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Die Qual Der Ballwahl
Der Golfball ist weit mehr als eine einfache weisse Kugel. Die Hochleistungsmodelle von heute lassen sich exakt auf einzelne Spielertypen zuschneiden.
Petra Himmel
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Der erste Blick ins Verkaufsregal schafft vor allem eines: totale Verwirrung. Eine Vielzahl von Ballpackungen, allesamt hübsch bunt und mit unzähligen Grafiken versehen, macht dem Golfer eines klar: Die Auswahl an Bällen ist gross, die Kaufentscheidung wird schwierig. Kaum ein anderer Ausrüstungsbereich ist für den Golfer ähnlich schwer zu verstehen wie das und der Kombination verschiedener Materialien ist es inzwischen möglich, für jeden Spielertyp den richtigen Ball anzubieten. Zum Beispiel ein ganz weiches Modell wie den Bridgestone B330RXS, der sich auch bei geringer Schwunggeschwindigkeit beim Treffen des Balls gut zusammendrückt und dann viel Explosionskraft entwickelt und weit fliegt. Aufgrund seiner weichen Aussenschale erzeugt dieser Ball gleichzeitig viel Gefühl rund ums Grün. Damit spricht er vor allem sehr gute Senioren oder Damen an, die den Ball gut spüren wollen, aber nicht die Schwungdynamik mitbringen wie ein sehr guter Herr. Dieser greift in den meisten Fällen zum Klassiker im Ballsegment – Titleists Pro V1 oder Pro V1x. Bei diesem Hochleistungsball hat man es ebenfalls mit einem sogenannten MultilayerProdukt zu tun, das aber am besten auf höhere Schwunggeschwindigkeiten reagiert. Bei genauer Betrachtung stehen dem Käufer damit alle Varianten offen: Es gibt Bälle, die vor allem auf
Länge ausgerichtet sind, die extrem wenig Spin annehmen, die höher fliegen, sich extrem weich anfühlen und, und, und. Die entscheidende Frage bleibt aber am Ende: Welcher Ball ist für welchen Spieler geeignet? Grundsätzlich gilt: Mit der Auswahl des Balls können Sie Ihr Spiel positiv wie negativ beeinflussen. Ein Beispiel: Ein Spieler, der einen extrem starken Slice schlägt, sollte sich nicht für einen Ball entscheiden, der viel Spin annimmt, weil die Abweichung der Flugbahn dann noch ausgeprägter ausfällt. Oder: Eine Dame, die extrem mit der Länge ihrer Abschläge hadert, macht sich das Leben deutlich leichter, wenn sie einen Ball wählt, der für eine hohe Abflugbahn und viel Länge designt wurde.
Grosse preisunterschiede
Die Entscheidung für einen Ball wird von vielen Golfern zuerst nach dem Preis, nicht nach den Flugeigenschaften gefällt. Kein Wunder, schliesslich sind die Unterschiede erheblich: Während
facts run D um Den Ball
Segment Bälle. So unkompliziert und simpel der kleine weisse Golfball auf den ersten Blick wirken mag – so vollgepackt mit Technologie und Design ist er auf den zweiten Blick. Dabei arbeiten die Hersteller einerseits mit unterschiedlichen Materialien, andererseits aber auch mit verschiedenen Konstruktionsmethoden. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen man das Thema ganz einfach in die superweichen Bälle aus sogenanntem Balata (einem weichen Gummi) für gute Spieler und die relativ harten Produkte mit SurlynSchale für schlechtere Spieler unterteilen konnte.
Komplexer, aber besser
Inzwischen ist das Angebot deutlich komplexer, aber damit gleichzeitig auch deutlich besser geworden. Der Vorteil für den Spieler: Mit der Ausweitung der technologischen Möglichkeiten
2-piece-ball
Konstruktion mit Hülle und Kern, die meist bei preisgünstigen Bällen vorherrscht.
3-piece-ball multilayer-ball (4-piece-/5-piece-ball)
Hier gibt es einen Kern, der meist von einer zweiteiligen Hülle umgeben ist. Alternativ ist der Kern von einem Mantel umgeben.

Hier werden Hüllen, Doppelkerne und Mantellagen in unterschiedlichsten Varianten kombiniert.
Kern urethan ionomer mantel
Der Kern steckt in der Mitte des Balls und sorgt für seine Flexibilität.
Relativ weiches und elastisches Material, das in der Herstellung teurer ist als Ionomer.
Haltbares Schalen oder Mantelmaterial aus verschiedenen Kunststoffvarianten (zum Beispiel Surlyn®). Es gibt unterschiedliche Ionomervarianten.
Polymerlage zwischen Kern und Schale. Sie sorgt für die Kontrolle des Balls und das nötige Gefühl.