Magazin Humanité 4/2013: Ein hartes Leben hoch oben

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Humanité 4 | 2013

Kirgistan

Ein hartes Leben hoch oben

Familien aus Syrien

Lichtblick im Schatten des Kriegs Suppenküche

Jeden Abend ein bisschen Weihnachten Ecuador

Die zu jungen Mütter von Tigre Playa


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Impressum Humanité 4/2013 Dezember 2013 ISSN 1664-1159 Titelbild und Rückseite: Fabian Biasio Herausgeber: Schweizerisches Rotes Kreuz, Rainmattstrasse 10, Postfach, 3001 Bern Telefon 031 387 71 11, info@redcross.ch, www.redcross.ch Spenden: Postkonto 30-9700-0 Beratung für Legate: Telefon 031 387 72 83 Adressänderungen: E-Mail an pf.service@redcross.ch oder Telefon 031 387 74 64 Redaktionsadresse: Schweizerisches Rotes Kreuz, Redaktion Humanité, Postfach, 3001 Bern, humanite@redcross.ch, www.magazin-humanite.ch Redaktion: Tanja Reusser (Redaktionsleitung), Urs Frieden (Gesundheit und Integration), Andreas Häner (Public Fundraising), Isabelle Roos (Corporate Partnerships), Christine Rüfenacht (Gesundheit und Integration), Isabel Rutschmann (Kommunikation), Katharina Schindler (Internationale Zusammenarbeit), Karl Schuler (Internationale Zusammenarbeit) Mitarbeitende dieser Ausgabe: Markus Mader, Marco Ratschiller, Jeanne Rüsch Abo-Kosten: Das Abonnement kostet CHF 6.– pro Jahr und ist für SRK-Gönnerinnen und SRK-Gönner im Beitrag enthalten. Erscheinungsweise: vier Mal jährlich Sprachen: deutsch, französisch und italienisch Gesamtauflage: 124 200 Bildrechte aller Fotos ohne Hinweis: Schweizerisches Rotes Kreuz Übersetzungen: Übersetzungsdienst SRK Layout, Lektorat und Druck: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen Nächste Ausgabe: Februar 2014

PERFORM ANCE

neutral Drucksache No. 01-13-551235 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership

Für Humanité wird ausschliesslich Recyclingpapier verwendet, das aus 100 % Altpapier hergestellt wurde. Dies schont Ressourcen und somit die Umwelt.

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Humanité 4/2013

Report – Kirgistan 4 Ein hartes Leben hoch oben 8 Neue Generation 9 Den Ausweg zeigen 12 ENGAGIERT – Susanna Rudow, Spenderin des SRK «Ich will notleidenden Menschen helfen» 14 ERLEBT – Suppenküche Jeden Abend ein bisschen Weihnachten 16 EINBLICK – Engagement des SRK weltweit Hier helfen wir Menschen 19 ZUR SACHE – Ecuador Die zu jungen Mütter von Tigre Playa 22 Überzeugt – Rotkreuz-Freiwillige Grenzenloses Engagement 25

vor ort – Familien aus Syrien Lichtblick im Schatten des Kriegs

29 KREUZ & QUER Alltag in der Jurte Rätsel/Cartoon


© SRK, Caspar Martig

editor ial

Mehr als einfach helfen Liebe Leserin, lieber Leser Das SRK hilft nicht. Lassen Sie mich erklären, wie ich das meine. Wir «helfen» nicht, sondern arbeiten zusammen mit der Bevölkerung und meistens mit dem lokalen Roten Kreuz vor Ort. So können wir viel bewegen und sind effizient. Seit dem 10. November auch auf den Philippinen, wo unsere spezialisierten Mitarbeiter nach der Taifun-Katastrophe Nothilfe leisten. Wie bei jeder Arbeit gibt es auch in der Entwicklungszusammenarbeit Herausforderungen zu bewältigen und neue Lösungen zu finden. Denn wir wollen, dass die Menschen, die es direkt betrifft, unsere Arbeit nicht nur akzeptieren, sondern mitgestalten und aktiv unterstützen. Dass dies gelingt, davon konnte ich mich gerade wieder selber überzeugen auf einer Reise nach Bolivien. Gemeinsam mit der Bevölkerung und den lokalen Behörden bauen wir eine einfache Gesundheitsversorgung für abgelegene Dörfer auf. Auch das alte Wissen über Heilpflanzen der Indianergemeinschaften geht dabei nicht verloren. Im Gegenteil, als Ergänzung zur westlichen Schulmedizin unterstützt das SRK die Erarbeitung von Handbüchern zu überlieferten Heilmitteln und den Aufbau von Natur-Apotheken. Wer gesehen hat, wie dankbar eine Mutter in einem abgelegenen Dorf ist, deren krankes Kind endlich Hilfe erhält in einer Notsituation, der versteht, was Entwicklungszusammenarbeit wirklich bewegen kann. Auf den Seiten 16 und 17 sehen Sie die Delegierten des SRK. Alle können Geschichten erzählen von Menschen, die dankbar sind für jede kleine Verbesserung im harten Alltag in einem nicht so weit entwickelten Land wie die Schweiz. Ich wünsche Ihnen frohe Festtage und dass auch Sie sich dankbar fühlen für das, was Sie im Leben haben. Herzliche Grüsse

Markus Mader Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes Humanité 4/2013

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r epo rt

Kirgistan

Ein hartes Leben hoch oben Kirgistan – ein Land zwischen Tradition und Moderne. Seit zehn Jahren begleitet das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) im gebirgigen Land den Aufbau des dörflichen Gesundheitswesens. Freiwillige wie Machabat Ibisheva (Seite 6) steigen selbst auf die höchsten Alpweiden, um Hirtenfamilien zu beraten. Wie hier die Hirtin Munara, die mit ihren Kindern den ganzen Sommer auf 3500 m ü. M. in der Jurte lebt. Der Alltag der Hirtenfamilien ist hart und entbehrungsreich. TEXT: KARL SCHULER  BILDER: FABIAN BIASIO

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ast alle 1000 Bewohner von Buguchu kommen früher oder später in Berührung mit Machabat Ibisheva, die hier von allen nur Machabat genannt wird. Denn die 53-Jährige leitet den Kindergarten und macht als Freiwillige des Dorfgesundheitskomitees zugleich Hausbesuche im Dorf auf 1500 Meter Höhe. Das buntgeblümte Sommerkleid passt besonders gut zu dieser freundlichen Frau mit dem strahlenden Gesicht, die leicht Kontakt findet zu Jung und Alt. Wir begleiten Machabat beim Besuch zu einer Bauersfamilie. Die Freiwillige des Dorfkomitees misst Bäuerin Aizuura den Blutdruck. In Kirgistan sind Blutgefässerkrankungen eine überdurchschnittlich häufige Todesursache, weil vie-

Pferde sind Teil der kirgisischen Tradition – vergorene Stutenmilch, genannt Kumys, ist das Nationalgetränk

Die Bevölkerung ist über gesundheitliche Risiken noch zu wenig gut informiert. le Menschen den Zusammenhang mit hohem Blutdruck nicht kennen. Bei Kindern wiederum ist wegen einseitiger Ernährung Blutarmut verbreitet, weshalb Machabat Ratschläge für die Ernährung gibt. Sie klärt die Familie ausserdem darüber auf, wie sie sich vor der Brucellose schützen kann. Diese bakterielle Infektion, die früher bei uns als «Bang-Krankheit» bekannt war, befällt die Schafe und überträgt sich auch auf den Menschen. Sie bewirkt Fieber sowie

Machabat (rechts) notiert die Blutdruckwerte der Bauersfrau Aizuura und erklärt ihr, wie diese zu deuten sind 6

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r ep o r t Gliederschmerzen und kann lebensbedrohend sein. In den kirgisischen Dörfern halten die meisten Einwohner Schafe. Dank der Informationskampagne ist die Brucellose heute zwar weniger verbreitet als noch vor zehn Jahren, aber durch den engen Kontakt zwischen Mensch und Tier besteht nach wie vor ein Risiko. Durch eine bessere Hygiene – vor allem bei der Geburt der Lämmer – kann die Ansteckung weitgehend vermieden werden. So ist es unter anderem wichtig, die Plazenta des Mutterschafes zu vergraben. Das Impfen aller Tiere und die Information der Bevölkerung sollte die Brucellose zum Verschwinden bringen. Dies motiviert Machabat für ihr freiwilliges Engagement. So wie heute, bei ihren Gesprächen mit Aizuura und deren Kindern.

