
5 minute read
Der «gesunde» Schwung für den Clubspieler
Die eigenen körperlichen Möglichkeiten respektieren und den Bewegungsapparat schonen, dazu optimal den Schläger schwingen und somit den Ball regelmässiger gut treffen: das sind Garantien für mehr Freude am Golf. Mario Caligari zeigt, wie das Erfolgsrezept für den Freizeitgolfer funktioniert.
Mario Caligari ist eine Institution für das Golf in Bad Ragaz. Er war bereits als Caddie auf dem Platz, und seit 35 Jahren ist er als Golflehrer tätig. Von seiner Erfahrung, seinem Wissen und seinem Engagement für das Spiel profitierte auch die ASG, in deren Organisation er als Regionalcoach wirkte. In der Swiss PGA gehörte er während 17 Jahren dem Vorstand an. Als Ausbildungschef – er war der Vorgänger des heutigen Amtsinhabers Steve Rey – zeichnete er verantwortlich für das neue Ausbildungsprogramm der Swiss PGA.
Advertisement

In seiner ersten Folge von «My Game» (Golf Suisse 2/2009) hat Mario Caligari die Grundlagen für den «gesunden» Schwung erläutert. Im Gegensatz zum Topspieler, der nicht nur technisch, sondern auch athletisch einer anderen Liga angehört, muss der so genannte Clubspieler – im Vergleich zu den Modell-Schwüngen von illustren Vorbilder – seinen eingeschränkten Möglichkeiten entsprechend Abstriche in Kauf nehmen. Dennoch gelten allgemeingültige Gesetze, die sich an alle Golfer richten. Darunter fällt ein Aufwärmprogramm mit Dehnübungen als Vorbereitungsroutine, bevor zum Schläger gegriffen wird und volle Schwünge überhaupt erst Sinn machen.
Die Grundelemente eines Erfolg versprechenden Schwungs sind der Stand und die Schwungebene. Ohne Stabilität, das heisst ohne eine feste Verankerung zum Boden, lässt sich der Schläger nicht kontinuierlich ohne Geschwindigkeitsverlust auf der optimalen Ebene bewegen. Die Ausprägung der Schwungebene hängt vom Stand und der Körperrotation ab. Beide Elemente sind Ausdruck der körperlichen Voraussetzungen des Spielers. Trotz ihres individuellen Charakters gilt für alle Golfer: Stand und Körperrotation sollen die individuelle Schwungebene erzeugen, welcher der Schläger während des ganzen Schwungs ohne Abweichung folgt. Das Bild dazu ist dasjenige des um die Körperachse rotierenden Blocks mit dem Schlägerkopf an dessen Ende.
Der rotierende Block
Wie weit dieser Block zu rotieren vermag, richtet sich, wie erwähnt, nach den individuellen Möglichkeiten. Rohe Kraft soll dabei nicht im Spiel sein, denn damit verbindet sich die Vorstellung von einem Schlag nach dem Ball. Mario Caligari spricht in diesem Zusammenhang von Körperspannung und Beweglichkeit. Der Ball wird während des Schwungs vom Schläger vielmehr gleichsam mitgenommen als aktiv geschlagen. Mit der Tendenz, nach dem Ball zu schlagen, verbindet sich meist ein zu kräftiges Umgreifen des Schlägers. Fasst man diesen leichter – etwa wie man eine Tube Zahnpasta drückt oder einen Vogel in Händen halten würde – so spürt man das Gewicht des Schlägerkopfes besser. Damit steigert sich auch das Schwunggefühl. Aus dem stabilen, auf das Zentrum konzentrierten, aber dennoch lockeren Stand startet der Block vom Nullpunkt aus mit passiven Händen und Armen den Rückschwung auf der Schwungebene. Die Rotation geht so weit, wie es die körperlichen Voraussetzungen erlauben, im Block und
Fixpunkte beim korrekten Rotieren des Blocks um die Körperachse aus frontaler Sicht (obere Bildreihe): Die Ansprechposition markiert den Nullpunkt, der Schläger zeigt auf die Körperachse. Während der Rotation beim Rückschwung bleibt der Schläger auf diese ausgerichtet. Beim Treffmoment wird wieder der Nullpunkt erreicht, jetzt ist das Gewicht jedoch auf die linke Körperseite verlagert. Nach dem Release rotieren Obekörper und Hüfte um die Körperachse. Der Schläger bleibt auf diese ausgerichtet und verlässt sie erst gegen den Finish hin.
Seitliche Sicht (untere Reihe): In der Ansprechposition führt die Schaftebene durch das Körperzentrum. Am Ende des Rückschwungs liegt der linke Arm in der Schwungebene. Beim Impact wird wieder die Linie der Schaftebene bei verlagertem Körpergewicht erreicht. Im Finish liegt der rechte Unterarm auf der Schwungebene.
Weder auf der Folterbank noch beim Röntgen: Mario Caligari «eingespannt» in den high-tech Back-Check Apparat zur Ermittlung seiner Muskelkraft auf Zug und Druck im Oberkörper. Ob Golf-Check Basic oder
Deluxe: für eine fachgerechte Datenerhebung, Leistungsdiagnostik und Beratung sind im medizinischen Zentrum Bad Ragaz charmante Damen zuständig. Die SportPhysiotherapeutinnen


Lea Nadig und Martina Kindler sowie die Fitnesstrainierin (und Golferin auf dem Weg zum Single-Handicap) damit auf der Schwungebene zu bleiben. Weiter führende Bewegungen mit den Armen oder durch Verschieben der Körperachse führen nicht nur dazu, dass die Schwungebene verlassen wird und ein Fehlschlag nur mit Kompensationsbewegungen zu verhindern ist, sondern als weitere Folge verlässt der Spieler den «gesunden» Bereich des Blocks und setzt sich einem erhöhten Risiko aus, den Körper zu stark zu belasten.
