Shalün Schmidt · Mit: Caroline Erdmann, Elisabeth Heckel, Denis Pöpping Dauer: 90 Minuten inkl. Nachgespräch · in Berliner Schulen / Oberschulen · ab 13 Jahren · 8. – 10. Klasse · Termine: 13. 02., 15. 02., 16. 02., 26. 02., 13. 03., 09. 04., 22. 04. • Weitere Vorstellungen im Juli sind geplant.

WutscHweiGer (8+) VON JAN SOBRIE UND RAVEN RUËLL

Der „Ich sitze in der Scheiße“-Klub hat genau zwei Mitglieder: Sammy und der Neue im Wohnblock, Ebeneser. Beide dürfen nicht mit auf Klassenreise, weil ihre Eltern den Beitrag dafür nicht aufbringen können. Ist das fair? Sammy und Ebeneser macht es wütend, dass sie deshalb ausgeschlossen werden sollen. Sie beschließen, von nun an in der Schule zu schweigen. Und während ihr Protest tatsächlich für Aufmerksamkeit sorgt, wird ihre Freundschaft immer stärker. – Regisseurin Alice Bogaerts inszeniert den bildstarken Text mit zwei Spieler*innen als Klassenzimmerstück. Regie: Alice Bogaerts · Dramaturgie: Eva Stöhr · Dramaturgie Klassenzimmerstück und Künstlerische Vermittlung: Kristina Stang · Mit: Jakob Kraze, Mira Tscherne 90 Minuten · in Berliner Schulen · ab 8 Jahren · 3. – 6. Klasse · Termine: 20. 02., 21. 02., 22. 02., 23. 02., 06. 03., 07. 03., 12. 03., 10. 04., 16. 04. 17. 04., 18. 04., 23. 04.

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zugäNGlicher weRDen Wir arbeiten auf verschiedenen Ebenen daran, Barrieren abzubauen und unser Theater zugänglicher zu machen. VORSTELLUNGEN MIT AUDIODESKRIPTION

RELAXED PERFORMANCE

Das Theater an der Parkaue nimmt an dem Projekt „Berliner Spielplan Audio­ deskription“ teil und bietet ausgewählte Vorstellungen mit Audiodeskription an. Dabei handelt es sich um eine Live­ Beschreibung für blinde und sehbehinderte Menschen, entweder über Kopfhörer oder direkt von der Bühne aus. Vor der Vorstellung werden in einer Tastführung Kostüme und Bühne erfahrbar gemacht.

Bei einer Relaxed Performance kann das Publikum Aufführungen in einer entspannteren Atmosphäre erleben, als das normalerweise im Theater üblich ist. Damit wollen wir auch eine Willkommensatmosphäre für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen schaffen, die durch konventionelle Theaterregeln an vielen Stellen ausgeschlossen werden.

INSZENIERUNGEN UND TERMINE

Macht PAUSE (14+): 20. 03., 21. 03. Tiere treffen Tiere (4+): 03. 03., 04. 03., 05. 03., 05. 04., 07. 04., 08. 04. Mogelpackung (7+): 28. 06., 29. 06., 30. 06.

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch (6+): Do, 08.02. Gänsehaut (12+): Sa, 02.03. Audio-Einführungen zu den Stücken, Audio­-Wegbeschreibungen und weitere Informationen finden Sie online.

INSZENIERUNGEN UND TERMINE


ExtRAS Präsentationen unserer Theaterclubs und Programmreihen ergänzen unseren Premieren- und Repertoirespielplan.

MogelPackung

SPIELCLUB FÜR JUNGE MENSCHEN ZWISCHEN 7 UND 16 JAHREN Relaxed Performance In diesem Spielclub werden Behauptungen aufgestellt, Rollen eingenommen, Schaum geschlagen, die Lust am Hochstapeln entdeckt und sich so richtig durchgemogelt. Seit Januar 2024 entwickelt eine altersgemischte Gruppe von jungen Menschen in wöchentlichen Proben gemeinsam ein Theaterstück. In Kooperation mit der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda kommt „Mogelpackung“ im Juni als Relaxed Performance auf der Bühne 3 zur Aufführung. Leitung: Miriam Cochanski, Shalün Schmidt · Bühne 3 · ab 7 Jahren · Termin: 28. 06., 29. 06., 30. 06.