Schulbesuch der beiden älteren Kinder ist auch die Hoffnung verbunden, dass es ihnen dereinst besser geht. Die 38-jährige Aizuura und ihre Familie gehören zur neuen Generation im ländlich geprägten Kirgistan. Sie leben genügsam, aber nicht mehr in ausschliesslicher Selbstversorgung. Die Arbeitslast ist gross und das Einkommen unsicher. Obwohl es den meisten Leuten etwas besser geht als nach dem grossen Zusammenbruch

ten Rundzelt gleitet der Wind vorbei, die Jurte schützt die Hirtenfamilie sowohl vor der Hitze wie vor der Kälte. Hier, auf 3500 Metern über Meer, hüten Eseubek, seine Frau Munara und ihre drei Kinder in den Sommermonaten 300 Schafe und 13 Pferde der Bauern vom Tal. Die Schafe wurden bereits zusammengetrieben, damit sie der Tierarzt mit Augentropfen gegen die Brucellose impfen kann. Machabat gibt inzwischen der Hirtenfrau

Die Zuversicht der Kleinbäuerin Aizuura bewirtschaftet in Buguchu ein kleines Heimwesen mit einer halben Hektare Land für den KartoffelDie Schafe wurden zum Impfen zusammengetrieben, und Gemüseanbau, sie verbringen den Sommer auf offener Alpweide die Apfelbäume ergänzen das Nahrungsangebot. Eine Kuh vor 20 Jahren, als das Land von der früliefert die Milch und 20 Hühner die Eier. heren Sowjetunion unabhängig wurde, Die fünf Schafe verbringen den Sommer darf man im heutigen Kirgistan nicht von auf der Alp. Auch die Pferdestute, die für Wohlstand sprechen (siehe Seite 8). die Milch wertvoll ist, wird gesömmert. Der Familienvater ist unter der Woche in Es gibt sie noch, die Jurten der drei Stunden entfernten Hauptstadt Weiter geht es zusammen mit MachaBischkek, wo er als Taglöhner auf dem bat und dem Tierarzt Mairambek auf die Bau monatlich 20 000 Soms oder umgeAlp­weide, wo die Schafe von Aizuura rechnet 400 Franken verdient. Die drei gesömmert werden. Machabat und der Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren helTierarzt kennen sich als aktive Mitglieder fen auf dem Hof mit. des Freiwilligenkomitees vom Dorf gut. Aizuura führt uns stolz in das aus geDas Fahrzeug windet sich in sanften Kurtrocknetem Lehm neu gebaute Haus. ven auf der Schotterstrasse in die Höhe. Der Stallanbau ist noch nicht fertig, aber Die Berghänge sind samtgrün, am Hoauf gutem Weg. «Durch den Verkauf rizont leuchten die Schneefelder der von Kartoffeln und den Zusatzverdienst Sechstausender, am weiten blauen Himmeines Mannes haben wir hier mehr mel steigen kunstvolle Wolkentürme auf. Platz und müssen nicht mehr auf enPlötzlich kommt uns bellend der Wachgem Raum bei den Schwiegereltern lehund entgegen und begleitet uns zur ben», erklärt sie. Mit dem regelmässigen Jurte. An diesem mit Filz und Fell bedeck-

Geimpft wird mit Augentropfen

Munara und ihren Kindern wertvolle Ratschläge für die Gesundheit im rauen Klima auf der Alp. Sie klärt sie auch über das Ansteckungsrisiko durch die Brucellose auf. Verdankt werden die Impfung und praktischen Ratschläge mit Kumys, vergorener Stutenmilch. Dieses traditionelle und gesunde Getränk ist bei vielen Kirgisinnen und Kirgisen sehr beliebt und hat den Einbruch der Moderne überlebt. Unser Geschmacksempfinden hingegen hat etwas Mühe, sich anzupassen, auch wenn Stutenmilch als sehr gesund gilt. Humanité 4/2013

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r ep o rt KURZ BEFRAGT Tobias Schüth Der 55-jährige Arzt ist seit 13 Jahren Delegierter des SRK in Kirgistan und baut dort die Gesundheitsversorgung weiter aus.

Welches sind die gesund­ heitlichen Hauptprobleme in Kirgistan? Die neue Zeit ist auch in Kirgistans Bergen angekommen

Kirgistan

Neue Generation Wie für alle früheren Sowjetrepubliken bedeutete die Unabhängigkeit vor gut 20 Jahren auch für Kirgistan wirtschaftlich den freien Fall in die Tiefe. Der Übergang von der Staats- zur Privatwirtschaft hat der Bevölkerung viel abverlangt. TEXT: KARL SCHULER  BILD: FABIAN BIASIO

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irgistan ist mit Tadschikistan das zentralasiatische Land mit dem tiefsten Volkseinkommen. Etwas mehr als die Hälfte der 5,5 Millionen Kirgisinnen und Kirgisen lebt auch heute noch von der Landwirtschaft und viele müssen sich eine Arbeitsstelle im Ausland suchen. Doch allgemein hat sich die Wirtschaftslage in den letzten Jahren etwas verbessert. Es sind viele Familienbetriebe im Einzelhandel und Gewerbe entstanden. Die «Basars», wo Kleinhändlerinnen von einheimischen Landwirtschaftsprodukten bis zu chinesischen Importartikeln alles feilbieten, sind beliebt. Das gebirgige Land ist ähnlich wie die Schweiz auch ein Wasserschloss. Gegenwärtig wird die Wasserenergie ausgebaut und es werden Strassenverbindungen über die Hochgebirge gebaut. Damit erhofft sich die Regierung der nördlich gelegenen Hauptstadt Bischkek eine bessere Kontrolle der Lage im Süden, nachdem es vor drei Jahren zu Gewaltausbrüchen zwischen Kirgisen 8

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und Usbeken gekommen war. Seit der Verfassungsänderung von 2010 gibt es ein gewähltes Mehrparteienparlament und eine stabile Regierung.

Gesundheitsprogramme in Kirgistan Besonders die ländliche Bevölkerung ist seit der Unabhängigkeit medizinisch unterversorgt. Deshalb beschloss die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, den Aufbau von dörflichen Gesundheitskomitees zu finanzieren. Das SRK wurde zusammen mit dem kirgisischen Gesundheitsministerium mit der Ausführung dieses Programmes beauftragt. Kleinspitäler und Gesundheitsstationen wurden renoviert und Personal ausgebildet. Ein dichtes Netz von 1700 Gesundheitskomitees im ganzen Land deckt 85% der Dörfer ab. Dieser Lösungsansatz ist effizient, finanzierbar und beruht stark auf dem Vertrauen zwischen den Freiwilligen und der Bevölkerung.

➔  redcross.ch/kirgistan

Etwa die Hälfte aller Todesfälle sind auf die Folgen von Blutgefässerkrankungen zurückzuführen, weil die meisten, die an Bluthochdruck leiden, es nicht einmal wissen. Auf Grund von Eisenmangel ist Blutarmut (Anämie) verbreitet. Die Hälfte aller Kleinkinder und schwangeren Frauen sind betroffen. Sehr viele Familien auf dem Land können es sich kaum leisten, einmal in der Woche Fleisch zu essen. Blutarmut wirkt sich auf das ganze Leben aus, weil die Gehirnentwicklung beeinträchtigt sein kann. Deswegen lernen solche Kinder in der Schule schlechter und haben ein schwaches Immunsystem. Aber gegen Eisenmangel gibt es doch Nahrungszusätze? Ja, aber die sind für die meisten Familien zu teuer. Deshalb ist es ein grosser Erfolg, dass wir landesweit einführen konnten, dass Familien kostenlos mit einem eisenhaltigen Puder versorgt werden, welches der Nahrung von Kleinkindern beigemischt wird. Dadurch ist die Blutarmut schon stark gesunken. Um die Menschen über die Folgen eines zu hohen Blutdrucks zu informieren, gehen Freiwillige der Gesundheitskomitees von Haus zu Haus. Sie messen kostenlos den Blutdruck und verweisen Frauen und Männer, die hohe Werte haben, an den Arzt. Ein weiterer Erfolg war die Verbreitung von jodiertem Kochsalz, das jetzt auch hier alle verwenden. was hat sich verändert, Seit Sie in Kirgistan leben? Die grössten Veränderungen sind in der Hauptstadt Bishkek sichtbar. Das typi­ sche sowjetische Stadtbild ist einem westlichen gewichen mit Werbung, bunten Geschäftsfronten, Cafés und sehr vielen Autos. Auf dem Land hat sich kaum etwas geändert. Schwierig war die Umstellung auf das neue Wirtschaftssystem, in dem der Staat nicht mehr für alles sorgt. Aber die Menschen hier haben das geschafft und ich bewundere sie dafür.


r ep o r t Gegen Alkoholsucht

Den Ausweg zeigen Alkoholismus ist in Kirgistan weit verbreitet, weil viele arbeitslose Männer ihre Sorgen wegtrinken. Der Griff zum billigen Wodka gefährdet oft die Existenz der ganzen Familie. Freiwillige des Roten Kreuzes motivieren Betroffene in einer Selbsthilfegruppe mitzumachen. TEXT: KARL SCHULER  BILD: FABIAN BIASIO

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ir sitzen tief im Sofa in einem mit Wandteppichen ausgeschmückten Wohnzimmer eines Einfamilienhauses. Dieses unterscheidet sich in seiner Einfachheit kaum von den übrigen Wohnhäusern der Kleinstadt Kochkor im Norden Kirgistans. Auch die Gastfreundschaft des 41-jährigen Beishembiev Tataertbek ist auf typisch kirgisische Art offen und herzlich. Bei unserem Gastgeber kommt jedoch noch etwas Entscheidendes dazu. Es ist der grosse Stolz darauf, «es geschafft zu haben», wie er immer wieder betont. Damit meint er die Überwindung seiner schweren Alkoholsucht. «Ich begann be-

reits mit 15 zu trinken und blieb während 18 Jahren vom Alkohol abhängig. Dies hat meine Ehe zerstört und mich krank gemacht», bekennt er freimütig. Um dann dankbar daran zu erinnern,

Beishembiev Tataertbek hilft jetzt alkoholabhängigen Menschen, die sich von ihrer Sucht ebenfalls befreien wollen. dass er vor acht Jahren von einem Bekannten des Roten Kreuzes überredet wurde, bei der Selbsthilfegruppe Anonyme Alkoholiker mitzumachen. Und seit-

her nicht nur «trocken» ist, sondern selber eine AA-Gruppe leitet. Heute lebt Beishembiev Tataertbek mit seiner 66-jährigen Mutter und seinen beiden Söhnen, dem 12-jährigen Azamat und dem 17-jährigen Nurjigit, zusammen. Die Mutter erzählt mit Tränen in den Augen, wie ihr Sohn als Alkoholiker damals seine Arbeit und den Kontakt zur Familie verloren habe. Und wie glücklich sie sei, dass er wieder zurückgekommen sei und nicht mehr trinke. Da umarmen die beiden Buben spontan ihren Vater. Diese Geste der Anhänglichkeit macht alle Worte überflüssig.

