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Sophie Gnaegi
FÜR SIE DA
Die universelle Sprache des Sports
Seit 2019 bereichert Sophie Gnaegi das Team Rollstuhlsport (RSS) der SPV als Sportkoordinatorin für die Romandie.
Von Gabi Bucher
Sophie liebt Sport, das ist selbstverständlich für eine Sportkoordinatorin, aber sie mag auch die deutsche Sprache, das ist etwas weniger selbstverständlich für eine Westschweizerin. Sie schloss ihren Bachelor in Sport und Deutsch als Fremdsprache an der Uni Freiburg ab und absolvierte danach den Master «Activités physiques adaptés» (Adapted Physical Activity) in Lausanne. Dort lernte sie Tamara Strasser kennen. Diese stellte als damalige Sportkoordinatorin der Romandie die SPV vor. Später trafen sich die beiden wieder bei einem Training der PowerchairHockeyMannschaft Lausanne, die Sophie seit 2017 als Trainerin betreut.
Deutsch sei Dank
Anlässlich dieses Besuches erfuhr Sophie Gnaegi, dass Tamara ihre Stelle bei der SPV zugunsten eines Sozialeinsatzes in Südamerika gekündigt hatte. «Die Arbeit interessierte mich sehr», erklärt Sophie «und ich würde sogar mein Deutsch brauchen können, das wäre perfekt.» Aber ihr ganzes Leben umkrempeln, um in Nottwil zu arbeiten, schien ihr etwas viel verlangt. Als sich dann herausstellte, dass ihre Präsenz in Nottwil nur periodisch gefragt war, war ihre Entscheidung schnell getroffen.
Als Sportkoordinatorin betreut Sophie die Clubs der Romandie. «Es geht darum, den Breitensport in der Romandie bekannter zu machen und die Clubs in ihren Sportangeboten zu unterstützen.» Ziel ist es unter anderem, vermehrt auch Angebote aus der Romandie fürs Sommer und Winterprogramm von Rollstuhlsport Schweiz zu haben. Gemeinsam mit den Clubs erarbeitet sie Ideen nach den jeweiligen Bedürfnissen und Wünschen.
Die Wichtigkeit eines guten Trainers
«Will ein Club zum Beispiel eine Basketballmannschaft aufstellen, sorge ich da für, dass der Trainer eine gute Ausbildung hat oder bekommt. Das ist wichtig für die Mannschaft und hat als Nebeneffekt auch Einfluss auf die Subventionen des BSV (Bundesamt für Sozialversicherungen)», erklärt sie. Sie selber ist ebenfalls in der Trainerausbildung von RSS tätig. Kommen Fragen nach Polysport auf, schaut sie mit möglichen Fussgängerclubs, was sich auf die Beine stellen lässt. Sie organisiert «Tage der offenen Tür», hilft bei Sportveranstaltungen, besucht Trainings. «Es ist wichtig, dass ich ab und zu vorbeigehe, mitmache, schaue, wie es läuft. Im direkten Kontakt kann sehr viel entstehen und da ich kann besser vermitteln.» Sie ist viel unterwegs, aber «Zugfahren ist Musse, kein Muss für mich».
Glückliche Gesichter
Ja, ihre Arbeit mache ihr grossen Spass, vor allem wegen der vielen Kontakte. «Da schreibst du wochenlang eine Mailadresse an, und plötzlich gibts ein Gesicht dazu», meint sie. Und an den Anlässen werden alle möglichen Sprachen gesprochen, man verständige sich, so gut es gehe. Beim gemeinsamen Sport jedoch spiele die Sprache keine grosse Rolle. «Wenn die Teilnehmenden am Ende des Tages zufrieden sind («s’ils ont la banane», nennt sie es), dann ist das das grösste Geschenk. Und wenn sie wiederkommen eine Bestätigung, dass man alles richtig gemacht hat.»