DramaClub

FÜR LESE-, SCHREIB- UND THEATERBEGEISTERTE JUNGE MENSCHEN VON 14 BIS 20 JAHREN In unserem „Dramaclub“ treffen sich junge Menschen, die Spaß am Texte diskutieren haben und selbst für die Bühne schreiben möchten. Von November 2023 bis Juli 2024 lesen und besprechen sie zeitgenössische Theaterstücke für junges Publikum und schreiben eigene Szenen! Im Juli präsentieren sie die entstandenen Texte in einer szenischen Lesung vor Publikum. Leitung: Kristina Stang · ab 14 Jahren

ZUSAMMEN AM TISCH (14+)

SCHUBLADEN AUF! (14+)

Ein großer Tisch und rundherum: wir alle. Wir laden euch ein, Jung und Alt und alle dazwischen, um gemeinsam zu essen und zu reden. Mit am Tisch die GEGENWARTSDRAMATIK FÜR JUNGES PUBLIKUM Themen, die uns bewegen. – Jede Ausgabe unserer Kooperation mit theaterautor*innen-netzwerk Reihe stellt ein Thema in den Vordergrund, ergänzt durch Impulse von eingeladenen Expert*innen. In der Wir möchten mit euch besondere oder wegweisende KinderFebruar-Folge diskutieren wir die neuen Formen und und Jugendtheaterstücke der letzten Jahre (wieder-)entdecken! Ziele von Aktivismus und ergründen, ob und wie er Dazu ziehen wir die Schubladen auf und laden Dramatiker*innen unsere Welt gestalten oder doch auch verändern mit ihren Texten ein. In der dritten Ausgabe bringt Maria kann. Im April widmen wir uns dem Thema Tod und Milisavljević uns Sarah Kilter und ihr Stück „Elfenbein“ mit. Anhinterfragen die Tabus rund um das Ende des hand von Elfen, Feen, Elfenfeen und Zwergriesen sprechen wir Lebens. Im Juni kommt die Reihe „Schubladen auf!“ darüber, wie gesellschaftliche Kategorien neu gedacht werden mit an den Tisch, wir reden über das Schreiben für können und dabei die Möglichkeit einer besseren Welt entsteht. junges Publikum und die Frage, welche Themen Und in der vierten Ausgabe werden unsere beiden Reihen in Zukunft auf die Bühne gehören. Wir freuen uns „Schubladen auf!“ und „Zusammen am Tisch“ zusammengeführt, auf inspirierende Gespräche mit euch! wir tauschen uns über das Schreiben für junges Publikum aus und fragen, was sind eigentlich die Themen, die in Zukunft auf Bühne 3 · ab 14 Jahren die Bühne gehören? Termine: 23. 02.: AKTIVISMUS(S)?! 26. 04.: Tod, (k)ein Tabu 14. 06.: Bühnen(t)räume

Foyer Bühne 4 · ab 14 Jahren Termine: 15. 03.: Elfenbein 14. 06.: Bühnen(t)räume

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Wir holen gesellschaftliche Diskurse und Positionen ins Theater, die sich mit den Lebensrealitäten von jungen Menschen in einer so diversen Stadtgesellschaft wie in Berlin verbinden. Mit Filmen, Lesungen und Diskussionen eröffnen wir reflektierende und empowernde Räume für ein junges Publikum.

DER ZWEITE ANSCHLAG (14+)

FILM UND NACHGESPRÄCH

FROM HERE (16+)

FILM UND NACHGESPRÄCH

Am 19. Februar 2020 wurden neun junge Menschen bei einem rassistischen Anschlag in Hanau getötet. Das war kein Einzelfall. Seit Jahrzehnten werden BIPoC Personen in Deutschland aus rassistischen Motiven ermordet. Der Dokumentarfilm „Der zweite Anschlag“ zeigt die Kontinuität rassistischer Gewalt in Deutschland seit den 1980er Jahren aus der Perspektive von Betroffenen. Im Anschluss findet ein Nachgespräch statt. Bühne 3 · ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse · Termin: 19. 03.

Der Dokumentarfilm „FROM HERE“ verwebt die Geschichten von vier jungen (post-) migrantischen Künstler*innen und Aktivist*innen in Berlin und New York, die in einer Ära von weltweit zunehmendem Nationalismus Zugehörigkeit neu definieren. Über ein Jahrzehnt hinweg begleitet der Film ihr Leben und fängt ihr Ringen um Zugehörigkeit in Gesellschaften ein. Im Anschluss findet ein Nachgespräch statt. Bühne 3 · ab 16 Jahren · Termine: 21. 02., 20. 03.