➔  redcross.ch/kirgistan

Beishembiev Tataertbek (rechts) hat seine Alkoholsucht überwunden – zum grossen Glück seiner Söhne und seiner Mutter Humanité 4/2013

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2 × Weihnachten Für Menschen, die zu wenig haben 3 bis 1 0 2 . hen! 24. 12 Vom 4 mitmac 01 11. 1. 2

Die Aktion 2 × Weihnachten: Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs für bedürftige Menschen im In- und Ausland

Das Online-Paket Kaufen Sie ein virtuelles Paket auf www.2xweihnachten.ch. Mit Ihrer Spende kann das SRK die fehlenden Lebensmittel und Alltagsartikel direkt vor Ort kostengünstig ein­ kaufen und verteilen.

Eine Aktion von:

Das klassische Paket Gefragt sind Lebensmittel wie Teigwaren, Reis und Konserven (mindestens sechs Monate haltbar); Hygiene- und Toilettenartikel; Schulmaterial und neue Kinderschuhe. Spenden Sie bitte keine Kleider oder Plüschtiere. Schreiben Sie auf Ihr Paket «2 × Weihnachten» und bringen Sie es zur Post. Die Post transportiert Ihr Paket kostenlos zum Schweizerischen Roten Kreuz.


ku r z &  bü n dig Kreativ sein fürs SRK ■  Gestalten Sie für die Spenderinnen und Spender des SRK einen Geschenkpaketanhänger mit Weihnachtssujet für 2014. Eine Jury wählt die schönsten fünf Bilder aus. Die Künstlerinnen und Künstler gewinnen ein SRK-Überraschungspaket. Und so geht’s: Zeichnen oder malen Sie auf stabilem Papier in Postkartengrösse (A6) ein weihnächtliches Sujet. Darauf kann das Rote Kreuz zu sehen sein, muss aber nicht. Schicken Sie uns Ihr Bild mit Absenderadresse und Geburtsdatum bis am 28.2.2014 an: Schweizerisches Rotes Kreuz, «Malwettbewerb», Postfach, 3001 Bern.

SRK-Nothilfe nach dem Taifun Haiyan

Pakistan und Eritrea – Ziele wurden erreicht ■  Dreieinhalb Jahre nach den schweren Überschwemmungen hat das SRK sein Wiederaufbau-Programm im Süden von Pakistan abgeschlossen. Für 3550 Menschen wurden erdbeben- und flutsichere Häuser erstellt. Um die Familien in dieser vernachlässigten Region auch gesundheitlich zu stärken, wurden gleichzeitig Kampagnen für bessere Hygiene und sichere Geburten durchgeführt. In Eritrea schliesst das SRK den Aufbau des nationalen Blutspendedienstes erfolgreich ab. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium wurden die Abläufe systematisch professionalisiert und die Zahl der freiwilligen Blutspender konnte deutlich erhöht werden. Der Blutspendedienst entspricht nun internationalen Standards und wurde mehrfach zertifiziert.

■  Das Ausmass der Zerstörung auf den Philippinen ist gigantisch. Selbst der erfahrene SRK-Katastrophenhelfer Thomas Büeler ist erschüttert: «Ich stand vor der Ruine eines Schulhauses, in dem ein ganzes Dorf Zuflucht gesucht und sich in Sicherheit gewähnt hatte. Es war komplett zerstört», berichtete er wenige Tage nach der Katastrophe am Telefon und konnte dieses Bild vom Schulhaus übermitteln. Mit mehr als 300 Stundenkilometern ist der Taifun Haiyan am 8. November über die Philippinen gefegt. Er hat ganze Dörfer weggerissen, Verkehrswege zerstört und die gesamte Infrastruktur lahmgelegt. Mehrere Tausend Todesopfer forderte der schlimmste Sturm seit Menschengedenken. Um die vier Millionen Menschen verloren ihr Obdach.

Das SRK war schon nach wenigen Tagen mit zwei Spezialisten vor Ort, um in der vorerst chaotischen Situation eine rasche Nothilfe in die Wege zu leiten. Gut eine Woche nach der Katastrophe wurde das Team auf vier Personen ausgebaut. Mit Unterstützung der Freiwilligen des Phi­ lippinischen Roten Kreuzes fand auf der Insel Bantayan eine erste Hilfsgüter-Verteilung statt. 3000 Familien erhielten Werkzeug, Wellblech und weiteres Baumaterial. Damit konnten für rund 20 000 Menschen provisorische Unterkünfte gezimmert werden – angesichts neuer Regenfälle eine absolut existenzielle Hilfe. Für das SRK ist klar, dass es sich über die Nothilfe hinaus auch beim Wiederaufbau engagieren wird. Dafür ist es immer noch auf Spenden angewiesen.

➔  redcross.ch/philippinen

Spenden für das Augenlicht ■  Das SRK und McOptik engagieren sich gemeinsam gegen die Armutsblindheit. Zum 15-Jahr-Jubiläum stellte die Optikerkette dem SRK kostenlos 7500 neue Brillenfassungen zur Verfügung und sammelt in den Filialen für die Augenprojekte in Afrika und Asien. Wenn auch Sie mithelfen möchten, finden Sie in jeder der 61 McOptik-Filialen eine Sammeldose.

➔  mcoptik.ch Humanité 4/2013 11


e ngagiert Susanna Rudow, Spenderin des SRK

«Ich will notleidenden Menschen helfen» Über das Leben von Susanna Rudow könnte man leicht ein Drehbuch schreiben. Die Träume der engagierten, treuen Spenderin des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) wurden im Lauf des Lebens wahr. Wenn auch nicht immer so, wie sie es gedacht hätte. text: Tanja Reusser   Bilder: Tres Camenzind

Zug stiegen. Ihre Mutter hat mitgeholfen, die Kinder zu baden, ihnen frische Kleider zu geben und sie für mehrwöchige Erholungsferien an Gastfamilien zu vermitteln. «Das Rote Kreuz war für uns wie ein Mahnmal, das erinnert, dankbar zu sein, im Heimatland von Dunant aufzuwachsen. Ich stellte mir immer vor, dass es schön ist, aus dem gleichen Land zu stammen wie der Rotkreuz-Gründer und seine vier Mitbegründer.» Henry Dunants Leben kennt sie genau. «Eine Erinnerung an Solferino» hat Susanne Rudows Lebensphilosophie: Etwas zurückgeben an die Schwächeren, wann immer es die Möglichkeiten erlauben

N

ur wenn Susanna Rudow lächelt, so wie jetzt, mit Blick auf den Zugersee, hat sie feine Fältchen um die Augen, die ihren warmen Blick betonen. Sonst nicht. Auf 78 würde die elegante Frau niemand schätzen. Das hat sie offenbar schon öfters gehört. «Sie glauben es nicht, das kann im Spital zum Problem werden, wenn man falsch eingeschätzt wird», kommentiert sie das Kompliment und erwähnt beiläufig, dass es ihr gesundheitlich nach vier behandelten Tumoren nicht so gut gehe. Zusammen mit ihrem Mann geniesst sie die Vorzüge der hellen, modernen Wohnung mit der schönen Aussicht. Vor sechs Jahren ist das Ehepaar vom Kanton Aargau hierher gezogen. Nie hätte sie Mühe gehabt mit Veränderungen im Leben. Sie denke gerne zurück, kralle sich aber nicht fest an einem Ort. Es falle ihr 12

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leicht, loszulassen. Eine nützliche Eigenschaft, hinsichtlich ihrer Lebensgeschichte. «Wissen Sie, wenn man es laufen lässt im Leben und die passenden Momente packt, dann bekommt man, was man will. Davon bin ich überzeugt.» Und so war es.