Ruth Stecher (Bild rechts v.l.n.r.).
Der Downswing wird durch die Verlagerung des Körpergewichts von rechts nach links eingeleitet, der rechte Ellbogen geht zum Körper, und anschliessend bewegt sich der Block wieder zum Nullpunkt zurück. Bedingt durch die Beschleunigung der Köperachse und die Schwerkraft des Schlägers löst der hinter den Händen liegende Club den Impact und den Release automatisch aus. Nach dem Treffmoment folgt der Block dem Schläger und dreht sich kontinuierlich weiter bis zum Finish. Der «sichere» und gleichzeitig «gesunde» Schwung für den Clubspieler ist eine koordinierte Bewegung des Blocks. Er umfasst die Verlagerung des Körpergewichts – ohne diese würden die Gelenke im Block schädlich belastet – und eine kontinuierliche Aufschwung- und Durchschwung-Rotation, ohne dass Arme, Beine, Hände, Hüften oder Schultern ein Eigenleben entwickeln. Beim ganzen Schwung bleibt der Schläger auf das Körperzentrum ausgerichtet. Der Block folgt, diese Konstellation einhaltend, gewissermassen dem Schläger auf seinem Weg vom Ansprechen bis zum Finish.
Das Bild vom rotierenden Block, der einen Schwung repräsentiert, welcher sich den individuellen Möglichkeiten anpassen lässt und gleichzeitig den Bewegungsapparat schont, erscheint logisch und eigentlich simpel in der Ausführung. Doch leider fällt im Golf die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis besonders ins Gewicht. Obwohl Mario Caligari das Geheimnis des Blocks gelüftet hat, wird ihm die Arbeit demnach gewiss nicht ausgehen.
■ Martin Schnöller
Die körperlichen Anforderungen, welche sich den Golfern stellen, werden unterschätzt. Einerseits können Spieler wegen mangelnder Fitness ihr Schwungpotenzial gar nicht ausschöpfen, andererseits handeln sie sich Beschwerden ein, weil ihr Körper von den Kräften, die beim Schwung auftreten, überfordert wird. Ein zusätzliches Fitnesstraining sollte demnach ein Muss für alle Golfer sein. Doch was trainieren? Tendenziell ist der Mensch geneigt, nicht in erster Linie seine Schwachstellen zu verbessern, sondern die Stärken weiter zu entwickeln. Das führt dazu, dass sich Diskrepanzen im Kräfteverhältnis ergeben. Gerade im Golf, wo der ganze Körper gefordert ist, sind Schwachstellen der Muskulatur Grund für misslungene Schläge und körperliche Beschwerden. Mit dem Dr. Wolff Back-Check zur Kraftverhältnismessung bietet das vom Golfplatz um die Ecke gelegene medizinische Zentrum Bad Ragaz eine Möglichkeit an, anhand von Referenzwerten einen Ist-Zustand zu erheben und allenfalls Schwächen und allfällige Diskrepanzen aufzudecken.
Die Apparatur, die bei diesem Check verwendet wird, ist ein übermannshohes Gestell, an dem verschiedene MessStationen angebracht sind, mit welchen sich die Maximalkraft der grossen Muskeln – Beine, Rumpf, Oberkörper –beidseitig und je nach dem auf Flexion und Extension oder auf Druck und Zug eruieren lässt. Entsprechend dem Alter, der Grösse, dem Gewicht und dem Geschlecht werden die Resultate vom Computer mit Referenzwerten verglichen und bewertet. Das geschieht anhand von graphischen Darstellungen für jede Muskelgruppe einzeln oder als Gesamtübersicht für die obenliegende und untenliegende Muskulatur. Dank den Farben – Grün für normal, Gelb für leicht abgeschwächt und Rot für stark abgeschwächt – lassen sich allfällige Mängel oder Stärken einfach ablesen. Ein solcher Back-Check dauert mit Aufwärmen auf dem Velo gegen eine Stunde und kostet CHF 165.-. In diesem Paket sind neben der Auswertung und umfangreichen Dokumentation der Resultate Trainings-Tipps zur Behebung der Mängel in Form eines schriftlichen Heimprogramms inbegriffen. Damit verbindet sich die Möglichkeit, innerhalb eines halben Jahres einen Kontroll-Check durchzuführen. Die Leistungsdiagnostik kann aber noch weiter getrieben werden, denn neben dem eben beschriebenen Golf-Check Basic steht auch der Golf-Check Deluxe für CHF 205.–(Kontrollcheck empfehlenswert) im Angebot. Dieser dauert eine halbe Stunde länger und testet zusätzlich die allgemeine Beweglichkeit des Probanden, indem die Muskellängen sowie die Form und Beweglichkeit der Wirbelsäule ermittelt werden.
Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen:
Medizinisches Zentrum Bad Ragaz, Tel. 081 303 38 38.
Ihr Türkeispezialist für Golfreisen
Fairways statt Skipiste!
BENTOUR SWISS und seine Partner begleiten Sie auch diesen Winter an zahlreiche Golfturniere, Kurse und Gruppenreisen ins Golfer-Eldorado Belek: Detaillierte Informationen finden Sie auf www.bentour.ch in der Rubrik Golf
