DIE ERNÄHRUNG VOLUME 42 | 06 2018

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HYGIENE Interview DIE ERNÄHRUNG SPRACH MIT DR. MANFRED BERGER ÜBER DIE FASZINATION, DIE HYGIENE AUF IHN AUSÜBT, DEREN BEDEUTUNG IN UNSERER GLOBALEN GESELLSCHAFT UND IN DER MODERNEN LEBENSMITTELPRODUKTION. OSKAR WAWSCHINEK

Manfred Berger: In meiner Arbeit für Unternehmen wie Salesianer-Miettex, Henkel sowie eine Vielzahl weiterer Un­ ternehmen aus dem Lebensmittelbereich, Ärzten und Hygiene-Experten wurde von diesen immer wieder auf die enorme Wichtigkeit des Themas „Hygiene“ ver­ wiesen, weil man diese – siehe die Aussa­ ge des bekannten Chirurgen Prof. Harald Rosen „… Österreich – hygienische Insel der Seligen ..?“ – aufgrund zu selten auf­

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Zur Person — Dr. Manfred Berger studierte und promovierte an der WU Wien. Er gründete eine Reihe von Unterneh­ men in den Bereichen Textil, Sport, eine Retail-Werbeagentur, und war gemeinsam mit der WU Wien Initi­ ator des „Grow East Kongresses“. 2011 Gründung von NEUSICHT – einem Think-Tank mit dem pri­ mären Fokus auf Vertrauen – „Wie kann man Vertrauen in Marken, Unternehmen & Institutionen wieder herstellen?“ www.neusicht.at Autor von vielen Publikationen und Büchern.

ERNÄHRUNG | NUTRITION  volume 42 | 06. 2018

tretender Katastrophen nicht ernst genug nimmt. Was fasziniert Sie am Thema Hygiene? Berger: Wie einfach wir mit smarter Hygiene unseren Gesundheitszustand sichern und auch verbessern können, in­ dem wir einfach nur die „Basics“ richtig machen. Die alle Jahre wiederkehrende Grippe-Welle wäre dazu übrigens der perfekte Anlass, schon bei der richtigen Handhygiene anzusetzen. Was hat sich zwischen dem ersten und zweiten Buch aus Ihrer Sicht verändert? Berger: Das Thema Hygiene wird immer internationaler, weil durch die Zunahme des weltweiten Tourismus mit derzeit 1,6 Mrd. Reisenden pro Jahr und knapp 30.000 weltweiten Flugbewegun­ gen täglich Viren, Sporen, Mikroorga­ nismen etc. einfach viel rascher Konti­ nente und Grenzen überschreiten. Die zunehmende Erderwärmung führt auch zu besseren Lebensbedingungen und neuen Lebensräumen – auch in Europa – für viele Insekten, die der perfekte Über­ träger sind. Wie ist Ihr Eindruck: Verstehen die Menschen generell die Bedeutung von Hygiene? Berger: Leider nur eine kleine Grup­ pe, da wir in einer Zeit leben, in der im­ mer erst etwas passieren muss, damit ein Umdenken stattfindet. So auch bei der Hygiene.

© HENKEL

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ie Ernährung: Sie sind Gründer und Leiter eines Think Tanks und Institutes für strategische Unternehmensund Markenpositionierung. Wie sind Sie zum Thema Hygiene gekommen – Sie haben ja bereits das zweite Buch dazu herausgegeben (Die Ernährung hat in der Ausgabe 5/2018 berichtet).


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