Spielzeit 2025/26

Spielzeit 2025/26
Freund Mozart, diese Thränen.
Fahr fort, beeile dich, die Seele mir mit Tönen auszufüllen.
Antonio Salieri
1. Teil: Mozart-Requiem
Ballett von Ralf Dörnen / Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Elena Alessandrini, Megumi Aoyama, Francisco Chavez, Lorenzo Colella, Josh Fagan, Juul van Helvoirt, Ryusei Kitamura, Anderson Lima, Corinne Mulcahy, Giulia Nardin, Lucas Praetorius, Cristina Dora Serrano Sánchez, Carlos Tostado Serván
– Pause –
2. Teil: Le Sacre du Printemps
Neufassung / Ballett von Ralf Dörnen / Musik von Igor Strawinsky
Die Wissenden
Die Hungrigen
Das Opfer
Megumi Aoyama – Lorenzo Colella
Elena Alessandrini, Juul van Helvoirt, Corinne Mulcahy, Giulia Nardin, Cristina Dora Serrano
Sánchez, Josh Fagan, Anderson Lima, Ryusei Kitamura, Lucas Praetorius, Francisco Chávez, Carlos Tostado Serván
Elena Alessandrini oder Francisco Chávez oder Josh Fagan oder Juul van Helvoirt oder Ryusei Kitamura oder Anderson Lima oder Corinne Mulcahy oder Giulia Nardin oder Lucas Praetorius oder Cristina Dora Serrano Sánchez oder Carlos Tostado Serván
Premiere in Greifswald am 11.10.2025
Premiere in Stralsund am 31.10.2025
Liebe Gäste, wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen aus urheberrechtlichen Gründen untersagt sind. Vielen Dank.
Choreografie & Inszenierung
Bühne & Kostüme
Licht
Choreografische Assistenz
Musikalische Assistenz
Inspizienz
Dramaturgie
Ralf Dörnen
Ralf Dörnen
„Le Sacre du Printemps“ nach Entwürfen von Hans Winkler & Claudia Kuhr
Thomas Haack
Adonai Luna
Peter Hammer
Nadim Hussain
Inga Helena Haack
Aufführungsrechte: Die Rechte für Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ liegen bei Boosey & Hawkes • Bote & Bock GmbH, Berlin.
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden / eine Pause nach dem „Mozart-Requiem“
Die aktuelle Besetzung entnehmen Sie bitte dem Abendaushang.
Ausstattungsleiterin Eva Humburg Technischer Direktor Christof Schaaf Bühnentechnische Einrichtung Robert Nicolaus Toneinrichtung Nils Bargfleth Leitung Bühnentechnik Robert Nicolaus Leitung Beleuchtung Kirsten Heitmann Leitung Ton Daniel Kelm Leitung Requisite: Alexander Baki-Jewitsch, Christian Porm Bühne & Werkstätten: Produktionsleiterin Eva Humburg Tischlerei Stefan Schaldach, Bernd Dahlmann, Kristin Loleit Schlosserei Michael Treichel, Ingolf Burmeister Malsaal Anja Miranowitsch, Fernando Casas Garcia, Sven Greiner Dekoration Janet Hellmuth, Paul Gebler Kostüm & Werkstätten: Leitung Angela Sulek Gewandmeisterinnen Carola Bartsch, Annegret Päßler Modisterei Elke Kricheldorf Assistenz
Dorothea Rheinfurth, Maisa Franco Leitung Ankleiderinnen Ute Schröder, Petra Hardt Maske Tali Rabea Breuer, Jill Dahm, Antje Kwiatkowski, Kateryna Maliarchuk, Philipp Gielow, Bea Ortlieb, Ilka Stelter
Lux aeterna. Das ewige Licht. In unseren dunklen Zeiten bleibt uns nichts anderes als das Licht, das wir in uns selbst tragen, immer wieder neu zu schaffen, zu finden und zu nutzen. Es ist an uns, den Schritt zu wagen aus der Dunkelheit. Lux Occulta. Das verborgene Licht, also ein Licht, das nicht zugänglich ist, ein geheimes oder verborgenes Wissen, oder gar eine verborgene Wahrheit. Es ist an uns, aus der Vergangenheit Schlüsse zu ziehen und nach vorn zu schauen, um zu wachsen und neu zu werden.
