Liebe Patientinnen
Harninkontinenz und Genitalsenkungen sind weit verbreitete Beckenbodenbeschwerden. Sie kommen bei älteren Frauen sehr häufig vor und beeinträchtigen ihre Lebensqualität stark. Aber auch jüngere Frauen können insbesondere nach Schwangerschaften und Geburten davon betroffen sein.
Dank der langjährigen Erfahrung unseres Teams der Urogynäkologie und grosser Kompetenz in der Beckenbodenchirurgie können wir Ihnen bei sämtlichen Beckenbodenbeschwerden eine adäquate Behandlung anbieten. Dabei setzen wir auf moderne und schonende Techniken, unter anderem mit dem Da-Vinci® -Operationsroboter.
Meine zehnjährige Erfahrung in der Leitung von Beckenboden-Zentren an zwei grossen deutschen Unikliniken im Saarland und später in Würzburg mit über 2500 behandelten Patientinnen möchte ich für Ihre Betreuung einsetzen und Ihnen mit meinem Team eine moderne und schonende Behandlung anbieten.
Hochachtungsvoll, Ihr
PD Dr. med.
Ralf Joukhadar
Dr. med.
Jessica Rüegger
Oberärztin m.v.V. Gynäkologie und Geburtshilfe
Der Weg zu einem gesunden
Beckenboden
Der Beckenboden ist anatomisch komplex und stellt einen wichtigen Halteapparat für die inneren Organe dar. Er gewährleistet eine funktionierende Entleerung von Blase und Darm und ist ausserdem sehr wichtig für eine erfüllte Sexualität.
Störungen im Bereich des Beckenbodens führen zu unterschiedlichen Beschwerden, welche die Lebensqualität stark einschränken können. Die häufigsten Krankheitsbilder, die oft kombiniert auftreten, sind Blasen-, Darm- und Gebärmuttersenkungen sowie unwillkürlicher Urinverlust und starker Harndrang. Meistens liegen mehrere Ursachen vor, darunter schwierige Geburten, Übergewicht, chronische Verstopfung oder eine Bindegewebsschwäche. Unsere Expertinnen und Experten klären sämtliche Beschwerden des Beckenbodens sorgfältig ab. Die Behandlung erfolgt individuell und nach modernsten Standards mit dem Ziel, die gestörten Funktionen des Beckenbodens erfolgreich wiederherzustellen.
Erfahren und kompetent
Chefarzt PD Dr. med. Ralf Joukhadar und sein Stellvertreter Dr. med. Matthias Werner bringen dank ihrer langjährigen Tätigkeit an grossen Universitätskliniken in Deutschland sowie A-Kliniken in der Schweiz grosse Erfahrung und modernstes Knowhow mit. Das ganze Team der Urogynäkologie nimmt sich sorgfältig Ihrer Probleme an und bietet ein breites Behandlungsspektrum an – sei es konservativ oder wenn nötig operativ. Das Ziel unserer individuellen Behandlungen sind Ihr Wohlbefinden und die Verbesserung Ihrer Lebensqualität.
Beckenbodenbeschwerden gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern der Frau. Wir betrachten den Beckenboden gesamtheitlich und setzen auf individuelle und moderne Therapien.
Häufige Krankheitsbilder
In der Urogynäkologie stehen folgende Erkrankungen im Fokus:
– Harninkontinenzbeschwerden wie Belastungsinkontinenz oder überaktive Blase (Reizblase)
– Senkungsbeschwerden wie Gebärmutter-, Blasen-, Darm- und Scheidenvorfall
– Miktionsstörungen wie Restharngefühl, Blasenentleerungsprobleme, schmerzhaftes Wasserlösen
– Harnwegsinfektionen, chronische Infekte, Entzündungen im Scheidenbereich
– Blut im Urin (Mikrohämaturie)
– Blasenschmerzen, Schmerzen im Beckenbereich
– Störungen der Sexualfunktion
Individuell auf Sie zugeschnittene Behandlungen
Um Beckenbodenbeschwerden zu lindern, steht ein breites Behandlungsspektrum zur Verfügung. Bevor wir einen Therapieplan erarbeiten, stellen wir eine präzise Diagnose des Problems. Hierbei kommen die Blasendruckmessung (Urodynamik), der dynamische Beckenbodenultraschall sowie gelegentlich die Blasenspiegelung (Zystoskopie) zum Einsatz.
