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In Drive-Distanz…

Der Prophet im eigenen Land gilt nichts! Dieses Sprichwort trifft unter anderem auch auf das Golf zu, denn wir sind davon überzeugt, dass andernorts das Gras grüner ist. Machen wir uns also auf den Weg dahin, wo uns Bijous von hiesigen Parcours mit einladenden Fairways erwarten. Nur schon in der Region Lausanne befinden sich sechs Golfclubs, für die sich ein Ausflug lohnt.

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Sofern sich das Wetter von seiner freundlichen Seite zeigt, ist die Sommersaison in der Schweiz äusserst reizvoll. Und wenn es eine Garantie gäbe, dass das Auffahrtswochenende ein Vorgeschmack von dem gewesen wäre, das uns im Juli erwartet, so würden die Sonnenhungrigen sofort ihre Ferienbuchungen in den südlichen Gefilden annullieren. Für die Mutigen, die sich entschieden haben, den ganzen Sommer zuhause zu verbringen, schlagen wir einen Ausflug an den Genfersee vor – eine Gelegenheit, sich nicht nur von der Qualität, sondern auch von der Vielfalt Schweizer Golfclubs beeindrucken zu lassen. Denn jeder Platz verfügt über eine individuelle Charakteristik und Besonderheiten, die ihm ein einzigartiges Gepräge verleihen.

Lausanne

Ehre wem Ehre gebührt; wir beginnen unsere kleine Rundreise in Lau- sanne. Der Platz thront nahe der Gemeinde Epalinges über der Stadt auf 850 m über Meer, was ihn den Launen des Winterwetters besonders aussetzt. Zu Saisonbeginn waren die Greens – wie übrigens in vielen Schweizer Clubs – von jener typischen Krankheit, der Fusariose, befallen, die nach einem harten Winter auftreten kann. Doch dank der Wärme im Frühling haben sie sich rasch erholt. Überhaupt sind nicht die Greens das Aushängeschild von Lausanne, sondern vielmehr die zahlreichen Bäume, welche die Fairways flankieren. Zu stark «streuende» Bomber werden schnell begreifen, was damit gemeint ist. Präzise Spieler können sich erfolgreicher aus der Affäre ziehen, müssen aber dafür bei einigen langen Löchern ihren Tribut entrichten. Der coupierte, abwechslungsreiche Parcours stellt eine wahre Herausforderung dar, was seit seiner Eröffnung im Jahr 1921 auch berühmte Namen anlässlich prestige- trächtiger Competitions feststellen konnten. Das in dieser Beziehung herausragendste Turnier war ohne Zweifel die Team-Weltmeisterschaft der Amateure von 1982. Das Clubhaus mit seiner prächtigen Terrasse entspricht dem gediegen, noblen Club, der gleichzeitig aber auch das sportliche Banner hochhält. Der Besuch ist Pflicht.

Vuissens

Vuissens liegt nur zwanzig Autominuten vom Golf von Lausanne entfernt. Der Weg zur Freiburger Enklave führt über die liebliche «route des paysans». Das kleine Bauerndorf im Broye-Distrikt ist seit 2001 eine Golfdestination. Nach einer turbulenten Gründungsphase – drei Bauernfamilien opponierten mit allen Mitteln gegen das Projekt – hat sich der Club rasch einen guten Ruf geschaffen. Der vom talentierten Architekten Jeremy Pern entworfene Parcours findet uneingeschränkte Anerkennung. Obwohl das abwechslungsreiche Design an einen LinksPlatz erinnert, ist eine gute Technik unerlässlich, denn ein anständiges Score erfordert klassisches «target golf». Der Platz ist von einem ruhigen, erholsamen, ländlichen Ambiente umgeben. Er kann aber durch- aus seine Zähne zeigen: zum Beispiel, wenn der Wind bläst – was oft und aus scheinbar unerfindlichen Gründen vorkommt – oder wenn die Roughs hoch stehen, wie es zurzeit gerade der Fall ist. Die Greens sind grossflächig und von ausgezeichneter Qualität. Es fehlt nur noch, dass die zahlreichen neu angepflanzten Bäume etwas höher wachsen, dann wird der Parcours ohne Zweifel zum renommierten Kreis der besten Golfplätze der Schweiz zählen. Der Club ist privat, steht aber dem Publikum jederzeit offen. So können Gäste an allen Turnieren teilnehmen und montags und am Dienstagmorgen von vorteilhaften Tarifen profitieren.

