Puls – Busch Jaeger

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PULS 02 | 2015

MAG AZIN FÜR BEWEGUNG IN DER ARCHITEKTUR

REISE

Ausgeglichen leben. Mit Ecken und Kanten.

busch-balance® sI. ausgewogen geradlinig. Klare, gerade Linien, konvexe Lichtreflexe, moderne Anmutung. Die neue Lichtschalterserie Busch-balance® SI ist stilsicher bei der Gestaltung eines perfekten Raums. Erleben Sie diese ausgewogene Geradlinigkeit auf www.BUSCH-JAEGER.de

HOTEL BARCELÓ VON GABRIELSANTOS PLANUNG + DESIGN

NORDISCHE IDENTITÄT – INTERVIEW MIT SNØHETTA EIN BLICK IN DAS BERÜHMTE GRAND HOTEL EUROPE IN ST. PETERSBURG MÖGLICHST SPEKTAKULÄR – REISEARCHITEKTUR www.busch-jaeger.de

02 | 2015


EDITORIAL

Armin Fischer, Dreimeta (Augsburg)

ZUR SACHE: UNTERWEGS puls im Gespräch mit Armin Fischer, dem Gründer des Augsburger Architekturbüros Dreimeta

Reise ist das Thema dieser Ausgabe. Sie sind

Fortschritt ist eine Herausforderung, die si­

durch vollumfängliche Unterhaltungssysteme,

sicherlich mehr unterwegs, als Ihnen lieb ist.

cherlich auch Konsequenzen für das Interieur

die auch mit eigenen Geräten gesteuert werden

Was fällt Ihnen heutzutage auf, wenn Sie sich

hat. Abläufe ändern sich, die Prioritäten ver­

können. Vielleicht enthalten diese Systeme in

auf Bahnhöfen oder Flughäfen aufhalten oder

schieben sich und somit auch der Bedarf des

Zukunft auch den digitalen Concierge, der dem

im Hotel absteigen?

Gastes. Die Raumstruktur wird sich also verän­

Gast den Aufenthalt erleichtert.

Im Zuge der allgegenwärtigen Digitalisierung

dern, darauf hat das Interieur zu reagieren. Technisch tut sich einiges. Sollte das Tablet

fehlt oft der persönliche Kontakt oder Bezug, wir driften ab in die Anonymität. Dies weckt

Was erwarten Hotelgäste heute?

den traditionellen Lederordner ersetzen?

neue Sehnsüchte, man wünscht sich ein „Home

Verallgemeinernd kann man das nicht beant­

Welche Innovationen können außerdem Sinn

away from Home“ – natürlich kombiniert mit

worten. Service orierientierte Gastfreundschaft

machen?

den Vorzügen des digitalen Zeitalters.

und ein unvergessliches Erlebnis gehören

Mit Tablets oder Apps sind den Möglichkeiten

sicherlich dazu und machen den Unterschied

fast keine Grenzen gesetzt. Hotels können z.B.

Viel wird darüber diskutiert, dass sich Hotels

zur oft gleichförmigen, uniformen Hotelland­

auf die Präferenzen ihrer Stammgäste näher

an den Wandel der Gesellschaft (Digitalisie-

schaft aus. Individuelle Qualitäten eines Hotels

eingehen, um den Service so zu verbessern.

rung, Patchwork-Familien etc.) anzupassen

sind es dann auch, die „hängen bleiben“ – etwas,

haben. Was könnten die Konsequenzen für

woran man sich als Gast gerne erinnert.

das Interieur moderner Hotels sein?

Wie steht es um das Thema Gebäudeautomation – um die Vernetzung und zentrale Schal-

Es gibt ja bereits Beispiele, die sehr „zukunfts­

Die Rezeption, der Schreibtisch, eigener Kühl-

tung verschiedener Gewerke mittels Touch-

orientiert“ und digital agieren, der Gast checkt

schrank oder Fernseher auf dem Zimmer

pad, Tablet oder Smartphone?

beispielsweise eigenständig ein. Jedoch sollte

– welche Einrichtungen finden im Hotel der

Das ist sicherlich die Zukunft, nur sollte die

der persönliche Kontakt mit dem Gast nicht

Zukunft ihren Platz, welche sterben wohl aus?

Bedienung intuitiv und selbsterklärend sein.

komplett auf der Strecke bleiben. Dieser Spagat

Rezeption wäre fatal, da dies den ersten Kontakt

Viele Gäste haben keine Lust, bei jedem Hotel­

zwischen Gastfreundschaft und technischem

zum Gast darstellt. Fernseher werden ersetzt

aufenthalt eine neue App herunterzuladen.

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INHALT

02 | 2015 | BEWEGUNG IN DER ARCHITEKTUR

ARCHITEKTUR DER REISE • S. 4 VISIONEN: REISEZIELE DER ZUKUNFT • S. 8 ZEITLOSE ELEGANZ – UMFÄNGLICH MODERNISIERT • S. 12 SPANISCHES INTERIEUR IN HAMBURGER HOTEL • S. 18 OSLOS NEUER FLUGHAFEN • S. 24 NEWCOMER: LANGARITA-NAVARRO AUS MADRID • S. 30 „UNS PRÄGEN KONTRASTE“ – SNØHETTA IM INTERVIEW • S. 32 BUSCH-BALANCE® SI – EIN NEUER KLASSIKER• S. 40

04

12

18

04 MACRO REISEARCHITEKTUR VON DR. KLAUS ENGLERT 08 VISIONEN Seit der Ausgabe 1/2012 ist puls auch als kostenlose App­Ver­ sion für iPhone, iPad oder iPod touch erhältlich. Dieses Mal bietet die App unter anderem einen Film über die umfäng­ liche Sanierung des Belmond Grand Hotel Europe.

REISEZIELE DER ZUKUNFT 12 PRAXIS I ZEITLOS ELEGANT – DAS BELMOND GRAND HOTEL EUROPE IN ST. PETERSBURG 18 PRAXIS II DAS HOTEL BARCELÓ SPANISCHER STIL IN HAMBURG 24 PRAXIS III

puls 2 | 2015 Titelfoto: Barceló Hotelgruppe Bildbearbeitung: Raphael Pohland, Minister von Hammerstein

DER NEUE FLUGHAFEN OSLO 28 PRAXIS IV FERIENANLAGE DIERENBOS

32

30 NEWCOMER LANGARITA-NAVARRO, MADRID 31 PEOPLE BERICHT VON DER IFA 32 ZU BESUCH KJETIL THORSEN, SNØHETTA 36 LIVING SPACE NEUER KNX-SHOWROOM 38 MATERIAL SPLITTERWERK ÜBER ALGEN 40 NEWS BUSCH-BALANCE® SI 42 DENKANSTOSS DIE PREISFRAGE ZUM AKTUELLEN THEMA 43 BÜCHER / IMPRESSUM 3


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Inigo Bujedo Aguirre/VIEW/ARTUR IMAGES


MACRO Dr. Klaus Englert arbeitet seit Langem als Architekturkritiker, freier Kulturkorrespondent und Kurator. Er ist tätig für Deutschlandradio, ORF und SRF sowie für „Baumeister“. 2016 erscheint im Berliner Verlag DOM Publishers das Buch „Barcelona“, ein Architekturführer mit vielen Fotos und Texten zum neuen Urbanismus.

ARCHITEKTUR DER REISE Die gesteigerte Mobilität hinterlässt vor allem in den Metropolen ihre Spuren. Bahnhöfe und Flughäfen müssen erweitert werden, damit sie den Besucherströmen begegnen können. Um die zahlungskräftigen, anspruchsvollen Gäste buhlen Luxushäuser, die nicht selten von renommierten Architekten stammen. Denn die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass jene Projekte, hinter denen ein großer Baumeister steht, auch erfolgreich sind.

Die drastisch steigende Mobilität der Menschen verändert das

stellte, waren weder Form noch Standort zufällig. Der Ho­

Gesicht unserer Städte. Die Inflation der Economy­Flüge und

telbau, einer der ersten Zeugnisse der zweiten spanischen

der unter den Billigfliegern entfachte Unterbietungskampf

Moderne, sollte in den Jahren der wirtschaftlichen Öffnung

ist nicht allein ein ökologisches Desaster, sie zwingen viele

den Beweis erbringen, dass man sich von der internatio­

Städte dazu, sich auf die wachsenden Besuchermassen mit

nalen architektonischen Moderne nicht abkapselte. Sein

mehr und mehr Serviceangeboten einzustellen. Barcelona,

moderater Rationalismus war bei den jungen Architekten

eine der beliebtesten Urlaubsstädte europäischer Touristen,

Barcelonas, die sich von dem Monumentalstil des Fran­

besaß 2013 allein 394 Hotels, die jährlich 14 Millionen Über­

co­Regimes befreit hatten, höchst willkommen. Bedeutsam

nachtungen nachwiesen. Tendenz steigend. Das gewachsene

war aber besonders die Nähe des Hotel Park zur Estación de

Reiseaufkommen verlangt von den Städten, zunehmend in

Francia: Die aus Frankreich ankommenden Reisenden soll­

den Ausbau von Infrastrukturen zu investieren – beispiels­

ten die Möglichkeit haben, im modernsten Hotel der Stadt

weise in Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen

abzusteigen.

von Bahnhöfen und Flughäfen. Dass Berlins wachsende Be­ liebtheit wegen der Dauerbaustelle Willy­Brandt­Flughafen

Mittlerweile setzen einige traditionelle Hotelketten nicht

einen empfindlichen Kratzer abbekommen hat, ist nicht un­

nur auf die Nähe zu Bahnhöfen oder Flughäfen, sondern

bedingt trendverdächtig. Dagegen entspricht es der globalen

auch auf möglichst spektakuläre Effekte. Beispielsweise

Tendenz, dass Barcelonas Flughafen zwischen 1992, dem Jahr

beauftragte die in Barcelona ansässige Catalonia­Kette den

Im Renaissance Barcelona Fira

der Olympischen Spiele, und 2010 zweimal vergrößert wur­

Pariser Architekten Jean Nouvel, im neuen Business­Dis­

Hotel verteilte Jean Nouvel

de, dass in den letzten Jahren viel Geld in die Cruise Port Area

trict L’Hospitalet de Llobregat, auf halbem Weg zwischen

exotische Gewächse aus

floß und schließlich in den neuen Intercity­Bahnhof Sagrera.

Fughafen und Innenstadt, ein Hotelkonzept zu verwirkli­ chen. Das Vorbild fand Nouvel ausgerechnet in den sagen­

fünf Kontinenten auf die 27 Geschosse und schuf zwischen

Dabei fing alles vor 60 Jahren ganz gemächlich an. Als der

umwobenen Hängenden Gärten von Babylon. Der Franzose

den vertikal sprießenden

spanische Architekt Antonio Moragas 1953 auf Barcelonas

machte daraus die „Hängenden Gärten Barcelonas“ – zum

Gärten Blickachsen (links).

prachtvoller Avenida de l’Argentera das Hotel Park fertig­

Renaissance Barcelona Fira Hotel gehören 293 Palmen und 5


Iwan Baan

MACRO

Paradiesische Abgeschiedenheit: Mit ihrem auf Stelzen errichteten Hotel auf den Fogo-Islands heben Saunders Architecture die Grenzen zwischen Innenraum und umgebender Natur auf.

exotische Gewächsen aus fünf Kontinenten, die alle 27 Geschosse durch­

zwischen Altstadt und Flughafen Schiphol, zu bauen. Der Bauherr ist wie­

ziehen. Außerhalb ihrer Zimmer sind die Hotelgäste beständig vom

derum die erfolgreiche spanische Kette.

grünen Atrium umgeben und wer den gläsernen Aufzug benutzt, kann durch den vertikal sprießenden Garten hindurchblicken, bis ins Freie.

