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Warum brauche ich einen ProbeschW ung?
Bei den Profis ist es klar, da fliegt kein Ball, bevor der Probeschwung sitzt. Viele Amateure glauben aber immer noch, dass sie ihren guten Schwung für den Probeschwung «aufbrauchen» und sie mit einem weniger perfekten zurückbleiben. Das Gegenteil ist wahr.
Wenn ich mit meinen Profi-Kollegen zusammen bin, tauschen wir uns immer wieder miteinander aus: über Golfschüler, unser eigenes Spiel, Eindrücke, die wir am Fernseher oder im Internet gesehen haben. Immer mit dem Ziel, unser Wissen zu verbessern, um das Golfspiel leichter zu gestalten. Dabei gibt es ein grosses Missverständnis, das vom Durchschnittsgolfer meistens ignoriert wird: den Probeschwung! Einen solchen zu haben, ist unerlässlicher Bestandteil eines erfolgreichen Golfspiels. ich habe nur ein einziges mal eine gute entschuldigung gehört, keinen Probeschwung zu machen!
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Er kam von einer älteren Lady, die sagte, dass sie, wenn sie alles zweimal machen müsste, zu müde wäre, um 18 Löcher zu spielen.
Viele Spieler glauben, dass sie ihren guten Schwung für den Probeschwung «aufbrauchen» und mit einem weniger perfekten zurückbleiben. Aber die Golf-Götter geben uns nicht nur einen schönen Schwung pro Schlag!
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Der Probeschwung soll ein vorbildlicher Schwung sein. Der Schwung, den wir zukünftig machen wollen. Es ist eine Bewegung, die uns an das Gefühl erinnern soll, das wir haben wollen, bevor wir uns zum Ball begeben. Leider machen viele Golfspieler einen wunderschönen Probeschwung, gehen zum Ball, konzentrieren sich viel zu lange auf unnötige Dinge, verkrampfen sich und produzieren den Schwung, den sie gar nicht machen wollten. Nämlich einen verklemmten – statt den lockeren. Und das ist frustrierend! Wenn wir Tour-Pros beobachten, sehen wir, dass sie immer irgendwelche Schwünge machen, neben oder hinter dem Ball. Der Probeschwung ist ein guter Weg, die schlechten Schwünge zu vergessen und positive Gefühle an den Körper zu schicken. Ganz speziell sind beispielsweise die Vorbereitungen von Miguel Angel Jiménez. Sein schlechter Schwung ist, wenn die Hände hinter dem Körper bleiben. Beim Probeversuch schwingt er meist viel zu stark nach links übers Ziel hinaus. Damit pflanzt er sich ein positives Gefühl ein und lässt den Körper reagieren. Alle Pros nehmen sich Zeit, um den Schlag zu visualisieren, den sie als Nächstes machen wollen; fühlen ihre Arm- und Beinbewegung oder prüfen die Dichte des Grases, aus dem sie herausschlagen, wenn sie nicht auf dem Fairway liegen. Der Probeschwung ist langsam, geduldig und fliessend; sie begeben sich zum Ball, schauen ein letztes Mal zum Ziel und starten den richtigen Schwung ohne zu zögern, ohne den Rhythmus zu unterbrechen und bevor sie sich verkrampfen. wir können den Golfschwung nicht vorprogrammieren. Wenn Sie versuchen, das Gras zu berühren, aber keinen Divot herauszuschlagen, setzt Sie das unter Druck und verursacht Spannung in Körper und Kopf. loCkeres zisCHen statt steife a rme schlechte oder angespannte, steife schwünge? ich sage meinen kunden, dass mir schläge aufgrund eines schlechten schwunges, falscher ausrichtung lieber sind als diejenigen, die auf negativen Gedanken basieren oder auf angst vor versagen. den auGenbliCk nutzen schauen sie nach dem ziel und nicht auf den boden.
Was ich beim Probeschwung gerne höre, ist ein Zischen des Schlägers. Der Griff soll leicht sein und die Ellbogen und Handgelenke beweglich, damit der Schläger locker um den Körper rotiert.
Was ich beim Probeschwung hingegen nicht gerne sehe, sind Schwünge, die das Gras berühren sollen; mit steifen Armen und zusammengezogenen Schultern. Sie können den Schwung nicht vorprogrammieren, aber Sie können ihn beeinflussen durch fleissiges Repetieren.
Wir sollten den Probeschwung als einen wichtigen Bestandteil unserer Schlagvorbereitung sehen. Wir sollten sehr genau sein mit dem zeitlichen Ablauf und der Anzahl Bewegungen. Die «pre-shot routine» sollte immer die gleiche sein, ob Spass-Runde oder Turnier, vom ersten bis zum letzten Loch.
Verwenden Sie die letzten zehn Sekunden vor dem Schwung wie Roger Federer vor dem Aufschlag!
Er tippt den Ball drei bis vier Mal auf den Boden, um sich zu entspannen und sich auf die Attacke vorzubereiten.
Es kann eine leichte Bewegung sein mit dem Schläger, ein Mini-Schwung oder ein voller Schwung, mit aller Energie geschlagen. Aber bitte tun Sie etwas, das Sie locker hält und nicht verkrampft. Und was immer es ist, machen Sie einen optimistischen Schwung, vollgestopft mit positiven Gedanken.
Negative Dinge werden immer wieder passieren auf dem Golfplatz, und wir müssen sie wohl oder übel akzeptieren. Aber verdrängen Sie vor Ihrem nächsten Schwung Gedanken wie: Was könnte wieder schiefgehen!
Lockern Sie Ihren Griff, heben Sie Ihr Kinn, fühlen Sie sich wohl mit Ihrer Körperposition und lassen Sie die Arme fliegen. Es ist wirklich möglich, Ihr Golfspiel mit einem korrekten Probeschwung zu verbessern. Ich verspreche Ihnen, dass Sie, wenn Sie locker bleiben, keine Zeit verschwenden für negative Gedanken, und als Tipp: kleine, rhythmische Bewegungen mit Ihren Füssen machen (linker Fuss, rechter Fuss – wie kleine Schritte).
Dann werden Sie sehen, dass etwas so Einfaches wie ein Probeschwung ein grosser Gewinn ist.
Marcus Knight, Swiss-PGA-Golfpro in Schönenberg. www.mkgolf.ch