The Gap 200a – Sonderausgabe: Waves Vienna 2023

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SONDERAUSGABE — THE GAP IST KOSTENLOS UND ERSCHEINT ZWEIMONATLICH. VERLAGSPOSTAMT 8000 GRAZ, P.B.B. | MZ 18Z041505 M Open Air in der Klimakrise Die Zukunft der Sommerfestivals N ° 200 a — Wa ves Vienna 2023
TICKETS.ARCADIA-LIVE.COM ARCADIA LIVE PRÄSENTIERT Thu 26 October Vienna Gasometer Tickets via oeticket.com RELEASE PARTY SUMMER TOUR TICKETS AT OETICKET.COM OCTOBER 05 FLEX VIENNA (AT) NEW ALBUM OUT NOW 11.11.2023 Wien ARENA (Zusatzshow) 10.11.2023 Wien ARENA (Sold Out) FLEX (WIEN) 23.04.24

Editorial Tous le jours

In der modernen Musikszene auf dem aktuellen Stand zu bleiben, ist kein leichtes Unterfangen. Das spüren wir bei The Gap am eigenen Leib, aber wir sehen es auch das ganze Jahr über bei unseren Kolleg*innen vom Waves Vienna. Ständig gründen sich neue Acts, neue Labels, neue Genres, neue Szenen. Trends entstehen und verschwinden oft schneller, als du reagieren kannst.

Sich nur zurücklehnen und darauf verlassen, dass die Infos eh ins Haus flattern, ist verlockend, aber gefährlich. Zu leicht wäre dann jenen Menschen mit dem größten Megafon die Bühne überlassen. Kein Platz für die kleineren, stilleren Acts. Für Nischen und die Ränder. Für jene Bereiche, in denen Spannendes, Neues, Unerwartetes passiert.

Also heißt es aktiv hinausgehen, über den Tellerrand schauen, sich auf die Suche begeben. Nicht nur punktuell, sondern permanent. Tag für Tag. Nur so können The-Gap-Seiten wie auch Waves-Bühnen ihrer Verantwortung als Plattform gerecht werden.

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Herausgeber

Manuel Fronhofer, Thomas Heher

Chefredaktion

Bernhard Frena

Gestaltung

Manuel Fronhofer, Markus Raffetseder

Autor*innen dieser Ausgabe

Bernhard Frena, Manuel Fronhofer, Jana Wachtmann

Coverillustration

Adobe Stock × Bernhard Frena

Lektorat

Jana Wachtmann

Anzeigenverkauf

Herwig Bauer, Manuel Fronhofer, Sarah Gerstmayer (Leitung), Thomas Heher, Martin Mühl

Distribution

Wolfgang Grob

Druck

Grafički Zavod Hrvatske d. o. o.

Mičevečka ulica 7, 10000 Zagreb, Kroatien Geschäftsführung

Thomas Heher

Produktion & Medieninhaberin

Comrades GmbH, Hermanngasse 18/3, 1070 Wien

Kontakt

The Gap c/o Comrades GmbH

Hermanngasse 18/3, 1070 Wien office@thegap.at — www.thegap.at

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Comrades GmbH, Erste Bank, IBAN: AT39 2011 1841 4485 6600, BIC: GIBAATWWXXX

Abonnement 6 Ausgaben; € 19,97 abo.thegap.at

Heftpreis

€ 0,—

Erscheinungsweise

Sonderausgabe zum Waves Vienna – Music Festival & Conference; Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 8000 Graz

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber*innen wieder. Für den Inhalt von Inseraten haften ausschließlich die Inserierenden. Für unaufgefordert zugesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Jegliche Reproduktion nur mit schriftlicher Genehmigung der Geschäftsführung.

Die Redaktion von The Gap ist dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet.

004 Wenn es mehr braucht als Gummistiefel und Sonnencreme Musikfestivals in Zeiten der Klimakrise 008 »Die Musikindustrie ist sehr patriarchal geprägt« Magdalena Fürnkranz im Interview Rubriken 003 Editorial / Impressum 013 Timetables 016 Maps 010 Musik aus den Kantonen Fokusland Schweiz 018 Next Up! Night Universal Music 020 #NAR20 Label Night Noise Appeal Records 023 XA – Music Export Award 2023 Die Nominierten Bernhard
Chefredakteur
Frena
• frena@thegap.at Alexander Galler

Wenn es mehr braucht als Gummistiefel und Sonnencreme Musikfestivals in Zeiten der Klimakrise

Die Veranstaltungsbranche hat es nicht leicht: Erst setzt ihr Corona ordentlich zu, dann wird die Teuerung – infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine – mehr und mehr zum Problem. Die größte Herausforderung der Zukunft dürfte aber die Klimakrise sein. Vor allem im Open-Air-Bereich, wo immer extremere und unberechenbarere Wetterphänomene längst ein Risikofaktor sind. Was bedeuten die Auswirkungen der Erderwärmung für die Festivalsaison? ———— Mit fast 85.000 Besucher*innen ist das Wacken Open Air in Schleswig-Holstein eines der größten Musikfestivals Deutschlands und eines der größten Metal-Events weltweit. Massive Regenfälle rund um den Start der Veranstaltung zwangen die Verantwortlichen heuer erstmals dazu, im Interesse der Sicherheit einen Anreise- und Einlassstopp zu verhängen. Das Gelände hatte sich in ein regelrechtes Schlammfeld verwandelt. Für 23.500 Metalheads war das Festival damit vorbei, noch ehe es begonnen hatte.

»Es ist ein Drittel unserer Einnahmen«, wird Festival-Mitbegründer Thomas Jensen in der Süddeutschen Zeitung im Hinblick auf die nötigen Rückerstattungen zitiert. »Das ist mathematisch nicht so schwer auszurechnen: 23.500 mal 299 (Euro Ticketpreis; Anm.) – und dann kommst du da irgendwo ziemlich dicht ran.« Mehr als sieben Millionen Euro sind es also, um die man unterm Strich laut Jensens Rechnung umfallen werde. Etwaige Mehrkosten, um das Festival trotz des starken Regens doch noch abwickeln zu können, nicht mitgerechnet. Keine Kleinigkeit.

