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Die Jungen – und die Sonne
Das vierte Deutsche Bank Ladies Swiss Open konnte auf dem Platz des Golf Gerre Losone bei nahezu perfekten Verhältnissen gespielt werden. In einem spannenden Finish lagen am Schluss zwei der jungen Shooting Stars der Ladies European Tour vorne, in einer vielleicht eher zufälligen Reihenfolge: die Norwegerin Marianne Skarpnord hatte für die vier Runden einen Schlag weniger benötigt als die Engländerin Melissa Reid. Aber auch die Schweizerinnen gaben zu reden, und die Sonne noch viel mehr.
cher nicht falsch, wenn man beiden eine strahlende Zukunft in dieser Tour in Aussicht stellt.
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«Sie hat einen phantastischen Golfschwung», sagte Ladies-Nationalcoach Régine Lautens von der 22 Jahre alten Melissa Reid, die ihre Hobbies so angibt: «Snowboarding, tennis, seeing friends, seeing boyfriend». Und Golf? Das dient dem Geldverdienen, und das hat sie 2008 mit einem 16. Rang in der Order of Merit und 136000 Euros ganz ordentlich erledigt.
Aber auch ihre direkte Gegenspielerin in der Schlussrunde, die Norwegerin Marianne Skarpnord, hat einen schönen Schwung, ist allerdings 23 Jahre alt und hat, gleich wie Reid, in ihrer Karriere sieben Top-Ten-Klassierungen in der LET erreicht. Skarpnord war letztes Jahr Nummer 13 in der Order of Merit; und beide waren vor Losone in der aktuellen Geldrangliste auf den Plätzen 3 (Reid) und 5. Beide kämpften um den ersten Sieg in einem Top-Turnier, und zwar auf einem solchen Niveau, dass keine andere Spielerin ins Geschehen um den Sieg eingreifen konnte.
Die Entscheidung fiel – wie könnte es anders sein – auf dem letzten Green:
Reid verpasste einen kurzen EaglePutt, so dass der Norwegerin ein einziger Schlag Vorsprung zum Sieg blieb!
Ergebnis des Deutsche Bank Ladies Swiss Open 2009 im administrativen Bereich: Skarpnord und Reid rückten auf die Plätze 1 und 2 der aktuellen Order of Merit vor, und man liegt si-
Das alles spielte sich am letzten Turniertag vor einer guten Zuschauerkulisse ab. Doch die drei ersten Turniertage sahen ganz anders aus: die Wetterfrösche hatten ergiebigen Regen für alle drei Tage angesagt. Was das heissen kann, hat man letztes Jahr gesehen – da musste das Turnier mit einem Dreirundenergebnis gewertet werden. Im Vorfeld hatte man allen Ernstes Gleiches befürchten müssen; die miese Prognose hatte sicherlich dazu beigetragen, die Zuschauer von der Anreise abzuhalten. Interessanterweise regnete es dann nur am Freitag – der erste und der dritte Turniertag waren sogar eher auf der schönen Seite, mit wechselnder Bewölkung und zeitweise Sonne. Weil keine überdurchschnittlichen
Regenmengen fielen, blieb auch die Spielbarkeit des Golfplatzes ausser Diskussion. Harte Fairways, balltreue, schnelle Greens und höchstens an wenigen Stellen im Rough einige wenige Pfützen – die guten Scores blieben denn auch nicht aus. Doch das Wetter wird für die Frühlingszeit im Tessin ein Thema bleiben; die Klimadaten zeigen, dass der Frühling hier die Regenzeit ist. So haben denn die Turnierverantwortlichen um Michael Hölz und Salvatore Pinoja mit der Ladies European Tour beschlossen, das Turnierdatum in den Juni zu verschieben – 2010 ist für das DBLSO ein Wochenende Mitte Juni vorgesehen.
Und die Schweizerinnen?
In Heimturnieren ist die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit, aber auch der Spielerinnen selber und ihrer Fans regelmässig hoch; schon nur deshalb, weil sie den Golfplatz ja vermeintlich wie ihre Westentasche kennen. Doch das ist bereits der erste Irrtum: für den Auftritt der Tour verläuft die Platzvorbereitung ganz anders als normalerweise, so dass die Einheimischen kaum einen Heimvorteil haben. Vielleicht im Gegenteil: für diejenigen Spielerinnen, welche jedes Wochenende in einem Tour-Event engagiert sind, ist das Green-Tempo normal, für andere Spielerinnen dagegen ultraschnell!
Die Bündnerin Caroline Rominger befindet sich am Anfang ihrer Karriere als Berufsspielerin; mit ihrem Auftritt in Losone, wo sie den Cut nach zwei Runden mit viel Glück überstanden hatte, sich dann aber noch bis auf Rang 41 vorarbeitete, kann sie sicher zufrieden sein. Sie will sich nun darauf konzentrieren, jedes LET-Turnier zu bestreiten, in welchem sie einen Startplatz bekommt. «Ich habe mich zu allen Turnieren angemeldet und werde meistens ziemlich weit oben auf der Warteliste sein. Das bedeutet, dass ich kurzfristig die Meldung bekommen werde, ich könne anreisen und starten». Nachdem sie mit dem Preisgeld von Losone immerhin schon auf Rang 57 der Preisgeldliste ist, schaut sie nun optimistisch in die Zukunft – auch wenn man so kaum etwas planen kann, sondern von der Hand in den Mund leben muss. www.dblso.ch
Als einzige andere Spielerin in «unserem» Sechserteam hatte Florence Lüscher, ebenfalls genau auf der Cutlinie von +2, das Fallbeil nach Runde zwei vermieden. Sie hatte in den letzten Wochen vor dem Turnier einige Modifikationen in ihrem Schwung trainiert, angeregt von ihrem Swing Coach Volker Krajewski. «Die Ballkontrolle ist viel besser geworden, mein Schwung ist kompakter, und ich beschleunige besser durch den Ball. Es kann sich nur noch um einige Trainings, etwas Turnierroutine handeln, bis sich auch die Scores einstellen». Die Bernerin wird ihre Saison nun voll auf die SAS Telia Tour in Schweden ausrichten, mit dem Ziel, dort Ende Jahr in den Top-5 zu sein, was die Tourkarte für die LET bedeuten würde.
Frederique Seeholzer, Nora Angehrn, Anaïs Maggetti und Melanie Mätzler dagegen schafften den Cut nicht; Fanny Vuignier und Rebecca Huber, welche von der ASG ebenfalls eingeladen worden waren, mussten aus schulischen Gründen passen – sie werden erst im Sommer wieder Turniere bestreiten.
Viel Publikumsaufmarsch am letzten Turniertag, wofür sicherlich die Wetterprognose verantwortlich war.
Hanns Michael Hölz (Deutsche Bank, links) und Salvatore Pinoja (Präsident Golf Gerre Losone) mit dem «Podium»: Marianne Skarpnord, Melissa Reid und die Australierin Karen Lunn.
Caroline Rominger schlug sich bei ihrem ersten Start ihrer Karriere als Pro gut, während bei Florence Lüscher die Tips des «Caddie-de-rêve»


Tino Weiss immerhin mithalfen, den Cut zu überstehen.
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