Jede*r für sich darf Veränderungen schaffen und solche annehmen, den Stillstand im Inneren überwinden und sich ins Neue und Unbekannte wagen. Lux oblita. Das vergessene Licht. Es ist an uns, sich zu erinnern, aus unserer Komfortzone hervorzukommen und hinauszugehen, um das Licht zu suchen, wenn möglich sogar selbst als Licht in die Welt hinauszugehen und zu erhellen, was offenbar werden soll. In jedem von uns leuchtet dieses Licht. Es ist an uns, durch unsere Eigenverantwortung an unserer persönlichen Freiheit zu arbeiten. Wir dürfen uns
selbst wahrnehmen und anderen Freiheit schenken, wenn wir verstehen, dass unsere Freiheit endet, wo die der anderen beginnt. Es ist auch an uns das Warten fruchtbar zu machen und zu ergründen, was das aktive Warten in uns auslöst. Sei es Furcht, Wut oder gar Aggression. Aktives Warten kann auch zu passivem Warten umgewertet werden, ebenso wie es bei jedem selbst liegt das Licht zu nutzen, so kann auch Warten eine positive Wendung erhalten, wenn es sinnstiftend genutzt wird.
Doch was passiert, wenn all das nicht gelingt? Was wird, wenn alles Licht erloschen ist und das Warten kein Ende zu nehmen scheint? Sind wir auf dem direkten Weg, uns zu verlieren und die Welt, in der jeden Morgen die Sonne aufgeht, zu zerstören? Wäre alles Licht vergessen und fast alles Leben auf der Erde ausgelöscht, würden nur Überreste und wenige Individuen bleiben, die darin ein Fortbestehen suchen, um jeden Preis und mit aller Kraft existieren? Doch gelte, dass ‚nackte‘ Überleben auch auf Kosten anderer zu sichern. Jegliche Werte wären außer Kraft gesetzt, keine gesellschaftlichen Normen von Gültigkeit: ein nahezu apokalyptisches Szenario, das es abzuwenden gilt.
Es gehört zu Wolfgang Amadeus Mozarts größten Werken – und blieb doch nur Fragment: Mozarts Requiem in d-Moll KV 626, das tragischerweise zu seiner eigenen Totenmesse werden sollte. Viele Mythen ranken sich um das unvollendete Meisterwerk.
Im Sommer des Jahres 1791 erhielt Mozart durch Vermittler den Auftrag für ein großes Requiem. Heute ist die Identität des anonymen Auftragsgebers bekannt. Es ist der niederösterreichische Graf Franz von Walsegg. Der adlige Luftikus pflegte eine eigenartige Marotte. Er beauftrage bei renommierten Komponisten Werke, die er schließlich als seine eigenen ausgab. 1791 starb Walseggs junge Frau. Der trauernde Graf verspürte das Verlangen, seiner verschiedenen Gattin ein Requiem zu widmen. Und so klopfte der von ihm geschickte Bote an Mozarts Wohnungstür, um ein Requiem zu bestellen. Die erste Hälfte des Honorars sollte während der Komposition gezahlt werden, die zweite Hälfte mit der Fertigstellung. Mozart konnte es jedoch nicht mehr vollenden, da er vorerst noch mit der Fertigstellung von „La Clemenza di Tito“ und der „Zauberflöte“ beschäftigt ist und dann schwer erkrankt. Sein Schüler, Franz
Xaver Süßmayr, stellt das Werk fertig, nachdem Mozart am 5.12.1791 an „hietzigem Frieselfieber“ stirbt.
Wenn es auch viele Rekonstruktionsversuche des Fragmentes gibt, hat sich doch allgemein die Fassung Süßmayrs durchgesetzt. Der entscheidende Vorzug dieser Fassung liegt darin, dass er gar nicht versucht hat, mit dem Meister zu wetteifern, sondern sich damit zufriedengab, „so gearbeitet zu haben, dass Kenner hin und wieder einige Spuren seiner Lehren darin finden können“. So hat er nicht nur den Anfang des Werkes in der Communio wieder aufgegriffen, sondern auch das „Sanctus“-Thema aus dem „Dies irae“ und das „Osanna“ aus dem „Quam olim Abrahae“ abgeleitet, was die thematische Einheit des Werkes stärkt.
Die Texte der lateinischen Totenmesse schildern in der Sequenz und im Offertorium den Tod und das jüngste Gericht in eindrucksvollen, erschütternden und beängstigenden Bildern. Diese Texte wollen die Menschen warnen, ein gutes Leben anzustreben, und sich zu ändern, wo es nötig ist. Die Texte sprechen aber ebenso die Bitte um Gottes Erbarmen aus und geben den Gläubigen den Ausblick
auf die ewige Freude und Belohnung im Himmel. So wie es im letzten Satz, im Kommuniongesang, versöhnlich heißt: „Das ewige Licht leuchte ihnen mit deinen Heiligen in Ewigkeit.“
Textausschnitte des Requiems
Requiem aeternam dona eis, domine! et lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus Deus in Sion et tibi redetur votum in Jerusalem: Exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet dona eis requiem aeternam.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Dir gebührt Lob, Herr auf dem Sion, dir erfüllt man Gelübte in Jerusalem Erhöre mein Gebet, zu dir kommt alles Fleisch.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem sempiternam.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, gib ihnen die ewige Ruhe.
Lux aeterna luceat eis domine: cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es.
Requiem aeternam dona eis domine, et lux perpetua luceat eis, cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es.
Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr: mit allen deinen Heiligen, denn du bist gütig.
Ewige Ruhe gib ihnen, o Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen, mit allen deinen Heiligen, denn du bist gütig.
Die Aufnahme des „Requiems“: Berliner Philharmoniker dirigiert von Riccardo Muti; verlegt durch Warner Classics, 1988.
Igor Strawinsky
Uraufführung: Paris, Théâtre des Champs Elysées, 29. Mai 1913
(Dirigent: Pierre Monteux, Choreografie: Vazlav Nijinsky, Ausstattung: Nikolaus Roerich)
Dem Ballett liegt die Strawinskys Idee eines Frühlingsopfers im heidnischen Russland zu Grunde. In diesem Ritual wird eine Jungfrau dem Frühlingsgott geopfert. Im ersten Teil „Anbetung der Erde“ wird das rituelle Opfer vorbereitet: Verschiedene Stämme kommen zusammen. Das eigentliche Opfermotiv ist in diesem ersten Teil ausgespart, stattdessen werden die rivalisierenden Kämpfe zwischen den Stämmen und Geschlechtern dargestellt. Erst im zweiten Teil „Das Opfer“ wird der Blick auf das Schicksal einer einzelnen, auserwählten Jungfrau gerichtet, die sich nach einem Verherrlichungsund Ahnenritual zu Tode tanzt.
In der Komposition kehrte Strawinsky sich zum ersten Mal radikal von der traditionellen tonalen Schreibweise ab, und zwar auf sehr persönliche Weise durch Einfrieren des musikalischen Materials in Klangblöcken, die ihre Rechtfertigung in der so erzielten Klangfarbenhäufung finden. Mit dem „Sacre“ treten wir in die Welt der Musik des 20. Jahrhunderts ein, denn die
Ablehnung der Ordnung, der sinfonischen Logik, die sich in dieser Partitur belegen lassen, bedeuten tatsächlich das Ende einer Epoche. Der klassische Begriff des „Schönen“ wird vom barbarischen Rhythmus einer Komposition überrollt, die sich zum ersten Mal dem Publikum nicht als ein Bekenntnis darbietet, sondern als das Ergebnis berechneten künstlerischen Nachdenkens, einer objektiven Gleichung, in der der Musiker musikalische Kräfte in Bewegung setzt und regelt.
Der bekannte Einsatz des in die höheren Regionen getriebenen Fagotts eröffnet die Ballettmusik mit einem suggestiven, orientalisierenden Thema, dem sich das die keimende Natur symbolisierende Brausen des Orchesters überlagert. Dann betritt der Mensch mit dem Tanz „Vorboten des Frühlings“ die Szene, und wir erleben zum ersten Mal überrascht, wie der Rhythmus bei Strawinsky zu einem fundamentalen Mittel des Ausdrucks wird. Dies zeigt sich paradigmatisch im großen Tanz des Schlusses, der nach einem von Alfredo Casella, Komponist und Freund Strawinskys, als „rhythmisches Rubato“ bezeichneten Verfahren konstruiert ist, das darin besteht, dass Strawinsky durch ständigen Taktwechsel eine unwiderstehliche anfallsartige Wirkung erzielt.