Sicherheit geht vor

Das Wetter war natürlich immer schon ein Risikofaktor für Sommerfestivals. Was sich aber geändert hat, ist die Intensität und die Unberechenbarkeit mancher Wetterereignisse – längst auch in Europa. Ewald Tatar vom heimischen Branchenprimus Barracuda Music: »Das große Problem

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sind Gewitter und die Sturmsituation. So mussten wir heuer zum Beispiel beim Robbie-Williams-Konzert in Kärnten auf die Prognosen reagieren und das Konzert zwei Tage im Voraus absagen. Und das war gut so: Am Showtag gingen zur geplanten Einlasszeit und dann noch einmal um 20 Uhr massive Gewitter nieder – mit Hagel, Starkregen und Stürmen, auch Bäume stürzten um.«

Rechtzeitig mit einer Absage oder Unterbrechung zu reagieren, sei essenziell, so Tatar: »Man muss den mutigen Schritt setzen, eine solche Entscheidung zu treffen. Auch wenn diese vom Publikum im Nachhinein nicht immer nachvollzogen werden kann, weil das Unwetter dann vielleicht gar nicht so arg ausfällt. Aber Sicherheit geht vor.«

Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Unwetter kennt auch César Andión von Live Nation Spain: »Da es bei uns tagsüber sehr heiß werden kann, beginnen Festivals in Spanien traditionell später als anderswo. Dass sich extreme Ereignisse häufen, ist offensichtlich, für uns sind sie aber nichts Neues. Wir sind deshalb vielleicht auch besser darauf vorbereitet als nordeuropäische Länder.«

Aber was heißt es überhaupt, vorbereitet zu sein? Zum einen natürlich, das Publikum im Verlauf von Festivals vor den Auswirkungen besonders hoher Temperaturen

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Bernhard
rena, Karl Grammer
Ewald Tatar Barracuda Music

zu schützen – etwa durch beschattete Areale, ausreichend Trinkwasserspender, Empfehlungen für adäquate Kleidung und zusätzliche Erste-Hilfe-Kapazitäten, falls es doch zu Dehydrierung, Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag kommen sollte. Und zum anderen, mit spezialisierten Wetterdiensten zusammenzuarbeiten und natürlich Notfallpläne zu haben, um das Gelände im Falle von Unwettern rasch und geordnet räumen zu können. Es heißt aber auch: die Resilienz von Veranstaltungen zu erhöhen, etwa durch Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen – oder durch Versicherungen.

»Wir sind bei allen Open-Air-Veranstaltungen versichert«, erklärt Nova-RockVeranstalter Ewald Tatar. »Dieses Risiko gehen wir nicht mehr ein. Und das kann ich nur jedem anderen Veranstalter, der Open Airs veranstaltet, nahelegen.« Wer schließlich welche Kosten bei einer Absage oder einem Veranstaltungsabbruch zu tragen hat, das hänge jedoch vom Einzelfall ab. Von Vertragsdetails und zum Beispiel auch davon, ob eine Absage behördlich erfolgte oder nicht, so Tatar.

seren Beitrag leisten müssen, um den Klimanotstand zu überwinden, ist den meisten Menschen glücklicherweise bewusst. Parvanov: »Bei Festivals ist der größte Hebel der Transport. Eine Studie der Agentur The Changency hat am Beispiel von fünf SeeedKonzerten mit 85.000 Besucher*Innen aufgezeigt, welche Auswirkungen die Anreise der Besucher*innen hat. Weitere Punkte sind die Gastronomie, Abfall und Recycling sowie natürlich der gesamte CO2-Ausstoß einer Veranstaltung. Bei besagtem Beispiel waren es über 200 Tonnen pro Konzert, was in etwa dem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 19 Personen entspricht.«

Als Weltmarktführer im Bereich LiveUnterhaltung sei man sich der eigenen Verantwortung im Umgang mit der Klimakrise sehr bewusst, versichert César Andión von Live Nation. »Es ist unsere Verpflichtung, das Live-Musikerlebnis für kommende Generationen zu bewahren. Und wir haben die großartige Möglichkeit, unsere Plattform zu nutzen, um globale Umweltmaßnahmen zu inspirieren.«

Unter dem Titel »Green Nation« hat das Unternehmen eine »Sustainability Charter« ausgearbeitet, in der acht Schwerpunktbereiche für seine Nachhaltigkeitsarbeit festgelegt sind: Emissionen und Energie, Ressourcennutzung und Abfall (insbesondere Plastik), Wasser, Lebensmittel, Öffentlichkeitsbeteiligung, Beschaffung, Verkehr und lokale Auswirkungen. Andión: »Wir können so viel tun – und es ist überaus dringend, dass in diesen Bereichen etwas passiert.«

Gesetzliche Basis

– Ökostrom einsetzen, um nur ein paar Punkte zu nennen. Klar ist jedenfalls, dass Veranstalter*innen alleine das nicht hinbekommen werden. Bei Music Declares Emergency Austria sehen wir die Verantwortung daher bei der Politik, die die Rahmenbedingungen schaffen muss. Das ist keine individuelle Diskussion à la: ›Du trinkst Bier aus einem Plastikbecher, deshalb bist du schlecht.‹ Es muss die gesetzliche Basis geben, damit in den großen Bereichen – insbesondere bei Verkehr und Transport – CO2-Ausstoß reduziert wird und der Einsatz von klimafreundlichen Alternativen für alle Veranstalter*innen und Besucher*innen – auch finanziell – möglich wird.« Manuel Fronhofer

Im Rahmen der Waves Conference 2023 findet am 7. September im West Space (Library 2) ein Panel zum Thema »The End of the Summer Festival As We Know It« statt. Es diskutieren: César Andión von Live Nation Spain, Penny Fox von der NGO World Trash Foundation sowie Andreas Jantsch von Music Declares Emergency Austria. Im Rahmen des Exportprojekts

»Das Risiko von Extremwetterereignissen wird sich nicht wegplanen lassen«, ist Paulina Parvanov von der NGO Music Declares Emergency Austria überzeugt. Dass wir alle, also auch Festivalveranstalter*innen und Publikum – in der Pflicht sind und un-

Den Klimanotstand zu überwinden, so Paulina Parvanov heiße auch, dass sich Gewohnheiten und Traditionen ändern müssten. »Das ist immer unangenehm. Wer mag schon Veränderung?« Und was kann man als Veranstalter*in ihrer Einschätzung nach konkret tun? »Es zu einer Priorität machen, sich Partner*innen und Lieferketten anschauen, das Publikum hinsichtlich Transport und Abfallvermeidung einbinden und – ganz wichtig auch

»The Spanish Wave« bringt César Andión drei spanische Acts zum Waves Vienna: Pau Vegas (7. September, 19:30 Uhr, Fanialive), Airu (8. September, 21:00 Uhr, Kramladen) und The Crab Apples (9. September, 19:45 Uhr, Chelsea).

