
2 minute read
Knifflige neue Holes
Zu charmant und gastfreundlich gesellen sich im Golf Club Sierre neu die Adjektive spektakulär, stimulierend und technisch. Der Parcours, der sich durch das Gehölz am Ufer der Rhone schlängelt, ist auf offenerem Gelände erweitert worden, ohne jedoch ins Einfache oder Banale zu verfallen. Der Platz wirkt homogen, und sein Zustand ist bereits ausgezeichnet, so dass sich ein Besuch jederzeit rechtfertigt.
Die Clubs mit 9 Löchern sind in der Regel bestrebt, eines Tages über deren 18 zu verfügen. Eine logische Entwicklung, nicht nur wegen dem erhofften Zuwachs an Mitgliedern, sondern auch aus dem Grund, über einen, wie die Golfer sagen, «richtigen» Parcours zu verfügen. Seit seiner Eröffnung 1994 war der Golf Club Sierre im Grunde genommen bereits ein «richtiger» Platz: ein gepflegtes Terrain, gutes Design mitten in einer majestätischen Baumlandschaft, ästhetisch und technisch zugleich. Doch die Entwicklung des Golf im Wallis, die Zunahme der Greenfee-Spieler sowie die Partnerschaft mit dem Golf Club Crans-sur-Sierre rechtfertigten einen Ausbau. Der Vorstand hat das Projekt 2002 präsentiert. Erst nach sechs – langen? – Jahren lag die Baubewilligung vor. Der Grund dazu waren Seen, die eine Polemik hervorriefen. Es ging um deren Zugänglichkeit als Badeplatz. Glücklicherweise konnten sich die Interessengruppen schliesslich ei- nigen. Die bestehenden neun Löcher waren von Maurice Bembridge und Michel Zufferey entworfen worden, die neuen stammen von Alain Dehaye und Jean-Claude Renggli, dem aktuellen Clubpräsidenten. Von Anfang an bestand eine Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern und den ökologischen Interessengruppen. Die Architekten schufen die Voraussetzungen für einen umweltgerechten Platz und garantierten dem nicht golfenden Publikum den freien Zugang zu den Ufern der Seen Brèche und Corne. Der Golf umfasst nun eine Fläche von 55 Hektaren.
Advertisement
Zwischen Kraft und Strategie
Einige Veränderungen haben auch die bestehenden neun Löcher erfahren. Zum Beispiel das Loch 3, ein Par 5, dessen Fairway von zwei Löchern bespielt wurde. Jetzt ist die
5802 Metern Länge bietet allen Spielerkategorien Spass und eine Herausforderung. Ein Mangel ist die fehlende Driving Range vor Ort. Zum Aufwärmen muss man zwei Auto-Minuten nach Granges zur dortigen Range fahren. Mittelfristig soll diese Lücke im Angebot mit einer Trainingsanlage beim Loch 11 geschlossen werden. Die neuen Löcher sind bereits in einem einwandfreien Zustand, mit dichten Fairways und gut rollenden, aber noch etwas harten Greens.
Der Golf Club Sierre zählt heute über 570 Mitglieder, die Liste ist damit noch nicht ganz voll. Ein Anteil kostet CHF 15000.–, der Jahresbeitrag beläuft sich auf CHF 1900.–. Alles in allem ein äusserst attraktives Angebot für einen Parcours dieser Qualität!

Nicht nur Dekor, sondern voll imSpiel – Wasserhindernis neue 3 ein Par 4 mit einem interessanten Dogleg. Die 4 wurde zum Par 5 umgestaltet. Und zwar als scharfes Dogleg nach links. Vom Tee ist ein Platzierungsschlag mit einem relativ kurzen Eisen gefragt – strategisch eine etwas seltsame Lösung für das wohl schwächste Loch des Parcours. Die neuen Löcher wurden dagegen sehr interessant gestaltet. Jeder Abschlag will genau überlegt sein – beispielsweise sture Longhitter riskieren böse Überraschungen. Die 10 wird wohl das Signature-Hole werden: Es handelt sich um ein Par 3 von 126 Metern mit einem Respekt fordernden, Insel-ähnlichen Green, das einen spektakulären Anblick bietet. Das schwierigste Loch (Index 1) ist die 12, ein Par 4 von 418 Metern, das nicht nur einen satten Drive, sondern auch einen langen und präzisen zweiten Schlag verlangt.
Die Weitenjäger werden die 15 lieben (Par 5, 507 Meter), während die Strategen sich am 17. Loch erfreuen können (Par 4, 247 Meter).
Manchmal ist eine hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit von Nutzen, doch immer wird in Sierre intelligentes Spiel verlangt. Der Parcours ist flach, aber dennoch sehr stimulierend – «challenging» würden ihn die Angelsachsen nennen – denn er wirkt nie monoton. Der Par 72 Platz von