Mahnmal der Kindheit In Thun neben dem Waffenplatz aufgewachsen, als Tochter einer umtriebigen, quirligen Mutter, erlebte sie als Mädchen hautnah das freiwillige Engagement für das SRK von Frauen, die zwei Weltkriege durchgestanden haben. Immer wieder hat man ihre Mutter geholt, wenn Hilfe benötigt wurde. So auch für die Kinderhilfe des SRK in den 40er-und 50er-Jahren. Susanna Rudow erinnert sich, dass die ärmsten Kinder aus den kriegsversehrten Ländern Europas «ziemlich verwahrlost» aus dem

Susanna Rudows Mutter war eine Freiwillige der SRK-Kinderhilfe: fast 181 000 Kinder reisten zwischen 1946 und 1956 für einen Erholungsaufenthalt in die Schweiz


e n gagie r t

sie gelesen, aktuell befasst sie sich mit der umfassenden Dunant-Biografie von Yvonne Steiner. «Leider etwas unhandlich als Bettlektüre», bedauert die Vielleserin. Das Rote Kreuz unterstützt sie auch wegen weiteren prägenden Erlebnissen aus der Kindheit. Ihr kleiner Cousin, der ihr sehr nahe stand, musste mit der Bluterkrankheit leben. Oft besuchte ihn die junge Susanna im Kinderspital. «Die Kinder weinten in den Korridoren und viele von ihnen sahen erbärmlich aus», beschreibt sie das Unvergessliche. Sie hat sich geschworen, wann immer sie etwas Geld auf der Seite habe, wolle sie es dem Roten Kreuz spenden. Was sie dann auch tat.

Momente des Lebens Das Schicksal des Cousins verwob sich noch enger mit ihrem eigenen Lebensweg, als sie erfahren musste, dass sie Trägerin des fehlerhaften Gens ist. Ihre männlichen Nachkommen würden mit grosser Wahrscheinlichkeit ebenfalls an der Bluterkrankheit leiden oder ihre Töchter würden, so wie sie, die Krankheit weitervererben. Die Ärzte legten ihr nahe, auf eigene Kinder zu verzichten. Sie heiratete einen deutschen Professor, der 30 Jahre älter war. Mit ihm ging sie nach Deutschland und führte zwei Jahre ein tolles Leben an seiner Seite. Dann starb er. Die junge Witwe erbte seine Schulden. Dank ihrer soliden kaufmännischen Ausbildung und ihrem Sprachtalent fand sie rasch eine Stelle und konnte alle offenen Rechnungen abzahlen. Wie es so ist als Schweizerin in Deutsch-

Über das Leben von Henry Dunant und die Entstehung des Roten Kreuzes hat die 78-Jährige fast alles gelesen

land, erkannte man sie auch nach Jahren noch an ihrem Akzent. Deshalb erzählte ihr ein älterer Herr an einer Geburtstagsfeier von seinem Neffen, der in der Schweiz

«Für Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, möchte ich dem SRK auch in meinem Testament etwas vermachen.» mit vier Kindern allein lebe, weil seine Frau ihn verlassen habe. Ob sie ihn nicht kennenlernen möchte? «Da habe ich gesagt, das sei eine schwierige Situation. Erstens habe ich keine Ahnung von Kindern, zweitens weiss ich nicht, ob ich für so viele kochen kann.» Sie begegneten sich und ihr war klar: «Ich mache das.» Sie packte die-

sen Moment und wurde Stiefmutter von vier Kindern im Alter zwischen 6 und 16 Jahren. Oft war sie mit den Kindern allein, wenn ihr Mann auf Geschäftsreisen war. Auch wenn es deswegen nicht immer einfach war, blickt sie dankbar zurück und zeigt stolz ein Foto von ihren erwachsenen Kindern, zu denen sie eine gute Beziehung hat. Sie unterstützt diese und ihre Enkelkinder auch heute noch. «Aber es gibt Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Deshalb möchte ich auch in meinem Testament dem SRK etwas vermachen, um Menschen in Not zu helfen. Ich will etwas zurückgeben», sagt sie entschieden und blickt mit einem Lächeln auf Zug und den See. Eine Stadt am Ende eines Sees, so wie Thun, die Stadt ihrer Kindheit. Humanité 4/2013 13


e r lebt

Suppenküche

Jeden Abend ein bisschen Weihnachten Die Hälfte der Pakete, die Sie für 2 ✕ Weihnachten spenden, geht an Menschen, die in der Schweiz leben. Eine Gassenküche in Lausanne gehört zu den wohltätigen Organisationen, die mit Lebensmitteln unterstützt werden. Bedürftige erhalten in dieser Suppenküche all­ abendlich eine warme Mahlzeit. Für einige ist es gar die einzige des Tages. text: Christine Rüfenacht   Bilder: Roland Blattner

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s ist 19.45 Uhr, im Schatten unterhalb der Bessières-Brücke öffnen sich die Türen der Gassenküche der Stiftung Mère Sofia. Die vielen Menschen, die draussen ausgeharrt haben, strömen in den Raum: ein betagter Mann mit seinem Rollator, eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter an der Hand, mehrere etwas verloren wirkende junge Leute und einige Migranten, die auf bessere Tage hoffen. Rasch bildet sich vor dem Buffet eine Warteschlange. Dort geben Freiwillige, die unverzichtbaren guten Geister der Gassenküche, eine warme Mahlzeit aus. 14

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Serviert werden heute eine Mehlsuppe, Reis, Gemüse und Pilze. Auf Fleisch hingegen muss verzichtet werden. Es steht nur ganz selten auf dem Menüplan. Um

«Ein Zufluchtsort, an dem sich die Menschen in Würde begegnen können, ohne diskriminiert zu werden.» die leeren Mägen zu füllen, werden auch Sandwiches und Gebäck abgegeben, die in den Bäckereien der Stadt heute nicht verkauft werden konnten.

Ein Zufluchtsort Diese Szene wiederholt sich Abend für Abend mit jeweils zwischen 100 bis 200 Gästen. Dies entspricht 63 000 Mahlzeiten im Jahr, wie Yan Desarzens, der Geschäftsleiter der Stiftung Mère Sofia, erklärt. «Die Gassenküche ist ein Zufluchtsort, an dem sich die Menschen in Würde begegnen können, ohne diskriminiert zu werden.» Auf Wunsch erhalten sie auch Beratung und werden entsprechend ihren Bedürfnissen an andere Einrichtungen verwiesen. Die Lebensmittel, die hier verarbeitet werden, stammen unter anderem aus der Ak-


e r le b t den. «2 ✕ Weihnachten ist eine geniale Aktion. Hier haben die Spenderinnen und Spender Gewissheit, dass ihre Hilfe direkt an Bedürftige geht», sagt Yan Desarzens.

Für alle offen

Auch die Freiwilligen der Stiftung Mère Sofia finden 2 ✕ Weihnachten eine tolle Aktion

Die Gassenküche steht allen Menschen offen. Die Meisten kommen hierher für eine warme Mahlzeit und um Brot oder Früchte nach Hause zu nehmen, falls etwas übrig geblieben ist. Doch seit zwei Jahren finden sich auch immer mehr ältere Menschen ein, die allein sind. Einer von ihnen ist der weisshaarige 87-Jährige, der am Buffet als Erster bedient wird. Er ist Stammgast und schätzt es vor allem, einmal am Tag richtig zu essen. «Ausserdem komme ich so einmal im Tag aus meiner Wohnung heraus und habe etwas Abwechslung», sagt er zwischen zwei Bissen. Jean wiederum war jahrelang Gast in der Gassenküche, bevor es ihm gelang, eine feste Stelle zu finden. Nun engagiert er

tion 2 ✕ Weihnachten. Sie werden über das Schweizerische Rote Kreuz Waadt vermittelt und ermöglichen es der Gassenküche, ein abwechslungsreiches Menü anzubieten. Ein Teil der Waren geht an den fahrbaren Lebensmittelladen der Stiftung: Über L’Echelle können Familien, die sich in einer schwierigen Lage befinden, unentgeltlich Esswaren beziehen. Das entlastet ihr knappes Budget. Das eingesparte Geld können sie zum Beispiel einsetzen, um ihrem Kind eine Brille zu kaufen. Dank den Warenspenden kann der Laden auf vier Rädern während vier bis fünf Monaten betrieben wer-

APROPOS 2 ✕ Weihnachten Vom 24. Dezember 2013 bis 11. Januar 2014 ist es wieder so weit: Bereits zum 17. Mal findet 2 ✕ Weihnachten statt, eine Initiative des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), der Schweizerischen Post und der SRG SSR. Auch dieses Jahr befördert die Schweizerische Post Ihre Pakete für die Aktion gratis zum SRK. Die Hälfte der gespendeten Waren wird in der Schweiz, die andere Hälfte in Osteuropa verteilt. Für die Pakete eignen sich vor allem Lebensmittel mit langer Haltbarkeit wie Teigwaren, Reis, Öl, Konserven, Zucker, Mehl und Dörrfrüchte. Ideal sind auch Hygieneartikel wie Zahnpasta und Zahnbürsten, Seife, Shampoo sowie Hefte, Filzstifte, Farbstifte usw. Lebensmittel müssen noch mindestens sechs Monate haltbar sein.

ten», erklärt Paul Milliet, der beim Schweizerischen Roten Kreuz Waadt die Aktion 2 ✕ Weihnachten koordiniert. In den kommenden Wochen wird er im Kanton erneut 24 000 Kilo Lebensmittel, Hygieneartikel und weitere Geschenke verteilen. Die Abgabe erfolgt hauptsächlich über lokale Organisationen und über die Gemeinden, die in engem Kontakt mit den unterstützungsbedürftigen Menschen stehen. Mit dieser Hilfe lässt sich verhindern, dass sich die wirtschaftliche Situation der Empfänger weiter verschlechtert, wie Paul Milliet erklärt.