„DURCH DIE ZEIT GREIFEN: ERINNERN AN EINE ZUKUNFT“ (16+)

EINE PERFORMATIVE LESUNG NACH EINER IDEE VON NEBOJŚA MARKOVIĆ VONPLON IM RAHMEN DES ROMNJA* POWERMONTH

Die Lesung lädt zu einer Begegnung mit diversen Lebensrealitäten, vielschichtigen Perspektiven und pluralen Erinnerungen von Sinti*zze und Rom*nja ein. Ausgangspunkt sind ihre Erfahrungen im Nationalsozialismus, die bis heute ihre Lebenswege prägen. In ihren poetischen Texten finden sie eine kraftvolle Sprache und gestalten mit ihnen einen kollektiven Raum, der sowohl Identifikation für Sinti*zze und Rom*nja ermöglicht als auch für das Publikum der Mehrheitsgesellschaft neue Perspektiven und Empathie. Ein Projekt des Rroma Æther Klub Theater in Kooperation mit dem RomaniPhen e. V. und Kelipen e. V., gefördert im Rahmen des EVZ-Projektes „Plurale Erzählungen von Rom*nja Künstlerinnen zwischen Ver­ folgung und Widerstand“. Künstlerische Leitung: Nebojša Marković Vonplon · Projektleitung: Rea Andrea Kurmann · Dramaturgie: Rebecca D. Surber · Autor*innen: Melanie Joschla Weiss, Sejad Ademaj, Isidora Randjelovic, Nebojša Marković Vonplon Bühne 3 · ab 16 Jahren • Termin: 21. 03.

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eiNblicKe KINDER- UND JUGENDBEIRAT Wir sind der Kinder- und Jugendbeirat am Theater an der Parkaue. Unser Beirat besteht aus 12 Personen zwischen 10 und 15 Jahren. Seit Januar 2022 treffen wir uns jeden zweiten Mittwoch. Wir sammeln Ideen, welche Stücke wir auf der Bühne sehen wollen und machen Vorschläge, was an dem Theater und in Theaterstücken verbessert werden könnte. Wir sprechen über Gefühle und diskutieren viel. Außerdem haben wir uns Stücke angeschaut und dazu High- und Lowlights gesammelt. Wir lesen Texte von zukünftigen Stücken und geben dazu Feedback. Ab und zu bekommen wir Besuch von Mitarbeiter*innen, die an der Parkaue arbeiten und sich vorstellen.

Wir selbst machen bei keinem Theaterstück mit, aber stehen dennoch auf der Bühne und haben was zu sagen. Zu bestimmten Anlässen, wie dem Welttheatertag oder dem Klimawandel, haben wir Videos gedreht mit unseren Wünschen und Anliegen. Außerdem geben wir Workshops, wie zum Beispiel bei der ASSITEJ Werkstatt oder am Netzwerktreffen zur Kinder- und Jugendbeteiligung an Theatern für junges Publikum in Dresden.


NETZWERKTREFFEN IN DRESDEN Im September 2023 reiste der Kinder- und Jugendbeirat zum 2. Netzwerktreffen „austauschen – gestalten – entscheiden“ am tjg. theater junge generation nach Dresden. Dort tauschten wir uns bei einem vielfältigen Programm mit über 100 anderen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus ganz Deutschland aus, die sich für Kinder- und Jugendbeteiligung an ihren Theatern einsetzen. In Tagebucheinträgen haben wir von unseren Erlebnissen beim Netzwerktreffen berichtet.

SAMSTAG, 23. SEPTEMBER Am Samstagmorgen sind wir um 8:15 Uhr aufgestanden … Nach dem Frühstück sind wir ins Theater gegangen. Mj, Wiebke und Frieda haben uns das Buch „Kinder beraten Erwachsene“ vorgestellt, das sie selbst geschrieben haben. Es ging um irgendetwas mit Erwachsenen. Wir haben dabei ein Spiel gespielt und mussten immer den anderen hinterherlaufen. Dann kam der Programmpunkt „1 zu 1“. Es gab viele Tische, an denen man mit Leuten 6 Minuten lang zu verschiedenen Themen sprechen und sich über Antworten austauschen konnte. Milena, Maelys und Sophia aus dem Beirat haben Tische zu den Themen „Schule und Theater“ und „Wünsche an Erwachsene“ geleitet. Nach der Mittagspause ging es weiter mit unserem Workshop „WorstCase – Ein Workshop zum Katastrophen bauen“ Mavi, Maja und ich haben den Workshop geleitet. … Wir haben viele Spiele gespielt und Ideen zum Thema „Katastrophen im Theater“ gesammelt … Ich fand den Workshop richtig cool und es hat mir Spaß gemacht, die Katastrophen anzugucken! – von Mathilde


mEHr AlS zuScHauEN


Angebote für Schulklassen und Gruppen, Lehrer*innen und Multipli­ kator*innen


SELBST KREATIV WERDEN: ANGEBOTE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE THeAterWorKShops

ProbeNKlAssen

Für Schulklassen, Willkommensklassen und Gruppen

Für Schulklassen und Gruppen

Auch in der Spielzeit 2023/24 bieten wir Workshops für alle Schulformen und Klassenstufen an. Inszenierungsunabhängig und mit verschiedenen theaterpädagogischen Methoden gehen Schulgruppen in „E-Motions – Die Welt in meinem Kopf“ der Frage nach: „Wie bewegen mich Gefühle?“. Für Schüler*innen aus Willkommensklassen bieten wir vorbereitende Workshops zu unseren Inszenierungen auf Anfrage an.

