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COMEBACK GESTOPPT

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SWISS CHALLENGE

SWISS CHALLENGE

Besonders hart trifft die Zwangspause Morgane Métraux. Die Westschweizerin war die ganze Saison 2019 verletzt und startete dieses Jahr mit ihrer Schwester Kim auf der Ladies European Tour in Australien und Südafrika. Nun wartet sie erneut.

«Diesmal geht es allen gleich schlecht, das ist mental fast einfacher zu verkraften, als wenn man selber nicht spielen kann, alle anderen aber schon», sagt die 23-jährige Lausannerin zu ihrer speziellen Situation. Wegen einer langwierigen Schulterverletzung bestand ihre ganze zweite Saison als Profi-Golferin ausschliesslich aus Rehabilitation, sie bestritt 2019 kein einziges Turnier. Im Januar konnte Morgane Métraux endlich wieder wettkampfmässig spielen und qualifizierte sich sogleich f ür die Ladies European Tour. Nach den ersten drei Turnieren in Australien und Südafrika bis Mitte März war der Flug zum Saudi Open schon gebucht, ebenfalls geplant war der Start der ersten beiden Turniere auf der amerikanischen Symetra Tour in Kalifornien.

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Eingeschränkt trainieren

Rein golferisch wäre die Zwangspause einfacher zu überbrücken an ihrem Zweitwohnsitz in Florida. Dort sind viele Plätze offen u nd die Regierung unterstützt ausdrücklich den Profisport. «Vor allem wegen der Familie und dem Gesundheitswesen sind wir in dieser Zeit aber lieber in der Schweiz, auch wenn w ir hier bloss eingeschränkt trainieren können», erläutert Métraux die aktuelle Lage von i hr und ihrer zwei Jahre älteren Schwester Kim. Sie schlagen im Garten ein paar Bälle ins Netz, dazu kommt das Fitness-Training. Bei der Technik hilft der Coach per VideoTelefon aus den USA, sonst motivieren sich die beiden Schwestern gegenseitig. Es bleibe ohne das Spielen auf dem Platz aber auch Zeit für viele Sachen, die sonst öfters zu kurz kommen, erzählt die Westschweizerin. Neben dem Klavierspielen unter anderem Backen, Lesen oder TV-Serien schauen. Viel Zeit hätte sie derzeit auch für ihren Freund.

Harry Ellis, ihr Studienkollege an der Universität in Florida, hatte sich noch als Amateur unter anderem für das US Masters 2018 qualifiziert und wechselte danach ebenfalls ins Profilager. Diese Saison startete der 24-jährige Engländer bisher drei Mal auf der Challenge Tour in Südafrika. «Wir sehen uns auch sonst nicht sehr oft», erläutert Métraux. Wegen den

Reisebeschränkungen können sich die beiden nun gar nicht mehr treffen. Ellis wartet zu Hause in England auf den Neustart, sie hofft in Lausanne darauf, möglichst bald wieder spielen zu können. «Nach der langen Verletzungspause warte ich nun sehnlichst darauf, dass die Zwangspause bald beendet ist», erläutert sie die schwierige Lage.

Kleines Taggeld

Das nächste Turnier auf der amerikanischen Symetra Tour ist für Mitte Juni geplant, sie sei allerdings alles andere als sicher, ob der Event dann auch tatsächlich stattfinden könne, kommentiert Métraux. Das Gleiche gelte für die Jabra Ladies Open in Evian, ebenfalls mit dem 18. Juni als bisher kommuniziertem Starttag.

So ist sie froh um die kurzfristige finanzielle Unterstützung durch Swiss Golf. «Auch wenn wir die Caddies beispielsweise Woche für Woche bezahlen, fallen auch ohne Turniere einige Kosten an, gleichzeitig können wir derzeit nichts verdienen», fasst sie zusammen. Als Selbstständigerwerbende hat sie zudem Anspruch auf ein Taggeld von maximal 196 Franken. «Da ich in den vergangenen drei Jahren schon nicht sehr viel verdiente, wird die Entschädigung wohl deutlich kleiner sein, aber ich werde den Ausfall den Behörden bald melden», erläutert die Proette mit dem UniAbschluss in Business Management.

Swiss Golf Team Pros

Insgesamt neun Schweizer Profi-Golferinnen und -Golfer werden derzeit von Swiss Golf finanziell unterstützt. Neben den beiden Schwestern Kim und Morgane Métraux sowie Joel Girrbach sind auch folgende Spieler im aktuellen Swiss Golf Team der Pros: Albane Valenzuela, Marco Iten, Luca Galliano, Jeremy Freiburghaus, Mathias Eggenberger und Benjamin Rusch. Als Soforthilfe erhielten alle neun einen Pauschalbeitrag von 5000 Franken vom Verband.

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