➔  2xweihnachten.ch Arbeiten Hand in Hand: Yan Desarzens von Mère Sofia und Paul Milliet vom SRK Waadt

sich als Freiwilliger. Der 45-Jährige kommt fast jeden Tag hierher. «Die Gassenküche ist eine Zaubertür!», schwärmt er. «Sie ist der einzige Ort, an dem du das Elend vergessen kannst, wenigstens einen Abend lang.» Er schätzt die vielen Kontakte, die er im Lauf der Zeit hier geknüpft hat. «Was hier geleistet wird, ist stark!»

Zunehmende soziale Unsicherheit

Der 87-Jährige schätzt den allabendlichen Fixpunkt im Tagesablauf

Wie andernorts in der Schweiz leben auch im Kanton Waadt immer mehr Menschen in prekären Einkommensverhältnissen. «Zum Beispiel Familien, die kaum noch über die Runden kommen, obwohl die Eltern arbei-

Jean hat es gepackt: einst selber Gast, heute engagierter Helfer Humanité 4/2013 15


E i nblic k Engagement des SRK weltweit

Hier helfen wir Menschen

Claudio Stauffer Honduras

Anne-Catherine Bickel Paul Rüegg El salvador haiti

Nebst der Katastrophenvorsorge engagiert sich das Rote Kreuz in Armenvierteln für Jugendliche.

Extreme Wetterereignisse häufen sich, der Katastrophenschutz und Evakuierungspläne werden immer wichtiger.

El

Honduras

Nach dem Erdbeben und Wiederaufbau geht es nun darum, die Menschen für künftige Naturgefahren zu wappnen.

Haiti

In der krisengeplagten Region Timbuktu hilft das SRK Dörfern bei der Wasserversorgung.

Armutsblindheit ist ein grosses Problem. Das SRK führt jährlich rund 2000 Katarakt-Operationen durch.

Ecuador

Mali

Salvador

Togo Ghana

Bolivien Paraguay

Bilder: Clemens Laub

L

Seth Adde-Kyereme ghana

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Bos

Kamilou Wahabou Sandra Aeschlimann mali

Amilcar Albán ecuador

Edoh Adjakly togo

Ömer Güven Libanon/Ägypten

Alexandra Machado MALawi

Das SRK engagiert sich im Amazonasgebiet für die Gesundheit der indigenen Gemeinschaften.

Schwangerschaft und Geburt sind erhebliche Risiken. Wir verbessern die Vorsorge für Mütter und Kinder.

Bluttransfusionen sind im Ernstfall lebensrettend. Das SRK sorgt für genügend Blutprodukte und die Qualitätssicherung.

Eines der ärmsten Länder Afrikas. Das SRK baut ein Gesundheitsprogramm auf und verbessert den Blutspendedienst.

Albino Portillo paraguay

Eduardo Lambertin Bolivien

Claudia Plock sudan

James Mwanza südsudan

Adèle Beerling Äthiopien

Wir verhelfen den Kleinbauern zu ihrem Recht auf Gesundheit und Land.

In abgelegenen Regionen konnte mit unserer Hilfe die Kindersterblichkeit gesenkt werden.

Weite Teile des Landes leiden unter Trockenheit. Das SRK baut Brunnen für 30 000 Menschen.

2011 wurde Südsudan unabhängig. Der junge Staat braucht Hilfe beim Aufbau der Gesundheitsversorgung.

Bleibt der Regen aus, droht rasch eine Hungerkrise. Das SRK stärkt Hirtenfamilien im Süden des Landes.

Humanité 4/2013

Süd


KURZ BEFRAGT Martin Fuhrer

Mihela Hinic bosnien

Tatyana Svetlovich weissrussland

Hannelore Gut moldawien

Nadine Weber jordanien

Soziale Not prägt den Alltag vieler Menschen. Das SRK unterstützt Kranke, Betagte und arme Familien.

Aktive Seniorinnen besuchen Kranke und Hochbetagte zu Hause. Das SRK koordiniert und bildet aus.

Eines der ärmsten Länder Europas. Einsame Betagte erhalten Pflege und Betreuung.

Das SRK unterstützt syrische Flüchtlings­ familien, damit sie im Gastland vorläufig leben können.

Der 59-Jährige gibt Ende Jahr die Leitung der Internationalen Zusammenarbeit des SRK nach 21 Jahren ab. Er wird weiterhin teilzeitlich für das SRK tätig sein.

Warum engagiert sich das SRK im Ausland?

Weissrussland Moldawien

snien

Kirgistan

Libanon

Ägypten Sudan

China/Tibet

Jordanien

Bangladesch   Laos

Nepal

dsudan

Vietnam Kambodscha

Äthiopien

Malawi

Sybille N’Zebo Bruno Gremion swasiland Der Kleinstaat hat eine der höchsten Aids-Raten der Welt. Das SRK fördert Prävention und Behandlung.

Letitia Kleij bangladesch Frauen vermitteln ihr Wissen für bessere Lebensbedingungen. Wir bilden und fördern Frauen und Mütter.

Menschen zu helfen: Ist das die Motivation des internationalen Engagements? Natürlich helfen wir Menschen. Aber Einzelhilfe allein genügt nicht. Es geht um viel mehr. Mit unserer Arbeit setzen wir gesellschaftliche Prozesse in Gang, bekämpfen Ungerechtigkeiten, ermöglichen Entwicklung. So können wir viel erreichen. Aber Entwicklungszusammenarbeit kann nicht alles. Für langfristige, tiefgreifende Verbesserungen braucht es auch gute Regierungen, Stabilität, faire Handelsbeziehungen.

Swasiland

Als Rotes Kreuz eines wohlhabenden Landes ist es unsere menschliche Pflicht, dort zu helfen, wo besonders viele in prekären Verhältnissen leben. Wir kümmern uns um die Verletzlichsten. Alle Rotkreuz-Organisationen reicherer Länder engagieren sich auch in benachteiligten Weltregionen. Innerhalb der ganzen Rotkreuz-Bewegung besteht eine bewährte Arbeitsteilung: Während sich das IKRK in Kriegsgebieten engagiert, sind es die Nationalen Rotkreuzgesellschaften, welche bei Naturkatastrophen intervenieren und die längerfristige Arbeit leisten: Wiederaufbau, Katastrophenvorsorge, Entwicklungszusammenarbeit.

Tobias Schüth kirgistan

Kamal Baral nepal

1700 Dorf-Gesundheitskomitees engagieren sich dank dem SRK in dem gebirgigen Land.

Wasser, Gesundheit, Katastrophenschutz: Das SRK unterstützt benachteiligte Dörfer vielfältig.

Chansouk Phandolack Jean-Marc Thomé laos

Ronald Bannerman kambodscha

Luigi Viscardi vietnam

Ein Drittel der Bevölkerung hat kein sauberes Wasser. Das SRK verbessert Gesundheit und Hygiene.

Seit 50 Jahren engagiert sich das SRK in Vietnam. Jetzt vor allem beim Schutz vor Taifunen.

Für viele ist der Weg ins Spital unerschwinglich. Das Rote Kreuz hilft mit einem Fonds für die Ärmsten.

Brigitte Crost Dicken Higgins tibet Als einziges Schweizer Hilfswerk unterstützt das SRK abgelegene Dörfer in Tibet bei der Gesundheitsversorgung.

Weshalb dauert das Engagement in einem Land oft viele Jahre? Wir leben in einer Zeit, da alles schnell gehen soll. Aber gesellschaftliche Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen. Entwicklungszusammenarbeit braucht Geduld, einen langen Atem. Manchmal gibt es Rückschläge und Krisen, die muss man durchstehen und trotzdem weitermachen. Auch das bedeutet Zusammenarbeit: Dem Partner in besseren und schlechteren Zeiten beistehen.

Basisgesundheit

Wasser und Hygiene

Augenmedizin

Katastrophenvorsorge Wiederaufbau Cashprogramm

Blutspende

Humanité 4/2013

17


Ihre Patenschaft – für Hilfe, wo sie am nötigsten ist Sie ! n e f l e H ot N n i n e Mensch ken pro Tag nem – Mit ei

 Ja, für einen Franken am Tag bzw. 30 Franken im Monat übernehme ich eine Patenschaft.  Bitte senden Sie mir mehr Informationen zu SRK-Patenschaften. Vorname/Name:

Fran

Wenn Menschen in der Schweiz oder im Ausland in Not geraten, ist schnelle Hilfe wichtig. Mit Ihrer Patenschaft ermöglichen Sie, dass Menschen nach einer Katastrophe schnell und wirkungsvoll unterstützt werden können – wo immer es nötig ist. Mit einem Franken pro Tag helfen Sie, lindern Not und retten Leben. Melden Sie Ihre Patenschaft heute an.

