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Die besondere Bindung zwischen Hund und Mensch

DI E BE SON DE RE BI N DU NG ZWI SC H E N HUND &MENSCH

TEXT: DR. YVONNE KOSANKE · FOTO: SHAINA FISHMAN

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Ein Hund beeinflusst uns auf vielerlei Ebenen und gilt nicht umsonst als der beste Freund des Menschen. Schon Kleinkinder, die mit Hunden aufwachsen, haben deutliche Vorteile gegenüber Kindern, die keine Haustiere in ihrem Umfeld haben. So fördert der Umgang mit dem Hund nachweislich das Selbstbewusstsein, soziale Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein. Haustiere wie Hunde haben daneben auf Kinder auch einen allergiereduzierenden Effekt.

Durch den Kontakt zu Hunden in den ersten Lebensjahren wird das Auftreten von Allergien bei 7 –9-Jährigen signifikant reduziert. Hierbei ist sogar ein dosisabhängiger Effekt zu beobachten, d. h., die Anzahl der Haustiere, zu denen Kontakt besteht, scheint sich ebenfalls positiv auszuwirken (sog. „Mini-Farm-Effekt“).

Auch therapeutisch werden Hunde, insbesondere bei Kindern, erfolgreich eingesetzt, um Ängste zu reduzieren, und sind wertvolle Bezugspersonen für Patienten und Betreuer (z. B. in ärztlichen Behandlungszentren, bei Krebspatienten und bei Autismus). Bei hyperaktiven Kindern helfen sie, Symptome zu lindern, und fördern die Konzentrationsfähigkeit. Durch seine besondere Beziehung zum Menschen kann der Hund therapeutisch auch bei Erwachsenen vielseitig eingesetzt werden, so z. B. in Pflegeheimen, im Strafvollzug und bei Patienten mit körperlicher und geistiger Behinderung.

Aber nicht nur in der Funktion als Therapiehund können positive Auswirkungen auf den Menschen beobachtet werden. Insgesamt haben eine Vielzahl von Studien gezeigt, dass Hunde für uns alle eine wichtige Quelle der Unterstützung im Alltag wie auch in Stresssituationen sind. Sie geben uns Rückhalt, Selbstbewusstsein und bewahren vor Einsamkeit. Hunde führen sowohl in physischer als auch emotionaler Hinsicht eine Schutzfunktion aus. Sie helfen uns, gesund zu bleiben, indem sie uns in Bewegung halten und nachweislich die Herzgesundheit beeinflussen (u. a. durch Blutdrucksenkung). Hunde sind Beistand und Partner in allen Lebenslagen und fördern eine schnellere Erholung bei Krankheit. Zudem fungieren sie als Brücke zwischen Menschen unterschiedlicher Generationen und helfen, Kontakte zu knüpfen. Hunde am Arbeitsplatz beeinflussen unsere Einstellung zur Arbeit nachweislich positiv, fördern die Motivation und helfen, Stress und Unzufriedenheit zu reduzieren.

Dass die Bindung zwischen Mensch und Hund so besonders ist, hat auch das Urban Resource Institute in New York erkannt. Gerade in Notzeiten ist die Erhaltung dieser Bindung wichtig für das Wohlbefinden der Betroffenen. In dem PALS-Programm (People & Animals Living Safely) wird es Opfern häuslicher Gewalt daher ermöglicht, Haustiere mitzunehmen. Dies ist besonders wichtig, da Haustiere häufig als Druckmittel gegenüber den Opfern verwendet werden, was dazu führt, dass Betroffene lieber weiterhin ihrem Peiniger ausgesetzt bleiben, als das Haustier allein und ungeschützt zurückzulassen. Über PALS wurden zusammen mit Tierverhaltenstherapeuten Einrichtungen geschaffen, die es ermöglichen, dass sich auch die Haustiere dort wohlfühlen. Mittlerweile leben dort zusammen mit ihren Besitzern 89 Katzen, 70 Hunde, zehn Schildkröten, vier Fische, zwei Meerschweinchen, zwei Hamster, ein Kaninchen und eine Bartagame. Ein Projekt mit Vorbildfunktion.

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