Gruyère

Wenn man sich bereits im Kanton Freiburg aufhält, warum sich nicht bis in die Region Gruyère vorwagen? Der Greyerzer See ist eine Touristenattraktion mit verschiedenen Vergnügungsmöglichkeiten. Dazu gehört auch ein Golfplatz mit Blick auf den See. Der Golf Club Gruyère wurde 1993 eingeweiht. Vorerst als 9 LochPlatz, um einige Jahre später auf 18

Löcher erweitert zu werden. Sein Design – derselbe Jeremy Pern wie beim Nachbarn Vuissens – verlangt extrem technisches Spiel, denn das Gelände ist ziemlich coupiert und gegen den See hin abfallend. Der Platz bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick auf den See und die Freiburger Alpen, sondern gleichzeitig auch eine golferische Herausforderung. Die komfortable Terrasse lädt nach dem Spiel zum Verweilen ein, und die Menükarte entpuppt sich als weitere Motivation, dem Golf Club Gruyère einen Besuch abzustatten.

Montreux

Auf dem Weg zurück gegen den Genfersee biegen wir auf der Höhe von Vevey nach Osten Richtung Wallis ab, um in Aigle die Autobahn zu verlassen, mit dem Ziel Golf Club Montreux. Der mehr als hundertjährige Platz – um 1900 war er erst der zweite Club in der Schweiz – bietet sowohl den Charme eines reifen, mit alten Bäumen bestandenen Parcours, als auch den Reiz eines modernen Platzes. Denn vor vier Jahren hat der amerikanische Architekt Ronald Fream alle Greens und einige Löcher renoviert oder umgebaut. Der Platz hat seinen flachen und technischen Charakter beibehalten, wurde aber durch den Umbau abwechslungsreicher und insgesamt qualitativ besser. Besonders die neuen Wasserhindernisse haben dazu beigetragen, und von den Champion-Tees ist mehr Länge gefragt. Das bewirkt, dass neben der Präzision jetzt auch mehr Swingspeed nötig wird, will man den Parcours erfolgreich bezwingen. Der Clubmanager Jacky Rey kann sich rühmen, eine Referenz für Gastlichkeit in der Romandie geschaffen zu haben. Das beweisen die vielen Besucher, welche im Club von Montreux die Fairways bevölkern. Eine sympathische Atmosphäre herrscht auch im Clubhaus, und das 19. Loch erweist sich ebenfalls als äusserst angenehmer Aufenthaltsort.

Lavaux

Auf dem Weg zurück nach Lausanne geniesst man einen herrlichen Blick auf den Genfersee – vor allem wenn man sich der Region von Lavaux nähert. Dieses Weinbaugebiet, das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, ist eine eindrückliche Visiten-

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karte für den Kanton Waadt. Bei der Ausfahrt Chexbres befindet man sich nur noch wenige Minuten vom Golf von Lavaux entfernt, der am Lac de Brêt liegt. Der Platz feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen, was einen kurzen historischen Exkurs rechtfertigt: Nach langer Vorbereitungsphase – die ersten Gespräche gehen auf das Ende der achtziger Jahre zurück –wurden die ersten neun Löcher endlich 1999 eröffnet. Zu dieser Zeit befand sich das Clubhaus neben dem Parking im Gebäude, das heute die Golfwagen beherbergt. Mit seinem rustikalen Gepräge hat es dazu beigetragen, eine lockere und freundschaftliche Atmosphäre zu schaffen, die noch heute in diesem charmanten Club vorherrscht. Nichtsdestotrotz war wohl niemand erzürnt, als die Mitglieder 2003 ihr neues Clubhaus in Besitz nehmen konnten. Das Platzdesign – abwechslungsreich und technisch anspruchsvoll –stammt von Peter Harradine. Einige Löcher enthüllen ihr Geheimnis erst nach mehreren Bezwingungsversuchen. Die Greens sind eher klein und verlangen subtiles Spiel. Zu Saisonbeginn gestaltete sich das Putten besonders schwierig, weil auch in Lavaux die ominöse Fusariose ihre

Spuren hinterlassen hat. Doch wie in Lausanne korrigierte die warme Maisonne den Schaden. Der Beweis dazu lieferte Andy-Chris Orsinger (Domat Ems) mit einem neuen Platzrekord an einem Juniorenturnier mit einer 66er Runde – unter Par. Der Club verfügt über eine prächtige Driving Range, Putting- und ApproachingGreens sowie über eine Sechs-LochÜbungsanlage, die von Anfängern und geübten Spielern, die ihr kurzes Spiel perfektionieren wollen, gleichermassen geschätzt wird. Mit den 675 Aktivmitgliedern ist das Potenzial des erfreulicherweise finanziell gesunden Clubs praktisch ausgeschöpft. Der Golf von Lavaux feiert seinen zehnten Geburtstag Ende Juni diskret im Kreise seiner Mitglieder.