Strasse/Nr.: PLZ/Ort:

Geburtsdatum:

Tel.:

E-Mail:

Unterschrift: Bitte einsenden an: Schweizerisches Rotes Kreuz, Patenschaften Rainmattstrasse 10, Postfach, 3001 Bern

Mehr erfahren Sie auf: www.srk-patenschaft.ch E-Mail: patenschaften@redcross.ch


z u r sac he

Alle drei wurden mit 16 Mutter – im Urwalddorf Tigre Playa ist das nichts Ungewöhnliches

Ecuador

Die zu jungen Mütter von Tigre Playa In Ecuador wird jedes fünfte Mädchen schwanger, bevor es erwachsen ist. In den abgelegenen Dörfern des Amazonas-Tieflandes sind es sogar noch mehr. Medizinische Hilfe ist schwer erreichbar, wenn Geburtskomplikationen auftreten. Das SRK verbessert deshalb die Gesundheitsversorgung und fördert die Aufklärung indigener Jugendlicher. Text und Bilder: Katharina Schindler

I

« ch will, dass wir eine Wahl haben. So viele junge Mädchen werden schwanger und sind auf sich selbst gestellt. Sie leben in Armut, der Vater des Kindes kümmert sich nicht. Oft wissen sie nicht einmal genau, was mit ihrem Körper geschieht – auf einmal sind sie Müt-

ter, bevor sie es sich richtig überlegt haben.» Wenn Jani Begai über Jugendschwangerschaften spricht, sprüht sie vor Energie und Empörung. Die 18-Jährige wuchs selber als Tochter einer alleinerziehenden Mutter unter schwierigen Bedingungen im Dorf Tigre Playa

im Amazonasgebiet auf. Für sie ist klar: Sie wünscht sich ein anderes Leben, als ihre Mutter es hatte. Als sie hörte, dass die vom Roten Kreuz unterstützte Organisation Fonakise junge Menschen sucht, die sich als freiwillige Gesundheitspromotoren engaHumanité 4/2013 19


z u r sac he «Ich will, dass wir eine Wahl haben»: Die junge Freiwillige Jani Begai klärt Gleichaltrige über Verhütung auf

Eine Begegnung, die ich nicht vergessen werde: Im Dorfhaus erzählen mir die jungen Mütter erstaunlich offen von ihrem Schicksal

gieren, war sie sofort Feuer und Flamme. In Kursen und Workshops hat die junge Frau vom Volk der Kichwa viel über Schwangerschaft und Geburt erfahren, über soziale Verantwortung und das Recht auf Empfängnisverhütung. Gemeinsam mit andern Freiwilligen engagiert sie sich nun an Schulen, in den Dörfern und mit Sendungen im lokalen

senwelt. Durch die Ölförderung, die in der Region immer wichtiger wird, ist das vermeintliche Idyll längst gestört. Immer mehr Männer suchen ihr Einkommen bei einem der Konzerne und leben monateweise in der Stadt. Die traditionellen Familienstrukturen verändern sich, Aids ist

ein wachsendes Problem. All dies beeinflusst auch die Perspektiven der Jungen in den Dörfern. Das Wissen um die Herausforderungen der modernen Welt kontrastiert zum Leben im Dorf, das noch immer von strengen Traditionen geprägt ist.

«Wir wenden uns auch an junge Männer, denn das Problem betrifft beide Geschlechter.» Radio bei der Aufklärung junger Menschen. «Es ist wichtig, dass die Mädchen ihre Rechte kennen und wissen, wie sie eine frühe Schwangerschaft verhindern können. Aber wir wenden uns auch an junge Männer, denn das Problem betrifft beide Geschlechter», betont Jani Begai. Tigre Playa ist eines von 20 Dörfern entlang des Flusses San Miguel, in denen das SRK die Verbesserung der Gesundheit unterstützt. Die indigenen Fischergemeinschaften im Grenzgebiet zu Kolumbien waren lange Zeit in sich geschlossen mit wenig Kontakt zur Aus20

Humanité 4/2013

Die Mitarbeitenden des Gesundheitsprogrammes sind oft mit dem Boot unterwegs


z u r sac he erst kein Boot da, um mich ins anderthalb Stunden entfernte Spital zu bringen. Als schliesslich eines aufgetrieben wurde, war es zu spät», sagt die jetzt 23-Jährige, die nun Mutter von zwei Kindern ist.

Hebammen spielen eine Schlüsselrolle

Vom Kind zur Kindsmutter In der Sprache der Kichwa gibt es keinen Begriff für Adoleszenz. Die Mädchen werden vom Kind direkt zur Frau. Die erste Beziehung führt nicht selten zur Schwangerschaft. In so jungen Jahren ist dies riskant, denn der Körper ist noch gar nicht fertig entwickelt. Theoretisch können die jungen Frauen beim Gesundheitszentrum Verhütungsmittel

eine Tragödie werden kann, hat Elena am eigenen Leib erfahren. Sie war gerade mal 15, als sie das erste Mal schwanger wurde. Doch die Geburt verlief dramatisch, das Baby starb. «Ich wollte wie alle Frauen zu Hause gebären. Als es zu Komplikationen kam, war zu-

Die Risiken rund um Schwangerschaft und Geburt gehören zu den grossen Sorgen in den Dörfern dieser unwegsamen Region. Allein in den letzten sechs Monaten sind in der Nachbarschaft von Tigre Playa zwei Frauen bei der Geburt gestorben. Im Rahmen seines umfassenden Programmes zur Verbesserung der Gesundheit unterstützt das SRK deshalb die Weiterbildung tradi­ tioneller Hebammen in den Dörfern. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Begleitung der Frauen vor, während und nach der Geburt. Besonders wichtig ist, dass sie frühzeitig erkennen, wenn sich Geburtskomplikationen abzeichnen. Nur so kann die lange Fahrt ins Spital noch rechtzeitig organisiert werden. Doch auch ganz praktische, handfeste Dinge können über Leben und Tod entscheiden: Etwa, dass jederzeit ein Boot vor Anker liegt mit genügend Diesel im Tank, um den Motor im Notfall starten zu können.

➔  redcross.ch/ecuador

«Es braucht Fingerspitzengefühl und für die Jugendlichen auch Mut, das Tabuthema anzusprechen.» wie Kondome oder die Pille beziehen: «Aber die Meisten wissen zu wenig Bescheid oder sind viel zu schüchtern, um sich nach Verhütungsmitteln zu erkundigen», so Nathaly Lopez, die Projektverantwortliche des Roten Kreuzes bei Fonakise. Die Gemeinschaften seien sehr traditionell, betont sie. Da brauche es viel Fingerspitzengefühl und für die Jugendlichen mitunter auch Mut, das tabuisierte Thema Sexualität anzusprechen. Wie schnell aus mütterlicher Vorfreude

Elena stellt mir ihre Familie vor – den jungen Ehemann, die beiden Kinder, ihre Mutter Humanité 4/2013 21


© Carole Vann

ü berzeugt

Berna Beyrouthy – hier mit einem Kollegen – pflegt als Freiwillige an der libanesischen Grenze verwundete syrische Flüchtlinge

Rotkreuz-Freiwillige

Gegen Not und Barbarei In drei Jahrzehnten Rotkreuz-Arbeit auf vier Kontinenten sind es die Begegnungen mit mutigen Menschen, die mich am nachhaltigsten beeindruckt haben. Allen voran die Freiwilligen an der Basis, die sich im Namen der Menschlichkeit und Universalität engagieren. Text: Karl Schuler

D

en ersten Einsatz für die Rotkreuz-Bewegung leistete ich Anfang der 80er-Jahre im nahöstlichen Gazastreifen zum Besuch politischer Gefangener. Der letzte Arbeitsbesuch führte mich im Herbst 2013 wieder in dieselbe neuralgische Region, die noch so weit von einer dauernden Konfliktlösung entfern scheint. Im Libanon, wo ich mich aufhielt, leben Hunderttausende von syrischen Flüchtlingen ein pre22

Humanité 4/2013

käres Leben. Die Brutalität der Kriegsparteien und den Zynismus der Politik nehmen wir ohnmächtig zur Kenntnis. Doch dem unermesslichen Leiden der Zivilbevölkerung steht das grenzenlose Engagement der Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes gegenüber. In Syrien mussten schon mehr als 30 Mitarbeitende des Roten Halbmondes ihren Mut mit dem Leben bezahlen. «Wir jungen Freiwilli-

gen bringen Licht in eine dunkle Welt.» Die Aussage der libanesischen Rotkreuzhelferin Berna, die an der Grenze zu Sy­ rien verwundete Flüchtlinge betreut, hat mich besonders berührt.

Ein unerlässliches Engagement Die unparteilichen Helferinnen und Helfer, denen ich immer wieder begegnen durfte, bilden das Herzstück der Rotkreuz-Arbeit. So lernte ich während des


ü be r ze u gt Bürgerkrieges in El Salvador José kennen, der bei Tag und bei Nacht mit der Ambulanz an die gefährliche Front fuhr und Verwundete barg. Im letzten Frühling traf ich ihn noch immer im Einsatz an. Die Erfahrung von drei Jahrzehnten hatte ihn nicht zu entmutigen vermocht. «Der Frieden hat uns zwar Hoffnung gegeben», meinte er. «Aber die soziale Gewalt fordert heute neue Opfer, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.» José, Berna und Tausende von Rotkreuzfreiwilligen setzen ein hoffnungsvolles Zeichen gegen die Barbarei. Ihr Engagement bleibt unerlässlich, so lange Kriege andauern sowie Katastrophen und Ar-

mut die Existenz von Millionen von Menschen gefährden. Dafür verdienen sie unseren Dank und Respekt.