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Paulina Parvanov Music Declares Emergency Austria César Andión Live Nation Spain Carina Antl, Alfredo Arias
»Wir sind bei allen Open-AirVeranstaltungen versichert. Dieses Risiko gehen wir nicht mehr ein.« — Ewald Tatar
fm4.orf.at #radiofm4
NICHT AUFHÖREN ZU TANZEN WEIL ICH WEISS DAS MACHT MICH STRONGER

»Die Musikindustrie ist sehr patriarchal geprägt« Popularmusikforscherin Magdalena Fürnkranz im Interview

Magdalena Fürnkranz ist Senior Scientist am Institut für Popularmusik der MDW –Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Dort unterrichtet und forscht sie zu verschiedenen Genres im Dunstkreis von Pop, Rock, aber auch Jazz. Außerdem ist sie im Vorstand des Österreichischen Musikrates sowie beim Music Starters Network aktiv.

Popularmusikforschung scheint mir ein weites Feld. Was sind denn deine Forschungsschwerpunkte?

magdalena fürnkranz: In erster Linie beschäftige ich mich mit queeren und feministischen Musikkulturen, mit Performance, Performativität und Inszenierung von Musiken, mit intersektionalen Perspektiven auf Musikkulturen, aber auch mit regionalen Musikkulturen. Insbesondere schaue ich mir Wiener Subkulturen, Indie und Elektronik an, ich bin aber auch stark in der Jazzforschung verwurzelt. Jazz und Popularmusik werden akademisch ja manchmal gemeinsam gedacht, manchmal getrennt. Mich interessieren Machtverhältnisse, also Ungleichgewichte, die

historisch verankert und bis heute dominant sind. Und dann aber wiederum auch Artists, die versuchen, das Ganze aufzubrechen. Einer meiner aktuellen Forschungsschwerpunkte ist auch Austropop.

Als Austropop wird ja vieles bezeichnet. Wie definierst du denn Austropop in deiner Forschung?

Also ich finde es total schwierig, Austropop zu definieren, schon mal in seinen Ursprüngen in den frühen 70er-Jahren. In der Forschung werden zum Beispiel Wiener Dialektpop-Bands wie Worried Men Skiffle Group, The Madcaps und so weiter meist als Vorreiter*innen gesehen, aber eben nicht dem Austropop direkt zuge-

schrieben. Diese Zuschreibung passiert dann eher in popkulturellen Kontexten. Für mich sind da aber viele Aspekte von Austropop schon gegeben: rockige Elemente, sozialkritische Texte, Bezüge zur Literatur, zur Dichtung. Da würde ich dem allgemeinen Wissenschaftskonsens über Austropop widersprechen und sagen, dass ab Mitte der 60er-Jahre eigentlich Entwicklungen da sind, die ich rückblickend durchaus als Austropop bezeichnen würde. Darüber hinaus ist auch spannend, wer vom Begriff Austropop einund ausgeschlossen wird. Also es gibt kaum Frauen, die dem Austropop zugeschrieben werden. Wenn, dann werden sie eher als Ausnahmeerscheinungen betrachtet. Oft distanzieren sie sich auch selbst vom Austropop, wenn du etwa an Marianne Mendt denkst, die über sich selbst sagt, sie sei eigentlich Jazzmusikerin, oder auch an Beatrix Neundlinger von den Schmetterlingen und den Milestones, die sagt, Austropop sei ihr nicht politisch genug. Wenn ich wiederum an heute denke, werden mitunter Bilderbuch, Wanda oder sogar Yung Hurn dem Austropop zugeschrieben, oft von

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»Austropop ist gerade so ein Begriff für alles, was cool ist, ein bisschen subversiv und pri mä r in deutscher Sprache.«
— Magdalena Fürnkranz

journalistischer Seite. Ich habe das Gefühl, Austropop ist gerade so ein Begriff für alles, was cool ist, ein bisschen subversiv und primär in deutscher Sprache.

Du sprichst die mangelnde Diversität an. Das gilt ja nicht nur für Austropop, sondern für viele Bereiche der Musikindustrie. Wo siehst du da die Grundprobleme?

Was Grundprobleme von Diversität im österreichischen Musikleben betrifft, müssen wir uns wirklich nur die großen Festivals anschauen, die ja teilweise 80 % männliche Bands oder Musiker in ihren Line-ups haben. Das Lido Sounds mit Florence + the Machine als Headliner hat mich da heuer fast schon positiv überrascht. Natürlich gibt es aber auch richtige Ausnahmen wie das Popfest. Da habe ich das Gefühl, die legen Wert darauf, einen hohen Anteil an FLINTA*-Menschen im Line-up zu haben. Beim Popfest hast du auch nicht die Barriere, dass du eine Eintrittskarte kaufen musst, sondern du kannst einfach zum Karlsplatz gehen und dir das anhören. Da bekommst du die Diversität des österreichischen Musiklebens – die es ja schon gibt – präsentiert. Wenn ich mir aber die Bands anschaue, die auch außerhalb der österreichischen Grenzen wirklich Erfolg haben – jetzt komm ich leider wieder auf Wanda und Bilderbuch zurück –, ist das schon sehr männlicher weißer gitarrenlastiger Pop-Rock.

Hast du irgendwelche Erklärungen dafür, dass das immer noch so ist? Oder andersrum gefragt, wo würdest du ansetzen, um das zu ändern?