Bei jeder Neuproduktion kann mindestens eine Klasse schon in der Probenphase dabei sein. Hier sind die Schüler*innen unsere „Critical Friends“: Nach einem Kurz-Workshop zu Feedback­ Methoden und Probenbesuch geht es in das Gespräch mit den Schauspieler*innen und dem künstlerischen Team. Wir tauschen Gedanken über das Gesehene aus und stellen die individuellen Eindrücke und konstruktive Kritik in den Mittelpunkt.

E-Motions – Die Welt in meinem Kopf In der Schule · 1. – 13. Klasse, alle Sprachlevels willkommen · Dauer: 2 oder 4 Stunden. Termine auf Anfrage. Kontakt: Besucher*innenservice: service@parkaue.de

Vorbereitende Workshops für Willkommensklassen In der Schule · 1. – 13. Klasse, alle Sprachlevels willkommen · Dauer: nach Absprache. Termine auf Anfrage. Für eine Beratung schicken Sie uns bitte das ausgefüllte Website-Formular. Kontakt: Künstlerische Vermittlung und Partizipation, Bárbara Galego: barbara.galego@parkaue.de Die Workshops sind kostenfrei in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch.

PReMierenKlaSsen Für Schulklassen und Gruppen Die Schule wird zur Probebühne oder Werkstatt: Als Premierenklasse verfolgen die Schüler*innen hautnah die Entstehung einer Inszenierung. Die Klasse besucht eine Probe und lernt die Schauspieler*innen und das künstlerische Team kennen. In einem anschließenden Workshop im Theater oder in der Schule entwickeln die Schüler*innen eigene Fragen zum Stück und untersuchen diese mit künstlerischen Mitteln. Die Premierenklasse ist als Ehrenpublikum bei der Premiere dabei und präsentiert die Ergebnisse ihrer kreativen Recherche.

Sie möchten mit Ihrer Klasse dabei sein?

PubliKumsGespräCHe

Aktuell suchen wir noch für verschiedene Premieren 2023 / 24 Proben-­und Premierenklassen. Auf der Website gibt es die aktuelle Liste. Dort können Sie sich auch eintragen, wenn Sie sich generell für das Format interessieren.

Für Schulklassen und Gruppen Nach ausgewählten Vorstellungen laden wir das Publikum zum direkten Austausch mit den Schauspieler*innen oder Beteiligten der Inszenierung ein. Wir kommen ins Gespräch über die Themen und nähern uns spielerisch und zum Teil interaktiv den ästhetischen Besonderheiten der Inszenierung. Hier wird nicht immer nur gesprochen, sondern auch gezeichnet oder getanzt. Dauer: 30 – 60 Minuten · Termine im Leporello und auf der Website

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FerienWerkstättEN

TUSCH: TheatEr unD SChule

In den Schulferien bieten wir regelmäßig Werkstätten für junge Menschen an, die sich in kurzen, aber intensiven Zeiträumen mit verschiedenen Darstellungsformen im Theater ausprobieren möchten.

TUSCH vermittelt und begleitet seit über 20 Jahren Kooperationen zwischen Berliner Schulen und Theatern. Im zweiten Jahr unserer Kooperation mit der inklusiven Paul-und­-CharlotteKniese-Gemeinschaftsschule liegt der Fokus auf der Erarbeitung eines eigenen Theaterstücks. Gemeinsam mit der Regisseurin, Schauspielerin und Theaterpädagogin Theresa Henning erarbeiten die Schüler*innen Texte, Szenen und Choreografien und entwickeln eine Performance, die im Frühjahr auf dem TUSCH­-Festival im Podewil und im Theater an der Parkaue präsentiert wird.

Winter-Traum-Fabrik Für Kinder mit und ohne Behinderung in den Winterferien Kooperation mit der Bezirkszentralbibliothek Pablo-Neruda Wovon träumst du – in der Nacht und am Tag? Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen? In unserer Winterferien-Werkstatt Anfang Februar tauchen wir in unsere eigene Traumwelt ein. Hier können wir uns alles wünschen, was wir wollen, und überlegen, welche Träume uns alle miteinander verbinden. Gemeinsam schreiben wir Traumtagebücher, vertanzen Herzenswünsche und bringen unsere Träume auf die Bühne. Für Kinder von 7 – 12 Jahren · Termin: 05. 02. – 09. 02. Bezirkszentral­bibliothek Pablo Neruda • Leitung: Pauri Röwert, Miriam Cochanski · die Teilnahme ist kostenlos, begrenzte Plätze · Anmeldung unter: vermittlung@parkaue.de

Auf Entdeckungsreise: Durch Tanz und Bewegung den Weg entdecken für junge Menschen ab 14 in den Osterferien

TuKi: THeater uNd Kita Theater von Anfang an! Als experimentelles Theaterformat verbindet das Programm „TUKI ForscherTheater“ den Wissensdurst von Kita­-Kindern mit ästhetischen Erfahrungen und macht Theater zu einem festen Bestandteil in der Kita. Als Auftakt einer dreijährigen Kooperation machen sich die Künstler*innen Friederike Dunger und Katja Fillmann für das Theater an der Parkaue auf und begeben sich mit Kita­-Kindern und ihren Erzieher*innen auf eine gemeinsame Forschungsreise. Am Ende entsteht eine interaktive Performance, die in der Kita aufgeführt wird.