Häufig helfen bereits konservative Therapien. Diese führen wir je nach Bedarf in Kooperation mit Teams aus anderen Disziplinen wie Physiotherapie, Neurologie und Geriatrie durch. Wenn operative Massnahmen nötig sind, so verfügen wir über die modernsten Techniken.
Konservative Therapien
Nicht immer sind operative Eingriffe nötig oder sinnvoll. Mit Verhaltensänderungen, medikamentösen Therapien und weiteren Massnahmen lassen sich viele Beschwerden heilen oder lindern.
– Schulung des Trinkverhaltens und Blasentraining
– Beckenbodenphysiotherapie mit Elektrostimulation und Biofeedback
– lokale Hormonbehandlungen
– Pharmakotherapie bei überaktiver Blase
– Pessartherapie bei Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden
– Neuromodulationsbehandlungen bei überaktiver Blase, Blasenentleerungsstörungen oder Blasenschmerzen (z.B. perkutane tibiale Nervenstimulation pTNS)
– Blaseninstillationsbehandlungen bei überaktiver Blase und/oder chronischen Harnwegsinfekten (z.B. Electromotive Drug Administration EMDA)
– Katheterbehandlungen (z.B. intermittierender Selbstkatheterismus ISK)
Operative Therapien
Wir setzen moderne und schonende vaginale und minimalinvasive endoskopische Verfahren ein.
Bei Harninkontinenz
– Einlage eines «Blasenbändchens» (z.B. TVT/TOT)
– Unterspritzung der Harnröhre mit Hydrogel (Bulking Agent z.B. Bulkamid®)
– Botoxinjektionen in den Blasenmuskel (mittels Blasenspiegelung)
– Urethropexie/Burch-Kolposuspension in speziellen Situationen (erfolgt schonend mittels Laparoskopie)
Bei Senkungsbeschwerden
– Vaginale Techniken: Unterpolsterung des Defektes mit Eigengewebe oder Einlage von vaginalen Netzsystemen
– «Schlüssellochtechnik» (Bauchspiegelung/Laparoskopie):
- Sakrokolpopexie: Fixierung der Scheide bzw. des Gebärmutterhalses mittels Kunststoffnetz im Bereich des Kreuzbeins
- Pectopexie/laterale Suspension in speziellen Situationen
– Roboterassistierte laparoskopische Techniken (Da-Vinci® -System): Als anerkanntes Referenzzentrum für roboterassistierte Beckenbodenchirurgie führen wir am Spital Männedorf sämtliche laparoskopische Eingriffe auch mit dem neusten Da-Vinci® -Robotersystem durch (siehe nächste Seite).
Referenzzentrum für Roboter-Chirurgie
Die robotergestützte Chirurgie ist die modernste minimalinvasive Technik. Dank ihrer hohen Präzision ist sie sehr schonend und verkürzt Ihre Erholungszeit.
Die Urogynäkologie am Spital Männedorf verfügt über die neueste Generation des Operationsroboters Da Vinci und ist seit September 2022 als erstes Referenz- und Ausbildungszentrum im Kanton Zürich anerkannt.
Roboterassistierte Operationen ermöglichen eine hohe Präzision, wodurch empfindliche Strukturen wie Nervenenden und Blutgefässe geschont werden. Gerade bei komplexen Eingriffen führt die Roboter-Chirurgie deshalb zu einer niedrigeren Komplikationsrate, geringeren Schmerzen nach der Operation und einer rascheren Erholung der Patientinnen und Patienten.
Auch komplexe Erkrankungen am Beckenboden wie ausgeprägte Harninkontinenz und die Senkung von Gebärmutter, Scheide oder Blase können gut mit dem Da-Vinci® -Roboter behandelt werden. Ein Bauchschnitt ist heute in der Urogynäkologie nur noch die absolute Ausnahme.
Unser Chefarzt PD Dr. med. Ralf Joukhadar ist seit 2017 als Roboter-Chirurg tätig und hat bereits mehr als 500 komplexe Eingriffe mit dem Da-Vinci® -System vorgenommen. Er fungiert europaweit als operativer Trainer für Roboter-Chirurgie. Regelmässig hospitieren externe Fachspezialistinnen und -spezialisten in Männedorf, um sich mit den neuen Operationstechniken vertraut zu machen.
Vorteile der Robotertechnik
– hervorragende Präzision in der Ausführung
– weniger Blutverlust während der Operation
– geringere Schmerzen nach der Operation
– raschere Erholung der Patientin