Also die Musikindustrie als Ganzes, ist ja sehr patriarchal geprägt. Das hat schon mit der Vermarktung von Jazzmusiker*innen angefangen und zieht sich jetzt durch die Jahrzehnte und auch durch die Kontinente. Das klassische Instrument der Frauenquote wäre da gar nicht schlecht, damit nicht nur Männer abgebildet werden. Die Frage ist ja: Wer spricht, wer wird angesprochen? Wir können da auf ganz viele Studien zurückgreifen, warum es zum Beispiel so wenige Instrumentalistinnen gibt. Ganz oft ist da die Antwort, dass es einfach keine entsprechenden Vorbilder gab. Oder halt nur männliche Vorbilder. Da sollten wir musikwirtschaftlich ansetzen, bei Frauen in Führungspositionen – was jetzt beispielsweise auch Labels betrifft. Oder bei repräsentativen Festivals eine gewisse FLINTA*-Quo-

te einführen. Man kann definitiv auch in der Musikausbildung ansetzen. Wobei es in den Musikschulen dann schon ein bisschen diverser aussieht, weil die Anstellung in einer Musikschule auch gewisse finanzielle Sicherheiten bietet, neben einer kreativen Entfaltung. Wenn man sich entscheidet, eine Familie zu gründen, tritt das Kreative ohne finanzielle Sicherheit immer mehr in den Hintergrund.

Du bist auch im Vorstand des Österreichischen Musikrats. Was genau macht der ÖMR denn?

Der ÖMR ist die Interessensvertretung für Musikschaffende in Österreich. 2014 haben wir zudem das Music Starters Network gegründet, in dem ich auch aktiv bin. Diese Initiative soll eine Schnittstelle für Menschen bilden, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben und jetzt ins Berufsleben eintreten. Angefangen haben wir mit Infos zu Themen, die für selbstständiges Arbeiten in der Musikbranche wichtig sind, wie Steuern, Förderungen, Social-Media-Marketing usw. Dann haben wir auch immer wieder Stammtische mit Gästen aus der Musikszene und schließlich ist Fair Pay ein großes Thema bei uns. Ab und zu organisieren wir auch Workshops, etwa zu Burn-out-Prävention. Wir überlegen uns immer: Was können wir machen? Was wäre sinnvoll? Wo wird noch was gebraucht?

Fair-Pay-Modelle werden ja derzeit in der gesamten Kulturbranche prominent diskutiert. Wie siehst du Fair Pay in Bezug auf Musik?

Bei Fair Pay in der Musik geht es um die Anerkennung der gesamten Arbeit, die eben nicht ausschließlich in der ein- bis zweistündigen Bühnenperformance stattfindet. Das inkludiert Probenprozesse, aber natürlich auch das Organisieren von Gigs, die Betreuung von Social Media, Kompositionsprozesse – dieses ganze Drumherum. Gerade, was die freie Szene betrifft, ist das sehr lang politisch gar nicht behandelt worden. Durch die pandemiebedingten Lockdowns hat sich aber etwas geändert. Da sind viele draufgekommen, dass es eine freie Szene gibt und dass wir die freie Szene für unsere Musiklandschaft brauchen. Meine Kollegin Eva-Maria Bauer hat gemeinsam mit Günther Wildner für den »Fair Pay Reader« einen Beitrag über den Bereich Musik erarbeitet. Das sind Empfehlungen für Mindesthonorare, die Probenprozesse, Kompositionsprozesse usw. mitabdecken.

Das Problem bei Fair Pay ist immer auch ein Problem der Finanzierbarkeit von Veranstaltungen. Es braucht vermutlich höhere Förderungen, damit Veranstaltungen genug Geld für Fair Pay haben. Tatsächlich würde ich Förderungen an Fair Pay knüpfen. Das heißt natürlich auch, dass die staatlichen Förderungen angehoben werden müssen, das ist klar. Aber wenn wir jetzt an die Pandemie denken und daran, wer aller gefördert wurde, muss ja wohl Geld da sein, um Kultur zu fördern. Es muss natürlich auch beaufsichtigt werden, ob Fair Pay tatsächlich stattfindet. Aber ich glaube, dass sich dann schon viele Veranstalter*innen überlegen würden, was ihnen eigentlich wichtig ist bei den Veranstaltungen, wofür sie Geld in die Hand nehmen, wo sie sparen können. Und Letzteres muss wirklich nicht beim Gehalt der Musiker*innen sein. Mir geht es da zunächst um große, staatlich subventionierte Festivals. Schlussendlich ist das Ziel natürlich, dass Fair Pay wirklich in allen Bereichen und für alle Veranstaltungen durchführbar ist. Aber wir müssen ja irgendwo ansetzen. Ich glaube, das wäre der erste Schritt, mal zu sagen, alles, was staatlich subventioniert wird, sollte auch fair bezahlt werden.

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Magdalena Fürnkranz Institut für Popularmusik, MDW – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Magdalena Fürnkranz ist im Rahmen der Konferenz des Waves Vienna am 7. September gemeinsam mit Eva-Maria Bauer und Sabine Walter Teil eines Panels zum Thema Fair Pay (09:00 Uhr, Library Lobby).

Musik aus den Kantonen

Fokusland Schweiz

Die Schweiz: so nah und doch so fern. Obwohl sie unser direktes Nachbarland ist, dieselbe Sprache gesprochen wird (zumindest nominell und teilweise) und wir als zentraleuropäische Alpenländer irgendwie doch seelenverwandt sind, scheint es manchmal so, als gehöre die Schweiz zu einem anderen Kontinent. Gerade in Sachen Popkultur schwappt nur sehr wenig über die Grenze und noch weniger in den Osten Österreichs bis nach Wien. Umso schöner, dass das Waves Vienna dieses Jahr Abhilfe schafft und die Schweiz als Fokusland auserkoren hat. Denn die dortige Musikszene kann sich durchaus sehen lassen, wie insbesondere auch die sechs eingeladenen Bands zeigen.

