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Lieber selber spielen?
Gewisse Sportarten übt man aus, aber man interessiert sich kaum für sie als Zuschauer – so ist das bei mir mit dem Skifahren. Keine Sofazeit vor dem Fernseher für den Ski-Weltcup! Aber es gibt natürlich auch das umgekehrte. Zu meiner eigenen Überraschung bin ich nicht selten vor dem TV-Gerät hängen geblieben, fasziniert vom Geschehen auf den Fussballplätzen in Österreich und der Schweiz anlässlich der Euro 08. Dabei interessiert mich Fussball weder als Aktiver noch als Konsument. Schliesslich gibt es auch das dritte, nämlich das Selberspielen bei gleichzeitigem Interesse für das Geschehen an der Weltspitze. Nach diesem famosen Tennis-Game im Final von Wimbledon zwischen den beiden gegenwärtig besten Tennisspielern der Welt betätigte ich mich am nächsten Tag selber auf dem Court; doch die Versuche, die Bälle von Federer und Nadal nachzuspielen, scheiterten eher kläglich. Golf schafft es sehr selten, bei den Zuschauern ähnliche Emotionen hervorzurufen wie dieser Final von Wimbledon; da muss man schon selber Spieler sein. Das ist eine Feststellung, welche die meisten Turnierveranstalter wohl bedenkenlos unterschreiben würden. Bei einem Turnier der Alps Tour zum Beispiel ist das spielerische Niveau bereits sehr, sehr gut; aber mehr als ein paar Familienangehörige und Freunde stehen nicht an den Fairways oder um die Greens. Nahezu gleich verhält es sich auch in der Challenge Tour, trotz monströsen Drives und Lawinen von Birdies – man hat das gerade kürzlich wieder bei der CS Challenge in Wylihof konstatieren müssen. Die Spannung kommt in Raten, das Geschehen zieht sich in die Länge, der Überblick auf dem Golfplatz ist nicht einfach. Noch dramatischer verhält es sich am Evian Masters, dem weltweit zweitbesten Turnier der Frauen überhaupt, wo die Organisatoren alles Erdenkliche unternehmen, um die Zuschauer anzusprechen. Das Publikum reagiert bloss zurückhaltend, der Aufmarsch ist überschaubar, gerade auch aus der Schweiz – und nach Evian ist es ja nicht gerade eine Weltreise. Der Schweizer Zuschauer, in den allermeisten Fällen selber Mitglied eines Golfclubs und regelmässiger Spieler, hat sich den Termin des Omega European Masters gemerkt, das wir in dieser Ausgabe ausführlich vorstellen; aber die restliche Zeit des Jahres verbringt er lieber beim eigenen Golfspiel. Und dass das Omega European
Masters von Crans-Montana alle interessiert, verwundert wenig – bei diesem Panorama, bei diesem einzigartigen Ambiente und bei der sprichwörtlichen Sonnenschein-Garantie!
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Übrigens: kennen Sie den Unterschied zwischen einem Turnier der European Tour und einem solchen der Challenge Tour? In der European Tour kennen die Zuschauer die Namen aller Spieler, in der Challenge Tour kennen die Spieler die Namen aller Zuschauer... Aber es ist auch nicht so einfach, dem stundenlang sich dahinschleppenden Geschehen als interessierter Zuschauer zu folgen. In welchem Gebüsch ist der Ball nun verschwunden, den man gegen das Sonnenlicht oder vor den weisslichen Wolken sowieso nur mit grosser Mühe hat verfolgen können? Immerhin startet er mit einer Anfangsgeschwindigkeit von weit über 200 km/h und ist gerade mal ein paar Zentimeter gross!
Neben fulminanten Abschlägen und langen Putts hält sich die Spannung im Spiel für den Zuschauer also meistens in Grenzen. Es braucht schon die Emotionen an einem Major, es braucht charismatische Spieler, die enorme Spannung eines Playoffs, um die Begeisterung des Publikums hervorzurufen. Und wenn es dann einmal so spannend wird, dann ist das Gedränge um die Szene herum so dicht, dass man wieder nicht viel sieht! Auch das Fernsehen kann da nicht alles retten: man sieht zwar viel mehr, weil man so viele Augen wie Kameras auf dem Golfplatz hat. Aber vieles wirkt am kleinen Bildschirm banal und verliert von seiner Intensität. Anderseits gibt es kaum etwas so Motivierendes wie das Zuschauen. Wenn man nach Fehlschwüngen frustriert ist, dann kann ein kraftvoller, harmonischer Schwung eines Pros, dem man in Wylihof oder in Crans-Montana zuschaut, den Weg zurück ins eigene Spiel ebnen. Dass nichts über das eigene Golfspiel geht, das wissen auch wir Redaktoren – wir setzen daher alles daran, in «Golf Suisse» die ideale Mischung von nationalem und internationalem Turniergeschehen und Themen, welche allen Lesern zu einem besseren Spiel verhelfen sollen, anzubieten. Natürlich: wir sind Glückspilze. Denn unser Grundsatz ist es, alles auszuprobieren, bevor wir es über den grünen Klee loben!
■ Jacques Houriet
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