Selbstverständlich sind die Hotels in den neuen Business­Zentren zu Trendsettern geworden, doch man darf nicht außer Acht lassen, dass

Ein Hotel mit 19 Sternen

die touristischen Varianten heutzutage eine nie gekannte Bandbreite

Von Donald Trump stammt das Diktum: „Trendige Hotels, von renom­

ausfüllen. Beispielsweise wird zusehends auf paradiesische Abgeschie­

mierten Architekten entworfen, vermarkten sich besser.“ In Madrid

denheit und Naturnähe gesetzt: Damit locken die Tree Houses in der

nahm man den Rat etwas zu wörtlich: Man träumte von einem Hotel mit

Gebirgsregion des neuseeländischen Kaikoura oder die von Saunders

19 Sternen, mit 19 Stararchitekten, angefangen mit Jean Nouvel, Norman

Architecture (Bergen, Norwegen) auf Stelzen errichteten Langhaus­Ho­

Foster, Zaha Hadid, David Chipperfield, Arata Isozaki und zahlreichen an­

tels auf den einsamen Fogo­Islands Neufundlands. Und sogar Peter

deren „estrellas“ der internationalen Architektenelite. Das Projekt „Puerta

Zumthor wollte vor nicht langer Zeit ein Hotel in die chilenische Ata­

America“ sah vor, dass jeder Vertreter der Starriege ein ganzes Geschoss nach eigenen Vorstellungen entwerfen sollte. Auf diese Weise vermählte das Ma­ nagement in dem 2005 eröffneten Hotel gestalteri­ sche Kreativität mit einem ausgefeilten Werbegag.

Möglichst groß und spektakulär ist der Gradmesser – nicht nur für Hotels, sondern auch für Flughäfen und Bahnhöfe.

Das Label Nhow spielt auf einer etwas anderen Kla­

cama­Wüste setzen. Er stellte es sich vor wie ein „riesiges präkolumbianisches Tongefäß“. Offenbar wurden der chilenische Bauherr und der Grau­ bündner Dickkopf dann doch nicht handelseinig. Der vorherrschende Trend ist jedoch nicht zu übersehen: möglichst groß und spektakulär ist

viatur. Das neue Segment der spanischen NH­Gruppe setzt auf ein klar

der Gradmesser nicht nur für Hotels, sondern auch für Flughäfen und

avantgardistisches und stadtprägendes Konzept. Deswegen holten die

Bahnhöfe. Zaha Hadids Pekinger Flughafen wird zwar voraussichtlich

Spanier Rem Koolhaas ins Boot, der an Rotterdams Maas­Ufer die glei­

erst 2018 eröffnet, aber bereits jetzt übertreffen die sechs Terminals des

ßende Superstruktur „de Rotterdam“ hochzog und das Hotel in den Kom­

sternförmig angelegten Beijing New Airport Terminal Building mit sei­

plex aus Appartements, Büros und Stellflächen integrierte. Derzeit plant

nen 700 Hektar Grundfläche und der zu erwartenden Jahreskapazität

der niederländische Alt­Avantgardist, einen dreiteiligen Hotelturm mit

von 45 Millionen Passagieren alle bislang gekannten Superlative. Die ge­

ineinander verkeilten Kuben im Amsterdamer Geschäftsviertel Zuidas,

schwungenen Gebäudehüllen, die Wände und Dächer zusammenfließen

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Jannes Linders; Santiago Calatrava New York

MACRO

Zwei gegensätzliche Bahnhofsentwürfe: der neue, stadtbildkonforme Rotterdamer Bahnhof von Team CS (links) und Santiago Calatravas ikonisches Stahlgerippe für den Bahnhof Ground Zero (rechts).

lassen, erinnern an die leichten Betonstrukturen eines Félix Candela.

wurf für den Bahnhof Mons, der an ein sterbendes Insekt mit schlapp aus­

Für die Innenarchitektur reproduzierte Hadid ihr hinlänglich bekanntes

gestreckten Beinen erinnert). Das New Yorker Calatrava­Projekt übertrifft

Formenrepertoire, das sie lediglich in die überdimensionierten Räume

sogar bei Weitem die Dimensionen der Kunst­ und Wissenschaftsstadt,

verlegte. Ansonsten erinnert das organische Modell, das die Interieurs

mit der er seine Heimatstadt Valencia unsterblich machen wollte. Dabei

leitet, an Hans Poelzigs Großes Schauspielhaus in Berlin, das seinerzeit

sind die eigentlichen Dimensionen erst im Untergrund sichtbar: Die Pas­

häufig mit einer Tropfsteinhöhle verglichen wurde.

santen werden in eine gigantische Konstruktion aus Stahlgerippe und Glas befördert, die wie eine kathedralengleiche Halle anmutet, ein sakra­

Ein auffliegender Vogel und andere Tiermetaphern

ler Raum, der, wenn man den Renderings glauben mag, von gleißendem

Bei den Verkehrsbauten Santiago Calatravas spielt die bildhafte Archi­

Tageslicht erstrahlt. Gigantisch sind nicht allein die räumlichen Verhält­

tektursprache eine wesentliche, fast schon identifikatorische Rolle. Sei­

nisse, sondern auch der Transportservice mit elf verschiedenen Metro­

ne Architektur ist im eigentlichen Sinne ikonisch. Bereits sein Flughafen

linien sowie ein Retail­ und Restaurant Center, das auf einer Fläche von

für Bilbao lässt an einen fliegenden Vogel denken, und beim Entwurf für

21 Hektar dem World Trade Center Transportation Hub angeschlossen ist.

den New Yorker World Trade Center Transportation Hub griff der Valen­ cianer die „schwebende“ Architektur wieder einmal auf. Doch spektaku­

Ökologischer Ertrag gepaart mit Ästhetik

lär sind diese phantastischen Konstruktionen vor allem, weil die Kosten

Es scheint so, als ob innovative und dennoch weniger auftrumpfende

wieder einmal ins Maßlose gestiegen sind. Andrew Rice schrieb im New

Verkehrsbauten eher in den kleineren Großstädten Europas zu finden

York Magazine über den in Kürze eröffnenden Bahnhof an Ground Zero:

sind. Ein Beispiel: Rotterdams neue Centraal Station. Nachdem die Stadt­

„The world’s most expensive train station“. Rice bezifferte die Kosten auf

verwaltung zum Glück die „champagne glasses“ des Künstlerarchitekten

vier Milliarden Dollar, alles für einen gigantischen Bahnhof, der insgesamt

William Alsop gekippt hatte, einigte man sich auf den Bahnhofsentwurf

74 Hektar Grundfläche umfasst. Oberirdisch kopierte Calatrava das eigene

von Benthem Crouwel, der in der Arbeitsgemeinschaft Team CS verwirk­

bildnerische Vokabular. Der Bahnhof für Ground Zero, New York, ist – ge­

licht wurde: Der kürzlich fertiggestellte Bahnhof fügt sich mit seinem

genüber den leicht und schwebend wirkenden Bahnhöfe in Zürich­Sta­

dynamisch auskragenden Vordach deutlich besser ins Stadtbild. Zudem

delhofen und Lüttich ­ ein Maßstabssprung. Geblieben ist die blendend

ist der ökologische Ertrag mit einem ästhetischen Zugewinn gepaart:

weiße Betonskulptur, das feingliedrige Stahlgerippe, das Bild vom soeben

Die Solarpaneele auf dem Bahnhofsdach erzeugen bei wechselndem

auffliegenden Vogel oder andere Tiermetaphern (wie beim neuesten Ent­

Wetter ein reizvoll changierendes Licht­Schattenspiel. 7


VISIONEN

REISEZIELE DER ZUKUNFT Wer reist, sucht oft die Natur. Die hier vorgestellten visionären Entwürfe der Architekten arbeiteten sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise an dieser Beziehung ab. Zwei naturnahe Refugien treffen auf einen Flughafenentwurf, der an einen abhebenden Marienkäfer erinnert. Foster + Partners begeben sich auf die unwirklichste Reise – sie arbeiten an einem temporären Heim auf dem Mond.

ESA_Foster + Partners

FOSTER + PARTNERS: WOHNSTÄTTE AUF DEM MOND

Nachrichten über Weltraumtourismus oder Verhandlungen über Nut­

Kuppelform gewährleisten eine hohe Stabilität bei minimalem Mate­

zungsrechte im Weltraum und der Verkauf von Parzellen auf dem Erd­

rialverbrauch. Als Solitäre oder in Gruppen angeordnet, fügen sich die

trabanten geben dem Traum von einer Reise zum Mond Nahrung. Be­

an Iglus erinnernden Behausungen überraschend gut in die Kraterland­

seelt von dieser Utopie, erforschten Foster + Partners zusammen mit der

schaft ein und bieten Schutz vor Meteoritenschauern, Gammastrahlung

Europäischen Weltraumorganisation die Möglichkeit einer lunaren

sowie den großen Temperaturschwankungen. Erschlossen wird das ge­

Wohnstätte. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein Bauvorhaben

schützte Innere von Schleusen, die bei der Anordnung in Gruppen auch

im Weltraum stellte neben der Bewältigung der unwirtlichen Atmo­

die einzelnen Einheiten verbinden. Die Wohnräume bieten neben den

sphäre ein möglichst geringes Transportvolumen dar. So richteten die

notwendigen Nutzungen zudem Platz für die körperliche Ertüchtigung

Planer ihr Augenmerk auf Regolith, die auf dem Mond vorkommende,

(für den Fall von schlechtem interstellarem Wetter). Luken in den an­

lockere obere Gesteinsschicht. Mithilfe von Robotern soll eine von einer

sonsten geschlossenen Kuppeln erlauben den Blick in die unendlichen

Rakete auf den Mond transportierte Basis entstehen, die durch eine im

Weiten des Weltalls. Erste Versuche zur Herstellung der 3­D gedruckten

3­D­Druckverfahren produzierte Hülle aus losem Mondgestein befes­

Struktur sind bereits erfolgt und nähren die Hoffnung, dass die Utopie

tigt wird. Die wabenförmige, an Schaum erinnernde Struktur und die

eines Tages Realität wird.

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VISIONEN

JAVIER IGNACIO MARTINEZ GARCIA: INSPIRATION HOTEL Die spektakuläre Kulisse der Tianzi­Berge in der chinesi­ schen Provinz Hunan wählte der junge spanische Architekt Javier Ignacio Martínez García als Standort für den Entwurf eines außergewöhnlichen Hotels für Künstler. „Inspiration is in the air“ – so der Arbeitstitel des Beitrags zum Wettbe­ werb „Inspiration Hotel 2014“ – ist hier im wörtlichen Sin­ ne zu verstehen. Eine ringförmige Struktur aus Holz soll knapp unter dem bewaldeten Gipfel eines der sonderbar geformten Felssäulen, die aus tiefen Bergtälern des Mas­ sivs bis in die tief hängenden Wolken emporragen, ein Ort der Kontemplation sein. Über eine Seilbahn gelangen die Gäste an den abgeschiedenen Ort, um Ruhe und Inspirati­ on zu finden. Nur ein schmaler Gang, der sich zwischen den Wohneinheiten zu Nischen mit einmaligen Ausblicken wei­ tet, trennt die zweigeschossigen Studios von der Felswand. Auf der abgeflachten Seite der sonst runden Felsspitze bil­ det das frei bleibende Kreissegment einen kleinen Platz vor den Gemeinschaftsräumen aus. Zusätzlich zu den Panora­ men, die sich von den Studios und Balkonen bieten, schafft der Architekt einen besonderen Raum zum Zweck der in­ neren Einkehr. Eine trapezförmige Nische im Stein eröffnet den Blick aus dem massiven Felsen heraus auf die umgeben­ den Gipfel und Wolken, während durch einen künstlichen Felsspalt Licht von oben auf den Ruhesuchenden fällt. Die Verbindung von klösterlicher, der buddhistischen Tradition folgender Atmosphäre, moderner Architektursprache und einer Konstruktion an den Grenzen des Möglichen macht

Javier Ignacio Martinez Garcia

das Inspiration Hotel zu einem Traumziel.

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VISIONEN

L.A.V.A.

