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Golf markt

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clu Bs ohne eigenen Platz: golfclu B chreis 4

Einmal pro Jahr «annektieren» sie die Wiese des Zürcher Kasernenareals, sonst sind die Mitglieder vom Golfclub Chreis 4 auf fremde Plätze angewiesen. Einen eigenen Golfparcours hat der fünfjährige Club nicht, dafür ein eigenes «Klubhuus» und eine lockere Ambiance von A bis Z.

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Stefan Waldvogel

Der Golfclub Chreis 4 ist sein «Baby». Marius Hofstetter (50), auch Mitglied im Golfclub Sempachersee, ist sichtlich stolz, als er beim diesjährigen Chreis 4 Open in Alvaneu seine Mitglieder und Gäste begrüsst. Die Stimme war schon klarer, die Stimmung in der Open Air Lounge auf dem Rasen gleich neben dem Clubhaus aber deutlich lockerer als nach den allermeisten herkömmlichen Turnieren. DJ Last James legt im stylish schwarzen Clubzelt seine Platten auf, die Golfer liegen bequem auf den mitgebrachten Sesseln oder stehen rund um die eigene Chreis-4-Bar. «Es ist schon etwas anders als sonst, aber sehr, sehr gemütlich», finden beispielsweise auch einige der Einheimischen, die sonst nach dem Golfen im Restaurant anzutreffen sind. Klar muss der Golfclub Chreis 4 bei seinen Open-Turnieren an einem Samstag auch den Mitgliedern der gastgebenden Clubs Startplätze zur Verfügung stellen. «Es ist natürlich nicht einfach, an einem Samstag den ganzen Parcours mit einem Kanonenstart zu belegen, aber für uns gehört dies einfach zum Erlebnis», erläutert Marius Hofstetter, der den speziellen Golfclub vor fünf Jahren zusammen mit drei Kollegen gegründet hat. «Nach meiner Rückkehr aus Südafrika war ich total angefressen, gleichzeitig fehlte mir hier vielerorts der Spassfaktor, den man in anderen Ländern eher kennt», erzählt er zu den Anfängen. Mit einem Augenzwinkern entstand der Name Chreis 4. «Das Zürcher Vergnügungsviertel mit einem Golfclub, das allein ist schon ein Gegenpol, und auch die Clubflagge mit dem Piratenlogo zeigt, dass wir etwas anders sein wollen», lacht der Kommunikationsprofi, der bis vor einiger Zeit im Zürcher Kreis 4 arbeitete und sein Büro mittlerweile im Kreis 5 hat. Die Mitglieder kommen auch aus Basel, Bern und sogar München. a lle Neugebore N e N autoM atisch Me M ber…

Der Saison-Start auf der Zürcher Kasernenwiese ist einer von gut 20 Anlässen des Golfclubs Chreis 4.

Aus der «Bieridee» ist innerhalb von fünf Jahren ein Club mit über 120 Membern geworden, davon ist gut ein Drittel weiblich. Das älteste Mitglied ist 68 und erst seit 2014 dabei, der Schnitt liegt bei etwa 40 Jahren. Der Club wächst allerdings schon fast «automatisch»: Alle neugeborenen Kinder der Mitglieder werden ohne Einschränkungen sofort und fürs ganze Leben aufgenommen. Für die übrigen Interessierten kostet der Mitgliederbeitrag sinnigerweise 444 Franken, dafür sind sie für ewig im Club und bekommen den schwarzen Aluminium«Plämpel» für den Golfbag. Es sei nicht immer einfach, den familiären Spirit aufrechtzuerhalten, wenn man so schnell wachse, sagt Vereinspräsident Marius Hofstetter, aber die allermeisten fänden die Kombination einfach cool. richtiges Matchplay-feeliNg Handicap-Turniere veranstalte man ganz bewusst keine mehr, die gebe es mehr als genug. «Nach den Team-Turnieren wie Scramble oder Four Ball Best Ball ist die Atmosphäre automatisch schon mal gelöster», beobachtet Hofstetter. Zudem könne man auch höhere Handicapper deutlich lustvoller mitspielen lassen, während sonst halt doch vielerorts jeder für sich selber schaue, ergänzt er. Zum Erlebnis Golf gehöre für ihn deshalb auch der gemeinsame Kanonenstart und der grosszügige Apéro samt Putting-Competition des Sponsors. «Wir nehmen es ernst auf dem Platz und wollen es rundherum unkompliziert haben», fasst er zusammen. Auf Englisch klingt das Motto noch etwas besser: «Don’t be too sane, play hard, loaf easily.» «Sei nicht zu vernünftig, spiele fleissig, geniesse auch das Spiel danach.» Das gilt neben dem jährlichen Open

Der Vorstand (von links):

Marius Hofstetter (Präsident), Martin Caretta und Michael Kindermann (Vizepräsidenten).

Der natürlich auch für die übrigen Veranstaltungen des Clubs. Am ersten Montag des Monats wird beispielsweise trainiert; neben dem klassischen Saison Matchplay messen sich die Members drei Mal pro Jahr im Ryder-Cup-Format mit befreundeten Equipen. Die dreitägigen Reisen ins nahe Ausland sind meist blitzschnell ausverkauft, «Da wird richtig wettkampfmässi-

sPezielle cluBs gesucht

Mit Abstand der grösste und bekannteste Verein ohne eigenen Platz ist die ASGI. Der Schweizer Verband der Unabhängigen Golfer ist Mitglied beim ASG. Mit einer Serie über spezielle Golfclubs ohne Platz möchten wir aber auch Vereinigungen ausserhalb des Schweizerischen Golfverbands vorstellen. Spielen Sie in einer Gruppe mehr oder weniger regelmässig? Nicht «nur» vom gleichen Club, sondern möglichst gemischt und bunt? Was ist das Spezielle an Ihrem «Clübli», und wie haben Sie sich gefunden? schreiben sie doch bitte ein Mail an den chefredaktor: s.waldvogel@asg.ch ges Match Play ausgespielt, und abends sitzen alle gemeinsam an einem Tisch und feiern. Dieses Feeling, diese Kombination ist mit fast nichts zu vergleichen», fasst der Golf-Fan Hofstetter zusammen. Beim Abschluss-Anlass von Ende November unter dem Namen «Honneurs» im Chreis 4 selber muss er aufs Spielen verzichten, doch das Warten dauert nicht sehr lang. Jeweils schon früh im Januar zieht es die speziellen Golfer auf «ihre» Kasernenwiese im Zürcher Chreis Cheib, um beim King&Queen of Mashie die neue Saison spassvoll und mit dem eigenen «Klubhuus» als Verpflegungsstätte einzuleiten. www.golfclubchreis4.ch

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