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Matteo beinahe
Mit einer der beiden Wildcards war Matteo Manassero zur Rolex Trophy in Genf angereist (die andere wurde an Julien Clément vergeben). Und bloss ein Quentchen Glück fehlte ihm, um als Sieger vom Platz zu gehen!
Manassero spürte nach den fast vier Runden eine gewisse Müdigkeit, der Regen des Schlusstages trug auch nicht zur Stimmung bei, so dass er – wie so mancher Spieler in den 37 Jahren seit der Eröffnung des Parcours – in die von Architekt Robert Trent Jones gestellte Falle an der 16 tappte. Bogey, und am darauffolgenden Par 3 ebenfalls ein Bogey, so dass Tullo nach machen müssen, wenn er sein enormes Talent in Siege umsetzen will.
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NEuE FoRMEL DER RoLEx TRoPHy Zum 31. Mal hat die Rolex Trophy nun im GC de Genève stattgefunden; mit zwei Jahren unterbruch 2008 und 2009. Das «Comeback» von Rolex ist jedenfalls punkto Action auf dem einem Birdie an diesem heiklen Loch 17 plötzlich einen Schlag Vorsprung hatte! Diesen verteidigte er «bis ins Ziel» – die Genfer waren um ihren Vorzeigesieger geprellt, und Manassero verpasste seinen ersten Sieg als Pro! Zwei Schläge, drei Holes zu spielen, das sollte reichen, meint man; aber es war sicher auch die Erfahrung, welche dem Italiener fehlte. Er wird sie in den nächsten Monaten und Jahren
Ein Quentchen Glück, oder auch drei Löcher, um welche das Turnier für ihn zu lange dauerte. Denn als das 17-jährige Supertalent aus Italien zum 16. Abschlag marschierte, lag er zwei Schläge vor dem Chilenen Mark Tullo, der übrigens eine ausgezeichnete Schlussrunde spielte. Doch dieses 16. Loch wurde ihm zum Verhängnis. Es ist für viele Leute das Signature Hole des Golfplatzes in Cologny, ein kurzes Par 4 voller Tücken.
Golfplatz gut gelungen! Im Vergleich zu vor dem Interregnum hat es einige Änderungen gegeben, die Erwähnung verdienen. Noch immer handelt es sich um ein Pro-Am, und noch immer bedürfen die Pros einer Einladung. und ebenfalls noch immer ist das Preisgeld sehr attraktiv – mit 218000 Euros sogar das dritthöchste der ganzen Challenge-Tour-Saison. Neu werden allerdings mehr Pros eingeladen: die 40 besten der order of Merit können mit einer solchen Einladung rechnen, und die beiden Wildcards sind bereits erwähnt worden. Die erste Turnierrunde wird von Teams bestritten, die aus einem Pro und einem Junior der Léman-Region gebildet werden. Ab dem zweiten Tag spielen die Pros mit einer Dreierequipe von Amateuren; aber jeden Tag wechseln die Zusammensetzungen. Denn es wird ein separates NettoKlassement für die Teams erstellt; der führende Pro spielt mit der besten Mannschaft, die beiden Nummern 2 spielen zusammen, und so weiter. Während aber früher fast ausschliesslich die Members des Clubs von Cologny berücksichtigt wurden, hat man dieses Jahr auch prominente Auswärtige angetroffen, wie Tom Kristensen, dreimaliger Sieger in Le Mans, oder den Tennisspieler Vijay Amritraj, oder gar John Solheim, den Enkel des Ping-Gründers Karsten Solheim.
Für das Jahresklassement der Challenge Tour bekommen nur die besten 20 Pros das Preisgeld gutgeschrieben; auch Julien Clément mit seinem 15. Rang gehörte zu den Gewinnern. Allerdings hat er Genf mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. Denn nach einer 66 in der ersten Runde musste er sich in Runde 2 mit 75 Shots begnügen, bevor er mit einer zweiten 66 und einer abschliessenden 71 wieder vorrücken konnte. Das Pikante an dieser 75 war aber das Folgende: an Loch Nummer 4, einem kurzen, technischen Par 4 (Stil Eisen 3 – Sandwedge), notierte er ein Triple Bogey, weil er den Abschlag mit dem Driver in den Wald geschossen hatte. Sein Caddie an diesem Tag war der gleiche, der 1999 Jean Van den Velde nicht davon abgehalten hatte, am Schlussloch mit dem falschen Club zu spielen…

Jacques Houriet
