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GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE 4.2

Wusstest du ...?

Römischen Soldaten war es möglich, Briefe zu schreiben – es gab eine eigene Militärpost. Einige solcher Briefe sind noch erhalten. Ihre Inhalte sind zeitlos: Heimweh, Sorge um die Familie oder Grüße an Freunde, die man lange nicht mehr gesehen hat.

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Das Christentum hat die Welt verändert. Doch der Anfang war schwer: Das Fremde und Neue war verdächtig und wurde immer wieder bekämpft. Bis zum Jahr 313 gab es im Römischen Reich keine Religionsfreiheit. Immer wieder wurden Christinnen und Christen verfolgt und hingerichtet – sie werden als

Märtyrer und Märtyrerinnen („Zeugen und Zeuginnen“) bezeichnet. Trotz dieser Widerstände erkannten immer mehr Menschen die gesellschaftskritische Kraft des Glaubens an Jesus und ließen sich taufen. Das Christentum wurde zur größten Religion der Welt.

Lies diesen Brief des römischen Offiziers Felix.

1. Benenne die Gründe, warum Christinnen und Christen im Römischen Reich verfolgt wurden.

2. Arbeite heraus, was an ihrem Denken und Handeln außergewöhnlich und für viele Menschen beeindruckend war.

3. Formuliere einen Brief an Felix: Was würdest du ihm antworten?

Felix grüßt seinen Freund Vibius.

Wenn es dir gut geht, ist es gut! Mir geht es auch gut. Ich bin immer noch als Zenturio in Kleinasien stationiert. Wir haben den Auftrag, jene Frauen und Männer zu verhaften, welche man „Christen“ nennt. Sie weigern sich, unseren Göttern und unserem Kaiser zu opfern. Stattdessen verehren sie einen Galiläer namens Jesus Christus. Dieser Christus war von uns Römern als Verbrecher gekreuzigt worden – den beten sie an, statt unseren Kaiser, wie es römische Sitte ist!

Aber immer öfter kommen mir Zweifel, denn sie sind gute Menschen. Sie helfen den Armen und Kranken, geben ihnen zu essen. Sie lehnen es ab, dass ungewollte Kinder nach der Geburt im Wald ausgesetzt werden, so wie es hier verbreitet ist. Sie beachten auch die Sklaven als ebenbürtig, und Frauen haben Führungsaufgaben und leiten ihre Gemeinden. Kannst du dir vorstellen, alle Menschen als gleich anzusehen? Ein Christ, der Paulus heißt, hat sogar geschrieben: „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr seid „einer“ in Christus Jesus.“ Das sind ganz unerhörte Gedanken. Die Christen sagen auch, sie würden die blutigen Gladiatorenkämpfe verbieten, wenn sie könnten.

So denke ich manchmal darüber nach, was sie lehren: Dass Gott jedem Menschen, der an ihn glaubt, die Sünden vergibt und ihm das ewige Leben schenkt. Ist das nicht ganz außergewöhnlich? Gerade für uns Soldaten ist der Tod ein ständiger Begleiter Wie wäre es, wenn wir mit dem Gefühl sterben könnten, erlöst zu sein? Diese Fragen beschäftigen mich immer mehr

Vale!