Die Osterferienwerkstatt knüpft thematisch an unsere partizipative Produktion „Chaos Kompass“ an. Erlebe vier Tage voller kreativer Entfaltung und persönlicher Ausdrucksmöglichkeiten. Wir laden junge Menschen ein, die Freude an Bewegung und Tanz haben und gerne gemeinsam in einer Gruppe experimentieren möchten. Alle sind willkommen, unabhängig von Vorkenntnissen – komm einfach so, wie du bist! Für junge Menschen von 14 bis 27 Jahren · Termin: 25. 03. – 28. 03. Parkaue Probebühne Klosterstraße · Leitung: Alina Abeln · die Teilnahme ist kostenlos, begrenzte Plätze · Anmeldung unter: vermittlung@parkaue.de

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ANGEBOTE FÜR LEHRER*INNEN UND MULTIPLIKATOR*INNEN FacHtag FortbildungSangebot DiskriminierunGssenSiblE VerbiNdung statt SCHule: AntiRassisMus Spalten – Wider Der Für Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen VeReinNAhmuNg (AT) In Workshops und Impulsbeiträgen wollen wir Pädagog*innen einen gemeinsamen Lernraum eröffnen und Wissen und Tools vermitteln, um diskriminierungssensibel und rassismuskritisch im Schulalltag agieren zu können. Der interdisziplinär angelegte Fachtag ermöglicht Vernetzung und Austausch von Lehrer*innen und Pädagog*innen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. Der Fachtag ist ein Fortbildungsangebot für Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen der Länder Berlin und Brandenburg. Termin: 22. 02. • Bühne 3 und Bühne 4

FortbildungSangebot ThEater unD SpracHe Für Lehrer*innen im Bereich Zweitsprache und Willkommensklasse In der Spielzeit 2023/24 bieten wir eine Fortbildung zu Theater und Sprache an. Sie richtet sich sowohl an alle interessierten Lehrkräfte, die eine Zweitsprache unterrichten, als auch an Lehrer*innen von Willkommensklassen. In dieser Fortbildung werden theaterpädagogische Methoden für das Vermitteln einer Zweitsprache erlernt und selbst ausprobiert, die nützlich sein können, um eine Zweitsprache zu unterrichten. Der Workshop wird auf Deutsch geleitet und die Übungen werden sich auf die Vermittlung der deutschen Sprache für NichtMuttersprachler*innen fokussieren. Die vorgestellten Methoden können anschließend von den teilnehmenden Lehrer*innen in die jeweils unterrichteten Sprachen übersetzt werden. Termin: 07. 05. · Parkaue Workshopraum Klosterstraße · Dauer: 4 Stunden · die Teilnahme ist kostenfrei

Für Lehrer*innen und Multiplikator*innen Das Infragestellen demokratischer Werte und der Rechtsruck innerhalb der Gesellschaft machen auch vor Bildungs- und Kulturorten nicht halt. In einer Demokratie, deren Fundament das Grundgesetz und die Menschenrechte sind, sind Bildungsund Kulturorte nicht neutral. Sie treten für eben diese Rechte und die daraus resultierenden Haltungen ein: gegen Ausgrenzung, Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsvorstellungen. Gleichzeitig erleben wir unsere Gesellschaft und das Weltgeschehen als sehr komplexe Herausforderungen. Diese Komplexität wird zunehmend von rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Gruppierungen vereinnahmt, um rechte und demokratiefeindliche Strukturen zu etablieren. Um dem von rechter Seite ausgehenden Versuch der Spaltung von gesellschaftlichen Gruppen und Vereinzelung von Partikularinteressen etwas entgegenzusetzen, brauchen wir neue Kommunikations- und Handlungsstrategien. Mit einem Blick auf Schule und Jugendkulturarbeit, wo unterschiedliche politische, soziale, religiöse und/oder kulturelle Positionierungen aufeinandertreffen und gleichzeitig junge Menschen sich in der Komplexität von gesellschaftlichen Fragen zurechtfinden müssen, verstehen wir es als unsere Aufgabe, Räume zu schaffen, in denen die Verbindungen in der Unterschiedlichkeit gesucht und die Perspektiven auf Lebensrealitäten erweitert werden, Dialog hergestellt wird sowie Empathie und Solidarität gefördert werden. Dazu wollen wir mit diesem Fachforum für Pädagog*innen beitragen, zu dem wir Expert*innen aus Kultur, Wissenschaft und politischer Bildung ins Theater einladen. Sie werden Ansätze vorstellen und darüber diskutieren, wie dialogorientierte Vertrauens- und Lernräume für Kinder und Jugendliche gestaltet sein sollten, in denen Gefühle und Unsicherheiten ausgesprochen sowie unterschiedliche Erfahrungen und Positionen aber auch Grenzen formuliert werden können, um sie zu sortieren, zu verstehen und in einen stärkenden Dialog miteinander zu bringen. Termin: 13. 06. · Bühne 3 · Weitere Infos ab finden Sie ab März auf der Website.

