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G RössERE LöchER ?
Sei es das Omega European Masters, das FedEx-Cup-Finale oder der bevorstehende Ryder Cup. Diese und fast alle anderen grossen Profiturniere werden alle auf dem Putting-Grün entschieden. Die Profis werden immer länger, immer besser und fast nur der Unterschied auf dem Grün entscheidet auf diesem Niveau. Ganz anders bei den meisten Golfanfängern: Ihnen bleiben genügend Hindernisse zwischen Abschlag und Grün. Einmal dort angekommen, steigert sich ihr Frust, weil der Ball absolut nicht in das kleine Loch verschwinden will.
deutlich grössere Löcher ins Green gestochen. 38 Zentimeter (oder 15 Inch) Durchmesser, etwa so wie ein schöner Teller. Das soll nicht die herkömmlichen Löcher ersetzen, aber vor allem den Anfängern das Spiel erleichtern. Zudem zeigen die ersten Erfahrungen, dass die Leute tatsächlich mehr Spass haben.
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Ende August fand in Deutschland das erste Turnier mit 15-Inch-Löchern in Europa statt, offenbar ebenfalls mit viel Spass statt Frust und nicht sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vergleich zu herkömmlichen Turnieren. Und nicht zu unterschätzen: Das Spiel wird deutlich schneller. Klar werden viele einwerfen, Golf sei gerade darum so faszinierend, weil es alles andere als einfach ist. Das stimmt auch. Trotzdem könnten grössere Löcher gerade für Einsteiger und «Wenigspieler» ermutigend wirken. Der Aufwand, ein zweites Ziel auf dem gleichen Grün zu installieren, ist für die Clubs überschaubar. Im Idealfall könnten die Spieler selber wählen, wie schwierig sie es sich machen wollen.
Während die Professionals mit ihrem Sport immer mehr Geld verdienen, sinkt in den meisten Ländern der Welt die Zahl der Neugolfer. Und fast noch schlimmer: Die Golfer spielen weniger oder gar nicht mehr. Allein in den USA haben 2013 rund 400 000 Golfspieler aufgehört.
Das schmerzt in erster Linie die Clubs, aber natürlich auch die Schlägerhersteller. So hat TaylorMade-Chef Mark King Anfang Jahr eine rund fünf Millionen Dollar teure Initiative namens «Hack Golf» gestartet, um Golf zugänglicher und einfacher zu machen. Eine der konkretesten und einfachsten von insgesamt rund 1000 Ideen, die bisher zusammengetragen worden sind, betrifft die Grösse der Löcher: Statt wie üblich bloss 10,8 Zentimeter kleine Ziele wurden bei rund 100 Clubs in den Staaten

Die allermeisten spielen ja Golf aus blossem Spass. Das zeigt sich schon jetzt bei den Turnieren, wo es immer weniger um das Handicap und immer mehr um das gemeinsame Erlebnis im Team geht. Bis auch in der Schweiz die ersten Clubs mit grösseren Löchern ihr Glück versuchen, dürfte es noch einige Zeit dauern.
Was meinen Sie persönlich zu der Idee? Ihre Meinung interessiert uns und vielleicht haben Sie eigene Vorstellungen, wie man Golf einfacher zugänglich machen könnte: Schreiben Sie mir ein Mail an s.waldvogel@asg.ch.
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