Tausende von Rotkreuzfrei­ willigen weltweit setzen ein hoffnungsvolles Zeichen gegen die Barbarei. Vom Menschen verursachte Not Der grosse französische Humanist Michel de Montaigne schrieb schon im 16. Jahrhundert: «Ich hasse grausam die Grausamkeit als den schlimmsten aller Fehler» und meinte damit das Leid, das Menschen anderen Menschen zufügen. Religiöser

oder ideologischer Fanatismus und totalitärer Machtanspruch bleiben die gefährlichsten Gegner der menschlichen Freiheit und Würde. Sie finden dort den besten Nährboden, wo einer jungen Genera­tion keine Zukunftsperspektiven offen stehen und wo die wirtschaftliche Ausbeutung und Korruption Elend produzieren. Dies ist besonders krass der Fall in afrikanischen Kriegsgebieten, aus welchen beispielsweise die Rohstoffe stammen, die in unseren smarten Phones stecken. Langfristig gesehen ist deshalb der Einsatz für fairen Handel ebenso wichtig wie die humanitäre Hilfe und die Entwicklungszusammenarbeit. Dies rief mir ein junger

In Honduras üben Freiwillige regelmässig, um im Katastrophenfall rasch die Bevölkerung in Sicherheit zu bringen

© SRK, Stefan Maurer

Helfer des Südsudanesischen Roten Kreuzes in Erinnerung, der sich am Aufbau des Gesundheitswesens im zerstörten Lande beteiligt. Er setze sich gerne für seine Not leidenden Landsleute ein, meinte er. Aber er hoffe auch, dass sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung dank wirtschaftlicher Entwicklung und weniger Korrup­ tion langfristig verbessern.

Freiwillige Seniorinnen vom Weissrussi­ schen Roten Kreuz kümmern sich um die Schwächsten

Karl Schuler Der 64-Jährige war bis 1992 SRK-Programmverantwortlicher. Dann leitete er die Kommunikation der Internationalen Zusammenarbeit und berichtete aus fast allen Ländern, in denen das SRK tätig ist. Humanité 4/2013 23


© SRK, Caspar Martig

kur z & bündig

© SRK, Mitja Rietbrock

Gutes tun ist cool

Klimawandels nicht hilflos ausgeliefert ist. Aber ihre Anstrengungen zur Risikoverminderung sind ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Film dauert 22 Minuten und eignet sich für den Schulunterricht. Eine DVD kann mit einer E-Mail an iz@redcross.ch kostenlos bestellt werden. Eine Kurzversion in deutscher und französischer Sprache finden Sie im Internet:

■  Alexander Gulski vom Jugendrotkreuz sorgt als Freiwilliger regelmässig am Altersheim-Nachmittag für ein interessantes Programm. «Es ist cool, etwas Gutes zu tun», sagt der 20-Jährige und zeigt sich auf den Plakaten als Fan des SRK. Am 5. Dezember ist der internationale Tag der Freiwilligenarbeit. Das SRK nutzt die Gelegenheit, um im Dezember seinen über 72 000 Freiwilligen für ihre Einsätze zu danken und verschiedene Rotkreuz-Organisationen rufen zur Freiwilligenarbeit auf. Möchten auch Sie sich freiwillig beim SRK engagieren? Informationen dazu finden Sie im Internet.

➔  redcross.ch/honduras

➔  redcross.ch/freiwillige

Film zur Katastrophenvorsorge in Honduras ■  «El clima se enloquece» – das Klima spielt verrückt – so beschreiben die Bauern die zunehmenden Wetterextreme in Pespire und San José – zwei weitläufige Gemeinden im Süden von Honduras. Dürreperioden und sintflutartige Regenfälle treten immer häufiger auf. Der Dokumentarfilm «Das Klima spielt verrückt» des Schweizerischen Roten Kreuzes zeigt, dass die Bevölkerung den Folgen des

Vermisstensuche in Europa

■  Jedes Jahr wenden sich Hunderte von Familien, die auf dem Weg nach Europa auseinandergerissen wurden, an die Suchdienste des Roten Kreuzes. Doch oft haben Nachforschungen kaum Erfolg, weil die Gesuchten weiterreisen und ihre Namen unterschiedlich aufgezeichnet werden. Zusammen mit dem IKRK arbeiten das SRK und 16 weitere Nationale Rotkreuzgesellschaften daran, die Erfolgschancen zu verbessern. Wer in Europa Angehörige sucht, kann nun ein Foto von sich auf einem Poster veröffentlichen. Dieses wird an Orten ausgehängt, die von Migrantinnen und Migranten häufig aufgesucht werden. Auch im Internet wird das Foto aufgeschaltet:

➔  familylinks.icrc.org/europe 24

Humanité 4/2013

Golfen für das Jugendrotkreuz ■  Über 50 Golfspielerinnen und -spieler folgten der Einladung von Canon und nutzten die Chance, sich am Können internationaler Golfprofis zu messen. Anstelle einer Preisvergabe spendete Canon die Summe von 2000 Franken. SRK-Mitarbeiterin Isabelle Roos bedankt sich bei der Checkübergabe bei Markus Naegeli, CEO Canon (Schweiz) AG. Der Betrag wird für die Jugendarbeit des SRK eingesetzt.


vo r o r t

Familien aus Syrien

Lichtblick im Schatten des Kriegs Der Bürgerkrieg in Syrien zwingt immer mehr Menschen, in die Nachbarsländer zu fliehen. Nach ihrer Flucht stehen die Familien für unbestimmte Zeit an einem fremden Ort vor dem Nichts. Das SRK hilft in Jordanien 1600 Flüchtlingsfamilien über die Runden zu kommen und den Winter gut zu überstehen. Text: Isabel Rutschmann  Bilder: Remo Nägeli

Humanité 4/2013

25


vo r o rt

J

eden Morgen steht Sulaf am Fenster und sieht zu, wie andere Kinder zur Schule kommen. Sie beobachtet, wie diese auf dem Pausenplatz zusammen spielen, lachen und herumtoben. Das Mädchen wohnt mit Mutter, Grossmutter, Tante, Geschwistern, Cousinen und Cousins – insgesamt 18 Personen – in einer Dreizimmerwohnung im Dachstock eines kleinen Schulhauses in der Grenz-

«Wir haben in Syrien ein gutes Leben geführt und waren eine glückliche Familie.» stadt Jerash im Norden von Jordanien. «Wann darf ich auch wieder zur Schule gehen?», fragt sie ihre Mutter täglich. «Ich hoffe bald», lautet die immer gleiche Antwort seit einem halben Jahr. Wer zur Schule gehen will, braucht eine Uniform und Unterrichtsmaterial, und dafür braucht es Geld. Sulafs Mutter Hiaem Abu Duha (36) weiss weder, wann ihre Kinder wieder zur Schule gehen können, noch wie das Leben nach ihrer Flucht aus dem Bürgerkriegsland Syrien überhaupt weitergehen soll. Im März dieses Jahres haben sich die Frauen und Kinder der Familie Abu Duha in einer Nacht- und Nebelaktion aus Angst vor Bomben, Gefechten und Vergewaltigungen in Sicherheit gebracht und sind aus ihrer Heimatstadt Dar’a ins Nachbarland Jordanien geflohen. Über eine halbe Million Syrer haben seit Ausbruch des Bürgerkriegs Zuflucht in Jordanien ge-

26

Humanité 4/2013

Die fünfjährige Sulaf wohnt mit 17 Verwandten in einer Dreizimmerwohnung im Norden Jordaniens

sucht. Täglich kommen Neuankömmlinge dazu, ein Ende des Flüchtlingsstroms ist nicht absehbar. «Wir haben in Syrien ein gutes Leben geführt. Es hat uns an nichts gefehlt, wir waren eine glückliche Familie», sagt Hiaem Abu Duha. Ihr Mann ist Lehrer, die Familie hatte ein regelmässiges Einkommen. Nach der Flucht konnten die Frauen und Kinder vorerst von den Ersparnissen der Familie leben. Doch die waren trotz be-

scheidener Lebensverhältnisse bald aufgebraucht. Denn Miete, Strom und vor allem Wasser, das in Jordanien Mangelware ist, sind teuer. Und Nahrungsmittel sowie Güter des täglichen Bedarfs kommen auch noch dazu. Um den Kindern wenigstens das Dach über dem Kopf zu sichern, beglichen die drei Frauen die Mietschulden eine Zeit lang mit den Essensmarken, die sie als registrierte Flüchtlinge zugute haben. Doch das zog die


vo r o r t

– für wie lange weiss niemand

Mohammad Khoulani unterhält sich mit der SRK-Delegierten Hanny Rücker

Frage nach sich, wie die Lebensmittel bezahlt werden sollen – die Problemspirale drehte sich unaufhaltsam abwärts. Das SRK unterstützt in Jordanien Familien wie die Abu Duhas, Frauen und Betagte ohne Vermögen oder Einkommen mit Bargeldbeiträgen, damit sie nach der Flucht aus Syrien im Gastland bleiben können. Der Betrag wird der Haushaltgrösse angepasst und beträgt im Durchschnitt rund 160 Franken pro FaLinks: Die Frauen der Familie Abu Duha versuchen jeden Tag, den Kindern ein Stück Normalität vorzuleben Sulaf und ihr Bruder vor dem Schulhaus, in dem sie zwar wohnen, aber noch nicht zur Schule gehen dürfen

milie und Monat. Im Grossraum Jerash sind dem SRK-Hilfsprogramm 1600 Familien angeschlossen. Für das sogenannte «Cash-Programm» sprechen einige Gründe: Die Flüchtlinge können ihre

«Die Unterstützung des SRK löst einige unserer Probleme und gibt uns ein bisschen Sicherheit.»

