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Ansichtsexemplar
Denn Gott ruhte am siebenten Tag, nachdem er an sechs Tagen die Erde erschaffen hatte.
Oma: Ja, genau. Zunächst war der Sonntag im frühen Christentum ein Tag, an dem auch gearbeitet wurde Jedoch im Jahr 321 erklärte Kaiser Konstantin für das gesamte Römische Reich den Sonntag zum Ruhetag. Es durfte nur die Feldarbeit erledigt werden. Damit konnte er gleich zwei wichtigen Religionen entgegenkommen: Dem Christentum, das die Auferstehung Jesu feierte, und den Anhängern des Sonnengottes Sol Invictus Mithras, die ebenfalls am Sonntag – dem Tag der Sonne – ihrer Gottheit die Ehre erwiesen.
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Gestalte im Heft eine Übersicht über die Geschichte des Sonntags.
Oma: Es hängt mit unserem Glauben zusammen. Justinus, das war ein frühchristlicher Philosoph, berichtet, dass die Christinnen und Christen sich am Sonntag trafen, um die Auferstehung Jesu am dritten Tage zu feiern. Da Jesus an einem Freitag gestorben ist, fällt somit der dritte Tag auf den Sonntag. Sie brachten ihre Freude in Gottesdiensten zum Ausdruck. Diese feierten sie im Stehen und teilten dabei das Brot miteinander Für sie war es gleichzeitig auch der Beginn der Woche Später baute man die Kirchen Richtung Osten, wo die Sonne aufgeht, denn auch Jesus wird von hier erwartet.
Jakob: Von Alon, einem Mitschüler, weiß ich, dass im Judentum der Samstag – Schabat (Sabbat) genannt – der Tag der Ruhe ist.
Jakob: In Geschichte haben wir gehört, dass im 5. Jahrhundert der Sonntag als arbeitsfreier Tag an Bedeutung verlor Erst im Mittelalter beachteten die Menschen die Gebote wieder mehr und der Sonntag wurde wieder arbeitsfrei.
Oma: Stimmt. Und erst Ende des 19 Jahrhunderts wurden Arbeitsgesetze eingeführt, die den Sonntag wieder zu einem arbeitsfreien Tag auch für Nicht-Christen machten.
Jakob: Ich bin froh, dass der Sonntag wieder arbeitsfrei ist. Zumindest für die meisten von uns. Ich genieße das Nichtstun und die Zeit mit meiner Familie
Zeit für Giovanni Melchiorre Bosco – Don Bosco
Dieser Satz von Giovanni (Johannes) Bosco zeigt sehr gut seine Einstellung zum Leben und sein Verständnis von Erziehung und pastoraler Arbeit. Er gilt als ein unverbesserlicher Optimist. Geboren wurde Giovanni am 16. August 1815 als dritter Sohn im kleinen Dorf Becchi nahe Turin (Italien). Er ist erst zwei Jahre alt, als sein Vater an einer Lungenentzündung stirbt. Von da an kümmert sich die Mutter allein um ihre Kinder Das Leben ist geprägt von Armut, harter Arbeit und tiefem Glauben.
Giovanni ist bereits neun Jahre alt, als ihm ein Pfarrer das Lesen und Schreiben lehrt. In dieser Zeit hat Giovanni folgenden Traum: Einige Buben raufen und er möchte dazwischengehen, als er plötzlich eine Stimme hört: „Nicht mit Schlägen, sondern mit Geduld und Liebe wirst du sie zu Freunden gewinnen.“ Dieser Traum nimmt auf sein zukünftiges Leben großen Einfluss.
Giovanni ist ein sehr talentierter Junge Er führt Zaubertricks vor, gibt Akrobatikvorstellungen und wiederholt nebenbei für die Zuseher die Predigt. Als die Leute ihm Geld geben möchten für seine Darbietung, lehnt er es ab und bittet sie, dass sie mit ihm beten und den Sonntagsgottesdienst besuchen mögen.
Nach dem Besuch der Grundschule in Castelnuovo wechselt er 1831 in das Gymnasium in Chieri. Er lebt bei Bekannten und muss für die Verpflegung und das Zimmer bezahlen. Daher nimmt er verschiedene Arbeiten an (u. a. Schneider, Schuster, Tischler, Schmied) und lernt nebenbei noch für die Schule Er ist ein hochintelligenter Junge und kann Klas- sen überspringen. So beendet er das Gymnasium bereits nach vier Jahren.
Nun gibt es für Giovanni nur noch ein Ziel: Er möchte Priester werden. 1835 wird er in das Priesterseminar in Chieri aufgenommen und sechs Jahre später zum Priester geweiht. Daraufhin wird Giovanni – nun Don Bosco genannt – nach Turin geschickt.