L.A.V.A.: FLUGHAFEN AIR BALTIC, RIGA, LETTLAND

Bei ihrem Wettbewerbsbeitrag für den Flughafen Air Baltic in Riga ließ sich L.A.V.A. von ortstypischen Elementen ­ wie Bernstein, Linden, Marienkäfern und Eichen ­ inspirieren und verband diese mit einer futuristischen Formensprache. Von oben erinnert die amorphe, gebo­ gene Grundform an einen Marienkäfer, der seine Flügel ausbreitet, um abzuheben. Außerdem standen die aerodynamische Linienführung von Flugzeugen sowie die weichen Umrisse von Bernstein Pate für das Design des Terminals. Der Leichtigkeit und geschlossenen Form des Hauptbaus Rechnung tragend, sind die Gates in zwei, an Fluggastbrü­ cken erinnernden, scheinbar nur angedockten Seitenarmen unterge­ bracht. Im Inneren des Terminals setzen sich die geschwungenen Lini­ en der Hülle fort und eine Bekleidung aus regionalem Holz verleiht den weitläufigen Räumen Natürlichkeit. Die für den Entwurf grundlegende Naturnähe beginnt jedoch schon mit der Parklandschaft über der Tiefgarage, setzt sich in den Linden­ und Eichenhainen, die den Haupteingang flankieren, fort und findet einen Abschluss in der großen Eiche, die den Innenhof im Zentrum des Gebäudes einnimmt. Drei große, bis zu 30 Meter hohe Vergla­ sungen lassen natürliches Licht bis in die Gebäudetiefe fluten und inszenieren den Ausblick auf die Rollbahn beziehungsweise auf die umgebende Landschaft. Die Bernsteinfarbe des Glases taucht den In­ nenraum zusätzlich in goldenes Licht. Ein wichtiger Ansatz für die Formfindung der Architekten war, neben der Entwicklung einer ei­ genen, ikonischen Ästhetik die komplexen Abläufe eines Flughafens räumlich effizient zu organisieren. Aufgrund der zentralen Anord­ nung aller dienenden Räume in den Untergeschossen war es möglich, die übrigen Zonen als lichtes Raumkontinuum anzulegen. Luftige nenhof sowie amorphe Sitzlandschaften prägen die Aufenthaltsbe­ reiche in den Hallen des Terminals. 10

L.A.V.A.

Stege und Galerien, der allgegenwärtige Blick in den begrünten In­


VISIONEN

KONRAD WOJCIK: SINGLE POLE HOUSE

Überzeugt vom Ergebnis von Millionen Jahren Evolution, empfand der Architekt und Designer Konrad Wojcik im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs sein Single Pole House in Form und Funktion einem Baum nach. Das kristalline Volumen thront mehrere Meter über dem Bo­ den zwischen den Baumkronen und wird lediglich durch einen, an einem Baumstamm erinnernden Pylonen gehal­ ten. Solarenergie, Regenwasserkollektoren und Geothermie gewährleisten den nötigen Komfort der Bewohner. Unter Berücksichtigung der Thermik schafft ein natürliches Be­ lüftungssystem das optimale Raumklima. Mit der Kom­ postanlage wird der Energiekreislauf, ganz wie bei den Vor­ bildern aus der Natur, geschlossen. Konstruiert ist das Habitat aus natürlichen sowie recycel­ baren Werkstoffen und folgt dem Cradle­to­Cradle­Prin­ zip. Die Außenhülle der hölzernen Struktur besteht aus Zinkplatten. Im Inneren sind die Wohnbereiche über vier Ebenen um einen vertikalen Kern angeordnet. Während die dienenden Räume im geschlossenen Rumpf untergebracht sind, verfügen die Wohnräume über eine verglaste Front, die großzügige Ausblicke in die umgebende Natur bietet. Erschlossen werden die Plattformen über einfache Leitern, die bis hinauf zur Schlafstelle zwischen den Baumwipfel reichen. Geschickt integrierte Einbaumöbel sorgen für Ordnung und Geräumigkeit auf allen Ebenen. Eine Gale­ rie im Wohnbereich schafft Blickbezüge zwischen Sitzecke und Arbeitsplatz. Entstanden ist die Vision der Unterkünf­ te, die – einzeln oder lose gruppiert – den Rückzug in die Wildnis und eine fast symbiotische Beziehung zur Natur ermöglichen. Mit seinen malerischen Visualisierungen des Single Pole House, das aus einsamen, verschneiten Wäldern hervorleuchtet, weckt Konrad Wojcik die Sehnsucht des Be­

Konrad Wojcik

trachters nach einer Auszeit fernab von Hotelbunkern.

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PRAXIS

ZEITLOS ELEGANT Es lohnt ein Abstecher ins Grand Hotel Europe, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum von St. Petersburg für Luxus und europäischen Stil steht. Auch nach mehreren Umbauten behielt das Haus mit der wechselvollen Geschichte seine Einzigartigkeit. Seit Kurzem ist das berühmte Hotel zudem mit moderner, komfortabler Haustechnik ausgestattet. Text: Christian Marx • Fotos: Adrian Houston (3), Satoshi Asakawa, Alessandro Battistessa

Vom Boulevard aus gesehen scheint das Grand Hotel Europe auf den ersten Blick nur eine Note unter vielen in der klassizistischen Sinfonie der Bebauung zu sein. Tritt man jedoch nordwärts in die Seitenstraße Michailowskaja Uliza, so nimmt sich das Gebäude weitaus beeindru­ ckender aus: Misst die schlichte Fassade am Newski­Prospekt lediglich 30 Meter in der Breite, so nimmt die eigentliche Hauptfassade, ein Hö­ hepunkt des russischen Jugendstils, über eine Länge von 170 Metern die gesamte Westseite der Michailowskaja ein. Einst entstiegen hier die Mit­ glieder des russischen Adels, berühmte Schriftsteller oder Kaufmänner ihren Kutschen. Heute fahren die Luxuskarossen unserer Zeit vor, geben sich wieder die Berühmtheiten die Klinke in die Hand. Zu den Gästen zählen bekannte Schauspieler, Politiker und viele andere, die die Ex­ klusivität dieses außergewöhnlichen Hotels schätzen – und es sich vor allem leisten können.

Sachlichkeit und „Amerikanismus“ Wie es bei einem Gebäude in dieser Stadt, die mehrere Revolutionen er­ lebt und mehrmals den Namen gewechselt hat, zu erwarten ist, hat auch das Grand Hotel Europe eine wechselvolle Geschichte gesehen. Erbaut wurde das Gebäude 1824 als dreigeschossiges Apartmenthaus am Newski­ Prospekt. Um 1830 fügte der Architekt Carlo Rossi an der neu angelegten Michailowskaja einen Anbau hinzu und fasste durch die klassizistische Fassade Alt­ und Neubau zu einer Einheit zusammen. Die damals noch 12


13


PRAXIS

Die Lobby-Bar: erlesene Cocktails unter originalem Jugendstil-Stuck

unabhängigen Gebäude – ein Hotel und ein Apartment­

gang: Enteignung und Verstaatlichung, Nutzung als Her­

haus – dienten nun als direkte Fortsetzung des nördlich

berge für Straßenkinder und als Lazarett während der Jahre

anschließenden Michailowski­Platzes. Im Anschluss er­

der Blockade. In jener Zeit wurden der Großteil der wert­

warb die Aktiengesellschaft Hotel Jewropeijskaja die Häu­

vollen Möbel und die Holzböden als Brennholz verheizt.

ser und beauftragte 1873 den Architekt Ludwig Fontana

Der erneute Betrieb als einfaches Hotel nach dem Ende

mit einem grundlegenden Umbau. Unter Fontanas Ägide

des Krieges konnte den Verfall nicht aufhalten, und erst

entstand ein zusammenhängender Hotelkomplex mit jener

mit dem Ende der Sowjetunion wurde der ehemals ersten

beeindruckenden Jugendstilfassade, die man heute noch an

Adresse Petersburgs neues Leben eingehaucht.

der Michailowskaja bewundern kann. 1875 wurde das neue Haus schließlich unter dem Namen Grand Hotel d‘Europe

Nach einer grundlegenden, preisgekrönten Modernisierung

eröffnet. Der Schriftsteller Fjodor Dostojewski, der neben

1989–1991 (Architekten Strusman und Panfilow) reihte sich

Berühmtheiten wie dem Komponisten Pjotr Tschaikows­

das Hotel wieder in die Riege der 5­Sterne­Hotels ein und

ki oder dem schwedischen König Gustav V. zu den Gästen

wurde 1991 als Grand Hotel Europe neu eröffnet. Bis heute

zählte, zeigte sich beeindruckt von der schieren Größe des

wurde das Gebäude in drei Etappen restauriert und moder­

Etablissements: „Die Architektur dieses modernen, gewal­

nisiert. Mittlerweile hält es den Status eines Denkmals von

tigen Hotels gleicht in seiner Sachlichkeit, seinem Ame­

nationaler Bedeutung inne und wurde 1994 Mitglied der

rikanismus und den hunderten Zimmern einem riesigen

„führenden Hotels der Welt“.

Industriebetrieb.“ Um 1900 wurde das Hotel um eine Etage

Als Teil der gleichnamigen Hotelkette heißt es seit 2014

mit großer Dachterrasse aufgestockt.

Belmond Grand Hotel Europe und bietet 301 Zimmer und 7 Restaurants. Bei den Umbauten blieben Originaldetails

Originaldetails blieben unangetastet

unangetastet oder wurden liebevoll rekonstruiert. Der

Spielte das Grand Hotel bis zur Oktoberrevolution eine

damalige Direktor Thomas Noll ließ einen der Innenhöfe

wichtige Rolle im kulturellen Leben der russischen hohen

durch eine leichte Glaskonstruktion überdachen und in

Gesellschaft, so folgte nach dem Sturz des Zaren der Nieder­

Anlehnung an die typischen Petersburger Innenhöfe in ein

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PRAXIS

Präsidenten-Suite: Das historische Klavier lädt zum Musizieren ein - womöglich griff hier schon Strawinski in die Tasten.

Atrium verwandeln. Hier befindet sich heute das exklusi­

Badezimmer mit dem hellen Marmor und den keramischen

ve Café Mezzanin. Die Liftportale wurden in Marmor und

Gemmen erinnern an jene Thermen, die sich Elisabeth die

Sandstein erneuert, geschmiedete Lampen im Stile der

Große in der Residenz „Zarskoe Selo“ bauen ließ.

traditionellen Petersburger Straßenlaternen stellen unver­ kennbar den lokalen Bezug her.

Sind die „gewöhnlichen“ Luxussuiten bereits mit 43 bis 73 Quadratmetern und einer Deckenhöhe von 3,5 Metern

Die Hotelzimmer erfuhren ab dem Jahr 2005 eine entschei­

großzügig bemessen, lassen die Präsidentensuiten auf rund

dende Neugestaltung. Unter der Ägide des Designers Michel

350 Quadratmetern auch beim anspruchsvollsten Gast kei­

Jouannet wurde die lange Tradition französischer Innenarchitektur in St. Petersburg fortgeschrieben. Die zehn „Präsidenten­Luxussuiten“ – jede von ihnen unter einem anderen Thema einzigartig eingerichtet – tra­

Der Stil Alexander I. trifft auf modernen Komfort – die Strenge des Klassizismus wird durch weiche Pastelltöne und Samtstoffe abgemildert.

ne Wünsche mehr offen: Neben zwei Schlafzimmern mit je eigenem Bad kann man unter anderem über einen Speisesaal mit Loungebar, einen Fit­ nessraum und ein Musizierzimmer mit historischem Klavier verfügen.

gen klingende Namen wie „Dosto­ jewski“ oder „Strawinski“, die Suite „Bernstein­Apartement“

Um den Gästen zum Internationalen Wirtschaftsforum

schmücken Repliken des verschollenen Bernsteinzimmers.

auch technisch den größtmöglichen Komfort zu bieten,

Hier wurde der Stil Zar Alexanders I. mit modernem Komfort

wurde 2014 die Haustechnik der Präsidenten­ und Luxus­

zusammengeführt, die Strenge des Klassizismus durch wei­

suiten durch die Petersburger Firma LIIS auf den neuesten

che Pastelltöne und Samtstoffe abgemildert. Elemente tra­

Stand gebracht: Innerhalb von zweieinhalb Monaten wech­

ditionellen russischen Dekors lassen keinen Zweifel daran,

selten die Techniker während des parallel weiterlaufenden

wo wir uns befinden: Tischlampen in Form eines Samowars,

Hotelbetriebes die gesamte Haustechnik und Elektrik aus,

Möbel mit Intarsien aus karelischer Birke oder Tapeten mit

erneuerten das Brandschutzsystem und installierten die

überbordendem Dessin nach historischen Vorbildern. Die

Beleuchtung neu. Da sich die Betreiber für ein KNX­System 15


PRAXIS

Oben: Die Hotelfassade gegenüber dem Michailowski-Platz: ein Höhepunkt des russischen Jugendstils. Unten: Avangarde-Luxussuite – El Lissitzky statt Jugendstil-Pomp

entschieden, wurden die Suiten auch mit dieser komfor­ tablen Technik ausgestattet. Im Ergebnis wurden beispiels­ weise alle Zimmer mit zwei Szenarien ­ Tag und Abend ­ versehen, die die Beleuchtung und die Steuerung der Vor­ hänge betreffen, sowie Steuerungspaneele an den Schaltern installiert. Dazu führte der Umbau zu einer verbesserten, intuitiven Bedienung, indem die Schalter in den Räumen identisch angeordnet wurden.

