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GOTTES_SELBST_ NÄCHSTEN_LIEBE 2.2
Als Jesus etwa 30 Jahre alt war, hielt er seine wohl bekannteste Rede: die Bergpredigt (Mt 5,1–7,29). In dieser Predigt fordert er die Menschen auf, ihre Mitmenschen zu lieben, einander zu helfen und Benachteiligte zu unterstützen. Auch eine anspruchsvolle Aufgabe wird angesprochen: Feinden mit Liebe zu begegnen und auf Gewalt zu verzichten.
Die Bergpredigt zählt zu den bedeutendsten Texten im Christentum. Sie gilt als Wort, das die Liebe Gottes in der Welt sicht- und spürbar machen will. In ihr sind die wichtigsten christlichen Botschaften enthalten: Die Seligpreisungen, das Gebot der Feindesliebe, die „Goldene Regel“ und das Vaterunser.
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1. Hier findest du Auszüge der Bergpredigt. In manchen Kästchen sind die Bibelstelle und/oder die dazu passenden Interpretationen abgedruckt. Lies die Bibeltexte Eine Aussage ist mit einem freien Feld versehen. Hier ist Platz für deine eigene Interpretation.
2. Suche Mt 22,37. Lies die Bibelstelle. Sie beschreibt das wichtigste Gebot.
Eine wirkliche Herausforderung ist die Feindesliebe: Wie kann sie gelingen? Warum ist sie so wichtig?
Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; Mt 5,44 f
Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Mt 5,6 Mt 5,38 f Mt 6,25
Die Sehnsucht nach einer gerechten Welt ist groß – entscheidend ist, wie wir mit den Benachteiligten umgehen.
Vergeltet nicht Gleiches mit Gleichem – übt keine Rache – unterbrecht die Welle der Gewalt, denn Gewalt ist keine Lösung.
Es gibt Feindseligkeiten in dieser Welt. Dieser Hass, der uns selbst nicht guttut, soll überwunden werden und Vergebung soll geschehen. Das ist eine große Herausforderung.
Ihr seid das Salz der Erde. […] Ihr seid das Licht der Welt Mt 5,13
Ansichtsexemplar
Die Bergpredigt hat Auswirkungen auf das politische Geschehen in unserer Welt: Mahatma Gandhi und Martin Luther King ließen sich bei ihren gewaltlosen Protesten, ebenso wie
Christinnen und Christen in der einstmaligen DDR (Ostdeutschland), von der Bergpredigt inspirieren.
Zeit für Martin Luther King
„I have a dream…“, so beginnt eine Rede, die Martin Luther King, ein amerikanischer Bürgerrechtler und Menschenrechtsaktivist, gehalten hat. Zeit seines Lebens kämpfte er gewaltlos gegen die Rassentrennung in den USA. Motivation für sein Tun war sein Glaube an Jesus und die Worte der Bergpredigt.
Martin Luther King Junior wurde am 15. Jänner 1929 im US-amerikanischen Atlanta geboren. Er wuchs in einer sehr religiösen Familie auf. Seine Mutter war Lehrerin, sein Vater Pfarrer in einer Baptistengemeinde Die Tatsache, dass er nach seiner Grundschulzeit keinen Kontakt zu seinem besten „weißen“ Freund haben durfte, hat ihn sehr geprägt und dazu bewegt, sich für seine „schwarzen“ Landsleute einzusetzen. Dabei zeigte sich sein Sprachtalent. Er hielt Vorträge und trat bereits mit 17 Jahren als Hilfsprediger in der Gemeinde seines Vaters auf Nach seinen Studien der Soziologie und der Theologie arbeitete er als Pfarrer in der Dexter Avenue Baptist Church. Während dieser Zeit heiratete er seine langjährige Freundin, die Autorin Coretta Scott. Mit ihr hatte er im Laufe der Jahre vier Kinder
Afroamerikanische Menschen erlebten den Rassismus (Racial Segregation) tagtäglich. In Schulen, Kirchen oder öffentlichen Verkehrsmitteln galt das Gesetz der Rassentrennung. So musste zum Beispiel im Bus ein Schwarzer einem Weißen seinen Platz überlassen, wenn dieser einstieg. Am 1. Dezember 1955 weigerte sich Rosa Parks, eine Afroamerikanerin, ihren Sitzplatz im Bus einer weißen Person zu überlassen und wurde dafür verhaftet. Dieser Vorfall war der Auslöser für viele gewaltfreie Protestaktionen, die von Martin Luther King angeführt wurden. Er kündigte seine Stelle als Pfarrer, bereiste die Städte des amerikanischen Südens, hielt Reden und organisierte friedliche Kundgebungen.