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VorsCHau

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Die «Lokalmatadoren» gehörten zwar zu den Favoriten, doch eine Verletzung und die Tücken der Lausanner Greens machten einen Strich durch die Rechnung der besten Schweizer Amateure.

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Dank Marc Dobias, Benjamin Rusch und Nina von Siebenthal gab es dennoch dreimal Bronze.

Jacque S Houriet

Die Internationalen Amateurmeisterschaften der Schweiz fanden vom 28. bis 30. Juni im Golfclub Lausanne statt. Am Start waren 94 Männer und 44 Damen, deren Handicaps höchstens 0,9 bei den Herren und 1,8 bei den Damen betrugen. Das Wettkampfniveau war also sehr hoch, umso mehr als auch die Nummer 3 der Amateur-Weltrangliste, der Österreicher Matthias Schwab dabei war. Bei den Damen war zwar keine Top 10- Spielerin der Weltrangliste angemeldet, aber die gezeigten Leistungen waren nicht weniger beeindruckend. Das Greenkeeper-Team von Laurent Liatard hatte den Platz hervorragend präpariert, um den Angriffen des Teilnehmerfeldes Widerstand zu leisten. In der ersten Runde wurde der Widerstand gebrochen, denn 13 Spieler und eine Spielerin brachten Karten unter Par ins Clubhaus zurück. Darunter befand sich erfreulicherweise das ausgezeichnete Score des Lausanners Marc Dobias 67 (-5), der die zwischenzeitliche Führung übernahm, und der schon 2006 auf diesem Platz gewonnen hatte. Aber da der Wettergott den ASG-Kalender der Saison 2013 systematisch verpfuscht, mussten die Organisatoren die zweite Runde vom Samstag annullieren. Für den Cut zählte somit einzig die erste Runde: 75 für die Herren und 77 für die Damen, das heisst 43 Spieler und 21 Spielerinnen wurden auf die zwei Runden vom Sonntag über 36 Löcher geschickt.

A RMVER l ETz UNG VoN DobIAS

Der traditionelle Nation’s Cup hat ebenfalls unter der Absage der zweiten Runde gelitten. Trotzdem wurde ein Klassement erstellt. Bei den Damen ergab die Addition der zwei besten Resultate den Sieg der Französinnen (145), vor

Dänemark (151) und Slowenien (152). Bei den Herren gewann Italien 1 mit 138 Schlägen vor Schweiz 1 (141) und Schweiz 2 (142).

Am Sonntag war das schöne Wetter wieder zurück. Bei ausgezeichneten Bedingungen machte man sich auf Rekordresultate gefasst. Doch die laut den Teilnehmern sehr schwierig zu spielenden Grüns, sowie der Turnierstress, machten die Sache für die Amateure nicht einfach. Marc Dobias war mit 72 Schlägen weniger souverän als in der ersten Runde. Er blieb jedoch an der Spitze nach der Morgenpartie. Am Nachmittag hatte der frischgebackene Hochschulabsolvent in Politik- und Wirtschaftswissenschaft mehr Mühe… Sein Score von 77 brachte ihn noch auf den geteilten dritten Rang mit seinem Landsmann Benjamin Rusch (75/69/72) und dem berühmten Matthias Schwab (74/70/72), der während der ganzen Meisterschaft nicht besonders glänzte. Dem 21-jährigen Mathieu Fenasse, Mitglied des Golfclubs Cannes-Mougins, sollte dies recht sein. Der Student der Liberty University, Virginia, ist kein Long Hitter war aber äusserst erfolgreich beim kurzen Spiel und beim Putten. Mit Runden von 71, 72 und 70 hatte er zwei Schläge Vorsprung auf den Italiener Michele Cea (67/75/73). «Mein Ziel hier in der Schweiz war die Qualifikation fürs Omega European Masters, die Belohnung für den Sieger dieser Internationalen Meisterschaften! Mein Resultat freut mich deshalb ganz besonders und ich glaube schon, dass mir mein amerikanischer Coach erlauben wird, im September an diesem Turnier der europäischen Tour zu spielen!»

Marc Dobias war nicht nur enttäuscht sondern auch im Ungewissen über den Zustand seines rechten Arms: «Ich habe seit zwei Monaten Schmerzen. Im vergangenen Winter habe ich meinen Schwung stark geändert und seitdem habe ich Beschwerden am Schulterblatt. Offenbar weiche ich dem Schmerz aus und darunter leidet eine Sehne des Arms. Schade, denn wenn ich gut spiele mache ich tiefe Scores und viele Birdies. Aber wenn es mir nicht läuft, kann es auch Katastrophen geben! Mit meinem neuen Schwunggefühl bin ich mehr als zufrieden aber ich muss mich jetzt erst einmal pflegen, damit ich voll davon profitieren kann.»

DUE ll AUS DER FERNE

Im Feld der Damen zeigten die Schweizerinnen sehr gute Ansätze. Sie waren aber nicht konstant genug. Die Walliserin Fanny Vuignier über- nahm am Sonntag kurz die Spitze bevor sie unterging, während Nina von Siebenthal in der ersten Runde ausgezeichnet spielte und danach auch etwas nachliess. Trotzdem sicherte sie mit dem 3. Platz (75/78/71) das beste Resultat unserer Ladies, vor allem auch mit einem Ass auf Loch Nummer 3 am Sonntagnachmittag!

Zwei Golferinnen, die sich gar nie kreuzten, machten den Sieg unter sich aus. Da sie auf Loch 1 und 10 gestartet waren, lieferten sich die Slowenin Ursa Orehek und die Französin Manon Molle einen Zweikampf auf Distanz. «Ich hatte keine genauen Angaben vom Leaderboard», sagte Orehek, «doch ich wusste, dass ich um den Sieg spielte. Das ist mein erster internationaler Titel und ich bin sehr stolz darauf.» Die zwanzigjährige, sehr athletische Spielerin aus Ljubljana studiert Sport&Business Management an der Universität von Florida, in Gainesville. Trotz ihres kraftvollen Spiels gelang es ihr vor allem, die subtilen Neigungen der Lausanner Grüns während drei Runden zu meistern und mit ihren Scores von 75, 72 und 75 einen Schlag Vorsprung auf Manon Molle (76/74/73) herauszuholen. Leider bedeutet das Verschwinden des Deutsche Bank Ladies Swiss Open aus dem Kalender der Ladies European Tour für die Frauen, dass die Siegerin nicht mehr die gleiche Belohnung wie der männliche Sieger erhält.

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