Verborgener Schatz Nicht auszuschließen ist, dass man bei den Arbeiten auf die Spuren einer Petersburger Legende stieß: Vor seiner durch die Revolution erzwungenen Emigration verbarg ein na­ menloser reicher Kaufmann sein Vermögen in einer Suite des Grandhotels. Nach seinem Tode schaffte es sein Erbe, sich als Mitglied einer Delegation in eben jenes Zimmer einzuquartieren. Als er nachts den Boden öffnete, stieß er auf einen Metallbehälter, der mit einer großen Metalltasche an der Deckenkonstruktion befestigt und verschlossen war. Die ganze Nacht mühte sich der Erbe ab, die Metalllasche zu sprengen, doch als es ihm endlich gelungen war, ertönte eine Etage tiefer ein gewaltiger Knall – der Kronleuchter des Restaurants war von der Decke gestürzt.

16


PRAXIS

Grundriss Suite Nr. 135

Grundriss Suite Nr. 139

BELMOND GRAND HOTEL EUROPE, ST. PETERSBURG Busch-Jaeger Produkt

Projektbeteiligte

KNX-SYSTEM

AUFTRAGGEBER UND BETREIBER

KNX hat sich als weltweit einziger offener

Belmond Hotel Group

Standard für Haus­ und Gebäudesystemtech­ nik etabliert. Busch­Jaeger bietet mit dieser

ARCHITEKTEN

Technik eine leistungsfähige Haussteuerung

Marisa Marques, DSA Architects

DSA Architects International

für Licht, Heizung, Energieverbrauch und

Geoff Markham, DSA Architects

Das Architekturbüro ist in Südafrika, den

Sicherheitssysteme. Dabei steigen am Arbeits­

Mike Scott, DSA Architects

USA und Portugal mit Niederlassungen vertreten. Seit der Gründung vor 29 Jahren

platz oder zu Hause nicht nur der Komfort, sondern auch Energieeffizienz und Sicher­

UMBAUPHASE

haben die Architekten in 28 Ländern

heit. Zudem lassen sich Audio­, Video­ oder

Dezember 2013 – August 2014

Projekte verwirklicht. Hotels nehmen eine Schlüsselstellung im Portfolio ein. Dazu

Haushaltsgeräte nahtlos integrieren. Dazu kommen die intuitiv bedienbaren, eleganten

INTEGRIERTE PRODUKTE VON

kommen unter anderem Casinos, Safari

Steuerelemente von Busch­Jaeger, mit denen

BUSCH-JAEGER

Lodges und Luxus­Wohnanlagen.

alle Gebäude­ und Wohnbereiche mühelos

KNX­System

steuerbar sind.

www.dsa­arch.com

17


PRAXIS

SPANIEN IM NORDEN „Modern Spain meets elegant Hamburg“ sollte das Motto für das Haus der exklusiven spanischen Hotelkette Barceló in Hamburg sein. Tatsächlich kann die Fusion zwischen nordischem Understatement und südlicher Leichtigkeit überzeugen. Das innenarchitektonische Konzept wartet dabei mit vielen Details auf – von farbigen Deckenmustern bis hin zu mit Hamburgmotiven bedruckten Lampenschirmen. Text: Cornelia Krause • Fotos: Marco Floris, Berlin; Barceló Hotelgruppe

Die Lage, die Lage, die Lage … dieser Slogan der Immobilienmakler trifft

So klar wie die äußere Hülle, offenbart sich auch das Hotelkonzept. Es

inzwischen auch für Hoteliers zu. Besonders in den touristisch attrakti­

hat den Anspruch, in erster Linie für Geschäftsleute da zu sein, aber

ven Metropolen entwickelt sich ein Wettbewerb um die Gunst der Über­

auch für den Individualreisenden, dem Ruhe und Komfort wichtiger

nachtungsgäste. Dabei steht weniger der Rucksackreisende im Fokus als

sind als aufgeregte Interieurs. Das noch im Familienbesitz befindliche

vielmehr die gut verdienende Klientel. Die spanische Hotelkette Barceló,

Unternehmen schätzt das hamburgische Understatement und erfand

die ihre Häuser über die ganze Welt verteilt hat, wollte sich auch in Ham­

den Slogan „modern Spain meets elegant Hamburg“. Das mit der Innen­

burg präsentieren. Das Unternehmen konnte sich für sein erstes Hotel­

raumgestaltung beauftragte Büro GabrielSantos planung + design, das in

projekt in Deutschland eines der Filetgrundstücke in der boomenden

Sóller auf der Baleareninsel Mallorca beheimatet ist, wird dieser Aussage

City der Hansestadt sichern. Noch bevor die verstärkte Nachfrage nach

gerecht: Die Architekten verwendeten für die knapp 200 Zimmer und

Wohnraum einsetzte, galten Areale in Bahnhofsnähe eher als die „Hin­

den öffentlichen Bereich überwiegend gedeckte Farben in Weiß­, Beige­

terzimmer“. So verhielt es sich auch mit der Ferdinandstraße und den

und Brauntönen, die hin und wieder durch orangefarbene (Wand­)Ele­

Parallelstraßen Raboisen und Rosenstraße nordwestlich des Hauptbahn­

mente zum Leuchten gebracht werden. Dem Bauherrn war eine offene

hofs. Park­ und Bürohäuser sowie enge Straßenschluchten prägten dieses

Raumgestaltung besonders wichtig, die sich in der direkten Verbindung

Viertel, das inzwischen längst aufgewertet wurde, zumal die Flaniermeile

von Aufenthaltsbereich und Bad manifestiert. Teppichboden oder ge­

Jungfernstieg und die Alster nur wenige Hundert Meter entfernt liegen.

weißtes Parkett gehen nahtlos in die kleinen und großen Fliesenformate der Bäder über. Die hochwertige Sanitärkeramik dient zwar als optisches

Waschtisch und Duschkabine als Raumteiler

Trennelement, der Raum aber bleibt als Einheit bestehen. Der fließende

Auf dem Grundstück des abgerissenen Parkhauses ragt jetzt in der Fer­

Übergang von Schlafen und Körperpflege gleicht hier geschickt Quad­

dinandstraße ein achtgeschossiges Gebäude mit zwei gläsernen Staffel­

ratmeterbeschränkungen aus und vermittelt Großzügigkeit und Weite.

geschossen empor. Helle Sandsteinplatten und unterschiedlich breite

Bis auf die beiden Räume für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Fensterformate, in schwarze Rahmen gefasst, strukturieren die umlau­

folgen alle Zimmer diesem Gestaltungsprinzip. Eine Hoteliererfahrung

fende Fassade. Der gläserne Sockel legt für die Passanten die Hotelnut­

besagt, dass der Komfort von Bett und Bad ausschlaggebend ist für die

zung offen und erlaubt tiefe Einblicke ins Innere.

Wiederwahl oder Empfehlung eines Hauses. In die Luxury­Suite im

18


19


PRAXIS

Bar und Restaurant werden von dem Baldachin aus flachen, runden Leuchten ins rechte Licht gerückt.

gläsernen Staffelgeschoss kehrt jeder gerne zurück. Nicht

In die auf Mallorca gefertigten Metallfliesen wurden florale

nur, dass sich der Blick beim Einschlafen im Hamburger

Motive eingeschliffen. Während bei den Bodenplatten das

Sternenhimmel verliert, auch die vorgelagerte Dachterrasse

Muster als Strichlinie gelasert wurde, um eine stolperfreie

lädt zum Verweilen ein. Von hier lassen sich sogar die Segel­

Bodenfläche zu erhalten, sind die Paneele im Wandbereich

boote auf der Alster beobachten.

in wechselnden Farben hinterleuchtet. Sie tauchen den Raum in ein angenehmes Licht und setzen in den Abend­

Hamburgmotive auf den Lampenschirmen

stunden einen besonders stimmungsvollen Akzent.

Der zweigeschossige Sockelbau nimmt alle öffentlichen Funktionen auf, die ein Hotel ausmachen. Zum Blickfang

Im Barceló bildet das erste Obergeschoss auf 280 Quadrat­

des großzügig gestalteten Foyers wird die fluoreszieren­

metern einen für sich abgeschlossenen Konferenzbereich,

de Kunst von Regine Schumann. Hoch über der Rezeption

der – mit höchstem technischem Komfort ausgestattet –

schwebt ein pinkfarbener Körper, der in der Abenddämme­

vielfältige Raumkonstellationen für jede Gruppengröße

rung mithilfe von Schwarzlicht zu leuchten beginnt und die

zulässt. Was das Hotel darüber hinaus auszeichnet, ist seine

geschäftliche Atmosphäre des Tages in eine Nightlife­Stim­

Behindertenfreundlichkeit. Dafür wurde das Barceló bereits

mung verwandelt. Vom langen Rezeptionstresen, auf dem

mit mehreren Preisen geehrt. Sicherlich wird die zurückhal­

schwarzen Glasmosaik­Sockel führt der Weg direkt in das

tende und zeitlose Eleganz des Hauses so manche stylische

Restaurant, in dem morgens auch gefrühstückt wird. Unter

Herberge überdauern. Die Innenarchitekten kommen mit

dem Baldachin aus flachen, runden Leuchten entsteht eine

ihrem Entwurf nicht nur dem Trend entgegen, Bad und

wohlige Atmosphäre. Beim genaueren Betrachten werden

Schlafräume zusammenwachsen zu lassen. „Das Hotel soll

auf den Schirmen Hamburgmotive als Hommage an den

auch als Ort erlebt werden, in dem ungewohnt erscheinen­

Standort sichtbar. Die an die Bar angrenzende Weinlounge

de Raumgefühle ausprobiert werden können“, betont das

unterstreicht dagegen die spanische Identität der Hotel­

Büro GabrielSantos. „Grundsätzlich ist nicht nur die Lust

gruppe. Mit ihrer charakteristischen Wand­ und Decken­

am Reisen gestiegen, auch der Anspruch der Gäste, immer

verkleidung ist sie zum viel gefragten Treffpunkt geworden.

wieder Neues zu entdecken.“

20


PRAXIS

Mit der offen installierten hochwertigen Sanitärkeramik erfüllten die Innenarchitekten einen Wunsch des Bauherrn

HOTEL BARCELÓ, HAMBURG Busch-Jaeger Produkt

Projektbeteiligte

FUTURE® LINEAR

INVESTOR & BETREIBER

Der Reiz von future® linear liegt in seinem

Barceló Hotels & Resorts

kompromisslosen Design. Kombiniert mit definierten Farben, die einer zeitgemäßen

GENERALPLANUNG

architektonischen Konzeption entsprechen.

GFB Alvarez & Schepers mbH

Optisch und haptisch eindrucksvoll mit

GabrielSantos planung + design Das Büro bietet hochwertige Planungsleistung und

den Softtouch­Farben Studioweiß matt und

ARCHITEKTEN

legt dabei hohen Wert auf die Bauüberwachung.

Schwarz matt. Kompromisslos klar.

