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Basil Kululendila, zwei Meter null fünf

So stellt sich der ehemalige angolanische Nationalspieler scherzend vor und lacht von einem Ohr zum anderen. Er trainiert die Rolling Rebels des RC St. Gallen.

Von Nicolas Hausammann

Er ist «gechillt», so scheint es, doch kaum beginnt das Spiel, drängt das wahre Temperament von Basil an die Oberfläche: Wild gestikulierend hüpft er die Seitenlinie auf und ab, versucht seinem Team, den Rolling Rebels, mit Leidenschaft letzte Anweisungen auf den Weg zu geben. «Ich habe versucht, ruhig zu bleiben auf der Bank, musste aber merken, dass das Team dann nicht dieselbe Energie auf den Platz bringt.» pischen Spielen 1992 und das Aufeinandertreffen mit dem Dream­Team der USA ist eines der Highlights seiner Karriere. zu machen, war erst schwierig. Ausserdem muss ich oft aufstehen und laut werden, damit die Jungs richtig Gas geben.

Basil, wie bist du zum RollstuhlBasketball gekommen? Eines meiner fünf Kinder besuchte eine Spezialschule. Dort hatte es eine Kollegin im Rollstuhl, die gerne Basketball spielen wollte. Kurzerhand fragte mich meine Tochter, warum ich immer nur Fussgänger trainiere und mich nicht im RollstuhlBasketball engagieren würde. Nach kurzer Überlegungsphase nahm ich Kontakt zu Rolf Acklin vom RC Züri Oberland auf, wo ich das Team in der Folge trainierte. Doch ich wollte mehr und kam so zu den Rolling Rebels.

Du bist durch und durch Basketballer, was sind Unterschiede beim Rollibasket?

Hast du einen Lieblings-Drill?

Defense eins gegen eins, alles baut darauf auf. Ausserdem habe ich von einem Spielzug geträumt, dem gekreuzten Trailer, den wir nun erfolgreich umsetzen, um unsere Centerspieler freizukriegen.

Der 56­jährige Coach arbeitet als X­Ray Inspector am Flughafen Zürich. Er kam nach seiner Profikarriere im FussgängerBasketball über die Stationen Napoli, Udinese via Bellinzona in die Schweiz, wo er bei den Reussbühl Running Rebels mit Roger Getzmann, dem heutigen Leiter von Rollstuhlsport und Freizeit, auf Korbjagd ging. Der Auftritt Angolas bei den Olym­

Zu Anfang war es sehr undiszipliniert, was ich vom Fussgänger­Basketball her nicht unbedingt kannte. Hinzu kam, dass ich viel zu lernen hatte, was Stuhlhandling und Positionierung angeht. Ausserdem kommen zu den körperlichen Unterschieden die Kapazitäten je nach Einschränkungsgrad, die Klassifizierung hinzu. Das war alles neu und schien kompliziert. Zu Beginn hat es mir reichlich Kopfzerbrechen bereitet.

Was ist die grösste Herausforderung als Trainer?

Die Mannschaft so zusammenbringen, damit sie sich weiterentwickeln kann, um so ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Als Fussgänger, der nicht sitzt, die Taktik

Du warst bereits mit einem Swiss-Selection-Team an einem Turnier in deiner Heimat Angola, nun startest du wieder ein Projekt. Erzähl uns mehr davon. Richtig, 2018 hat uns der Verband aus meiner Heimat eingeladen und wir haben ein Schweizer Team zusammengestellt. Danach wurde ich gar angefragt, ob ich die angolanische Nationalmannschaft übernehme. Ich fühlte mich dafür aber sowohl als Trainer als auch von meiner familiären Situation her nicht bereit. Nun wollen wir unbedingt im November 2023 wieder mit Spielerinnen und Spielern aus der Schweiz am Turnier teilnehmen. Diesmal haben wir ein stärkeres Team am Start mit vielen Nationalspielern und wollen den Sieg holen.

Was sind deine Ziele mit den Rolling Rebels?

Wir nehmen den Schweizer­Meister­Titel ins Visier. Mit den Reussbühl Rebels bin ich als Spieler Meister geworden in der NLB. Nun will ich wissen, wie sich so ein Erfolg im Rollstuhl­Basketball anfühlt. Es sieht gut aus, wir konnten die Dragons diese Saison bereits zweimal bezwingen.