3 minute read

«Nu N brauche ich ei NeN fixeN c addy»

Mit dem zweiten Platz in Indien realisierte Fabienne In-Albon diesen

Winter das erfolgreichste Resultat einer Schweizer Profigolferin seit fast 25 Jahren. Um ihrem Ziel, den Olympischen Spielen in Rio, noch näher zu kommen, sucht sie nun einen Caddy. Das ist offenbar alles andere als einfach. Die ASG hilft.

Der Sonntagsblick titelte einen ganzseitigen Bericht schlicht mit «Golf-Sensation», die NZZ schrieb «Den Olympia-Traum leben», und auch in der «Zentralschweiz am Sonntag» war die Zugerin Fabienne In-Albon mit einem grossen Portrait präsent. Anlass für die positiven Schlagzeilen war der sensationelle zweite Rang von Fabienne In-Albon auf der Ladies European Tour in Indien im Dezember 2014. Das ist das beste Resultat, das seit 1990 einer Schweizer Proette gelungen ist. «Das war mir erst beim Lesen der Artikel bewusst und hat mich natürlich gefreut», sagt die 28-Jährige, die seit drei Jahren als Profigolferin unterwegs ist.

Wichtiger als die 18 000 Euro Preisgeld in Indien war für sie die klare Qualifikation unter den besten 80. Für sie gibt es die Tourkarte der Ladies European Tour 2015. Vor dem zweitletzten Turnier lag In-Albon noch auf Rang 98; dank dem grossen



Golfbrillen finden Sie am bekannten Ort!

  

→ Sprachschulen

Sprung auf Platz 50 hatte sie am Ende ihrer ersten vollen Saison auf der LET deutlich mehr erreicht als erhofft.

Vorab mental klar besser

«Die ersten Turniere auf der grossen Frauen-Tour waren nicht ganz einfach –plötzlich hat es TV-Kameras, man spielt in einem anderen Umfeld und die Konkurrenz ist deutlich grösser», blickt sie zurück. Vor allem mental sei sie aber deutlich stärker geworden, ergänzt In-Albon. «Schon in Südafrika habe ich gesehen, dass ich vorne mithalten kann. Mit einem achten und einem zweiten Rang bin ich nicht mehr weit weg, vor allem, wenn ich konstant auf hohem Niveau spielen kann.» schwierige c addy-suche

Den Grundstein für die zweite Saison auf der LET legte sie diesen Januar mit intensivem Training in den Bereichen Fitness, Technik und Mental. Vor einigen Jahren musste In-Albon wegen BandscheibenProblemen längere Zeit pausieren.

Abgesehen von den üblichen «Wehwehli» sei ihr Rücken aber derzeit wirklich stabil.

Was ihr derzeit am meisten fehlt, ist ein Vollzeit-Caddy. Sie habe schon verschiedene getestet, aber bisher habe es einfach noch nicht gepasst, erläutert In-Albon. «Man verbringt viel Zeit miteinander, da muss es fachlich, aber auch menschlich stimmen», ist sie überzeugt.

Mit Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio sei klar, dass man einen Caddy braucht, der einen in- und auswendig kennt. Die Suche nach einem geeigneten Vertrauensmann beginnt für In-Albon deshalb schon vor dem ersten Turnier in Australien. Als Mitglied im Schweizer Pro-Golf-Team erhält die Zugerin für das laufende Jahr nun eine finanzielle Unterstützung, die ihr speziell bei dieser Frage helfen soll. Mit sogenanntem «Crowdfunding» bei «I believe in you» hatte sie vor zwei Jahren innerhalb von 100 Tagen von 22 Leuten 10 000 Franken für das Projekt «My way to Rio 2016» erhalten. «Das war ein sehr erfolgreiches Projekt», blickt sie zurück. die spätstarterin 2013 qualifizierte sie sich erst in letzter Minute erstmals für die LET, und vergangene Saison wartete sie bis zum zweitletzten Turnier, um sich das Spielrecht zu sichern. «Ich brauche wohl den Nervenkitzel und den Druck», lacht In-Albon. Aber nun wünscht sie sich dieses Jahr etwas weniger «Last Minute»-Entscheide. «Ich spüre, dass ich auf dem richtigen Weg bin, und mit einem Caddy an meiner Seite kann ich durchaus noch ein paar Schritte nach vorn machen», gibt sich die 28-Jährige überzeugt.

Schon als Kind war sie punkto Golf eher eine Spätstarterin. Im Alter von zehn Jahren versuchte sich Fabienne In-Albon zum ersten Mal auf der Golfanlage in Holzhäusern. Die Freude hielt sich in sehr engen Grenzen. Vielmehr hatten es ihr damals das Skifahren, das Biken und das Reiten angetan. Weil ihr drei Jahre älterer Bruder Yves aber viel Talent zeigte und die Platzreife-Prüfung auf Anhieb bestand, wollte sie gleichziehen. Allerdings, und das ist für jeden Hobbygolfer tröstlich, schaffte sie die PR erst nach zwei Jahren – und im vierten Anlauf. «Dann ging mir der Knopf auf. Ich wusste, das ist sie, meine Sportart!» m it niemandem teilen

Mit 13 fand sie Aufnahme im regionalen Kader und später in der Junioren-Nationalmannschaft. In Davos besuchte sie das Sportgymnasium und machte die Matura, dann erhielt sie ein Golf-Stipendium an der Purdue University in den USA, wo es ihr überhaupt nicht gefiel. Also beendete sie ihr Studium in Sportmanagement (BBA) in Australien.

Zu «Down Under» hat sie seither eine ganz spezielle Beziehung. «In Australien fühle ich mich besonders wohl, dort habe ich immer noch viele Freunde.» Insgesamt ist das Leben als Tour-Proette aber wenig glamourös und eher einsam. «Das ist natürlich so – gerade dann, wenn man einen besonderen Erfolg hat, möchte man das gern mit jemandem teilen. Das fehlt

This article is from: