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RECYCLING SCHONT RESSOURCEN UND PORTEMONNAIE

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REGELQUIZ

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Nachhaltig wirtschaften heisst auch, Abfall vermeiden beispielsweise, indem Materialien getrennt gesammelt und wiederverwertet werden.

Um sein Abfallmanagement zu optimieren, hat sich der Golfclub Wylihof einer Analyse durch Swiss Recycling unterzogen – und durchwegs gute Noten erhalten.

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Swiss Golf treibt seine Nachhaltigkeitsbestrebungen zügig voran. Bereits 2019 konnte der Verband eine Partnerschaft mit der «Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz» von Swiss Recycling eingehen. Teil dieser Vereinbarung ist eine kostenlose Abfallanalyse für Swiss­GolfMitglieder, beschränkt auf drei Clubs pro Jahr. «Eine wertvolle Dienstleistung, die eine Golfanlage dabei unterstützen kann, noch nachhaltiger zu wirtschaften», sagt Jan Driessens, im Swiss­Golf­Vorstand für Golfanlagen & Nachhaltigkeit zuständig. «Wir wollen mit der Abfallanalyse Clubs unterstützen, die bereits ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit gegeben und die GEO­Zertifizierung erfolgreich durchlaufen haben», erklärt er. Das Vorgehen macht Sinn, die Kontrolle Abfallwirtschaft ist in den GEO­Zielen explizit genannt.

Premiere im Wylihof

Die erste Abfallanalyse erfolgte Ende März im Golfclub Wylihof, der zu Jahresbeginn die GEO ­Z ertifizierung erlangt hat. «Die differenzierte Lagerung von Abfall wird bei uns seit vier Jahren intensiv umgesetzt», erklärt Wylihof­Präsident René Misteli. Das laufe problemlos. «Ein Mehraufwand entsteht nicht», weiss Headgreenkeeper Ryun Holden. Die Materialien würden im selben Bereich gelagert, das Trennen werde rasch zur Routine. Auch sein Team zieht mit: «Seit ich 2014 im Wylihof angefangen habe, arbeitet der Club auf die GEO­Zertifizierung hin. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind Teil der Mentalität unserer Teams geworden.»

Diesen Eindruck gewann auch Swiss­Recycling­ Geschäftsführer Patrik Geisselhardt, der die Abfallanalyse gemeinsam mit dem Entsorgungsspezialisten Roland Habermacher durchführte: «Beim Golfclub Wylihof wird ein guter Job gemacht. Man spürt, dass sich der Club schon länger mit dem Thema auseinandersetzt. Entsprechend gut ist der Umgang mit der Entsorgung: Prozesse sind etabliert und werden gelebt.» Beeindruckt habe ihn «der übergeordnete Wille, sich weiterzuentwickeln. Diese Einstellung ermöglicht es, laufend besser zu werden.»

Nachhaltigkeit Und Umweltbewusstsein Sind

TEIL DER MENTALITÄT UNSERER TEAMS GEWORDEN.

Noch besser werden –und dies kommunizieren

Besser werden, dies ist das Ziel des Clubs; aus diesem Grund hat man sich um diese Abfallanalyse bemüht. «Wir erhoffen uns von Swiss Recycling Verbesserungsvorschläge zu Entsorgungsprozessen, ­anbietern und ­methoden sowie Partnerschaften mit Entsorgern», erklärt Misteli. Auch gemeinsame Kommunikationskonzepte hinsichtlich Recycling wünscht sich der Clubpräsident, denn so vorbildlich die Mülltrennung funktioniert, Mitglieder und Gäste wurden darüber bislang nicht informiert. «Leider», sagt Geisselhardt, «denn in der aktiven Kommunikation mit den Golfern sehen wir grosses Potenzial.»

