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Damian u lrich zwischen freu De unD frust
Die Rolex Trophy in Genf ist (nicht nur) für Damian Ulrich ein spezielles Turnier: Schon im Vorjahr erspielte sich der Zuger dort mit dem fünften Rang sein klar bestes Saisonresultat, diesmal reichte es für Rang 13. Wegen dem Rückschlag am letzten Tag überwog für ihn aber eher der Frust als die Freude über das gute Spiel.
Stefan Waldvogel
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Auch dieses Jahr war der Start im exklusiven Feld der Challenge Tour für den einzigen Schweizer alles andere als sicher. Eine Wildcard gibt es nur für Spieler, die in der Jahreswertung unter den besten 100 liegen. Mit dem 13. Rang in Aserbaidschan hatte sich Damian Ulrich Anfang August noch hauchdünn auf den 99. Zwischenrang vorgearbeitet. Nach der vergleichsweise schwierigen Saison schien der 31-Jährige in Genf dann wie befreit:
Mit Nationalcoach Steve Rey an der Tasche legte er einen fulminanten Start auf dem Rasen hin und lag schon nach den ersten neun Löchern fünf unter Par. Dieses Resultat hielt bis zum Schluss der ersten Runde und war die Basis für das beste Ergebnis der laufenden Saison. «Die Rolex Trophy liegt mir einfach, es ist ein sehr spezieller Event», fasste Damian Ulrich zusammen. Speziell ist etwa das Format, bei dem die Profis am ersten Tag jeweils mit einem
Nirgends sonst werde man vom Sponsor so bevorzugt behandelt und verwöhnt, freute sich der einzige Schweizer im Feld über den Traditionsanlass am Genfersee. Sogar beim Hotel half Rolex, was die Spieler auf dieser Stufe nicht unbedingt gewohnt sind. Ulrich bedankte sich für die Gastfreundschaft mit zwei weiteren starken Runden von 68 und 69 Schlägen. Damit lag er vor dem Finale vom Samstag auf dem aussichtsreichen dritten Rang, nur drei Schläge hinter dem Leader. Der Zuger konnte die sensationelle Ausgangslage allerdings nicht nutzen. Ein einziges Birdie und drei Bogeys reichten nicht, um auch am Ende noch ganz vorne mitzuspielen. «Ich habe eigentlich gleich gut weitergemacht und 16 von 18 Grüns getroffen, aber der Unterschied liegt bekannt-

Hébert, der das Prestigeturnier in der Westschweiz vor drei Jahren gewonnen hatte. An ist damit der erste Koreaner, der auf der Challenge Tour gewinnt, allerdings ist sein Sieg keine Sensation. Schliesslich war er vor fünf Jahren schon der Jüngste, der je die US Amateur Championship gewonnen hat. Seit 2005 lebt der Koreaner mit seiner Familie in den USA, seit vier Jahren versucht er sich bei den Profis. Die 26 000 Euro sind sein bisher grösster Check auf der Challenge Tour, den grössten Erfolg der Saison hatte der junge Koreaner schon vorher: An den British Open qualifizierte er sich locker für den Cut und kam schliesslich unter die besten 30 Spieler. Für den 26. Rang im Royal Liverpool gab es diesen Juli gut 44 000 Euro.
Junior und die drei nächsten Runden mit einem Amateur-Team unterwegs sind. «Vor allem mit den Junioren zu spielen, hilft mir wohl, etwas lockerer zu sein», philosophierte der Profi über die ungewohnten Mitspieler und den Umstand, dass man selber ums Preisgeld respektive die wichtigen Challenge-Tour-Punkte kämpft. Klar ist der Grossanlass auch für die Junioren und Amateure ein aussergewöhnlicher Event – wo sonst kann man gemeinsam mit den Spitzenspielern einen Wettkampf absolvieren!
hIGh LIGh T F ü R DIE SPIELER
Speziell sind in Genf unter anderem auch das kleine Feld mit bloss 44 Profis sowie das überdurchschnittlich hohe Preisgeld von gut 232 000 Euro. Für die Spieler sei die Rolex Trophy ein absolutes Highlight, so Ulrich.

lich auf dem Grün. Da fiel einfach kein Putt und so bin ich doch ziemlich frustriert, dass ich am Ende aus den Top Ten rausgeflogen bin», bilanzierte Ulrich das leicht bittere Schlussresultat auf Rang 13. Statt rund 12 000 Euro Preisgeld war es so bloss noch ein Drittel, statt einem grossen Schritt in der Jahreswertung kam Ulrich nur noch unter die Top 90. Das ist für ihn ein absolutes Minimalziel, damit gelangt er direkt in die zweite Stufe der Q-School für die European Tour. Nur die besten 70 auf der Challenge Tour dürfen im nächsten Jahr wieder ihr Glück versuchen und für Ulrich bleiben nach dem bisher besten Saisonergebnis von zweimal Rang 13 nur noch wenige Turniere, um weiter nach vorne zu kommen.
E RSTER SIEG EINES Sü DKOREANERS
Einen grossen Sprung unter die Top Five machte dagegen der Südkoreaner Byeong-Hun An: Nach dem vierten Rang in der Vorwoche holte sich der 23-Jährige in Genf seinen ersten Sieg als Professional. Dies vorab dank einem Superstart mit einer 63 und einer fabelhaften Schlussrunde von acht unter Par. Mit total 19 unter Par siegte An deutlich vor dem Franzosen Benjamin
Damian Ulrich als bester Schweizer, Laurence Gros (Frau von Rolex-Präsident Bertrand Gros), Sieger Byeong-Hun An, Lasse Jensen und Benjamin Hébert. (v.l.n.r.)
J ENSEN MIT FABELRUNDE UND DOCh DER V ERLIERER
Der Südkoreaner musste allerdings zugeben, beim ersten Profisieg auch etwas Glück gehabt zu haben. So ging er mit deutlichem Rückstand auf den lange souveränen Leader, Lasse Jensen, in die Schlussrunde. Dieser war mit einer Fabelrunde von elf unter Par gestartet und sah ganz lange wie der sichere Sieger aus. Auch dem 31-jährigen Dänen gelang am Ende aber bloss noch ein einziges Birdie und mit total drei über Par auf der Schlussrunde fiel er auf den dritten Rang zurück. Weil am ersten Tag der Rolex Trophy mit «Besserlegen» gespielt wurde, zählt die 61 von Jensen übrigens auch nicht als offizieller Platzrekord. Der Frust über das verpatzte Ende dürfte beim Dänen aber deutlich grösser sein und so wartet er noch immer auf den ersten Vollerfolg auf der Challenge Tour.