Annie Taylor

Annie Edson Taylor war die erste Person, die sich in einem Fass die Niagarafälle hinunterstürzte – und überlebte. Das war 1901 und Annie Edson Taylor war 63 Jahre alt. Annie Taylor hingegen ist eine vierköpfige Schweizer Band, die dieses Jahr ihr zweites Studioalbum »Inner Smile« herausgebracht hat. Viel gemeinsam haben die beiden außer ihrem Namen also nicht. Von Grunge hat Annie Edson Taylor jedenfalls Anfang des vorigen Jahrhunderts noch nichts ahnen können. Für Annie Taylor hingegen liegt die Blütezeit von Grunge deutlich vor der Bandgründung 2016. Es

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Ikan Hyu Barbicop
Monir Salihi, Naima Stark & Dan Nieders, Andrin Fretz, Tatjana Rüegsegger
Annie Taylor

mag also überraschen, dass auch ihr zweites Album noch immer so frisch und energetisch klingt, als wäre Nirvana höchstens eine Vorband für Hole. Nicht zuletzt weil zu Grunge und Psychedelic Rock noch ein gehöriger Schluck slicker Pop in den Mixkessel gerutscht ist. 7. September, 22:15 Uhr Metropol presented by Haus der Musik

Barbicop

Es gibt Musik, die hätte vor dem Internet nicht existieren können. Rein technisch nicht, weil der Zugang zu Know-how, Samples, Software und Kollaborationen noch nie so einfach war. Aber auch ästhetisch ist das Internet Geburtsort von musikalischen Strömungen, die so nur hier entstehen konnten. Ein Schlagwort, dass da gerade in den letzten Jahren durch die Musikmagazine – auch dieses – geisterte, ist Hyperpop. Jetzt ist es sicher eine Streitfrage, ob das, was Maddie Sandri als Barbicop fabriziert, in dieses Genre fällt. Dass es sich mit dem Sample-Recycling, den Pitch-Shifted -Vocals und den zuckersüßen Pop-Beats zumindest im Dunstkreis davon bewegt, scheint jedoch unbestreitbar. Vielleicht Dream-Hyperpop? Hyper-Dreampop?

9. September, 19:45 Uhr Kramladen

Ikan Hyu

Fast schade, dass das Waves Vienna im Herbst und nicht im Sommer stattfindet. Denn »Fringy, Fringy« vom Duo Ikan Hyu wäre eigentlich der ideale Sommer-Rockhit. Nicht nur wegen des Videos, bei dem die beiden Musikerinnen mit E-Gitarre nicht ganz stromschlagsicher im fahrbar gemachten Swimmingpool abhängen. Auch der musikalische Vibe ist wie Strandurlaub mit Freund*innen, bei brütenden Temparaturen und mit kühlem Drink in der Hand: Vor lauter Hitze kannst du dich eigentlich kaum bewegen, aber trotzdem hast du die

Zeit deines Lebens. Der stampfende Beat, die lässigen Gitarrenriffs und die Vocals, die so cool sind, dass sie schon fast faul wirken, fangen diese Stimmung exakt ein. Schon erstaunlich, wie groß der Sound der beiden ist. Less is more oder so. 7. September, 21:00 Uhr The Loft Main Floor presented by VELO

Moira

»Global-Chanson-Pop mit Balkangewürzen« – die Selbstbezeichnung von Moira aka Carola Wirth trifft es recht gut. PopMelodien, Chanson-Stimme, RomaniRhythmen. Das funktioniert auf Englisch und Französisch, schnell wie gemächlich. Und klingt, als hätte es irgendwie schon immer so zusammengehört. Auch wenn sich der genaue Mix von Track zu Track ändert, das Grundgerüst bleibt gleich und bietet einen unverkennbaren Sound, der – wenn den Live-Aufnahmen zu glauben ist – gerade auf der Bühne eine besondere Energie entwickelt. Vor allem ihre Single »Limonade« vom letztjährigen, komplett französischen Album »Île du bonheur« ist so beschwingt, dass da vermutlich kein Tanzbein unbewegt bleiben wird. 8. September, 20:30 Uhr Metropoldi

Pina Palau

Sensibler Gitarrenpop von einer SingerSongwriterin, die bildreich von den Höhen, Untiefen und Wirren des Alltags erzählt: Klingt in dieser Kurzbeschreibung wie ein Dutzend anderer Acts von aufstrebenden Jungkünstler*innen bis etablierten Sänger*innen mit Welterfolg. Pina Pilau sticht nichtsdestotrotz aus der Masse heraus. Die junge Schweizerin weiß nicht nur die Melancholie, sondern auch die Schönheit unserer Zeit besonders prägnant einzufangen. Sie überrascht auch mit ihren Arrangements – dank rockigerer Riffs und unkonventioneller Wendungen. Ihr Debüt-

album »Illusion« ist letztes Jahr beim Label Mouthwatering Records erschienen und eröffnet ansatzlos mit Kuhglocken, chorischen Harmonien und der sehnsuchtsvollen Frage: »Can anybody hear me?« Yes we can. 9. September, 22:00 Uhr Fanialive

Soft Loft

Unaufgeregt ist vielleicht das erste Wort, das dir bei Soft Loft in den Sinn kommt. Das klingt jetzt – no na – wenig aufregend, ist aber nicht so gemeint. Denn, was Soft Loft auf die Bühne bringen, ist Musik zum Wohlfühlen. Ecken und Kanten sind da kaum zu finden, eher Konturen, Shapes und viel Vibes. Und ein Sog, der dich reinzieht, kuschelig einpackt und einfach nicht mehr loslässt. Eingängige Melodien, starke Stimme von Jorina Stamm und voller Sound von Sarina Schmid am Keyboard, Simon Boss an der Gitarre, Marius Meier am Bass und Lukas Kuprecht am Schlagzeug. Noch sind von Soft Loft erst eine Handvoll Tracks draußen. Wer also ein volles Set erleben und als eine*r der Ersten Teil des Schweizer Safe Spaces werden möchte, der*dem sei der Auftritt von Soft Loft am Waves Vienna wärmstens ans Herz gelegt. 9. September, 21:00 Uhr Chelsea

Auch beim Konferenzteil von Waves Vienna im West Space wird die Schweizer Musikszene Thema sein. Am 7. September um 10:00 Uhr gibt es ein Panel zum Thema Schweizer Musikmarkt (Library 1) und um 15:15 Uhr das Networking-Event »Let’s CH-AT« (Institute 1; Anmeldung erforderlich). Am 8. September um 17:00 Uhr folgt ein Schweizer Business-Mixer (Studio). Und am 9. September um 14:30 Uhr schließlich eine Verkostung von Schweizer Käsen im Laden Der Schweizer (im Rahmen der Delegates Tour; Anmeldung erforderlich).

