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zeiT für eine neue liebe zum golf

Gemäss meiner Erfahrung sind es die Anfänger, die am meisten Freude haben. Sie sind dankbar, überhaupt auf dem Platz spielen zu dürfen. Der Frühling ist die ideale Zeit für alle, um die Liebe zum Golf neu zu entfachen. Schliesslich ist es ein Gefühlsspiel, nicht ein Zahlenspiel.

In den letzten 20 Jahren hat der Golfsport einen unerhörten Aufschwung erlebt. Heute zählen wir beinahe 100 000 Golfspieler in der Schweiz. Aber manchmal kommen mir leise Zweifel, wie viele von ihnen noch die unbedingte Hingabe und Liebe – wie einst – zum Golfsport haben.

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War es der Gedanke, die Freizeit in der herrlichen Natur zu verbringen; einen Sport zu betreiben, den man mit Freunden teilen und bis ins hohe Alter ausüben kann? Oder einfach, weil wir gefesselt waren von diesem seltsamen Spiel mit dem weissen Ball, das wir auch ausprobieren wollten und worauf wir gepackt wurden vom Golfvirus?

Ich habe Golfspieler am Anfang ihrer Golfreise erlebt, die Schmetterlinge im Bauch hatten bei der Idee, auf den Golfplatz zu gehen, und deren Augen leuchteten beim Anblick eines Korbes voller Golfbälle. Jahre später wurde ihr Interesse am Klub- und Turnierleben spärlicher, und einige gaben dieses wundervolle Spiel sogar auf. Aber warum?

In meinen Augen ist das Handicap, und vor allem die Bedeutung, die man ihm beimisst, der grösste Motivationsk-«Killer». Anfangs waren wir zufrieden, wenn wir den Ball in die Luft brachten. Dann – zufälligerweise – trafen wir den Sweet Spot des Schlägers, und das war einfach nur noch magisch! Nach und nach lernten wir all die Schläge kennen: Chip, Pitch, Putt und den mysteriösen Bunkerschlag, wo wir hinunterschlagen, um den Ball nach oben zu befördern. Und die Golfreise wurde mit jedem Besuch im Golfclub noch spannender.

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In diesen ersten Monaten lernten wir so viel und machten wir so schnell Fortschritte, dass bald einmal der nächste Schritt anstand: spielen auf dem Platz! Aber bevor wir uns auf den Fairways tummeln konnten, gab es noch eine kleine Hürde, genannt Platzreife. Wie wir alle wissen, ist die Platzreife ein kleines Examen. Es testet unser Spielniveau und unsere Regel- und Etiketten-Kenntnisse, damit wir erfahrenere Spieler auf dem Platz nicht stören und verstehen, wie Golf gespielt werden sollte. Was unser erster Kontakt mit dem Handicap auch ist: Es ist das erste Mal, dass wir uns mit Elite-Golfern messen.

Ich sage dies, weil von nun an unser Score mit der Platzvorgabe verglichen wird. Und da beginnt die Gefahr des Missverständnisses. Das Par ist das durchschnittliche Ziel des Professionals und Elite-Golfers und die Herausforderung durch den Golfplatz-Architekten. Was, wenn ich neben Roger Federer stehe und meine Aufschlaggeschwindigkeit mit der seinen vergleichen würde? Oder neben Bode Miller den Hang hinunterkurven würde, nur um zu sehen, wie viel schneller er ist? Wenn ich das immer täte, käme ich mir bald einmal blöd vor, und es wäre frustrierend, wenn nicht gar deprimierend. Das ist der Knackpunkt, an welchem viele Golfer ihre Liebe zum Spiel verlieren. Sie vergleichen ihr Golf immer mit demjenigen der Professionals, anstatt sich einfach am Golfspiel zu erfreuen.

Das Handicap ist eine Zahl, die zeigt, wie Sie in Turnieren unter Druck gespielt haben. Aber die meisten Golfer haben aus ganz anderen Gründen mit dem Golfspiel angefangen. Sie wollten die Natur geniessen, mit Familie oder Freunden zusammen sein oder einfach ein bisschen Spass haben mit dem weissen Ball und dem Alltagsdruck entfliehen. Golf spielen war ein Weg, die kindliche Freude und Fantasie in uns wiederzuerwecken.