„Diese Musik, der ‚Opfertanz‘ am Ende des Schlusses konnte nur von einem Komponisten geschrieben werden,
der so empfänglich für die Körperlichkeit des Tanzes war, wie Strawinsky.“
Kenneth Chalmers
„Beim Sacre wurde ich von keinem System irgendwelcher Art geleitet (…). Ich hatte nur mein Ohr als Hilfe. Ich hörte, und ich schrieb, was ich
hörte. Ich war das Gefäß, durch das der Sacre hindurchging.“
Igor Strawinsky
Werbeaufnahme für die Uraufführung 1913: „Le Sacre du Printemps“ (Choreografie: Nijinsky, Ausstattung: Roerich, Tänzerinnen des Ballets Russes)
Ralf Dörnen entschied sich, den Beruf des Tänzers und später des Choreografen zu ergreifen, da ihn Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ derartig begeisterte und es für ihn die gewaltigste und großartigste Musik sei, die je für den Tanz komponiert wurde. Sie trifft direkt ohne Umwege in Mark und Bein und das auch noch mehr als 100 Jahre nach der skandalösen Uraufführung von 1913. Bekanntlich bereitete das Publikum dem Sacre bei der Uraufführung einen besonders ablehnenden, in Tumult ausartenden Empfang: bereits zu Beginn wurden Pfiffe und Rufe laut, denen
bald Klatschen und Beifall entgegenbrandeten. Im Verlauf der Aufführung wurden die Missfallensäußerungen immer geräuschvoller und schwollen während des Opfertanzes zu einem ‚wahren Pandämonium‘ an. Mutig hielt die Compagnie bis zum Ende des Stücks durch, obwohl es fast unmöglich war, auf der Bühne das Orchester zu hören. Während Nijinsky in den Kulissen nur den Takt schlagen und zählen konnte, dirigierte Pierre Monteux unbeirrt weiter. Djagilew seinerseits hatte angeordnet, dass das Ballett, um jeden Preis zu Ende zu führen sei.
Viele weitere Choreografien sind mittlerweile zu der Musik entstanden. Pina Bausch kreierte in ihrer Zeit in Wuppertal u.a. eine Choreografie zu Strawinskys Musik mit der Tänzerin Jo Ann Endicott, die in ihrem Buch „Ich bin eine anständige Frau“ von der gemeinsamen Arbeit am Sacre mit Pina Bausch berichtet: „Ich werde nie und never den ersten Gesamtdurchlauf bei den Proben zum Sacre vergessen. Pina hatte das „Opfer“-Solo bis dahin immer extra probiert –eigentlich in ihrem Büro. Keine von uns anderen ahnte, wie sich das Opfer zu Tode tanzen sollte. Damals war es
Marlies. Das Stück lief, wir waren alle verschwitzt und außer Atem, der ganze Raum hat gebebt, und wir standen und guckten zu, wie Marlies gegen den Tod kämpfte. Unglaublich, ich konnte kaum Zusehen vor Angst. Ich dachte, sie stirbt wirklich. Ich mußte allein an der Vorderseite der Bühne herumgehen. Meine Füße waren wie Blei. Mein Blick nur auf Marlies gerichtet. Zum Schluß fiel sie auf die Erde und war tot. Weiß man, ob sie nicht wirklich tot ist? Ich konnte es nicht ertragen und rannte heulend raus, so unglaublich war das. Ja, Sacre ist wirklich einmalig. (…)“
Hintergrund zur Konzeption: Im Jahr 2050 könnte dreimal mehr Plastik im Meer schwimmen als Fische. In einer Welt, in der in erster Linie nicht mit, sondern gegen die Umwelt gelebt und produziert wird, entsteht zunehmend mehr Abfall, der nur zu einem Bruchteil weiterverarbeitet oder endgültig vernichtet werden kann. Viele Abfälle entsorgen wir nicht umweltschonend, sodass sie unsere Erde immer mehr belasten und damit wichtigen Lebensraum zerstören. Wenn die organischen Ressourcen durch einen unsachgemäßen Umgang mit den anorganischen Materialen weiter zurückgedrängt werden, erwartet uns eine Welt, in der alles Pflanzliche ausgestorben, nichts Nahrhaftes ringsum mehr vorhanden ist und wir in einer Umgebung leben, die mit Plastik, Elektroschrott und alten Karossen übersät ist. Die Menschen sind inmitten, wie wilde Tiere, auf der Suche nach Nahrung.