Mitarbeitenden und Freiwilligen des Jordanischen Roten Halbmonds eine Bankkarte mit einem Geheimcode erhalten, mit der er den monatlichen Barbetrag jederzeit am Bancomaten abheben kann. «Wann darf ich zur Schule gehen?», fragt Sulaf am Morgen, nachdem ihre Mutter vom SRK die erste monatliche Rate erhalten hat. «Bald», sagt die Mutter und lächelt.

➔  redcross.ch/syrische-fluechtlinge Selbstständigkeit bewahren, Verantwortung übernehmen und das Geld so einteilen, wie sie es am dringendsten benötigen. Zudem unterstützen sie auf diese Weise das lokale Gewerbe im Gastland. Der Beitrag des SRK reicht nicht, um die gesamten monatlichen Lebenskosten zu decken, aber lindert die grösste Not. «Die finanzielle Unterstützung des Schweizerischen Roten Kreuzes löst einige unserer Probleme und gibt uns die Sicherheit, hier bleiben zu können und wenigstens ein einigermassen normales Leben zu führen», sagt Mohammad Khoulani, ein 44-jähriger Innenarchitekt, der nach einem schrecklichen Massaker mit Frau und Kindern aus Darayya bei Damaskus flüchten musste. Auch er hat, wie die Familie Abu Duha, von den

APROPOS In Gedenken an die Opfer des Syrischen Roten Halbmonds Der Krieg in Syrien fordert täglich unzählige Todesopfer und Verletzte. Unter den Toten sind bereits 30 Freiwillige des Syrischen Roten Halbmonds zu beklagen. Viele von ihnen haben ihr Leben während der Ausübung ihrer Aufgabe als neutrale Helfer verloren, als sie gemäss den Rotkreuzgrundsätzen humanitäre Hilfe leisten wollten. Der Syrische Rote Halbmond ist, genau wie das SRK, eine der 189 nationalen Gesellschaften der weltweiten Rotkreuz- und Rot­ halbmondbewegung.

Humanité 4/2013 27


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kreuz & quer

Auf der kirgisischen Flagge ist die Öffnung oben in der Jurte, der sogenannte «Tündük», abgebildet (im Bild oben zu sehen)

gut. Denn die Wände, die auf dem runden, faltbaren Holzgitter befestigt werden, sind aus Filz und Fell. Diese halten sowohl die Hitze wie die Kälte draussen. Der «Tündük», ein verschliessbares Loch oben in der Mitte, lässt frische Luft herein. Angefeuert wird der Kochherd mit getrocknetem Pferde- und Schafdung, da es hier kein Holz gibt. Schon beim ersten Bissen bereuen wir keinen Augenblick, dass wir uns zu einem spontanen Besuch entschieden haben und deshalb dieses Alltagsgericht probieren dürfen. Denn Kuurdak, das mit selbst gebackenem Fladenbrot gegessen wird, schmeckt uns wie ein Feiertagsessen. Etwas gewöhnungsbedürftig hingegen ist die vergärte Stutenmilch, die in Kirigstan populär und beliebt ist. Diese soll zwar so gesund sein wie Muttermilch. Doch sind wir nach dem ersten Schluck froh, dass uns die Gastgeberin eine Tasse Schwarztee anbietet.

➔  magazin-humanite.ch/rezepte REZEPT

Kirgistan

KUURDAK

Alltag in der Jurte Svieta verbringt mit ihrer Familie den Sommer als Hirtin hoch oben auf der Alp. Heute bereitet sie das typische kirgisische Alltagsgericht des Kuurdak zu und braucht sich deswegen wirklich nicht zu entschuldigen. text: KARL SCHULER

Bilder: FABIAN BIASIO

D

er Topf, in dem das Fleisch- und Gemüse-Eintopf schmort, verbreitet einen verführerischen Geruch. Da unser Besuch nicht angemeldet war, entschuldigt

Hat sich über Jahrhunderte bewährt: die Jurte schützt die Hirtenfamilien auch heute noch perfekt vor dem rauen Klima. sich Svieta dafür, dass sie «nur» Kuurdak, das als einfaches Werktagsgericht gilt, zubereitet. Sonst hätte sie uns ein feierliches

Fleisch-Nudel-Gericht zubereitet, dessen Zubereitung mehr Zeit in Anspruch nimmt. Svieta und ihre Familie sind die nächsten Nachbarn der Hirten-Familie von Munara, die wir zusammen mit den Rotkreuzfreiwilligen besucht haben (Seiten 6/7). Wenn sie sich besuchen, müssen sie eine halbe Stunde gehen. Wir sitzen auf weichen Kissen am Boden um einen niederen Tisch in der Jurte. Dieses in Zentralasien verbreitete traditionelle Rundzelt schützt die Bewohner vor dem rauen Klima besonders

Für ca. 4 Personen Zutaten Je 100 g geschnetzeltes Lamm- und Rindfleisch (eine vegetarische Variante ohne Fleisch ist auch möglich), 2 EL Speiseöl, 1 gehackte Zwiebel, 1 Weisskohl ohne Strunk in Streifen geschnitten, 300 g Kartoffeln geschält und in Stücke geschnitten, Pfeffer, Chili (nach Vorliebe Pulver oder frisch), Salz, Paprika Die gehackte Zwiebel im heissen Öl zusammen mit dem Fleisch im Wok oder in einer grossen Pfanne anbraten. Kartoffeln, Weisskohl und die Gewürze beifügen. Mind. 30 Minuten köcheln lassen, evlt. etwas Wasser beifügen und zum Schluss nach Belieben nochmals nachwürzen.

Humanité 4/2013 29


K r euz & Quer HUMANITÉ 3/13 Lösungswort des letzten Kreuzworträtsels: HOFFNUNG SCHENKEN Wir gratulieren den Gewinne­rinnen und Gewinnern: Oksana Changkakoti, Genf Antoinette Fischer, Triengen Marie-Louise Lovis, Delsberg Martina Staub, Bülach Edith Stöckli, Murten

Übrige Lösungen der letzten Ausgabe:

Für Humanité zeichnet «Karma» alias Marco Ratschiller. Er ist Cartoonist und Chefredaktor des Satire-Magazins Nebelspalter.

Labyrinth

Vom Start bis ans Ziel wird der Weg mit feinen Linien markiert. Den gefundenen Weg ausfüllen – und schon erscheint das Bild.

04010000006

4 7 1 2 8 3 9 5 6

9 6 5 7 1 4 2 3 8

2 3 8 9 5 6 4 7 1

1 9 7 4 2 8 5 6 3

3 4 2 5 6 7 1 8 9

8 5 6 1 3 9 7 4 2

6 2 4 3 9 5 8 1 7

5 1 3 8 7 2 6 9 4

8 6 9 7 3 1 2 5 4

5 3 1 2 4 6 8 9 7

4 2 7 9 8 5 1 6 3

7 9 2 5 6 3 4 1 8

1 4 5 8 7 2 6 3 9

6 8 3 4 1 9 7 2 5

2 7 6 3 9 8 5 4 1

9 1 4 6 5 7 3 8 2

7 8 9 6 4 1 3 2 5

06010026094

3 5 8 1 2 4 9 7 6

06010026095

Die Lösung zum Sudoku, zum Wortsuchspiel und zum Labyrinth finden Sie jeweils in der nächsten Ausgabe oder im Internet.

➔  magazin-humanite.ch (C) Conceptis Puzzles

30

Humanité 4/2013

4000515


Kreuz & Quer Kreuzworträtsel

Sudoku 7 4 2

2

5

8 7

4

7

1

1 4

6

2 9

9 5 7 6 5

Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb: Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die Barauszahlung und der Rechtsweg sind ausgeschlossen.

8

9

4 2 1

GEWINNEN

3 1

8

3 6

9

2

1

Conceptis Puzzles

6 5 9 4

1

2 7 3 9

Conceptis Puzzles

2 7 5 06010026097

7 5 9 7 2 4 3 8

06010026098

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.

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Humanité 4/2013 31


Bereits eine einfache Gesundheitsversorgung kann viel Leid verhindern. Das SRK setzt sich ein, damit Menschen in abgelegenen Regionen nicht benachteiligt werden.

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