Das Handicap ist nur wichtig, um zu zeigen, auf welchem Niveau man spielt, damit man auf jedem Golfplatz zugelassen wird (normaler- weise 28), oder – für bessere Spieler – um an einem regionalen oder nationalen Turnier teilnehmen zu können. Sind Sie zwischen 5 und 28, wie die meisten, spielt das Handicap wirklich keine grosse Rolle mehr. Ein Vergleich: Mehr Geld auf dem Bankkonto zu haben, macht Sie auch nicht zum besseren Menschen, und ein tieferes Handicap bedeutet nicht, dass Sie das Golfspiel mehr geniessen. aNFä

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Gemäss meiner Erfahrung sind es die Anfänger, die am meisten Freude haben. Sie sind dankbar, überhaupt auf dem Platz spielen zu dürfen. Sie können es kaum erwarten, auf der Driving Range ein paar Bälle zu schlagen. Sie akzeptieren schlechtere Schläge ohne gross zu überlegen und sind glücklich, wenn sie einige wenige gut treffen. Lachend und schwatzend hüpfen sie den Fairway hinunter, tauschen Gedanken aus und fühlen sich glücklich. Die Golfrunde vergeht im Nu, und sie können sich während Stunden über den einen oder anderen Höhepunkt unterhalten, bevor sie wieder in die reale Welt eintauchen. Jahre später haben viele Golfer ihr Lachen und ihre Unbeschwertheit verloren. Sie spielen schweigend eine Runde und gehen vom 18. Grün weg mit der einzigen Erinnerung an die schlecht gespielten Löcher. Sie

Mein erstes Handicap war 46. Mein höchstes Resultat stolze 163 Schläge, ohne zu schwindeln. Ich habe ungefähr jeden Fehler gemacht, den man in einem Golfspiel machen kann. Und trotzdem konnte ich nie warten, den Handschuh anzuziehen, einen neuen, glänzenden Golfball auszupacken, den 1. Abschlag zu betreten und keine Ahnung davon zu haben, wie mich die Golfgötter heute behandeln würden. Ich möchte meine Liebe zum Golfspiel mit Ihnen teilen. Sie merken, dass meine Kernaussage die Freude am Spiel und die Leidenschaft für das Golf ist. Ich hoffe, ich kann Ihnen helfen, Ihr Hobby wieder mit mehr Spass auszuüben und Ihre Golfleidenschaft wieder neu zu entfachen.

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Über 90 Prozent der Schläge, die ich sehe oder von denen ich höre, sind Fehlschläge. Grundsätzlich passiert das, weil die Golfspieler an alles denken, nur nicht an einen perfekten Schwung. Also müssen wir wieder zurück an den Anfang und versuchen, den Sweet Spot, das Herz auf dem Schlägerblatt zu fühlen.

Am besten fangen wir mit dem kurzen Spiel an und starten dort, weil selbst bei den Chips und Pitches viele Fehlschläge vorkommen. Nehmen Sie ein Wedge und fokussieren Sie verlassen enttäuscht den Golfclub. Aber vorher schauen sie noch schnell, ob sie an einem nächsten Turnier teilnehmen sollen –sehen dann aber davon ab. Ihr Handicap könnte sich ja wieder um gefürchtete 0,1 Punkte erhöhen.

Wo IST DIE L IEBE zu M GoLF HINGEKoMMEN ?

Golf ist meine Leidenschaft! Nach 40 Jahren bin ich immer noch absolut fasziniert von diesem Spiel mit dem kleinen Ball. Wie es mein Denken beeinflusst, wie es mich zum Lachen und zum Weinen bringt und auch dazu, den gesunden Menschenverstand beiseitezuschieben; wie es Bewegungen hervorruft, die so nie gedacht waren. Ich liebe das.

sich darauf, den Ball im Zentrum des Schlägerblattes zu treffen. Sie werden es sofort merken, wenn Sie den Ball gut treffen. Es fühlt sich an wie Butter, und das Gefühl macht süchtig! Wenn das funktioniert, arbeiten Sie sich geduldig durch alle Schläger. Fokussieren Sie sich nur auf ihr Gefühl und für den Augenblick nicht auf den Schlag. So haben Sie als Anfänger mit dem Golf begonnen. Und ich sage mit all meiner Überzeugung, dass Golf ein Gefühlsspiel ist und nicht ein Zahlenspiel.

So finden Sie die Liebe und Leidenschaft zum Golfspiel wieder, und vergessen Sie nicht: Golf ist wie Sex, Sie müssen nicht perfekt sein, um ihn zu geniessen!

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