Manuel Alvarez­Fiedler, Berlin

Die Architekten garantieren so den reibungslosen Ablauf zwischen der Innenarchitektur­ und Archi­

INNENARCHITEKTEN

tekturplanung und dem ortsüblichen Prozedere

GabrielSantos planung + design,

der Genehmigungsphase. Die Interessen deutscher

Sóller, Mallorca

und spanischer Bauherren haben die Architekten in

Planungsphase und Bauleitung:

der Vergangenheit in Privatbauten, Ladenbau­ und

Gabriel Santos und Susanna Thomas

Hotelprojekten mit Erfolg vertreten. www.gabrielsantos.es

21


PRAXIS

OSLO BAUT AUS Norwegen investiert in den umfassenden Ausbau seiner Verkehrsinfrastruktur. Zu den wichtigsten Vorhaben zählt die Erweiterung des Oslo Lufthavn – im laufenden Betrieb. Wenn im April 2017 eröffnet wird, sollen hier bis zu 28 Millionen Passagiere jährlich abgefertigt werden. Aktuelle Fotos der Baustelle vermitteln einen Eindruck vom Charakter des künftigen nordischen Drehkreuzes. Text: Nathalie Martin • Fotos: Jiri Havran, Knut Ramstad; Rendering: Nordic

Der ehemalige Militärflughafen Gardermoen, den die Königlich­Nor­ wegischen Luftstreitkräfte noch heute nutzen, wurde mit dem 1998 er­ öffneten zivilen Abfertigungsbereich erheblich erweitert. Narud Stokke Wiig Arkitekter og Planleggere ­ heute Nordic ­ hatten den Masterplan entworfen und den Terminal, das Luftfahrtkontrollzentrum mit Tower sowie den Bahnhof auf dem Areal realisiert. Außergewöhnlich weitsich­ tig hatte ihr Masterplan bereits einen mehrstufigen Ausbau des 50 Kilo­ meter nördlich der norwegischen Hauptstadt gelegenen Flughafens vorgesehen: ohne Störungen des laufenden Betriebs und bis zu einer finalen Kapazität von 35 Millionen Passagieren jährlich. Die erste Stufe war auf 17 Millionen Fluggäste ausgelegt ­ und schon eine Dekade später erreicht. 2011 hat die aktuelle Erweiterung unter der Leitung desselben Büros begonnen, zu der ein Pier mit elf Gates, eine neue Abflug­ und An­ kunftshalle, aber auch der Umbau des Bahnhofs zählen. Der bestehende Terminal ist bestechend einfach aufgebaut: Über die zentrale Abfertigungshalle erreichen die Passagiere den westlichen Pier für Inlandsflüge sowie den östlichen Pier für internationale Ziele; ein integrierter Bahnhof überzeugt zwei Drittel aller Fluggäste davon, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an­ und abzureisen. Die Architektur mit hellen, natürlichen Materialien wie Holz, Glas, Stein und Beton sowohl im Innen­ als auch Außenbereich schafft eine angenehme Atmosphäre. Eine gezielte Integration des Tageslichts im Wechselspiel der Jahres­ 22


23


PRAXIS

Der neue Pier Nord (siehe Rendering auf der vorherigen Seite) setzt sich vom äußeren Erscheinungsbild her deutlich vom Bestand ab. Oben: Der Pier Nord im September 2015

zeiten, von langen, hellen Sommerabenden bis zum ge­

die Balken 13,65 Meter, auf der anderen sogar 23 Meter über

dämpften Winterlicht, steigert das „typisch nordische“ Am­

die Auflagerpunkte aus. Insgesamt 14 dieser paarweise an­

biente. Die Architekten legten großen Wert auf den Erhalt

geordneten Träger bilden in einem Abstand von 3 Metern

aller gestalterischen sowie erschließungstechnischen Qua­

das Haupttragwerk. Nach der Fertigstellung wird der Neu­

litäten. Zusätzliche Check­in­Schalter und Sicherheitskon­

bau dem bestehenden Terminal zugeschaltet.

trollen in der neuen Abfertigungshalle sowie ein neues Ge­ päckfördersystem garantieren kurze Wartezeiten. Obgleich

Schnee dient der Kühlung

der Komplex mit etwa 240.000 Quadratmetern fast doppelt

Seit 2013 laufen die Arbeiten am nördlichen Pier, der auf ei­

so groß wie bisher sein wird, bleiben die Laufwege für die

ner Breite von 116 Metern an die Abflugterminals andocken

Reisenden gleich. Während der Bauphase besteht die größte

und sich zu einer 46 Meter breiten Röhre verjüngen wird.

Herausforderung darin, die Einfachheit und Übersichtlich­

Insgesamt 300 Meter lang und 16 Meter hoch wird der neue

keit des Terminals sowohl für die Passagiere als auch die

Flugsteig, der auf zwei unterschiedlichen Ebenen nationale

Betreiber beizubehalten. Um einen reibungslosen Ablauf zu

und internationale Passagieren bedienen wird.

garantieren, entwickelten die Planer umfangreiche Über­

Beide neuen Gebäude entsprechen dem Standard „excellent“

gangsmaßnahmen wie einen temporären Pier mit neun

nach dem am weitesten verbreiteten Zertifizierungssystem

Gates für die Inlandsreisenden.

für nachhaltiges Bauen ­ Building Research Establishment

Die Planer strebten die Verwendung natürlicher Materia­

Environmental Assessment Method (BREEAM). Als erster

lien sowie den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und

Flughafen weltweit plant Oslo zudem eine Kühlung mittels

Energie an. Das Ergebnis manifestiert sich in der spektaku­

Schnee: Die im Winter ohnehin anfallenden Schneemassen

lären Dachkonstruktion aus Holz: 91 x 126 Meter misst die

werden gesammelt, in einer Art Bassin eingelagert und bei

Grundfläche der neuen Abfertigungshalle. Die gewaltigen

Bedarf in Schmelzwasserform mittels Wärmetauscher zur

Bauteile – rund 91 Meter lange und mehr als 4,20 Meter

Kühlung des Piers genutzt. Sollte auch die Kapazität des er­

hohe Zwillings­Fachwerkträger – lagern auf Betonstützen

weiterten Flughafens ausgereizt sein, bleibt die dritte Stufe

mit einem Abstand von 54 Metern. Gestalterisch sind die

des Masterplans mit avisierten 35 Millionen Fluggästen –

ellipsenförmig geschwungenen Untergurte einer Flugzeug­

wofür lediglich der Pier Nord um weitere 250 Meter verlän­

tragfläche nachempfunden. Auf der Flugfeldseite kragen

gert werden müsste.

24


PRAXIS

Übersichtlich, architektonisch ansprechend und nachhaltig konzipierten die Planer auch den neuen Eingangsbereich der Bahnstation (oben).

FLUGHAFEN OSLO, NORWEGEN Projektbeteiligte

KNX-SYSTEM

BAUHERR

KNX hat sich als weltweit einziger offener

Avinor AS

Nordic

Busch-Jaeger Produkt

Standard für Haus­ und Gebäudesystemtech­ nik etabliert. Busch­Jaeger bietet mit dieser

ARCHITEKTEN UND BERATER

Technik eine leistungsfähige Haussteuerung

Team T

Nordic - Office of Architecture

für Licht, Heizung, Energieverbrauch und

(Nordic ­ Office of Architecture AS,

Das Büro wurde 1979 von Gudmund Stokke

Sicherheitssysteme. Dabei steigen am Arbeits­

Norconsult AS, COWI AS, Aas­Jakob­

(Foto) gegründet und firmierte bis 2012 unter dem

platz oder zu Hause nicht nur der Komfort,

sen AS, Per Rasmussen AS)

Namen Arkitekter og Planleggere AS. Wenngleich

sondern auch Energieeffizienz und Sicher­

das internationale Team alle Bauaufgaben ab­

heit. Zudem lassen sich Audio­, Video­ oder

INTEGRIERTE PRODUKTE VON

deckt, ist es spezialisiert auf Masterplanung sowie

Haushaltsgeräte nahtlos integrieren. Dazu

BUSCH-JAEGER

die Realisierung von Flughäfen und Krankenhäu­

kommen die intuitiv bedienbaren, eleganten

Bewegungs­ und Präsenzmelder,

sern. Der Hauptstandort befindet sich in Oslo, mit

Steuerelemente von Busch­Jaeger, mit denen

Tastsensoren, Control Panels und

weiteren Projektbüros am Flughafen in Oslo­Gar­

alle Gebäude­ und Wohnbereiche mühelos

KNX­System

dermoen und in Kopenhagen.

steuerbar sind.

www.nordicarch.com

25


PRAXIS

INTELLIGENTE FERIENHÄUSER Die drei neuen Ferienhäuser im niederländischen Ferienpark Dierenbos überzeugen durch einen äußerst niedrigen Energieverbrauch. Konsequenterweise entschieden sich die Planer, die Domizile mit dem neuen Busch-free@home System auszustatten. Die intelligente Haussteuerung sorgt für das richtige Ambiente und beweist, dass Komfort, intuitive Bedienung und Effizienz nicht nur zu Hause, sondern auch im Urlaub möglich sind. Fotos: Kuppens fotografie/Unibouw, BV; Busch-Jaeger Elektro GmbH

Der Ferienpark Dierenbos im niederländischen Den Bosch bietet seinen

wählen: Zum Abendessen sorgt warmes Licht für eine entspannte

Besuchern auf einem großzügigen Areal mit vielen Grünflächen und

Atmosphäre. Und fürs gemeinsame Kochen erhellen die Leuchten die

Spielplätzen mehrere Campingplätze und Ferienbungalows. In Koopera­

Arbeitsfläche bis in den letzten Winkel. Busch­free@home® macht in­

tion mit dem Betreiber Libéma hat die Baugesellschaft Unibouw drei neue

telligentes Wohnen nicht nur unkompliziert, sondern ist auch beson­

Ferienhäuser realisiert, in denen bis zu acht Personen Urlaub machen

ders energieeffizient: So wird der Stromverbrauch deutlich gesenkt,

können. Eine Maßgabe des Betreibers war, in relativ kurzer Zeit qualitativ

zum Beispiel mithilfe der sogenannten Alles­aus­Funktion. Dabei

hochwertige Häuser zu schaffen. Dabei kam das von Unibouw entwickelte

kann der Bewohner beim Verlassen des Hauses alle Geräte, die mit dem

EPS­System zur Anwendung, das die Stärken von expandiertem Polystyrol

System verbunden sind, mit einem Knopfdruck ausschalten. Diese

mit denen von Beton verbindet. Nach nur acht Wochen Bauzeit freute sich

Möglichkeit spart nicht nur Energie und Kosten, sondern sorgt auch

Unibouw­Geschäftsführer Jeroen Verbakel über einen sehr hohen Dämm­

gleichzeitig für mehr Sicherheit. Auch die Heizung lässt sich in den

wert und einen „äußerst geringen Energieverbrauch“. Einen Anteil an die­

Ferienhäusern über Busch­free@home® steuern, dazu hat der Betreiber

sem Erfolg hat das System Busch­free@home®, mit dem Busch­Jaeger ei­

stets einen Überblick über den Energieverbrauch. Mit der Busch­free@

nen unkomplizierten Zugang zum intelligenten Wohnen garantiert – bei

home® App kann die Haussteuerung auf mobilen Endgeräten verwen­

einem Höchstmaß an Komfort, Sicherheit und Effizienz. Tatsächlich be­

det werden. So lässt sich schon von unterwegs die Heizung hochregeln

findet sich im Ferienpark Dierenbos in Den Bosch die erste Busch­free@

und das Licht am Hauseingang einschalten. Busch­free@home® bietet

home®­Haussteuerung der Niederlande.

den Gästen im Ferienpark Dierenbos noch weitere praktische Möglich­ keiten: Für die Außenbeleuchtung ist eine Zeitschaltung verfügbar, so­

Haussteuerung mittels mobiler Endgeräte

dass die Urlauber sich keine Gedanken über das Ein­ und Ausschalten

Für die Betreiber war es von großer Bedeutung, die Ferienhäuser mit

machen müssen und den Abend entspannt genießen können.

einer perfekten, intuitiv bedienbaren Haussteuerung auszurüsten, mit

Die praktische SCHUKO® USB­Steckdose gehört ebenfalls zur Ausstat­

der jeder Gast auf Anhieb umgehen kann. So garantiert das Buschfree@

tung der Häuser und bietet den perfekten Anschluss zum Aufladen von

homePanel die zuverlässige und stimmungsvolle Lichtsteuerung. Da­

Handy, Smartphone, Tablet­PC, Digitalkamera, Navigationsgerät oder

bei kann der Gast bequem für jeden Anlass die perfekte Beleuchtung

MP3­Player.

26


27


PRAXIS

Komfort, Sicherheit und Effizienz wurden bei der Konzeption der beiden Ferienhäuser für den niederländischen Ferienpark Dierenbos großgeschrieben. Einen nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg des Projekts hat das Busch-free@home System, das hier erstmals in den Niederlanden eingesetzt wurde.

28


PRAXIS

Die komfortable Haussteuerung bietet eine innovative Lichtsteuerung und die perfekte Vernetzung im Ferienhaus.

FERIENHÄUSER, DEN BOSCH, NIEDERLANDE Busch-Jaeger Produkte

Projektbeteiligte

BUSCH-FREE@HOME ®

SCHUKO ® USB-STECKDOSE

BETREIBER

Das innovative System ermöglicht über Ein­

Die Kombination aus bewährter SCHUKO®­

Libéma Vakantieparken, Niederlande

beziehung von Computer, Smartphone oder

Steckdose und modernem USB­Netzteil in

Tablet­PC den unkomplizierten Zutritt zum

einem einheitlichen Design: Die Lösung ist für

GENERALUNTERNEHMER

Smart Home. Das Besondere: Gegenüber einer

zahlreiche Busch­Jaeger Schalterprogramme

Unibouw BV, Gemert, Niederlande

konventionellen Elektroinstallation entstehen

wie carat®, pur edelstahl, solo®, Busch­axcent®,

nur geringe Mehrkosten. Besonders komforta­

alpha, future® linear und Reflex SI/SI Linear

BRUTTOFLÄCHE / HAUS

bel funktioniert das System mit der kostenlo­

erhältlich – in allen aktuellen Farben der

94 Quadratmeter

sen Busch­free@home® App.

jeweiligen Programme. FERTIGSTELLUNG 2014

29


Maria Carmona

NEWCOMER

Luis Diaz Diaz

Luis Diaz Diaz

Víctor Navarro und María Langarita

Ausgezeichnet: die 2011 fertiggestellte temporäre Red Bull Music Academy in Madrid

Bestand neu in Szene gesetzt: Medialab Prado

LANGARITA-NAVARRO, MADRID Die spanischen Architekten María Langarita und Víctor Navarro trotzen seit der Gründung ihres Büros erfolgreich der Krise: Nachdem sie mit einem Mies-van-der-Rohe Award ausgezeichnet wurden, sind sie auch international gefragt.

Als María Langarita und Víctor Navarro im Jahr 2006 als junge Absolven­

Kreativität und hohem Einfühlungsvermögen für das städtische Um­

ten in Madrid ihr Architekturbüro Langarita­Navarro Arquitectos er­

feld geprägt sind. Schnelles Reagieren auf die Situation war auch 2011

öffneten, surfte Spanien noch auf der Welle des Immobilienbooms. Zwei

gefragt. Damals musste für die jährlich stattfindende Red Bull Music

Jahre später platzte die Blase – mit den bekannten Konsequenzen. Daher

Academy, eine internationale Zusammenkunft von jungen Musikern

betonen die Architekten süffisant, dass sie im Grunde gar nichts ande­

und DJs, ein neuer Standort gefunden werden. Das als Austragungsort

res kennen würden als Krisenzeiten. Sie haben sich mit diesen arrangie­

vorgesehene Tokio fiel angesichts des verheerenden Erdbebens aus,

ren müssen und trotzdem immer genug Aufträge generieren können.

Madrid sprang in die Bresche und Langarita­Navarro standen vor der

Die Auszeichnungen, die das Büro in den ersten Jahren erhielt, haben

Aufgabe, innerhalb von nur fünf Monaten für die leer stehenden Lager­

sicherlich geholfen. Bereits im ersten Jahr gewann das Büro den Wettbe­

hallen Matadero in Madrid ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen.

werb für den Umbau des Medialab Prado, einer Mischung aus Museum

Wie schon beim Medialab Projekt schufen die Architekten eine flexible,

und Galerie, die der Produktion, Erforschung und Verbreitung digitaler

recycelfähige Konstruktion: Sie platzierten an Zelte erinnernde Kons­

Kultur gewidmet ist. Das Medialab residiert in einem schräg gegenüber

truktionen in der Halle, die den verschiedenen Bereichen und Work­

dem Prados gelegenen Industriebau aus den 1920er­Jahren. Langarita

shops als Standorte dienten und die Dachstruktur eindrucksvoll zur

und Navarro entwarfen Zubauten in Leichtbauweise, die abgebaut und

Geltung brachten. Zusätzliche Akzente setzen in die weitläufige Event­

an anderem Ort wiederverwendet werden können und sich deutlich

fläche gestreute Grünflächen, farblich bunt gemischte Möbel und gra­

vom Bestandsbau absetzen. Es ging den Architekten auch darum, dem

fische Muster. Für die Red Bull Music Academy wurden Langarita­Na­

historischen Gebäude neues Leben einzuhauchen. Die offen geführte

varro Architectos 2013 mit einer besonderen Erwähnung beim Mies

Infrastruktur wird zum prägenden Element, dazu gesellen sich Boxen

van der Rohe Award bedacht. Die Architekten erleben seitdem, dass sie

aus Birkenholz, die den Bedarf an abschließbaren Räumen decken. Die

auch für internationale Auftraggeber interessant werden. Gegenwärtig

Wandflächen der Leichtstruktur, die zu digital bespielbaren Aktionsflä­

arbeiten sie an einem 1.500 Zuschauer fassenden Auditorium für die

che werden können, bestückten die Architekten mit LEDs. Vielleicht ist

peruanische Stadt Arequipa. Neben dem Alltag in ihrem Büro finden

es kein Zufall, dass das junge, krisenerprobte Architektenpaar aus Spa­

María Langarita und Víctor Navarro auch Zeit für die Lehre. Beide un­

nien gerade mit flexiblen, temporären Strukturen Erfolge feiert, die von

terrichten an Madrider Hochschulen.

30


PEOPLE

Busch­Jaeger Elektro GmbH

PEOPLE • MESSEN • EVENTS

Ob bei der „BRIGITTE Smart Fashion Show“ (links) oder bei intensiven Produktpräsentationen: Der Messestand des Marktführers für Elektroinstallationstechnik war stets gut besucht.

PRODUKTPREMIERE BEI DER IFA Busch-Jaeger empfing zum zweiten Mal als einziges Unternehmen der Branche auf der Messe in Berlin Fachbesucher. Neben dem neuen Schalterprogramm Busch-balance® SI erzeugte die Sprachsteuerung für das Smart Home viel Aufmerksamkeit.

Mit einem neuen Besucherrekord ging am 9. September die IFA in Berlin zu Ende, die als

Ebenfalls im Fokus der Messebesucher: das Busch­ComfortPanel®, das nicht nur eine

weltweit bedeutendste Messe für Unterhaltungselektronik und Elektrohausgeräte gilt.

höchst komfortable Gebäudesteuerung ist, sondern gleichzeitig ein multifunktionales

Rund 245.000 Besucher aus dem In­ und Ausland nutzten die Gelegenheit, sich über neue

Informations­ und Entertainmentcenter. Aktuell komplettiert durch die Möglichkeit, ein

Trends und Entwicklungen zu informieren. Bereits zum zweiten Mal war die Busch­Jaeger

Sonos­Soundsystem in die Haus­ und Gebäudesteuerung mit einzubinden.

Elektro GmbH als einziges Unternehmen aus dem Bereich Elektroinstallationstechnik unter den insgesamt 1.645 Ausstellern aus aller Welt auf der IFA mit einem eigenen Mes­

Mit Busch­balance® SI wurde in Berlin ebenfalls ein komplett neu entwickeltes Schal­

sestand vertreten. Thematischer Schwerpunkt des zur ABB­Gruppe gehörenden Unterneh­

terprogramm vorgestellt. Mit Busch­balance® SI stellt Busch­Jaeger dem erfolgreichsten

mens: innovative Lösungen für das Smart Home.

Schalterprogramm aller Zeiten, Reflex SI, nach über 30 Jahren eine Neuentwicklung zur Seite, die ebenfalls das Zeug zum Klassiker hat. Reflex SI bleibt unverändert im Sortiment

Faszinierende Sprachsteuerung

(siehe auch Seite 40f.).

Im Mittelpunkt der Messepräsentation stand die Dachmarke Living Space®, die bei Busch­Jaeger ein breit gefächertes Spektrum an innovativen Lösungen für das intelli­ gente Haus bündelt. Lösungen für die Gebäudeautomation, die sich durch einzigartige technische Perfektion, elegantes Design und höchsten Bedienkomfort auszeichnen – zum Beispiel Busch­free@home®, die genial einfache Haussteuerung für den unkom­

MESSETERMINE & EVENTS MIT BUSCH-JAEGER

plizierten Zugang zum intelligenten Wohnen. Busch­free@home® ermöglicht die ein­ fache Steuerung von Licht, Heizung, Jalousien oder Türkommunikation – mit intuitiv

World Architecture Festival (WAF), Singapur 4. – 6. November 2015

bedienbaren Schaltern und Displays. Oder mobil: mit Smartphone oder Tablet. Und seit

Sleep, London, 24. – 25. November 2015

der IFA 2015 auch sprachgesteuert mit der intuitiv bedienbaren App für Mobilgeräte.

SBID International Design Awards, London, 27. November 2015

Die faszinierende Sprachsteuerung versteht nicht nur Aufforderungen wie zum Bei­

Light & Building, Frankfurt am Main, 14. – 18. März 2016

spiel „Bitte das Licht im Wohnzimmer ausschalten!“ und setzt diese sofort um, sondern

IFA, Berlin, 2. – 7. September 2016

gibt auch die entsprechenden Antworten. Diese Neuheit stieß auf der IFA auf besonders

belektro, Berlin, 11. – 13. Oktober 2016,

starkes Interesse.

GetNord, Hamburg, 17. – 19. November 2016 31


Gespräch mit Puls (rechts) berichtet SnøhettaMitbegründer Kjetil Thorsen unter anderem über das Konzept hinter dem Buch- und Ausstellungsprojekt „Living the Nordic Light“.

Lasse Ole Hempel/GKT; iStock/Nitrogliserin; Snøhetta

Das Alter als Know-how begreifen: Im

„KONTRASTE PRÄGEN UNS“ Mit dem Wettbewerbsgewinn 1989 für die neue Bibliothek von Alexandria schaffte das norwegische Büro Snøhetta, das erst zwei Jahre zuvor gegründet worden war, den Durchbruch. Damals mussten sie sich noch die Anzüge ausleihen, heute ist Snøhetta zu einem der einflussreichsten und meistbeachteten Büros weltweit geworden. Die nordischen Wurzeln, auf die bereits der Büroname hinweist, spielen bis heute für die Identität eine entscheidende Rolle. Puls traf Kjetil Thorsen, den Mitbegründer des Büros, Anfang August zu einem Gespräch in Berlin, wo er am Abend die Ausstellung „Living the Nordic Light“ eröffnete. Interview: Katrin Förster und Lasse Ole Hempel

Die Ausstellung „Living the Nordic Light“ hier im Aedes Architektur-

schen und der Entstehungsprozess. Architektur hat einen sehr breiten

forum, die von Snøhetta gemeinsam mit Zumtobel konzipiert wurde,

Aktionsradius, betrifft ganz viele Parameter und Aspekte und kann eben

zeigt großformatige Schwarz-Weiß-Fotos von 90- bis 100-jährigen

nicht auf die Gestaltung eines Gebäudes reduziert werden. Das alles führt

Menschen, die fast ihr gesamtes Leben in der Nähe des Nordpolar-

uns zu unseren Forschungs­ und Rechercheaktivitäten. Wenn man so

kreises verbracht haben. Welche Erkenntnisse können Architekten

will, ist das, was wir hier zeigen, ein von uns initiiertes Forschungsprojekt.

von diesen Bildern gewinnen? Die meisten Menschen glauben, es geht in Architektur nur darum, ein

Was genau wurde hier erforscht?

Gebäude zu gestalten. Tatsächlich spielt viel mehr eine Rolle: die Psycho­

Es geht um die Beziehung zwischen Licht und Lichtmangel auf der einen

logie eines Gebäudes, unsere Erfahrung des Lichts, die beteiligten Men­

und gelebter Zeit auf der anderen Seite – um die individuelle Wahrneh­

32


Snøhetta & MIR

Auf den Lofoten planen Snøhetta das Opera Hotel – mit dem Projekt beweisen die Norweger einmal mehr ihr einzigartiges Gespür für Landschaft und Szenerie.

mung dieser Beziehung. Wir fragen uns, ob es möglich wäre, individuelle

strengen Wintern und den strahlenden Sommern. Es sind die starken

Erfahrungen über die Existenz von Licht und Schatten sowie von Dun­

Kontraste, die uns prägen und inspirieren. Wenn alles immer gleich ist,

kelheit zu erfassen und zu dokumentieren. Uns inspirierte die Tatsache,

tagaus, tagein, wie in Los Angeles, fehlt mir etwas.

dass das Alter zu einer Art Know­how avanciert ist. Menschen, die An­ fang des letzten Jahrhunderts geboren wurden, sind die letzte noch le­

Aber Sie realisieren Projekte in ganz anderen Breitengraden und be-

bende Generation in der westlichen Welt, die tiefgreifende Veränderun­

wegen sich weit weg von Norwegen in anderen Kulturen. Wie gehen

gen wie die Durchsetzung der Elektrizität erlebt haben.