La Côte

Auf dem Weg Richtung Genf, mit Lausanne im Rücken, verlässt man in Aubonne die Autobahn, um zum Golfpark Signal de Bougy zu gelangen, zu dem der Golf Club La Côte gehört. Diese beiden Gebilde gehören seit zehn Jahren zusammen und funktionieren in bester Harmonie, was Gäste und Mitglieder gleichermassen erfreut. Wer es nicht weiss: wir befin- den uns in einem der sechs Golfparks der Migros – der einzige in der Romandie. Die Eröffnung hat 1999 stattgefunden. Die vorerst nur neun Löcher sind erst 2004 auf 18 Holes erweitert worden. Der Architekt Peter Kessler hat den Eigenschaften der zwei unterschiedlichen Parzellen des Parcours Rechnung getragen. Die erste, ältere ist gegen Süden gerichtet. Sie befindet sich über einem Abhang und bietet einen herrlichen Ausblick auf den Genfersee. Die Löcher fordern Technik und bieten grossen Spass. Die andere Parzelle erstreckt sich gegen Norden und eröffnet dem Auge das prächtige Panorama der Jurakette. Hier sind die Löcher mehr klassisch gestaltet, und die Longhitter finden Raum, sich auszutoben. Der Parcours spielt sich sehr abwechslungsreich und wirkt gleichzeitig dennoch kohärent. Eine zusätzliche Attraktion stellt die vorzügliche Qualität des Unterhalts dar. Man muss anerkennen, dass im Golfpark Signal de Bougy keine Rappenspalter am Werk sind, sondern zur Freude der Golfer fortlaufend in die Platzpflege und in Maschinen investiert wird. Was die Übungsanlagen betrifft, so muss man in Superlativen re- den. Die Driving Range ist riesig –fünf Pros bieten da ihre Dienste an! Der Golf Club La Côte ist Mieter des Golfparks und mit 350 Aktivmitgliedern praktisch ausgelastet. Der Club schreibt jetzt schwarze Zahlen, und seine Zukunft ist gesichert. Diese Entwicklung zur Reife korrespondiert mit dem zehnten Geburtstag des Parcours, der am ersten JuniWeekend gefeiert worden ist.

Topgolfer oder Clubspieler finden auf den sechs vorgestellten Plätzen – ohne viel Energie in den Verkehrsstress einer langen Reise zu verschwenden –alles, was sowohl sportlich Ambitionierte als auch Ferientechniker suchen.

■ Jacques Houriet

GOLF À-LA-CARTE

2 Übernachtungen inkl. Frühstücksbuffet, Dinner á-la-carte und wahlweise 1 Greenfee für Lans und Rinn sowie 1 Greenfee

18-Loch Olympiagolf Igls ab € 312,00 oder 3 Tages Golf Alpin Greenfee ab € 413,00

5 Übernachtungen inkl. Frühstücksbuffet, Dinner á-la-carte und wahlweise 3 Tage Greenfee für Lans und Rinn sowie 1 Greenfee

18-Loch Olympiagolf Igls ab € 695,00 oder 5 Tage Golf Alpin Greenfee ab € 815,00

Angebote auch für 7 Nächte Aufenthalt buchbar wahlweise mit 5 Tage Greenfee Lans/Rinn sowie 2 Tage Greenfee Olympiagolf oder 5 Tage Golf Alpin Greenfee ab € 847,00

Golfschule Dietmar Posch

Einsteigerkurs für Golfanfänger

3 Nächte ab € 570,00

Golf Intensivwoche

7 Nächte ab € 1.178,00

Alle Preise verstehen sich immer pro Person und Unterbringung im Doppelzimmer inkl. der angegebenen Leistungen. Zuschläge für Einzelzimmer, Zimmer Komfort, Junior-Suiten und Suiten auf Anfrage.

Igls bietet 3 Golfplätze mit dem Golfclub Innsbruck - Igls 9 Loch und 18 Loch und dem neuen Olympia-Golf Igls mit 9 Loch.

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