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Ansichtsexemplar

Lā ilāha illā ’llāhu Muhammadun rasūlu ’llāhi – das ist das erste und letzte, was Musliminnen und Muslime hören. Es wird ihnen nach der Geburt und im Sterbebett ins Ohr geflüstert. Es ist unser Glaubensbekenntnis und heißt auf Deutsch: „Es gibt keinen Gott, außer dem einen Gott und Mohammed ist sein Gesandter.“ Musliminnen und Muslime beten also nur zu einem Gott, und sie sehen Mohammed –Gott segne ihn und schenke ihm Frieden – als Propheten und Diener Gottes. Das Glaubensbekentnnis wird in jedem der fünf Pflichtgebete (salāh) zwei Mal wiederholt – auf diese Weise wird es jeden Tag zehn Mal gesprochen.

Fünf Mal am Tag nimmt man sich Zeit für ein Gespräch mit Gott – vor dem Sonnenaufgang, zu Mittag, am Nachmittag, am Abend und in der Nacht. Man betet dabei allein, in der Familie oder in Gemeinschaft. Man richtet sich zur Kaaba in Mekka aus und macht vorher eine rituelle Gebetswaschung. Das Pflichtgebet ist immer auf Arabisch – so können wir als Muslime gemeinsam beten, egal, welche Muttersprache wir haben. Teil des Gebets sind auch bestimmte Bewegungen und Körperhaltungen. Neben dem Pflichtgebet kennen wir aber auch freie Gebetsformen, wie das Bittgebet (du’a) und eine Art Meditation (dhikr).

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Einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts essen und trinken – könnt ihr euch das vorstellen? Im Fastenmonat Ramadan nehmen viele diese Pflicht freiwillig auf sich. Der Verzicht erinnert uns daran, dass wir dankbar sein sollen für das, was wir haben. Er ist auch ein Training für unsere Willensstärke. Es geht aber nicht nur ums Fasten, sondern man soll sich im Ramadan insgesamt mehr mit dem Glauben und der Religion befassen. Am Abend, beim Fastenbrechen, schmeckt das Essen so gut wie sonst nie. Oft laden wir dazu jemanden ein oder werden eingeladen. Nach einem Monat feiern wir das Ende der Fastenzeit – unser größtes Fest, genannt Eid al-Fitr oder Bayram.