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SichtPRoben Für Lehrer*innen und Multiplikator*innen Erleben Sie unsere neuen Inszenierungen bereits vor der Premiere, damit Sie entscheiden können, welche Angebote spannend für Ihre Schüler*innen sind! – Eine der letzten Proben vor der Premiere ist zugleich unsere kostenfreie Sichtprobe für Lehrer*innen, Erzieher*innen und andere Multiplikator*innen. Sie können mit den künstlerischen Teams ins Gespräch kommen und erhalten vorab Einblicke in unsere Produktionen. Dazu gibt es eine Einführung in die Inszenierung durch die Dramaturgie und Künstlerische Vermittlung. Die Termine finden Sie auf der Website. Eintritt frei, Anmeldung beim Besucher*innenservice: service@parkaue.de

KostenFreie SicHtkarten Für Lehrer*innen und Multiplikator*innen Neben den Sichtproben bieten wir Ihnen zu all unseren Inszenierungen kostenlose Sichtkarten an, damit Sie sich einen Überblick über die Aufführungen verschaffen können. So erfahren Sie vor dem Besuch mit einer Klasse oder Gruppe, was eine Inszenierung ausmacht und können zwischen verschiedenen Stücken eine Auswahl treffen. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung und freuen uns auf Rückmeldungen nach dem Vorstellungsbesuch. Ihre Freikarte bestellen Sie direkt beim Besucher*innenservice.

InDividuelle BerAtung vor ORt Für Schulen und Bildungseinrichtungen Wir kommen zu Ihnen und informieren über den Spielplan, über Vermittlungsformate für Schulklassen und Fortbildungsangebote für Lehrer*innen, über unsere Preise und die An­­ knüpfungen an den Rahmenlehrplan. Wir beraten individuell im Einzelgespräch in Ihren Freistunden und Pausenzeiten oder als Über­blick auf Ihren Gesamt-­oder Fachkonferenzen. Darüber hinaus unterstützen wir auch gern bei der Organisation einer Regionalkonferenz oder eines Fachtages bei uns im Theater. Kontakt: Kommunikation · Netzwerk Bildung • Agnieszka Enders, Sindyan Qasem, Mirjam Schnell 030.55 77 52 66, ­69 · netzwerk­bildung@parkaue.de

NeWsletter füR Lehrer*inNen Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand mit unseren Extra­ Newslettern für Grundschulen und Oberschulen. Alle 4 bis 6 Wochen bekommen Sie Informationen von uns per E­-Mail. So erfahren Sie direkt vom Vorverkaufsstart oder von Sonderaktionen, von neuen Stücken oder Begleitmaterialien, von Probenklassen oder Workshopangeboten, kurz: von allem Wissenswerten rund ums Thema „Theater und Schule“. Hier geht’s zu unseren Newslettern.

BegleitMaterial Unterrichtsmaterial zu Inszenierungen Zu unseren Inszenierungen bieten wir Materialmappen mit Hintergrundinformationen, Übungen und Diskussionsanregungen an. Mit diesen kann der Theaterbesuch mit Schulklassen und Gruppen vor­- und nachbereitet werden. Die Begleitmaterialien finden Sie auf unserer Website als Download auf der jeweiligen Stückseite.

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THEATER FÜR ALLE

BARRIEREFREIHEIT: THEATER ZUGÄNGLICHER MACHEN

OFFENSIVE KULTURBUS

Wir möchten den Theaterbesuch so angenehm wie möglich gestalten. Unser Besucher*innenservice bereitet Ihren Besuch gern zusammen mit Ihnen vor. Auch unser Einlasspersonal vor Ort unterstützt Sie aktiv und steht Ihnen bei Fragen zur Seite.