Der Achtung vor Pina Bausch und ihrer Choreografie ist es zu verdanken, dass Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ für das BallettVorpommern inszeniert wurde. Es bedurfte jedoch etwas an Überwindung, das gewaltige und imposante Werk auf die Bühne zu bringen. Einmalig in der Geschichte der unterschiedlichen Choreografien des Sacres bleibt die Idee und das Konzept, den „Opfer-
tanz“ mit verschiedenen Tänzerinnen und Tänzern einzustudieren. Sie alle sind immer auf den „Opfertanz“ im zweiten Teil des Stückes vorbereitet, jedoch entscheidet sich erst unmittelbar vor dem „Opfertanz“ welche Tänzerin oder welcher Tänzer in der Vorstellung selbst das Opfer tanzen wird. In den vorangegangenen Fassungen am Theater Vorpommern 2008 und 2018 ergab sich aus diesem Einfall für die Rolle des Opfers ein großartiger Effekt der Spannung innerhalb des Ensembles, denn wie das religiöse Opfer muss im Entwurf des Librettos am Ende einer der Hungrigen für das Überleben der anderen ausgewählt werden. Das Opfer ist unabdingbar. Konzeptionell bot der Kannibalismus den Ansatz, der in der heutigen Zeit durch seine Tabuisierung zu provozieren vermag und dem Ballett, wie auch dem jeweiligen Opfer des Abends, die notwendige Spannung verleiht.
In der Aufnahme von „Le Sacre du Printemps“ aus dem Jahr 1992 spielt das Cleveland Orchestra unter der Leitung von Pierre Boulez.
Herausgeber: Theater Vorpommern GmbH
Stralsund – Greifswald – Putbus
Spielzeit 2025/26
Geschäftsführung: André Kretzschmar
Textnachweise:
Redaktion: Inga Helena Haack
Gestaltung: Öffentlichkeitsarbeit / Bartels
1. Auflage: 500
Druck: Flyeralarm www.theater-vorpommern.de
Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich um Originalbeiträge von Inga Helena Haack unter Einbeziehung von Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 26 Bände in zwei Teilen. 2., neubearbeitete Auflage. Bärenreiter/ Metzler, Kassel u. a. 2003, https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/mozart-requiem-mythos-wahrheit-100.html; Endicott, Jo Ann: Ich bin eine anständige Frau! Suhrkamp taschenbuch, Frankfurt am Main 1999; Pasi, Mario (Hrsg.): Ballett. Eine illustrierte Darstellung des Tanztheaters von 1581 bis zur Gegenwart. Wiesbaden 1980, sowie https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/mozart-requiem-mythos-wahrheit-100. html und https://www.zirl.at/kirchenchor/Folder_2012-3_Requiem.pdf
Bildnachweise:
Das Coverfoto und die Inszenierungsfotos stammen von Peter van Heesen. S. 11: https://www.srf.ch/kultur/musik/strawinskys-sacre-in-38-aufnahmen S. 12/13: https://www.ravello.com/events/2017/les-24-preludes-de-chopin-le-sacre-du-printemps
Das Theater Vorpommern wird getragen durch die Hansestadt Stralsund, die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und den Landkreis Vorpommern-Rügen
Es wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und EU-Angelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
„Man beachte die Noten in den Bässen des Orchesters im letzten Takt: Es sind die Töne D-E-A-D, also ‚dead‘, ein Symbol für den Tod. Das ist einerseits natürlich sehr spielerisch. Aber es hat auch eine Grausamkeit, die ihresgleichen sucht.“
Philippe Jordan, Dirigent
Theater Vorpommern
Stralsund – Greifswald – Putbus
www.theater-vorpommern.de