Sie dort vor ? Wir forschen und recherchieren. Wir lesen, treffen Menschen. Wir ver­

Diese sehr persönlichen Lebensberichte stellen Sie dann in Verbin-

stehen, indem wir uns mit den nötigen Informationen versorgen.

dung zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir sind unter dem Schlagwort „Sensitivity of Colour“ an mehreren Forschungen beteiligt. Wenn Sie zum Beispiel in nördlichen Breiten leben, haben Sie eine Neigung zur Farbe Blau, weiter südlich gewinnen Gelb und Grün an Bedeutung. Das heißt, die Erfahrung und Wahrnehmung der Welt ist auch abhängig von

Immer wieder ist zu lesen, dass Snøhetta im Rahmen des Austauschs

„Wenn ein von uns gestaltetes Gebäude nicht einzigartig ist, dann haben wir etwas falsch gemacht.“

dem Ort, an dem man lebt. Man sieht die Dinge

mit den Bauherren auf einen ungewöhnlichen Rollenwechsel setzt ... Ja, diesen Prozess nennen wir Transpositioning. Wir organisieren Workshops, in denen wir die verschiedenen Aufgaben bestimmen. Das kann beinhalten, dass der Bauingenieur die Rolle eines

also ein wenig anders, wenn man im hohen Norden oder im Süden lebt.

Künstlers und der Landschaftsarchitekt die eines Soziologen annimmt.

Oder man ist bestimmten Phänomenen oder Farben aufgeschlossener

Es kann aber auch bedeuten, dass wir den verschiedenen Teilnehmern

gegenüber.

vorgeben, worauf sie besonders achten müssen, ohne ihnen gleich einen bestimmten Beruf zuzuschreiben. Mit diesem von uns entwickelten Ver­

Obgleich Snøhetta weltweit aktiv ist, scheint der Norden also immer

fahren können wir immer wieder auf die spezifischen Anforderungen ei­

noch für Ihr Büro identitätsstiftend zu sein ...

nes jeden Projekts eingehen und einzigartige Gebäude schaffen. Wenn

Ich denke, dies hängt mit der Landschaft zusammen – und mit den

uns das am Ende nicht gelingt, dann haben wir etwas falsch gemacht. 33


Bruce Damonte

ZU BESUCH

Beim Projekt ZEB Pilot House experimentieren die Architekten mit technischem Know-how, das am Ende optimale Energieverbrauchswerte liefern soll.

Wie genau lief dann zum Beispiel der Prozess beim National Septem-

große Herausforderung besteht darin, alle Elemente sinnvoll miteinan­

ber 11 Memorial Museum Pavilion ab? Hier muss die kulturelle Ein-

der agieren zu lassen.

fühlung eine besondere Herausforderung gewesen sein. Bei diesem Projekt ging es ganz besonders um das Vermitteln und Ver­

Spielt Gebäudeautomation in diesen Überlegungen über Energieeffi-

handeln zwischen den verschiedenen Interessengruppen, die beteiligt

zienz ebenfalls eine Rolle?

waren: zum Beispiel Muslime, Republikaner, Feuerwehrleute und Ver­

Ja. Technische Entwicklungen werden selbstverständlich mit einbezo­

treter der Opfer. Es war also eine Reihe von kontroversen Meinungen im

gen. Gebäudeautomation sehe ich als eine Erweiterung und Fortführung

Spiel. Wir trafen die beteiligten Gruppen und brachten sie auch an einem

des Handwerks. In der Zukunft wird es immer mehr darauf ankommen,

Tisch zusammen.

Systeme und Technologien sinnvoll miteinander zu vernetzen.

Welche Auswirkungen hatten diese „Verhandlungen“ auf die Archi-

Ein Projekt, das Sie auch hier in Berlin im Rahmen der Ausstellung vor-

tektur des Pavilions?

stellen, ist das Opera Hotel auf den Lofoten. Der Entwurf scheint die

Letztendlich liegt das Ergebnis recht weit entfernt von dem, was wir zu

landschaftlichen Reize stark mit einzubeziehen.

Beginn im Sinn hatten. Für das „Drawing Center“ und das „Internatio­

Das Hotel soll in einem Steinbruch in der Nähe der Stadt Sørvagen ent­

nal Freedom Center“, die beide Teil der ursprünglichen Planung waren,

stehen. Im Süden und Westen rauscht die Nordsee, im Norden und Nord­

mussten andere Orte gefunden werden. Das Memorial Museum ist des­

westen schließt sich eine Bergregion an. Wegen der Gesteinsstruktur,

wegen auch kleiner ausgefallen, als ursprünglich geplant, seine Grö­

die an ein Amphitheater erinnert, ist dieser Ort Opera genannt worden.

ße scheint aber nun seinen Funktionen besser angepasst zu sein. Die

In puncto der Inneneinrichtung des Hotels gibt es noch ein paar offene

meisten Verhandlungen haben zu guten Ergebnisse geführt. Zeit ist ein

Fragen zu klären. Die organische Form soll zugleich Schutz bieten und

wichtiger Faktor gewesen, und die Workshops haben eben mehr Zeit zur

Transparenz vermitteln. Zum Projekt gehören auch Apartments, ein

Reflexion eröffnet.

Theater, ein großzügiger Spa­Bereich – das alles auf einer Fläche von schätzungsweise 11.000 Quadratmetern.

Kulturbauten und Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken bilden eindeutig den Schwerpunkt im Portfolio Ihres Büros. Kommen mit

Wie geht Ihr Büro die Bauaufgabe Hotel im Allgemeinen an?

dem Pilot House nun auch Wohnbauten dazu?

In dem Hotel, das wir im schwedischen Umeå realisiert haben, mischt

Dieses Projekt gehört eher in die Kategorie Energy & Environment. Das

sich der Gast einfach unter die Stadtbevölkerung. Er erhält sein Ticket

Haus befindet sich in Larvik – eineinhalb Stunden südwestlich von

und wird Teil des Publikums auf dem öffentlichen Platz. Das ist zudem

Oslo – und ist aus einer Kooperation mit dem Forschungsinstitut SIN­

der Ort, an dem man frühstückt. Bezahlt hat der Gast bereits im Hotel.

TEF, Zero Emission Building (ZEB) und Optimera entstanden. Wie der

Wir meinen, dass in Hotels die Flexibilität eine viel zu geringe Rolle

Name des Projekts bereits nahelegt, handelt es sich hier um einen Test.

spielt. Wir gestalten auch gerade ein Hotel auf Sardinien, in der Form er­

Wir haben hier in einem Einfamilienhaus alle Ökologiethemen bewusst

innert es ein bisschen an ein Donut, das mit vorgelagerten Terrassen der

überbetont, um Rückschlüsse für zukünftige Projekte zu schließen. So

Landschaft folgt. Jeder bekommt hier eine schöne Aussicht, Licht von

sind hier Techniken wie thermische Wärme, Wärmezirkulation, Sola­

zwei Seiten. Jeder kann sich frei zu einem Zimmer bewegen, alles ist also

renergie und Kühlsysteme in einem Projekt vereint. Es könnte auch in

gemeinschaftlich in Richtung der Mitte organisiert und der Einzelne er­

Massenproduktion gehen und an anderen Orten eingesetzt werden. Eine

hält trotzdem Privatsphäre.

34


DiePhotodesginer.de

ZU BESUCH

Natürliche Materialien treffen auf phänomenale Aussichten: die Rentierbeobachtungsstation im Dovrefjell National Park.

Eines Ihrer schönsten Projekte, weil es Ihren Bezug zur Natur so eindrucksvoll manifestiert, ist die Rentierbeobachtungsstation im Dovrefjell National Park. Was ist die Vorgeschichte? Beauftragt wurden wir von der Wild Rendeer Foundation. Sie kümmert sich um diese in freier Wildbahn lebenden Rentierfamilien. Von der Sta­ lichkeit, wir mussten dieses Projekt einfach machen. Etwas Interessantes ist mir aufgefallen, da wir gerade an dem Besucherzentrum in Lascaux ar­ beiten. In den Höhlen findet man Zeichnungen von jener Rentierart, die

Snøhetta

tion blickt man auf den Berg Snøhetta. Es gab also gar keine andere Mög­

man in Norwegen heute noch beobachten kann. Man erkennt sie an der

SNØHETTA, OSLO

Form der Nasen. Für die Menschen in Europa war sie eine Art Hauptnah­

Das 1989 in Oslo gegründete Büro Snøhetta steht für mehrfach

rungsquelle. Und als sich das Eis zurückzog, wanderten sie mit nordwärts.

ausgezeichnete internationale Projekte in den Bereichen Archi­ tektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Marken­

Insgesamt scheint das Erleben von Natur auch für den Zusammen-

design. Die Arbeit des Büros fußt auf einem multidisziplinären

halt in Ihren Büroteams von Bedeutung zu sein. Man hört, dass man

Ansatz, innerhalb dessen Fachleute gemeinsam die Perspektiven

bei Snøhetta regelmäßig zu Wanderungen oder Segeltörns aufbricht.

eines Projekts erarbeiten. Der Respekt vor unterschiedlichen kul­

Ja, das stimmt. Jedes Jahr besteigen wir zum Beispiel den Gipfel des

turellen Hintergründen ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. In Oslo

Snøhettas. Es ist interessant, wenn Mitarbeiter aus unserem New Yorker

und New York, den derzeitigen Standorten des Büros, beschäftigt

Büro teilnehmen. Jemand, der in Brooklyn aufgewachsen ist, hat in seinem

Snøhetta aktuell 160 Mitarbeiter aus 28 Nationen.

Leben vielleicht den einen oder anderen Sidewalk bestiegen, aber keinen

www.snohetta.com

Berg. Es ist ein langer Weg, aber jeder schafft es bis auf 2.286 Meter. 35


LIVING SPACE

Sich vom Komfort intelligenter Gebäudesteuerung ein Bild machen: Wohnbereich im Living Space Experience

NEUER STANDORT FÜR KNX-TECHNIK Im niederländischen Nieuwegein erweiterte Busch-Jaeger sein Living Space® Experience. Auf über 300 Quadratmetern bieten hier Raumsituationen aus den Bereichen Büro, Hotel und Wohnen die Gelegenheit, die Vorteile der KNX-Technik in der Praxis zu erleben. Zum Showroom gehört auch ein hochmodernes Pflegezimmer.

Zahlreiche Medien berichten immer wieder,

empfinden. Die Ausstellung zeigt außerdem

Viele gesellschaftliche Faktoren haben zur Fol­

wie intelligente Gebäudesteuerung den Wohn­

Lösungen für die Pflege und solche, die es Seni­

ge, dass zukünftig mehr ältere Menschen zu

und Arbeitskomfort steigert. Wie leicht und in­

oren ermöglichen, länger selbstständig in den

Hause wohnen werden als heute. Busch­Jaeger

tuitiv sich diese Technik tatsächlich bedienen

eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben.

begegnet dieser Entwicklung in Nieuwegein

lässt und welchen positiven Effekt der Einsatz

mit einem Pflegezimmer, das entsprechend

moderner Hausautomation auf Wohn­ und

Pflegezimmer mit KNX-Sensorik

neuestem Know­how mit KNX­Sensoren und

Arbeitsräume hat, lässt sich am besten in der

Die Ausstellung befindet sich auf dem Gelände

­Bedienelementen eingerichtet wurde. Dazu

Praxis erfahren. Um die Annehmlichkeiten der

von De Woonindustrie in Nieuwegein. Dieser

gehören beispielsweise ein vernetztes Pfle­

Busch­Jaeger Produkte zu vermitteln, hat das

Komplex hieß früher Home Trade Center. Im

genotrufsystem, Bewegungssensoren sowie

Unternehmen im holländischen Nieuwegein

Jahr 2014 wurde er umbenannt und erhielt ein

An­ und Abwesenheitsschalter. Fachbesu­

das Living Space® Experience geschaffen.

gründliches Facelift. Seither präsentieren sich

cher sind von Dienstag bis Freitag nach vor­

hier zahlreiche Einrichtungsmarken in stilvol­

heriger Anmeldung über die E­Mail­Adresse

Unweit von Utrecht können Besucher die viel­

lem Ambiente. Auch das Living Space® Experi­

dewi.waaijenberg@nl.abb.com herzlich will­

fältigen Möglichkeiten von KNX in Büroräu­

ence wurde im Sommer 2014 stark erweitert –

kommen. Mehr Informationen bietet die

men, im Hotel und in der Privatwohnung nach­

auf eine Fläche von aktuell 320 Quadratmetern.