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Soft Loft FOKUSLAND SCHWEIZ

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VELO 1 6 2 7 3 8 4 9 5 9 19:30 Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors MRFY (SI) 18:30–19:15 Bon Jour (AT) 19:45–20:30 Cousines Like Shit (AT) 21:00–21:45 Annie Taylor (CH) 22:15–23:00 Drive Moya (AT) 19:15–20:00 Le_mol (AT) 20:30–21:15 The New Mourning (AT) 21:45–22:30 Aziya (UK) 19:15–20:00 Ada Oda (BE) 20:30–21:15 Endless Wellness (AT) 21:45–22:30 Al-Qasar (FR) 23:00–23:45 Jamila & The Other Heroes (DE) 19:45–20:30 Turfu (FR) 21:00–21:45 Peter The Human Boy (AT) 22:15–23:00 Moveknow- ledgement (SI) 20:00–20:45 Belvoir (FR)
Metropol presented by Haus der Musik
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Metropol presented by Haus der Musik Coco Metropoldi Chelsea B72 Fanialive Kramladen

The Loft Main Floor presented by VELO Rhiz presented by The Gap The Loft Wohnzimmer presented by VELO

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1 6 2 7 3 8 4 9 5 9 19:30 Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Damona (DE) 18:30–19:15 Tautumeitas (LV) 19:45–20:30 Carson Coma (HU) 21:00–21:45 Rian (AT) 22:15–23:00 Hańba! (PL) 19:15–20:00 Moira (CH) 20:30–21:15 Dave McKendry (AT) 21:45–22:30 Childe
19:00–19:45 Thala (DE) 20:15–21:00 Tina (AT) 21:30–22:15 Oscar
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Martin
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20:00–20:45 Meagre
Salomea
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21:00–21:30 Serpentin
Pure
Charlotte
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19:30–20:15 Dolphin
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Lang (UK)
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Martin (DE) 21:15–22:00
(DE) 22:30–23:15 Spilif (AT)
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Chlorine (AT) 23:00–23:30 Loki (DE) 23:55–00:25 Salamirecorder & the Hi-Fi Phonos (AT) 18:30–19:15 Bad Weed (AT) 19:45–20:30
Fever (FR) 21:00–21:45
(IE) 22:15–23:00 Ferielle (FR)
Love (DE) 20:45–21:30 Meta_ (PT) 22:00–22:45 Nina Kohout (SK) 19:00–19:45 Bex (AT) 20:15–21:00 Neunundneunzig (AT ) 21:30–22:15
Flawless Issues (DE) 22:45–23:30 Sander Sanchez (DK) 19:45–20:30 Reveal Party (DK) 21:00–21:45 Ublu (DK) 22:15–23:00

Berq (DE) 22:15–23:00

Night

Deijuvhs (UK) 23:50–00:35

Tapes (UK) 22:45–23:30

Elav (AT) 22:30–23:15

Metropol presented by Haus der Musik

Rauchen (DE) 22:15–23:00 Barbicop (CH) 19:45–20:30 Astrid(SI) 20:00–20:45

Sam Quealy (AU) 22:45–23:30

Pina Palau (CH) 22:00–22:45 Anda Morts (AT) 21:00–21:45

Lisa Wanloo (SE) 22:15–23:00 Soft Loft (CH) 21:00–21:45

Filly (AT) 21:30–22:15

Fiio (AT) 19:00–19:45

presented by VELO Rhiz presented by The Gap The Loft Wohnzimmer presented by VELO

015 18:00 18:30 19:00 20:00 20:30 21:00 21:30 22:00 22:30 23:00 23:30 00:00 00:30
1 6 2 7 3 8 4 9 5 9 19:30 Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Doors Adina (DE) 18:30–19:15 Boebeck
19:15–20:00
20:15–21:00 Brother-
21:30–22:15 Lahra
Moon
20:30–21:15
Hidden
19:45–20:30
Coco Metropoldi Chelsea B72 Fanialive Kramladen The Loft Main Floor
(HU)
Porchlight (UK)
tiger (US)
(AT) 20:15–21:00
Mates (DE)
Shybits (DE) 21:15–22:00
Gemz (AT) 20:45–21:30 Siska (AT)
Kosy (PL) 21:00–21:45 The Crab Apples (ES) 19:45–20:30
Anna Mabo (AT) 21:45–22:00
Freude (AT) 18:30–19:15 Willow Parlo (DE) 19:30–20:15
TIMETABLE SAMSTAG 09.09.23

17.Bezirk/Hernals

016 VENUE
MAPS 1 Metropol 2 Metropoldi 3 B72 4 Kramladen 5 Rhiz 6 Coco 7 Chelsea 8 Fanialive 9 The Loft Konzert-VenuesKonferenz-Venues Ticketing 11 West Space / Festsaal 12 West Space / Institute 13 West Space / Library T1 Ticketing @ Roter Bogen T2 Conference Ticketing Augasse Nordbergbrücke WähringerGürtel U U6 Nußdorfer Straße 11 12 13 Nußdorfer Straße T2 6 4 7 T1 9 U U6 Josefstädter Straße Thaliastraße Josefstädter Straße Lerchenfelder Gürtel Grundsteingasse Neulerchenfelder Straße U U6 Thaliastraße 5 8 1 Hernalser Hauptstraße 2 Bergsteiggasse OttakringerStraße 3 Palffygasse U U6 Alser Straße
Bezirk/Josefstadt
Bezirk / Alsergrund
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8.
9.
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THETIME EINEBARGEHTNOCH. YOU’VEGOTVELO
ANYTIME’S

Universal Music Group Next Up! Night

Bei der Universal Music Group »Next Up! Night« werden vier Acts aus Deutschland und Österreich vorgestellt, die gerade in den Startlöchern ihrer Karriere stehen. ———— Selbst in Zeiten von Bedroompop und Selfpublishing ist es für viele aufstrebende Künstler*innen ein Synonym für Erfolg, Teil eines Major Labels zu sein. Bei der »Next Up! Night« der Universal Music Group werden vier Musiker*innen präsentiert, die es nach diesem Kriterium bereits geschafft haben, aber trotzdem noch am Anfang ihrer Karriere stehen.