Mit dem Bus direkt in die Parkaue: Seit Herbst 2021 gibt es die Offensive Kulturbus, eine Initiative für mehr kulturelle Teilhabe. Der Kulturbus ermöglicht kostenfreie Fahrten ins Theater und wieder zurück – und zwar für Klassen und Kita-Gruppen, deren Anfahrt zu uns erschwert ist oder für die sich der Theaterbesuch aus anderen Gründen schwierig gestaltet. Auch mit wenigen Betreuungspersonen, einer sehr großen Gruppe oder Schüler*innen mit hohem Betreuungsbedarf wird über die Fahrt mit dem Kulturbus eine sichere Hin-­und Rückfahrt in der bestehenden Gruppe gewährleistet. Die Offensive Kulturbus ist ein Projekt der Offensive Tanz für junges Publikum Berlin in Kooperation mit über 70 Berliner Spielstätten und wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie Sie den Kulturbus buchen können, darüber informiert Sie gern unser Besucher*innenservice.

ÖFFENTLICHER NAHVERKEHR Die nächste barrierefreie Station ist S+U Frankfurter Allee (mit Fahrstuhl) in circa 500 m Entfernung. Auf der Website der BVG können Sie Ihre individuelle Anreise auf Barrierefreiheit überprüfen.

PARKPLÄTZE Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gibt es Parkplätze direkt am Theater vor den Bühnen 3 und 4. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie diese nutzen möchten.

ROLLSTUHLGERECHTE PLÄTZE Die Bühne 4 auf dem Vorplatz ist barrierefrei über eine Rampe zu erreichen. Die Bühne 3 ist ebenerdig und barrierefrei zu erreichen. Beide Spielstätten verfügen über rollstuhlgerechte Plätze. Für eine erforderliche Begleitperson sind die jeweils direkt angrenzenden Plätze vorgesehen. Um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten, bitten wir um eine Anmeldung bis 1 Werktag vor der Veranstaltung.

KULTURPATENSCHAFTEN Jedes Kind sollte unabhängig von der Einkommenssituation seiner Familie Theater erleben können. Dafür gibt es bei uns die Kulturpatenschaften. Für Schüler*innen mit einem „Berechtigungsnachweis Berlin­-Ticket S“ (vorher „berlinpass“) werden Karten im Rahmen des Bildungs- und Teilhabeverfahren („BuT“) erstattet. Für Schüler*innen ohne „Berechtigungsnachweis Berlin-­Ticket S“ kann der Eintrittspreis im Rahmen der Kulturpatenschaften übernommen werden. Bitte lassen Sie sich vom Besucher*innenservice beraten.

SERViCE

BARRIEREFREIES WC Ein barrierefreies WC ist im ebenerdigen Foyer der Bühne 4 vorhanden.

TICKETS Inhaber*innen eines Schwerbehindertenausweises zahlen bei Einzelpreisen einen ermäßigten Eintrittspreis von 9 €. Begleiter*innen von Inhaber*innen eines Schwerbehindertenausweises (B) erhalten eine Freikarte.

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BESUCHER*INNENSERVICE UND VORVERKAUF

EINTRITTSPREISE UND ERMÄSSIGUNGEN

Der direkte Kontakt ins Theater: Der Besucher*innenservice berät und unterstützt gern zu allen Fragen rund um den Theaterbesuch – persönlich vor Ort im Foyer der Bühne 4, telefonisch und per E-­Mail.

Erwachsene: 13 €, Ermäßigt: 9 €, Kinder bis 12 Jahre: 7 € · Für Premieren wird ein Aufschlag von 1 € berechnet, für Sonderveranstaltungen gelten abweichende Preise.

BESUCHER*INNENSERVICE UND THEATERKASSE IM FOYER BÜHNE 4 Mo – Fr: 13:00 – 17:00 (telefonisch bereits ab 10:00) Telefon: 030.55 77 52 52 Fax: 030.55 33 495 E-Mail: service@parkaue.de Die Tageskasse öffnet immer eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

RESERVIERUNGEN Gruppenkarten können Sie telefonisch und per E-Mail reservieren – oder bequem per Onlineformular im Spielplan auf der Website. Reservierte Gruppenkarten sind, wenn nicht persönlich anders vereinbart, bis spätestens 1 Woche vor der Veranstaltung beim Besucher*innenservice abzuholen. Alternativ senden wir Ihnen gern die Karten auf Lieferschein zu. Eine Rechnungslegung erfolgt erst nach dem Vorstellungsbesuch. Gruppen aus Berlin müssen spätestens zur Vorstellung den Ermäßigungsschein des JugendKulturService an der Theaterkasse vorlegen. Nur bei Vorlage kann der Gruppenpreis gewährt werden.

VORVERKAUF Der Vorverkauf startet mit der Veröffentlichung des Spielplans auf der Website. Abonnieren Sie unseren Newsletter für Lehrer*innen und Multiplikator*innen und Sie werden rechtzeitig zum Vorverkaufsbeginn informiert.

