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So mancher Name ist inzwischen weitgehend unbekannt – und doch haben all diese Golferinnen Geschichte geschrieben. Sie sind die erfolgreichsten Spielerinnen aller Zeiten, geht es um die Major-Titel, die sie im Verlauf ihrer Karriere erspielten. Als einzige Europäerin schafft es Annika Sörenstam in die Top Ten.

Petra Himmel

1. Patty bErg

Die Amerikanerin Patty Berg spielte ihr erstes Turnier mit 15 Jahren, es war die Stadtmeisterschaft von Minneapolis. Sie schaffte es mit einer Runde von 122 Schlägen in die Matchplays – und war ob dieses Ergebnisses am Boden zerstört. Von da an trainierte sie tagtäglich und wurde zu einer der Pionierinnen des Frauengolfs. Als sie 1940 ins Profilager wechselte, gab es in den USA drei Turniere, die für Frauen offen waren; das Preisgeld lag insgesamt bei 500 Dollar. Trotzdem blieb Patty Berg bei ihrem Berufswunsch, obwohl sie sich 1941 bei einem Autounfall ihr Knie an drei Stellen brach und sie 18 Monate pausieren musste. Im Verlauf des Krieges diente sie ausserdem zwei Jahre bei den Marines, bevor sie sich wieder endgültig auf ihr Golfspiel konzentrieren konnte. Ab 1946 aber kannte sie kein Halten mehr, sie gewann insgesamt 15 Major- auf der LPGA Tour begann, hatte – da herrschte Einigkeit – den technisch effizientesten Schwung im Frauengolf und eine perfekte Mentalität zum Siegen. 44 ihrer 82 Turniererfolge in den USA erzielte sie zwischen 1961 und 1964; in diesem Zeitraum schien die Frau aus Kalifornien schier unbesiegbar. Im Verlauf ihrer Karriere hielt sie so ziemlich jeden Rekord im Frauengolf, obwohl sie in der Öffentlichkeit angesichts des stark beachteten Duells zwischen Arnold Palmer und Jack Nicklaus eher im Hintergrund stand. 1964 spielte sie bei einem Turnier eine 62er-Runde – ein Rekord, der für 34 Jahre Bestand haben sollte. Das sensationelle Ergebnis war umso beachtlicher, als es in einer Zeit entstand, in der Metallhölzer noch kein Thema waren.

3. LouisE suggs ersten von zwei US-Women’s-Open-Titeln auf beeindruckende Weise holen konnte: Sie gewann mit 14 (!) Schlägen vor Babe Zaharias. In den Jahren 1949 bis 1962 gewann die Amerikanerin jeweils mindestens ein Turnier, in der Regel aber ein paar mehr. Ihren Ruhestand verbrachte sie als Golflehrerin in

Titel und 57 Turniere in den USA. Die Amerikanerin starb am 10. September 2006 in Fort Myers.

So unbekannt der Name heute sein mag, so hoch geachtet war Mickey Wright im vergangenen Jahrhundert. Die Amerikanerin, die 1955

Ruhig, reserviert und zu allem entschlossen: So machte sich Louise Suggs einen Namen. In der Welt des Golfs titulierte man sie bald als «Ben Hogan der Frauen». Wie der Texaner war sie stets konzentriert und liess sich nie aus dem Konzept bringen. Die Tochter eines BaseballProfis legte bereits früh eine brillante Amateurkarriere hin, bevor sie 1949 als Proette ihren

Sea Island. Neben Patty Berg und Babe Zaharias gilt sie als Gründerin der LPGA Tour. Alljährlich wird die beste Newcomerin der amerikanischen Tour mit dem Louise Suggs Rolex Rookie of the Year Award ausgezeichnet.

4. a nnika sör Enstam

Die kühle Schwedin eroberte die amerikanische Golfwelt im Sturm, nachdem sie an der University of Arizona College-Golf gespielt hatte und 1992 ins Profilager wechselte. Sechs Jahre später, 1998, war Annika Sörenstam bereits Weltranglistenerste. Sie war die erste NichtAmerikanerin, welche die Vare Trophy für den geringsten Rundendurchschnitt der Saison erhielt. Sie sorgte für Aufsehen, weil sie 2003 bei einem PGA-Tour-Turnier gegen Männer antrat und 2001 die erste 59er-Runde im Damengolf erreichte. Ihre Dominanz im Frauengolf ist durchaus mit jener von Tiger Woods bei den Herren vergleichbar. 2008 trat sie als Spielerin zurück, um sich ihrer Familie und unternehmerischen Aktivitäten zu widmen.

5. miLdr Ed dickinson zaharias

Eigentlich nannte jeder Mildred Dickinson Zaharias «Babe». Babe war ein sportliches Naturtalent in jeder Hinsicht. Sie konnte rennen, springen, werfen wie keine andere –auch deshalb wurde sie von der Associated Press zur Woman Athlete of the First Half oft the Twentieth Century gewählt. 1932 brach sie bei einem Leichtathletik-Event vier Weltrekorde und holte bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Hürdenspringen. Ein Jahr später fing sie ernsthaft an Golf zu spielen und trat zuerst bei Showmatches auf, bevor sie beim Turniergolf für Aufsehen sorgte. 1948 holte sie den ersten ihrer drei US-Women’s-Open-Titel. Selbst Darmkrebs im Jahr 1953 bremste ihren sportlichen Ehrgeiz nicht. Kurz darauf holte sie in ihrer letzten vollen Golfsaison noch einmal den Sieg einen Rückfall bei ihrer Krebskrankheit, der sie sich 1956, im Alter von gerade einmal 45 Jahren, beugen musste. Eine grossartige Sportlerin war gestorben.

6. bEtsy r aWL s

Betsy Rawls galt in ihrer Zeit als Unikum: Nicht nur, dass schon der Berufswunsch Golf-Proette 1951 als sehr ungewöhnlich galt. Rawls hatte im Männerstaat Texas, wo sie aufwuchs, an der Universität auch noch Mathematik und Physik studiert und dort für Aufsehen gesorgt. Im Verlauf ihrer Golfkarriere holte sie 55 Titel auf der LPGA Tour,

1972 den letzten mit 44 Jahren. Danach arbeitete sie zeitweise als Turnierdirektorin der LPGA Tour, war zwei Jahre deren Präsidentin und wurde die erste Frau, die als Regeloffizielle im Komitee der US Open der Herren antrat.

7. Ju Li inkstEr

Der Dauerbrenner: Juli Inkster ist die Frau mit der schier endlosen Karriere. Die Amerikane-

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