Von Pop bis Punk

Zunächst möchte adina mit gefälligem Pop aus Deutschland überzeugen. Radiotauglich und solide produziert besingt sie Selbstbestimmung, Sommerliebe und die Lust am Leben. Ihre soulig-rauchige Stimme verleiht dem Ganzen dabei einen erstaunlichen emotionalen Tiefgang. Anschließend dürfen wir uns auf siska aus Wien freuen. Wie stilsicher ihre Mischung aus Elektronik, Pop und Klassik ist, hat sie unter anderem bei Features mit Esrap und Fred Owusu sowie bei Mile & Flip bewiesen. Diesen Sommer konnte sie außerdem

schon beim Wiener Kultursommer zeigen, wie gut das auch live funktioniert. Wir dürfen gespannt sein, was sie fürs Waves Vienna vorbereitet hat.

Nach Siska geht’s mit Punk von anda morts etwas härter zur Sache. Ohne viel Schnörkel, aber mit viel Drive. Der Linzer besingt geradeheraus, wonach ihm der Sinn steht. Das wirkt ungeschönt und unmittelbar, aber trotzdem – oder gerade deswegen – eminent zugänglich. Zum Abschluss darf der Hamburger berq mit gefühlvoller und unverkennbarer Stimme seiner Generation Ausdruck verleihen. Seine Performance ist dabei so direkt wie idiosynkratisch.

Die »Next Up! Night« der Universal Music Group im Rahmen von Waves Vienna findet am 9. September ab 18:15 Uhr im Metropol presented by Haus der Musik statt.

Offenlegung: Dieser Text erscheint als Teil einer Kooperation mit Waves Vienna und der Universal Music Group.

Die vier Acts zeigen höchst unterschiedliche musikalische Stile und Herangehensweisen. Von Andra Morts’ DIYAttitüde über die akribischen Harmonien von Siska und die eigenwillige Intonation von Berq bis hin zum glatten Sound von Adina. Das ist halt der Vorteil eines Major-Labels: keine Notwendigkeit zur Spezialisierung, stattdessen dürfen so unterschiedliche Acts nebeneinander existieren und – im besten Fall – ihr jeweiliges Publikum finden.

018
Adina, Siska, Anda Morts und Berq (v. l. n. r.) Hello Bipo / Philipp Herrmann, Alex G otter, Jonas Hörbst, Felix Aaron

THIS YEARS’ BIGGEST COMEBACK

loveSayhitopeace, &icecream: Visitourpop-uplounge atRoterBogen!

©Ben & Jerry’s Homemade, Inc. 2022. Cows: ©Woody Jackson. 1997 Job No. 38716

Noise Appeal Records #NAR20 Label Night

Erst im April durfte das österreichische Label Noise Appeal Records sein 20-jähriges Jubiläum begehen. Nun wird beim Waves Vienna im Rahmen eines Showcases nochmal nachgefeiert. ———— 20 Jahre sind wahrlich keine Selbstverständlichkeit für ein Indie -Label wie Noise Appeal Records – speziell in einem kleinen Land wie Österreich. Deswegen haben wir ihnen in The Gap vor wenigen Ausgaben auch einen Jubiläumsartikel gewidmet. Die beiden Label-Betreiber Dominik Uhl und Michael Marlovics zeigen sich kompromisslos, wenn es um die Qualität ihrer Releases geht – auch wenn das wirtschaftlich nicht immer ganz einfach sei. Wer das selbst einschätzen möchte, hat gleich am ersten Tag des Waves Vienna die Chance dazu. Drei Bands aus dem Label-Roster gibt es da zu bestaunen.

Immer irgendwie Rock

Den Anfang machen drive moya. Ein bisschen Post-, ein bisschen Indie-, definitiv Rock. 2024 soll ein neues Album kommen, die ers te Single »Heartbeat« wirkt mit verschmitzten Anspielungen in charmant akzentuiertem Englisch, pun -

kigen Drums und shoegazy Gitarrenriffs schon mal vielversprechend. Wir dürfen gespannt sein. Slot Nummer zwei ist mit le_mol belegt und macht dem Namen des Labels alle Ehre. Denn zwischen Loopstations und Effektpedalen zeigt das Duo, welche Anziehungskraft in sich langsam von sparsamem Postrock zu sich überlagernden Noise-Orgien aufbauenden Performances liegen kann. Zu guter Letzt steht mit the new mourning noch die Kombo rund um den überaus umtriebigen Produzenten und Musiker Thomas Pronai auf der Bühne. Täuschend einfache Songstrukturen, die eine zarte Soundtextur weben, auf das Nötigste reduziert, ohne dabei überzogen minimalistisch zu wirken. Fast mehr Soundwelten als Songs.

Die »#NAR20 Label Night« von Noise Appeal Records findet am 7. September ab 19:15 Uhr im Metropoldi statt.

Offenlegung: Dieser Text erscheint als Teil einer Kooperation mit Waves Vienna und Noise Appeal Records.

Auch dieser Showcase dürfte wieder mal bestätigen, worauf sich alles bei Noise Appeal Records laut Uhl im Kern dreht: »Auch wenn es mal soft ist, ist es immer irgendwie Rock. Egal wie er gespielt wird, ob elektronisch oder mit 25 Gitarren.« Wir dürfen also einer rockigen Nacht entgegenfiebern, einer Nacht, die drei durchwegs unterschiedliche Spielformen von Rock vorführt.

20 020
Drive Moya, Le_mol und The New Mourning (v. l. n. r.) Thomas Schnötzlinger (2), Viktoria Euler

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Rauschgift Rosie Records –Vinyl statt Fentanyl! Der gemeinnützige Grazer Kulturverein schlägt seit bald 3 Jahren Wellen in der Stadt. Zwischen Folk und Hard Rock ist bei RRR für jede*n was dabei.

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Scream Records ist ein österr. Musik-IndieLabel vom Produzenten, Musiker & Engineer Arno Briggman, gefördert werden auch junge Talente, die ein Sprungbrett in deren Musikkarriere benötigen.

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XA – Music Export Award 2023

Das sind die Nominierten …

Das Waves Vienna vergibt den XA-Award seit 2017 in Kooperation mit Mica – Music Austria, Austrian Music Export, Austro Mechana / SKE Fonds und Radio FM4. Heuer nominierte die Expert*innenjury folgende sechs Artists dafür.