Der Golfclub Wylihof ist «abfalltechnisch» gut aufgestellt. Aber «problematisch ist der Umstand, dass von den Lieferanten nicht jeder Sondermüll zurückgenommen und fachgerecht entsorgt wird», sagt Misteli. Trotzdem –dass der Abfall strikte getrennt wird, schlägt sich auch finanziell nieder. «Bevor wir unser Recyclingprogramm umgesetzt hatten, lande­

Nachhaltigkeitsnews

Sechs B Ndner Clubs Spannen Zusammen

Ende März ist die Entscheidung gefallen sechs der elf Bündner Golfclubs gehen die GEO-Zertifizierung gemeinsam an. Laut Pius A. Achermann, Präsident des Bündner Golfverbands sowie des Golfclubs Arosa, sind folgende Clubs mit von der Partie: Arosa, Engadine (mit den Plätzen Samedan und Zuoz), Klosters (Rezertifizierung), Lenzerheide, Buna V ista Sagogn und Vulpera.

27 Clubs Registriert

Swiss Golf strebt bis 2027 eine GEOZertifizierung sämtlicher Schweizer Golfanlagen an. Der erste Schritt dazu ist die Registrierung beim Online-Tool OnCourse ® Bei Redaktionsschluss hatten 27 Schweizer Clubs diesen Schritt bereits getan, 11 mehr als Ende Januar 2020.

Das wird im Wylihof recycliert: Öl, Maschinenfilter (Öl / Hydraulik / Kraftstoff), Papier und Karton, PET, Chemieflaschen, Düngemittelbehälter (IBC, 200-LiterFässer etc.), Spraydosen, Altmetall, Glas, Kaffeekapseln.

ten die meisten Abfälle in einer Mulde, die wir a lle zwei bis drei Wochen gegen teures Geld leeren lassen mussten. Seit wir die Abfälle trennen und die meisten gratis entsorgen, sind die Kosten für die Mulden um 75 Prozent gesunken», weiss Holden.

Allgemeine Empfehlungen erarbeiten

Swiss Recycling händigte dem Golfclub im Anschluss an die Abfallanalyse einen 20­seitigen Bericht aus, der auf die Gegebenheiten vor Ort eingeht und Empfehlungen sowie Tipps zur Optimierung enthält. Dem «Pilot­ Checkup» werden weitere in anderen GEO ­zertifizierten Clubs folgen. Die Erkenntnisse dieser A nalysen sollen dann in allgemeine Empfehlungen an Golfclubs einfliessen.

«Abfälle sind sichtbar, und deren richtige Verwertung trägt zur Ressourcenschonung bei», sagt Geisselhardt. Dass die Clubs hier ansetzen, sei mit ein Verdienst des Verbands: «Bei Swiss Golf werden die Themen Nachhaltigkeit und Recycling aktiv bearbeitet, sie haben eine hohe Relevanz.» •

Swiss Golf F Rdert Nachhaltigkeit

Das Bekenntnis zu Umwelt und Nachhaltigkeit ist Teil der neuen Kultur von Swiss Golf. Durch proaktives Handeln steigen Glaubwürdigkeit und Transparenz. Die Golfbranche hält heute schon Umweltstandards ein, über welche der Gesetzgeber erst diskutiert. Nachhaltigkeit ist eine Herzensangelegenheit – Golf muss nicht, Golf will aber nachhaltig sein! Ziel ist die GEO-Zertifizierung sämtlicher Schweizer Golfanlagen bis 2027 der Verband unterstützt die Clubs bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Eine Vereinbarung zwischen Swiss Golf und der Golf Environment Organization (GEO) vereinfacht den Zugang zum OnCourse ® -Programm, denn OnCourse ®Switzerland ist in Deutsch und Französisch verfügbar. Clubs, die das Programm nutzen, werden von Swiss Golf finanziell unterstützt (sofern das dafür vorgesehene Budget noch nicht ausgeschöpft ist): 1000 Franken gibt es als Starthilfe bei der Registrierung, weitere 1000 Franken bei erfolgreicher GEO-Zertifizierung. Zudem organisiert Swiss Golf in verschiedenen Regionen der Schweiz Nachhaltigkeits-Workshops und zahlt jährlich einen Unterstützungsbeitrag an GEO.

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