Website www.dewoonindustrie.nl

36


LIVING SPACE

Moderne KNX-Technik auf über 300 Quadratmetern: Zum Areal gehört auch ein modernes Pflegezimmer (unten).

37


Paul Ott

MATERIAL

Das Algenhaus der IBA Hamburg 2013

ALGENFASSADE Die weltweit erste Fassade aus Flachpaneel-Bioreaktoren mit Mikroalgen konzipierte und verwirklichte Splitterwerk in Zusammenarbeit mit ARUP. Das Pilotprojekt „Algenhaus“ wurde 2013 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung in Hamburg vorgestellt. Mark Blaschitz von Splitterwerk gibt Auskunft. Herr Blaschitz, die Hülle aus Bioreaktoren zur Energiegewinnung sorgte für Aufsehen. Was leisten die bio-adaptiven Fassadenpaneele? Zum einen werden die produzierten Algen in einer Biogasanlage zur Energiegewin­ nung eingesetzt. Dieser Vorgang ist nicht nur regenerativ, sondern zudem CO2–neutral, da durch die Photosynthese der Mikroalgen CO2 absorbiert wird. Zum anderen dienen die Paneele als Solarkollektoren. Die gewonnene Wärme wird mittels eines Wärmetau­ schers in den Energiekreislauf des Passivhauses eingespeist oder durch eine Erdwär­ mesonde vor Ort gespeichert. Des Weiteren hat die Algenfassade als Sekundärstruktur eine isolierende Wirkung und dient sowohl dem Schall­ als auch Sonnenschutz. Welche Vorteile gibt es gegenüber gängigen regenerativen Energielieferanten? Durch die gegenüber höheren Pflanzen zehnmal schnellere Photosynthese werden die Kohlenstoffzyklen verkürzt, was die Bioreaktoren hoch effizient macht. Die Algenproduktion in Flachpaneelen spart zudem Platz und Infrastruktur, da sie ein immanenter Teil des Gebäudes ist. Wie beeinflussen „smart materials“ wie die Algenfassade die Architektur? Eine solche Gebäudehülle übernimmt nicht nur die üblichen Funktionen, sondern spiegelt auch die Prozesshaftigkeit eines zeitgemäßen, ganzheitlichen Architektur­ konzepts. In gestalterischer Hinsicht prägt die visuelle und akustische Wirkung das Umfeld der Bewohner positiv. Wie schätzen Sie die Zukunftsaussichten der Algenbioreaktorfassade nach zwei Jahren Laufzeit des Pilotprojekts ein? Wird es weitere Projekte dieser Art geben? Weitere Entwicklungsschritte zielen auf die Integration der Paneele in die Primär­ fassade und die Belegung der Kopfbereiche der Reaktoren mit Dünnschicht­PV­Mo­ dulen ab, um neben Wärme und Biomasse auch direkt Strom erzeugen zu können. Derzeit wird an der TU München ein weiteres Bauwerk mit einer Photobioreaktor­ fassade ausgestattet – weltweit gibt es Anfragen und Projektierungen in großen Maßstäben, die Splitterwerk gemeinsam mit ARUP und Colt bearbeiten.



BUSCH-BALANCE® SI – KLASSISCHES DESIGN UND FLEXIBILITÄT Von einem Schalter werden verschiedene Qualitäten erwartet: Er sollte

tionen. Eine Formensprache, die sich als perfekte Symbiose aus sanften

zeitlos im Design, an vielen Ort einsetzbar und von einer hohen Ferti­

Rundungen und geraden Kanten präsentiert, modern und doch zeitlos,

gungsqualität sein. All dies traf auf Reflex SI zu, das erfolgreichste Schal­

eine Harmonie aus Geradlinigkeit und überspannten Oberflächen.

terprogramm aller Zeiten. 30 Jahre nach der Entwicklung stellt Busch­Jaeger

Mit über 200 Funktionen deckt das neue Schalterprogramm gleich

dem Erfolgsmodel mit Busch­balance® SI eine Neuentwicklung zur Seite,

zur Markteinführung nahezu alle Anwendungsmöglichkeiten in der

die ebenfalls das Zeug zum Klassiker hat. Die Entwickler haben sich

klassischen Elektroinstallation ab – sowohl im Privatsektor als auch

das ambitionierte Ziel gesetzt, ein Schalterprogramm zu kreieren, das

im Objektbereich, wenn es zum Beispiel um die Ausstattung von Ho­

elegantes, klassisches Design und gleichzeitig nahezu grenzenlose Ein­

tels oder Einrichtungen im Gesundheitswesen geht. Busch­balance®

satzmöglichkeiten in allen Segmenten bietet: vom Wohnungsbau über

SI zeichnet seine universelle Verwendbarkeit aus, die auch durch die

den Zweckbau und die Hotellerie bis hin zur Objektausstattung wie zum

Farbwahl – alpinweiß (ähnlich RAL 9010) – noch unterstützt wird.

Beispiel im Bereich von Senioreneinrichtungen und Kliniken. Das Er­ gebnis präsentierte der Marktführer für Elektroinstallationstechnik im

Mit anderen Systemkomponenten kombinierbar

September 2015 während der IFA in Berlin (siehe auch Seite 31).

Das Spektrum reicht von der konventionellen Installation bis zur Gebäudesystemtechnik. So lassen sich beispielsweise die vielfältigen

Für den Wohn- und Objektbereich geeignet

Smart Home­Funktionalitäten von Busch­free@home® auch im Busch­

Der Einführung von Busch­balance® SI gingen umfangreiche Markt­

balance® SI­Design nutzen. Auch die entsprechenden Systemkompo­

studien und Kundenbefragungen voraus. Das Design wurde inhouse

nenten von Busch­Welcome®, WaveLINE, Busch­AudioWorld®, Busch­

bei Busch­Jaeger entwickelt. Das neue Programm überzeugt mit einem

Infoline®, Busch­Installationsbus® KNX und Busch­easycare® können

vornehm­zurückhaltenden Erscheinungsbild und klassischen Propor­

mit dem neuen Schalterprogramm harmonisch kombiniert werden.

40


NEWS

Auch Jalousien lassen sich bequem steuern.

2-fach-Kombination Schalter/Steckdose mit integriertem erhöhten Berührungsschutz

Unterputz-Stereoradio Busch-Radio iNet

NEUER KLASSIKER Busch-balance® SI überzeugt durch elegantes, klassisches Design mit einer zeitlosen Ästhetik. Dabei lassen sich auch Jalousien mit den passenden Schaltern bequem steuern. In Verbindung mit dem platzsparenden Unterputz-Stereoradio Busch-Radio iNet eröffnet sich einem der Zugriff auf Radiosender der ganzen Welt. Eine praktische Alternative zur bekannten Steckdose bietet die SCHUKO® USB-Steckdose.

Die SCHUKO® USB-Steckdose 41


PREISRÄTSEL

GEWINNSPIEL

AUF WELCHER INSEL SIND DIE INNENARCHITEKTEN DES HAMBURGER BARCELÓ HOTELS ZU HAUSE? puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine Preisfrage.

Zu gewinnen:

Die Gewinner können sich über einen Buchpreis freuen.

Unter allen richtigen Einsendungen zur Preisfrage verlost Busch­Jaeger zwei

Ihre Antwort schicken Sie bitte per E-Mail an

Einsendeschluss ist der 28. Dezember 2015.

info.bje@de.abb.com ... oder verwenden Sie die Fax­Vorlage, die dieser Ausgabe beiliegt.

Gewinner des letzten Preisrätsels: Erika Ruthner aus 82319 Starnberg und Ewald Jungkurth aus 58762 Altena. Herzlichen Glückwunsch!

42

Barceló Hotel Hamburg

wertvolle Fachbücher (siehe rechte Seite).


BÜCHER

BUCHPREISE & TIPPS

OMA

VORSCHAU

puls 1/2016: Once in a Lifetime Vol. 2

Shigeru Ban – Complete Works

Das Buch vereint in seiner zweiten

Für die Jury des Pritzker­Preises, die Shi­

Folge eine vielschichtige und weitläu­

geru Ban 2014 auszeichnete, steht dieser

fige Bandbreite an ungewöhnlichen

Architekt für „totale Neugier und großes

Reisezielen und richtet sich speziell an

Engagement, ständige Innovation, einen

jene, die das Außergewöhnliche suchen

untrüglichen Blick und starke Empfind­

– sei es Rückzug oder Abenteuer. Einige

samkeit“. In Zusammenarbeit mit dem Ar­

mögen sich von Metropolen wie Wien,

chitekten auf den neuesten Stand gebracht,

Tokio oder Marrakesch und opulen­

enthält die Monografie alle ausgeführten

ten Hotels angezogen fühlen. Andere

Bauten Bans einschließlich aktuellster Pro­

finden ihren Frieden in einer malerisch

jekte, etwa das Aspen Art Museum und die

gelegenen Berghütte.

Cardboard Cathedral in Christchurch.

Once in a Lifetime Vol. 2. Places to Go for Travel and

Shigeru Ban. Complete Works 1985–2015. Updated

Leisure. Gestalten Verlag, 256 Seiten, 49, 90 Euro

version. Taschen Verlag, 568 Seiten, 39,99 Euro

Urbane Verdichtung – die puls­Ausgabe 1/2016 erörtert die Zukunft der modernen Städte

Sleep 2015 Am 24. November wird die Messe Sleep einmal mehr zum Umschlagplatz für die neusten Trends der Hotelbranche. ABB

IMPRESSUM puls Bewegung in der Architektur Herausgeber Busch­Jaeger Elektro GmbH Freisenbergstr. 2 58513 Lüdenscheid www.BUSCH­JAEGER.de Verlag Gesellschaft für Knowhow­Transfer in Architektur und Bauwesen mbH 70771 Leinfelden­Echterdingen www.ait­online.de Redaktionsteam Busch-Jaeger Katrin Förster, Wolfgang Schallenberg, Tobias Schlitzer, Christiane Schulte, Mirko Simon Redaktion Gesellschaft für Knowhow-Transfer Lasse Ole Hempel, Cornelia Krause Verlagsleitung: Kristina Bacht

und Busch­Jaeger präsentieren sich auf der Sleep nicht nur mit einem eigenen Messe­ ESP Business development, London

stand, sondern statten auch eines von fünf Hotelzimmern aus, die im Wettbewerb „Sleepset“ unter dem Motto „wondertale“

Printed in Germany – Imprimé en Allemagne © by Busch­Jaeger Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild,

miteinander konkurieren. Vor der Messe­

Übersetzung in Fremdsprachen sowie Verviel­

halle erwartet den Besucher eine von ABB/

fältigung jeder Art durch Fotokopien, Mikrofilm,

Busch­Jaeger gestaltete „Snoozebox“. www.thesleepevent.com

Funk­ und Fernsehsendung für alle veröffent­ lichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

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PULS 02 | 2015

MAG AZIN FÜR BEWEGUNG IN DER ARCHITEKTUR

REISE

Ausgeglichen leben. Mit Ecken und Kanten.

busch-balance® sI. ausgewogen geradlinig. Klare, gerade Linien, konvexe Lichtreflexe, moderne Anmutung. Die neue Lichtschalterserie Busch-balance® SI ist stilsicher bei der Gestaltung eines perfekten Raums. Erleben Sie diese ausgewogene Geradlinigkeit auf www.BUSCH-JAEGER.de

HOTEL BARCELÓ VON GABRIELSANTOS PLANUNG + DESIGN

NORDISCHE IDENTITÄT – INTERVIEW MIT SNØHETTA EIN BLICK IN DAS BERÜHMTE GRAND HOTEL EUROPE IN ST. PETERSBURG MÖGLICHST SPEKTAKULÄR – REISEARCHITEKTUR www.busch-jaeger.de

02 | 2015


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