EINZELPREISE

PREISE FÜR SCHULKLASSEN UND GRUPPEN (AB 10 PERSONEN) Gruppen aus Berlin (bis 6. Klasse): 4,50 €, ab 7. Klasse: 6 € Gruppen von außerhalb (bis 6. Klasse): 6,50 €, ab 7. Klasse: 8 € Für Gruppen aus Berlin und Brandenburg gibt es pro Gruppe maximal 2 kostenfreie Begleitkarten. Info: Der JugendKulturService (JKS) Berlin fördert Besuche von Berliner Einrichtungen in Kinder- und Jugendtheatern. Abrechnungsscheine erhalten Sie direkt beim JKS. Nur bei Vorlage des Abrechnungsscheines kann der Gruppenpreis gewährt werden. Kontakt: www.jugendkulturservice.de, Telefon: 030.23 55 62 0, E-Mail: info@jugendkulturservice.de. Info: Für Schüler*innen mit „Berechtigungsnachweis Berlin-Ticket S“ wird der Eintrittspreis über das Bildungs- und Teilhabepaket vom Land Berlin übernommen, Beantragung und Erstattung erfolgt direkt über Ihre Einrichtung.

PARKAUE-KARTE FÜR GRUPPEN: GÜNSTIGER INS THEATER Mit unserer Parkaue-Karte für Lehrer*innen, Erzieher*innen, Schulen und Institutionen unterstützen wir regelmäßige Theaterbesuche für Kinder und Jugendliche. Die Parkaue-Karte für Pädagog*innen und Einrichtungen können Sie kostenfrei für eine Spielzeit bzw. ein Schuljahr abschließen und erhalten damit ermäßigte Preise sowie zwei kostenfreie Begleiter*innenkarten pro Gruppe. Voraussetzung ist der Besuch von zwei bzw. vier Vorstellungen pro Spielzeit. Gruppen aus Berlin (bis 6. Klasse): 3,50 €, ab 7. Klasse: 4,50 € Gruppen von außerhalb (bis 6. Klasse): 4 €, ab 7. Klasse: 5 €

KOMBITICKET: EINTRITTSKARTE ALS VBB-FAHRSCHEIN Unsere Theaterkarten sind ohne Aufpreis als Kombi-Ticket VBB nutzbar: 3 Stunden vor und 5 Stunden nach Vorstellungsbeginn gilt die Eintrittskarte als VBB-Fahrschein für öffentliche Verkehrsmittel im ABC-Bereich zur An- und Rückfahrt. Der VBBFahrschein ist auf Ihrer Theaterkarte aufgedruckt.

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ANFAHRT

KONTAKT

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL

THEATER AN DER PARKAUE

Das Theater an der Parkaue erreichen Sie bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Junges Staatstheater Berlin Parkaue 29, 10367 Berlin

S-Bahn Haltestelle Frankfurter Allee (S41, S42, S8, S85) Ausgang: Frankfurter Allee / Möllendorffstraße 8 min Fußweg U-Bahn Haltestelle Frankfurter Allee (U5) Ausgang: Frankfurter Allee / Möllendorffstraße 7 min Fußweg Straßenbahn Haltestelle Rathaus Lichtenberg (Tram 16, M13) 2 min Fußweg Gruppen mit kleinen Kindern empfehlen wir die Anreise über die Deutschmeisterstraße und die Parkaue, da beide Nebenstraßen weniger stark befahren sind als die Möllendorffstraße.

BESUCHER*INNENSERVICE 030.55 77 52 52 service@parkaue.de

BARRIEREFREIHEIT barrierefreiheit@parkaue.de

NETZWERK BILDUNG 030.55 77 52 66 netzwerk-bildung@parkaue.de

KÜNSTLERISCHE VERMITTLUNG UND PARTIZIPATION 030.55 77 52 703 vermittlung@parkaue.de

PARKMÖGLICHKEITEN UND FAHRRADSTÄNDER

DRAMATURGIE

In der unmittelbaren Nähe des Theaters gibt es nur sehr ein­ geschränkte Parkmöglichkeiten. Besucher*innen können das Parkhaus des Ringcenters Frankfurter Allee zu den üblichen Geschäftsbedingungen nutzen.

030.55 77 52 31 dramaturgie@parkaue.de

Fahrradständer finden Sie direkt vor den Bühnen 3 und 4.

KOMMUNIKATION 030.55 77 52 44 kommunikation@parkaue.de

Mit freundlicher Unterstützung unserer Partner*innen:

Impressum: Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin Intendanz: Alexander Riemenschneider und Christina Schulz · Geschäftsführung: Johannes Leppin · Redaktion: Anika Andreßen, Stefanie Eue · Fotos: David Baltzer, Christian Brachwitz, Sophia Emmerich, Dave Großmann, Sinje Hasheider, Meike Kenn, Paula Reissig · Grafik: Ta-Trung, Berlin · Stand: 02. 01. 2024, Änderungen vorbehalten · www.parkaue.de

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@theateranderparkaue

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