Bon Jour

Die Berichterstattung über das Trio hängt sich nur allzu gerne darauf auf, dass die drei in der Öffentlichkeit (mal abgesehen von Konzerten) nur mit animierten Cartoonköpfen auftreten. Dabei geht dann manchmal unter, wie verdammt gut der funky Pop-R&B-Mix der Band eigentlich ist. Der Bass slappt, die Gitarre rifft, die Drums breakbeaten. Dazu ein bisschen Synthie und darüber Vocals in leichter Kopfstimme. Das erfindet das Rad jetzt nicht neu, kommt aber mit einer Leichtigkeit und einem Groove rüber, die sich gewaschen haben. 7. September, 19:45 Uhr Metropol presented by Haus der Musik

Cousines Like Shit

Wir müssen uns für befangen erklären. Immerhin durften wir die beiden Salzburgerinnen im Rahmen des Impulstanz Festivals präsentieren. Damals haben wir ihre Musik kurz als »eingängigen Indie-Pop mit AvantTrash-Attitüde« beschrieben. Stimmt noch immer, finden wir, aber diese Kürze wird den beiden nur marginal gerecht. Sie verschweigt beispielsweise, wie geschickt Laura und Hannah Breitfuß ihre Duette inszenatorisch und erzählerisch ausnützen. Oder den äußerst trockenen Humor, der da überall mitschwingt, nicht zuletzt auch bei ihren ausgeklügelten Bühnenchoreos. 7. September, 21:00 Uhr Metropol presented by Haus der Musik

Endless Wellness

Okay, bitte kurz weiterlesen und nicht gleich kopfschüttelnd abwinken: Endless Wellness sind die einzige konsequente Fortführung der Neuen Deutschen Welle. Texte an der Grenze zum Nonsens, die jedoch nur fadenscheinig profunde Sozialkritik verschleiern. Melodien, die so simpel sind wie suchterregend. Und eine Punk-Haltung mit Pop-Anstrich. Ja, eh, die Neue Deutsche Welle wird regelmäßig heraufbeschworen, aber hört doch mal hin: So genau das Lebensgefühl einer Zeit be- und gleichzeitig dagegen angesungen hat doch echt schon lange niemand mehr.

7. September, 21:45 Uhr B72

023
Bon
Jour, Clara Maria Fickl, Paul Sprinz

Another Vision

Als »Mix aus Analogem und Synthetischem« bezeichnen Another Vision ihre Musik. In der Tat halten sich bei Another Vision Synthesizer, Instrumente und Stimmen die Waage. Synthpop meets Indiepop. Zumindest so ungefähr. Denn an der Basis klingt das dann doch mehr nach bodenständigem Indie als nach Synthpop-Revival. Halt nach Indie plus. Oder extra. Jedenfalls premium, denn da sitzt alles und wackelt nix. Das hat Hand und Fuß. Etc. Moritz Kristmann and Michael Schmücking (sowie live Patrick Huter an den Drums) wissen schon, was sie tun. 7. September, 23:15 Uhr Coco

Bex

Das ist wohl als explosionsartiger Aufstieg zu bezeichnen: 2021 zwei

Single-Features bei W1ze, wofür es 2022 eine Amadeus-Award-Nominierung gab. Dann mit einem zentralen Feature bei »Bounce« von Nono Punch ab in die FM4-Charts. Mit ihrer Solodebütsingle »Midnight Playground« im selben Jahr dann gleich wieder und dieses Jahr dann ihre erste EP »Bundles« und Nominierung für den XA Award. Kein Wunder, denn Bex macht kontemporären Hip-Hop, aber mit denselben Eckpfeilern wie zu Beginn des Genres: tanzbare Beats und makelloser Flow.

8. September, 20:15 Uhr The Loft Main Floor presented by VELO

Rian

Das ist mal eine Wende! Auf dem selbstbetitelten Debütalbum von 2018 war das noch slicker Pop. Perfekt fürs Radio. Lief auch mal auf Ö3. Vermutlich, ohne sehr herauszustechen. Das lässt sich mittlerweile nicht mehr behaupten. Während am ersten Album höchstens ein paar Hip-Hop-Anleihen zu hören waren, ist das jetzt waschechter DeutschRap. Mit humorvollen Texten, satten Beats und – nebenbei bemerkt –hochwertig produzierten Musikvideos. Das das auch auf Tiktok extrem gut ankommt, verwundert wirklich nicht.

8. September, 22:15 Uhr Metropol presented by Haus der Musik

Jury Verleihung

Philipp Schnyder von Wartensee (CH; Swiss Music Export)

Jesús Guisado (ES; Monkey Week Festival)

Ralph Christoph (DE; c/o Pop Festival)

Beke Trojan (DE; MS Dockville Festival und Spektrum Festival)

Lisa Schoemaker (NL; Eurosonic Noorderslag Festival)

Niklas Magedanz (DE; Goodlive Artists)

9. September 17:30 Uhr West Space / Library Lobby

C M Y CM MY CY CMY K #NAR20#NAR20#NAR20 #NAR20#NAR20#NAR20#NAR20 #NAR20#NAR20#NAR20
024
Gabriel Hyden, Marko Mestrovic, Mario Wallner
NEXT UP! NIGHT UNIVERSAL MUSIC GROUP PRÄSENTIERT: DIE SPANNENDSTEN NEWCOMER*INNEN AUS ÖSTERREICH & DEUTSCHLAND 09.SEPTEMBER 2023 METROPOL, WIEN INFOS ZU DEN ARTISTS Anda MoRTS berq adina siska Waves Print Ad_PRINT.pdf 1 16.08.23 13:39 #NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20 #NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20 #NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20#NAR20 PLATZGUMER/TOKUJIRÔ »TAISHÔ ROMANTICA« LP, CD & DIGITAL 01/09/2023 MAIIJA »I AM« LP, CD & DIGITAL 15/09/2023 DIRTY TALONS »S/T« LP, CD & DIGITAL 13/10/2023 DISTRIBUTED BY SONY MUSIC ENTERTAINMENT WWW.NOISEAPPEAL.COM

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